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Miriels Marktstand

Verfasst: Montag 21. August 2006, 02:49
von Miriel Lefay
Auf dem Marktplatz angekommen, stellte Miriel fest, dass noch nicht viele Händler ihre Stände aufgebaut hatten. Lediglich ein Schmied, ein Bäcker und ein Metzger hatten schon ihre Stände errichtet. Miriel suchte sich einen Platz in der Nähe der Schenke, da sie davon ausging, dass die Kaufleute die Nacht dort verbracht hatten. Sogleich begann sie damit ihren Stand aufzubauen und mit den mitgebrachten Waren zu bestücken.

<img src="http://www.karfunkel.de/toepferei/stand/img/stand02.jpg">

Als sie endlich damit fertig war, band sie den Esel am Stand fest. Mittlerweile waren auch die ersten Einwohner Andunies auf dem Marktplatz unterwegs und Miriel begann damit ihre Ware lautstark anzupreisen:

„Schönes irdenes Geschirr, kunstvoll bemalte Vasen, Krüge und Schalen, schön und reichhaltig verziert. Jedes Stück einzigartig und die Zierde eines jeden Hauses. Kommt ihr Leute und seht selbst, beste Qualität zu niedrigen Preisen.“

Irgendwie schien ihr das Glück heute hold zu sein, denn schon nach wenigen Augenblicken stand die erste Kundin am Stand und betrachtete ihr Angebot. Schließlich nahm sie einen mit bunten Blumenmotiven bemalten Krug und fragte Miriel, was dieser kosten solle.

„Oh.“, meinte sie begeistert zu der Frau, „Da habt ihr ein wirklich besonderes Stück herausgesucht. Nun, da ihr heute meine erste Kundschaft seid, mache ich euch ein Sonderangebot. Nur 4 Taler für diesen wahrhaft schönen Krug.“

Re: Miriels Marktstand

Verfasst: Montag 21. August 2006, 14:42
von fremde Frau
Die Frau blickte den Krug ganz genau an, wendete ihn in alle Richtungen.

"Vier Goldmünzen sagen sie" sprach sie und blickte ihn weiter an.

<b>Vier Goldmünzen soll ein Sonderangebot für diesen Krug sein naja ich weis nicht. Er ist nicht von so guter Qualtität und die Malerein.</b>

Die Kundin stellte den Krug wieder ab und sprach "Ich gebe euch drei Goldmünzen"

Jeder auf den Markt versuchte immer so gut es geht den Preis runter zudrücken, jedoch meist mit wenig Erfolg.

Re: Miriels Marktstand

Verfasst: Montag 21. August 2006, 19:00
von Miriel Lefay
„Drei Golstücke!“, entrüstete sich Miriel. „Gute Frau, wollt ihr mich etwa beleidigen? Eine bessere und solidere Arbeit werdet ihr in ganz Celcia nicht finden. Selbst der berühmte Meister Bodin aus Pelgar, der, ganz im Vertrauen gesagt, mein Lehrmeister war, hätte es nicht besser machen können.“ Ein wenig eingeschüchtert nahm die Frau erneut den Krug in Augenschein. Währenddessen grinste Miriel verschmitzt in sich hinein.

<b>Gut, dass ich erst vier Goldstücke verlangt habe. So komme ich wenigstens auf die drei Goldstücke, die ich eigentlich verlangen wollte.</b>

Also wandte sie sich nach einiger Zeit, in der die Frau unentschlossen den Krug betrachtete, mit gespielt versöhnlichem Ton an diese:
„Also schön, da ihr meine erste Kundschaft am heutigen Tag seid, sollt ihr den Krug für 3 Goldstücke bekommen.“, wobei sich ihrer Brust ein Seufzen, so als würde sie sich nur schweren Herzens für diesen Preis von dem kostbaren Stück trennen, entrang. „Aber greift schnell zu, bevor ich es mir doch noch anders überlege.“

Re: Miriels Marktstand

Verfasst: Montag 21. August 2006, 19:06
von fremde Frau
Nach genauem Betrachten und Zeit lassen, willigte die Verkäuferin ein.

<b>Ach ich bin einfach gut im feilschen</b>

Die Käuferin überzeugt durch ihr Handeln, kramte aus ihrer Tasche drei Goldmünzen heraus und legte sie Miriel auf die Hand.

"Ich danke ihnen für das großartige Angebot" sprach sei mit einem lächeln. Sie packte den Krug und verschwand dann so gleich wieder. Sie war glücklich den Krug gekauft zu haben, doch ihr Mann wird sich nicht darüber freuen, wenn sie wieder mit neuen Sachen heim kommt, die sie gar nicht brauchen.

<i>[Miriel bekommt durch ihr Verkaufgeschick 3 Goldmünzen]</i>

Re: Miriels Marktstand

Verfasst: Montag 21. August 2006, 23:16
von Miriel Lefay
Zufrieden strich Miriel die drei Goldmünzen ein und verabschiedete die Frau: „Vielen Dank und beehrt mich recht bald wieder.“
Nachdem die Frau gegangen war, begann Miriel erneut damit, ihre Waren lautstark anzupreisen. So gut der Tag begonnen hatte, so schlecht ging er nun weiter. Bis zum Mittag ließen sich nur noch vier Kunden an ihrem Stand blicken, von denen zu ihrem Verdruss keiner etwas kaufte. Miriel hatte zwar ein sonniges Gemüt, aber nun war ihre Stimmung auf einem weiteren Tiefpunkt angekommen.
Als die Sonne senkrecht vom Firmament brannte, setzte sie sich in den Schatten ihres Standes und begann damit, ihr mitgebrachtes Brot zu verzehren. Dabei grübelte sie über ihre momentane Lage nach.

Verdammt, wenn das so weiter geht, habe ich bald kein Geld mehr, um mir etwas zu Essen zu kaufen. Zum Glück kann ich mir mein Rohmaterial einfach aus der nahe gelegenen Tongrube holen. Trotzdem, so kann es einfach nicht weiter gehen. Der halbe Tag ist rum und ich habe erst drei Taler eingenommen. Davon kann ich mir höchstens einen Laib Brot kaufen. An Fisch, Wurst oder Käse will ich gar nicht denken. Von den Kaufleuten aus Belfa ist auch noch keiner aufgekreuzt.

Aufseufzend biss sie in ihr Brot und nahm einen großen Schluck Wasser aus dem mitgebrachten Schlauch.

Re: Miriels Marktstand

Verfasst: Montag 21. August 2006, 23:51
von Erzähler
<i> Miriel saß in dem Schatten und verzehrte ihr Brot. Plötzlich viel ein Schatten auf den Stand.

„Seit gegrüßt werte Handelsfrau“ sprach eine tiefe männliche Stimme. Schnell steckte Miriel ihr Brot weg und schluckte hinunter. Freundlich wie sie war begrüßte sie ihn und fragte was sein Belangen sei.

„Nun werte Dame, ich bin Händler und komme aus der Wüstenstadt Sarma. Ich habe euch ein Angebot zu unterbreiten“ Gespannt lauschte Miriel dem Angebot, sie hoffte nun endlich mehr Geld zu bekommen.

„Eure Waren würden sich in meiner Stadt um einiges besser verkaufen lassen als hier. Ich würde euer Komplettes Sortiment kaufen und in Sarma verkaufen. Wenn ich wieder in die wunder schöne Stadt Andunie komme, werde ich euch euren Gewinnanteil bringen, denn ihr sollt schließlich nicht leer ausgehen. Sagen wir 170 Goldmünzen für all das hier?“

Doch bevor die Verkäuferin eine Antwort geben konnte hörte sie es klirren. Sie dachte schon einer ihrer kostbaren Krüge wäre kaputt gegangen, doch alles stand noch so wie es war. Bei genauem hinsehen sah sie jedoch, dass eine goldene Kette aus einem der Krüge hang. Wo kam die denn her? Sie entschuldigte sich kurz, ging zu dem Krug und nahm das Teil heraus. Es war nicht nur eine Kette, nein, es war ein Amulett. Sie betrachtete es kurz beidseitig.

Es war ein Amulett aus purem Gold mit einem roten Edelstein in der Mitte. Rund um diesen Stein waren seltsame Verzierungen, bei schnellem hinsehen kaum zu erkennen. Auf der Rückseite waren Wörter eingraviert. Vielleicht stand dort wem das Amulett gehöre!

Sie steckte es in einer ihrer Taschen und wandte sich dann wieder dem Händler auf Belfa zu, welcher ihr ein spezielles Angebot gemacht hatte.</i>

Re: Miriels Marktstand

Verfasst: Dienstag 22. August 2006, 00:51
von Miriel Lefay
Noch während Miriel an ihrem eben abgebissenen Stück Brot herumkaute, fiel ein Schatten auf ihren Stand. Verdutzt schaute sie auf und erkannte einen elegant gekleideten Mann, der interessiert ihre Waren betrachtete. Als er sie entdeckte begrüßte er sie freundlich: „Seit gegrüßt werte Handelsfrau“
Schnell schluckte Miriel den Bissen hinunter, erhob sich und strich sich ihr Kleid glatt. Erst dann wandte sie sich an den Herrn: „ Ich grüße euch ebenfalls. Darf ich fragen, was euer Begehr ist. Vielleicht eine kunstvoll bemalte Obstschale für eure Frau oder eher ein mit Ornamenten verzierter Trinkbecher? Ihr findet bei mir nur gute Arbeit zu erschwinglichen Preisen.“
Miriel hoffte nun endlich wieder ein gutes Geschäft abschließen zu können. Der Mann sah ihr ganz danach aus, als könne er ein hübsches Sümmchen ausgeben.

<b>Er scheint mir ein recht eitler Pfau zu sein. Na ja, was will man von einem Nichtmagischen auch erwarten. Mir soll es Recht sein, solange er nur ordentlich Geld hier lässt.</b>

Dabei lächelte sie ihn kokett an und spielte nebenbei auch ein wenig mit ihren Reizen.

„Nun werte Dame, ich bin Händler und komme aus der Wüstenstadt Sarma. Ich habe euch ein Angebot zu unterbreiten. Eure Waren würden sich in meiner Stadt um einiges besser verkaufen lassen als hier. Ich würde euer komplettes Sortiment kaufen und in Sarma verkaufen. Wenn ich wieder in die wunde schöne Stadt Andunie komme, werde ich euch euren Gewinnanteil bringen, denn ihr sollt schließlich nicht leer ausgehen. Sagen wir 170 Goldmünzen für all das hier?“

Miriel verschlug es im ersten Moment die Sprache. Das war mehr, als sie jemals zu hoffen gewagt hatte. 170 Goldmünzen, jetzt gleich, plus ein Anteil am Gewinn, wenn der Händler Andunie wieder besuchen würde. Miriel wollte gerade erfreut zustimmen, als es plötzlich laut klirrte. Erschrocken drehte sie sich um. Hatte etwa der dumme Esel etwas von ihrem Geschirr zertreten? Nein, es war alles so wie es sein sollte. Erleichtert wollte sie sich schon wieder dem Händler zuwenden, als ihr Blick auf einen der Krüge fiel. Hatte es dort nicht gerade golden im Sonnenlicht geschimmert? Als sie genauer hinsah, entdeckte sie eine goldene Kette, die halb über den Rand des Kruges hing.
„Entschuldigt mich kurz.“, meinte sie zu dem Händler. „Ich muss nur schnell etwas prüfen.“ Behände zog sie die Kette aus dem Krug und staunte nicht schlecht, als sie daran ein goldenes Amulett mit einem roten Edelstein entdeckte. Um den Edelstein waren Verzierungen eingraviert, die wie Schriftzeichen aussahen. Schnell schaute sich Miriel um, konnte jedoch niemanden sehen, dem die Kette mit dem Amulett gehören könnte.

<b>Ich werde mich später darum kümmern. Der Handel mit diesem Tölpel ist jetzt wichtiger. Der weiß anscheinend nicht, dass der ganze Kram höchstens 150 Goldstücke Wert ist. Pah, Männer.</b>

Flink ließ sie die Kette in ihre Tasche gleiten und drehte sich wieder zu dem Händler um. „Nun, euer Angebot ist sehr lukrativ und ich nehme es nur allzu gern an.“ Mit Handschlag besiegelten sie den Handel. „Wisst ihr denn schon, wie ihr alles zu eurem Schiff bringt? Ihr könntet meinen Esel und den Karren hier nehmen. Ihr müsstet nur einen kleinen Umweg machen und mich mit meinen Stand zu meiner Werkstatt bringen. Ihr könnt dann den Esel und den Karren auch behalten. Ich denke ich werde in nächster Zeit keine Verwendung mehr dafür haben.
Der Händler nickte zum Zeichen des Einverständnisses und zahlte ihr die vereinbarten 170 Goldstücke aus. Anschließend verstauten sie die Ware und den Stand auf dem Karren und verließen den Markt in Richtung Miriels Werkstatt.

[weiter in Wohnviertel ---> Miriel Lefays Töpferwerkstatt]