Das Zelt Timathian Venguls

Mehrere Zelte, groß und klein, bunt oder weiß reihen sich hier aneinander. Hier findet man die Zelte der Turnierteilnehmer mitsamt Gefolge.
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Elwin Fock
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Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Dienstag 13. Mai 2008, 23:33

[komme mit Timathian Vengul von <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=143569399477" target="_blank">Das Festessen</a>]


Gespannt lauschte Elwin den Ausführungen, welche Timathian über seine Magie und vor allem über sein Schwert zum besten gab. Er hatte es tatsächlich geschafft seine arkane Kraft in diese Waffe zu transferieren. Somit war er in der Lage, wie er schon erwähnte, diese jederzeit zu rufen und aus der Klinge des Schwertes ausbrechen zu lassen. Sicherlich würde er mit einer solchen Attacke fast jeden Gegner überrumpeln und somit zum Sieg gelangen.
Offensichtlich war die Wassermagierin hoch beeindruckt ob solcher magischen Künste. Sie selbst hatte es noch bei weitem nicht geschafft solch eine hohe Stufe der Zauberei zu erreichen. Zwar konnte auch ein Elementarmagier, bekannt war es bereits von einem Beherrscher der Meere, seine Magie in einen Gegenstand bannen, doch erforderte dies eine lange Zeit des Studiums und wahrlich beeindruckenden Kenntnissen und Beherrschung der Magierichtung.

<b>Wahrhaft faszinierend. In solch jungen Jahren hat er bereits solche Größe in der Kontrolle und Bannung der Energiemagie erreicht?! Beeindruckend!</b>

Nachdem Tima bemerkt hatte, dass er mehr oder minder wieder am prahlen seiner Kräfte war, hielt er inne und bat die junge Frau um Entschuldigung. Diese schüttelte leicht den Kopf um ihm zu verstehen zu geben, dass sie dies zur Zeit nicht weiter störte - schließlich waren es wissenswerte Information, auch wenn sie von Großspurigkeit begleitet wurde. Dann erwähnte er etwas von einer Schriftrolle, welche über die Energiemagie verfasst worden sei. Etwas ähnlich hatte sie doch schon einmal gehört... Sie begann zu grübeln.

<b>Schriftrolle... ja da war doch einmal etwas...</b>

Zunächst antwortete Elwin nicht auf diese Äußerung. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie ebenfalls hohes Interesse an dem Thema Schriftrolle hatte. Sie lächelte ihren Gesprächspartner schmeichelnd an und überspielte diese Materie.
Als das Gespräch dann auf die nächtliche Unterkunft hinaus lief und die junge Magierin gestand, dass es ihr eben an jener mangeln würde und wohl in einem überfüllten Gemeinschaftszelt ihren Schlaf finden müsste, unterbreitete er ihr ein sehr freundliches Angebot.

<i>"Ein Gemeinschaftszelt ist doch gar nicht nötig – sofern Ihr denn nichts gegen meine Anwesenheit habt. Ich besitze sogar eine Trennwand aus bemaltem Papier in meinem Zelt."</i>, meinte er und fuhr fort: <i>"Ihr könntet im Bett meines jungen Dieners nächtigen. Soll der Bengel sich einen Platz im Gemeinschaftszelt suchen, dort streunt er ohnehin schon seit Stunden herum. Eine der Turnierhelferinnen hat es ihm angetan. Mir wäre es also mehr als eine angenehme Ehre, Euch in meinem bescheidenen Zelt unterbringen zu können."</i>

Wieder einmal hatte Elwin ihr Ziel erreicht. Da sie bereits versäumt hatte sich frühzeitig um eine Unterkunft zu kümmern und nun die Aussicht genießen musste, in einem der Gemeinschaftszelte zu nächtigen, hatte sie kurzerhand den Entschluss gefasst, die Nacht im Zelt von Timathian zu verbringen - auf biegen und brechen hätte sie alles versucht diese Ziel zu erreichen. Aber scheinbar genoss ihr Gesprächspartner wirklich ihrer Gegenwart und so schien es selbstverständlich, dass der Mann ihr diese Angebot unterbreiten musste.

Glücklich und mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen nahm sie diese Annonce an.
"Ich bin Euch zu großem Dank verpflichtet, werter Timathian Vengul. Diese Offerte wird ganz sicher nicht zu Eurem Nachteil sein. Vielen Dank.", sagte Elwin und neigte ihren anmutigen Kopf etwas nach vorn.
Danach erhob sich der junge Krieger und half der Magiern galant von ihrem Stuhl hinauf. Erneut nickte sie ihm zu, sodass ihre Haarsträhnen, welche ihr entzückend ins Gesicht hingen, leicht hin und her wiegten. Sie hackte sich in seinen Arm, den er ihr anbietend hinhielt, ein und so verließen sie die Halle.
Kurz wanderte der Blick der Wassermagierin noch einmal zu dem anderen Jüngling hinüber. Flavour de Fein wandte seine Augen hastig von ihr ab und schien nun auch Anstalten zu machen sich zurück zu ziehen.

Zusammen schritten Elwin und Timathian durch die Gänge der Arena. In einigen Abständen brannten Fackeln, welche genügend Licht erzeugten um die Flure nicht in Dunkelheit versinken zu lassen. Auf dem Weg sprachen sie nur wenig miteinander. Die junge Frau genoss die Gegenwart ihres Gastgebers und lehnte sogar ihren Kopf einmal an seine Schulter. Wenn man es nicht besser wissen würde, so könnten Fremde wohl denken, dass diese beiden ein sich liebendes Pärchen wären.

Dann erreichten sie das Lager, welches über und über mit Zelten besetzt war. Bei einigen brannten noch kleine Lagerfeuer und fröhliche und ausgelassene Stimmen hallten zu ihnen herüber. Diese kleinen Privatfeiern schienen ebenfalls reizvoll und lustig von statten zu gehen.
Schließlich jedoch kamen sie endlich an einem Zelt an, zu dem sie Timathian geführt hatte. Es war beachtlich und Elwin staunte über die Größe, auch wenn es bei weitem noch größere hier auf dem Zeltplatz gab.

"Dies ist also Euer Zelt.", meinte sie mit schmeichelnder Stimmlage. "Wahrlich nicht von der Hand zu weisen, möchte ich doch meinen."

Sie lächelte erneut zu ihrem Gastgeber und schmiegte sich noch etwas fester an ihn heran, wobei sie allerdings versuchte etwas Diskretion zu waren. Ob ihr dies gelang konnte man nicht auf Anhieb feststellen.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Samstag 17. Mai 2008, 13:17

Wieder einmal meinten es die Götter gut mit Elwin Fock. Sie nahm Timathians Angebot an, sein Zelt zu teilen. Sollte sein Laufbursche doch wahrlich im Gemeinschaftszelt bei seiner Umschwärmten liegen, Elwin würde heute Nacht nicht unter freiem Sternenhimmel schlafen müssen. Wobei auch dies nur eine Phrase war, denn von Sternenhimmel konnte man wirklich nicht sprechen. Es regnete und ein für diese Jahreszeit doch recht kalter Wind fegte durch das Drachengebirge und peitschte selbst die Wipfel der umzäunten Bäume in Pelgars kleinen Gärten und Park-Anlagen. Wenigstens hielten die Berge einen Großteil des herab prasselnden Regens ab, so dass es in der Hauptstadt selbst nur nieselte, aber es war kalt und erinnerte an ein Gewitter, welches man sonst nur von der Zeit des Erwachens kannte, die wie ein Übergang in die wärmere Zeit der Abendsonne gelten konnte. Aber scheinbar meinte es Ventha dieses Jahr wohl nicht gut mit den Celcianern. Sie schickte Regen und Wind, schier erbarmungslos. Ihre launenhafte Ader mussten jetzt alle ausbaden.

So sprachen Tima und Elwin nicht viel, sondern eilten sich, zum Zeltplatz zu kommen, ohne dabei wie unerzogene Kinder über den schon aufgeweichten Boden zu rennen. Nein, sie gingen zügigen Schrittes, Elwin bei dem Kampfmagus eingehakt als würden sie über den Marktplatz schlendern.
Ein einziges Mal lediglich plauderte Tima fröhlich und dennoch mit leichtem Klagen in der Stimme vor sich her: "Achje, bei all dem Regen werden meine Gewänder und die Euren ganz nass. Im Zelt werde ich den kleinen Ofen entzünden, auf dem wir unsere Sachen trocknen können." Er besaß einen Ofen in seinem Zelt? Welch Luxus! Nicht einmal der Kommandant konnter derzeit von sich behaupten, etwas Derartiges zu besitzen. Aber er war Soldat, er gab sich damit zufrieden.

Was Elwin nicht wusste: auch Timathian hatte das Soldatenleben genossen. Er war in Dessaria ausgebildet worden und konnte von sich behaupten, ein überdurchschnittlicher Abgänger der dessarischen Kaserne zu sein. Mit seiner im Schwert gespeicherten Energiemagie konnte er hingegen deutlich besser umgehen und er legte große Sorgfalt darauf, seine arkanen Kräfte regelmäßig zu trainieren.

Das war auch seinem Zelt anzusehen, dass sich Timathian durchaus dafür interessierte, in Ordnung zu leben – und sich hin und wieder etwas Luxus zu gönnen. Das Zelt musste eines der größten auf dem weiten Platz sein. Es war aus eine wasserfesten Plane, die zur Zierde mit Samt behangen war. Der kostbare Stoff sog sich derzeit mit Regenwasser auf. Es würde lange dauern, bis er wieder trocken war, aber Tima schien es sich leisten zu können, ihn auf dem Zelt hängen zu lassen.
Am Eingang hing von einer hohen aufgestellten Holzstange eine Fahne der Stadt Dessaria. Elwin konnte Schlägel und Eisen als Symbole der Bergstadt auf blausilbernem Grund erkennen. Das Zelt selbst schmückten ebenfalls die beiden Farben, auch im Inneren.

Elwin und Timathian traten ein. Es war schön warm im Zelt, denn wenigstens hatte Timas junger Diener den Ofen schon angefacht. Sein Abzugsrohr führte durch ein kleines Loch nach draußen und auch wenn der Wind dadurch hineinpfiff, nahm man es doch für die gespendete Bequemlichkeit gern in Kauf.
Das Zelt besaß zwei voneinander abgetrennte Bereiche, wie es Tima bereits erwähnt hatte. Auf der einen Seite und dem Ofen deutlich näher stand ein breites Bett, in dem gut und gern auch ein Ork Platz gefunden hätte. Es war schlicht, dennoch strahlte es gewissen Prunk aus. Tima schien darauf großen Wert zu legen. Auf kleinen Holzpfosten, jeweils an Kopf- und Fußende des Bettes, hockte hölzerne Feen, direkt aus den Pfosten herausgeschnitzt. Sie lächelten freundlich und ihre Flügelchen standen aufrecht. Das Bett selbst zierten ein Kopfkissen und eine Decke – beide ordentlich gefaltet und bereitgelegt – aus blauem Stoff. Ein silberweißes Bettlaken komplettierte das Bild.
Auf der anderen Seite der hölzernen Trennwand, die mit bemaltem Papier ausgekleidet war und auf der Elwin die Schwäne erkennen konnte, von denen Tima gesprochen hatte, befand sich wohl das Bett des Dieners. Es besaß keine Feen auf den Pfosten und war auch nicht so breit wie das des Herren, aber auch dieses Nachtgestell bot den Eindruck, dass ein einfacher Bauer es sich nicht leisten konnte. Um ein Soldatenbett handelte es sich ebensowenig. Auch hier waren Decke und Kopfkissen ordentlich zusammengelegt, beide bestanden aus blau gefärbtem Stoff.

Neben den beiden Schlafmöglichkeiten war ansonsten für ein komfortables Leben in dieser Unterkunft gesorgt. Ein Rundtisch mit sonderbar aussehenden Stühlen aus Edelholz – und ebenfalls mit kleinen Feen verziert – standen nahe des Ofens. Gegenüber dieses winzigens Essbereiches fanden sich eine Truhe und ein zwergenhohes Regal, in dem Flaschen und Bücher aufbewahrt waren. In der Truhe verwahrte Timathian wahrscheinlich seine Kleidung, wobei Elwin auch edle Gewänder entdeckte, die auf einer Leine an einer der hinteren Zeltwände aufgehangen waren. Darunter standen sorgfältig in Reih und Glied mehrere Stulpenschuhe und prunkvoll verzierte, schimmernde Stiefel. Sie waren frisch eingefettet, dass das Leder glänzte. Timathian Vengul besaß Geschmack und einen für einen Soldaten überraschenden Hang zum Luxus. Da sprach wohl der Magier aus ihm, denn diese Männer und Frauen genossen Bequemlichkeit und Komfort.

Tima trat an den Ofen heran, legte seinen Umhang ab und selbigen auf das warme Metall. "Ich kann Euch leider nur Roben der Männerzunft anbieten, aber ich schätze mal, es dürfte besser sein, als wenn Ihr weiterhin in Euren nassen Gewändern ausharren müsst, Fräulein Elwin. Hinter der Trennwand könnt Ihr Euch umziehen." Er machte eine einladende Geste zur Trennwand und aus seinen Augen sprach das Versprechen heraus, dass er genug Anstand besaß, sich höflich abzudrehen, sollte Elwin seinem Vorschlag nachkommen.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Freitag 30. Mai 2008, 00:14

Das Wetter war während des Rückwegs zum Zeltplatz wahrlich nicht besonders anregend. Anstatt einer schönen warmen und sternenklaren Nacht, wie es sie doch eigentlich hin und wieder in dieser Jahreszeit geben sollte, zeigte sich der Himmel behangen von dunkeln Wolken und abertausende von kleinen Regentropfen suchten ihren Weg daraus hinab auf die Erde — ja es regnete.

Ein Grund mehr für die junge Magierin glücklich über dieses wunderbare Angebot von Timathian, bei ihm übernachten zu können, zu sein. Dennoch blieb Elwin kurz vor dem Zelt stehen. Ihr Anstand gebot es ihr, dass sie zu erst ihren Gastgeber hinein lies, bevor sie ebenfalls die vordere regenfeste Plane bei Seite schon und in das Innere der Räumlichkeit eintrat.

Trotz der vom regen durchnässten und an ihrem Körper klebenden Kleidung, schien die junge Frau bei dem Anblick, welcher sich ihr bot, fast völlig vergessen zu haben, dass sie diese noch trug und dass sich eine kleine feuchte Spur bei jedem ihrer Schritte zu bilden begann. Wärmende Luft schwelgte ihr entgegen, denn wie Tima bereits angekündigt hatte, besaß er einen kleinen Ofen, welcher schon angefeuert war. Dies musste Timathians Diener noch erledigt haben, bevor er sich zu einer Frau aufgemacht hatte.

<b>Wahrlich beeindruckend. Timathian muss jede Menge Geld besitzen, wenn er sich so etwas leisten kann... zwar nicht das Beste vom Besten aber doch schon für die gehobenen Ansprüche. Was bin ich froh, dass er mir dieses Angebot gemacht hat.</b>

<i>"Ich kann Euch leider nur Roben der Männerzunft anbieten, aber ich schätze mal, es dürfte besser sein, als wenn Ihr weiterhin in Euren nassen Gewändern ausharren müsst, Fräulein Elwin. Hinter der Trennwand könnt Ihr Euch umziehen."</i>, meinte der Gastgeber plötzlich, als er näher an den Ofen heran trat und seinen Umhang abnahm und auf das warme Metall legte. Mit diesen Worten riss er die junge Magierin aus ihren Gedanken, zurück in das hier und jetzt.

Sie wandte sich ihm mit glänzenden Augen zu und ihr Gesicht strahlte, so wie es das schon lange nicht mehr getan hatte.
"Ich danke Euch für Ihre Freundlichkeit und Aufmerksamkeit. Ich bin Euch zu großem Dank verpflichtet, werter Timathian Vengul. Sehr gerne nehme ich Euer erneut sehr großzügiges Angebot an. Für die Nacht wird die Gewandung der männlichen Magierzunft genügen.", meinte sie und lächelte ihn an.
Elwin entschied sich für eine nachtblaue Robe, welche mit goldenen Fäden sowohl am Arm- und Beinsaum, als auch an den Schultern und über die Brust verziert war. Sie schlang es sich um ihren einen Arm und verschwand hinter der Trennwand.

Trotz des spärlichen Lichts, welches hauptsächlich vom Ofen kam, konnte man — wenn man es denn mochte — ihre Silhouette dahinter erkennen. Sie streife ihr nasses Kleid ab, wobei sie, um es um ihre Füße zu bekommen, in die Hocke gehen musste. Ihre bezaubernde Figur, der schmale Bauch und die üppige Oberweite, der runde Hintern und die straffen Oberschenkel, schimmerten durch das Papier der Wand. Anmutige Bewegungen, fast wie bei einem exotischen Tanz vollzog sie und schließlich hängte sie ihre Robe über den Schirm. Gleiches Spiel tat sich, während sich Elwin die Männergewandung überstreifte. Danach trat sie wieder hervor.

Mit einem Gürtel hatte sie die neue Robe um ihre Hüfte befestigt und zeigte sich fast wie die Frauen, welche auf öffentlichen Veranstaltungen die neuste Mode präsentierten, ihrem Gastgeber.
"Und wie steht es mir?", fragte sie ihn fast schelmisch, denn die Schulter des Gewands waren bereits viel zu breit geschnitten für ihren weiblichen Körperbau. Auch ihre Rundungen wurden zwar betont, aber doch bei weitem nicht so hervorragend wie bei einem für sie auf den Leib geschneiderten Stück.
Aus funkelnden und glitzernden Augen heraus schaute sie Tima an und wartete auf seine Reaktion.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 1. Juni 2008, 09:54

Elwin bemerkte im ersten Moment ebenso wenig wie Timathian, dass sie beide nass bis auf die Haut waren. Die Kleidung klebte am Körper und hob dadurch erwünschte wie unerwünschte Körperstellen besser hervor. Dies begann bei Elwins Busen und endete bei der noch so kleinsten überzähligen Speckfalte, welche man unter normalen Umständen durch weiter geschnittene Gewänder verbergen wollte.

Aber die Kleidung würde sicher rasch trocknen, im Zelt war es Dank des Ofens wunderbar warm. Auch Elwin dankte – nämlich Tima für sein großzügiges Angebot, bei ihm übernachten zu dürfen und sich dann auch noch bei seiner übrigen Kleidung zu bedienen, damit sie nicht ganz nackt schlafen musste.
Er winkte bescheiden ab und schaute dann zu wie sich Elwin ein nachtblaues Gewand mit goldnener Stickverzierung aussuchte. "Eine wirklich gelungene Wahl", kommentierte der Energiemagier. "Diese Robe trage ich sehr gerne, wenn der Abend anbricht und ich mich mit einem guten Buch in meine Kammer zurückzog. Zum Schlafen wird sie sehr geeignet sein." Er lächelte, entschied sich dann seinerseits für das einfache Nachtgewand aus Leinen, welches ordentlich zusammengelegt unter seiner Bettdecke lag.

Elwin verschwand hinter der Trennwand und zog sich um. Ihr Schatten warf eine für Männeraugen sicherlich nicht uninteressante Kontur auf das Papier der Trennwand und die darauf gemalten Muster legten sich somit auf dieses dunkle Abbild ihres wohlgeformten Körpers.
Einen Augenblick schaute Timathian auf und sich dieses Bildnis an, ehe auch er sich rasch umzog. Wo andere Männer vermutlich mit Stielaugen an der Trennwand gehangen hätten oder – im unhöflichen, dafür jedoch lüsternen Fall – auf die andere Seite gekommen wären, um Elwin zu verführen, da blieb der Magier ganz ruhig und auf seiner Seite der Wand.

Erst als Elwin in ihrer "Nachtrobe" noch einmal zurück zu Tima trat, sah dieser auf und erstarrte für einen Moment. Seine Augen flogen über Elwins Körper, der da in der Männerrobe steckte, die an Schultern und Hüfte viel zu weit für die junge Magierin geschnitten war.
Tima atmete tief durch, trat dann an sie heran. <b>Sie ist eine Frau, vergiss das nicht.</b>

<i>"Und wie steht es mir?"</i>
Der Energiemagier schluckte, befeuchtete sich dann die Lippen. "Ihr schaut wundervoll aus. Aber eine Kleinigkeit fehlt noch." Er zog eine Schlafmütze hervor, die eigentlich zu seinem Nachtgewand gehörte, und setzte sie Elwin auf den Kopf. Darunter verbarg er ihr Haar, dass nur noch kleine, freche Strähnen hervor lugten. Beim ersten Blick hätte man Elwin nun auch für einen jungen Mann mit elfischen Zügen halten können.

Der Magier machte einen Schritt rückwärts, um das Werk zu betrachten. Er rieb sich die Augen, dann lächelte er. "Perfekt." Eine Weile stand er nur so da und betrachtete sich Elwin, bis er schließlich merkte, wie sehr er sie anstarrte. Räuspernd wandte er sich ab. Seine Wangen waren leicht rosa. <b>Eine Frau, Frau, Frau, Frau!</b>
"Nun, wir sollten uns zu Bett begeben. Morgen wird ein anstrengender Tag." Erneut wandte er sich um und zeigte Elwin noch einmal die Schlafstätte seines Dieners. "Gute Nacht, mein Teurer ... meine <i>Teure</i>!"
Anschließend legte er sich zu Bett.

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Elwin Fock
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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Dienstag 10. Juni 2008, 08:34

Zufrieden beobachtete die junge Magierin ihren Gastgeber, die Reaktionen, welche er auf ihr Aussehen vollzog. Als er dann auf ihre Frage antwortete und kund tat, dass noch eine Kleinigkeit fehlen würde, hob sie leicht eine Augenbraue in die Höhe und schaute Timathian etwas verwundert an. Dann bemerkte sie die Schlafmütze, welche er hervor geholt hatte.

<b>Das ist jetzt nicht wirklich sein Ernst, oder?</b>, dachte sich Elwin. </b>Er will mir jetzt doch nicht etwa dieses... dieses Teil aufs.... doch er will.</b>

Gerade während sie diesen Gedanken hegte, kam der Kampfmagier auch schon auf sie zu und setzte der junge Frau die Kopfbedeckung auf. Tima verstaute ihre Haare sorgfältig darunter, so das nur hier und dort ein paar einzelne Haarsträhnen hervor lugten und ihr sowohl ins Gesicht, als auch an den Seiten und im Nacken herunter fielen. Da Elwin ihre Haare nun nicht mehr sorgfältig zurück gebunden hatte, kräuselten sich die einzelnen Strähnen in bezaubernden leichten Locken.

Sie lies es einfach mit sich geschehen, auch wenn es eigentlich nicht typisch für die sonst so kalte Magierin war. Sie war ihrem Gastgeber dankbar, dass sie hier übernachten konnte und vielleicht sogar einen Kumpanen in Timathian gewonnen hatte. Ja, wenn man so an ihren damaligen Aufbruch aus ihrem Dorf zurück dachte, so konnte man deutlich eine Veränderung in Elwin Fock feststellen. Ob diese mit den Begegnungen und Bekanntschaften zusammen hing, welche die Magierin im Laufe der Zeit geschlossen hatte und oder mit den Ereignissen, welche sich seit dem ereignet hatten, konnte man zu diesem Zeitpunkt schlecht sagen.

Nun jedenfalls stand sie etwas unsicher da und lies ihren Blick nicht von Timathian ab. Für ihn musste sie nun, wenn er es nicht besser wissen würde, wie ein junger Mann mit elfischen Zügen aussehen, schmal, die weiblichen Rundungen nicht sonderlich betont und dazu noch in einer Robe der männlichen Magierzunft. Sie stützte ihre Hände nun in die Hüfte, sodass die Gewandung wieder etwas mehr an ihrem Körper anlag.

<i>"Perfekt."</i>, meinte er schließlich und schaute die Magierin eine ganze Zeit an.
Nach einer weiteren kleinen Weile wandte er sich räuspernd von Elwin ab und schien verlegen ob seiner Betrachtungen zu sein. Ihr machte es nichts aus, ganz im Gegenteil sogar, sie genoss es wenn man sich ihre Schönheit anschaute.

Gerade schlug er vor, sich zu Bett zu begeben, da der morgige Tag mit großer Wahrscheinlichkeit ein sehr anstrengender werden würde, aber noch bevor er sich unter seiner Decke verkriechen konnte, reagierte Elwin und packte ihm am Handgelenk. Auch wenn man sie nicht für sonderlich stark halten würde, so besaß sie doch genügend Kraft um die nun überrascht wirkenden Timathian Vengul zurück zu ziehen. Sie schlag ihre Arme um seinen Hals und näherte sich mit ihrem Gesicht immer mehr dem seinen.
Ihre sinnlichen Lippen wölbten sich freudig erregt leicht nach oben, so dass sie noch voller und weicher aussehen als sie ohnehin schon waren. Sie rückte immer näher und näher, schob ihren Kopf und ihren Körper weiter an den Mann heran, bis sie schließlich mit ihrem Mund das linke Ohr ihres Gastgebers erreichte.

"Ich danke Euch von ganzem Herzen für Eure Gastfreundschaft und Eure Großzügigkeit!", hauchte sie ihm zu und drückte ihre warmen und weichen Lippen in einem Kuss auf seine Wange.

Danach zog sie sich zurück und verschwand hinter dem Trennschirm aus bemaltem Papier, um sich in ihr Bett zu legen und noch kurz darüber nachzudenken, wie Timathian jetzt wohl über sie denken mochte.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Donnerstag 12. Juni 2008, 17:23

Tima wirbelte herum, als Elwin ihn am Handgelenkt packte und langsam zu sich zog. Seine Augen weiteten sich und er starrte die junge Frau an, die von der Statur her nun wahrlich Ähnlichkeit mit einem jugendhaften Elfen aufwies. Lediglich die Spitzohren fehlten, doch dafür verzauberten ihre türkis schimmernden Augen umso mehr. Timathian schaute tief in jene hinein.
<b>Frau, Frau, Frau, Frau, Fr..... Mann?!</b> Er keuchte, da sich ihm die Kehle zuschnürte. Blut schoss gleichermaßen in Kopf und Ohren, so dass beide rot glühten.

"E-Elwin ..." Das <i>Fräulein</i> verschluckte der Magier in all seiner Aufregung, konnte sie nur weiterhin anstarren, während besagte Elwin die Distanz zwischen ihnen beiden immer mehr verringerte. Sie spitzte die Lippen und näherte sich seinem glühenden Ohr. Vermutlich konnte die Wassermagierin die Hitze spüren, die davon abströmte. Die Arme hatten sich schon längst um seinen Hals gelegt. Tima schaffte es, die Augen zu schließen. Im Geiste wuchsen Fantasien herauf, denen er sich normalerweise niemals in Gesellschaft hingegeben hätte. Aber Elwin zeigte doch eindeutige Merkmale. Zeichen! <b>Sie ist ... eine ...</b> Er versuchte, sich zu beherrschen, aber irgendwie wollte es ihm keineswegs gelingen.

Elwin hauchte ihm erst ein Dankeschön zu und dann einen Kuss auf die erhitzte, rote Wange. Tima ächzte vor Aufregung ... und Erregung. Ihre Körper waren so nah beeinander und in seinem Gedächtnis zeigte sich das Bild eines Jungen, der seine Roben und seine Schlafmütze trug.
Die Härchen auf Timas Unterarmen richteten sich auf, aber das war nicht das einzige. Elwin mochte wohl an einem ihrer Schenkel spüren, welch Männlichkeit unter diesen wallenden Nachtgewändern des Magiers steckte. Ob sich arkane Energie auch auf die Kondition eines Anwenders auswirkte?
Jedenfalls schien die Anwesenheit einer attraktiven Frau zu genügen, um zumindest sein Blut in Wallung zu bringen.

Endlich zog sich Elwin zurück, verschwand hinter der Trennwand. Tima – und vor allem ganz zentrale Körperregionen von ihm – blieben kerzengerade stehen. Nach etwa zehn Minuten, in denen er sich nicht einmal gerührt hatte, lockerte sich schließlich seine Haltung und ein Keuchen entrang sich seiner Kehle. Er hielt sich das Herz und starrte dann wieder zur Trennwand, hinter der er ... <b>SIE!</b> ... schlief.
Der Magier schüttelte seinen Kopf, ging dann ebenfalls zu Bett.
Aber heute Nacht sollte er keinen Schlaf finden, jedenfalls jetzt noch nicht. Knapp eine Stunde verging, in der Timathian Vengul wach lag, den Blick an die Zeltdecke gerichtet und sie dennoch nicht sehend. Vor seinen Augen tanzten Bilder ... von Elwin in seinen Roben, doch die Wassermagierin wirkte ein wenig anders. Noch jungenhafter, weniger weiblich gebaut.

Timathian schlug die Decke zurück und schob sich aus dem Bett. Auf leisen Sohlen schlich er zur Papierwand herüber und hauchte: "Elwin? Seid Ihr wach?" Er wartete einen Moment und wagte sich dann vor. Scheinbar schlief die Magierin.
Tima schlich sich an ihr Bett heran. Er sah Elwins Körper in die Decken gehüllt – welche er nun gemächlich anhob und selbst drunter kroch. Das Bett war recht schmal, aber Tima störte dies nicht. Er schmiegte sich an die Frau und sog ihren Duft auf. Wohlig seufzend stieß er die Luft aus. "Elwin", wiederholte er leise säuselnd ihren Namen, hielt die Augen aber geschlossen und sah ein ganz anderes Bild als das ursprüngliche der jungen Frau. <b>Du Hübscher ...</b>

Und dann legte der Energiemagier einen Arm um Elwin, drückte sich an sie.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Dienstag 17. Juni 2008, 08:35

Noch während die junge Magierin allein unter ihrer Decke lag, musste sie über die Reaktion ihres Gastgebers schmunzeln. Niemals hätte sie gedacht, dass er so verlegen wirken könne, aber dennoch hatte er sich wie ein wahrer Gentleman verhalten. Viele andere des männlichen Geschlechts hätten diese Chance wohl beim Schopf gepackt und eine traumhafte Nacht mit dieser bezaubernden Dame verbracht – vorausgesetzt diese hätte es zugelassen.

<b>Welch lustige rote Wangen und Ohren er doch bekommen hat. Dieser Mann ist wahrlich nicht wie andere... mhhh... ob er wohl... aber so etwas habe ich noch niemals bei einem Kerl erlebt! Wie verhält sich ein Mann, der sich von Männern mehr angezogen fühlt, als von einer attraktiven Frau?</b>

Mit diesen Gedanken in ihrem weiblichen Kopf, schloss sie die Augen und wollte wohl endlich in den verdienten Schlaf versinken. Sie atmete normal, ganz ruhig und gleichmäßig, und hatte sich auf die Seite – mit dem Rücken zum Trennschirm – gelegt und versuchte nun all ihre herum wirbelnden Grübeleien zur Seite zu schieben. Hatte Timathian eben nicht einen Keuchen von sich gegeben? Es war ihr egal, sie ruhte nun und wollte schlafen.

Aber diese Freude wurde ihr noch nicht gewehrt. Elwin konnte machen was sie wollte, konnte ihre Gedanken bei Seite schieben, aber es half nichts. Die junge Magierin war wohl einfach zu sehr aufgewühlt, als dass ihr Verstand es einfach so mir nichts dir nichts zu lassen würde in den Hintergrund und für die Nacht in das Unterbewusstsein verbannt zu werden. Sie lag also eine lange Weile wach da, hatte zwar die Augen geschlossen, doch fand sie keine Ruhe.

<i>"Elwin? Seid Ihr wach?"</i>, drang plötzlich die Stimme von Tima zu ihren Ohren, aber sie reagierte nicht. Was wollte dieser Mann nun schon wieder von ihr? Sie würde ihn einfach ignorieren.

Dann spürte sie, wie sich die Decke leicht anhob und wie ein weiterer Körper sich auf der Matratze nieder lies. Unbehagen machte sich in ihr breit und so bewegte sie etwas ihre Beine, zog sie etwas weiter an. Kurz darauf vernahm sie noch einmal ihren Namen und dann, gerade so als wolle ihr Bewusstsein sie vor dem kommenden schützen schlummerte die junge Wassermagierin ein. Die zwei Wörter, welches ihr Weltbild wahrscheinlich erschüttert hätte, hörte sie nicht mehr und auch den Arm, welcher sich um ihren wohlgeformten Körper legte, spürte sie nicht. Nun endlich schlief sie und wirkte so unschuldig wie ein Baby.

Die Nacht verging ohne das wohl noch etwas geschehen war. Am nächsten Morgen, es musste wohl noch recht früh sein, zog sich das Unterbewusstsein der Frau wieder zurück. Sie erwachte und öffnete nur sehr langsam ihre Augen. Auch spürte sie nun, wie sich der Körper, welcher sich letzte Nacht zu ihr gelegt hatte, sich an den ihren schmiegte und irgendwie – sie konnte nicht genau sagen wieso oder warum – genoss sie dieses Gefühl. Mit halb geschlossenen Augen lies sie einen leichten Seufzer aus ihrer Kehle entrinnen und öffnete schließlich ihr Sehvermögen vollends.
Sie sah, wie sich Tima unter ihrer befand und sich, mit welchen Gedanken auch immer, genüsslich regte. Ein schmunzeln konnte sie sich nicht verkneifen.

<b>Scheinbar mag er Frauen doch mehr, sonst hätte er sich nicht zu mir gelegt. Ich muss ihn wohl letzten Abend sehr angetan haben.</b>

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Donnerstag 19. Juni 2008, 16:32

Die Nacht begann für Elwin als unerholsam, lag sie jetzt doch schon eine ganze Weile lang wach und konnte einfach kein Auge zu tun. Allerdings rührte sie sich auch nicht, wartete vermutlich auf den Eintritt ins Traumland.
Beinahe hätte dieses Ereignis auch endlich stattgefunden, doch ein leises Wispern, in das sich fragend ihr Name mischte, rüttelte sie wieder wach. Timathian fragte, ob sie wach sei. Elwin reagierte nicht. Ja, sie hatte noch kein bisschen geschlafen, war gerade dabei gewesen und jetzt? Jetzt schien sie noch tatsächlich zu müde, um überhaupt antworten zu können.

So kam es, dass sich plötzlich die weiche Bettdecke anhob und ein Wärme ausstrahlender Körper sich neben den ihren legte. Timathian Vengul lag mit ihr in einem Bett!
Elwin zog die Beine an, aber dorthin führte kein Berührung. Ein Arm legte sich um ihren Körper, ein wohliges Seufzen drang an ihre Ohren und dann spürte sie, wie sich der Magier näher an sie heran schmiegte. Er war warm und besaß überraschend kleine Hände für einen Mann, der mit dem Schwert umzugehen wusste. Sanft strichen seine Finger über ihren Bauch. Wo dieses Geste schon mehr als anzüglich war, immerhin kannten sich beide kaum, so ging Timathian nicht weiter. Anscheinend schlummerte er nun in so direkter Anwesenheit Elwins sofort hinweg.
Auch über Elwin legte sich ein schwarzes, traumloses Nachttuch, welches ihr Erholung und Seelenfrieden schenkte.

Die ganze Nacht lang lagen sie beeinander und erst in den frühen Morgenstunden, in denen der menschliche Körper besonders gern und viel träumte, bewegten sich beide unter der ausladenden Decke. Tima träumte von Elwin, doch besaß sie nicht ihre reale Statur. Nein, sie war weniger rundlich gebaut, mehr eckig, aber nicht muskulös. Ein schmaler Jungenkörper. Timathian sabberte im Schlaf und rollte sich herum, quetschte sich unter die ebenfalls schlummernde Wassermagierin, bis er unter ihr zu liegen kam. So von ihrem Körper bedeckt, schlief er deutlich ruhiger weiter und schnarchte leise.
Dieses Geräusch musste es wohl sein, das Elwin nach einer Weile in den neuen Morgen zurückholte. Müde hoben sich ihre Lider und schon spürte sie die Unebenheiten unter sich. Das war keine mit Stroh gefüllte Matratze, dazu war sie zu warm und ... lebendig. Sie hob und senkte sich mit jedem Atemzug, den der Energiemagier tat. Er lag unter ihr! Und er regte sich, träumte noch immer vor sich her. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Es musste ein schöner Traum sein.

"Mhh ... Elwin", gurrte er wie eine liebestolle Taube und strich über ihren Arm um ihre Hüfte herum. Seine Hand verweilte einen Moment lang auf ihrem glatten Bauch, ehe sie weiter wanderte – nördlich, in hügeligeres Gefilde.
Und dann packte Tima voller Entsetzen Elwins Brust. Liebevolle Verführkünste lagen sicherlich nicht in der Geste, viel zu fest drückte er die holde Weiblichkeit zusammen. Zugleich aber riss er erschreckt die Augen auf und wollte sich aufbäumen. "BRÜSTE?!", plapperte er vollkommen perplex, ehe sich der Magier in der Decke verhedderte und wild darin herum wirbelte. Schon tat es einen heftigen Schlag, als er mitsamt Decke und gefolgt von Elwin am Boden landete.
"Was? Wo? Warum?" Er schien vollkommen verwirrt und als er sich endlich ein wenig hatte orientieren können, fixierte sein Blick die Wassermagierin. Timathians Wangen färbten sich knallrot, ebenso wie seine Ohren. In seine Augen trat eine entsetzte Erkenntnis. Rasch rappelte er sich auf. "D-das war nicht so gemeint. Ich wollte Euch nicht ... ich meine, Ihr seid kein ... ACH!" Er wich zurück, hob dabei beschwichtigend die Hände und starrte direkt auf Elwins Brüste. "Glaubt mir, ich bin nicht SO einer ... ich ... äh ..." Was sollte er denn sagen? Sein Geheimnis wollte er nicht preisgeben.

Eine wahrlich verzwickte Situation, aber sicherlich nicht nur für den Magier. Er stand beschämt vor Elwin, die Finger zupften an seinem Nachtgewand herum und die Röte wollte ihm nicht aus den Wangen kriechen.
Stille herrschte ... diese peinlich betonte Stille.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Dienstag 24. Juni 2008, 08:43

Durch unsanfte Schnarchgeräuche zurück in das hier und jetzt geholt, erwachte Elwin langsam aus ihrem ruhigen und erholsamen Schlaf. Langsam und müde hoben sich ihre Lider – nur bis zu Hälfte – und dann konnte sie merkwürdige Unebenheiten unter sich spüren. War dies vielleicht die Füllung des Bettes? Hatte sich das Stroh an irgendetwas angepasst, sodass sie nun nicht mehr so bequem darauf lag? Doch ein regelmäßiges auf und ab und dazu noch wärme eines menschlichen Körpers verriet ihren Sinnen, welche nun von Sekunde zu Sekunde wacher wurden, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Die junge Magierin öffnete ihre Augen nun zur Gänze und ein wahrlich unglaublicher Anblick zeigte sich ihr.

Unter ihrem eigenen Körper befand sich ein Mann und dann kamen ihr die Erinnerungen an den voran gegangenen Abend. Timathian Vengul, ihr freundlicher Gastgeber hatte sich zu ihr in das Bett begeben und hatte mit sanften Schmusereien begonnen. Nun musste er sich irgendwie im Schlaf unter sie geschafft haben und lag dort seelenruhig und friedlich schlummernd. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein zufriedenes Lächeln.

<b>Er sieht wie ein zu groß geratenes Baby aus. Irgendwie schon wieder süß, wie er da so liegt und mich im Traum anlächelt... Wo er sich in seinen Träumen wohl gerade befindet? Dort muss es sehr schön sein...</b>

<i>"Mhh ... Elwin"</i>, erklang auf einmal die Stimme des Magiers im Schlaf.

Der gurrende Ton, welcher er angeschlagen hatte, erinnerte Elwin an den Brunftruf eines liebestollen Tieres. Erneut spürte sie seine Hände an ihrem Körper, diesmal im Bereich ihres Beckens und ihrer Hüften. Sie lies es geschehen, denn offensichtlich genoss er seinen Traum in vollen Zügen und ungewohnte Gefühle machten sich in der jungen Magierin breit. Zwar hatte sie solche Erfahrungen bereits gesammelt, doch noch nie waren diese so wohltuend. Ein kribbeln breitete sich in ihr aus, während die kleinen, aber zarten Hände des Mannes über ihren Körper streiften. Diese glitten jetzt weiter noch oben in rundlichere Gegenden. Elwin hatte die Augen erneut geschlossen und dann hörte sie den völlig verwirrten Ausruf Timas, während er ihre Oberweite gepackt hatte.

<i>"BRÜSTE?!"</i>

Die junge Frau schlug erschrocken ihre Augen auf und spürte, wie sich der Magier aufzubäumen versuchte. Ein lauter Knall ertönte und schlussendlich lag Tima, in die Decke verwickelt, am Boden des Zeltes. Er war aus dem Bett gefallen und hatte dabei sowohl die Decke, als auch Elwin mitgerissen. Sie regte sich neben ihm und rieb sich ihren Kopf, während er verwirrt und plappernd versuchte heraus zu finden was genau geschehen war. Mit knallroten Kopf entschuldigte er sich mehr als nur einmal bei ihr, fand aber nicht die richtigen Worte. Immer wieder stocke er und brach mitten in einer Erklärung ab.

Elwin stand auf und half ihrem Gastgeber ebenfalls auf die Beine, auch wenn er sichtlich nur sehr ungern ihren Hilfe annahm. Nun standen sie sich gegenüber und verlegen zupfte der Mann an seinem Nachtgewand herum. Stille herrschte während die Wassermagierin weiter auf Worte Timas wartete – aber es kamen keine. Jetzt war es wohl an ihr, die Initiative zu ergreifen.

"Beruhigt Euch!", begann sie ihn direkt und mit hartem Tonfall anzusprechen. "Schaut mir in die Augen und nicht auf gewisse Rundungen meines Körpers. Ich weiß sehr wohl, dass jene gut ausgebildet sind."

Elwin wusste nicht warum sie plötzlich solch einen anschuldigenden Ton anschlug. Eigentlich wollte sie ihm erklären, dass es nicht schlimm sei was er getan hatte, dass sie es genossen hatte, aber beruhigende und sanfte Worte brachte sie nicht hervor.
"Was hattet Ihr in meinem Bett verloren? Eure Annäherung würde ich doch mehr in einem Gespräch oder aber in wachem Zustand suchen und nicht während ich seelenruhig vor mich hinschlummere!"

Jetzt wusste die Wassermagierin, warum sie diese Worte unterbewusst gewählt hatte. Sie versuchte offensichtlich diese auch ihr peinliche Situation zu überspielen. Zwar hatte sie die Berührungen genossen, doch kannte sie den Mann erst wenige Stunden. Ihren Blick abgewandt von Timathian Vengul sagte sie allerdings noch folgendes in leisem Flüsterton: "Auch wenn ich gestehen muss, dass Eure Hände wahre Wunder vollbringen können..."

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Samstag 28. Juni 2008, 14:28

Sein Gesicht brannte und er spürte förmlich, die Röte auf seinen Wangen. Diese kam jedoch nicht von genetisch bedingter Schüchternheit – Timathian Vengul war ein offener Mensch, auch wenn er sich oft genug der Höflichkeit und des Anstands halber zurück hielt. Seine Wangen glühten, ob der nun hereingebrochenen Erkenntnis, dass er Elwin Fock – einer Frau! – zu nahe gekommen war.
Sicher, er hatte einen Hintergedanken gehabt, als er die junge Magierin in sein Zelt einlud. Gewisse Dinge sollten keinen Verdacht erregen, andere hingegen deutlich mehr. Nämlich, dass sich Timathian wie jeder andere "normale" Mann auch mit Frauen umgab und nicht etwa mit Knaben oder Männern. Ja, dies war sein Geheimnis und er hatte es niemandem jemals preisgegeben oder preisgeben wollen – natürlich abgesehen von seinen verflossenen männlichen Liebschaften oder den Lustknaben, die er bei einer Reise in nach Sarma in sein Zimmer hatte holen lassen.

Aber niemand sonst, mit denen er üblicherweise verkehrte, wusste davon. Und jetzt? Elwin stand vor ihm. Ihr Gesichtsausdruck ließ nichts Gutes verlauten und prompt kamen die unangenehmen Fragen und Forderungen. Tima war auf sie nicht wirklich vorbereitet, obwohl er solche Fragen schon oft im Kopf selbst durchgegangen war. Aber niemals hatte er eine passende Antwort finden können, außer der Wahrheit.
Aber wollte er diese nennen? Wie weit konnte er Elwin trauen, dass sie sein Geheimnis nicht ausplaudern würde?

Beschämt folgte er ihrem Wunsch und wandte endlich den Blick von ihren Brüsten ab. Er starrte auf seine nackten Füße und wirkte wie der gescholtene Junge, der der eigenen Mutter einen Eimer Wasser über das Kleid geschüttet hatte.
Bei Elwins Fragen zuckte Tima sichtlich zusammen.

<i>"Was hattet Ihr in meinem Bett verloren?"</i> Er ließ sie ausreden und musste ungewollt schmunzeln, als sie meinte, seine Hände könnten Wunder vollbringen. Hier musste er wohl ansetzen, anders würde er die Offenbarung seines Geheimnisses niemals über die Lippen bekommen.
"Raoul hat das auch oft gesagt. Er liebte es, von mir verwöhnt zu werden." Timathian schluckte. Jetzt war es heraus, nun brauchte er sich nicht länger hinter einer Maske zu verbergen, zumindest nicht in Gegenwart von Elwin. Mit neu gewonnenem Mut sah er auf – in Elwin Augen und suchte dort bereits nach Verachtung oder Verurteilung.
"Ja, es ist wahr. Ich ... ich liebe Männer und ich kann verstehen, wenn Ihr nun mein Zelt verlassen wollt. Ich kenne diese Blicke, die man Männern zuwirft, die ihr Geheimnis mit der Welt teilen. Ihr seid dir erste Frau dieses gesellschaftlichen Ranges, die es weiß und gerade Ihr als Frau müsstet es doch verstehen. Sagt nicht, dass Euer Blut nicht in Wallung gerät beim Anblick eines attraktiven Männerkörpers, unter dessen in Schweiß gebadeter Haut die Muskeln spielen!" Er seufzte, atmete danach tief durch. Vermutlich spielte seine eigene Vorstellungskraft gerade mit ihm. "Ja, es ist wahr. Ich gestehe Euch dies, damit Ihr mir mein Handeln verzeihen mögt, es ist mit mir durchgegangen. Ich begehre keine Frauen, glaubt mir. Tja, nun wisst Ihr es und ob Ihr es weiter erzählen werdet, liegt bei Euch. Ich bitte Euch, es nicht zu tun, doch es bleibt Eure Entscheidung. So gesehen, habt Ihr mich in der Hand, Fräulein Elwin."

Er verbeugte sich schuldbewusst und weil er ihr nicht länger in die Augen schauen wollte. Zu gut kannte er die Blicke, die sonst nur jene ernteten, die ihre Männerzuneigung offen präsentierten. Er wollte diese Blicke nicht bei einer so reizenden Frau wie Elwin sehen.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Sonntag 6. Juli 2008, 12:59

Nachdem Elwin ihre letzte Worte ausgesprochen hatte, verweilte ihr Blick einen Augenblick auf der Wand des Zeltes. Auch wenn sie es nicht hatte sagen wollen, so hatte sie es doch getan. Jenes Gefühl, welches die Berührungen von Timathians Händen auf ihrem Körper ausgelöst hatten, war so stark für die junge Magierin, dass sie nicht umhin kam es in Worte zu fassen. Dann jedoch erhob ihr Gastgeber erneut die Stimme und sie wandte ihm ihre Aufmerksamkeit zu.

Zunächst drangen die Worte des Mannes in ihre Ohren, aber schafften es nicht bis in das Verständnis, was sie bedeuteten. Sie stand da, in die männliche Zunftkleidung gehüllt und ballte ihre Hände zu Fäusten.
<b>Raoul... Er liebte es... Soll das etwa bedeuten... Dies ist der Name eines... MANNES!</b>
Die Augen der jungen Magierin weiteten sich bei dieser Erkenntnis. Sie hatte diese Wahrscheinlichkeit letzte Nacht als erledigt abgehakt, als sich Tima zu ihr ins Bett gelegt und sich an sie geschmiegt hatte. Für sie war er in dieser Beziehung ein Mann wie jeder andere gewesen, aber jetzt... die Offenbarung, auch wenn es nur zwei Worte waren, die darauf hindeuteten, reichten aus, um ihre Welt ins wanken zu bringen.

Endlich bemerkte sie, dass Timathian ihr in das Gesicht schaute. Ob er dort fand was er suchte, konnte Elwin nicht sagen. Ihre Gedanken waren wirr und ließen sich zu diesem Zeitpunkt nur schwerlich einordnen und dies schien sich auch in ihren sonst so festen, tiefen und teils auch kalten türkisfarbenen Augen zu spiegeln. Und dann sprach er es aus, ganz deutlich und ohne weitere Umschweife, gestand der Gastgeber der jungen Magierin sein Geheimnis.

<i>"Ja, es ist wahr. Ich ... ich liebe Männer und ich kann verstehen, wenn Ihr nun mein Zelt verlassen wollt."</i>

Es dauerte nicht mal bis er zu ende gesprochen hatte, da spürte Elwin wie sich der Erdboden unter ihren Füßen zu verflüchtigen schien. Sie konnte es einfach nicht glauben, dass ein Mann andere Männer liebte, sich nicht von so einer attraktiven Frau wie ihr angezogen fühlte. Eine ihrer größten Waffen verlor bei Tima seine Wirkung und dies hatte sie noch niemals in ihrem Leben erlebt. Bisher war sie bei dem anderen Geschlecht immer angekommen, hatte meist bekommen was sie wollte und allein nur weil sie wusste wie sie mit ihren Reizen spielen musste. Doch dann versuchte sie sich wieder zu fassen.

<b>Er hat Recht. Auch wenn es unverständlich für mich bleibt, jetzt kenne ich sein Geheimnis und was würde wohl mit ihm geschehen, wenn ich es der oberen Schicht verkünden würde? Vielleicht kann ich dies doch noch zu meinem Vorteil nutzen.</b>

Nachdem er zu Ende gesprochen hatte, sah sie wie er seinen Blick von ihr abwandte und ein Lächeln legte sich auf ihr entzückendes Gesicht.
"Nun, was soll ich dazu sagen.", begann sie in ruhigem Ton zu sprechen. "Ich habe noch niemals einen Mann wie Euch getroffen, werter Herr Timathian Vengul. Ein Mann, welcher die weiblichen Rundungen verschmäht und sich eher von dem kantigen Körperbau eines anderen Mannes angezogen fühlt. Aber Ihr habt wahren Mut bewiesen Euer großes Geheimnis mit mir zu teilen."
Das Verzeihen, welches in ihrer Stimme mit klang, mag ehrlich gemeint gewesen sein oder aber nur gespielt. Aber auf jeden Fall klang es offenherzig. "Was Euch widerfahren wird, sollte diese Wahrheit an die Öffentlichkeit geraten, wag ich mir gar nicht auszumalen und Ihr selbst werdet es wohl schon des Öffteren in Euren reizenden Kopf versucht haben Euch vorzustellen."

Ein erneutes Lächeln legte sich auf die zarten Lippen der Magierin und sie nickte Tima zum Verständnis zu. Sie verstand es wahrhaftig zu schauspielern, wenn es zu ihren Gunsten war und nun, da sie diesen Mann in ihren Händen hatte, so würde sie dies auch nutzen. Dennoch kam sie nicht umhin ihn zu einem kleinen Teil zu verstehen. Ein sinnlicher Männerkörper, welcher von Schweiß getränkt mit seinen Muskeln spielte, war mehr als nur anziehend. Auch sie musste sich eingestehen, dass sie solche Erfahrungen bereist gesammelt hatte.

"Ich denke Euer Geheimnis wird bei mir in fähigen Händen sein.", sprach sie endlich wieder weiter. "Aber..." Jetzt war es wohl soweit, dieses einen Wort kam nun zur Sprache. "...eine Bitte habe ich an Euch. Trotz der Geschehnisse letzter Nacht, habe ich mich hier sehr wohl gefühlt und würde gerne, solange es dauern mag, hier bei Euch nächtigen. Da ich nun keine Besorgnis zu hegen brauche, dass Ihr über mich <i>herfallt</i>, so würde mich Eure Zustimmung höchst erfreuen. Euer Knappe kann weiterhin bei seinen Eroberungen bleiben. Ach ja und natürlich gehe ich davon aus, dass Ihr zu meiner Turnierrunde erscheinen und mich anfeuern werdet."

Dies waren wohl nur sehr geringe Forderungen, welche Elwin stellte, aber in diesem Augenblick für sie die Wichtigsten. Sie konnte später noch immer weitere stellen, sollte es erforderlich sein. Nun schwieg sie und wartete auf eine Antwort ihres Gastgebers, nicht ohne dass sie ihn weiterhin aus ihren tiefen türkisfarbenen Augen anschaute.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Montag 7. Juli 2008, 23:03

Tima musterte Elwin. Sein Geheimnis lag nun zwangsläufig in ihrer Hand und somit auch seine Zukunft. Wenn sie ihm nicht länger wohlgesonnen war, ihn möglicherweise für seine Neigungen gar verabscheute, so könnte er Pelgar sicherlich hier und jetzt verlassen. Die wenigsten zeigten Verständnis und Toleranz für einen Mann, der seinesgleichen begehrte. Viele hielten es für unnormal und widerwärtig. Manche sahen ihn nicht einmal als Mann an, sondern betrachteten ihn als sei er eine hässliche Bestie. Wieder andere – vor allem Väter – zogen ihre jungen Söhne enger an sich heran. Als würde Timathian etwas an Kindern liegen! Jedenfalls nicht in derlei Hinsicht, er mochte Kinder und wollte eines Tages selbst einen Sohn großziehen; einziger Grund für ihn, sich jemals mit einer Frau einzulassen. Aber er hatte alles schon geplant. Er würde sich eine Hure suchen, sie aus ihrem tristen Dasein erlösen und im Gegenzug brauchte sie ihm nur einen Sohn zu schenken. Dies war ein geheimer Wunschtraum und niemand wusste davon. Elwin würde dieses Geheimnis auch nicht erfahren, das beschloss er stillschweigend.

Er suchte die Reaktion der Magierin in deren türkis schimmernden Augen. <b>Wie Jaspis, so schön.</b> Er fand weiterhin, dass Elwin eine durch und durch attraktive Frau war und eines Tages würde sie einen Mann finden, der sie in allen Bereichen des Lebens begehrte.
Tima war nicht ein solcher Mann, doch genoss er ihre Nähe. In seinen Augen war Elwin Fock eine Frau, mit der er sich prächtig hatte unterhalten können. Sie zeigte Galanz und dennoch war sie nicht annähernd so arrogant und selbstverliebt wie leider viel zu viele ihrer Zunft. Er schätzte ihre Gesellschaft, in dieser Hinsicht hatte er ihr nichts verschwiegen.

Erneut musterte er sie. In ihrem Gesicht war keine Meinung abzulesen. Was dachte sie über ihn, wie fühlte sie sich jetzt? Ihre Wangen zeigten eine Glätte wie nur ein klarer See an einem windstillen, nebelverhangenen Morgen sein konnte.
Der Energiemagier erkannte nichts darin, außer Makellosigkeit. Doch dann lächelte sie. Sein Herzschlag setzte einen Moment lang aus, als würde die menschliche Pumpe erleichtert aufatmen wollen. Er wusste, was sie sagen wollte, ehe sie es aussprach und es beruhigte den Mann.

"Ich musste Euch mein Geheimnis mitteilen", erklärte er deutlich ruhiger. "Andernfalls hätte ich Eure Wut geschürt und eine freundliche Gesprächspartnerin verloren. Ich kann jetzt nur hoffen, dass ich mich in Eurer Güte, mein Geheimnis zu wahren, nicht geirrt habe. Normalerweise verfüge ich über eine gute Menschenkenntnis, wenn ich das mal so behaupten darf."

<i>"Ich denke, Euer Geheimnis wird bei mir in fähigen Händen sein."</i> Timathian Vengul nickte erleichtert und atmete einmal tief durch. "Das freut mich ungemein."
<i>"Aber ..."</i> Tima schluckte. "Aber?"

Elwin äußerte ihre Bitte und zauberte somit ein weiteres, erleichtertes Lächeln in Timathians Gesicht. Sie wollte nur weiterhin in seinem Zelt nächtigen. Das war alles, mehr verlangte sie nicht. Er konnte es kaum glauben, freute sich aber aufrichtig darüber.
"Ich bin froh, eine so gutherzige Frau wie Euch kennengelernt zu haben, die die fragwürdige Einstellung eines bescheidenen Magiers wie mir nicht ausnutzt. Ihr seid mehr als zuvorkommend. Natürlich könnt Ihr das ganze Turnier über hierbleiben. Scheut Euch nicht, meine Ressourcen zu nutzen." Einladend breitete er die Arme aus und zeigte somit auf seinen gesamten Besitz.
Dann streckte er freundschaftlich den Arm aus und hielt ihn Elwin entgegen. "Wollen wir ein verspätetes Frühstück einnehmen und dann mal schauen, wie wir den Tag verbringen? Das Magierduell beginnt erst heute Abend und natürlich werde ich im Publikum sitzen und Euren Namen durch die Arena rufen, dass Eurem Gegner sämtlicher Mut genommen sein soll." Er lächelte breit und wartete darauf, dass sich Elwin bei ihm einhaken würde.

"Vor dem Frühstück führe ich Euch zum Lazarett. Dort haben sie einen großen Zuber aufgestellt, der zum Waschen genutzt werden kann. Ich liebe ein heißes Bad am Morgen!"

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Montag 28. Juli 2008, 22:27

Nachdem Elwin Fock ihre Forderungen gestellt hatte, verstummte sie und wartete auf die Reaktion ihres Gegenübers. Sollte jetzt die falsche Antwort kommen, so wüsste sie genau was sie zu tun hätte, denn schließlich befand sich ihr Gastgeber, mit seinem Geheimnis, sozusagen in ihrer Gewalt. Sie konnte nun darüber entscheiden, ob er sich weiterhin öffentlich zeigen konnte oder aber ob er sich schnellstens aus der Stadt zurück ziehen musste. Diese Gefühl genoss sie, denn genau auf solche Situation, die offensichtlich zu ihrem Vorteil waren, legte sie es hauptsächlich an. Zwar war es jetzt mehr oder weniger ein Glücksfall gewesen, denn schließlich hätte Timathian sein wohl größtes Geheimnis nicht offenbaren müssen. Zwangsläufig hätte dies aber wohl dazu geführt, dass Elwin sich gänzlich von ihm abgewandt und ihn keines Blickes mehr gewürdigt hätte.

Dann bemerkte sie, während sie den Energiemagier aufmerksam beobachtete, dass sich ein Lächeln auf sein Gesicht schlich. War jetzt erleichtert oder glücklich? Mit seinen Worten sollte sich diese Frage wie von selbst beantworten.

<i>"Ich bin froh, eine so gutherzige Frau wie Euch kennengelernt zu haben, die die fragwürdige Einstellung eines bescheidenen Magiers wie mir nicht ausnutzt. Ihr seid mehr als zuvorkommend. Natürlich könnt Ihr das ganze Turnier über hierbleiben. Scheut Euch nicht, meine Ressourcen zu nutzen."</i>, antwortete er endlich und öffnete seine Arme als ehrlich gemeinte Geste aus.

Innerlich freute sich Elwin, dass sie es geschafft hatte. Zwar waren ihre Forderungen wahrhaftig nicht besonders hoch gewesen, aber doch wohl die Dringendsten – zumindest was den Schlafplatz anging. Anfeuerungsrufe musste sie nicht unbedingt haben, aber doch würde es nicht schaden einen persönlichen Sympathisanten unter den Zuschauern zu haben. Es würde doch recht unmotivierend sein eventuell nur die freudigen Zurufe an ihren Kontrahenten hören zu müssen.
Äußerlich blieb sie zunächst mit der gleichen festen und unnachgiebigen Miene stehen und verschränkte sogar noch ihre Arme vor der üppigen Brust.

"Nun es kommt ganz darauf an, wie Ihr Euch verhaltet. Ein altes aber doch wahrhaftiges Sprichwort lautet: <i>Wie in einen Wald hinein gerufen wird, so kommt der Widerhall auch zu jenem zurück.</i>
Dennoch danke ich Euch, dass ich hier bei Euch meine Zeit während des Turniers verbringen darf und ich freue mich schon Euch auf der Tribüne sitzen zu sehen, während ich meine Künste an meinem Gegner auslassen werde."

Als Timathian seinen Arm ausstreckte, lockerte sie endlich ihre Haltung, lies die Arme wieder an beiden Seiten ihres weiblichen Körpers herab hängen und schaffte es sogar ihre ernste Miene gegen eine freudige einzutauschen. Sie griff nach der einladenden Geste und hackte sich bei ihrem Gastgeber ein. Zusammen verließen sie das Zelt und traten in den späten Vormittag hinein.

"Ich muss schon sagen, werter Timathian, Ihr wisst was Frauen sich wünschen. Ein Bad oder aber auch nur ein Zuber mit Wasser, um sich zu erfrischen wäre jetzt genau das Richtige. Danach ein kleiner Happen zur Stärkung und wer weiß, wie wir dann die verbliebene Zeit nutzen können. Sagt, kennt Ihr Euch in Pelgar aus? Wart Ihr schon einmal hier?"

Mit diesen Worten schlenderten sie über den Zeltplatz und ob man es nun glauben mochte oder nicht, aber Elwin Fock, die einst gefühlsschwankende und kalte Wassermagierin, genoss das Zusammensein mit Timathian Vengul, auch wenngleich sie sich nun Bewusst war, dass sie, was partnerschaftliche Gefühl anging, nichts von diesem Mann zu erwarten brauchte. Dennoch hatte sie bereits eine leichte Zuneigung für ihn entwickelt, die jedoch mehr freundschaftlich als liebend waren.


[OT: Ich würde sagen, weiter in einem anderen Thread?]

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Kazel Tenebrée » Mittwoch 30. Juli 2008, 11:17

weiter in

Lazarett -> "Frühstück"
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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Dienstag 6. Januar 2009, 14:28

[Elwin, Wing und Tima kommen von: Der Turnierplatz --> Lazarett --> <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=141670262205" target="_blank">Im Lazarett (Seite 3)</a>]


Die Reaktion, welche Timathian Vengul bezüglich des aufgeschlagenen Buchen auf dem Boden, an den Tag legte, war genau so wie Elwin es sich gedacht hätte, wenn auch nicht ganz so ausschweifend.
Die junge Magierin konnte beobachten, wie seine Augen hinab zu der Seite glitten, auf welcher die Worte in der magischen Sprache geschrieben standen. Sie hörte sein aufkeuchen und die gestammelten Worte, dennoch schien er ziemlich gefasst zu wirken, so zumindest kam es Elwin vor.

Nun aber kam wieder seine zuvorkommende Seite zum Vorschein. Noch bevor die junge Wassermagierin ihre Bitte vollständig ausformulieren konnte, tat er ihr den Gefallen und hob das Buch auf, klappte es zu und reichte es ihr.
Sie nickte ihm dankend zu und wollte sich schon wieder anschicken weiter des Weges zum Zelt ihres Gastgebers zu gehen, als er seine Stimme von neuem erhob.
<i>“Darin stand eine Nachricht, direkt für Euch und Eurer Reaktion nach zu urteilen hat kein Mensch diesen Hinweis für Euch hinterlassen.</i>
Jetzt war es doch geschehen. Tima sprach sie direkt auf den Satz hin, welchen sie beide nun gelesen hatten und das hier draußen, völlig öffentlich. Jeder konnte lauschen, wenn er es denn wollte und dies behakte der junge Frau überhaupt nicht. Eigentlich wollte sie das Gespräch, welches das Buch betraf und ganz sicher aufkommen würde, erst im heimeligen Zelt des Energiemagiers führen. Nun jedoch schien es dafür zu spät.

<b>Was mach ich denn jetzt?</b>, dachte sie sich und senkte den Blick zum noch immer feuchten und schlammigen Boden. Sie griff sich mit einer Hand an die Stirn und schüttelte leicht ihr wunderschönes Haupt. <b>Hier nicht! Hier draußen werde ich nicht darauf eingehen. Er… er muss sich einfach gedulden.</b>

Mit diesem Gedanken hinter der glatten Stirn Elwins, hob sie den Kopf wieder und wollte gerade etwas zu den Äußerungen von Timathian erwidern, als ihr treuer und bester Freund Wing dies für sie erledigte.
<i>“Meister Energiemagus, ich hatte das Buch die ganze Zeit über in meinen Krallen. Niemand hätte etwas hineinschreiben können“</i>, zwitscherte der Vogel auf der Schulter der Zauberin.
Offenbar hatte er beschlossen sein Geheimnis nun nicht mehr einfach nur mit Elwin zu teilen, sondern bezog den Magier nun ebenfalls mit ein. Ob es an den Worten gelegen hatte, welche die junge Frau dem Tier noch kurz zuvor zugeflüstert hatte, konnte sie nicht sagen, denn schließlich konnte sie nicht in den kleinen, gefiederten Kopf hineinschauen und so musste sie einfach darauf vertrauen, dass ihr Freund das richtige tat.

Nachdem Wing nun geendet und sich somit preisgegeben hatte, wagte die Wassermagierin einen Blick auf ihren Gegenüber. Dieser, so schaute es für Elwin aus, konnte nicht recht glauben, was er gerade erlebt hatte. Ein Vogel der sprach? Ja das war wirklich etwas sehr ungewöhnliches und sie selbst hatte damals, auf der Tribüne der Arena kaum anders reagiert.
Allerdings anstatt einen Schock oder der gleichen zu besitzen, schien Timathian die Neugier gepackt zu haben. Er griff nach dem Arm der jungen Frau und begann sie ohne auch nur ein weiteres Wort zu sprechen, davon zu ziehen. Deutlich spürte sie eine Kraft, sowohl jene in seinen Fingern, die ihren Arm umschlossen, als auch jene, welche in seinem ganzen Körper innewohnte, denn er zerrte sie ohne große Mühe hinter sich her.

„HE…“, kam es ihr über die Lippen, bracht aber sofort ab, als ein neuerlicher Stoß Schmerzen ihren Leib durchzuckte. „Au…!“ Wing konnte sich nur mit Mühe auf seinem Stammplatz halten und dies auch nur, weil er sich mit seinen Krallen in den Umhang und das darunter liegende Fleisch von Elwins Schulter krallte.
Verzweifelt hielt sich Elwin mit ihrer freien Hand die bandagierte Hüfte und versucht mit dem Energiemagier Schritt zu halten, was allerdings aufgrund ihrer Umstände nicht so ganz einfach war. Beinahe hätte sie zu allem Überfluss auch noch das Buch fallen gelassen, denn die Plötzlichkeit und Heftigkeit der Schmerzen schienen sie zu lähmen und ihren Griff um das Schriftstück zu lockern.
Zu ihrem Glück waren sie jedoch nicht mehr sonderlich weit von der Behausung Mister Venguls gewesen und so erreichten sie diesen recht zügig und sogleich verschwanden sie in dessen Inneren.

Endlich lies er Elwin wieder los und deutlich spürte seine bohrenden Blicke, sowohl auf ihr selbst, als auch auf ihrem treuen Freund Wing.
Sie setzte sich auf den nächstgelegenen Stuhl und versuchte ihren Kopf soweit wieder frei zu bekommen, dass sie seinen Worten folgen und gegebenen Falls darauf antworten konnte. Dazu jedoch benötigte sie einen Moment und so beobachtete die junge Frau, wie ihr Gastgeben sich seinen Mantel abnahm und Wasser in einem Wasserkesselchen auf dem Ofen erhitzte.

<i>“Glaubst du, das Buch ist nicht grundlos vom Wasser in deine Arme getrieben worden?“</i>, fiepte Wing nun plötzlich in Elwin Ohr, als er sich näher an sie heran schmiegte. <i>“Ich war schon immer ein enger Gläubiger Venthas. Sie will uns helfen, was meinst du?“</i>

Auch für diese Worte brauchte Elwin einen Moment, aber bei weitem nicht so lange wie sie noch bei Timas’ Worten benötigt hatte. Sie lies es sich einen Augenblick durch den Kopf gehen und versuchte sich an die Situation in der Bibliothek zu erinnern.
Sie hatte sich in die Reihe mit Büchern über Magie begeben, welche der Bibliothekar ihr Vorgeschlagen hatte und als sie dort die Buchrücken nacheinander las, bracht plötzlich eine kleine Sturmflut über sie herein. Ein kleines Dachfester war offen und so konnte der Regen ungehindert eindringen und sein zerstörerisches Werk an den Folianten und Schriftstücken vollbringen. Jedoch war Elwin so geistesgegenwärtig gewesen, dass sie nach einem fehlgeschlagenen Versuch das Wasser aufzuhalten, den alten und zotteligen Bibliothekar zu benachrichtigen. Leider kam dessen Hilfe für eben jenes Buch zu spät, welches die junge Magierin nun in ihren Händen hielt beziehungsweise, das nun auf ihrem Schoß lag.

„Ja, Wing. Ich glaube du hast Recht. Das ich dieses Buch vom Bibliothekar erhalten haben, weil es durch den eindringenden Regen nass und eigentlich unbrauchbar geworden war, kann kein Zufall sein und vor allem nicht, weil jetzt auch noch ein Hinweis für uns darin erschienen ist. Dies muss eine göttliche Fügung der Hüterin der See sein!“, flüsterte sie ihrem Freund zu, währen der Energiemagier noch mit dem Wasser auf dem Ofen zu tun hatte.

Schließlich jedoch, als er damit fertig war und zwei dampfende Tassen genüsslichen Tees zu ihr brachte, erhob sie nun auf für ihn ihre bezaubernde Stimme.
„Ich danke Euch Timathian.“, meinte sie freundlich und nahm die ihr angebotene Tasse an. Kurz blies sie den heißen Dampf fort und nippte an dem köstlichen Gebräu. „Ich denke, ich beziehungsweise wir“, sie deutete auf Wing, „sind Euch nun ein paar Erklärungen schuldig.
Wing kann in der Tat – und wie Ihr es ja selbst schon vernommen habt – sprechen und es umgibt und durchdringt ihn eine sehr mächtige Magie. Er ist seit langer, langer Zeit mein treuster Freund und Begleiter und ihm würde ich sogar mein Leben anvertrauen. Ich kenne ihn seit meiner Studienzeit an der Akademie zu Andunie.“

Kurz hielt Elwin inne, um dem Magier die Gelegenheit zu geben die gesagten Worte zu verdauen, zu verstehen, was auch immer. Vielleicht brauchte sie selbst auch nur einen Augenblick, um sich ihrer Gedanken gewahr zu werden und sie neu zu ordnen, damit sie schlussendlich wieder weiter erzählen konnte.

„Nun, der Hinweis in jenem Buch“, sie hielt es empor, legte es auf den Tisch vor sich und öffnete die Seite 54 von neuem, „könnte mich auf meiner Suche einen ganz entscheidenden Schritt weiter bringen. Ihr müsst wissen, dass es angeblich sehr wertvolle und äußerst seltene Schriftrollen geben soll, auf welchen speziell für eine Magieart Thesen und ganze Zauber verfasst sein sollen. Sicherlich habt Ihr ebenfalls davon gehört, nehme ich an.
Meine Neugier wurde geweckt, als ich das erste Mal davon erfuhr. Jedoch ließen zur damaligen Zeit die Umstände leider keine weiteren Nachforschungen zu. Als ich schließlich hier in Pelgar ankam, entschloss ich mich, mit der Unterstützung Wings, hier endlich nach weiteren Hinweisen und Spuren nach diesen Schriftstücken zu suchen und anscheinend bin ich ja auch fündig geworden.“

Sie tippte mit dem Zeigefinger auf die offen liegende Seite des Buches, schaute jedoch nicht dorthin und beobachtete stattdessen den Energiemagier.
Erneut machte sie eine Pause und lies die Kraft, welche diese gesprochenen Worte besitzen mochten, auf den Mann ihr Gegenüber einwirken und wartete auf eine Reaktion seinerseits.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 7. Januar 2009, 15:18

Es war alles sehr hektisch abgelaufen und die Zeit ließ Elwin kaum die Gelegenheit, auf alles und jeden zu reagieren. Zudem schmerzte ihre Hüfte, weil Timathian Vengul es plötzlich sehr eilig gehabt hatte, in sein Zelt zu kommen. Nun, er hatte auch allen Grund dazu gehabt.
Erst dieses seltsame Buch und dann auch noch die Tatsache, dass Elwins Vogel sprechen konnte. Timathian stammte ursprünglich aus Dessaria. So kam er nicht einmal auf die Idee, dass es tatsächlich sogar sprechende Vögel gab. Im Urwald Kapayu nannte man sie Papageien, doch jene paradiesisch bunten Federtiere würden in der Bergstadt zur Zeit des Übergangs wohl keinen Tag überleben, zu kalt wäre das Klima. So waren dem Energiemagier jegliche sprechenden Vögel fremd.

Er beruhigte sich selbst, indem er Tee aufsetzte und den Ofen anfachte. Schon bald breitete sich der Duft von Pfirsisch und anderen Früchten aus. Tima liebte Früchtetee, er war gut für Geist und Körper.
Er bekam nichts mit, was Elwin und Wing miteinander zu besprechen hatten und kehrte erst an den kleinen, aber prunkvollen Tisch in seinem Zelt zurück, nachdem der Teekessel durch ein lautes Pfeifen verkündete, dass das Getränk servierbereit war. Der Energiemagier reichte Elwin Tasse und Untertasse und setzte sich dann ihr gegenüber auf den anderen Stuhl. Mit dem Löffel rührte er ununterbrochen in seinem Tee, gab ein Stückchen Zucker bei und rührte weiter.

Dann endlich begann Elwin, ihm die überfälligen Erklärungen zu geben. Timathian lauschte schweigend, aber sehr interessiert. Immer wieder flogen seine Augen entweder zu dem Buch in Elwins Besitz oder zum Vogel Wing, der es sich inzwischen auf der Stuhllehne bequem gemacht hatte, um die Schulter seiner Freundin zu entlasten.
Als die Wassermagierin von Wing berichtete, klackerte dieser kurz mit dem Schnabel, legte wie zum Gruß den Kopf schief und blähte sein Gefieder auf. "Um es genauer zu formulieren, ich stamme aus Santros. Ich war Seefahrer und mein richtiger Name lautet ...", Wing kratzte sich mit der Kralle am Flügel. Es war lange her und er hatte ein wenig Mühe, sich an seinen Namen zu erinnern. Doch schließlich fiel er ihm wieder ein. "Karzek Brandigon, genau. Karzek, so heiße ich. Aber ihr könnt mich weiterhin Wing nennen. Schließlich verdanke ich Elwin nicht nur diesen Namen, sondern auch mein Leben." Wie genau es nun geschah, dass Wing zum Vogel wurde, brauchte er wohl nicht bis ins Detail zu erläutern. Hier ging es jetzt eigentlich um die Schriftrolle der Wassermagie und die Tatsache, dass dieses seltsame, scheinbar von Ventha gesandte Buch ein Schlüssel dazu war.
"Mithilfe des Buches wollen wir diese Schriftrolle finden. Wenn der Verfasser ein Meister seines Fachs ist, kann er mich vielleicht in einen Menschen zurückverwandeln", krächzte der Vogel hoffnungsvoll.

Timathian nickte, schaute dabei nachdenklich. Man erkannte es sofort an den Stirnrunzeln, die sich bildeten, als er jene in Falten legte. "Ich hörte bisher nur von einer Schriftrolle über die Energiemagie. Der große Avatar, Vorsitzender des zyranischen Magierrates, soll sie verfasst haben. Wo sie jedoch zu finden ist, scheint unbekannt. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, nach ihr zu suchen. Es klingt für mich aber nur logisch, dass es dann auch Schriften über andere Magie-Arten und somit auch die Wassermagie geben sollte."

Der Energiemagus schaute auf das Buch, welches Elwin inzwischen wieder aufgeschlagen hatte. Ihr Finger drückte sich auf die Seite, wo in sie in melongiar direkt angesprochen worden war. Sie konnte an Timas aufgerissenen Augen wohl schnell erkennen, dass etwas nicht in Ordnung war.
"Die Seite ... ist leer!", brachte er aufs Neue ziemlich überrascht heraus. Selbst Wing beäugte nun die Seite und starrte darauf. "Er hat Recht! Elwin, die Seite ... aber das ist doch Seite 54 oder nicht?!"

Direkt unter Elwins Finger begann sich das Papier zu kräuseln. Es wellte sich etwas und Flüssigkeit tropfte vom Rand auf den Tisch. Dann formten sich neue Worte, wieder in der Sprache der zyraner Magier.
<span style="color:B24079;">"Elwin Fock, Suchende. Ich bin von höheren Wesen geschickt und soll dir ein Führer auf deiner Suche sein. Sage mir, was begehrst du zu wissen?"</span>

Timathian stieß versehentlich die Teetasse um vor Schreck und Überraschung. Der gute Früchtetee verteilte sich auf dem Tisch und lief in einem kurzen Wasserfall zu Boden. Es roch plötzlich überall nach Pfirsisch.
"Dies ist ein beseelter Gegenstand, meine Freundin!", rief der Energiemagier, ignorierte den umgestoßenen Tee. "Ein wahres Artefakt unter magischen Gegenständen!"

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Elwin Fock
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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Sonntag 11. Januar 2009, 22:02

Noch während Elwin ihren Gastgeber mit den überfälligen Erklärungen zu berichten versuchte, was zur Zeit ihr Stand der Dinge war, mischte sich unversehens ihr langjähriger Freund Wing mit seiner krächzenden Stimme, genau zu dem Zeitpunkt ein, als sie an die Stelle kam, welche den Vogel betraf.
Sie schaute von Timathian zu dem Tier, welches sich auf die Lehne des Stuhls begeben hatte, und versuchte ihre Verwunderung darüber zu verbergen, dass Wing plötzlich so sehr gesprächig war und dies auch noch zu dem Magus, welches sie beide noch nicht lange kannten.

<b>Offenbar musste er mittlerweile ebenfalls Vertrauen zu Tima gefasst haben, denn sonst</b>, so dachte sich die junge Wassermagierin, <b>würde er sicherlich nicht dieses Verhalten an den Tag legen.</b>

Dann lauschte sie weiter der Erzählung des Vogels, welches die gänzliche Wahrheit auf den Tisch legte. So konnte sich Timathian Vengul sein eigenes Bild über die ganze Sache machen und Elwin war auf die eine oder andere Weise sehr gespannt auf die Reaktion ihres Gastgebers.
Noch immer ruhten ihre Augen auf dem feinen Federkleid des Tieres, als dieser mit seiner piepsigen Stimme den nur mit Luft gefüllten Raum, zwischen ihr, Mister Vengul und sich selbst füllte.
<i>“Mit Hilfe des Buches wollen wir diese Schriftrolle finden. Wenn der Verfasser ein Meister seines Fachs ist, kann er mich vielleicht in einen Menschen zurückverwandeln.“</i>, schloss Wing nun endgültig ab und es schien als ob bei diesen Worten Hoffnung darin mitklang.

Nach einem kurzen Augenblick wanderte die Aufmerksamkeit der Frau zurück auf Timathian, welcher nur verstehend nickte und seine Stirn in nachdenkliche Falten legte. Diese ließen ihn zwar älter, aber auf die selbe Weise reizvoller und interessanter für das weibliche Geschlecht erscheinen.
Noch hatte sie nichts gesagt und es mochte auch nicht wirklich von Nöten zu sein, denn wahrscheinlich hatte ihr Gegenüber sehrwohl genau verstanden um es hier ging und dennoch interessierte sie sehr was er dazu zu sagen hatte. Ihre tiefen, türkisfarbenen Augen bohrten sich regelrecht in den Magus, sosehr begutachtete sie ihn und dann endlich äußerte er sich ebenfalls zu dem Thema.

<i>“Ich hörte bisher nur von einer Schriftrolle über die Energiemagie.“</i>, begann er und fuhr mit seinen Vermutungen fort, wer dieses von ihm genannte Schriftstück verfasst haben soll und dass der Aufenthaltsort von der Rolle unbekannt sei. Außerdem bekundete er, dass es für ihn eigentlich nur logisch sei, dass weitere dieser Stücke vorhanden waren, denn warum sollte man sich die Mühe machen und nur eine Schriftrolle für nur eine Magierichtung verfassen, wenn es doch noch so viele andere gab.

„Dabei stimme ich Euch zu.“, erklärte Elwin endlich und klinkte sich somit wieder in das Gespräch ein. „Während des Turnierumzuges hörte ich auf unserem Wagen der Magier bereits weitere Magus-Kollegen, darunter wenn ich mich recht erinnere selbst Meister Windhaller, über derartiges Sprechen.“
Sie nickte und versuchte sich an jenen Augenblick zu erinnern, doch inzwischen war so viel geschehen und hatte sich so viel ereignet, dass es ihr offensichtlich schwer viel diesen Gedanken genau zu erfassen.
„Zu meiner Schande muss ich jedoch gestehen, dass es mich damals zwar interessierte, aber die ganze Situation lenkte mich dermaßen ab, dass ich nicht weiter nachfragte und mich wieder auf den Umzug konzentrierte. Nun könnte ich mich dafür Ohrfeigen, aber im Nachhinein ist man ja bekannter Maßen immer schlauer. So etwas wird mir nicht noch einmal gescheh…“

Diesen Satz konnte sie nicht beenden, denn noch während sie gesprochen hatte, waren die Augen des Energiemagiers zu dem nun offen auf dem Tisch liegenden Buch gehuscht und das erschreckte Aufkeuchen Timathians zeigte ihr deutlich, dass irgendetwas nicht stimmte.
So folgte sie seinem Blick und vor Entsetzen weiteten sich ihren Augen. Die Buchseite war leer und dies bestätigte der Magus ihr noch einmal mit seinen Worten, die er nun sprach.
<b>Aber was…? Wohin…? Leer!</b>
<i>“Er hat Recht! Elwin, die Seite…“</i>, fiepte Wing nun ebenfalls und fügte noch fragend an , dass es auch wirklich die Seite 54 war.

„Ja…“, hauchte sie als einziges Wort. Ja es war die genannte Seite, dessen war sich Elwin ganz sicher, aber warum diese nun nicht mehr auch nur einen einzigen Buchstaben enthielt, war für sie ein Rätsel.

Dann jedoch, sie hatte noch ihren Finger auf die Seite gepresst, da begann sich etwas in dem Schriftstück zu regen. Das Pergament kräuselte sich und das Gefühl, welches dieses Verhalten auf der Haut der jungen Magierin auslöste, war höchst befremdlich und lies ihr einen Schauder über den Rücken laufen. Sie bekam eine Gänsehaut und sämtliche Härchen stellten sich ihr auf beiden Armen auf.
Zudem trat auch noch Flüssigkeit aus dem eingebundenen Rand und lief in einem kleinen Rinnsaal auf der Tischplatte entlang, bis es den Rand erreicht hatte und sich in einem winzigen Sturzbach auf den Boden des Zelts ergoss.

<span style="color:B24079;"><i>“Elwin Fock, Suchende.</i></span>, formten sich neue Worte in der Sprache der Magie und erneut sprachen sie die junge Magierin direkt an, als ob sie genau wussten, dass sie vor dem Buch saß und die für gewöhnliche Menschen fremdartig wirkenden Schriftzeichen lesen würde. <span style="color:B24079;"><i>“Ich bin vor höheren Wesen geschickt und soll dir ein Führer auf deiner Suche sein. Sage mir, was begehrst du zu wissen?“</i></span>

Noch bevor sie irgendetwas auf das Geschriebene erwidern konnte, ja noch bevor sie ganz begriff, was gerade geschah und dass ihr das Buch eine Frage gestellt hatte, wurde sie von ihrem Gastgeber völlig abgelenkt.
<i>“…ein beseelter Gegenstand, meine Freundin!“</i>, hörte sie die Worte von Timathian in ihrem Trommelfell widerhallen und realisierte die Bedeutung eben dieser.
<b>Ja… wahrhaftig. Bei Ventha! Das ist ja grandios. Oh du Beherrscherin von Wind und Wasser, du Hüterin der See, ich danke dir für deine Hilfe!</b>

Schließlich hatte sich Elwin wieder gefasst, nahm endlich ihren Finger von der Buchseite und schaute ihren Gegenüber aus funkelnden Augen heraus an.
„Fürwahr Tima! Ein unverhohlenes Artefakt, gar keine Frage.“, meinte sie nüchtern und lächelte breit über ihr ganzes Gesicht vor lauter Freude. Sie war in der Tat der Spur nach der Wassermagie-Schriftrolle einen ganzen Schritt näher gekommen und dies dank der Hilfe der Göttin Ventha, so wie sie es vermutete.
„Ich… ich werde einmal versuchen… etwas… zu erwidern.“, sagte sie nun aufgeregt und bedeutete ihren beiden Freunden leise zu sein. Dann beugte sie sich tiefer über das Artefakt, sodass sie mit ihrem Mund genau in Höhe der erschienen Schrift war. Dann öffnete sie ihn und sprach in perfektem Melongiar: <span style="color:B24079;">“Wertes Geschöpft. Ich danke Euch für Eure Offenbarung mir gegenüber. Ich bitte Euch, berichtet mir ob tatsächlich eine Schriftrolle der Wassermagie existiert und wenn ja, wer der Verfasser dieser ist. Ich danke Euch.“</span>

Gespannt hob Elwin Fock ihren Kopf ein klein wenig, so dass sowohl Timathian, als auch Wing etwas sehen konnten, und hoffte gespannt auf eine positive Antwort des Buches.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 14. Januar 2009, 15:33

Timathian Vengul und Elwin Fock waren sich einig: es mussten in Celcia noch mehr dieser magischen Schriftrollen existieren und sie beide glaubten dies, obwohl keiner von ihnen bisher überhaupt eines jener Schriftstücke leibhaftig gesehen oder in Händen gehalten hatte.
Trotzdem bestätigten sich ihre Gedanken, denn sie waren nicht die ersten, die von jenen Artefakten gehört haben mochten. Elwin erinnerte sich nur zu gut, dass ihr Kombattant Gideon Windhaller ebenfalls mit einigen Kollegen von den Schriftrollen gesprochen hatte.
"Vielleicht lässt Zyranus sogar danach suchen", kam es Timathian in den Sinn. Dieser Gedanke war garnicht so abwegig. Wenn eine Stadt nach magischen Schriftrollen suchen lassen würde, dann konnte es nur Zyranus sein! Obgleich sich die Magier nicht unbedingt für das Geschehen außerhalb ihrer Heimat interessierten, so doch umso mehr, wenn es sich um magiedurchwirkte Artefakte handelte ... oder eben Aufzeichnung zu einzelnen Magie-Arten.

Sie mussten unbedingt mehr herausfinden, aber was hatte dieses namenlose Buch aus der Bibliothek Pelgars mit all dem zu schaffen? Und wo war der Satz hin, der sich bis eben noch direkt an die Wassermagierin gerichtet hatte? Die Antwort lautete simpel: verschwunden.
Oder sollte man lieber "ersetzt" sagen? Neue Worte bildeten sich unter Elwins Finger, dessen Nagel sich ein Stückchen in die Seite hinein drückte. Das Buch ... sprach zu ihr!

"Einfach unglaublich", brachte der Energiemagier nun doch in einem Anflug von Aufregung hervor. Das Buch bot sich Elwin als Führer an. Ein Wegweiser aus gebundenen Seiten, offensichtlich magischen oder gar göttlichen Urpsrungs?
<i>"Ich ... ich werde einmal versuchen ... etwas ... zu erwidern."</i> Timathian nickte ob Elwins Vorschlag und starrte gebannt auf die Seite. Selbst Wing verhielt sich mucksmäuschenstill. Elwin beugte sich über das Buch, sie kam ganz dicht. Dann sprach sie direkt zur Magie im Buch, bedankte sich und fragte nach dem Verfasser der Schriftrolle der Wassermagie.

Keine Antwort erschien. Aber eben hatte es doch noch auf Elwin reagiert! Warum tat sich nichts? Doch dann wellte sich erneut das Papier. Offensichtlich hatte das Buch nachgedacht oder brauchte einfach etwas Zeit, die Frage zu verarbeiten. Wieder formten sich Worte, direkt an Elwin gerichtet.
<span style="color:B24079;">"Wassermagierin, verfasst hat die Rolle ein junger Mann namens Tarubyn, doch das wird dir nicht weiterhelfen, wenn du nicht in Zyranus bist und mit ihm sprechen kannst. Zumal weder er noch seine Meisterin die Rolle haben. Such nicht auf festem Boden nach dem Element der Ventha. Suche dort, wo es allgegenwärtig ist. Suche und sehe, dann wirst du Meer sehen!"</span>

Neben Elwin las Timathian die Worte noch einmal laut vor. Beim letzten Satz stockte er kurz, schaute dann Elwin an und schmunzelte: "Offenbar ist das Buch zur Kommunikation fähig, doch bei der Rechtschreibung hapert es noch ein wenig. Müsste es nicht <i>mehr sehen</i> heißen?" Er kratzte sich am Kinn.
"Und wenn das Buch ganz genau weiß, was es sagt ... äh ... schreibt?", hakte Wing nach, dessen Augen genau auf die melongiarnischen Zeilen gerichtet blieben.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Sonntag 18. Januar 2009, 12:32

Gespannt wartete Elwin auf eine Antwort des Schriftstücks, nachdem sie ihm die erste Frage gestellt und ihren Kopf wieder soweit empor gehoben hatte, dass sowohl ihr freundlicher Gastgeber, als auch ihr treuster und längster Freund etwas sehen konnten.
Zunächst geschah nichts und so entschied sich die junge Magierin auf die Aussage von Timathian, welche er noch zuvor geäußert hatte, zu reagieren. Sie hob ihren Blick direkt zu ihm und meinte:
„Womöglich habt Ihr sogar Recht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Zyranus ebenfalls nach den Schriftrollen suchen lässt. Ich meine sogar, dass Meister Windhaller während seines Gesprächs mit den anderen Magiern auf dem Wagen des Umzugs, so etwas erwähnte.“

Kurz schwieg sie wieder und schaute auf das Buch hinab, in der Hoffnung dass sich etwas getan hatte. Diese jedoch wurde enttäuscht, denn noch hatten sich keine neuen Worte in der Sprache der Magier gebildet und so fuhr sie fort.
„Um so mehr würde es mich erfreuen eine der Finder eines solchen magischen Artefakts zu werden. Ich muss unbedingt mehr darüber herausfinden!“

Genau wie aufs Stichwort formte das Buch neue Worte, Worte welche ebenfalls melongiarnischen Ursprungs waren.
Aufgeregt nickte Timathian und Elwin wandte ihren Blick wieder hinab. Nun ergriff auch sie die Euphorie, welche ihren Gasteber schon auf dem Weg zurück ins Zelt gepackt hatte. Das Buch war ein Mysterium und doch bot es so offen seine Hilfe bei der Suche nach dem geheimnisvollen Schriftstück an.
Sie las die Worte und konnte ihren Augen kaum trauen, was diese für eine Bedeutung hatten.

<i><span style="color:B24079;">“Wassermagierin, verfasst hat die Rolle ein junger Mann namens Tarubyn, doch das wird dir nicht weiterhelfen, wenn du nicht in Zyranus bist und mit ihm sprechen kannst. Zumal weder er noch seine Meisterin die Rolle haben. Such nicht auf festem Boden nach dem Element der Ventha. Suche dort, wo es allgegenwärtig ist. Suche und sehe, dann wirst du Meer sehen!"</span></i>

Das Atmen begann der jungen Frau schwer zu fallen und sie griff sich an mit ihren Händen über die Brust, formte sie zu einer Faust und zerknitterte somit an dieser Stelle den Stoff ihres Kleides. Ihre Augen weiteten sich und ihr kam es so vor, als übermanne sie die Aufregung.
Gerade als sie die Sätze noch einmal, stumm für sich, lesen wollte tat dies der Energiemagier und zwar so, dass es sowohl Elwin, als auch Wing hören konnten.

„Das Element der Ventha!“, hauchte sie leise, fast geflüstert vor sich hin und hob ihren Blick zu ihren Freunden.

Timathian und Wing gaben ihren Kommentar zu dem Geschriebenen ab, wobei jener des Mannes eher auf die Rechtschreibung, als auf den Inhalt der Worte zielte. Der Vogel jedoch schien bereits zu verstehen, was es mit dem letzten Satz auf sich hatte. Auch Elwins Verstand arbeitete bereits hartnäckig an einer Erklärung und es schien gar nicht lange zu dauern, bis sie diese auch geben konnte.

„Was, meine Freunde, meint das Buch mit Venthas Element?“, gab sie von sich und fuhr augenblicklich mit ihrer Ausführung fort. „Ich denke dies könnten Wind oder Wasser sein, denn schließlich gehören diese zu den wichtigsten Eigenschaften der Göttin. Man sagt ihr nach – und das glaube ich fest – dass sie sowohl die Fluten der Meere als auch die Böen der Winde kontrolliert.
Was Euren Rechtschreibfehler angeht, Tima, wird dieser von dem Buch wohl gewählt sein, denke ich. Dabei dürfte es sich um einen weiteren Hinweis handeln, welcher uns vom Festland fortführt. Dies sagte es bereits mit den Worten <i>Such nicht auf festem Boden.</i>. Vermutlich hat Wing mit seiner Aussage Recht, dass dieses Schriftstück genau weiß, was es von sich gibt und uns auf die Fährte bringen möchte. Es spracht dass ich <i>Meer</i> sehen werde, wenn ich nicht auf festem Untergrund suche und damit meint es wohl wörtlich das Meer! Nur welches? Celcia ist von so vielen Gewässern umgeben.“

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 18. Januar 2009, 22:00

Sie alle dachten fieberhaft nach. Das Buch bot ihnen zwar offen Hilfe an, doch waren die Worte, die wie von Geisterhand geschrieben, auf dem Papier erschienen, von kleinen Rätseln durchzogen. Genau Antworten gab Venthas Buch nicht. Ja, inzwischen konnten sich die drei Freunde sehr sicher sein: dieses Buch war göttlichen Ursprungs oder zumindest von göttlicher Macht durchwirkt wie das Blut von Timathian und Elwin mit Magie durchwirkt war. Sie alle besaßen Macht, das Buch wohl die meiste, obwohl es nur schriftlich Wissen vermittelte.

Man kam auf den Inhalt und somit die Bedeutung der Worte zu sprechen. Dass das Buch einen Schreibfehler begangen hatte, wollte Elwin Fock nicht so ganz glauben, doch zunächst stützte sie sich auf die Phrase "Venthas Element".
<i>"Ich denke dies könnten Wind oder Wasser sein, denn schließlich gehören diese zu den wichtigsten Eigenschaften der Göttin. Man sagt ihr nach – und das glaube ich fest – dass sie sowohl die Fluten der Meere als auch die Böen der Winde kontrolliert."</i>

Wing klackerte mit dem Schnabel, Tima kratzte sich erneut am Kinn. "Meine Liebe, das ist tatsächlich interessant. Es gibt also zwei Möglichkeiten, wenn ich nicht irre. Beide sind fern des Festlandes. Die erste wäre das Geheimnis dieser sagenumwobenen Stadt, die angeblich direkt in den Wolken schweben soll. Doch das halte ich für ein Gerücht, nein es muss sich um die zweite Möglichkeit handeln: Wasser. Denn schrieb Venthas Büchlein nicht, du würdest <i>Meer sehen</i>? Ein eindeutiger Hinweis, jetzt macht er Sinn. Ja, das Meer. Du musst zum Meer reisen, Elwin Fock!"

Der Energiemagier wirbelte herum, schritt zu einer Truhe, kramte ein neues Gewand heraus und trat damit hinter seine Trennwand. Während er sich umzog, meinte er: "Ja, alle Spuren führen zum Wasser und was sollte eine wassermagische Schriftrolle auch mit dem Element Wind zu tun haben? Das Meer ... Elwin!" Er tauchte wieder hinter der Trennwand hervor. "Du musst dich auf deinen Wettkampf vorbereiten! Er findet bald statt." Tima merkte in seiner Aufregung gar nicht, dass er auf das vertrauliche Du gewechselt hatte. "Ich gehe zur Bibliothek von Pelgar. Ich habe keinen Kampf mehr zu bestreiten und somit eine Menge Zeit. Schone dich, Freundin. Ich finde mehr über die Meere heraus. Haha, mehr übers Meer! Welch hübsches Wortspiel!"

Sanft, aber entschlossen führte Tima zum Bett und sorgte dafür, dass sie sich setzte. "Nimm dir von meinen Vorräten, was du brauchst, Elwin Fock. Erwarte mich bald zurück. Ich finde schon etwas über Celcias Meere heraus, verlass dich darauf. Schließlich bin ich Magier und wir kennen uns ja mit langen Bücherreihen bestens aus." Gut gelaunt und voller Ehrgeiz, ihr helfen zu wollen, verließ Timathian Vengul sein Zelt.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Montag 26. Januar 2009, 07:34

Begeisterung machte sich in der jungen Frau breit, als sie immer weiter versuchte die Rätsel zu lösen, welche das göttliche Buch von sich gab. Sie kam gerade richtig in Fahrt, als sie jedoch wieder abbrach und erneut überlegte. Ihre Wangen waren leicht gerötet, was ihr entzückendes Gesicht noch weiter verschönerte. Ihre Hand wanderte zu ihrem Kinn und der Zeigefinger umschloss jenes. Eine Denkerpose machte sich bei ihr breit.

Gerade ging sie noch einmal die geschriebenen Worte des Schriftstücks durch, als Wing mit seinem Schnabel klackerte. Sie blickte auf und Timathian erhob seine Stimme.
<i>“Meine Liebe, das ist tatsächlich interessant. Es gibt also zwei Möglichkeiten, wenn ich nicht irre.“</i>, sprach der Mann und sprach weiter. <i>“Beide sind fern des Festlandes. Die erste wäre das Geheimnis dieser sagenumwobenen Stadt, die angeblich direkt in den Wolken schweben soll. Doch das halte ich für ein Gerücht, nein es muss sich um die zweite Möglichkeit handeln: Wasser. Denn schrieb Venthas Büchlein nicht, du würdest Meer sehen? Ein eindeutiger Hinweis, jetzt macht er Sinn. Ja, das Meer. Du musst zum Meer reisen, Elwin Fock!“</i>

Elwin Fock hörte interessiert zu und sog förmlich jedes der Worte in sich auf. Es schien ganz so als wolle ihr Gastgeber, der einstige Turnierteilnehmer und mittlerweile ein neuer Freund für die junge Magierin, ihr tatsächlich seine Unterstützung für diese Suche anbieten, obwohl er es nicht so direkt äußerte. Doch seine Worte sprachen für sich und wenn man zwischen den Zeilen las, so erkannte die Frau, dass er es wahrlich ernst meinte. Er würde ihr helfen, ihr beistehen und sie womöglich sogar bei der kommenden Suche begleiten und dies alles freute die Magierin sehr, auch wenn sie gelernt hatte vorsichtig bei <i>Freunden</i> zu sein.
Die Erinnerung an Elena und Darak waren noch immer relativ frisch in ihrem Gedächtnis und die genannten hatte ihre Freundschaft wohl doch mehr oder weniger nicht geteilt. Ihre einstmals beste Freundin, auch wenn sie sich nicht sonderlich lange kannten, hatte sich von ihr abgewandt und sich voll und ganz dem Gefühl der Liebe zu diesem verwerflichen Foltermeister hingegeben. Elwin hatte damals ihre Gefühle wieder verschlossen und sah diese Personen mittlerweile nicht einmal mehr als Bekannte an, ja eigentlich wollte sie gar nicht mehr an ihre Begegnung mit jenen Lebewesen denken.

Sie musste kurz mit ihren Gedanken abgeschweift sein, denn sie starrte ein riesiges Loch in die Luft und schien abwesend zu sein. So bekam sie auch nicht wirklich mit, dass Tima sich von seinem Stuhl erhob, zu einer Truhe verschwand und sich mit einem neuen und frischen Gewand hinter die Trennwand verzog, um sich dort umzukleiden. Allerdings schmiegte sich Wing an Elwins Arm und so wurde sie wieder in das hier und jetzt, aus den trüben Gedanken zurück geholt. Sie schaute zu ihrem Vogel hinab und begann ihm über das feine Federkleid zu streicheln.
Dann sprach der Magier von neuem. Diesmal jedoch dauerte es einen kleinen Augenblick, bis seine Worte ihre Bedeutung offenbarten, zumindest bei der jungen Frau. Ihr Verstand arbeitete nun nach diesen Erinnerungen etwas langsamer und da die Euphorie der Erkenntnisse, welche sie durch das mit göttlicher Macht durchwobene Buch, erhalten hatten, zunächst verklungen schien, war es bei dem gesundheitlichen Zustand von Elwin nicht verwunderlich.

„Ihr habt Recht, Tima, ich sollte mich schonen.“, meinte die Magierin plötzlich und schien nicht wirklich bemerkt zu haben, dass ihr Gastgeber bei seinem Gesagten zu dem vertraulicherem Du gewechselt war. Wenn sie es allerdings genauer überdenken sollte, so würde sie zumindest bei ihrem Gastgeber keinen Widerspruch dazu abgeben, denn diesen Mann sah sie nun uns wahren Freund, in der Hoffnung nicht noch einmal betrogen zu werden.

Sie wurde von ihm zu ihrem Bett geführt und er bot ihr an sich so viel von seinen Vorräten zu nehmen, wie sie brauchte – ein wahrhaft großzügiges Angebot.
„Ich danke dir, das ist mehr als freundlich. Ich bin dir zu wirklich zu großem Dank verpflichtet. Nicht nur, dass du mir eine Unterkunft geboten hast, nein du hilfst mir sogar bei meinen Nachforschungen und bietest mir alles an, was ich brauche.“

Warum Elwin Fock plötzlich so sehr in Dankbarkeit versank, konnte sie später auch nicht genau sagen. Vielleicht lag es an den Erinnerungen an vergangene Zeiten, welche in ihr aufgekommen waren, zusammen mit ihrem momentanen Zustand, denn sie hatte sich noch nicht ganz von der ersten Turnierrunde erholt und ihre Verletzung schmerzte hin und wieder noch immer.
Als Tima schließlich das Zelt verließ, legte sich die junge Frau auf ihr Lager und schaute die Zeltdecke an.
„Ich glaube, Wing, ich habe endlich einen weiteren Freund gefunden. Was meinst du?“, flüsterte sie fast zu dem Vogel.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. Januar 2009, 08:19

Elwin war in Gedanken versunken, während Timathian Vengul sich hinter seinem Wandschirm umzog. Er musste perfekt aussehen, wichtig, wenn er gleich in die Bibliothek gehen und dort nach weiteren Hinweisen zu den celcianischen Meeren suchen wollte. Jetzt, da er und Elwin das Ziel dermaßen eingrenzen konnten, ließ sich in der riesigen Bücherhalle auch deutlich leichter etwas finden, das ihnen helfen konnte. Vielleicht sandte ihnen Ventha ein weiteres, kleines Hilfsmittel. Aber Tima glaubte nicht wirklich daran. Die Göttin von Wind und Wasser hatte ihnen bereits mehr geholfen als er jemals erwartet hätte. So sehr war er in seinem Leben noch nie mit einer Gottheit in Kontakt getreten.

Dies galt wohl auch offenkundig für Elwin. Die Wassermagierin saß auf dem Rand des Bettes und streichelte gedankenverloren Wings Gefieder. Sonderbar, dass sie dies immer noch wagte, jetzt da sie wusste, dass es sich bei Wing um einen verzauberten Seemann handelte. Ein Mann, der eigentlich Karzek hieß. Trotzdem nannte ihn Elwin weiterhin Wing und der Vogel schien sich nicht daran zu stören. Ebenso wenig wie es ihn nun störte, dass feingliedrige, sanfte Hände durch seine Federn strichen. Wohlig krächzend plusterte er sich auf, bis aus dem ansonsten so schlanken und grazilen Vogel eine plüschrunde Federkugel mit Schnabel geworden war.

Tima kehrte umgezogen zurück und Elwin erwachte aus ihren Träumereien. Sie bestätigte den Ratschlag sich zu schonen. Tima nickte, machte sich dann mit den Worten "Ich bin bald zurück" auf den Weg. Er ging nicht auf Elwins dankende Formulierungen ein. Für ihn war es selbstverständlich, einer Freundin zu helfen. Ja, auch in seinen Augen waren sie beide Freunde – obwohl er Elwin nicht unbedingt hätte helfen müssen. Dass sie in seinem Zelt schlief und sein Angebot nutzte, basierte alles auf der Tatsache seiner sexuellen Neigungen. Elwin war die einzige Person in Pelgar, die von jenem Geheimnis wusste. Würde sie es offenbaren, hätte Tima deutlich mehr Probleme. Aber er vertraute ihr, ein Grund, weshalb Elwin wohl auch auf sein Vertrauen hoffen konnte.

<i>"Ich glaube, Wing, ich habe endlich einen weiteren Freund gefunden. Was meinst du?"</i> Wing krächzte, erhob sich und hopste auf einen der Bettpfosten. "Ich glaube, du hast Recht. Andernfalls hätte ich mein Geheimnis nicht mit diesem Mann geteilt. Aber nun schlaf, Elwin. Ruh dich aus. Deine Turnierrunde steht bald an und bis dahin solltest du wieder munter sein."
Wings Worte waren nicht abwegig. Elwins finales Magierduell sollte schon morgen früh stattfinden, am späten Vormittag. Sie musste sich ausruhen, wenn sie auch diesen Kampf gewinnen wollte.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Donnerstag 5. Februar 2009, 22:32

Es war nun wirklich an der Zeit, dass Elwin Fock sich um ihre Erholung kümmerte. Sie saß noch immer auf der Bettkante, hatte ihre Hand auf das feine Gefieder ihres Freundes Wing gelegt, wirkte aber irgendwie abwesend. Ihr Blick ging stur gerade aus, gerade so als ob sie nichts direktes ansehen würde. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig.
Solches Verhalten legte die junge Magierin äußerst selten an den Tag, meist nur, wenn sie tief in Gedanken war oder aber über etwas nachdachte, dass sie sehr beschäftigte. Zwar war sie recht oft in Gedanken versunken, aber dies war für einen Zauberkundigen nichts besonderes und so kamen dermaßen tiefe Assoziationen wahrlich nicht sehr zahlreich vor.

Man könnte meinen, dass sie schon wieder vergessen hatte, dass sie soeben noch zu dem kleinen Vogel gesprochen hatte. Dieser jedoch holte sie mit seinen Worten wieder in das Hier und Jetzt zurück.
<i>“Ich glaube, du hast Recht.“</i>, fiepte er und versicherte seiner Freundin, dass er ansonsten sein Geheimnis wohl kaum ihm gegenüber offenbart hätte. <i>“Aber nun schlaf, Elwin. Deine Turnierrunde steht bald an und bis dahin solltest du wieder munter sein.“</i>

Zwar mochte es ein klein wenig länger dauern, als es normal war für Elwin, aber schließlich sickerten die Worte von Wing in ihren Verstand und sie begriff, dass er wirklich Recht hatte. Ruhe, ja, das brauchte sie jetzt und so hob und senkte sie ihren reizenden Kopf zu einem verstehenden Nicken. Dann jedoch kam ihr eine Erinnerung wieder in den Sinn.
<b><i>Ich möchte Euch noch ein Pulver mitgeben, das Ihr bitte in heißes Wasser auflöst und vor dem Schlafengehen inhaliert. Das wird Euch stabilisieren.</i>
Ja, genau. Die freundliche Heilerin namens Marie Weber… das Pulver!</b>

„Wing, mein Freund. Jetzt wird es Zeit sich zu erholen, wie du schon sagtest. Aber zuvor sollte ich noch den Anweisungen der Heilerin Folge leisten.“, sagte sie nun glücklich und zufrieden, bis ihr wieder etwas einfiel. “Ach ja, du warst gar nicht im Lazarett. Sie war so freundlich mich vorzeitig zu entlassen und gab mir ein Pulver mit, welches ich in heißem Wasser auflösen und danach inhalieren soll.“

Elwin Fock hatte ein ehrliches Lächeln auf dem Gesicht. Sie wirkte wahrhaftig glückselig, warum konnte sie selbst nicht sagen.
Aber nun wollte sie das eben Erzählte auch in die Tat umsetzten und so hob sie den Vogel sanft an und setzte ihn ganz sachte neben sich auf das Bett, stand auf und suchte sich eine geeignete Schüssel, ein passendes Stück Stoff in Form eines Handtuches, goss heißes Wasser, welches wohl eher für Tee gedacht war, in den Trog hinein und fügte das Pulver hinzu.
Wohltuende Dämpfe breiteten sich in der Luft über dem Wasser aus und die junge Magierin beugte ihren Kopf darüber, legte das Handtuch passend, sodass ihr Gesicht zusammen mit der Schüssel vollends davon verdeckt wurden.

So verblieb sie eine ganze Weile, atmete immer tief ein, sog die Luft regelrecht ein, welche mit den vom Pulver erzeugten Gerüche schwängert war. Sie begann zu schwitzen, was wohl auch kein Wunder war, denn das Wasser gab die Wärme an die Umgebung ab, sodass eine äußerst hohe Luftfeuchtigkeit unter dem Tuch herrschte.
Endlich war sie mit dem Inhalieren fertig und hob ihren Kopf wieder an, wischte sich mit einer trockenen Stelle des Stück Stoffes den Schweiß aus dem Gesicht und verschwand hinter dem Umkleideschirm.
Timathian musste ein wahrer Engel sein, denn wie als ob er es bereits gewusste hätte, hatte er dort ein das passende Nachtgewand, welche Elwin bereits eine Nacht zuvor getragen hatte, bereit gelegt. Die Magierin griff danach und kleidete sich um, streifte ihr Kleid ab und zog das Nachthemd, welches eigentlich eher für einen Mann gedacht war, über. Danach trat sie wieder hervor.

„Ich wünsche dir eine wohlige und geruhsame Nacht Wing, oder vielmehr Karzek.“, meinte sie während sie sich auf ihrem Bett ausbreitete und die Decke über ihren Körper legte. So lag sie nun da und ihre Sinne schwanden ins Reich der Träume.

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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Erzähler » Dienstag 10. Februar 2009, 08:24

Nachdenklich wirkte seine Freundin, aber nur für die Zeit, in der sie beide schwiegen. Als Wing dann schließlich zu Elwin sprach, riss es auch diese zurück aus ihren Gedanken. Rasch verkündete sie, dass sie vor dem Schlafengehen noch ein Pulver zu inhalieren hatte, welches sie von einer Heilerin aus dem Lazarett bekommen hatte.
Wing legte den Kopf schief, sagte aber nichts, als Elwin ihn sanft hoch hob und auf dem weichen Laken absetzte. Er putzte beiläufig sein Gefieder, während die Magierin alles für ihre Inhalation vorbereitete. "Damit kenne ich mich nicht aus, aber die Heilerin wird schon Recht haben", krächzte er. Als ehemaliger Seemann war es durchaus möglich, dass er von derartigen Heilmethoden nichts wusste. Vielen Seeleuten musste man ja auch erklären, dass sie vor und nach der Reise dringend genug Obst und Gemüse zu sich nehmen sollten, um ausbrechenden Skorbut zu verhindern.
Zudem wusste Elwin nicht, an wie viel sich der verwandelte Seefahrer noch aus seiner Zeit vor dem Vogeldasein erinnern konnte. Vermutlich aber an alles, denn er hatte Elwin ja seine Geschichte mit der unglücklichen Verzauberung berichten können.

Die Wassermagierin zog den Kopf zurück. Dampfende Wolken entstiegen der Schüssel, in die sie das Pulver gegeben hatte, nachdem das Handtuch den Weg frei gab.
Elwin zog sich noch rasch hinter dem Wandschirm um – wieder trug sie das Nachthemd, das Timathian damals in seine verquere Lage gebracht hatte – und begab sich zu Bett.
<i>„Ich wünsche dir eine wohlige und geruhsame Nacht Wing, oder vielmehr Karzek.“</i> "Auch dir einen angenehmen Schlaf, teure Freundin", antwortete der Vogel. Er hopste quer über das Kissen und hinauf auf den Bettpfosten. Dort ließ er selbst sich zum Ruhen nieder. Schon plusterte Wing sein Gefieder auf, klackerte noch einmal mit dem Schnabel und schlief dann ebenfalls seelenruhig ein.

Als beide wieder erwachten, war Timathian Vengul noch nicht zurückgekehrt. Oder doch? Etwas im Zelt hatte sich verändert. Es war plötzlich viel sauberer, als hätte jemand schnell aufgeräumt. Außerdem lag eine Nachricht auf dem Tisch. Sie flatterte leicht im Wind, denn jemand hatte den Zelteingang einen Spalt weit offen gelassen.
"Elwin, schau nur! Was steht da auf dem Zettel?" Wing kratzte sachte mit einer seiner Krallen an Elwins Ärmel, um sie sanft aus dem Reich der Träume zu locken. Er konnte den Zettel nicht lesen und wollte es auch garnicht, denn er war für seine Freundin bestimmt. So entgingen ihm zunächst die Worte, die Timathian dort für Elwin hinterlassen hatte:
Viel Glück beim Turnier, bin in der Bibliothek, falls du mich suchst
T.V.


<i>Elwins Lebensenergie ist nach dem Aufwachen wieder voll</i>

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Elwin Fock
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Re: Das Zelt Timathian Venguls

Beitrag von Elwin Fock » Samstag 21. Februar 2009, 14:23

Als Elwin erwachte, war es so, als ob sie tagelang in ihrem Schlaf geblieben wäre. Ihr Bewusstsein kam langsam wieder zurück, aber ihre Augen wollten sich noch nicht öffnen. Dennoch war sie sich bereits diverser Gedanken bewusst, welche sich in ihrem schönen weiblichen Kopf breit machten. Es war ein herrliches Gefühl, hier so wunderbar eingepackt in einem warmen Bett zu liegen und so dermaßen sachte zu erwachen.
Nun entrang sich ihrer Kehle eine Gähnen und sie hob die Hand um ihren offenen Schlund dahinter zu verstecken. Gleichzeitig schaffte sie es auch, ihre Lider dazu zu bewegen, sich endlich nach oben zu schieben und so zeigte sich ihr die Zeltdecke, auf welche sie starrte.

Es ist schon wieder morgen…, dachte sie sich. Ein ganz besonderer Morgen. Heute ist es also soweit.

„Uuahhh…“, gähnte die Magierin erneut und erhob sich soweit, bis sie sich auf ihre Ellebogen stützen konnte und so halb aufrecht saß.

Mit ihren schläfrigen Augen sah sich um und obwohl sie noch nicht ganz wach war, schien ihr direkt etwas aufzufallen. Irgendetwas hier war anders, irgendetwas war nicht mehr so, wie es noch am Abend zuvor gewesen war.
War dies vielleicht Timathians Werk gewesen? War er wieder aus der Bibliothek zurück?
Es waren viele Fragen, welche sich in dem Verstand der jungen Wassermagierin auftaten und so beschloss sie, sich aus dem Bett zu erheben. Gedacht, getan. Sie schwang ihre Beine über die Kante und stand nun vollends auf, wobei sie sich an eben jene Stelle ihrer Hüfte fasste, wo sie durch eine von Gideon Windhallers Luftklingen verletzt worden war. Der Scherz war fort! Die Wunde musste bereits verheilt sein. Ob das wohl an dem Pulver der Heilerin lag oder aber vielleicht einfach an ihrer eigentlichen guten körperlichen Konstitution? Direkt sagen konnte sie das nicht und das wollte sie auch nicht, denn es waren sicherlich mehr als nur ein Grund, der zu ihrer schnellen Heilung beigetragen hatte.

Als sie so vor dem Bett stand, streckte sie sich ausgiebig und schaute sich erneut in ihrer Unterkunft um. Jetzt fiel ihr auch direkt auf, was sie zuvor nicht zu sagen im Stande war. Das Zelt war ordentlicher, die Schüssel von ihr war fort, das Handtuch sauber beim Ofen aufgehängt. Auf dem Tisch lag ein Zettel mit einer Nachricht. Wing war bereits ebenfalls aufgeflattert, machte seine Freundin darauf aufmerksam und so schritt die junge Magierin darauf zu und las das dort geschriebene:

Viel Glück beim Turnier, bin in der Bibliothek, falls du mich suchst
T.V.


Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, während sie die Zeilen überflog.
„Unermüdlich, der Gute.“, flüsterte sie vor sich hin.
Dann jedoch stach ihr ein Gedankte tief in den Verstand. DAS TURNIER! Ja, ihre Runde stand kurz bevor und es würde aller höchste Zeit werden, dass sie sich endlich dafür fertig machte.
Sie wandte sich an Wing, schaute ihn aus aufgeregten Augen heraus an. Dann stapfte sie hinter die Trennwand und begann ihr vornehmes Kleid anzulegen.

„Wing, wie lange habe ich noch Zeit? Weißt du zufällig wann meine Finalrunde losgeht?“, rief sie dahinter hervor und hoffte auf eine positive Antwort.

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