Das Haus des Gelehrten

Sämtliche Straßen Andunies sind gepflastert und von schönen kleinen Häusern gesäumt. Meist Fachwerkhäuser, aber auch mal eine prächtige kleine Villa. Nur die ärmeren Bezirke der Bettler und Halunken sollte man meiden.
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Gestalt
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Das Haus des Gelehrten

Beitrag von Gestalt » Montag 27. Dezember 2010, 04:24

[kommen aus: Die Hafenstadt Andunie - Der Marktplatz - Gasthaus]

Die Wegbeschreibung war einfach und so hatte Nerika sich ungeduldig auf den Weg gemacht. Auch wenn in dieser Stadt eine sogenannte Sperrstunde verhangen worden war, so hatte sie nicht vor, sich dieser zu unterwerfen. Außerdem, war sie eine Dunkelelfe, sie würde draußen wohl aufgehalten werden, und darauf legte sie es nun wirklich nicht an.
Den Rest ihrer Arbeitszeit hatte sie mehr lustlos, denn mit Enthusiasmus verbracht und war demnach heilfroh, dass sie endlich Schluss hatte. Mit ein paar Münzen mehr in der Tasche, folgte sie also der Wegbeschreibung durch das nächtliche Andunie.
Eigentlich war es eine schöne Nacht, wenn man vom dem Zustand der Eroberung absah. Viele Patroullien waren unterwegs und so zog Nerika es vor, sich mehr in den Schatten der Hauseingänge oder Mauern zu verstecken, bevor sie vielleicht noch unliebsame Fragen beantworten müsste.
Noch in der Taverne hatten sie die gleichen, immer wiederkehrenden Gedanken und Fragen beschäftigt … immer wieder die berühmte, was wäre wenn Frage! Zum Glück hatte das hier draußen kaum noch eine Bewandtnis. Vielleicht würde sie ja durch Lenda eine Antwort auf ihre vielen Fragen stellen und sich dann selber darüber im Klaren sein, was sie nun eigentlich wollte.
Die Luft war auf jeden Fall klar und kalt und begleitete sie auf ihrem nächtlichen Spaziergang. Ihr Weg führte sie durch einige Straßen und kreuzte dabei zwei Viertel unterschiedlichen Stiles.
Wie sich nach einiger Zeit heraus stellte, befand sich das heimelige Häuschen des Gelehrten nicht allzu weit entfernt vom Hafenviertel. Jedenfalls konnte Nerika den Geruch des Viertels nur zu gut riechen … der Wind stand einfach ungünstig.
Das Haus an sich, war so groß, dass es locker einer fünfköpfigen Familie Platz geboten hätte, mal davon abgesehen, dass Nerika nicht einschätzen konnte, wie es um die familiäre Situation des Gelehrten bestellt war. Umgeben war es von einem großzügigen Garten, der wohl seinem Eigenleben überlasen wurde, er unterschied sich ganz schön, von den anderen Gärten, aber das bemerkte sie nur nebenbei.
Im oberen Stockwerk brannte in zwei Zimmern noch Licht. Also entweder erwartete er sie tatsächlich noch oder aber, das war normale für Gelehrte, dass diese noch tief in der Nacht arbeiteten. Dessen konnte sie sich aber nur überzeugen, wenn sie den letzten Schritt ging und tatsächlich das Haus betrat.
Widerstrebend betätigte sie denn großen, schweren Türklopfer. Sie konnte hören, wie sich der metallische Klang im inneren des Hauses verbreitete. Es dauerte etwas, bis im oberen Stockwerk ein Fenster aufgeschoben wurde und eine ihr bereits vertraute Stimme ertönte.

“Einen Moment, ich komme gleich.” Das `gleich´ entpuppte sich doch eher als `bald`, aber was erwartete sie von diesem alten Mann, anscheinend war er alleine.
Dann endlich, öffnete sich die Tür und der alte Mann lächelte sie freundlich an.
“Herein mit euch.” Er zog die Tür ganz auf und wartete bis Nerika im Haus war, dann schloss er sie wieder.
“Verzeiht, die meisten Bediensteten sind verständlicher Weise bei ihren Familien, in solch´ schlimmen Zeiten. Wie könnte ich sie von zuhause fern halten? … und die zwei Wenigen, die mir noch geblieben sind, schlafen bereits … folgt mir.”
Mit einem Wink bedeutete er der Elfe, ihr zu folgen. Wie der Kerzenschein schon angedeutet hatte, ging er nach oben, in eben jene erleuchtete Zimmer. Dort ging er zu einer Sitzecke und zog einen Stuhl zu seinem Schreibtisch. Lenda rückte den Stuhl zurecht und bot Nerika den Platz an, er selber nahm auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz.
Der Schreibtisch war bedeckt mit Schriftstücken und Büchern, Federn und Tintenfässchen und genau so sah der Rest des Raumes auch aus. Vermutlich war das hier sein Arbeitszimmer, denn zwischen drinnen standen durchaus so einige Kuriositäten.

“Nun, warum seid ihr hier? …was erwartet ihr?” gespannt sah er sie an und wartete auf ihre Antworten und auch Fragen.
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