Die Krankenstation

Unbestrittener Ort für Wissenschaft und Forschung. Hier herrscht die Heilung mittels Magie vor, doch findet man auch den ein oder anderen einfachen Medicus im Gebäudekomplex.
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Miriel Lefay
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Freitag 28. März 2008, 21:54

Miriel fand es interessant, dass Kri’il bereits Adrions Sohn kennen gelernt hatte, doch grübelte sie gerade über einem Gedanken, der ihr vorhin flüchtig gekommen war. Es hing irgendwie mit den Kristallwächtern zusammen, aber so sehr sie sich auch mühte, kaum dass sie einen Zipfel des Gedankens fassen konnte, entglitt er ihr wieder. Schließlich gab sie es auf und folgte erneut Adrions Geschichte, die er inzwischen wieder aufgenommen hatte.

Adrion und dieser andere Magier, der einen ebenso langen und schlecht zu merkenden Namen hatte, arbeiteten also an einem Projekt, von dem sie sich erhofften, dass sie die Prophezeiung damit erfüllen konnten.
Doch im Gegensatz zu Adrion war dieser andere, dieser Sorenus, so viel hatte sie sich von dem Namen noch merken können, bereit, für den Erfolg des Projekts buchstäblich über Leichen zu gehen. Dabei nutzte er auch noch geschickt seine gehobene Stellung aus, um ungeschoren seine Machenschaften durchführen zu können.
Das Tragische daran war, dass Adrion nicht nur seine Frau während eines dieser Experimente verlor, sondern dass es dieser Sorenus sogar verstanden hatte, die Tatsachen so geschickt zu verdrehen, dass jeder an einen Unfall glaubte und gleichzeitig Adrion dazu zwang weiter an dem Projekt zu arbeiten, wenn er nicht wollte, dass seinem Sohn etwas zustieß.
Trotzdem sie Mitleid mit Adrion empfand, so verabscheute sie auch das, was er getan hatte, denn er war in ihren Augen nicht ganz unschuldig am Tod seiner Frau. Ohne genau zu wissen, was es mit der Prophezeiung auf sich hatte, spielten sie hier mit Kräften, die sie nicht im Mindesten beherrschten. Wie konnten sie nur glauben, die Urkräfte der Magie auch nur ansatzweise beherrschen zu können. So langsam begann sie zu begreifen, was es mit dem Quellarkanum auf sich hatte, gleichzeitig begriff sie aber auch, dass diese Magier in blindwütigem Aktionismus mit diesen Kräften spielten, in der Hoffnung eine Antwort auf diese Prophezeiung zu finden.

Wie gesagt, auf der einen Seite tat ihr Adrion leid, andererseits konnte sie es sich nicht verkneifen, ihm gehörig ins Gewissen zu reden:
„Eure Geschichte rührt mich an, werter Adrion, trotzdem muss ich euch wohl nicht sagen, dass ihr nicht frei von Schuld am Tod eurer Frau seid. Ihr baut eine Maschine und spielt mit Kräften herum, von denen ihr nicht im Mindesten eine Ahnung habt. Ihr wisst nicht womit ihr es zu tun habt und doch seid ihr so überheblich zu glauben, ihr könntet die Kräfte, die ihr nicht einmal ansatzweise versteht, bändigen und für euch nutzbar machen. Was dabei heraus kommt, wenn man an Dingen rührt, von denen man nichts versteht, habt ihr dann auf eine recht schmerzliche Weise erfahren müssen.
Da ihr jedoch die Gefährlichkeit eures Tuns eingesehen habt und um eures Sohnes willen, werde ich euch helfen und unterstützen, so ihr dies wollt.“

Ein kurzer Blick zu Kri’il, ehe sie weiter fortfuhr: „Ich denke ihr kümmert euch mit Kri’il um euren Sohn. Da er bereits Bekanntschaft mit ihm geschlossen hat, sollte ihm dies besser liegen. Ich werde währenddessen einer Idee nachgehen, die mir aufgrund eures Berichts gekommen ist. Nein, fragt nicht, ich bin mir selbst noch nicht sicher, ob es etwas bringt, aber es ist einen Versuch wert.
Wundert euch nicht, wenn ich gleich abwesend sein werde,...“, meinte sie nun auch an Kri’il gewandt, da dieser ebenfalls nichts von den Kristallwächtern wissen konnte: „... aber das ist ganz normal. Es wird mir nichts geschehen, ihr könnt also ganz beruhigt sein.“

Noch während sie dies sagte, umschloss sie mit beiden Händen ihren Kristall und fokussierte all ihre Magie auf ihren Kristallwächter. Sie spürte, wie die Energieströme zu einem Punkt hinflossen und ihr Geist fand sich wenige Augenblicke später in der ihr bekannten Dunkelheit wieder. Diesmal währte diese jedoch nur kurz und dann erstrahlten wieder Tausende und Abertausende von Lichtpunkten, von denen sie nun annahm, dass jeder dieser Punkte ein magischer Kristall war.

„Hi hi hi, schon wieder hier Kristallträgerin? Was treibt euch denn diesmal? Oh, wartet, ich spüre eure Wissbegierde. Ihr sucht Antworten auf eure Fragen, aber bedenkt, auch ich kann euch nicht all eure Fragen beantworten.“
Sie hatte auch nicht erwartet, dass sie auf all ihre Fragen eine Antwort bekommen würde, aber sie ahnte mehr, als sie es wusste, dass ihnen ihr Kristallwächter zumindest weiter helfen konnte und so begann sie die Fragen, die sie am brennendsten interessierten zu stellen.

[ooc: Ich wollte schon immer mal einen Cliffhanger machen *ggg*. Ich mach dann im nächsten Post an dieser Stelle weiter. Ihr könnt euch ja inzwischen Gedanken machen, was Miri gerade so geheimnisvolles treibt *lach*. Ich muss mir noch überlegen, was ihr Kristallwächter Preis geben kann und darf und was nicht und wie er insgesamt helfen kann.]

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Kri'il
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Sonntag 30. März 2008, 22:30

Kri'il schmunzelte in sich hinein, als Adrion seinen eigenen Sohn als übereifrig bezeichnete. Der Halbelf fühlte sich durch den Medikus bestätigt und erkannte, dass sich Adrion keiner falschen Hoffnung über dessen hingab. Er sah den Jungen wohl als das, was er auch wirklich war, was für Menschen an sich, besonders aber für die so arrivierten Bewohner Zyranus, doch eine Seltenheit darstellte.

Gespannt und mit großem Interesse hörte er Adrion zu, als dieser von den Tests und diesem Sorenus, Adrions Gesprächspartner draußen auf dem Gang, erzählte. Allem Anschein nach besaß auch Sorenus einen dieser Kristalle, denn Adrion hatte ihn als den Träger des Dunklen vorgestellt. Irgendwie waren sie, Miriel und Kri'il, zwischen Adrion und Sorenus geraten. Der eine trug den Dunklen, der andere den Hellen. <b>Und wir sind mittendrin.</b>
DAS war es! Jetzt erkannte Kri'il, was ihn so sehr an der Prophezeiuung verstört, seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
<i>Wenn die Schwärze kommt, wird das Grau fallen, füge das Quellarkanum zusammen und du wirst vergehen, nutze die Splitter und werde eins mit ihm. Es wird eins, wer Licht und Schatten vereint und vom grau erwählt. Sucht das grau, denn nur das steht zwischen Ende und Anfang"</i>,l rezitierte Kri'il in Gedanken.
Irgendwie schien alles auf die Prophezeiung hinauszulaufen.
Licht und Schatten prallten hier aufeinander. Adrion, die lichte Gestalt, freundlich, hilfsbereit; und Sorenus, der dunkle, durchtriebene Ränkeschmied.
Es ging hier von Anfang an um Licht, Schatten und die neutrale Kraft dazwischen. Es konnte doch kaum ein Zufall sein, dass gerade ER, der er sowohl die Magie des Lichtes, als auch die Magie der Schatten beherrschte, in so einem heiklen Moment durch seine Liebste, Miriel, an die Träger des Lichtkristalls und Schattenkristalls des Quellarkanums geriet. <b>Faszinierend.</b>
Zwar wusste Kri'il noch immer nicht, was genau mit der Prophezeiung gemeint war und wie sie im richtigen Kontext zu verstehen war, doch er war sich nun sicher, dass er und Miriel noch eine nicht unbedeutende Rolle spielen würden.

Er machte einen flüchtigen Blick auf Miriel, sie schien irgendwie abwesend, nicht ganz bei der Sache. Irgendetwas bewegte sie.
Dann, als der Medikus vollends fertig war mit seiner Geschichte, machte sich Miriel Luft, in dem sie Adrion zwar ihr Beileid aussprach, doch genauso auch Vorwürfe in seine Richtung schickte. Kri'il war sich sicher gewesen, dass Miriel so reagieren würde. Das war einfach ihre Art. Er selbst hätte dies nicht getan. Allerdings fand er die Idee, das Quellarkanum ergründen zu wollen, auch nicht völlig schlecht. Ja, die Magier waren wie so oft viel zu weit gegangen, und die Fironora musste sich der Gefahr bewusst gewesen sein, war sie doch selbst eine mit Sicherheit eine relativ mächtige Magierin gewesen. Sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ. Jeder gute Magier weiß, was geschehen kann, wenn man über seine Grenzen hinausgeht. Auch er selbst hatte gewusst, was passieren hätte können, als er Miriel geheilt hatte. Bis an seine Grenzen war er gegangen, es hätte nicht mehr viel gefehlt, und er wäre an seiner Magie gescheitert. Aber er hatte es getan. So, wie Fironora, Adrion, Sorenus und die anderen Magier diese Tests durchgeführt hatten.

<i>„Ich denke ihr kümmert euch mit Kri’il um euren Sohn. Da er bereits Bekanntschaft mit ihm geschlossen hat, sollte ihm dies besser liegen. Ich werde währenddessen einer Idee nachgehen, die mir aufgrund eures Berichts gekommen ist. Nein, fragt nicht, ich bin mir selbst noch nicht sicher, ob es etwas bringt, aber es ist einen Versuch wert.
Wundert euch nicht, wenn ich gleich abwesend sein werde, aber das ist ganz normal. Es wird mir nichts geschehen, ihr könnt also ganz beruhigt sein.</i>, meinte Miriel und riss Kri'il aus seinen Gedanken. Was hatte sie da gerade gesagt?
Noch ehe Kri'il begriff, was sie gesagt hatte, war Miriel verschwunden. Verschwunden!! Einfach so; sie hatte ihren Kristall angefasst und wupps, weg war sie.

Verdutzt sah er Adrion an. Kri'il war nicht so verwundert, weil er sah, wie sich eine Person praktisch in Luft aufgelöst hatte. Nein, er wusste, dass es mächtigen Magiern möglich war, sich unsichtbar zu machen oder gar zu teleportieren. Er selbst arbeitete oft mit ähnlichen Tricks und verschwand in völliger Dunkelheit oder blendete sein Gegenüber, so dass er für dieses auch nicht sichtbar war. Was ihn so verwunderte war, dass es Miriel war, die einfach so verschwand. Offenbar hatte sie ihm nicht alles erzählt, was auf ihrer Reise geschehen war.
"Wisst Ihr, was sie gerade gemacht hat?", fragte Kri'il den Medikus und überlegte kurz, ob er die Antwort wirklich hören wollte.

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Erzähler
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Erzähler » Montag 7. April 2008, 14:25

Die Standpauke von Miriel ließ Adrion wortlos über sich ergehen. Er wusste ja, dass sie Recht hatte. Er war selber nicht ganz unschuldig an dem Tod seiner Frau, doch ließ er sich nicht, wie es Sorenus versucht hatte, den schwarzen Peter zu schieben. So saß er da, wischte sich zwischenzeitlich die Tränen aus den Augen und hörte ihr zu. Als Miriel sowie Kri ´il aber trotz allem Hilfe anboten, war ein Hoffnungsschimmer in seinen Augen zu sehen.

„ nein, unschuldig bin wahrhaftig nicht. Und gerne nehme ich eure Hilfe an….“ Er nickte Kri ´ il zu.

Genau zu diesem Zeitpunkt, wirkte Miriel ihren Zauber und verschwand. Er staunt rieb sich Adrion die Augen. Sowas hatte er nicht erwartet. Er stand auf und durchleuchtete magisch die Stelle, wo Miriel eben noch war.
Auch Kri ´il war mehr als erstaunt und schien antwortsuchend zu Adrion zu blicken. Dieser kratzte sich am Kopf und strich sich durch den nichtvorhandenen Bart.

„ Erstaunlich! In der Tat, erstaunlich. Ich hatte ja geahnt, dass Miriels Magie mächtig ist und sie einen Teil des Kristalls beherrscht, doch so …Mein lieber Freund, ich kann es mir selber nicht erklären, doch hängt es wohl mit ihrem Kristall zusammen. Man hatte sie ja gesehen, wie sie sich auf ihn konzentrierte…wirklich erstaunlich…“

Adrion holte sein Armband hervor und schloss die Augen. Sein Kristall begann nun ebenfalls zu leuchten und er bewegte sein Handgelenk über die Stelle.

„ Sehr interessant, wirklich…die arkanen Muster zeigen, dass sie noch hier ist und doch ist sie jetzt woanders. Man kann ganz deutlich die terranischen Wellen spüren…hier hat sich alles auf eure Freundin konzentriert und sie…..wirklich faszinierend….“

Man konnte sehen wie die Begeisterung aus seinem Gesicht sprach. Magier waren eben irgendwie immer gleich. Dann schüttelte er seinen Kopf und schenkte Kri ´il seine Aufmerksamkeit.
Was mit Miriel war, da mussten die beiden sich wohl auf die Aussage von ihr verlassen. Nicht mehr konnten sie im Moment machen.

„..ähm, warten wir mal ab. So, ihr wollt mir helfen. Wie finden wir eine Lösung? Ich kann nur leider nicht so lange hier verweilen. Sonst schöpft Sorenus noch Verdacht. „

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Kri'il
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Dienstag 8. April 2008, 05:37

Er konnte es nicht fassen. Miriel Lefay, seine Miriel, Trägerin des Erdkristalls, verschwand einfach so vor seinen Augen. Und dass sogar noch mit Ankündigung. Er wusste, dass sie stets für eine Überraschung gut war, aber wie hatte sie dieses Kunststück wieder fertig gebracht?

An Adrions Reaktion erkannte der Halbelf, dass auch der Medikus nicht unbedingt eine Erklärung für das Verschwinden der jungen Frau hatte.
<i>„Erstaunlich! In der Tat, erstaunlich. Ich hatte ja geahnt, dass Miriels Magie mächtig ist und sie einen Teil des Kristalls beherrscht, doch so …Mein lieber Freund, ich kann es mir selber nicht erklären, doch hängt es wohl mit ihrem Kristall zusammen. Man hatte sie ja gesehen, wie sie sich auf ihn konzentrierte…wirklich erstaunlich…“</i>, staunte Adrion, holte sein Armband hervor, welches nun ebenfalls zu leuchten begann, und untersuchte die Stelle, an der sich Miriel befunden hatte.
Danach setzte er zu einer Erklärung an und meinte, dass die arkanen Muster deutlich zeigten, dass sich Miriel noch immer an dieser Stelle befände. Nur eben dann doch nicht.
Kri'il beschloss für sich, dass es besser war, wenn er sich keine allzugroßen Gedanken darüber machte. Ja, er war ein Magier, aber diese ganze Sache mit dem Quellarkanum, das Verschwinden seiner Freundin, die terranischen Wellen von denen Adrion sprach, all das war nicht SEINE Magie. Licht und Schatten verstand er und formte sie. Er gebot über sie. Auch die anderen Zweige und Wege der Magie konnte er zumindest verstehen und nachvollziehen, doch was sich hier abspielte, war ihm doch etwas zu verwirrend.

Schließlich fragte der Medikus den Halbelfen, wie sie eine Lösung für das Problem finden konnten, das sie hatten. Kri'il überlegte. "Ich habe mir bereits ein paar Gedanken gemacht, Adrion, aber... Ihr habt es gerade selbst gesagt: wenn Ihr zu lange hier bleibt, könnte Sorenus Verdacht schöpfen. Und ebenso, wenn Miriel und ich plötzlich weg sind, nachdem IHR uns das Mahl vorbeibrachtet. Ich möchte unter allen Umständen vermeiden, dass der größenwahnsinnige Magier Euch oder Eurem Sohn etwas antut."
Wenn er, Kri'il, doch nur wüsste, wie lange Miriel noch abwesend sein würde. Zumindest soweitgehend abwesend, als dass er sie nicht sehen konnte. Schließlich war sie doch eigentlich noch immer hier; zumindest hatte Adrion dies zuvor behauptet.

"In jedem Fall gibt es zwei Dinge, die von größter Bedeutung sind: Erstens, müssen wir mehr über die Prophezeiung erfahren. Irgendwie müssen wir mehr darüber in Erfahrung bringen, denn ich befürchte, dies ist der einzige Weg, um Euch auf Dauer zu helfen. Was auch immer die Prophezeiung besagt, Miriel und ich werden sie erfüllen.
Und Zweitens möchte ich unter allen Umständen vermeiden, dass dieser verrückte Sorenus Tests an meiner Gefährtin oder mir durchführt. Wir sind keine Versuchskaninchen. Wir helfen wo wir können, aber wir sind keine Testpersonen!" Kri'il sah dem Medikus tief in die Augen.
"Meint Ihr, Ihr könntet Sorenus davon überzeugen, dass wir euch bei der Erfüllung der Prophezeiung behilflich sein könnten? Wird er sich auf einen Pakt mit uns einlassen, und könnten wir ihm vertrauen? Ich für meinen Teil vertraue Euch, Adrion. Wenn Ihr sagt, dies wäre eine Möglichkeit, dann werden wir sie ergreifen, denn auf diese Art und Weise würde keinem von uns ein Leid zugefügt. Weder Euch oder Eurem Sohn, noch Miriel oder mir oder einem anderen rechtschaffenen Bürger Celcias. Wenn wir uns allerdings nicht auf Sorenus verlassen können, dann müssen wir irgendwie hier heraus, bevor der Magier uns zu diesen Tests zwingt.
Und...", Kri'il griff nach dem Glas Wasser und leerte es vollends. Noch immer war seine Kehle staubtrocken, auch wenn er sich bereits wieder frisch und munter fühlte. "ich fürchte, die einzige Möglichkeit für Miriel und mich, aus dem Hospital zu kommen, ohne dass Ihr des Verrats und der Beihilfe zur Flucht beschuldigt werdet, ist, wenn wir Euch niederknebeln und dann von hier verschwinden. Ich denke, der Weg aus dem Hospital selbst dürfte nicht allzu schwierig sein. Als ich hier ankam und nach Miriel suchte, sind mir etliche Besucher aufgefallen, die sich hier unbehelligt umherbewegten. Und im schlimmsten Fall könnte ich uns mit meiner Schattenmagie schon irgendwie verbergen. Ihr würdet dann einfach hier warten müssen, bis Euch irgendjemand findet und erklärt, wir hätten Euch niedergeschlagen und seien verschwunden. Ein weiteres Problem würde allerdings unser Zufluchtsort darstellen. Miriel und ich müssten uns irgendwo versteckt halten. Dann wäre es an Euch, uns mehr Informationen über die Prophezeiung zu besorgen." Eingehend sah er den Medikus an.

"Zumindest sind dies die beiden einzigen Möglichkeiten, die ich mir vorstellen kann", beendete Kri'il die Darlegung seiner Gedanken. "Dennoch müssen wir auch noch Miriel anhören, denn, was immer sie auch momentan macht, es wird wohl kaum zu ihrem Vergnügen sein. Was meint Ihr dazu, Adrion?"

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Miriel Lefay
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Donnerstag 10. April 2008, 23:00

Ihr Kristallwächter kicherte wieder, wie er es immer tat und Miriel fragte sich zum wiederholten Mal, ob er schon immer so albern gewesen war oder erst so geworden ist, weil er hier seit Ewigkeiten einsam lebte. Auf jeden Fall war ihr klar, dass es eine Eigenart ihres Kristallwächters war, die er im Laufe der Zeit ausgeprägt hatte. Aber das war im Moment nicht wichtig.
„Ja, ich habe Fragen Brosnar. Diese Lichtpunkte hier, sag mir wenn ich falsch liege, doch ich vermute, dass es natürliche magische Kristalle sind.“

„Nein, du liegst da nicht falsch, es sind natürliche magische Kristalle.“, bestätigte Brosnar ihre Vermutung. „Sie durchziehen das gesamte Erdreich und an manchen Stellen treten sie sogar an der Oberfläche aus. Sie sind Magieleiter, durch sie werden die arkanen Kräfte zu allen Dingen, die in irgendeiner Weise magisch sind, geleitet. Wir Kristallwächter nutzen diese Eigenschaft der Kristalle, indem wir die Magie mit ihrer Hilfe in euren Kristallen fokussieren und auf das von euch gewünschte Ziel lenken.“

Sie hatte es vermutet, aber es von Brosnar bestätigt zu bekommen, war doch etwas anderes. Aber woher kam die ganze Magie, die arkanen Kräfte? Irgendwo mussten sie ja schließlich entstehen. Gab es einen zentralen Punkt? War dieser mit Quellarkanum gemeint, oder steckte in jedem Ding, jeder Pflanze, jedem Tier etwas dieser Kraft und die Kristalle verbanden alles miteinander, so wie ein Netz, dass sich über und durch ganz Celcia zog. Wenn das zutraf, was war dann aber mit dem Begriff Quellarkanum gemeint? Sie wusste es nicht und so fragte sie weiter:
„Wenn die Kristalle die Magie, die arkanen Kräfte, nur leiten, wo entstehen sie dann? Gibt es einen zentralen Kern oder sind sie die Kristalle nur wie ein Netz, das die Magie in allen Dingen und Lebewesen miteinander verbindet und weißt du etwas über ein Ding, das Quellarkanum genannt wird?“

„Ah ah ah, ...“, wenn sie hätte sehen können, so wäre sie über Brosnars amüsiertes Kopfschütteln enttäuscht gewesen. So hörte sie ihn nur sagen:
„... auch wenn ich es wüsste, dürfte ich es euch nicht sagen. Wir Wächter sind zwar eure Helfer, doch gewisse Dinge müsst ihr einfach selbst heraus finden, denn jeder Träger eines Kristalls muss sich als dessen würdig erweisen. Nicht nur moralisch, sondern auch geistig.“
Mehr sollte Miriel nicht erfahren, denn schon wieder kicherte Brosnar albern, während sie merkte, wie die Umgebung immer mehr verschwamm und sie sich plötzlich wieder im Krankenzimmer bei Kri’il und Adrion befand.

Noch während diese sich von ihrer Überraschung erholten, meinte sie entschuldigend:
Ich schätze, ich schulde euch eine Erklärung. Jedem Träger der sechs Kristalle ist ein Wächter zugeteilt, welcher in einer Art anderem Raum, ähnlich wie dem Harax, dem Lebensraum der Dämonen, lebt. Wir Träger können über den Kristall mit dem Wächter in Kontakt treten, was ich soeben getan habe. Brosnar, so heißt der Wächter meines Kristalls, sagte mir, dass euer Kristall werter Adrion, wie ihr bereits sagtet, ein natürlicher magischer Kristall ist. Diese kommen überall unter der Erde vor und durchziehen ganz Celcia. Manchmal treten sie sogar an der Oberfläche auf, wo sie dann von Menschen gefunden werden, so wie euer Kristall.
Er erklärte auch, dass diese Kristalle als Leiter der Arkanen Kräfte wirken und die Wächter diese durch unsere Kristalle fokussieren und kanalisieren können. Sie beherrschen somit die arkanen Kräfte in einer Weise, wie es selbst sehr weise Magier nicht können und unterstützen den jeweiligen Träger damit.
Leider konnte oder wollte er mir nicht sagen, was es mit dem Quellarkanum auf sich hat. Ich vermute, dass es sich dabei um einen zentralen Magiekern handelt, der mit den Kristallen verbunden ist. Es ist aber auch möglich, dass mit dem Quellarkanum die Magie in allen Dingen und Lebewesen gemeint ist, welche durch die Kristalle wie ein Netz miteinander verbunden wird.
Das ist alles, was ich heraus finden konnte. Wie das in die Prophezeiung passt weiß ich allerdings nicht.
Was machen wir nun? Habt ihr euch inzwischen bereits Gedanken darüber gemacht? Irgendwie müssen wir mehr über die Prophezeiung heraus finden, aber dazu müssen wir aus der Klinik heraus.“

Hoffentlich hatten Kri’il und Adrion schon einen Weg gefunden, wie sie dies ohne Komplikationen bewerkstelligen konnten. Nach Brosnars Erklärung war sie zwar davon überzeugt, dass sie mit seiner Hilfe den Test sogar bestehen könnte, hatte aber aus verständlichen Gründen keine Lust dies unbedingt heraus zu finden. Es stellte lediglich die letzte Option dar. Adrion und vor allem Sorenus mussten das jedoch nicht wissen.

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Erzähler
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 17. April 2008, 16:06

Aufmerksam lauschte Adrion den Überlegungen von Kri `il. Er nickte mal hier und dort oder strich sich übers Kinn. „ Dafür danke ich euch. Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben.“

<i> "In jedem Fall gibt es zwei Dinge, die von größter Bedeutung sind: Erstens, müssen wir mehr über die Prophezeiung erfahren. Irgendwie müssen wir mehr darüber in Erfahrung bringen, denn ich befürchte, dies ist der einzige Weg, um Euch auf Dauer zu helfen. Was auch immer die Prophezeiung besagt, Miriel und ich werden sie erfüllen.
Und Zweitens möchte ich unter allen Umständen vermeiden, dass dieser verrückte Sorenus Tests an meiner Gefährtin oder mir durchführt. Wir sind keine Versuchskaninchen. Wir helfen wo wir können, aber wir sind keine Testpersonen!" </i>

„ Nun, um mehr über die Prophezeiung zu erfahren solltet ihr in die Magierakademie gehen. Dort wird sie ausgestellt. Aber wie kommt ihr dahin? Es haben sich schon einige Magier mit ihr aus einander gesetzt, doch besonders weit sind sie nicht gekommen…Vielleicht hat euch das Schicksal selbst hierher geführt und ihr könnt es lösen….Nein, Testpersonen seit ihr nicht. Bitte, versteht, ich habe versucht euch zu schützen. Ich möchte nicht noch einen Tod auf mir lasten haben.“ Beschwichtigte Adrion Kri `ils Sorge und Nachdruck.

„ Leider befürchte ich, dass Sorenus nicht mit euch zusammen arbeiten würde. Jedenfalls würde ich ihm nicht vertrauen, ob er die Test wie einst bei meiner Frau, weiter durch zu führen. Ich kenne ihn und Vertrauen ist nicht gerade eine seiner Stärken. Ich halte es tatsächlich besser, wenn ihr flüchten würdet. Ich vermute, er würde euch Zwingen. Oder euch durch den Magierrat dazu bringen lassen. Eigentlich wäre es mir sogar recht, wenn ihr ganz aus Zyranus verschwindet, doch habe ich um meinen Sohn Angst. Um mich sorge ich mich am wenigsten. Ich bin schon alt und Sorenus braucht mich noch….Ihr solltet noch mehr Trinken. Ihr werdet die Kraft brauchen.“

Damit drückte Adrion Kri `il das gerade abgestellte Glas wieder in die Hand und füllte es wieder mit Wasser.
Adrion nahm sich selbst auch ein Glas und trank mehrer Schlücke Wasser.

„ Nun, diese Überlegung ist mir selbst noch nicht gekommen, doch ich halte eure Idee für glaubhaft umsetzbar. Ihr habt Recht, ungesehen aus diesem Hospital zu kommen ist nicht allzu schwierig. Ihr seit Immerhin nicht mehr auf der Intensiv Station. Doch wo solltet ihr euch dann verstecken? Hmm, ich denke mir fällt bestimmt noch etwas ein. Es sollte sicher sein und doch Kontakte haben. Ihr braucht immerhin einen Führer durch die Stadt. Der vielleicht auch Kontakte hat. Ich müsste mit dieser Person Kontakt aufnehmen können ohne das Sorenus verdacht schöpft…hmm“

Adrion legte die Stirn in Falten und schritt nun nachdenklich im Zimmer auf und ab. Leise murmelte er vor sich hin.

<span style="color:B24079;"> Wo sollten die beiden hin? Wen kann ich soweit vertrauen?...hmm Vielleicht Kranisas…nein, ist dem Zirkel des Rates zu treu…Vronos?...Lieber nicht, er fürchtet Sorenus Kräfte….Maurizius?...Der ist zu Chaotisch…DAS IST ES!!! MAURIZIUS!!!...Sorenus hält ihn für unfähig und verrückt, doch er ist der Onkel meiner lieben Fironora. Er hat viele Kontakte und hat mich immer unterstützt.</span>

Freudig drehte sich Adrion zu Kri `il um und erschrak etwas. Miriel war plötzlich wieder im Zimmer nur Ca einen fußbreit von ihm entfernt. Er taumelte ein paar Schritte zurück, während Miriel recht eilig ihre Erlebnisse bei ihrem Kristallwächter berichtete.

<i> Ich schätze, ich schulde euch eine Erklärung. Jedem Träger der sechs Kristalle ist ein Wächter zugeteilt, welcher in einer Art anderem Raum, ähnlich wie dem Harax, dem Lebensraum der Dämonen, lebt. Wir Träger können über den Kristall mit dem Wächter in Kontakt treten, was ich soeben getan habe. Brosnar, so heißt der Wächter meines Kristalls, sagte mir, dass euer Kristall werter Adrion, wie ihr bereits sagtet, ein natürlicher magischer Kristall ist. Diese kommen überall unter der Erde vor und durchziehen ganz Celcia. Manchmal treten sie sogar an der Oberfläche auf, wo sie dann von Menschen gefunden werden, so wie euer Kristall.
Er erklärte auch, dass diese Kristalle als Leiter der Arkanen Kräfte wirken und die Wächter diese durch unsere Kristalle fokussieren und kanalisieren können. Sie beherrschen somit die arkanen Kräfte in einer Weise, wie es selbst sehr weise Magier nicht können und unterstützen den jeweiligen Träger damit.
Leider konnte oder wollte er mir nicht sagen, was es mit dem Quellarkanum auf sich hat. Ich vermute, dass es sich dabei um einen zentralen Magiekern handelt, der mit den Kristallen verbunden ist. Es ist aber auch möglich, dass mit dem Quellarkanum die Magie in allen Dingen und Lebewesen gemeint ist, welche durch die Kristalle wie ein Netz miteinander verbunden wird.
Das ist alles, was ich herausfinden konnte. Wie das in die Prophezeiung passt weiß ich allerdings nicht.
Was machen wir nun? Habt ihr euch inzwischen bereits Gedanken darüber gemacht? Irgendwie müssen wir mehr über die Prophezeiung herausfinden, aber dazu müssen wir aus der Klinik heraus.“ </i>

Adrion lächelte sie interessiert an, nachdem der erste Schrecken verflogen war. Es war wirklich zu interessant, was Miriel zu berichten hatte.

„ Ein Kristallwächter?...Ihr seit wirklich erstaunlich. Nun, zum Teil ist mir das euch erzählte schon bekannt. So beschäftigen wir uns in Zyranus schon sehr lange mit dem Wirken von Magie durch Kristalle. Und ja, wir sind auf eine mögliche Lösung gekommen….Kri ìl? Ich wüsste, wo ihr euch verbergen könntet. Bei dem Onkel meiner verstorbenen Frau. Es ist ein Magier, doch gilt er als unzurechendfähig. Etwas wirr, doch habe ich vollstes Vertrauen zu ihm. Er wohnt in einem etwas herunter gekommenen Viertel von Zyranus. Dort versucht er, das magische Wissen anderer Völker zu verstehen oder neue Zauber zu entwerfen. Auch bastelt er gerne die Konstruktionen und Erfindungen der anderen Völker nach. Sein Name ist Maurizius de Lay.... Sonst finde ich, wir sollten keine Zeit verlieren. Sagt ihm, ich schicke euch und merkt euch“ Fironora zur Ehre“. Ihr wird euch dann helfen.“

Damit wendete sich Adrion ab. Dass er in seiner Aufregung die Idee selbst vergessen hatte, bemerkte er nicht. Er suchte nun in dem Zimmer nach Material, was man als Knebel oder auch als Seil verwenden könnte. Die Nervosität war ihm deutlich anzusehen.

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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Samstag 19. April 2008, 04:22

Während Kri'il Adrion seine Überlegungen bezüglich ihres weiteren Vorgehens mitteilte, hörte ihm der Medikus genau und aufmerksam zu. Kein Laut kam ihm über die Lippen, lediglich sein gelegentliches Nicken zeigte dem Halbelfen, dass der Medikus immer noch bei der Sache war.
Erst als Kri'il geendet hatte, begann Adrion auf das Gesagte einzugehen. In der Magierakademie würden sie mehr über die Prophezeiung erfahren, sagte der Mann und beteuerte, dass er sie, Miriel und Kri'il, von Anfang an nur schützen wollte.

<i>„ Leider befürchte ich, dass Sorenus nicht mit euch zusammen arbeiten würde. Jedenfalls würde ich ihm nicht vertrauen, ob er die Test wie einst bei meiner Frau, weiter durch zu führen. Ich kenne ihn und Vertrauen ist nicht gerade eine seiner Stärken. Ich halte es tatsächlich besser, wenn ihr flüchten würdet. Ich vermute, er würde euch Zwingen. Oder euch durch den Magierrat dazu bringen lassen. Eigentlich wäre es mir sogar recht, wenn ihr ganz aus Zyranus verschwindet, doch habe ich um meinen Sohn Angst. Um mich sorge ich mich am wenigsten. Ich bin schon alt und Sorenus braucht mich noch….Ihr solltet noch mehr Trinken. Ihr werdet die Kraft brauchen“</i>, meinte Adrion und drückte Kri'il wieder das Glas in die Hand, nachdem er es wieder gefüllt hatte.
Es bestätigte nur Kri'ils Befürchtungen, dennoch hatte er gehofft, möglicherweise mit Sorenus gemeinsam einen Weg aus dieser misslichen Lage zu finden.
Kurz überlegte Kri'il, während Adrion selbst etwas trank. Ja, gewiss wäre es das Beste, würden er und Miriel Zyranus verlassen. Mit der Hilfe des Torwächters, die ihnen gewiss wäre, wäre dies wohl auch kein unmögliches Unterfangen. Dennoch... es konnte sich hier nicht um Zufall handeln. Miriel und er MUSSTEN diesen Kampf austragen.
Der Halbelf konnte auch die Angst des Mannes um seinen Sohn verstehen. Kein Vater sollte seinen eigenen Sohn zu Grabe tragen. Ist es doch schon für einen Sohn so schwer, den Vater zu verlieren, wie er selbst es erst kürzlich erfahren musste.

Während der Medikus im Zimmer auf und ab marschierte, erschien auch Miriel mit einem Schlag wieder im Zimmer.
Sie begann zu erklären, was soeben vorgefallen war.
<b>Ja, mein Schatz, du schuldest uns eine Erklärung</b>, antwortete Kri'il der Frau in Gedanken.
Was Miriel zu erzählen hatte, vernahm Kri'il mit gemischten Gefühlen. Auf gewisse Weise faszinierte ihn, was er hörte und lauschte bis zum Zerreißen gespannt den Neuigkeiten. Allerdings bereitete ihm so einiges auch Sorgen.
Sie hatten es hier also wohl mit mächtigen Gegnern zu tun, soviel schien klar zu sein. Und was dies alles mit der Prophezeiung zu tun hatte, konnte leider auch nicht so vollkommen geklärt werden. Aber zumindest hatte er erfahren, dass Miriel über einen Kristallwächter, Brosnar, verfügte. Und dieser Kristallwächter schien über großes Wissen zu verfügen, was ganz bestimmt keinen Nachteil darstellte. So einen Verbündeten konnte man immer gut gebrauchen.

Mit den Kristallen verhielt es sich also folgendermaßen, rekapitulierte Kri'il, als Miriel geendet hatte: Unter der Erde wären relativ viele dieser natürlichen Kristalle anzutreffen, und da die Völker Celcias von je her gerne im Boden herumwühlten, kam es natürlich vor, dass diese magischen Steine zutage gefördert wurden und irgendeiner Person große Macht und Möglichkeiten eröffnete.

Adrion ergriff daraufhin wieder das Wort und bestätigte zum einen das soeben Gehörte, zum anderen bot er eine Antwort auf die Frage nach der Unterkunft für Miriel und Kri'il. Sie könnten bei Maurizius de Lay untertauchen, einem Onkel Fironoras, der angeblich verrückt oder was auch immer war.
<b>Fironora zur Ehre</b>, wiederholte Kri'il in Gedanken, während sich Adrion nervös im Zimmer umsah.

Der Halbelf wandte sich an Miriel: "Wir werden es so aussehen lassen, als hätten wir beide Adrion überwältigt, damit er und sein Sohn nicht in Schwierigkeiten geraten. Dazu müssen wir ihn knebeln und fesseln, oder...", er schaute den Medikus an. "... wenn wir nicht über das nötige Material verfügen, ihn niederschlagen. Dann werden wir beide aus dem Hospital hier verschwinden. Das sollte kein Problem darstellen, da wir genauso gut einfach Besucher sein könnten. Nur Personen, die von deiner...", er suchte nach den richtigen Worten. "Personen die von deinem Aufenthalt hier wissen, müssen wir meiden. Im schlimmsten Fall kann ich uns irgendwie in den Schatten verschwinden lassen. Danach verstecken wir uns bei diesem Maurizius de Lay und versuchen von dort aus an Informationen über die Prophezeiung zu gelangen." Er stoppte. "Tja, wir lösen irgendwie das ganze Schlamassel auf, reisen nach Andunie und beginnen endlich unser neues Leben."
Kri'il versuchte ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern, was ihm jedoch nur schwer gelang. Zu viele Fragezeichen standen zwischen ihnen und dem Erfolg ihrer Aufgabe.

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Miriel Lefay
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Samstag 19. April 2008, 22:16

Miriel blickte erwartungsvoll von Kri’il zu Adrion, nachdem sie ihren Bericht abgegeben hatte, war sie gespannt, wie sich beide ihr Verschwinden aus dem Hospital vorgestellt hatten.

Soweit wie sie Adrion schließlich verstand, hielt er es für das Beste, wenn sie aus dem Hospital flüchten würden. Es sollte so aussehen, als wenn sie ihn überwältigt hätten und anschließend geflohen wären. Damit würde jeglicher Verdacht, Adrion könnte ihnen geholfen haben, von vornherein ausgeschlossen.
Adrion hatte sich zudem noch Gedanken gemacht, wo sie nach ihrer „Flucht“ untertauchen könnten. Er meinte, dass sie bei einem gewissen Maurizius de Lay, ein Onkel seiner verstorbenen Frau, Unterschlupf finden könnten. Schließlich meinte er noch, dass sie keine Zeit mehr verlieren sollten, was auch Miriels Ansicht war. Je länger sie noch hier herum saßen, desto wahrscheinlicher wurde es, dass Sorenus die Geduld verlor und sich persönlich ihrer annahm.

Adrion war auch schon wieder nervös auf der Suche nach etwas, womit sie ihn knebeln könnten und Kri’il unterbreitete ihr gerade wortreich den Fluchtplan:
<i> "Wir werden es so aussehen lassen, als hätten wir beide Adrion überwältigt, damit er und sein Sohn nicht in Schwierigkeiten geraten. Dazu müssen wir ihn knebeln und fesseln, oder ... wenn wir nicht über das nötige Material verfügen, ihn niederschlagen. Dann werden wir beide aus dem Hospital hier verschwinden. Das sollte kein Problem darstellen, da wir genauso gut einfach Besucher sein könnten. Nur Personen, die von deiner ... Personen die von deinem Aufenthalt hier wissen, müssen wir meiden. Im schlimmsten Fall kann ich uns irgendwie in den Schatten verschwinden lassen. Danach verstecken wir uns bei diesem Maurizius de Lay und versuchen von dort aus an Informationen über die Prophezeiung zu gelangen. ... Tja, wir lösen irgendwie den ganzen Schlamassel auf, reisen nach Andunie und beginnen endlich unser neues Leben."</i>

Interessiert, wenn auch nur mit einem Ohr, hörte sie Kri’il zu, während sie sich gleichzeitig aufmerksam im Zimmer umsah. Da nun klar war, dass sie Adrion überwältigen mussten, ging ihr das Ganze eindeutig zu langsam. Adrion war viel zu fahrig, um gezielt zu suchen und zum Pläne schmieden war ihr im Moment zu wenig Zeit. Ihr Blick fiel auf die Blumenvase, die auf dem Nachtschrank stand. Kurzerhand nahm sie die Vase, bat Adrion in Gedanken um Verzeihung und schlug ihn von hinten damit nieder.
Verblüfft ob dieser Tat musterte Kri’il nachdenklich seine Freundin, da er sie so ... brutal, ja, das war wohl das richtige Wort, ... nicht in Erinnerung hatte.
„Was denn?“, meinte Miriel schulterzuckend auf seinen Blick. „Er hat doch selbst gesagt, dass wir keine Zeit verlieren sollen. Nun sitz nicht wie ein Ölgötze rum, hilf mir lieber ihn zu fesseln.“

Inzwischen hatte sie das Leinenlaken vom Bett genommen und begann damit, dieses in handliche Streifen zu reißen. Gemeinsam hievten sie dann Adrion auf einen der Stühle und banden ihn an Händen und Füßen mit den Stoffstreifen fest. Zum Schluss schoben sie ihm noch einen Knebel in den Mund und verschnürten diesen am Hinterkopf.
„So, das hätten wir.“, meinte Miriel, als sie endlich fertig waren und betrachtete zufrieden ihr Werk, worauf sie nach ihrem Reisebeutel griff und ihr Kleid hervor holte. Schließlich hatte sie ja noch den Patientenkittel an, mit dem sie schlecht aus dem Hospital spazieren konnte. Ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, dass sie nicht allein im Zimmer war, begann sie sich den Leinenkittel über den Kopf zu ziehen. Sie wurde sich Kri’ils Anwesenheit erst wieder richtig bewusst, als sie sein leicht erregtes Schnaufen hinter sich hörte. Schnell ließ sie den Kittel wieder herab fallen und drehte sich mit hochrotem Kopf um:
„Ähem ... ja, also .... „, stotterte sie verlegen: „Äh, ... könntest du dich ... ich meine, nur kurz ...“, dabei bedeutete sie verschämt mit dem Finger eine Kreisbewegung an, worauf ihr Kri’il den Rücken zukehrte. Schnell entledigte sie sich nun des Kittels und streifte sich ihr schwarzes Kleid über.
„Ähhehem ... du kannst dich wieder umdrehen.“ Hastig schnallte sie sich noch ihren Gürtel um die Hüfte, zog sich ihre Stiefel an, verstaute das Kurzschwert auf dem Rücken und hängte sich den Reisebeutel über die Schulter.
So, von mir aus kann es los gehen. Statten wir diesem Maurizius de Lay mal einen kleinen Besuch ab. Ich bin schon neugierig, wie verrückt er wirklich ist.“

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Kri'il
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Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Montag 21. April 2008, 00:43

Miriel hatte sich die ganze Zeit über umgesehen und war Adrion mit ihren Blicken gefolgt, während er nervös und uneffektiv im Raum nach passendem Fesselzeug und Knebel umgesehen hatte. Kri'il war sich nicht sicher gewesen, ob die junge Frau ihm auch wirklich zuhörte, als er ihr den Fluchtplan darlegte.
Und dann, als sie die Blumenvase auf dem Nachtschrank entdeckte, schien es Kri'il, als wäre jedes seiner Worte vergeudet. Langsam ging sie auf den Nachtschrank zu, nahm behutsam die doch recht massive Vase, drehte sich zu Adrion um, der ihr den Rücken zugewandt hatte, hielt kurz inne und...
<i>ZACK!!!</i>
Ohne Rücksicht auf Verluste hatte sie dem alten Medikus die Blumenvase über den Schädel gezogen. Mit einem knappen Stöhnen ging Adrion nieder, die Scherben der Vase fielen ebenfalls scheppernd zu Boden.
Kri'il wollte etwas sagen, wusste jedoch nicht was er sagen hätte können. Jedes Wort wäre unnötig gewesen, nichts was er hätte sagen können, hätte in diesem Moment Sinn gemacht. So stand er einfach nur da und musterte seine Freundin nachdenklich.

<i>„Was denn?“</i>, entgegnete ihm Miriel nur mit einem Zucken der Schultern. <i>„Er hat doch selbst gesagt, dass wir keine Zeit verlieren sollen. Nun sitz nicht wie ein Ölgötze rum, hilf mir lieber ihn zu fesseln.“</i>
Währenddessen hatte sie bereits das Bettlaken freigelegt und riss es in Streifen. Endlich erwachte Kri'il aus seiner Erstarrung und zerrte nun mit Miriel gemeinsam Adrion auf einen der Stühle.
Mit den Leinenstreifen fesselten die beiden den Medikus sowohl an den Armen als auch an den Beinen, formten aus einem der Stofffetzen ein Knäuel und schoben diesen dann in den Mund des bewusstlosen Mannes. Danach wurde auch sein Mund verbunden, damit Adrion den Knebel nicht ausspucken konnte. Auch wenn der Medikus auf ihrer Seite stand, war dies leider eine nötige Vorkehrung und diente einzig und allein seiner eigenen Sicherheit. Auf diese Weise könnte ihm niemand vorwerfen, nicht nach Hilfe geschrieen zu haben.

Als Miriel und Kri'il den Medikus endlich fertig "bearbeitet" hatten, griff die Frau nach ihrem Beutel und zog ihr Kleid hervor. Seelenruhig zog sie sich den Patientenkittel über den Kopf.
Kri'il wusste, dass es ihm der Anstand gebot, sich umzudrehen, doch entzückte ihn Miriels Rückseite viel zu sehr, als dass er es fertig gebracht hätte, seinen Blick abzuwenden. Leicht erregt blies er Luft aus, woraufhin Miriel den Kittel augenblicklich wieder an sich herunterfallen ließ und sich mit knallrotem Kopf umwandte.
<i>„Äh, ... könntest du dich ... ich meine, nur kurz ...“</i>, stotterte die Frau verlegen und machte mit dem Zeigefinger Kreisbewegungen, die Kri'il bedeuteten, er habe sich umzudrehen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. SO hatte er seine Freundin noch nie zuvor gesehen. Dies galt sowohl für ihre Verlegenheit, als auch für ihren Körper.

Kurz darauf gab ihm Miriel bereits die Erlaubnis, sich wieder umzudrehen, während sie sich noch das Schwert auf den Rücken schnallte und den Reisebeutel über die Schulter warf.
<i>"So, von mir aus kann es los gehen. Statten wir diesem Maurizius de Lay mal einen kleinen Besuch ab. Ich bin schon neugierig, wie verrückt er wirklich ist.“</i>, signalisierte sie ihre Marschbereitschaft.
"Ja", antwortete Kri'il und griff sich ebenfalls seine Utensilien. Die drei Trinkschläuche hängte er sich wie üblich an den Gürtel und die Ledertasche schulterte er. "Am besten wird sein, wir schlendern wie ganz normale Besucher durch das Hospital und dann gleich direkt zum Wohnviertel. Den Weg kenne ich." Er überlegte kurz. "Allerdings wäre es nicht schlecht gewesen zu erfahren, wo genau dieser Maurizius de Lay lebt." Kri'il blickte Adrion an. "Aber irgendwie werden wir den Verrückten schon finden."
Der Halbelf schritt auf Adrion zu und kramte in dessen Hosentaschen, ehe er mit einem "Ha!" dessen Schlüssel mit spitzen Fingern hielt und ihn Miriel zeigte. "Vielleicht brauchen wir den noch irgendwann. Aber jetzt sollten wir wirklich von hier verschwinden."


[weiter mit Mirel in: Wohnviertel / Maurizius de Lays Heim]

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