Die Krankenstation

Unbestrittener Ort für Wissenschaft und Forschung. Hier herrscht die Heilung mittels Magie vor, doch findet man auch den ein oder anderen einfachen Medicus im Gebäudekomplex.
Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 8. Januar 2008, 23:06

Es war schon beinahe Ironie des Schicksals, als Kri’il ihr nun sagte, dass es ihm ebenso gegangen war. Auch er hatte sich nicht getraut ihr seine Gefühle zu gestehen, bis es dann zu spät war.
Doch das war nun Vergangenheit, es zählte nur noch das jetzt und hier und die Gewissheit, dass sie beide die gleichen Gefühle füreinander hegten.
Lächelnd ruhte ihr Blick auf dem Mann, der nun mit dem Kopf auf ihrem Bett lag und ihre Hand haltend schlief.
Vorsichtig löste sie ihre Hand aus der seinen und strich ihm zärtlich durch das Haar. Was würde sie jetzt dafür geben, könnte sie ihn in ihre Arme schließen, ihn nah bei sich spüren. So beließ sie es nur bei zärtlichen Berührungen.
Lange saß sie nur ganz still so da, bis sie schließlich Stimmen auf dem Gang vor ihrer Zimmertür hörte. Die Leute, es waren mit Sicherheit mehrere, unterhielten sich erneut in dieser ihr unbekannten Sprache und langsam wurde sie darüber etwas erbost. Wenn sie schon von ihr oder über sie redeten, dann wollte sie auch wissen, was sie da redeten.

Erst nachdem sich alle um ihr Bett versammelt hatten, wechselten sie in die Allgemeinsprache und erklärten ihr, dass sie ihr die Schläuche entfernen wollten, was allerdings etwas weh tun würde. Lediglich der Zugang in ihrem Arm sollte noch verbleiben, zudem sollten sie und auch Kri’il auf eine andere Station gebracht werden.
Plötzlich änderte sich die Stimme des Wortführenden erneut, sie klang diesmal verärgert, als er in der fremden Sprache etwas sagte. Miriel wollte sich gerade beschweren, dass man gefälligst so sprechen sollte, dass sie es auch verstehen könnte, schloss aber schnell ihren Mund, als ein junger Medicus Kri’il einen Stein in den Schoß legte, dieser auf einmal hell aufleuchtete und Kri’il vor ihren Augen verschwand.
<b>Was bei Florencias Liebreiz war das denn? Wo ist er hin?</b> <i>“Ein Teleportierzauber.“</i>, erklärte ihr der leitende Medicus, der wohl ihren erschrockenen und fragenden Blick bemerkt hatte.

Dann war es endlich so weit. Man legte ihr ebenfalls einen dieser Steine auf den Bauch, gleichzeitig wurden ihr die Schläuche entfernt. Sie wusste nicht, ob es das Entfernen der Schläuche oder der beginnende Transportvorgang war, aber sie fühlte sich, als würde ihr eine meterlange Schlange aus dem Leib gezogen bis sie schließlich erneut das Bewusstsein verlor.

Irgendwann, sie wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, erwachte sie in einem weichen, kuscheligen Bett, das in einem Zimmer mit großen Fenstern stand. Die Einrichtung war karg, aber zweckmäßig. Ein weiteres Bett befand sich direkt neben dem ihrigen, in dem Kri’il schlafend lag und sich gerade erholte. Komplettiert wurde die Einrichtung durch einen Schrank, eine Waschgelegenheit und einen Tisch mit vier Stühlen.
Da sie keine Lust verspürte, sich noch mal umzudrehen und weiter zu schlafen, drehte sie sich so, dass sie Kri’il beobachten konnte und lag einfach so da und sah ihm zu, wie er selig schlief.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. Januar 2008, 18:05

Nun was sie hier. In einer anderen Station der Klinik. Wieder keine Person mit der sie sprechen konnte. So beobachtete sie ihren schlafenden Liebsten.
Sein Brustkorb hobte und senkte sich gleichmäßig. Sein Atmen war ruhig. Sein Gesicht war entspannt und friedlich. Zeitweilig zog er die Stirn in Falten oder ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. Wovon er wohl träumte?

Hinter Miriel, dort wo die Tür war, trat leise ein Mann ein.
Er war schon älter. Sein Gesicht spiegelte Weißheit und Ruhe. Seine Augen waren dunkelblau und wirkten jünger als seine Erscheinung sonst. Man konnte sehen, dass er scheinbar gerne lachte, denn diese Falten hatten sich besonders in sein Gesicht geprägt. Es war der Medikus, der von Anfang an bei Ihnen war.
Er trug den scheinbar typischen Kittel dieses Hospitals und trug ein Tablett, wo zwei Becher und ein Krug drauf waren. Er räusperte sich und ging dann zu ihr.

„* Räusper* Er wird noch eine Weile schlafen. Er hat viel Energie in euch gepumpt. Eigentlich sollte ihr euch ausruhen. Ach, ich habe euch etwas zu trinken gebracht. Ihr habt doch bestimmt einen trockenen Mund.“

Er murmelte ein paar Worte und aus dem Boden heraus schien ein Nachttisch zu wachsen. Dort stellte er das Tablett ab.

„ So, vielleicht sollte ich mich euch erst mal Vorstellen. Ich bin Adrion Forantiatio de la Corassel. Der Oberste Medikus in diesem Hospital. Wie euch bestimmt mitgeteilt wurde, so befindet ihr euch im Hospital von Zyranus….Ihr habt Glück, einen so teuren Partner zu haben. .Ja, die Liebe kann mehr bewirken als alle medizinische Hilfe. …Wisst ihr, wie er euch gefunden hat?“
Er hatte einen unglaublich verständnisvollen Blick und schien sich über das Glück der beiden zu freuen.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Sonntag 13. Januar 2008, 20:38

Lange Zeit saß sie so da, beobachtete, wie Kri’il friedlich schlief. Sein regelmäßiges Atemgeräusch wirkte mit der Zeit ein wenig einschläfernd, so dass auch Miriel schließlich wegdöste.
<i>*Räusper*</i>

Erschrocken zuckte sie zusammen und schreckte aus ihrem Dämmerschlaf auf. In der Tür stand der ältere Medicus, der schon die ganze Zeit ihren Zustand beobachtet hatte und anscheinend der leitende Mediziner dieser Einrichtung war. Erst jetzt, nachdem sie sich einigermaßen erholt hatte und durch Kri’il gestärkt war, konnte sie ihn sich genauer ansehen. Seine ganze Erscheinung spiegelte die Weisheit eines langen Lebens wider, doch wirkten die Augen jünger, als er zu sein schien. Auch schien er gern und oft zu lachen, was für viele Menschen, die alt und weise waren, typisch zu sein schien. Mit dem Alter und er Weisheit schien auch Güte und Humor einher zu gehen.

Langsam kam er nun auf sie zu, in den Händen ein Tablett mit zwei Bechern und einem Krug haltend. Erneut räusperte er sich, murmelte ein paar Worte und ließ einen kleinen Nachttisch erscheinen, auf den er das Tablett abstellte. Dabei meinte er <i>“Er wird noch eine Weile schlafen. Er hat viel Energie in euch gepumpt. Eigentlich solltet ihr euch ausruhen. Ach, ich habe euch etwas zu trinken gebracht. Ihr habt doch bestimmt einen trockenen Mund.“</i>
Wie Recht er doch hatte. Erst jetzt merkte sie, dass sie ganz schön durstig war. Wahrscheinlich hatte sie seit dem Schenkenvorfall in Pelgar nichts mehr getrunken.
„Danke, ich würde gern ein Glas Wasser nehmen.“ Langsam trank sie ein paar Schlucke, nachdem ihr der Medicus ein volles Glas gereicht hatte und stellte es anschließend wieder auf dem Nachttisch ab. Sie fühlte sich gleich besser und auch das Sprechen fiel ihr leichter als vorher.

„Ah, das hat gut getan.“ Inzwischen hatte sich der Medicus auch vorgestellt, doch Miriel hatte nur die Hälfte des doch recht langen und hochtrabend klingenden Namens verstanden.
<b>Warum nur müssen diese Magier immer so unaussprechliche Namen haben?</b>, überlegte sie bei sich.
„Ja, ich muss euch beipflichten werter Adrion. Verzeiht, ich darf euch doch Adrion nennen? Euren vollständigen Namen habe ich leider nicht behalten. Ihr könnt mich dann auch Miriel nennen. Ja, er ist ein guter Freund und ich liebe ihn sehr.“ Versonnen lächelte sie Adrion ins Gesicht und ihre Gedanken schweiften für einen kurzen Moment zu Kri’il, den selbst Adrions Erscheinen nicht aufwecken konnte.
„Es ist schon wundersam, was die Liebe vermag, ihr sagt es. Allein sein so plötzliches Auftauchen gab mir eine unbändige Kraft, wo ich vorher schon fast keinen Überlebenswillen mehr hatte. Es muss anscheinend auch dieses Band gewesen sein, was ihn zu mir geführt hat, denn er sagte, dass ihn ein starkes Gefühl dringend gebraucht zu werden hierher getrieben hätte. Ein Gefühl, als würde jemand leiden und seiner Hilfe bedürfen.“
Wieder blickte sie sinnierend zu dem Mann ihrer Träume und fragte sich, ob es nicht Vorsehung war, die ihn gerade jetzt nach Zyranus geführt hatte, denn als er sich dazu entschieden hatte, nach Zyranus zu gehen, war sie selbst noch putzmunter in Pelgar gewesen.

„Wie dem auch sei werter Adrion, ihr seid doch sicher nicht nur gekommen, um ein wenig Konversation mit mir zu betreiben. Auch wundert es mich, dass man mich nicht in die Reichsklinik nach Pelgar brachte, sondern den weiten Transport nach Zyranus wagte und dabei in Kauf nahm, dass ich den Transport nicht überstehen könnte.
Also sagt mir, was ist es, dass mich für euch so interessant macht?“ Aufmerksam blickte sie zu Adrion, wollte endlich wissen, warum man sie ausgerechnet nach Zyranus gebracht hatte.

Benutzeravatar
fremder Mann
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von fremder Mann » Freitag 18. Januar 2008, 16:06

Adrion lachte auf, als Miriel ihn um Genehmigung bat, ihn beim Vornamen ansprechen zu dürfen. Warum hatten nur die Menschen aus den anderen Teilen Celcias solche Probleme sich einen Namen zu merken? Waren die Namen aus Zyranus so ungewöhnlich?

„Nun, wenn es euch leichter fällt, dann nennt mich Adrion. Ist mein Name so schwierig, werte Miriel? Ich habe noch nicht mal meine ganzen Titel genannt, wie es die meisten hier tun würden.“

Er schüttelte amüsiert den Kopf.
Er ging zu Kir ìl und beäugte dort einen leuchtenden Stein, der dem aus der Intensivstation zum verwechseln ähnlich sah. Er strich zweimal darüber und nickte dann zufrieden.
Dann ging er sich einen Stuhl holen und setzte sich neben Miriel ans Bett. Wachsam schien er ihre Regungen und die von Kri `il zu verfolgen.

„Nun, Miriel, leider bin ich wirklich nicht wegen einer netten Konservation hier. Da habt ihr schon recht….Und ihr tut gut dran nachzufragen, warum man euch hierher gebracht hat.“ Er machte eine eine bedächtige Pause und atmete scharf aus.

„ Also…warum ihr hierher gebracht wurdet? Wisst ihr noch was in Pelgar passiert ist?...Nun, man hat euch unter einem Berg von Trümmern gefunden. Nach der Last, die auf euch lag, hätte ihr alles gebrochen haben müssen, doch das war nicht der Fall. Ihr ward zwar schwer verletzt, aber es wirkte nicht nach Verletzungen, die nach einem solchen Vorfall üblich wären.. Eigentlich hättet ihr tot sein müssen! …was aber noch bemerkenswerter war, dass ihr, obwohl ihr verschüttet wart und halbtot, ihr noch einen Zauber wirken konntet. Jeder Zauber braucht viel Konzentration und Energie, die arkanen Ströme sind nicht leichtfertig manipulierbar. Deswegen wurdet ihr hierher gebracht. Wir versuchen in Erfahrung zu bringen, wie ihr dazu imstande wart….Woher ihr die Energie genommen habt? …Als man euch gerettet hatte, konnte man eine unerklärbare …nun ja,.. starke erdgebundene Energie spüren, die euch wie ein Schutz umgaben….Ihr wart irgendwie selbst ein Teil des Erdreiches und wurde erst wieder richtig körperlich als die Trümmer weg waren… In Pelgar waren die Heiler überfordert. Was ist passiert? Was habt ihr gemacht?...Wir würden, wenn ihr wieder vollkommen genesen seit, ein paar Tests durchführen…Ebenso bei dem Herrn. Immerhin hat er euch gefunden, obwohl er nicht wusste, was ihn hierher geführt hatte.…Es scheint , dass sich die arkanen Gefüge verändern und eurer Vorfall scheint auf etwas neues hinzudeuten.“

Adrion erzählte es Miriel recht nüchtern, teils mit einem Schwung an Begeisterung, der eines Magiers würdig war. Die Frage nach ihrer Genehmigung brachte er etwas leiser ihr nah.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 22. Januar 2008, 22:54

Auch Miriel musste beinahe lachen, als Adrion ihr schmunzelnd erklärte, dass er ihr noch nicht einmal all seine Titel genannt hatte.
<b>Na herrlich.</b>, dachte Miriel grinsend. <b>Ich kann mir noch nicht mal die paar Namen Adrions merken und dann hat er noch mehr Titel. Welcher Mensch soll sich die denn alle merken können? Sind schon komische Leute diese Magier aus Zyranus. Mir wären Titel ehrlich gesagt vollkommen egal, Hauptsache ich beherrsche meine Magie.</b>
Interessiert beobachtete sie dabei, wie Adrion seine Aufmerksamkeit kurzzeitig Kri’il widmete, irgendetwas prüfte, zufrieden nickte, um sich dann einen Stuhl zu holen und sich zu ihr ans Bett zu setzen.

Anscheinend wollte er nun zum eigentlichen Punkt von Miriels Anwesenheit in Zyranus kommen Sie hatte also richtig vermutet, als sie meinte, dass ein bestimmter Grund dahinter stecken würde.
Adrion erzählte ihr im Folgenden, was alles nach dem Einsturz der Schänke geschehen war. Dass sie eigentlich hätte tot sein müssen und über einige rätselhafte Erscheinungen und Begebenheiten, die mit ihr und ihrer Rettung zusammen hingen. Er sprach von erdgebundener Magie, die sie wie ein Schutz umgeben hätte, wollte wissen, wie es ihr, trotzdem sie schon halbtot war, noch gelingen konnte, Erdmagie zu wirken. Schließlich bat er sie, nach ihrer Genesung, an ihr und auch an Kri’il ein paar Tests durchführen zu können.

Manches von dem, was er berichtete war Miriel vertraut, anderes wiederum war ihr neu und musste während ihrer Bewusstlosigkeit geschehen sein. Als er dann die erdgebundene Magie erwähnte, die sie wie einen Schutz umgeben hätte, griff sie sich unwillkürlich in einer unbewussten Bewegung an den Anhänger mit dem Erdkristall.
Nun erst wurde ihr klar, wie ihr die Schwester des Todes ihre Energie vermittelt hatte. Sie musste ihre Lebensenergie in den Erdkristall gegeben haben, der Miriel wie ein magischer Anker in der Welt der Lebenden hielt. Der Kristall wechselwirkte dann anscheinend mit der Lebensenergie derart, dass er einen magischen Schutz gebildet hatte, der ihren Körper halb stofflich werden ließ und so vor größeren, lebensbedrohenden Schäden bewahrte.
<b>Wahnsinn.</b>, war alles, was Miriel dazu nur einfiel. Ob das Leben spendende Wesen gewusst hatte, was passieren würde? Und was wäre geschehen, hätte sie den Kristall nicht getragen?

„Viel kann ich euch nicht dazu sagen.“, begann sie schließlich, als Adrion geendet hatte und sie erwartungsvoll ansah. Auch war ihm ihr unbewusster Griff an den Kristallanhänger nicht entgangen, worauf er fragend eine Augenbraue hochzog.
„Nach dem Einsturz lag ich in tiefer Bewusstlosigkeit und doch war es mir, als würde ich irgendwie neben mir stehen. Und dann hatte ich eine merkwürdige Erfahrung. Aus einem hellen, strahlenden Licht erschien mir die Gestalt einer jungen Frau mit einer Laterne in der Hand und meinte, sie wäre das Leben. Sie wunderte sich, dass alle immer gleich ihren Bruder, den Tod, erwarten würden. Sie erzählte noch so einiges, was mir jedoch wieder entfallen ist. Am Ende meinte sie, dass meine Zeit noch nicht gekommen wäre, dass ich noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hätte und ließ etwas von ihrer Energie in mich fließen.
Leider kann ich euch nicht sagen, was genau sie bewirkte, nur dies, dass mir diese Energie die Kraft gab, noch einmal aufzuwachen und einen letzten Zauber zu wirken, bevor ich endgültig das Bewusstsein verlor.“

Adrion hatte interessiert zugehört. Ob er ahnte, dass sie ihm noch etwas verschwieg. Sie hatte den Kristall bewusst nicht erwähnt, denn auch wenn sie sich Pelgar nicht mehr verpflichtet fühlte, wollte sie ihr Versprechen dem Rat gegenüber einhalten. Die Magier Zyranu’s waren sicher vertrauenswürdig, aber je weniger über den Kristall bescheid wussten, desto weniger konnten etwas darüber verraten.

Benutzeravatar
Kri'il
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Dienstag 22. Januar 2008, 23:53

Kri'il vernahm Miriels Stimme. Sie sagte irgendetwas über das Wirken eines Zaubers und den Verlust ihres Bewusstseins, aber Kri'il konnte nicht allzuviel damit anfangen.
Der Halbelf fühlte sich matt und ausgelaugt. Nicht nur physisch, nein, er fühlte sich müde aus seinem tiefsten Innern.
Die Augen geschlossen haltend, überlegte er, was passiert war. Er rekonstruierte die letzten Stunden. Er hatte Miriel gefunden. Sie hatten sich lange unterhalten. Und schließlich hatte er ihr geholfen.
DAS war es. Er hatte sich beim Wirken der Lichtmagie überanstrengt. Deshalb fühlte er sich so elend.

Langsam öffnete Kri'il endlich die Augen. Er musste sich dazu zwingen, es zu tun. Bedächtig schaute er um sich. Er lag in einem Krankenbett. Ein leuchtender Stein auf seiner Brust. Neben ihm, in einem eigenen Bett, lag Miriel, seine Liebe.
Sie unterhielt sich mit dem alten Medicus aus der Intensivstation. Wie bildhübsch sie doch war. Ein leichtes Lächeln zauberte sich auf seine Lippen und die seelische Müdigkeit verflog, auch, wenn die körperliche noch anhielt.

"Wie geht es dir?", fragte er Miriel. "Bist du...", er räusperte sich. Sein Hals brannte wie nach einer durchzechten Nacht, wobei Kri'il selbst dieses Gefühl eigentlich nicht kannte. "Bist du in Ordnung?", stellte er seine Frage zu Ende und hielt nach seiner Tasche und den Wasserschläuchen Ausschau, die er schließlich auf einem Stuhl liegend entdeckte. Danach wandte er sich dem Medicus zu. "Verzeiht, werter Medicus. Darf ich Euch um etwas Wasser bitten. Mein Hals ist staubtrocken." Wieder räusperte er sich deutlich hörbar.

Benutzeravatar
fremder Mann
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von fremder Mann » Samstag 26. Januar 2008, 18:54

Adrion hörte Miriel interessiert zu und im Gedanken machte sich der Magier seine Notizen. Jede ihrer Bewegungen registrierte er, so auch den Griff an den Kristallanhänger.
Leicht runzelte er die Stirn. Spürte er nicht ein leichtes Vibrieren in der Luft.

„Hmm, die Schwester vom Tod- Das Leben. Sie hat euch also Energien gegeben…seltsam…soso, sie meint ihr habt noch eine Aufgabe….hmm“ Er strich sich nachdenklich übers Kinn.

„ Nun, ich denke, eure Reaktion, dass sie der Tod wäre ist vollkommen normal…eigentlich auch das man an der Grenze zum Todesreich eine Erscheinung sieht….Was wissen wir auch, was die Götter mit uns planen…nur ist das nicht unbedingt eine Erklärung, was euch geholfen hat. Es waren arkane Kräfte an Werk, das kann ich spüren…sogar jetzt noch…“ Er legte ihr vorsichtig und auch nur kurz die Hand auf ihr Brustbein. Genau dort, wo ihr Anhänger lag.
Spürte er die Kraft? Wusste er, was das war?
„ …sie kommt aus dem tiefsten Inneren,…das als Fria-than oder das Quellarkanum bezeichnet wird“ Adrion blickte sie wissend an. Tatsächlich ahnte er, dass Miriel ihm was verheimlichte, denn sein Blick war durchdringend. Wie ein Vater, der die Lügen seiner Tochter durchschaut.

„Ein schönen Anhänger habt ihr…seit ihr einverstanden, dass wir anschließend ein paar Tests durchführen. Ihr seit für die Universität sehr interessant…..Oh, es scheint jemand wach zu werden.“

Tatsächlich konnte Miriel jetzt sehen, dass Kri `il sie anlächelte. Er sah erschöpft aus.
Adrion lachte freundlich auf.
„ Euren Freund geht es besser. Er scheint wieder mit euch flirten zu können…oh, selbstverständlich.“
Adrion erhob sich auf die Frage von Kri `il nach Wasser und reichte auch Ihm ein Glas frisches Wasser. Wieder machte Adrion eine Bewebung und auch bei diesem Halbelf entstand ein Beistelltisch. Dann strich Adrion über den leuchtenden Stein und dieser strahlte ein paar mal auf. Es sah wie ein Lichtbotschaft aus. Es sie beendet war, nahm Adrion des n Stein hoch und legte ihn auf den Beistelltisch.

„ Euch wird es bald besser gehen. Nun, Ich hatte mich um eure Bekannte gekümmert und stelle…ach , verzeiht . Mein Name ist Adrion Forantiatio de la Corassel. Oberster Medikus, doch ihr könnt mich Adrion nennen“
Er warf dabei einen Blick zu Miriel und wieder zeigte sich deutlich, dass er gerne lachte.

„Ihr habt euch ganz schon angestrengt, eure Herzensdame wieder auf die Beine zu bekommen. Doch ich kann euch mit Gewissheit sagen, dass ihr Erfolg hattet…doch nicht gleich über die Strenge schlagen, was so Jung-Spunde wie ihr, so gerne macht.“

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Samstag 26. Januar 2008, 23:19

Während sie Adrion berichtete, woran sie sich noch erinnern konnte, hatte sie ihn gleichzeitig ebenfalls beobachtet. Sie hatte gesehen, wie er nachdenklich die Augenbrauen gehoben hatte, als sie das Leben erwähnte, ihr war auch sein Blick nicht entgangen, als sie an den Anhänger gegriffen hatte.
So war es für sie nicht allzu verwunderlich, dass Adrion sich nicht so recht zufrieden geben wollte. Sicher, er versuchte auf recht charmante Weise ihr nahe zu bringen, dass er ihr nicht so recht abkaufte, dass sie ihm alles gesagt hatte und doch entging ihr nicht der leicht vorwurfsvolle Unterton in seiner Stimme, als er meinte: <i>„ Nun, ich denke, eure Reaktion, dass sie der Tod wäre ist vollkommen normal…eigentlich auch, dass man an der Grenze zum Todesreich eine Erscheinung sieht….Was wissen wir auch, was die Götter mit uns planen…nur ist das nicht unbedingt eine Erklärung, was euch geholfen hat. Es waren arkane Kräfte am Werk, das kann ich spüren…sogar jetzt noch…“</i>

Unverhofft legte er seine Hand auf ihre Brust und das sagte Miriel, dass er aus ihrer Handbewegung den richtigen Schluss gezogen hatte. Ob er spüren konnte, welche Kraft dem Kristall inne wohnte?
Im ersten Moment wollte sie seine Hand ärgerlich weg schieben, ließ ihn dann aber doch gewähren, schwieg aber eisern, so dass er ein klein wenig enttäuscht seine Hand nun von sich aus wieder weg nahm.

<i>„ …sie kommt aus dem tiefsten Inneren,…das als Fria-than oder das Quellarkanum bezeichnet wird.“</i>
Unter seinem wissenden und gleichzeitig forschenden Blick fühlte sich Miriel mehr als unwohl. Es tat ihr ungemein leid, Adrion enttäuschen zu müssen, aber sie war fest entschlossen nichts über den Kristall Preis zu geben. So war sie Kri’il unendlich dankbar, dass er gerade in dem Moment erwachte, als Adrion die Sprache auf ihren Anhänger brachte und sie bat, ein paar Tests durchführen zu dürfen.
Kri’ils Frage nach ihrem Befinden enthob sie zumindest vorerst einer Antwort auf Adrions Frage, da sie sofort davon ablenkte und sich Kri’il zuwandte:
„Dank deiner Fürsorge geht es mir schon sehr, sehr viel besser mein Schatz. Ich denke, dass ich nur noch etwas Ruhe brauche, vielleicht einen Tag oder auch zwei, dann können wir wohl nach Andunie aufbrechen. Du solltest dich in der Zeit auch schonen, du hast sehr viel Kraft gelassen. ... Beinahe zu viel.“, fügte sie am Ende leise und leicht vorwurfsvoll hinzu. „Deine Sorge rührt mich, aber sie darf nicht so weit gehen, dass du dich dafür selbst aufopferst. Ich möchte noch viele Jahre an deiner Seite sein, verstehst du.“

Auch Adrion laß ihm, nachdem er ihm etwas Wasser gereicht hatte, die Leviten, allerdings mit einem kleinen Augenzwinkern und auf seine humorig väterliche Art, trotzdem meinte auch er, dass er sich nicht noch einmal so verausgaben sollte, auch wenn es um die Liebe seines Lebens gehen sollte.
Schließlich schenkte er aber seine Aufmerksamkeit wieder Miriel, die ihm noch eine Antwort auf seine Frage schuldete.

Benutzeravatar
Kri'il
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Donnerstag 31. Januar 2008, 21:18

Der Medikus reichte Kri'il ein Glas Wasser, machte eine Bewegung und neben dem Halbelfen fuhr eine Art Abstelltisch aus dem Boden. Danach berührte er den hellen Stein, bis dieser aufleuchtete und legte ihn schließlich auf den Tisch.

Kri'il vernahm den vorwurfsvollen Unterton in Miriels Stimme, als sie ihm bezeugte, es ginge ihr bereits viel besser. Ja, er hatte sich wirklich übernommen. So weit hätte Kri'il nicht gehen dürfen. Und doch wäre er dazu bereit gewesen, noch einmal so weit zu gehen. Und noch viel weiter, denn Miriel war seine Familie. Miriel war alles, was ihm geblieben war.
"Ja, ich verstehe", antwortete er ihr, als sie meinte, sie wolle noch viele Jahre an seiner Seite sein.

Danach ergriff erneut der Medikus das Wort. Er stellte sich als Adrion vor. Zumindest konnte Kri'il ihn so nennen. Der volle Name war... etwas lang. Auch Adrion rügte ihn nun wegen seiner Überanstrengung, doch auf eine weniger eindringliche Art als es Miriel zuvor getan hatte.
Kri'il musste schmunzeln, als ihn der Medikus als Jungspund bezeichnete, schließlich war er bereits 166 Jahre alt.
"Ja, Ihr habt ja Recht, werter Adrion. Aber Ihr müsst verstehen, ich beherrsche die Magie des Lichtes und ich weiß wie weit ich am Ende gehen kann."
Kri'il räusperte sich und nahm einen großen Schluck aus dem Glas. "Danke", keuchte er. "Wie lange werden wir hier bleiben müssen?", fragte der Halbelf den Medikus. "Wann darf ich das Bett verlassen?"

Benutzeravatar
fremder Mann
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von fremder Mann » Samstag 2. Februar 2008, 15:13

Der Medikus wartete noch immer auf die Antwort von Miriel. Er bemerkte, dass sie ihm aus dem Weg ging. Er seufzte leise.

<b>Es hat also etwas mit diesem Kristal zu tun….Wie kann das sein?...Diese Frau hat scheinbar Zutritt auf die ganzen Kräfte des Quellarkanum. Bündelt es die Energie? Unmöglich, oder? Dabei ist sie noch so jung. Nicht mal ein Magier meines Alters kann die ganze Kraft des Quellarkanum nutzen. Interessant, sehr interessant…obwohl…</b>

Nachdenklich schenkte er seine Aufmerksamkeit wieder Kri `il zu. In seinem Gesicht war irgendwie Sorge zu sehen. Er kratzte sich am Kinn, als er sprach.

„ ich bezweifle nicht, dass ihr die Magie des Lichtes beherrscht, doch vielleicht war es ein Fehler…“ Adrions Gedanken schweiften wieder ab.

<b>Man wird die beiden, nicht so schnell gehen lassen. Die Energie, die beide aufbrachten, besonders die von Miriel …Der Rat wird sie festhalten, bis sie alles über die beiden wissen…Warum fällt es mir dann schwer…wahrscheinlich, weil die zwei mich an meine verstorbene Frau und mich erinnern?...hmm, ich sollte was probieren..</b>

„…nun, ihr solltet euch erst gen Abend wieder aus dem Bett wagen. Und dann auch vorsichtig. Miriel auch ihr solltet mal die Beine bewegen, dass soll aber nicht heißen, dass ihr spazieren gehen könnt. Ich werde euch etwas zu Essen bringen lassen….Nun, meine werte Miriel, werter Kri …verzeiht, eurer Name, wie war er noch?….ihr versteht das Alter. Ich muß noch etwas klären und werde später nochmals zurückkommen. Dann könnt ihr mir ja eure Entscheidung bezüglich der Tests mitteilen…ich...Stärkt euch….“

Deutlich konnte man sehen und hören, dass ihn etwas beunruhigte. Er war angespannt und nervös.
Was hatte er?
Nicht mal die Antwort wartete er ab. Wie auf der Flucht eilte er zur Tür, machte dort nochmals kehrt und holte sich die leuchtenden Steine von den Beiden. Diese ließ er im Kittel verschwinden.
Sein Blick ging nochmals durch den Raum. Er machte eine ausschweifende Geste mit einer Hand, nickte und eilte zur Tür.

Kurz nachdem sich die Tür ins Schloss gefallen war, leuchtete der Raumleicht bläulich auf.
Was hatte das zu bedeuten?
Draußen konnte man deutlich hören, wie die Tür verschlossen wurde und mehrere Stimmen zu hören waren.
Wieso schloss man sie ein?

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 5. Februar 2008, 19:24

Miriel schmunzelte, als Kri’il die leichten Vorwürfe Adrions ein wenig kalt und abgeklärt beiseite tat. Es ging ihm eindeutig schon wieder recht gut, denn sonst hätte er nicht so abweisend reagiert. Sie erinnerte sich dabei noch gut an seine Reaktion auf Cassandras provozierende Art, die der Adrions in gewisser Hinsicht glich. Auch damals hatte er mit dieser Kälte und diesem leicht spöttischen Ton in der Stimme reagiert.
Er konnte es schon damals nicht vertragen, wenn man ihn wie einen kleinen Jungen behandelte.
Adrion schien dies jedoch nicht zu stören oder er hatte Kri’ils Unterton und Miriels Schmunzeln darauf nicht bemerkt. Ja, er schien regelrecht in Gedanken versunken zu sein, wirkte unkonzentriert, als er nun sagte, dass Kri’il vorerst noch im Bett bleiben und ruhen sollte. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen, schließlich verabschiedete er sich hastig, verließ fast fluchtartig den Raum und ließ sie allein.

Miriel hatte ein ungutes Gefühl, konnte sich den plötzlichen Stimmungswandel Adrions nicht erklären, es sei denn ... Als dann auch noch ihre Zimmertür verschlossen wurde, kurz nachdem Adrion den Raum verlassen hatte, wurde Miriel noch unruhiger.
Adrion musste an ihrem Verhalten erkannt haben, dass der Kristallanhänger eine besondere Bedeutung hatte und sie mehr darüber wusste, als sie Preis geben wollte. Anders war sein Verhalten nicht zu erklären.

Im Moment konnten sie allerdings nichts tun, sie waren eingeschlossen, Kri’il wirkte so geschwächt, dass es auch schwer vorstellbar war, dass er seinen Schatten auf Erkundung schicken konnte und mit ihrer Erdmagie konnte Miriel in diesem Raum auch nichts anfangen. Was hatte Adrion zuletzt gesagt, sie sollte sich etwas die Beine vertreten? Nun, warum nicht, je schneller sie wieder auf die Beine kam, desto eher konnten sie nach Andunie aufbrechen. Sie hatte nicht vor, länger als unbedingt nötig in Zyranus zu verweilen.
Vorsichtig schwang sie ihre Beine über die Kante des Bettes und stand auf, wobei sie sich mit den Armen auf der Bettkante abstützte. Sie war noch recht zittrig und musste sich erst wieder an die Belastung gewöhnen, trotzdem wankte sie Schritt für Schritt zu Kri’ils Bett und ließ sich dort nieder. Zärtlich strich sie ihm durch das blonde Haar, beugte sich zu ihm hinunter und drückte ihm einen langen und intensiven Kuss auf die Lippen.
„Das hätte ich schon viel, viel früher machen sollen.!“, meinte sie schließlich lächelnd. „Und danke, dass du mir geholfen hast.“

Während sie sich zu ihm gebeugt hatte, war der Anhänger in Kri’ils Blickfeld geraten und hatte kurz hell gestrahlt, so als würde der Kristall das Band, welches zwischen beiden bestand, erspüren. Sein Blick war dem Anhänger gefolgt, was Miriel nicht entgangen war und sie lachte kurz auf: „Ich glaube ich weiß, was du gerade denkst. Ja, es ist der Erdkristall, aber er hat ein wenig seiner ursprünglichen Macht eingebüßt. Trotzdem ist er noch stark genug, um seinen Träger mit den Kräften der Erde zu verbinden und sie nutzbar zu machen.
Ich glaube Adrion hat erkannt, woher die Kraft kam, die mich den Einsturz der Schenke überleben ließ. Wie ich diese Magier kenne, werden sie uns nicht gehen lassen, nicht bevor sie alle Geheimnisse des Kristalls ergründet haben. Doch genau das kann und darf ich nicht zulassen. Ich ... wir, also alle Kristallträger, haben dem Rat von Pelgar geschworen niemandem etwas über die Kristalle zu sagen oder diese gar auszuhändigen, und auch wenn ich diese Pelgarer gern Faldor zum Fraß vorwerfen würde, fühle ich mich an diesen Schwur gebunden. Bei dir ist das anders, denn du kennst das Geheimnis der Kristalle bereits, auch wenn du kein Träger bist.
Ich fürchte jedoch, dass diese Magier uns auch gegen unseren Willen hier festhalten werden. Also sollten wir sehen, dass wir so schnell wie möglich hier raus kommen, ich weiß nur noch nicht wie.“
Inzwischen hatte sie sich neben ihn gelegt und sich eng an ihn geschmiegt, fuhr ihm weiter zärtlich durchs Haar. „Fühlst du dich kräftig genug, um deinen Schatten auszusenden?“, wollte sie besorgt wissen. „Ich denke, es wäre gut, wenn wir wüssten, was sie mit uns vor haben. Adrions Fragen, ob wir ein paar Tests zustimmen würden, wollen mir so rein gar nicht gefallen.“
Zuletzt geändert von Miriel Lefay am Sonntag 17. Februar 2008, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Kri'il
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Sonntag 17. Februar 2008, 16:26

Adrions Verhalten machte Kri'il stutzig. Erst war er wie ein väterlicher Versorger, und mit einem Mal war er in Gedanken versunken, distanziert. Kri'il wäre schon beunruhigt gewesen, wenn der Medikus einfach nur den Raum verlassen hätte. Doch dass Adrion ihr Zimmer auch noch versperrte, schmeckte dem Halbelfen absolut nicht.

Miriel riss ihn aus seinen Gedanken, als sie sich langsam und vorsichtig aus ihrem Bett erhob und an Kri'ils Seite trat. Sie beugte sich über ihn und kurz strahlte der Anhänger um ihren Hals auf. Kri'ils Blick folgte kurz dem Schmuckstück, wandte seine Aufmerksamkeit dann aber gleich wieder Miriel zu. Der Halbelf schluckte. Ihr Gesicht kam dem seinen immer näher, und schließlich berührten sich ihre Lippen.
Es war ein schöner, langer Kuss, und Kri'il fühlte sich wie nie zuvor in seinem Leben. Er ließ einfach los. Adrion war in diesem Moment vergessen, Miriels Anhänger waren vergessen, der Tod seines Vaters war vergessen. Es gab nur noch Miriel und ihn selbst. Rein, glücklich.
Hätte dieser Kuss doch nur ewig dauern können, Kri'il hätte alles dafür gegeben.
"Wir hätten das wirklich schon viel früher tun sollen", antwortete er ihr.

Miriel sprach Kri'il danach auf den Anhänger an. Sie erklärte ihm, dass es der Erdkristall war, was Kri'il jedoch bereits vermutet hatte. Weiters erklärte sie ihm, dass sie und die anderen Kristallträger dem Hohen Rat Pelgars versprachen, niemandem etwas darüber zu erzählen.
"Ich denke du hast Recht. Sie werden uns nicht gehen lassen." Kri'il versuchte nachzudenken, was ihm schwer fiel, da sich Miriel eng an ihn geschmiegt hatte und ihm durchs Haar strich. "Ich kann versuchen, den Schatten auszusenden, aber versprechen kann ich dir nichts."

Er schloss die Augen und begann sich zu konzentrieren. Er würde seinen Schatten nicht weit fortschicken. Lediglich vor die Tür zu den Stimmen, die nur ganz schwach zu vernehmen waren. Es war einer der leichtesten Zauber für Kri'il, da er auf seinen Reisen meistens seinen Schatten als Kundschafter vorgeschickt hatte. Die Frage war nur, ob er momentan auch kräftig genug dafür war.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 20. Februar 2008, 15:21

Er konnte ein kribbelndes Gefühl spüren, welches sich langsam in seinem Körper breit machte. Zwar war es ihm vertraut, seinen Schatten auszusenden, doch irgendetwas war anders. Es war als wäre ein Widerstand da, der die Magie einschränkte.
War Kri ´il noch zu sehr geschwächt?
Hinderte jemand ihn daran?
Doch so ungewöhnlich dies war war, so schnell war sie auch wieder verschwunden.

Um Kri ´ils Bett schien der Schatten zu wachsen und sich dann zu lösen. Genug Licht und Schatten gab es im Zimmer ja. Eine schwarze Gestalt, die die Umrisse von kri ´il hatte, war am Boden zu sehen. Sie schien förmlich zu fließen und dann war sein Schatten an der Wand zu sehen. Verschwand im dunkel des Schrankschatten und floss unter der Tür hindurch.

Es war sehr hell, magisches Licht und Lampen ließen kaum Schatten zu. Kri ´ils Schatten schmolz zu einer geringeren Größe und blieb somit unsichtbar für die umherschweifenden Leute.
Leute in Roben und in Kitteln eilten von hier nach dort. Nur zwei Leute standen in einem Seitengang und flüsterten energisch.
Die Stimme Adrions war zu hören. Er diskutierte mit einem Mann. Die Haare lang und schlohweiß, ein Monokel war am linken Auge durch das sich ein eisgraues und kaltes Auge schaute.
Dieser trug nicht die üblichen Kittel des Krankenhauses, sondern eine lange Robe in Schwarz mit gold gesäumten Samt. Um den Hals trug er einen seltsam schimmernden Stein in Schwarz. Ein Kristall?
Vorsichtig bewegte Kri ´ils Schatten sich mit dem Flackern des Lichtes.
Der besondere Vorteil dieses äußerst nützlichen Zaubers war, dass ein Schatten alle Sprachen verstand, so konnte ihm nichts entgehen.

<span style="color:B24079;">“…wäre Nicht rechtens. Das Wisst ihr. Beide sind gegen die Tests und ehrlich gesprochen kann ich das mehr als verstehen. Wir dürfen keinen zwingen..“

„Schweig Adrion. Du siehst vor Gefühlsdusseligkeit das Wichtigste nicht. Sie, versteht und hat Zugriff auf das Quellarkanum und ich will wissen wodurch. Es Ist wichtig. Wenn die Prophezeiung eintritt brauchen wir diese Macht….“

„ Es geht Euch nicht darum. Eigennutz, das ist euer Ziel. Was kümmert euch, das Wohl anderer. Ihr habt euch nicht geändert. Nur durch eure Habgier und euern Wissensdurst starb meine Fr…“

„ Wie bitte! Nein nicht durch mich, starb sie. Sie hätte sich fügen müssen, so wie es ihr Mann tat…Doch sie wollte nicht. Es ist Tragisch, dass das damals geschah, doch ihr hättet auch Schuld. Hättet ihr sie nicht überzeugen können..“

„ SO hättet ihr es wohl gerne. Nein, mir macht ihr keine Vorwürfe. Ich habe meinen Frieden gefunden und sie hat richtig entschieden. Ich wünschte, ich hätte damals die Kraft gehabt, aber heute habe ich sie.“

„ Heißt dass, ihr seit gegen mich. Werter Adrion, ich muss euch wohl nicht an euern Sohn erinnern, oder? Wäre schade, wenn was passiere, nicht?“</span>

Während dem Gespräch konnte man deutlich die arkanen Energien der beiden Magier spüren. Adrions Hand leuchtete und ein weißleuchtendes Licht war über seinen Händen zusehen. Doch als Adions Sohn erwähnt wurde, erblasste er schlagartig und das Licht verflog.

<span style="color:B24079;">“Wagt es nicht! Nun, verlasst mein Hospital, SOFORT!!“</span>
Fauchte Adrion den Magier an. Dieser lachte nur kurz auf und schritt an Adrion vorbei.
<span style="color:B24079;">“ „Überlegt was ihr macht, werter Adrion. Gehabt euch wohl!</span>

Wütend schlug Adrion gegen eine Wand, danach atmete er ein paar mal durch, strich sich die Kleidung glatt und machte sich auf den Weg durch den Gang. Kurz hielt er genau an der Stelle, wo sich Kri ´ils Schatten verbarg.
„…Hmm, ich sollte Vorkehrungen treffen…. Ohne Licht kann kein Schatten entstehen“

Er murmelte ein paar seltsame Wörter und es wurde gleißend hell. Das Zentrum dieser Helligkeit schien von einem Armband zu kommen, wo scheinbar auch ein Stein eingelassen war.

Kri ìls Zauber wurde aufgelöst. Eine Welle von Informationen seines Schattens stürmte auf ihn ein.

Benutzeravatar
Kri'il
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Donnerstag 21. Februar 2008, 00:28

Es entging Kri'il nicht, dass sein Zauber dieses Mal anders als gewohnt war. Langsam, aber dafür umso intensiver machte sich ein Kribbeln in seinem ganzen Körper breit. Da dieses sonderbare Gefühl jedoch nicht allzulange anhielt, störte sich Kri'il vorerst nicht weiter daran und wirkte den Zauber weiter. Ob das Kribbeln nun an seiner Erschöpfung lag, oder aber andere Gründe hatte, war zweitrangig und er durfte sich nicht ablenken lassen. Der Halbelf musste erfahren, was vor der Tür vorging.

Als Kri'il spürte, dass sein Schatten sich auf den Weg gemacht hatte, öffnete er die Augen. Von nun an war nicht mehr viel Konzentration und Mühe nötig, den Zauber aufrecht zu erhalten. "Bald erfahren wir mehr", erklärte er Miriel und streichelte sie sanft. "Wenn wir erst in Andunie sind, wird alles wieder gut, Miriel. Du beginnst wieder zu töpfern und wir lassen all den Trubel, all die Abenteuer und Gefahren hinter uns. Das hast du dir verdient, meine Liebe."
Der Halbelf überlegte, was aus ihm werden würde, wenn sie erst in Andunie waren. Die langen, ausgedehnten Reisen würde er einstellen. Seine Zeit als Reiseführer würde dann zu Ende sein. Doch er konnte immer noch kürzere Reisen antreten. Und er könnte sein Wissen in puncto Magie weitergeben.

Ein relativ unangenehmes Gefühl riss Kri'il aus seinen Gedanken. Er spürte, dass sein Zauber zusammenzubrechen drohte. Energie pulsierte in seinem Körper mit dem Takt seines Herzschlages. Kri'il versuchte dagegen anzukämpfen, doch er wusste nicht, was der Ursprung des Problems war, und so brach Sekunden später eine Welle von Informationen über ihn herein.
Im Geiste vernahm er das Zwiegespräch zwischen Adrion und der anderen Person. Er fühlte die Aufgewühltheit des Medikusses.
Was er nun erfuhr, erfreute Kri'il keineswegs, doch schenkte ihm und Miriel möglicherweise die baldige "Freiheit".

"Der Schatten hat Adrion belauscht, wie er mit einer anderen Person gestritten hat", begann er seiner Freundin zu erzählen. "Man will uns einigen Tests unterziehen. Adrion ist dagegen. Der andere hat außerdem eine Prophezeiung erwähnt, deshalb benötigten sie die Macht des Quellirgendwas. Ich vermute sie meinen dich damit. Auf jeden Fall hat dieser andere irgendwie mit dem Tod von Adrions Frau zu tun, was er jedoch abstreitet. Und zu guter letzt hat der andere Adrion gedroht, seinem Sohn etwas anzutun. Danach hat unser lieber Medikus irgendwie meinen Zauber neutralisiert." Kri'il blickte Miriel an.
"Was meinst du sollen wir tun? Ich denke, wenn wir uns an Adrion halten und ihm ins Gewissen reden, kommen wir vielleicht hier raus. Wir müssen ihm nur klar machen, dass wir ihm und seinem Sohn helfen können, wenn dies nötig ist. Jedenfalls habe ich keine Lust, diese Tests zu machen."

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Sonntag 24. Februar 2008, 22:46

Miriel spürte natürlich nicht, dass es diesmal anders als sonst war, als Kri’il seinen Schatten löste und auf den Weg schickte. Sie war froh, dass es ohne weitere Probleme geklappt hatte und dass es ihn anscheinend nicht so angestrengt hatte. Auf keinen Fall wollte sie, dass er sich ihretwegen noch einmal so verausgabte. Der Schatten löste sich und entschwand unter der Tür hindurch auf den Flur.
<i>"Bald erfahren wir mehr"</i>, meinte Kri’il nun in die entstandene Stille. <i>"Wenn wir erst in Andunie sind, wird alles wieder gut, Miriel. Du beginnst wieder zu töpfern und wir lassen all den Trubel, all die Abenteuer und Gefahren hinter uns. Das hast du dir verdient, meine Liebe."</i>
„Ja, wenn.“, entgegnete sie vage. Sie wusste nicht wieso, aber so richtig war sie nicht davon überzeugt, dass sie in nächster Zeit nach Andunie kommen würden. Auch Kri’il klang irgendwie wehmütig. Sie ahnte, was ihm im kopf herum ging, weswegen sie ihm zärtlich über die Wange streichend zuraunte: „Du musst dich in deiner Reiselust nicht einschränken, wenn wir nach Andunie gehen. Ich weiß doch, wie gern du durch die Lande ziehst und die Töpferei würde dich auf Dauer nur langweilen. Hin und wieder kann ich schon ein paar Tage ohne dich leben.“, wobei sie schelmisch grinste. „Außerdem habe ich dann etwas, auf das ich mich immer freuen kann, sobald du wieder nach Hause kommst.“

Unvermittelt wurde Kri’ils Gesichtsausdruck ernst und Miriel fragte sich, ob sie gerade etwas Falsches gesagt hatte. „Was ist?“, fragte sie besorgt. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“
Kri’il schüttelte zu ihrer Beruhigung den Kopf, doch was er dann sagte, war nicht unbedingt zu ihrer Beruhigung angetan: <i>"Der Schatten hat Adrion belauscht, wie er mit einer anderen Person gestritten hat. Man will uns einigen Tests unterziehen. Adrion ist dagegen. Der Andere hat außerdem eine Prophezeiung erwähnt, deshalb benötigen sie die Macht des Quellirgendwas. Ich vermute sie meinen dich damit. Auf jeden Fall hat dieser Andere irgendwie mit dem Tod von Adrions Frau zu tun, was er jedoch abstreitet. Und zu guter Letzt hat der Andere Adrion gedroht, seinem Sohn etwas anzutun. Danach hat unser lieber Medikus irgendwie meinen Zauber neutralisiert."</i> Kri'il blickte Miriel an, die nun doch geschockt wirkte. Was sie da hörte ließ nichts Gutes erwarten. Wie vermutet war man hinter ihrem Kristall her, aber nicht Adrion, sondern ein anderer Magier und dieser schien in der Wahl seiner Mittel und Methoden nicht zimperlich zu sein. Was sollten sie nur tun? So wie sie es sah, schien Adrion der Schlüssel zu sein.

<i>"Was meinst du sollen wir tun? Ich denke, wenn wir uns an Adrion halten und ihm ins Gewissen reden, kommen wir vielleicht hier raus. Wir müssen ihm nur klar machen, dass wir ihm und seinem Sohn helfen können, wenn dies nötig ist. Jedenfalls habe ich keine Lust, diese Tests zu machen."</i>
Verblüfft schaute sie ihm in die Augen. „Weist du, dass ich gerade das Gleiche gedacht habe. Unsere Gedanken scheinen sich im Gleichklang mit unseren Gefühlen zu bewegen.
Aber du hast Recht, Adrion ist der Schlüssel zu unserer Freiheit, wenn wir ihn für uns gewinnen können. Nur wie willst du ihm helfen? Mit meiner Magie kann ich hier drin nicht viel ausrichten. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre eine Feuer- oder Wassermagierin, so wie meine Mutter oder meine Großmutter. Damit könnte man mehr anfangen, aber nein, ich muss ja die Erdmagie für mich entdecken. Tja, jede Generation in meiner Familie beherrscht anscheinend eine andere Elementarmagie.
Ich denke, wir sollten zuerst heraus finden, wer dieser andere Magier ist und was er vor hat. Ach ja, worum es in dieser Prophezeiung geht, wäre vielleicht auch nicht unwichtig zu wissen.
Warten wir auf Adrion und quetschen ihn aus, danach sehen wir weiter.“

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 28. Februar 2008, 12:14

Die Informationen, die die beiden erhalten hatten, waren nicht gerade erfreulich. Wer hätte denn mit so was rechnen können. Sie saßen fest und waren auf die Hilfe von einem fremden angewiesen.
Doch zuvor mussten sie ihn erst vollkommen für sich gewinnen.
Was für eine Prophezeiung war gemeint?
Was gesagte sie?
Hatte die Gestalt, die damals Miriel erschien, ihr deshalb das Leben geschenkt?
War es vorgesehen, dass Kri ´il Miriel hier finden würde?

So verging die Zeit und nichts geschah.
Eine seltsame Stille machte sich irgendwie breit.
War das, das drohende Unheil?

Langsam wurden die Schatten länger und kündigten den herannahenden Abend an. Zwischenzeitlich hörten sie Stimmen, die in dieser seltsamen Sprache sprachen und sich unterhielten. Nur von Adrion war nichts zu sehen geschweige zu hören. Überhaupt zeigte sich niemand.
Das Wasser in der Flasche füllte sich magisch wieder auf und auch die kleinen Speisen ersetzten sich nach ihrem Verzehr.
Aber einen Vorteil hatte die Wartezeit, die Kraft kehrte langsam in Kri íl s und Miriels Körper zurück.
Miriel brauchte zwar noch eine Stütze und wenn sie sich zu schnell bewegte, machte sich Schwindel breit, doch auch dies bekam man in den Griff.
Außen vor der Tür konnte man zwischenzeitlich die Stimme von Adrion hören, der seinem Personal Befehle erteilte. Er hörte sich ernst an.
Irgendwann hörten sie lautes Klappern. Das Öffnen von Türen und das Scheppern von Geschirr. Es war wohl die Zeit der Essensausgabe.
Plötzlich schien die Luft zu Summen und die Luft flimmerte.
Die Tür Öffnete sich und Adrion betrat den Raum. Er trug ein großes Tablett, auf dem sich Speis und Trank befanden.
Doch er hatte sich irgendwie verändert.
Zwar lächelte er die beiden an, doch schienen sich seit dem Vormittag tiefe Sorgenfalten in sein Gesicht gegraben zu haben.

„So, da bin ich wieder….Ich hoffe es geht euch beiden besser? Ich bringe das Essen…Und habt ihr es euch mit den Tests überlegt? Ich muß immerhin Vorbereitungen treffen…oh, ihr habt ja noch was zu essen..naja, dies hier wird euch zusätzlich stärken…“

Er blickte um sich und wirkte nervös.Wie ein Tier auf der Flucht, immer bereit auf alles zu agieren. Nicht so selbstsicher wie zuvor.
Das Essen stellte er auf den Tisch und nesselte dann an seinem Armband herum.
Kurz kam ein leuchtender Stein zum Vorschein, der dem von Miriel nicht unähnlich war.
Besaß er selber einen Kristal?

Benutzeravatar
Kri'il
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Freitag 29. Februar 2008, 01:05

Es war ruhig um sie herum geworden. Beide schienen über die Geschehnisse der letzten Zeit nachzudenken und wie üblich machte der Halbelf dies, indem er einen Eintrag in sein Tagebuch schrieb.

Kri'il war sich nicht sicher, ob es ihm nicht lieber gewesen wäre, hätte er die Informationen nicht erhalten. Miriel und er saßen in Zyranus fest, der Stadt, in der ihm seine magischen Fähigkeiten wohl den geringsten Vorteil brachten.
Wieder und wieder dachte Kri'il über die Unterhaltung zwischen Adrion und dem anderen nach, und immer wieder kam er auf ein ganz besonderes Detail zurück: die erwähnte Prophezeiung.
Was war prophezeit worden? Von wem? Was würde geschehen? Eigentlich war Kri'il nicht abgeneigt, gewisse Dinge als Zufall abzutun, aber je mehr er über die Geschichte nachdachte, umso stärker begann er zu zweifeln, dass es sich hier wirklich um einen Zufall handelte.

Kri'il war so in Gedanken versunken, dass er es gar nicht bemerkte, wie die Nacht näher rückte. Auch die Stimmen, die hin und wieder zu hören waren, nahm er nicht wahr. Er bemerkte lediglich, dass sich Speis und Trank von alleine wieder erneuerten. Er hatte großen Hunger und auch gegen etwas zu trinken hatte er nichts einzuwenden gehabt. Und was der Halbelf ebenfalls erkannte, war, dass es Miriel immer besser ging. Zwar benötigte sie noch eine Stütze und wenn sie es etwas übertrieb, bekam sie leichte Schwindelanfälle, doch im Großen und Ganzen erholte sie sich sehr rasch von ihren Verletzungen.

Das Öffnen der Tür riss Kri'il aus seinen Gedanken. Gespannt starrte er auf den Eingang und fühlte sich gewissermaßen erleichtert, als er Adrion erkannte, der mit einem großen Tablett voller Nahrungsmitteln das Zimmer betrat. Die Erleichterung verflog allerdings sehr bald, als er die Mimik und Gestik des Medikusses genauer beobachtete. Er war anders. Zwar lächelte er, aber er wirkte besorgt und nervös.

<i>„So, da bin ich wieder….Ich hoffe es geht euch beiden besser? Ich bringe das Essen…Und habt ihr es euch mit den Tests überlegt? Ich muß immerhin Vorbereitungen treffen…oh, ihr habt ja noch was zu essen..naja, dies hier wird euch zusätzlich stärken…“</i>, begrüßte er die beiden.

Aufgeregt sah er sich um, stellte das Essen auf den Tisch und fummelte an seinem Armband herum. Ganz kurz war es Kri'il als sähe er einen leuchtenden Stein, ähnlich dem Kristall Miriels.
Nach Bestätigung suchend blickte er Miriel an. Konnte es denn sein? War es möglich, dass auch Adrion einen Kristall besaß?

"Schön Euch zu sehen, Oberster Medikus", grüßte Kri'il Adrion mit dessen Titel zurück, in der Hoffnung, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Den vollen Namen des Mannes hatte er sich einfach nicht gemerkt.
"Es geht uns viel besser, Danke der Nachfrage", sprach der Halbelf sowohl für sich selbst als auch für Miriel. "Aber... dieses Tests", versuchte er das Gespräch in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken. "Was passiert dort genau? Vielleicht sind die Tests auch gar nicht nötig. Wisst Ihr, wir haben schlechte Erfahrungen gemacht im Zusammenhang mit solchen Dingen", flunkerte er. "Ich denke, wir hatten einfach Glück. Miriel hatte Glück, dass sie überlebt hat, und ich hatte das Glück sie zu finden. Nicht mehr und nicht weniger. Oder glaubt Ihr an so etwas wie Schicksal oder Bestimmung? Welchen höheren Sinn sollte es schon haben, dass wir hier aufeinandertreffen?"

Kri'il war gespannt, ob sich Adrion etwas von einer möglichen Prophezeiung entlocken ließe. In jedem Fall aber mussten Miriel und er mit dem Medikus in ein tieferes Gespräch kommen. Kurz überlegte Kri'il, sah sich um, und das Tablett, dass Adrion gebracht hatte, fiel ihm ins Auge. "Aber, werter Adrion, habt Ihr möglicherweise etwas Zeit? So setzt Euch doch und esst eine Kleinigkeit mit uns. Es würde mir sehr viel bedeuten, schließlich verdanke ich Euch eine ganze Menge, und leider weiß ich nicht, wie ich auch nur einen kleinen Teil zurückgeben kann." Der Halbelf blickte Miriel verschwörerisch an. "Wäre es dir nicht auch eine Freude?", fragte er die junge Frau.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Sonntag 2. März 2008, 01:03

Es war still geworden, nachdem sie Adrion verlassen hatte. Kri’il nutzte die Wartezeit damit, dass er sein Tagebuch hervor holte und einen weiteren Eintrag darin verewigte. Eine zeitlang sah sie ihm dabei zu, wie er emsig über die Pergamentseiten kritzelte, doch schließlich stand sie auf und holte sich aus ihrem Beutel ihr eigenes Tagebuch. Verschmitzt lächelnd schlug sie die letzte Seite auf und fing nun ihrerseits an die Seiten zu bekritzeln.
Sie erhoffte sich, dadurch von den trüben Gedanken ablenken zu können, die sie seit Kri’ils Bericht umtrieben. Aber immer wieder schweiften ihre Gedanken ab und beschäftigten sich mit dem Gehörten, mit der Frage, was diese Prophezeiung wohl besagte und mit dem Magier, der sich für ihren Kristall interessierte.

Am Ende pfefferte sie genervt den Federkiel in das Tagebuch, wo dieser einen hässlichen Tintenfleck hinterließ, und schlug es laut zusammen, so dass Kri’il zusammenzuckte und erschrocken aufsah.
„Tschuldigung, aber mir geht diese verdammte Prophezeiung einfach nicht aus dem Kopf und ich fühle mich hier drin wie ein Tiger im Käfig.“ Er nickte ihr verstehend zu, konnte nun aber auch nicht mehr weiter schreiben. So hingen nun beide ihren Gedanken nach, bis sie durch die sich öffnende Tür aus diesen gerissen wurden.
Sie atmete auf, als sie Adrion erkannte, er war ihr auf jeden Fall lieber als der andere Magier, den sie noch nicht einmal kannte.
Auch ihr fiel sofort auf, dass Adrion sich anders verhielt, nervöser, fahriger, so als würde ihn etwas quälen und dann fiel ihr der Stein in seinem Armband ins Auge. Ihre Gedanken begannen einen wilden Reigen zu tanzen.
<b>Ein ... nein, unmöglich. Es gab nur sechs davon. Sechs mit der überaus großen Macht ... Hm, ... die sie nun aber nicht mehr haben. Warum also nicht? Sie sind starke Magier und sie könnten Kristalle ... na ja, nicht mit der Macht wie die, die wir hatten, aber so mächtig wie die unseren nun auch sind. Möglich wäre es.</b>
Die Konsequenz, die sich aus ihren Überlegungen ergab, war nicht dazu angetan, ihre Laune zu verbessern.
<b>Vom Regen in Pelgar, in die Traufe von Zyranus. Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, wenn ich in Pelgar gestorben wäre. So wie es jetzt aussieht, bin ich von einem Misthaufen in den nächsten geraten. Wenn Kri’il nicht wäre ...</b> Sie vollendete den Gedanken lieber nicht.

Inzwischen hatte Kri’il damit begonnen, Adrion in ein Gespräch zu verwickeln, was er sehr gut machte, aber sie wusste ja, wie gut er andere mit Worten beeinflussen konnte. Es war einer der Charakterzüge, die ihn für sie so interessant machten.
<i>"Wäre es dir nicht auch eine Freude?"</i>, fragte er, sie damit unvermittelt aus ihren Gedanken reißend.
„Wie? Ach so, ja natürlich, ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr uns etwas Gesellschaft leisten würdet. Ihr glaubt gar nicht, wie lang einem die Zeit vorkommt, wenn man zum Nichtstun verurteilt ist. Eure Gesellschaft ist uns deswegen sehr wohl äußerst willkommen. Übrigens, ein wirklich schönes Armband habt ihr da. Wo habt ihr es her, wenn ich neugierig fragen darf. Bekommt man etwas derartiges auf dem Markt von Zyranus zu kaufen?“
Noch immer ruhte ihr Blick auf dem Stein, schien regelrecht von ihm Gefangen zu sein. Nur mit Mühe konnte sie ihn davon abwenden und lächelte Adrion nun gewinnend an.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 6. März 2008, 17:54

Adrion reagierte kaum auf die freundliche Begrüßung von Kri ´il o der Miriel. Er stellte das Tablett ab, ging ein paar Schritte Richtung Tür, machte eine Bewegung und die Tür schloss sich.

„ Schön, schön…vielleicht habe ich ja etwas Zeit um euch Gesellschaft zu leisten..nur nicht lange. Mein Sohn wollte mich heute noch treffen. Tests? Oh, Die Tests...verstehe, verstehe..nein, ich denke das war mehr als Glück. Können, ist das Geheimnis…oder Schicksal“ Er schien nicht auf die geschickte Frage von Kri ´il zu reagieren, oder er wich ihr aus.

Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich. Er schien sich langsam zu beruhigen und atmete tief durch. Auf die fragenden Blicke antwortete gefasst als wäre nie etwas gewesen.

„ Stress!..das übelste Problem, selbst für einen Heiler und Magier…Ich denke, es kann wirklich nicht schaden, sich einen Moment hinzusetzen. Ihr habt keine Ahnung…ach egal..Wie ich sehe klappt es mit dem Rumlaufen wieder recht gut, werte Miriel. Aber übertreibt es nicht..Nichtstun?....oh, ich hatte vergessen euch etwas zum Lesen reinbringen zu lassen. Tja , das Alter. Man vergisst immer mehr.“ Er versuchte ein halbherziges Lächeln.

Dann blickte er geistesabwesend wieder und wieder auf seine Hände. Zwischenzeitlich rieb er sie, als wollte er sich etwas abreiben. Glaubte er sich so schuldig, dass er auch Blut an seinen Händen hätte? Auf Miriels Frage bezüglich seines Armbandes konnte man tiefe Trauer in seinen Augen sehen, die er aber recht schnell wieder im Griff hatte.

„“Nein, so was kann man nicht kaufen..“ Er blickte zu Miriel auf und kurz verweilten seinen Augen auf ihrem Kristall.

„..doch euch brauche ich es nicht zu sagen, nicht wahr werte Miriel. Ihr versucht hier zwar die unbedarfte zu spielen, doch euch ist die Macht bekannt, die im Stein haust. Wenn vielleicht auch nicht ganz. Sonst hättet ihr nicht versucht, ihn vor mir zu verbergen. Oder würdet mich jetzt nicht so intensiv danach befragen. Ich bin kein dummer Mann und habe schon einige Jahre auf dem Buckel. …Dieses Armband…“

Er machte sein Handgelenk frei. Miriel und Kri íl konnten es nun genauer sehen. Ein filigran gearbeitetes silbernes Armband mit einem hellen Kristall, der ein weißes Leuchten permanent von sich gab. Einen der sonst dem von Miriel zum Verwechseln ähnlich sah.

„Der Kristall des Lichtes, seit Urzeiten im Besitz der Familie el Forantiatio de la Corassel. Meiner Familie. Es wird als das weiße Licht bezeichnet, um das Geheimnis der Kristalle zu wahren. ….Sagt mir bitte, was ihr über euren Kristall wisst? Es ist wichtig.“

Bittend sah er die beiden an.

„ Es ist wichtig, dass ihr mir alles erzählt. Vielleicht kann ich euch dadurch die…nein, ich WILL euch die Tests ersparen…aber die Zeit drängt…<i>Bitte Fironora , vergibt mir..</i>..“ Sie konnten in Adrions Augen eine eiserne Entschlossenheit sehen. Der Ausdruck, dass man alles geben würde und das höchste Opfer zu zahlen bereit wäre, um etwas zu erreichen.
Doch was wäre das Opfer?

Benutzeravatar
Kri'il
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Freitag 7. März 2008, 15:10

Kri'il war froh, als Adrion auf die Einladung hin sich bereit erklärte, ihnen etwas Gesellschaft zu leisten. Es war der erste von vielen Schritten in die Freiheit. Zumindest hoffte Kri'il es noch in diesem Moment. Als der Medikus dann jedoch absolut nicht auf die Fragen des Halbelfs einging, schwand seine Hoffnung wieder etwas dahin.
Adrion nahm auf einem Stuhl platz atmete tief durch. Sowohl Miriel als auch Kri'il blickten den Heiler fragend an.
<i>„ Stress!..das übelste Problem, selbst für einen Heiler und Magier…Ich denke, es kann wirklich nicht schaden, sich einen Moment hinzusetzen. Ihr habt keine Ahnung…ach egal..Wie ich sehe klappt es mit dem Rumlaufen wieder recht gut, werte Miriel. Aber übertreibt es nicht..Nichtstun?....oh, ich hatte vergessen euch etwas zum Lesen reinbringen zu lassen. Tja , das Alter. Man vergisst immer mehr.“</i> erklärte er sofort und blickte immer und immer wieder auf seine Hände, rieb sie gelegentlich und sah für kurze Zeit betroffen hoch, als Miriel den Mann auf sein Armband ansprach.
Kri'il musste schmunzeln. Ja... so kannte er die junge Dame. Frei gerade heraus, ohne viele Umschweife. Der Halbelf schätzte diesen Charakterzug sehr an ihr, auch wenn er selbst es für gewöhnlich nicht so hielt. Es lag einfach nicht in seiner Persönlichkeit. Vermutlich war es der Elf in ihm, der solch eine direkte, auf viele als unhöflich wirkende, Konfrontation verhinderte.

Und dann, als Adrion tatsächlich reinen Tisch machte, war Kri'il zum einen zwar froh, nicht länger um den heißen Brei herumreden zu müssen, doch war er auch mehr als nur verwirrt. Es schien, als würde Adrion alles von Miriels und Kri'ils Plänen und Vorhaben den Tests zu entgehen zu wissen.
Er hatte sie durchschaut, und zu ihrem Glück war Adrion ein rechtschaffener Mann und tatsächlich daran interessiert, ihnen zu helfen.

<b>Kristall des Lichtes</b> hallte es immer wieder in Kri'ils Kopf. Er konnte nicht fassen, was hier vor sich ging. Der Medikus Adrion besaß tatsächlich den Kristall des Lichtes. Jetzt wurde Kri'il auch klar, wie es dem Medikus gelingen konnte, Kri'ils Schattenzauber zu brechen. Gegen den Kristall des Lichtes hätte selbst Kri'il keine Möglichkeit anzukommen.

Bittend, ja beinahe flehend verlangte er alles zu erfahren, was Miriel und der Halbelf über die Kristalle wussten.
<i>„ Es ist wichtig, dass ihr mir alles erzählt. Vielleicht kann ich euch dadurch die…nein, ich WILL euch die Tests ersparen…aber die Zeit drängt…Bitte Fironora , vergibt mir....“</i>
"Fironora...", wiederholte Kri'il den Namen, den Adrion soeben genannt hatte. "Fironora war der Name Eurer Gemahlin, oder?" Es wurde nun auch für Kri'il Zeit, mit offenen Karten zu spielen. "Ihr wusstet, dass mein Schatten Euer Gespräch mitgehört hat, nicht wahr?"
Kurz blickte er Miriel an, dann wandte er sich wieder Adrion zu. "Adrion... ich möchte ehrlich zu Euch sein. Von den Kristallen der Macht weiß ich persönlich nur sehr wenig, ich habe auch nie einen solchen besessen. Aber wir können Euch helfen, Adrion. Weiht uns ein, und wir werden gemeinsam einen Weg finden."
Wieder sah er zu Miriel. Es würde wohl noch eine Zeit dauern, bis sie wieder nach Andunie konnten.
Der Halbelf nahm sich seine Tasche und wühlte darin herum. Da war doch noch etwas...
Zuletzt geändert von Kri'il am Montag 10. März 2008, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 10. März 2008, 23:09

Adrions Nervosität war spürbar, fast greifbar, drückte sich in jeder seiner Bewegungen aus. Er war fahrig und machte gedankliche Sprünge, wirkte als wäre er nicht recht bei der Sache.
Es wurde immer deutlicher, dass ihn etwas schwer bedrückte.
Erst als sie ihn direkt auf sein Armband und den Kristall ansprach, wurde er wieder konzentrierter.
<i>“Nein, so was kann man nicht kaufen..“</i>, meinte er nur auf ihre Frage und warf dabei einen intensiven Blick auf ihren Kristallanhänger.
<i>„..doch euch brauche ich es nicht zu sagen, nicht wahr werte Miriel. Ihr versucht hier zwar die Unbedarfte zu spielen, doch euch ist die Macht bekannt, die im Stein haust. Wenn vielleicht auch nicht ganz. Sonst hättet ihr nicht versucht, ihn vor mir zu verbergen. Oder würdet mich jetzt nicht so intensiv danach befragen. Ich bin kein dummer Mann und habe schon einige Jahre auf dem Buckel. …Dieses Armband…“</i>

Oh ja, ihr brauchte er wirklich nichts zu sagen. Sie wusste schließlich, welche Macht die Kristalle besaßen, dass selbst der Hohe Rat von Pelgar sich vor ihnen und ihren Trägern fürchtete. Auch wusste sie, wie man sich diese Macht zu Nutze machen konnte, hierbei ging Adrion fehl, denn dass sie ihn verborgen hielt, lag nicht so sehr daran, dass sie nicht um die Macht des Steins wusste, sondern dass sie dem Rat einen Eid geschworen hatte, den sie noch immer zu erfüllen gedachte.
Inzwischen hatte Adrion sein Handgelenk entblößt, so dass sie den Stein genauer in Augenschein nehmen konnten.
<i>„Der Kristall des Lichtes, seit Urzeiten im Besitz der Familie el Forantiatio de la Corassel. Meiner Familie. Es wird als das weiße Licht bezeichnet, um das Geheimnis der Kristalle zu wahren. ….Sagt mir bitte, was ihr über euren Kristall wisst? Es ist wichtig.“</i>

Sie verständigten sich wortlos, es brauchte nur einen kurzen Blickwechsel mit Kri’il, mit dem sie sagte, dass er vorerst antworten sollte. Was Adrion da eben gesagt hatte, musste sie erst einmal verdauen. Gedankenverloren schaute sie auf seinen Kristall, während sie sich mit dem gerade Gehörten beschäftigte.
<b>Der Kristall ... des Lichts? ... Aber ... das kann nicht sein! Das würde ja bedeuten, dass diese Zyraner mit magischen Kristallen experimentieren. Nicht auszudenken ... wenn der rat von Pelgar davon Wind bekommt.</b> Die Erkenntnis war alles andere als beruhigend. Adrions Kristall mochte vielleicht nicht so mächtig sein wie diejenigen der Kristallträger in ihrer ursprünglichen Form, aber gut möglich, dass sie ebenso mächtig waren, wie ihre Kristalle nachdem sie in der Stillen Ebene einen Teil ihrer Macht eingebüßt hatten. Allerdings mochte Miriel nicht so recht daran glauben.
Aber auch so waren sie wohl noch mächtig genug und wenn sie es recht bedachte, dann war ihr Versprechen dem Rat gegenüber damit sogar hinfällig geworden. Wer wusste schon, wie viele dieser Kristalle es in Zyranus noch gab.

Auch Kri’il schien das Ganze alles andere als geheuer zu sein zu sein, zumindest zeigte sein Gesicht ehrliche Besorgnis. Sie legte ihm deswegen beruhigend die Hand auf den Arm und meinte: „Es ist nicht der Kristall des Lichts, an den du denkst. Dieser wurde von Lyrien geborgen und befindet sich auch noch in ihrem Besitz. Adrions Kristall ist diesem aber sehr ähnlich, wenngleich wohl nicht so mächtig.“
Sie hatte damit wissentlich bereits einen Teil ihres Geheimnisses Preis gegeben, und so wandte sie sich nun vollends Adrion zu:
„Kri’il hat Recht, ihr solltet offen zu uns sein, gemeinsam können wir euch sicher helfen, egal was euch bedrückt, und damit ihr seht, dass wir es ehrlich meinen, will auch ich aufrichtig zu euch sein.
Sicher kennt ihr die Geschichte von den sechs magischen Kristallen, die dereinst von sechs Magiern der damals bekannten Magierichtungen erschaffen wurden, um eine dunkle Bedrohung für Celcia abzuwenden. Nun, vor ein paar Monaten, als Faldor den Osten Celcias mit seinen schwarzen Wolken heimsuchte, schickte er die Völker Morgerias aus, diese Kristalle für ihn zu finden. Doch nicht nur Morgeria hörte seinen Ruf, sondern auch einige aufrechte Menschen, die sich ebenfalls aufmachten, die sechs Kristalle zu finden und gegen Faldor und seine Wolken zu richten. Ihr vermutet jetzt sicher zu recht, dass ich zu diesen Menschen gehörte.“
Sie streifte sich die Kette über den Kopf und legte den Kristallanhänger auf ihre Hand, die sie Adrion entgegen hielt. „Was ihr hier seht, ist einer dieser sechs Kristalle, um genau zu sein, der Erdkristall. Nachdem es uns gelungen war, alle sechs Kristalle zu finden und zu vereinen und Faldor so zurück zu schlagen, verloren sie zwar einen Teil ihrer Macht, sind aber noch immer mächtige magische Artefakte, möglicherweise mächtiger als euer Kristall.
Und glaubt mir, ich weiß inzwischen recht gut, wie er wirkt und zu nutzen ist. Ohne ihn hätte ich in der Hölle der eingestürzten Schenke keine Chance gehabt.“

Die Begegnung mit der Schwester des Sensenmannes verschwieg sie aber noch. Letztendlich war es das Leben, das ihr ihre verlöschende Kraft zurückgegeben hatte. Ohne sie hätte sie gar nicht mehr die Kraft gehabt, die Macht des Kristalls frei zu setzen. Es war also nicht nur der Kristall allein, dem sie ihr Überleben verdankte, doch das wollte sie Adrion nicht sagen. Für die Magier musste die Macht des Kristalls als Begründung ausreichen.

Kri’il kramte inzwischen in seiner Tasche herum, so als würde er etwas Bestimmtes suchen, weswegen sie die Gelegenheit beim Schopf packte und versuchte, von Adrion etwas über die Prophezeiung zu erfahren:
„So, jetzt kennt ihr also meine Geschichte und wisst, was es mit dem Kristall auf sich hat. Aber seid ihr auch bereit, im Gegenzug unsere Neugier zu befriedigen und uns etwas über die Prophezeiung, die euer Gesprächspartner erwähnte, zu erzählen? Diese scheint mir eine nicht unwichtige Rolle zu spielen. Außerdem sollten wir überlegen, wie wir euer Problem lösen. Dazu müsstet ich uns aber auch reinen Wein einschenken und sagen, was euch bedrückt.“

Benutzeravatar
fremder Mann
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 18. März 2008, 19:56

Adrion blickte Kri `il an. Es schienen sich die Augen mit Tränen zu füllen. Er sah nach unten und rieb sich über die Stirn.
Als er wieder aufblickte, hatte sein Blick etwas in die Ferne schweifendes. Etwas Sehnsüchtiges.

<span style="color:B24079;">„ Meine liebe Fironora. Ich wünschte du wärst hier, anstatt meinereins…*seufz*</span> Er seufzte, dann sprach er zu Kri `il.
„ Ja, das war meine Frau. Eine unglaublich starke Frau. Durch nichts ließ sie sich aufhalten. Sie war wie das Leben selbst. Immer fröhlich. Ihren Weg verfolgte sie immer gradlinig und gerecht. Sie sagte immer frei heraus, was sie dachte. Doch sie ist seit langer Zeit verschieden. <span style="color:B24079;">ich war ein Idiot</span>“

Seine Miene wurde ernst als ihn Kri íl auf das Gespräch im Gang ansprach. Die Haltung von ihm versteifte sich.
„ Sicherlich, habe ich euch gespürt. Ich beherrsche schon länger die Magie als ihr denkt. Ich verstehe ja eure Ungeduld, doch nicht nur ich hätte euch erwischen können. Ihr könnt vom Glück reden, dass er so hochmütig ist…“ Adrion konnte sich jetzt ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Doch der Gedanke an die Drohung gegen seinen Sohn lies diese Gefühlsregung schnell wieder verschwinden.
„…Und wie gedenkt ihr mir helfen zu können?“

Adrion drehte dabei das Armband zwischen seinen Fingern. Aufmerksam beobachtete er jede Reaktion der beiden. Es war schon seltsam, doch spürte er wie sich scheinbar eine Lösung anbot.
Miriel die bis zu einem gewissen Punkt nur ihren Gedanken nachgehangen ist und jetzt ebenso wie Kir `il nun auch klar Tisch machte.. Immerhin war die Wahrheit, der Grundstein für Vertrauen.
Adrion nickte als sie von den Kristallen der Macht sprach, doch zog er merklich eine Augenbraue hoch, als sie den Halbelfen beruhigte.

<i> „Es ist nicht der Kristall des Lichts, an den du denkst. Dieser wurde von Lyrien geborgen und befindet sich auch noch in ihrem Besitz. Adrions Kristall ist diesem aber sehr ähnlich, wenngleich wohl nicht so mächtig.“</i>

„Da gebe ich euch recht, werte Miriel“ Als Miriel ihren Kristall Adrion präsentierte nickte er wieder.

„ Mir ist sehr wohl die Geschichte über den 6 Kristallen der Magierschulen bekannt. Lyrien, heißt also die Besitzerin des Lichtkristalls. Und Ihr habt den Erdkristal…das erklärt eure Verbundenheit. Mächtige Artefakte sind sie in der Tat. Nun, zur Erklärung . Es stimmt, meiner ist keiner von diesen 6 Kristallen, jedoch ist meiner auch ein Teil von mehreren. Sie stehen eigentlich nur vom Namen in Verbindung. Kri `il, ich konnte euren Zauber auflösen, weil ich meine erlernte Magie durch diesen Kristall gebündelt habe. Ich beherrsche seit Jahrzehnten schon die Lichtmagie und hier in Zyranus entwickeln wir ständig neue Zauber….Zur Erklärung. Also, es gibt die drei Lichter. Weiß, grau und schwarz. Sie stehen mit dem Quellarkanun im Bunde. Anfang, Leben, Ende. Gut, Neutral, Böse. Wie man es will…Doch der größte Unterschied zu den 6 Kristallen ist, dass sie nicht von Magier erschaffen wurden. Bis jetzt weiß noch keiner, wer sie schuf. Einige behaupten sie waren einfach da, ..Natürlich absoluter Blödsinn…Die Kristalle werden von bestimmten Familien gehütet…meine Frau…sie….Was die Prophezeiung besagt ist, dass…hoffe ich bekomme jetzt den genauen Wortlaut hin. Ihr müsst wissen, sie wird in der Akademie unter Verschluss gehalten….<i>Wenn die Schwärze kommt, wird das Grau fallen, füge das Quellarkanum zusammen und du wirst vergehen, nutze die Splitter und werde eins mit ihm. Es wird eins, wer Licht und Schatten vereint und vom grau erwählt. Sucht das grau, denn nur das steht zwischen Ende und Anfang</i>….Hilft euch das?“

Er streifte sich das Armband wieder über und sah verloren in die Runde.

„ Und was mich bedrückt? Nun, ich möchte meinen Sohn aus allem raushalten. Doch genau er ist mein Schwachpunkt. Das ist doch nicht verwerflich, oder? ..Ich bange um sein Leben. Doch ich kann nicht einfach zur Miliz gehen. Nein, ER hat ein wachsames Auge auf mich…Meine Frau, hatte ihn immer durchschaut, doch ich war blind. Bei einem Test über die inneren Kräfte des Quellarkanums, waren wir…das ist nicht wichtig….“

Er stand auf und ging etwas auf und ab. Dann nahm er etwas aus seiner Tasche und zeigte es Miriel. Es war ein magisches Bildnis einer schönen Frau und eines Kindes. Irgendwie ähnelte sie der Frau, die Miriel kurz vor ihrem zu erlöschenden Leben erschienen war. Geheimnisvoll lächelte sie auf dem Bildnis.
Adrion sah währenddessen etwas irritiert zu Kri `ìl, der noch immer in seiner Tasche wühlte.

„ Sucht ihr was Bestimmtes? Es war keiner an euren Sachen.“

Benutzeravatar
Kri'il
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Kri'il » Mittwoch 19. März 2008, 16:06

Gespannt lauschte Kri'il Miriels Erklärungen zu den Kristallen der Macht. Zwar hatte er vor, wie es ihm nun vorkam, langer Zeit einiges von Cassandra, der Feuerhexe, darüber erfahren und auch Miriel hatte ihm die Geschehnisse ihres Abenteuers erst vor wenigen Stunden berichtet. Dennoch meinte der Halbelf, er würde es besser verstehen, begreifen können, was mit seiner Liebsten geschehen war. Als die junge Dame Kri'il dann versicherte, es würde sich nicht um Lyriens Kristall des Lichtes handeln, fühlte sich der Halbelf um einiges besser. Er wurde irgendwie ruhig. Allerdings nur bis zu dem Augenblick, in dem er Adrion auf Fironora ansprach. Eine Veränderung ging ruckartig durch den Medikus. Seine Augen wurden glasig und der Mann rieb sich über die Stirn, ehe er nach unten auf seinen Schoß sah. Nach wenigen Momenten blickte er wieder auf, und es schien Kri'il, als wäre Adrion nun weniger traurig als vielmehr sehnsüchtig. Er hatte sich wohl damit abgefunden, dass sie weg war, sehnte sich aber dennoch nach ihr.

Erst, als Kri'il das Gespräch in Richtung Adrions Dialog am Gang lenkte, änderte sich dessen Gemütslage, jedoch auch nicht zum Besseren. Adrion versteifte sich nun vollends und es schien, als würde Angst, ja Sorge, ihn überkommen.
<i>"...Und wie gedenkt Ihr mir helfen zu können?"</i>, fragte sie Adrion. Kri'il hatte keine Ahnung; zumindest in diesem Augenblick.

Interessiert hörte der Halbelf dem Medikus zu, als dieser von den drei Lichtern zu erzählen begann.
Weiß, Grau, Schwarz.
Anfang, Leben, Ende.
Gut, Neutral, Böse.

<i>"Wenn die Schwärze kommt, wird das Grau fallen, füge das Quellarkanum zusammen und du wirst vergehen, nutze die Splitter und werde eins mit ihm. Es wird eins, wer Licht und Schatten vereint und vom grau erwählt. Sucht das grau, denn nur das steht zwischen Ende und Anfang"</i>, lautete die Prophezeiung. Kri'il versuchte, sie sich so gut es ging im Kopf zu behalten. Wieder und wieder sagte er sie sich in Gedanken auf und verpasste so beinahe, wie Adrion von seinem Sohn erzählte. Sein Sohn... das hier war der richtige Zeitpunkt.
"Ähm, ja", antwortete Kri'il, als Adrion ihn fragte, ob er etwas Bestimmtes suchte und holte ein Sehglas aus seiner Tasche. Das Sehglas, das der Torwächter Zyranus' fallen gelassen hatte.

"Hier", er gab Adrion das Sehglas. "Euer Sohn ist Torwächter der Stadt, nicht wahr? Er ist ein guter Mann. Ohne ihn wäre ich jetzt wohl nicht hier." Wie genau er dies meinte, musste Adrion jedoch nicht wissen. Dass sein Sohn ein übereifriger Tölpel war, hätte dem Medikus bestimmt nicht gefallen.
"Adrion, darf ich auch dieses Bildnis betrachten?", fragte Kri'il den Medikus und bewegte sich zu Miriel, um das Bild zu sehen.

"Sagt, wer war Euer Gesprächspartner im Gang? Wer ist er, dass Ihr solchen Respekt vor ihm habt? Und... bei welchen Tests über das Quellarkanum seid Ihr gewesen? Ich denke, jede Kleinigkeit ist wichtig. Nicht wahr, Miriel?
Zuletzt geändert von Kri'il am Mittwoch 19. März 2008, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Miriel Lefay » Donnerstag 20. März 2008, 00:29

Adrions Geschichte glich der so vieler vor ihm. In blindem Forscherdrang hatte er nicht die Konsequenzen bedacht, die sich aus seinen Forschungen ergaben und so war es gekommen, wie es hatte kommen müssen. Mochte er nur aus reinem Forscherdrang gehandelt haben, so hatte sein Partner andere Ziele und als Adrion es endlich erkannte, war es zu spät. Als er sich endlich von seinem Partner trennen wollte, ihm nicht mehr helfen wollte, musste er dies teuer bezahlen.
Sie bedauerte ihn, das Schicksal, das er erlitten hatte, doch begriff sie nicht, warum er noch immer mit diesem anderen zusammen arbeitete.
Kri’ils Miene besagte, dass ihm ähnliche Gedanken im Kopf herum gehen mussten, als Adrion plötzlich das Thema wechselte und auf seinen Kristall zu sprechen kam. Es gab demnach neben ihren 6 Kristallen noch drei andere Arten magischer Kristalle, die alle eine Art Lichtkristall waren, mehr oder weniger. Weiß, grau und schwarz und diese drei Arten standen in unmittelbarer Verbindung zu diesem Quellarkanum, von dem sie sich noch immer keine rechte Vorstellung machen konnte.
Der größte Unterschied zu ihren Kristallen bestand jedoch darin, dass die 6 Kristalle von Magiern geschaffene Artefakte waren, mächtig, aber doch künstlich, während die drei Kristallarten wohl natürlichen Ursprungs waren, auch wenn Adrion dies nicht direkt aussprach.

Als Adrion dies sagte, hatte Miriel sofort ein ganz bestimmtes Bild vor Augen, den Ort, an dem sie ihren Kristallwächter angetroffen hatte. Dieser dunkle Ort war beim ersten Mal, übergangslos von unzähligen glimmenden Punkten erhellt worden, welche sie damals für Diamanten gehalten hatte. Doch was, wenn es gar keine Diamanten waren, was, wenn diese unzähligen Punkte eben jene natürlichen Kristalle waren. Was, wenn die Kristallwächter über diese Kristalle mit diesem Quellarkanum in Verbindung standen.
Sie kam nicht mehr dazu diesen Gedanken weiter zu verfolgen, denn Adrion kam endlich zu der Prophezeiung und Miriel hing wie gebannt an seinen Lippen.
<i>“Wenn die Schwärze kommt, wird das Grau fallen, füge das Quellarkanum zusammen und du wirst vergehen, nutze die Splitter und werde eins mit ihm. Es wird eins, wer Licht und Schatten vereint und vom grau erwählt. Sucht das grau, denn nur das steht zwischen Ende und Anfang….Hilft euch das?“</i>
Nein, es half ganz und gar nicht. Zumindest ihr half es nicht, sie hörte zwar die Worte, konnte sich aber keinen Reim darauf machen.
„Helfen?“, lachte sie kurz auf: „Ich wüsste nicht wie, mit dieser Prophezeiung ist es doch wie mit jedem anderen vermaledeiten Orakel, göttlichem Ratschlag oder was auch immer. Nur nebulöse Andeutungen, Hinweise, Spuren, aber nichts Konkretes, nichts Greifbares. Kann es nicht einfach heißen – Das ist der Feind, macht ihn platt und alles wird gut. – Aber nein, nur nebulöser Wirrwar. Danke, aber davon habe ich genug, außerdem war ich nie besonders gut im Rätselraten.“

Miriel hatte, während sie sich langsam in Rage geredet hatte, damit begonnen, im Zimmer auf und ab zu gehen und blieb nun abrupt an Kri’ils Bett stehen und sah ihn an, wie er angestrengt versuchte, sich die Prophezeiung einzuprägen.
„Oder kannst du etwas damit anfangen?“, meinte sie grummelnd an ihn gewandt. „Du konntest so etwas schon damals besser als ich.“
Nur nebenbei bekam sie mit, wie Adrion noch sagte, dass der Andere seinen Sohn als Druckmittel gegen ihn verwendete.
<b>Aha, deswegen macht er also noch weiter. Es muss die Hölle für ihn sein, erst seine Frau und nun auch sein Sohn.</b>, wurde ihr schlagartig klar. Wer war der Kerl, der Adrion bedrohte und nicht davor zurückschreckte auch Unschuldige in die Sache mit hinein zu ziehen? Erneut setzte sie sich auf Kri’ils Bett und nahm das Bild von Adrion entgegen, dass seine Frau und seinen Sohn zeigte.

Wie auf’s Stichwort zog Krii’il auf einmal ein Sehglas aus seiner Tasche und meinte mehr feststellend als fragend zu Adrion, dass sein Sohn wohl Torwächter von Zyranus wäre, worauf er Adrion fragte: <i> "Sagt, wer war Euer Gesprächspartner im Gang? Wer ist er, dass Ihr solchen Respekt vor ihm habt? Und... bei welchen Tests über das Quellarkanum seid Ihr gewesen? Ich denke, jede Kleinigkeit ist wichtig. Nicht wahr, Miriel?“</i>
Er hatte recht, es waren genau die Fragen, die auch sie bewegten.

„Er hat recht.“, drängte nun auch sie. „Jede noch so unbedeutende Kleinigkeit kann uns helfen, euch vom Einfluss des anderen Magiers zu befreien. Ihr solltet uns alles sagen was ihr wisst.“
Am liebsten hätte sie ihm noch ihre Vermutung, was den Raum des Kristallwächters anging, mitgeteilt, doch dafür war im Moment nicht die Zeit und so verschob sie es auf einen späteren Zeitpunkt.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Die Krankenstation

Beitrag von Erzähler » Montag 24. März 2008, 12:27

Man konnte es den beiden ansehen, dass sie ebenso nichts mit der Prophezeiung anfangen konnten. Doch während sich Kri ` il sich jedes Wort einprägte, zeigte Miriel doch wesentlich deutlicher ihren Unmut darüber.
<i> Helfen? Ich wüsste nicht wie, mit dieser Prophezeiung ist es doch wie mit jedem anderen vermaledeiten Orakel, göttlichem Ratschlag oder was auch immer. Nur nebulöse Andeutungen, Hinweise, Spuren, aber nichts Konkretes, nichts Greifbares. Kann es nicht einfach heißen – Das ist der Feind, macht ihn platt und alles wird gut. – Aber nein, nur nebulöser Wirrwar. Danke, aber davon habe ich genug, außerdem war ich nie besonders gut im Rätselraten.“</i> Sie konnte nur darauf hoffen, dass Kri ìl etwas damit anfangen konnte.

Überrascht nahm Adrion das Sehglas in die Hand und nickte.

„ Ja, das scheint eindeutig das Sehglas meines Sohnes zu sein. Aber ein fähiger Torwächter?...Dann spricht ihr nicht von ihm. Er sollte eigentlich in der Akademie sein und nicht beim Tor. *seufz* oder…Wahrscheinlich hat er sich wieder irgendeinen Dienst draufdrücken lassen…Er versucht allen alles recht zu machen, eine schlechte Eigenschaft, die er wohl von mir hat….Er ist noch jung und übereifrig.. habt aber Dank. Ich übergebe sie ihn. …Ob ihr das Bildnis auch sehen dürft ? Bitte schaut es euch an.“

Damit gab er das Bildnis an Kri ´il weiter, nachdem es sich Miriel angeschaut hatte.
Eine schöne Frau war zu sehen mit einem etwa acht jährigen Jungen zu sehen. Die Augen der beiden strahlten. Den Übermut konnte man aber schon jetzt in den Augen des Jungen sehen. Bei der Frau hatte man aber das Gefühl sie lächelte einen geheimnisvoll an.

„Ich verstehe das ihr mehr wissen wollt, doch gerade hier?..hmm…nun, denn das sei es so..also erstmal …Der Mann ist Sorenus Dree `sha rynmasall von Dynstal de Krass`shikov, Träger des Dunklen, Im Beirat der Akademie von Zyranus. Erster Zirkel-Vorsitzender der Schattenkünste. Projektförderer zur Erforschung des Quellarkanums. Ein hoch angesehener Mann, der genügend Kontakte hatte um sich aus allen raus zu reden. Ein überhebliches, arrogantes, mieses…oh, verzeiht. ..Bei diesem Test wollten wir die inneren Kräfte eines Kristall-Trägers testen und damit erfahren, ob sich tatsächlich eine Bindung zwischen Träger und Stein und Quellarkanum erschließen kann. Nun, das Gerät war nur sehr gering eingestellt….Ihr solltet dazu wissen, dass jedes Wesen Zugriff auf das Quellarkanum hat- die Quelle aller Magie…jedenfalls war es nur so eingestellt, dass wir nur den Kristall untersucht haben. Die Energie der Maschine konzentrierte sich also nur darauf, aber der Träger musste Kontakt dazu haben, um mit zuteilen wann es genug war….Meine Frau hatte immerrecht gut gewusst ihre Energien zu nutzen und ich…ja ICH…hatte sie gefragt, ob sie die Untersuchung machen wollte. Sie wollte anfangs nicht. Meinte, wir sollten erst eine Antwort auf die Prophezeiung finden, und nicht gleich eine Gerätschaft für die Verschmelzung zu erfinden…ich hätte auf sie hören sollen…“

Adrion setzte sich wieder das Gesicht in den Händen verborgen. Es dauerte etwas, dann sprach er weiter.

„…ich habe sie gebeten, es doch zu machen. Ich wollte aufhören sobald es unangenehm werden würde…sie war immerhin meine Frau….Wir schlossen sie an und die Energien pulsierten durch sie hindurch. Anfangs lief alles gut, doch Sorenus wollte tiefer eingreifen. Er verstärkte die Zufuhr und meine Frau sah es, rief es mir zu. Ich wollte ihn aufhalten, doch da war es schon zu spät…“ Adrion schluchzte nun hörbar. Tränen fühlten seine Augen und liefen an seiner Wange herab.

„… Sie schrie, ihr Kristall explodierte. Sie begann zu leuchten…Ich wollte zu ihr, Sorenus hielt mich magisch zurück. <<Geh nicht dahin, seh! Es klappt.>> waren seine Worte . Aber nein, ich hörte sie schreien, vergaß selber, dass ich Magie wirken konnte und …meine…Frau starb….ICH wollte ihn dafür zur Rechenschaft ziehen, doch er war geschickt und hatte mächtige Verbündete, die ebenfalls seinen Forscherdrang teilten…Ein Unfall war es…EIN UNFALL!!...Ich wollte gehen, doch da die Maschine noch immer in Betrieb ist...blieb ich um anderen so was zu ersparen zu wollen…Er beobachtet mich und drohte mir meinen einzigen Sohn zu nehmen. Sie würden mich als verrückt erklären. An der Magie des Licht-Kristalls gebrochen. …ich habe wirklich versucht sie zu retten…meine teure Fironora..“
Zusammen gesunken saß Adrion da. Er konnte nicht mehr. Die Tränen rannen nur an seinem Gesicht herunter. Er zitterte am ganzen Leib.
Wie lange hatte dieser Mann wohl sich beherrscht nicht zu zerbrechen?

Antworten

Zurück zu „Universitätshospital“