Mitten im Dorf

Vom Zentrum des Dorfes aus hat man einen guten Überblick in die Bäume und somit auf die Gebäude selbst. Man sieht die Taverne und den Tempel, die vielen Wohnhäuser, aber auch kleinere Geschäfte.
Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: mitten im Dorf

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 5. Dezember 2007, 07:42

In sehr kurzer Zeit geschah sehr viel. Nachdem die Elfe Feyaria zu Boden gegangen war, erklang das wahrlich böse klingende Lachen des Pferdediebes, es raschelte im Gebüsch, Azrael schritt nach vorn und verlangte nach einer Waffe. Lifra kümmerte sich um die Schwerverletzte und Jenna zog ihren Kampfstab, bereit ihn einzusetzen. Aus dem Gestrüpp kam eine Gestallt hervor, eine Zentaurin. Sie wirkte etwas verwirrt, hatte aber zur Sicherheit ihren Bogen gezogen und einen Pfeil im Anschlag, bereit ihn falls nötig abzuschießen. Verschiede Worte wurden gerufen, es wurde zur Vorsicht ermahnt.

Dann geschah es! Erneut in Rascheln, aber nicht an der Stelle wo zuvor der Pfeil auf Feyaria geschossen wurde. Weiter rechts, dort wo es eigentlich niemand erwartete hatte, sprang plötzlich ein grotesk aussehendes Geschöpf. Im ersten Augenblick sah es aus wie ein zu groß gewachsener Wolf, mit pechschwarzem Fell und scharfen Krallen, sowie spitzen Reißzähnen. Einzelne Strähnen jedoch, vor allem in seinem Gesicht, waren von roter Farbe – ob nun von Blut oder von Natur aus, konnte man nicht eindeutig sagen. Als sich das vermeintliche Tier aufrichtete wurde gewahr, dass unterhalb seines Bauches zwar die Beine eines Wolfes waren, doch er konnte, wie ein Mensch oder Elf, auf seinen Hinterläufen stehen.

<img src="http://celcia.kilu.de/Bilder/Bewohner/N ... _bugul.jpg">

Erneut erklang dieses bösartig Lachen, welches durch Mark und Bein ging. Jetzt war deutlich zu erkennen, dass es von dem Wesen kam. Es fixierte die Anwesenden mit seinen kleinen, schwarzen Knopfaugen und nun erhob er seine Stimme, die Lifra und Jenna aus der Nacht im Wald wohl bekannt vorkam.

„Jawohl! Dieses Miststück hat bekommen was sie verdient hat!“, knurrte er erfreut. „Wer mich hintergeht wird dafür bezahlen! Harharhar! Und nun zu euch.“

Er senkte sich wieder auf alle viere hinab und knurrte wie ein wildes Tier, zu Lifra, Jenna, Cecil und Azrael hinüber. Dann spurtete er auch schon los, direkt auf die Fuchs-Hybridin zu. Cecil unterdessen stand noch immer bereit zum Schuss dar, wusste allerdings nicht recht ob sie nun eingreifen sollte oder nicht. Zwar würde sie hier gern helfen, doch eine schwache Stimme klang zu ihr. „Flieht!“, meinte Feyaria hinter ihrem Baum geschwächt. „Flieht, sonst wird er Euch töten. Die anderen, zumindest die Hybridinnen haben bereits schon einmal gegen ihn gekämpft. Sie wissen wie er angreift. Flieht!“ Dann verstummte sie wieder und es schien als ob sie das Bewusstsein verlor.

Celcia schaute noch ein paar Mal von dem Baum, wo die Elfe lag, zu dem anstürmenden Angreifer und den restlichen Anwesenden und wieder zurück. Dann schien sie sich dazu zu entschließen den Worten Feyarias zu folgen. Sie senkte widerwillig ihren Bogen, wandte sich um und stürmte davon, zurück weiter in das Elfendorf hinein.

[Für Cecil geht es weiter in <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=103870338552" target="_blank">Eine Halbelfe auf der Suche … </a>]
Zuletzt geändert von Erzähler am Montag 31. Dezember 2007, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: mitten im Dorf

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. Dezember 2007, 21:54

Nachdem das Entsetzen über das plötzliche Auftauchen dieser Kreatur auf Lifras Gesicht verschwunden war, richtete sie sich auf. Der Angreifer stürmte weiter auf sie zu, lies die restlich Umherstehenden einfach außer Acht – ignorierte sie. Das wahnsinnige Grinsen noch immer auf der Wolfsgesicht, senkte <i>er</i> nun seinen Oberkörper auf den Boden hinab, stützte sich auf seine Hände und Arme, nutzte sie als Pfoten und rannte jetzt wie ein wild gewordenes Tier auf die junge Fuchs-Hybridin zu.

<i>Ei… ICH BRAUCHE EINE WAFFE!!!“</i>, rief Lifra, aber es war bereits zu spät. Angst und Furcht wichen der Entschlossenheit, die sich in der Hybridin ausbreitete, ihre Augen funkelten grünlich und ihre Körperhaltung machte eindeutig deutlich, dass sie nicht fliehen würde. Sie würde bleiben und Kämpfen, der Elfe Feyaria zur Seite stehen und ihr wie versprochen helfen. Der Plan, den sie einen Tag zuvor noch so clever ausgeklügelt hatten, war vergessen – einfach über den Haufen geworfen. Jetzt war er nicht mehr wichtig. Die Gegebenheiten hatten sich geändert und Anpassungsvermögen war jetzt gefragt.

Lifra zückte zwei ihrer verbliebenen Wurfsterne und machte sich bereit diese einzusetzen. Sie zielte und warf, denn ihr war klar, dass diese Waffen im Nahkampf nichts bringen würden, völlig überflüssig seien und so nutzte sie noch die Gelegenheit, die Sterne einzusetzen. Ein zischen erfüllte die Luft, während die kleinen, aber wirkungsvollen Waffen durch eben diese sirrten, immer näher auf ihr Ziel zu. Bugul Ugil nahm keine Notiz von ihnen, er tat sie als unwichtig ab und stürmte immer weiter, bald hatte er sie erreicht, bis er sich aufbäumte und einen heulenden Schrei mit seiner wahrhaft bösartigen Stimme von sich gab.

„UUUAAAHHHH!“

Die Wurfsterne hatten ihr Ziel erreicht, es getroffen. Einer bohrte sich mit einer Spitze in den Bauch des Ungetüms, direkt durch das dichte Fell hindurch, schnitt sich mit der scharfen Klinge einen Weg hindurch, bis auf die Haut und drang in das warme Fleisch hinein. Der andere suchte sich die Schulter aus, traf dort ebenfalls und tat es wie sein Kamerad im Bauch des Monsters. Erneut erfüllte die unheimliche Stimme den Dorfplatz mit einem qualvollen Schrei. Mit seinen Pfotengleichen Händen packte Bugul die beiden Kampfsterne und zog sie mit einem kräftigen Ruck wieder heraus, warf sie achtlos bei Seite und fuhr kurz noch einmal über die Wunden. Dann nahm er den Kampf wieder auf, hielt seine Klauen zur Attacke bereit und rannte von neuem auf die junge Hybridin zu.

Diese jedoch war längst bereit. Lifra hatte Feyaria auf den Schultern und als der Wolfs-Hybrid nur einen knappen Meter von ihr entfernt war, hob sie ihr linkes Bein, stieß es mit einem Kraftaufwand von sich, dass Bugul wohl zu Boden geschleudert worden wäre, wenn da nicht ein wahrhaft schneidender Schmerz in Lifras Bein aufbrach. Die Wunde, welche ihr vor wenigen Tagen durch das Monster zugefügt worden war, riss wieder auf und hinderte sie daran, es vernünftig einzusetzen. Durch den anscheinenden Rausch, den junge Frau gerade erlebte, spürte sie den Schmerz aber nur geringfügig und so trat sie einfach mit ihrem anderen Bein nach dem Ungetüm. Sie traf ihn knapp über dem Lendenbereich und ein lauter Fluch des Hybriden drang an ihr Ohr.

„DU KLEINES MIESES MISTSTÜCK! VERFLUCHT!“

Dennoch hatte <i>er</i> auch in dieser Situation reflexartig seine Krallen nach Lifra geschleudert und ein paar Kratzer an der Hose und den Stiefeln zeugten von seiner Treffsicherheit. Sich die getroffene Stelle haltend ging er in die Hocke und wollte gerade zu einem erneuten Angriff ansetzen, als sich Azrael plötzlich mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn warf. Der Dunkelelf hatte sein Schwert gezückt, hielt es fest in der Hand, verfolgte aber zunächst eine andere Strategie. Das Glück war mit dem Söldner, denn als er Bugul Ugil erwischte, strauchelte dieser und kippte zur Seite um. Aber auch Azrael wurde von dem Schwung seiner Attacke mit zu Boden gerissen und nun lag er, mit dem Gesicht Richtung Boden, neben der Bestie auf der kalten Erde.

Ein wimmern kam von der Gestallt neben dem Dunkelelfen. Es hörte sich an wie das Fiepen eines kleinen Hundes, der Angst hatte, aber als sich die dunklen kleinen Augen des Hybriden wieder öffnete, war darin deutlich der Wahnsinn zu erkennen. Die Iris seiner Pupillen waren je zu einem engen Schlitz geworden und anstatt des Wimmern stieß er nun ein wölfisches Heulen aus. Er sprang empor, stand wieder auf seinen beiden Hinterläufen und lies seine Pranken mit den scharfen Krallen auf Azrael hinab sausen. Fast gerade noch rechtzeitig konnte sich der Söldner zur Seite hinweg rollen, dennoch wurde er an seinem rechten Arm getroffen – was wohl besser war, als die Brust, worauf Bugul gezielt hatte.
Vier leichte Ritzen brannten nun auf seinem Arm und heißes Blut lief darüber hinab. Sein schützendes Kettenhemd hatte den meisten Schaden abgehalten, doch dennoch waren die spitzen Krallen des Ungetüms etwas hindurch gedrungen und hatten sein Werk vollbracht.

Der Wolfs-Hybrid wandte nun seine Aufmerksamkeit wieder der jungen Lifra zu, die noch immer die Elfe auf ihrer Schulter trug. Jenna ignorierte er weiterhin, denn noch war sie für ihn keine Gefahr. Mit einem mächtigen Satz sprang er über den Dunkelelfen hinweg und stürmte von neuem auf die Frau zu.

„Kleines Miststück! Mach dich auf deinen Tod gefasst! ICH WERDE DICH TÖTEN!“, rief er ihr mit seiner unheimlichen Stimme zu.

<i><li>Bugul verliert wegen den Wurfsternen <b>10% </b> seiner Lebensenergie. Rest: <b>90%</b>
<li>Lifra verliert bzgl. ihrer Wunde <b>9%</b> ihrer Lebensenergie. Rest: <b>90%</b>
<li>Azrael verliert bzgl. der kleinen Wunde am Arm <b>5%</b> seiner Lebensenergie. Rest: <b>95&</b></i>

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: mitten im Dorf

Beitrag von Erzähler » Sonntag 16. Dezember 2007, 22:29

In sehr kurzer Zeit geschah erstaunlich viel. Der Wolfshybrid Bugul hatte sich nach dem Schlag von Azrael schnell wieder aufgerichtet und hechtete erneut auf die junge Fuchs-Hybridin Lifra zu. Diese versuchte zunächst sich an die neue Situation bezüglich ihrer neuen Wunde anzupassen, zu versuchen, wie sie am besten laufen und kämpfen konnte. Ihre Augen strahlten noch immer in einem unwahrscheinlich wahnsinnigen Grün, aber sie hatte ihre Sinne beisammen – nicht wie Bugul.

Lifra begab sich, mehr humpelnd als laufend, zu ihrer Freundin Jenna und bat sie, die schwerverletzte Elfe zu einem Heiler zu bringen. War dies vielleicht ein Versuch ihre Freundin vor dem Wolfsmonster zu retten? Sie konnte es nicht sagen, denn nachdem Jenna noch einmal kurz zu Lifra geschaut hatte, nahm sie Feyaria auch schon huckepack und suchte die Umgebung nach einer Hütte, einem Haus, einer Praxis eines Heilers ab. Nachdem die Tiger-Hybridin das Schild über einer Tür erkannte, machte sie sich auch sogleich auf den Weg dorthin.

Die junge Fuchs-Hybridin unterdessen, hatte bemerkt, dass Bugul noch immer hinter ihr oder gar der Elfe her war. Jedenfalls stürmte er direkt auf sie zu, hatte den Dunkelelfen hinter sich gelassen – was sich womöglich ein schwerer Fehler erweisen würde (könnte). Lifra hatte sich dem Wolf in den Weg gestellt, humpelte langsam auf ihn zu und wollte ihn stoppen. Erneut legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, diesmal jedoch zeugte es nicht von tierischem Wahnsinn, nein es wirkte selbstsicher.

Azrael hatte sich auch wieder von Boden empor erhoben, bemerkte kurz, dass er verletzt war, schien sich darüber aber kaum Gedanken zu machen. Dann ganz plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck, gerade so als ob er seinen Verstand abgeschaltet hätte und nun rein instinktiv handeln würde. Mit einem gewaltigen Satz stürmte er dem Ungeheuer hinterher und erstaunlicherweise schaffte er es sogar das Biest einzuholen, was bei der Geschwindigkeit von Bugul nicht ganz einfach war. Seine Augen fixierten den Rücken des Tieres und automatisch holte er zu einem Schlag aus.

Buguls tierische Wahrnehmung schaltete sich ein, vertrieb für einen kurzen Moment den Kampfrausch aus seinem Kopf und teilte ihm so mit, dass eine große Gefahr hinter im lauerte. Noch während er weiter auf Lifra zustürmte, wandte er für den Bruchteil einer Sekunde seinen Kopf und seinen Blick zu dem Dunkelelfen, gerade als dieser mit dem Schwert zuschlagen wollte. Die hinabsausende Klinge hinterließ beim zerschneiden der Luft einen winzigen sausenden Klang. Der Wolfshybrid ging in die Hocke und stieß sich vom Boden ab, flog wie in Zeitlupe durch die Luft, fort von der tödlichen Klinge und landete eine Schritte von Azrael entfernt auf der Erde.

Sein Vorantreiben war gestoppt, der Wolfs-Elf stand nun auf seinen beiden Hinterläufen zu dem Dunkelelfen zugewandt da. Er lies sich auf alle viere nieder und fletschte seine Zähne. Ein mächtiges Brummen war von ihm zu hören, es erfüllte die Luft um die Anwesenden herum und könnte ihnen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Sein Nackenfell stellte sich bedrohlich auf. Er war bereit für einen erneuten Angriff, diesmal jedoch hatte den Dunkelelfen im Visier. Dieser war momentan die größere Gefahr, die kleine Hybridin und die falsche Schlage von Elfe konnte er auch noch später erledigen, dies jedenfalls sagte ihm sein Instinkt.

<li>Aktuelle Lebensenergie von Bugul: <b>90%</b>
<li>Aktuelle Lebensenergie von Lifra: <b>90%</b>
<li>Aktuelle Lebensenergie von Azrael: <b>95%</b>

[<b>OT:</b> Azrael, bitte passe in deinem Profil die Lebensenergie an! Sie beträgt seit meinem letzten Post <b>nicht</b> mehr 100%!! Danke.]

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: mitten im Dorf

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. Dezember 2007, 19:07

Bugul Ugil war bereit für einen erneuten Angriff, diesmal jedoch hatte er nicht die junge Fuchs-Hybridin Lifra im Visier. Nein, sie war momentan keine Gefahr und das wusste der Halbwolf. Er hatte sie nun schon das zweite mal in kurzer Zeit am Bein verletzt und er konnte nun wahrlich die Schwäche, welche durch eben diese Wunden erzeugt wurde, der jungen Frau förmlich riechen.
Er ging in die Hocke, machte sich zu einem erneuten Spurt bereit. Und dann stieß er sich mit seinen kräftigen Hinterbeinen ab. Noch bevor der Wolfs-Hybrid jedoch zwei ganze Schritte vollzogen hatte, da witterte seine empfindliche Nase etwas Neues. Er hielt inne und schnüffelte in die Luft.

Über ihnen erschien ein Schatten, welcher durch das offene Blätterdach hindurch die Geschehnisse auf dem Erdboden überdeckte. Alle hielten in ihrem Tun inne und versuchten zu erspähen was nun schon wieder vorging. Lifra war die Erste, welcher es wohl offensichtlich auffiel, aber auch Bugul Ugil hatte bereits den zwar etwas anderen, aber doch offensichtlichen Geruch nach Geflügel wahr genommen und erkannt. Ein Vogel-Hybrid flog über sie hinweg, setzte zum Landeanflug an und erreichte mit seinen Füßen den Boden, knapp 5 Meter von Azrael entfernt.

Ein kurzes Gespräch entstand, als der Vogelmann fragte, ob alles in Ordnung sei. Sichtlich verstimmt antworteten ihm sowohl Lifra als auch der Dunkelelf. Der Wolfs-Hybrid war verwirrt, jetzt war eine weitere Gestallt aufgetaucht. Damit hatte er ganz sicher nicht gerechnet. Zwar befanden sie sich am Rande des Elfendorfes und bestand für ihn die Gefahr, dass Elfen den hier Kämpfenden zu Hilfe kamen, aber ein Mann mit Flügeln?!? Der Find konnte nicht denken, noch war sein Verstand durch den Kampfrausch vernebelt und so beschränkte er sich darauf wild umher zu knurren.

Er beachtete nicht das Gespräch der Umstehenden, nein er blickte etwas ungläubig mit seinem kleinen schwarzen Knopfaugen von einem zum anderen, versuchte durch seine Instinkte heraus abzuschätzen, welch neue Gefahr für ihn, die weitere Gestalt brachte. Und dann geschah es. Zunächst noch völlig überraschend für den Wolfsmann. Azrael spurtete plötzlich mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Es war ein leichtes für den Hybriden einem solch einfachen Schlag auszuweichen, hatte er doch die Schnelligkeit und Wendigkeit eines Wolfes, dazu die eigentlich scharfen Sinne eines Elfen. Zu allem Überfluss erhob sich die neue Gestallt nun in die Lüfte, hielt sein Schwert vor sich und sauste nun ebenfalls auf den Hybriden zu.

Zwei Schwertern auszuweichen war bei weitem schon eine schwierigere Aufgabe, aber sie war nicht unlösbar. Der Dunkelelf hatte den Wolf schon erreicht und ließ sein Schwert herab schwingen. Bugul machte einen Satz zu der Seite, die von Salazar fort führte, wich gerade noch der scharfen Klinge des Dunkelelfen aus, jedoch hatte er nicht damit gerechnet, dass Azrael seinem Schwert solch einen kleinen Freiraum gelassen hatte, dass er es ohne weiteres in die Richtung des ausgewichenen Zieles lenken konnte – dies tat der Mann nun auch und nicht mehr ganz rechtzeitig sprang Bugul nach hinten fort.

„WAHHHHHHHH! HEEUUULLLL!“

Ein klagender Laut durchdrang die Luft, erfüllte den kleinen Kampfplatz. Bugul Ugil krümmte sich nach vorn. Das Schwert des Dunkelelfen hatte sein Ziel erreicht, auch wenn nicht wie eigentlich geplant. Jetzt kam Salazar dazu, er erreicht knapp über dem Boden fliegen Azrael und den Wolfs-Hybriden. Der Vogelmann hatte sein Schwert noch immer vor sich ausgestreckt und noch bevor der Feind etwas unternehmen konnte, drang die Spitzte durch weiches Fell in warmes Fleisch ein. Blut lief über die Klinge hinab und erneut erfüllte die Luft ein ohrenbetäubendes Gejaule die Umgebung.

„WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“

Salazar hatte ebenfalls getroffen. Bugul krümmte sich weiter, hielt sich den langen Schnitt, welcher er dem Dunkelelfen verdankte, mit der einen Hand und die Seite, wo der Vogelmann ihn getroffen hatte, mit der anderen Hand. Sein Oberkörper war hinabgebeugt, er lag nicht, saß nicht, war nur gebeugt und jammerte vor sich hin, wie ein kleiner Welpe Quieken würde, würde man zu lange allein lassen. Schaum trat vor das Maul des Hybriden und weiße Flecken breiteten sich in den einst reinen schwarzen Augen aus. Er hob seinen Kopf und blickte Azrael, Salazar und Lifra an.

„Scheiß… scheiß auf die… die Pferde! Verdammt…“, er brach ab, senkte erneut kurz seinen Blick, hob ihn anschließend aber wieder. „Das… das werdet ihr alle irgendwann… irgendwann bereuen.“

Mit diesen Worten wurden seine Augen wahrlich gänzlich weiß und der Schaum tropfte ihm von seiner Schnauze herab. Er ließ sich auf alle viere nieder und hechtete, noch immer stark blutend Richtung Wald davon. Schmerzen schien er nicht mehr zu spüren, sein Verstand schien sich völlig verabschiedet zu haben. Dies schien jedenfalls die einzige Erklärung dafür zu sein, dass er sich noch auf solche Art und Weise mit diesen Verletzungen bewegen konnte. Sein Wille zu Überleben, ja zu leben allein, hatte den Körper übernommen und zwang ihn zu fliehen.

Bugul Ugil, der einst so gefährliche Wolfs-Hybrid, der die Pferde der Pferdezüchterin gestohlen, die Elfe Feyaria Felerian fast umgebracht, sowohl Lifra, Jenna und auch Azrael verletzt hatte, verschwand blutend im Gestrüpp und augenblicklich wurde es ruhig – bis eine weitere Gestalt erschien.

„Bei allen bekannten Götten!“, rief sie erschrocken. „Was ist denn hier geschehen?“

Lifra würde wohl die Erste sein, die diese Gestallt erkennen würde, denn sie hatte diesen Mann bereits auf dem Marktplatz im Elfendorf gesehen. Es war der Herold, welcher von dem Turnier in Pelgar verkündet hatte. Er blieb stehen und schaute verwirrt und erschrocken von einem zum anderen, aber besonders zu der junge Fuchs-Hybridin hinüber.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: mitten im Dorf

Beitrag von Erzähler » Montag 31. Dezember 2007, 12:00

Nachdem der Wolfs-Hybrid Bugul Ugil die Flucht ergriffen hatte, ging ein Raunen der Erleichterung durch die Reihen. Sie hatten es geschafft… vorerst jedenfalls. Die Gestallt, welche nun erschienen war und voller Erstaunen gefragt hatte, was den geschehen sei, beließ ihren Blick zunächst auf der jungen Lifra haften. Für ihn war sie die einzige richtige Bezugsperson in dieser kleinen Gruppe, denn noch kurz zuvor hatte er sie bei seiner Verkündung des pelgarischen Turniers auf dem Marktplatz des Elfendorfes gesehen. Sie hatte auf ihrem Weg inne gehalten, sich zu den Umstehenden gesellt und den Worten des Mannes neugierig und interessiert gelauscht.

<i>“Was haben sie überhaupt hier zu suchen?“</i>, fragte eine andere, weitaus bissig klingendere. Sie kam von dem Adler-Hybriden, er hatte sich dem Herold zugewandt und war der erste, welcher mit einer Gegenfrage auf seine antwortete.

Der Mann wandte sich ihm zu und sah, dass Salazar ihn mit unverhohlenem Hass anblickte.
<b>Welche Dreistigkeit! Was nimmt sich dieser Kerl heraus? Solch eine Unfreundlichkeit!!</b>, dachte der Herold sich und runzelte die Stirn, zog dabei seine Augenbrauen soweit zusammen, dass kaum noch eine Lücke dazwischen zu erkennen war. So bemerkte er auch kaum, dass der Dunkelelf sich zu der jungen Frau umwandte und ihr das Schwert in die Hand drückte – einzig aus den Augenwinkeln heraus konnte er eine Bewegung bei Lifra erkennen.

Gerade wollte der Mann zu einer Schimpftirade ansetzen, da erhob auch schon ein weiteres Mitglied der Gruppe ihre Stimme. <i>Entschuldigt, wenn ich mich in das Gespräch einmische, aber…“</i>, begann Lifra die ganze Situation aufzuklären. Der Herold blickte nun wieder sie an, seine Augenbrauen waren wieder an ihren eigentlichen Plätzen und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Die Fuchs-Hybridin berichtete, dass der Mann ein Herold aus Pelgar sei und von dem dort bald stattfindenden Turnier verkündet hatte.
<b>Liebreizend! Welch zuvorkommende junge Dame.</b> dachte sich der Mann und lauschte weiterhin ihren Worten, die nun an ihn gerichtete waren.

„Nein selbstverständlich nicht.“, begann der Herold zu sprechen. „Wenn es ihr es nicht wünscht, braucht ihr mir natürlich nicht erzählen was sich hier zugetragen hat.“

Dann versuchte Lifra vergeblich sich aufzurichten. Für den Mann hatte es den deutlichen Eindruck, als hätte sie große Schmerzen und so schritt er zu ihr hinüber. Salazar tat es ihm gleich und trotz seinem Hass auf Menschen schien er ihn zu ignorieren. Die Fuchs-Hybridin reichte dem anderen Hybridin seinen Dolch, dieser stellte sich vor und half der jungen Frau auf die Beine, indem er ihren Arm um seine Schultern legte. Sofort unterstützte der Herold diese Aktion und tat dasselbe mit dem anderen Arm von Lifra.

„Er hat Recht. Ein Heiler ist das mindeste was jetzt benötigt wird. Dort drüben habe ich ein Baumhaus mit einem Heilerschild gesehen.“, meinte der Mann und deutete mit seiner freien Hand auf einen Baum. „Dort wird euch sicherlich gut geholfen.“

Zusammen begannen sie die verletzte Frau dort hin zu bugsieren. Azrael unterdessen stand weiterhin an Ort und Stelle. Der Herold drehte seinen Kopf noch einmal zu ihm um.
„Wollt ihr uns und die junge Dame hier nicht begleiten, werter Herr?“, fragte er und lies seinen Blick noch eine kleine Weile auf dem Dunkelelfen verweilen.
<b>Noch so ein ungehobelter Klotz. Warum umgibt sich diese reizende Frau nur mit solchen Gestallten. Nun ja, dies soll eigentlich nicht meine Sorge sein. Ich bin aus einem anderen Grund hier.</b>

Noch auf dem Weg wandte sich der Herold noch einmal an Lifra. „Ich weiß, dies ist womöglich nicht der optimale Augenblick, dennoch möchte ich euch etwas fragen, werte Dame.“, meinte der Mann und betrachtete das junge Gesicht der Hybridin. „Vorhin, auf dem Marktplatz zeigtet ihr einiges Interesse an dem Turnier in Pelgar. Wenn ich möchtet, denn ihr müsst wissen, dass die Anmeldefrist fast vorüber ist, könnte ich eure Anmeldung hier vollziehen und einen Boten mit dem Pergament nach Pelgar senden. Dann könntet ihr euch noch erholen und danach zur Hauptstadt aufbrechen, um am Turnier teilzunehmen.“

Dies war in der Tat ein einmaliges Angebot, denn eigentlich sollten sich die Teilnehmer des Turniers in Pelgar persönlich bei zwei ganz bestimmten Herolden anmelden. Doch dieser Mann schien liebevoll und warmherzig zu sein und schien auch das ein oder andere Mal das eine oder gar beide Augen zuzudrücken.
Nun standen sie vor der Hütte des Heilers und der Mann klopfte, wartete aber noch immer auf eine Antwort der jungen Dame. Die Reaktion des Adler-Hybriden auf seine Worte versuchte er gänzlich zu ignorieren, wer so unhöflich schon bei einer Begrüßung war, hatte es nicht verdient voll und ganz beachtet zu werden. Aber wer weiß, vielleicht registrierte der Herold ja doch was Salazar tat.


[Für alle die zum Heiler gehen geht es weiter in <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=103873736597" target="_blank">Das Haus der Heilerin</a>]
Zuletzt geändert von Erzähler am Montag 31. Dezember 2007, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten

Zurück zu „Mitten im Dorf“