Das Haus der Heilerin

Vom Zentrum des Dorfes aus hat man einen guten Überblick in die Bäume und somit auf die Gebäude selbst. Man sieht die Taverne und den Tempel, die vielen Wohnhäuser, aber auch kleinere Geschäfte.
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Re: Das Haus der Heilerin

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. Januar 2008, 19:02

Nachdem der Herold den einen Anmeldebogen der junge Lifra und den zweiten ihrem Begleiter Salazar überreicht hatte, nickte er kurz zu der Dame und gesellte sich dann etwas Abseits. Er stellte sich an eine Wand, verschränkte seine Arme vor der Brust, schürzte seine Lippen und lehnte sich mit seinem Rücken gegen das warme Holz des Baumes.

<b>Eigentlich unverschämt von dem Adler-Hybriden. Sich einfach auch noch so kurzfristig in das Turnier reinzuschmuggeln schon fast. Aber was sollte ich machen? Ich kann es ihm ja nicht versagen, wenn ich es in seinem Beisein der jungen, reizenden Dame angeboten habe. Na hoffentlich führt das nicht zu Schwierigkeiten in Pelgar… Ich werde meinen Kopf nicht dafür hinhalten.</b>

Dann jedoch wurde der Mann aus seinen Gedanken gerissen als Lifra ihr Wort erhob.
<i>“Äh, soll ich unter Waffen mein Instrument angeben?“</i>, fragte sie bezüglich des Anmeldebogens. </i>“Ja, natürlich… dumme Frage.“</i>, fügte sie jedoch im gleichen Atemzug noch hinzu.

Der Mensch nickte ihr mit einem Lächeln entgegen, was soviel bedeutete wie <i>Ja, dass ist schon in Ordnung so.</i> Es dauerte auch gar nicht lange, da reichte ihm die Fuchs-Hybridin das Pergament wieder zurück und fragte ihn ob sie ihm nun diktieren könne. Erneut nickte er, setzte sich einfach auf einem Stuhl an einem Tisch, breitete dort seine Schreibutensilien aus und lauschte konzentriert ihren Worten.
<i>“Also, mein Name ist Lifra.
Ich nehme unter dem Wappen Andunies teil,
und zwar im Musikwettkampf.
Mein Instrument ist Querflöte.“</i>

Das Kratzen der Feder auf dem Anmelde-Bogen erfüllte den Raum und hin und wieder blickte der Herold zu der Heilerin auf, die jedoch eisern ihre Strategie des Ignorierens verfolgte. Als Lifra geendet hatte schrieb er noch den letzten Punkt zu ende und hob dann freudig seinen Kopf.

<b>Name des Teilnehmers:</b> Lifra
<b>Unter welchem Wappen der Teilnehmen antritt:</b> Andunie
<b>An welchen Disziplinen nimmt der Spieler teil:</b> Musikwettstreit
<b>Welche <s>Waffe(n)</s> <font face=“Comic“> Instrument </font> setzt der Teilnehmer ein:</b> Querflöte

„Damit wäre Eure Anmeldung nun offiziell. Dies freut mich Euch sehen. Ich werde Euch für den Sieg nur das Beste wünschen.“, meinte der Herold nun.

Dann übergab Lifra an ihren neuen Kameraden Salazar. Dieser schaute sich noch das Pergament an und nickte dann kurz, wobei er seine Aufmerksamkeit auf den Anmeldebogen gerichtet hielt. Der Mann schaute zu ihm hinüber und wieder machte sich der Gedanke in ihm breit, dass der Vogelmann sich in das Turnier eingeschlichen hatte. Aber dagegen konnte er nichts tun und so blieb ihm einzig übrig, auch Salazar für den Wettstreit in Pelgar zu zulassen.
Nachdem dieser dem Menschen nun auch das Pergament zurück gegeben hatte, hatte der Adler-Hybrid allerdings noch eine Frage:
<i>“Gibt es auch einen Flugkontest oder etwas in der Art?“</i>
Der Herold antwortete noch nicht darauf, er wartete auf die Antworten zu den einzelnen Punkten der Anmeldung. Dann endlich begann auch Salazar zu diktieren. Erneut erklang das Kratzen der Feder auf dem Untergrund und es dauerte gar nicht lange, da waren sie nun auch schon fertig.

<b>Name des Teilnehmers:</b> Salazar
<b>Unter welchem Wappen der Teilnehmen antritt:</b> Andunie
<b>An welchen Disziplinen nimmt der Spieler teil:</b> Kampf ohne Magie
<b>Welche Waffe(n) setzt der Teilnehmer ein:</b> Langschwert, Dolch

„Gut, dann hätten wir ja sämtliche Anmeldungen vollzogen. Ich werde sie wohl sogleich an einen Boten übergeben, der sie unverzüglich in die Hauptstatt bringt. Schließlich wollen wir nicht das die Anmeldefrist verstreicht und Eure Pergamentbögen nicht unter den Teilnehmern sind.“, erklärte der Herold und erhaschte einen Blick auf das wartende Gesicht des Vogelmannes. „Ach ja, entschuldigt. Eure Frage, natürlich. Nach meiner Kenntnis gibt es einen Wettstreit im Fluge nicht und etwas derart ähnliches wohl auch nicht. Verzeiht, aber ich muss diese Frage verneinen.“

Dann wandte sich der Herold von beiden ab, klopfte Lifra noch einmal aufmunternd auf die Schulter und verlies augenblicklich das Haus.
Hin und wieder kam ein wahrlich ekelhaftes Geräusch von Feyaria zu den restlich verbliebenen herüber. Gerade so als wolle die Elfe sämtliche Knochen aus der Patientin entfernen. Dies jedoch war nicht der Fall und für das geschulte Auge Lifras, musste man schon sagen, dass diese alte Elfe wirklich etwas von ihrem Handwerk verstand.
Zuletzt geändert von Erzähler am Donnerstag 3. Januar 2008, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Das Haus der Heilerin

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. Januar 2008, 21:38

Kaum das der Heiler verschwunden war, begann Salazar auch schon über ihn herzuziehen. In der gewählten Sprache Garmisch brachte er einige wahrlich böse Worte über seine Lippen und regte sich über den Menschen auf. Danach sah er den Dunkelelfen an.
Dieser war unterdessen mit seinen Gedanken mehr oder minder abwesend. Azrael hatte sich wieder seiner kleinen Erfindung zugewandt und versuchte noch immer zu entschlüsseln, wozu sie wohl dienen mochte. Dann allerdings wurde er von der Schimpf-Tirade wieder zurück geholt. Er schaute den Vogel-Hybriden an und schien sich nur seinen Teil dazu zu denken, denn schließlich verstand er ja nicht was der Andere da von sich gab. Schließlich jedoch riet er Salazar, sich nicht so aufzuregen und wies ihn daraufhin, dass Heiler es gar nicht schätzten wenn Anwesende solch ein Benehmen an den Tag legten.

In der Tat zuckte auch die Heilerin bei dem Tonfall des Vogelmannes zusammen und hätte beinahe einen fatalen Fehler in ihrer Behandlung begangen. Sie war es nicht gewohnt, dass die Ablenkung während ihrer Heilanwendung so groß war. Sie wandte sich jedoch nicht um, ganz im Gegensatz zu ihrer Assistentin. Diese hob den Kopf und schaute Salazar vorwurfsvoll an, legte ihren Zeigefinger auf ihren Mund bedeutete damit dem Hybriden Ruhe zu bewahren und seinen vorlauten Wortschwall zu unterbrechen.

Lifra hatte dem Herold noch ein paar dankende Worte zukommen lassen, kurz bevor dieser das Haus verließ und hatte sich davon überzeugt, dass die Elfe, welche bei Feyaria stand und ihr Wissen praktizierte, etwas von ihrem Handwerk verstand. Die Fuchs-Hybridin war nun sicher, dass Feyaria überleben würde, doch kaum hatte Salazar begonnen seinem Unmut Luft zu machen, da wandte auch sie sich ihm zu.
Ihrem Gesicht war nicht wirklich anzusehen, was sie über die Worte des Adler-Hybriden denken sollte. Empörung? Amüsierend?
Das Lächeln über den Hinweis von Azrael bezüglich der Heiler war nun auf ihrem Mund nicht zu übersehen und Lifra stimmte dem Dunkelelfen zu, meinte noch, dass nicht nur Elfen gutes Benehmen zu schätzen wüssten. Überraschenderweise fügte sie noch hinzu, dass auch sie Garmisch sprechen würde, auch wenn sie wohl wie eine Elfe aussehen mochte.

Einer der Köpfe, welcher einem Anwesenden gehörte, färbte sich plötzlich rötlich. Es war der von Salazar und zu recht schien ihm sein Verhalten nun peinlich zu sein. Schnell jedoch legte sich dieses Gefühl wieder, denn eigentlich, so dachte er sich, hatte er sich nur Luft über sein Missverständnis mit dem Herold gemacht.
Nach einer kurzen Antwort auf die Offenbarung Lifras, sie sei eine Andunierin, lächelte er sie matt an und nun lag sein Augenmerk wesentlich deutlicher und durchdringender auf der jungen Dame. Unverhohlene Neugier zeigte sich in seinen Gedanken und er beschloss sie nicht als ehemaligen Mensch, sondern vielmehr weiterhin als Elfe zu sehen. Doch dann beging er einen fatalen Fehler!

<span style="color:2F5C1F;"><i>“Sind sie bald fertig mit Feyaria? Haben sie noch einen Heiler? Diese junge arme bräuchte Hilfe für ihre Beine.“</i></span>, wandte er sich nun sehr schroff an die Heilerin.
Ohne auf eine Antwort zu warten beantwortete er noch die Frage von Azrael und schenkte dann seine Aufmerksamkeit auch sogleich wieder der jungen Fuchs-Hybridin. Nun war es an ihm, sich an Lifra ranzumachen. Er versicherte ihr, dass er normalerweise nicht mit solchen Fluch-Tiraden lebte und lächelte sie dabei offen an, hoffte, dass man seinem aufgesetzten Blick einfach glauben musste.

Unterdessen musste sich die Elfenheilerin deutlich zusammenreißen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Sicherlich konnte sie einiges aushalten, brachte so gut es ging für vielerlei Sachen Verständnis auf, gewährte den hier Anwesenden sogar das Privileg in ihrem Haus zu bleiben, aber Salazars unverschämtes Verhalten brachte sie fast dazu sich neue Grenzen setzen zu müssen. Sie zog tief atmend und pfeifend die Luft ein, lies ein paar Sekunden in ihrer Lunge verweilen und atmete sie dann wieder ganz langsam aus.
<b>Was für ein vermaledeiter kleiner Wichtigtuer! Welch frevelhaftes Verhalten! Unverschämtheit! Warum lasse ich mir das überhaupt gefallen?!? Solch ein arrogantes Lebewesen, anders kann man ihn nicht bezeichnen! Florencia, steh mir bei und lass mich dies hier ohne verrückt zu werden überstehen… bitte!</b>
Nun nahm sie wieder ihre Arbeit auf, welche sie kurz zuvor nieder gelegt hatte, da sie keinen Fehler bei ihrer Behandlung machen wollte.

Der Söldner und Ingenieur unterdessen hatte seine kleine Apparatur wieder in seine Tasche gleiten lassen, packte sich die in einer Schale liegenden Pfeilspitze, steckte diese ebenfalls ein und fragte Lifra, nachdem er ihr Verkündet hatte, dass Hybriden auch nur Dunkelelfen waren, wann denn der Aufbruch geplant sei. Dazu fügte er noch eine passende Erklärung an.

<i>“ Es tut mir Leid, aber mit meinen verletzten Beinen werde ich nicht richtig laufen können, geschweige denn reiten. Natürlich werde ich mich bemühen, schnellstmöglich weiterzukommen – ich möchte ja nicht das Turnier verpassen – aber garantieren kann ich leider nichts. Wenn die Heilerin Lichtmagie anwenden kann oder eine Salbe oder ähnliches besitzt, die Wunden noch schneller heilen, als meine Kräutersalben, dann könnten wir vielleicht schon morgen abreisen! Und ich selbst möchte ehrlich gesagt auch schnell hier weg, oder besser möglichst früh in Pelgar sein. Ich habe dort noch etwas zu tun.“</i>, meinte Lifra zu Azraels Frage und lächelte ihn entschuldigend an. Danach herrschte zunächst eine unheimliche Stille.
Unterbrochen wurde sie von der Fuchs-Hybridin selbst, als sie mehr zu sich als zu einem anderen meinte, dass sie noch zu Elayoe müsse.

Augenblicklich bot ihr der Vogelmann an, sie zu ihrer genannten Person zu tragen oder gar zu fliegen, da platzte eine wild gewordene Stimme aus der Richtung der Behandlungsbarre herüber.
<span style="color:2F5C1F;">“VERDAMMT NOCH EINMAL, JETZT REICHT ES MIR ABER VÖLLIG!“</span>, schrie die Heilerin und das Klirren von dem benötigten Heiler-Werkzeug auf den Boden erklang. Sie hatte sich Salazar zugewandt und fauchte ihn wutschnaubend an. <span style="color:2F5C1F;">“Bei Florencia, ich bin wirklich eine geduldige Elfe, aber eben läuft das Fass über. Ich bat Euch schweigend oder wenigstens leise zu sprechen, aber was macht Ihr? Ihr beginnt vor meinen Ohren, und ich habe weißgott große Ohren, wie wild zu fluchen und zu wettern. Zwar habe ich nur bruchstückhaft verstanden was Ihr da für eine Umweltverschmutzung von Euch gegeben habt, aber jetzt reicht es.“</span>

Für diejenigen, welche kein Lyrintha sprachen, war die Bedeutung der Worte unverständlich, aber doch konnten sie <u>deutlich</u> erraten, was die Elfe dem Adler-Hybriden vorwarf. Ihre Stimmlage war bei weitem noch lauter, schriller und vorwurfsvoller, als es die von Salazar gewesen war während er über den Herold geflucht hatte.

„Ihr verlasst jetzt augenblicklich mein Haus, habt Ihr verstanden?! Ich erlaube es Euch nicht weiter hier zu verweilen. Verlasst es und kommt NICHT noch schnell wieder, hört Ihr!! Sonst könnt Ihr Euch auf etwas gefasst machen!“, sagte die Heilerin nun in einem kaum merklich leiseren Ton, diesmal jedoch auf celcianisch, sodass auch die Anderen es verstehen konnte.
„Ich habe hier ein Leben zu retten und das erfordert meine volle Aufmerksamkeit. Ablenkung kann ich nicht gebrauchen, nicht auf solche Art und Weise, wie Ihr sie hier veranstaltet. RAUS!“

Sie packte Salazar wandte ihn um und schob ihn mit erstaunlicher Kraft und Leichtigkeit zur Tür, öffnete sie und setzten ihn an die frische Luft. Bevor er noch etwas unternehmen konnte, schlug ihm schon die Tür vor der Nase zu. Innen schnaufte die Elfe nun ein paar mal tief durch und wandte sich dann mit völlig ruhigem und bittendem Ton an die noch restlichen vVersammelten.

„Entschuldigt meinen Ausbruch, aber dies musste jetzt sein.“, entschuldigte sie sich bei den Anwesenden. „Ich würde auch Euch, werter Dunkelelf und Euch werte Tiger-Hybridin, bitten das Haus zu verlassen. Macht Euch keine Sorgen um Eure Freundin hier…“, sie deutete auf Lifra, „… ich werde mich sofort nachdem ich mit Feyaria fertig bin um sie kümmern. Sie wird wieder schneller laufen können als ihr denkt.“

Jenna nickt, wandte sich noch kurz zu Lifra und flüsterte ihr ins Ohr, dass sie die Sache mit Elayoe übernehmen würde, legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin und bedeutete ihr, sich auszuruhen, bis ihre Verletzung wieder verheilt war. Dann verlies auch sie das Gebäude.
„Meisterin!“, erklang die dringende Stimme der Assistentin. „Feyaria. Ihr müsst weiter machen!“
Die Heilerin nickte und ging wieder an die Arbeit.

— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —

Es vergingen ganze drei Tage, bis die Behandlung an Lifras Wunde endlich abgeschlossen war, aber dafür konnte man nun nicht mehr nur eine Spur an ihren Waden erkennen. Es sah gerade so aus, als wäre dort nie etwas gewesen. Auch spürte sie keinen Schmerz mehr und bei jeder Bewegung konnte sie so fest auf- oder zutreten, wie sie wollte. Die Heilerin hatte ein wahres Wunder vollbracht.
Feyaria war nun ebenfalls außer Lebensgefahr. Die Wunde war versorgt und jetzt musste die Elfe warten bis die Zeit sie verheilt hatte. Aber dass sie so schnell wieder bei Bewusstsein und sogar sitzen konnte war ebenfalls erstaunlich. Die Heilerin verstand wahrlich Wunder in der Kunst der Heilung zu vollbringen.

Jetzt war es jedoch an der Zeit Richtung Hauptstadt von Celcia, die Stadt Pelgar, zu reisen, wollte Lifra noch am Turnier teilnehmen. Sie verlies das Haus der Heilerin mit großem Dank und schaute sich nach ihrer Freundin und ihren neuen Begleitern um…


<li>Lifra bekommt wieder <b>10%</b> ihrer Lebensenergie, hat somit wieder sämtliche <b>100%</b> und ist völlig geheilt.
<li>Azrael bekommt wieder <b>10%</b> seiner Lebensenergie, hat somit wieder sämtliche <b>100%</b> und ist völlig geheilt.

[Es geht weiter in <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=103874295191" target="_blank">Mitten im Dorf</a>]
Zuletzt geändert von Erzähler am Dienstag 8. Januar 2008, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

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