Isolationszimmer B

Der Zugang in die festungsartige Verwahrungsanstalt sind nur Priestern und anderen Geistlichen gestattet, denn hier sind geistig Verwirrte untergebracht. Besucher verboten!
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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Sonntag 9. Dezember 2007, 14:31

Ihr Schauspiel des vollkommen verstörten Schändungsopfers schien langsam Früchte zu tragen und Vana frohlockte bereits innerlich über ein erneutes Meisterstück ihrer Verstellungskunst. Dr. Legler schien ihr langsam Vertrauen zu schenken und sie hoffte bereits auf mehr Bewegungsfreiheit innerhalb der Mauern Burgsteins, als diese durch Dr. Legler jäh zunichte gemacht wurde.
<b>In Ketten legen? IN KETTEN LEGEN!!! Was fällt diesem Weibsstück eigentlich ein? Was muss ich denn noch alles anstellen, damit die endlich von meiner Harmlosigkeit überzeugt ist? Verdammt, VERDAMMT NOCH MAL!</b>, fauchte sie in Gedanken. Äußerlich jedoch vollzog sich bei dieser Ankündigung erneut eine Wandlung. Hatte sie bis eben noch das sich langsam beruhigende Opfre gespielt, so traten ihr erneut Tränen in die Augen und als Dr. Legler sie wieder beruhigend in den Arm nahm und ihr ein Schlafmittel anbot, stieß sie die Ärztin vehement von sich und sprang von der Liege auf.

Mit bebenden Lippen, die sie noch nicht einmal schauspielern musste, da sie vor unterdrückter Wut bebten, und wie zur Abwehr von sich gestreckten Händen wich sie langsam nach hinten, weg von Dr. Legler. Dabei schrie sie ängstlich, ja schon fast panisch und mit hysterischer Stimme:
„KETTEN! NEIN! Keine ... *schluchz* wie könnt ihr ... Ahhhh ... ihr wollt mich wieder wehrlos machen, nur um mir wieder Schmerz zuzufügen, mich gar erneut schänden oder vielleicht noch schlimmeres antun. Mich willenlos machen oder meinen Geist manipulieren, so wie es diese Dr. Sinal bei Kazel gemacht hat“
Immer noch die Hände abwehrend und schützend vor ihrem Körper haltend erreichte sie die rückwärtige Wand, wo sie wimmernd in sich zusammensank. „Was seid ihr nur für Menschen? Ihr sagt ich wäre gefährlich, doch wer schützt mich vor euch? Vor Menschen, die helfen sollten und unter diesem Deckmantel die schlimmsten Dinge tun?“ Vorwurfsvoll und ängstlich sah sie zu Dr. Legler, die vorsichtig einen Schritt auf sie zu machte und versuchte sie wieder zu beruhigen.

„NEIN! BLEIBT STEHEN! KOMMT MIR NICHT ZU NAHE!“ Gehetzt schaute sich Vana um, wie ein Tier, dass man in die Enge getrieben hatte und das keinen Ausweg mehr sah. Ihr Blick fiel wie zufällig auf ihr Katana. Mit einem Satz war sie bei der Waffe, riss sie an sich und richtete sie zur Verwunderung der nun doch geschockten Ärztin nicht auf sie, sondern auf sich selbst.
„KEINEN SCHRITT WEITER!, schrie Vana nun voller Verzweiflung. „Eher töte ich mich, als dass ihr mich weiter quält. Der Tod ist gnädiger als diese Anstalt.“
Zitternd und bebend stand sie da, das Schwert auf ihre Brust gerichtet. Binnen Sekunden hatte sich die Situation grundlegend gewandelt. Ein Funke schien zu genügen, um das Pulverfass, in dass sich der Raum verwandelt hatte, in die Luft zu jagen.
Hätte Dr. Legler in Vanas Kopf schauen können, so hätte ihr die eiskalte Berechnung Vanas vermutlich einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Dass sie das Katana auf sich selbst und nicht auf Dr. Legler gerichtet hielt, war nur ein weiterer Zug in ihrem Psychospiel, gab sie damit doch zu verstehen, dass sie lieber sich selbst töten würde, als andere Menschen umzubringen. Irgendwann sollte doch auch Dr. Legler begreifen, dass von Vana keine Gefahr ausgehen würde.

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fremde Frau
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 11. Dezember 2007, 19:25

Nächte hatten ihre eigenen Gesetze. Für die Nervenheilanstalt hiess eines von vielen: Wenn einer spinnt, spinnen sie alle.

Unruhe war Gift für jede Nachtwache und besonders jeder übermüdeten Assistenzärztin. Heute… war es Unruhig und Dr. Legler stand an vordersten Front. Ihre Vorgesetzte Dr. Sinal war nicht für eine Konsultation oder einen weisen Rat verfügbar, sondern musste selbst genesen. Sie würde wohl noch für längere Zeit ausfallen. In der Tagschicht war dies nicht ein all zu grosses Problem, dort würde sie von Dr. Malto Meridini vertreten werden, eigentlich ein Mann der Geriatrie – also der Altenpflege. Doch zur Not oder bei Ferienabwesenheit (hah welch ein Mythos!) vertrat er seine Kollegin Dr. Sinal. Er war ein ruhiger und angenehmer Arzt, doch leider auch ziemlich langsam. Entscheidungen fielen ihm schwer, man sah es ihm an, dass er sich Akutstationen nicht mehr gewohnt war. Doch auch ein Dr. Meridini war in der Nacht nicht verfügbar. So lastete alles auf Isabelle. Andere in der Nacht Diensthabende Oberärzte anzufordern war nur bedingt sinnvoll. Sie kannten weder Situation noch Patientin.

So konnte sich Isabelle… heute zumindest, ziemlich alleine fühlen – und dies tat sie auch. Zumk Glück hatten sie die Götter mit einem gesunden Mass an Selbstvertrauen ausgestattet, was sie nicht an jedem Problem dass sich ihr ergab zusammenbrach. Ja wahrlich… ein Glück.

Mit vielen schweren Themen musste sie sich bereits auseinandersetzen. Da war die plötzlich aufgetretene – der Patientin bisher selbst völlig unbekannte – Herzrhythmusstörung bei welcher der nicht unbegründete Verdacht stand, er könnte iatrogen verursacht worden sein…. Oder gar in purer Absicht. Eine versuchte oder vollendete Vergewaltigung bei eben jener Hilfebedürftigen und nun… eskalierte die Situation gänzlich.

Eigentlich fühlte sich Isabelle bereits viel zu müde für solche schweren Gespräche. Doch was wäre sie für eine Heilkundige gewesen, wenn sie ihrer Patientin in dieser schweren Stunde kein offenes Ohr… und Herz hätte bieten können? Es zählte nicht, dass sie schon seid über 18 Stunden im Dienst war. Eine Patientin war in Not – ihre Patientin. Als Ärztin hatte sie gewisse Verpflichtungen, die manchmal über das eigene Wohl hinaus gingen.

Besonders in jenem Falle, wenn Schutzsuchende und Schutzbrauchende… gerade von jenen Missbraucht wurden, die eigentlich hätten für sie sorgen sollen. Wer bewacht die Wächter? Hiess es so schön. Nun, in jenem Falle war sie es.

Sie hatte Hunger. Durst. Sie fühlte sich schwer und träge. Ihre Gedanken gingen langsam und ihre Konzentration liess nach. Zumal tiefste Nacht herrschte. Vielleicht lag es daran, dass sie das nun folgende Verhalten der Priesterin nicht hatte kommen sehen. Sie ahnte ja nicht, dass es nur gespielt war und deshalb so plötzlich ausbrach.

Isabelle hielt ihre Patientin gerade im Arm als diese plötzlich aufsprang und sich von ihr Abdrückte. Ihre Lippen bebten, die Augen nicht so weit aufgerissen wie gewöhnlich, dafür der Angstschrei um so schriller und lauter. Die Wärterin trat erschrocken einen Schritt zurück. Auch Isabelle war sofort auf den Füssen. Ihre Müdigkeit schien vergessen, Adrenalin kontrollierte sie… und ein messerscharfer Verstand.

Es gab Menschen die blockierte es in einer Akutsituation – waren beinahe Handlungsunfähig… und dann gab es solche wie Dr. Legler. Die Handelten.

In ihren Augen herrschte professionelle Ruhe, die versuchten über das tosend schlagende Herz in ihrem Leib wegzutäuschen.

<i> „KETTEN! NEIN! Keine ... *schluchz* wie könnt ihr ... Ahhhh ... ihr wollt mich wieder wehrlos machen, nur um mir wieder Schmerz zuzufügen, mich gar erneut schänden oder vielleicht noch schlimmeres antun.</i>

Berechtigte Ängste. Wie konnte sich diese Frau hier noch sicher fühlen? Nachdem was gerade geschehen war?

<i>“Mich willenlos machen oder meinen Geist manipulieren, so wie es diese Dr. Sinal bei Kazel gemacht hat“</i>

Verwirrtheit tat sich in Landrias Mimik auf. Von was sprach die Priesterin da? Die Patientin schritt zurück. Isabelle hob ihre Hände leicht an um ihr zu zeigen, dass sie nichts zu verbergen hatte. Sie wahrte den Blickkontakt, ging aber nicht auf sie zu. Dies wirkte oft bedrohlich. Vana erreichte die Wand, sank in sich zusammen. Wimmerte.

<i> „Was seid ihr nur für Menschen? Ihr sagt ich wäre gefährlich, doch wer schützt mich vor euch? Vor Menschen, die helfen sollten und unter diesem Deckmantel die schlimmsten Dinge tun?“</i> Isabelle schwieg. Die Wärterin schielte unauffällig zur Ärztin hinüber. Dann konzentrierte auch sie sich wieder auf Vana. Sie sagte nichts, weil sie wusste dass Vana nun erst einmal Dampf ablassen musste. Sie würde ohnehin nicht hören können, nicht in diesem Zustand. Isabelle rührte sich kaum, verlagerte eigentlich nur ihr Gewicht, doch der Patientin schien dies bereits bedrohlich genug. <i> „NEIN! BLEIBT STEHEN! KOMMT MIR NICHT ZU NAHE!“</i> Isabelle erstarrte. Sah sie ruhig an.

Plötzlich sprang die Priesterin vor und ergriff ihre Waffe. Nun wurde es gefährlich. Lebensgefährlich. Die Wärterin wich zurück. Ihre Hand zum Knüppel greifend. Zur Abwehr bereit. Die junge Frau drehte ihr Messerscharfes Schwert und richtete die Spitze auf ihre eigene Körpermitte. Herzhöhe. Dort, wo jenes gerade begann noch unruhiger und noch holperiger zu Schlagen… trotz Weissdorn. Der Rhythmus geriet aus den Fugen, auch für sie war die Situation mit Stress verbunden. Zumindest empfand es ihr Körper so. Es pochte unangenehm gegen ihren Brustkorb. Schmerzte gar beim Atmen.

<i> „Eher töte ich mich, als dass ihr mich weiter quält. Der Tod ist gnädiger als diese Anstalt.“</i>

Meinte die Frau noch verbittert und verzweifelt. Dann schwieg sie. Nun war der Moment gekommen einzugreifen.

Isabelle Atmete ruhig. Natürlich war sie angespannt und nervös. Dies gab sie auch offen zu. „Ihr macht mir wahrlich Angst.“ Meinte sie leise. „Wir kommen nicht näher, seht ihr. Wir bleiben ruhig hier stehen.“ Auch die Wärterin nahm ihre Hand vom Knüppel und hob sie offen etwas in die Höhe.

„Ich sehe euch hier stehen, mit einer Schwertspitze an die Brust gedrückt… was kann ich für euch tun… damit ihr es senkt?“ Fragte sie ruhig.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Freitag 14. Dezember 2007, 15:13

Unablässig hatte Vana Dr. Legler beobachtet, war über deren Verwirrtheit, als sie ihre Vermutung hinsichtlich Landrias Manipulationen ansprach, nicht wirklich überrascht. Bereits vorher hatte sie aus dem Verhalten Dr. Leglers geschlossen, dass diese nicht ahnte, was ihre werte Kollegin vermutlich noch alles trieb. Diese Erkenntnis war im Moment allerdings nebensächlich, galt es doch, den durch ihre Aktion entstandenen Vorteil so gut wie möglich zu nutzen.

<i>„Ich sehe euch hier stehen, mit einer Schwertspitze an die Brust gedrückt… was kann ich für euch tun… damit ihr es senkt?“</i> Die Frage stand im Raum und Vana überlegte fieberhaft, was sie verlangen sollte. Sie hatte lediglich improvisiert und musste nun auf die Schnelle entscheiden, was den meisten Erfolg versprach. <b>Nun gut, aus der Anstalt entlassen wäre wohl zu kühn, aber was will ich dann, was kann mir weiter helfen?</b>

Ihre Gedanken rasten, bis ihr eine erfolgversprechende Lösung einfiel. In der kurzen Zeit war jedoch auch bei ihr die Anspannung gestiegen, wurde vermehrt Adrenalin ausgeschüttet und ihr Blutdruck stieg langsam aber sicher an, was dazu führte, dass ihr Herz erneut belastet wurde und trotz Weißdornextrakt anfing, Probleme zu bereiten. Die Folgen stellten sich plötzlich und unvorbereitet ein. Ihr Herzschlag wurde unregelmäßiger und die Schmerzen in der Brust stärker, das Atmen bereitete ihr zunehmend Probleme, da mit jedem Atemzug die Stiche in der Brust schlimmer wurden. Schließlich überkamen sie Schwindelanfälle, sie schwankte leicht, griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Brust und sank in die Knie, der Griff um ihr Katana löste sich und dieses fiel klirrend zu Boden.
Hilfe suchend blickte sie Dr. Legler an und stöhnte: „Bitte, schnell, mein Herz! Die Aufregung … aarrrghhh …! Wenn ihr … ooohhhh … nur einen Funken Menschlichkeit … *keuch* … in euch habt, dann helft mir und bringt mich zu dieser Dr. Sinal. Sie wird wissen, was man mit mir gemacht hat. Doch macht schnell!“ Erneut verzog sich ihr Gesicht unter einer Schmerzattacke und sie fiel endgültig auf den Boden, wo sie verkrampft liegen blieb.

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Erzähler
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Erzähler » Sonntag 16. Dezember 2007, 20:31

Dr. Legler war erfahren genug um zu sehen was da gerade bei der Patientin vonstatten ging, als diese begann zu keuchen. Sie kriegte Atemnot, einen roten Kopf. Ein blick auf die Halsvenen der Frau zeigten ihr die Stauung auf. Sie verharrte. Erst als das Schwert klirrend zu Boden viel stürzte sie nach vorn und eilte zu der in sich zusammenbrechenden Frau hin. „Schnell hol Hilfe! Wir müssen sie in die Krankenstation bringen!“ Wie die Ärztin die Wärterin an. Diese verschwand sofort, die Tür weit aufreissend. Man hörte sie noch durch den Flur eilen. „Eine Trage schnell!“ Rufend.

Die Ärztin richtete Vana, auch wenn sie sich etwas dagegen sträubte auf und lehnte sie an die Wand. „Atmen. Ruhig Atmen.“ Wies sie Vana bestimmt und selbstsicher an. Einzig ihre Hände bebten leicht.

Die Wärterin erschien indessen wieder mit einem Rucksack wo die verschiedensten Notfallmedikamente und Bandagen immer für solche Fälle bereitstanden. Es kam nicht selten vor, dass in der Klinik ein Patient sich verletzte oder aufgrund der Medikation Komplikationen hatte. Daher waren sie immer für den Ernstfall ausgerüstet. Dr. Legler packte Vanas linker Arm tätschelte ihre Ellenbeuge ab.

„Ich brauche Weissdornkonzentrat, eine Ampulle.“ Sagte sie knapp.
Die Wärterin grübelte in der Notfallasche, öffnete sie und förderte eine Nadel mit Glaskammer zu tage. Sie brach die Ampulle und zog die Spritze auf. Dr. Legler staute inzwischen den Arm von Vana mit einem Band welches sie sich selbst von der Tasche geholt hatte. „Es wird euch gleich besser gehen!“ Sagte sie konzentriert, nahm die Spritze von der Pflegerin entgegen und drückte diese gegen Vanas Vene. Traf gezielt und injizierte langsam. Das Herz beruhigte sich augenblicklich. Schlug wieder ruhiger. „Zwei Ampullen Baldrian bitte.“ Meinte Dr. Legler schliesslich, dockte die Kammer von der Nadel ab und dockte den Kronus der neuen – mit Baldrian gefüllten Kammer wieder an. Die dunkelbraune Flüssigkeit verschwand in Vanas Vene und sie fühlte sich schnell ziemlich müde. Nur noch dämmerhaft kriegte sie mit wie sie auf eine Trage gehoben wurde. Man sie gut zudeckte und sie aus dem Raum trug. Das Katana, blieb liegen.

Man trug sie durch die Gänge. Dr. Legler steckte der Frau noch eine Infusion, eine klare Flüssigkeit hielt eine der Schwestern immer in die Höhe. Einwenig Flüssigkeit, damit man schnell wieder etwas spritzen konnte falls dies nötig sein würde. Dann verschwand Dr. Legler für einen kurzen Moment. Kam dann mit Wintermantel wieder. Man trug sie raus, zu einer Kutsche, welche gerade vorgefahren war. Zwei uniformierte Wachmänner befanden sich darauf, einer sprang vom Wagen runter. Er salutierte. „Medicus Orlandis zu Diensten.“ Meinte er förmlich. „Statusbericht bitte, Frau Kollegin!“ Er nahm sich ziemlich wichtig, doch dies störte Dr. Legler nicht. Man kannte sich.

„Patientin mit erstdiagnostizierten Herzrhythmusstörungen unklarer Ursache mit Infarktverdacht. Im Moment nach Gabe von einer Ampulle Weissdorn und zwei Ampullen Baldrian Kreislaufstabil. Ich habe noch einen Liter Kochsalz angehängt um die Venen offen zu behalten. Achtung sie ist als Gemeingefährlich eingestuft, Sicherheitsmassnahmen müssen demnach eingehalten werden... sie… sollte noch zu einem…“ Dr. Leglers Stimme senkte sich. Sie seufzte. „Gynäkologischen Konsil gebracht werden.“ Meinte sie schliesslich und reichte dem Fremden die Patientenakte.

Dies war die Übergabe an den Sanitäter der Ambulanz der Reichsklinik. Dieser nickte nur. „keine Sorge.“ Meinte er ruhig. „Ihr wisst ja… die Wache hat ihre Augen überall.“ Er grinste und kümmerte sich von nun an um Vana. Die Fahrt endete aber ziemlich schnell wieder - nämlich erst am Innen, dann am Aussentor der Klinik. Man fuhr sie über die Strassen. Der Sanitäter fixierte ihre Hände und Beine derweil am Wagen. Auch wenn sie sediert worden war, erschien ihm dies sicherer. Die Kutsche holperte durch die Strassen. Der Sanitäter beugte sich über Vana. Er war ein rauhäutiger, stämmiger Mann mit säuberlich gestutztem schwarzen Schnurrbart. Seine aufmerksamen dunklen Augen musterten sie. Vana schlief mehr oder weniger. Etwas jedoch… müsste für sie sehr störend sein. Er hatte die Uniform der pelgarischen Wache an. Die pelgarische Wache… hatte vor wenigen Tagen Steckbriefe austeilen lassen, wo eine gewisse Morticia gesucht wurde… für 5000 Goldmünzen!

Dieser schien sie nicht zu erkennen. Doch die Reichsklinik – dies wusste jeder – war ein wahres Nest von Wachen – schlimmer als in der Kaserne selbst.

Die Kutsche erreichte derweil schon die pompöse Parkanlage des Hospitals.
Zuletzt geändert von Erzähler am Sonntag 16. Dezember 2007, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Montag 17. Dezember 2007, 23:07

Kaum war Vana zusammengebrochen, kam sofort Leben in Dr. Legler. Mit drei Schritten war sie bei Vana, richtete sie auf und gebot ihr ruhig zu atmen. Das war jedoch leichter gesagt als getan, doch Vana wäre nicht diejenige gewesen, die sie war, hätte sie nicht ein gewisses Maß an Selbstdisziplin an den Tag legen können. So schwer es ihr auch fiel, Vana zwang sich dazu gleichmäßig zu atmen. Ein ... Aus ... Ein ... Aus, immer wieder im gleichen Rhythmus.
Während dessen brachte die Wärterin einen Rucksack mit verschiedensten Instrumenten und Essenzen.
<i>„Ich brauche Weissdornkonzentrat, eine Ampulle.“</i> Kurz darauf spürte Vana einen Einstich und ihr Kreislauf stabilisierte sich zusehends. Das Atmen fiel ihr leichter und auch der Schwindel ließ nach. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, spürte sie einen weiteren Einstich, worauf sie augenblicklich in einen ruhigen Dämmerzustand verfiel.

Sie bekam noch mit, dass man sie auf eine Trage legte und fort trug. Schließlich wurde sie in einen Wagen gelegt und dort erneut fixiert, dann rumpelte der Wagen los.
Ihr Wunsch war schneller in Erfüllung gegangen, als sie es sich erträumt hatte, allerdings vollkommen anders als gedacht, denn ihre Waffen und ihre Ausrüstung lagen noch immer in Burgstein.
Zudem ahnte sie, wohin man sie bringen würde und dies gefiel ihr nicht sonderlich. Wenn ihre Vermutung stimmte und die Uniform ihres Begleiters ließ eigentlich keinen Zweifel daran, dann ...<b>Verdammt, die bringen mich in die Reichsklinik und dort wimmelt es nur von Soldaten. Nur gut, dass die denken Morticia wäre eine Dunkelelfe. Trotzdem, ich muss zu Landria und entferne mich immer mehr von ihr.</b>

Vana ahnte ja nicht, dass das genaue Gegenteil der Fall war, vermutete sie Landria doch in Burgstein. Also versuchte sie erneut die Geschichte in ihr genehme Bahnen zu lenken.
Kurz stöhnte sie auf, öffnete ihre Augen und schaute den Wachmann, Verständnislosigkeit vortäuschend, an. „Aaaahhhhoooohhhh. Was? Wo? Wer? ....“ Erstaunt und verschreckt blickte sie auf ihre Fesseln, ruckelte probeweise daran und meinte mit nun furchtsamem Blick und ängstlich zitternder Stimme: „Warum habt ihr mich wieder gefesselt? Ihr ... ihr ... NEEEEIIIIINNN!!!“ Ein furchtbarer Angstschrei entfuhr ihr, der dem Wachmann wohl durch Mark und Bein gehen musste, während Vana zitternd versuchte von ihm abzurücken, was ihr jedoch wegen der Fesselung nicht gelang, und erneut liefen Tränen ihr Gesicht hinab. „Bitte, ...“, flehte sie ihn nun an: „Bitte, tut mir nichts. Ich bin nur eine wehrlose, kranke Frau. Bitte, lasst mich in Ruhe!“
Schluchzend starrte sie vor sich hin, murmelte immer wieder: „Dr. Sinal, muss zu Frau Dr. Sinal. Sie kann helfen, weiß was mir fehlt. Muss zu Dr. Sinal ... Dr. Sinal .... muss zu ihr ...“
Schließlich erstarb auch das Gemurmel und Vana stierte nur noch apathisch vor sich hin.

[So, dann weiter in der Reichsklinik. Thread darfst du eröffnen, es sei denn du entschließt dich doch dazu Vana bei Landria und Shantih mit einzuweisen *g*]

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