Niras Heim

Die Waldelfen aus Eldar leben in hölzernen Baumhäusern, die in den Kronen der Bäume oder rund um die Stämme gebaut und über hölzerne Brücken miteinander verbunden sind. Oft sind Äste und Stamm Teile des Hauses und der Einrichtung.
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Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Samstag 28. Juli 2007, 00:18

Man hörte eine Tür leise aufschwingen und betrat einen frisch duftenden, kühlen Raum. Obwohl man einige Schritte hinab lief, spürte man die Wärme der Sonne auf dem Gesicht. Niras Höhle lag in dem Wurzelwerk eines uralten Baumes. Der Raum war nahezu rund, erstaunlich hoch und nur sehr spärlich eingerichtet. Der Boden fühlte sich erdig an und war mit Kräutern übersät.

Sogleich machte sich Nira daran, Sarion die Abstände zu zeigen. „Hier links ist meine kleine Bastelecke.“ Sie führte ihn ein paar Schritte nach links und fuhr mit seiner freien Hand über einen ovalen, kleinen Tisch auf dem eine kleine Truhe stand und zwei bequeme Hocker. Alles für ihre Größe passend. „Dann kommt der Vorhang zum Vorratsraum...“ Wieder ein paar Schritte, dann weicher Stoff. „...Dann mein Schlafplatz...“ Weitere Schritte, gefolgt von einem leichten nach unten ziehen. Ihr Schlafplatz war offensichtlich ein riesiges Kissen mit einem kleinen runden Kissen und einer herrlich weichen Decke. „...Dann der Vorhang zum Waschraum...“ Weniger Schritte als zuvor, dann wieder Stoff. Dieses Mal etwas rauer. „...Dann meine Gästeecke.“ Schon nach wenigen Schritten fuhr sie wieder mit seiner Hand über eine lose beieinander stehende Ansammlung von leinenen Sitzsäcken in verschiedenen Größen und Formen. Neben jedem Sack stand ein kleiner runder Tisch. „In der Mitte ist die Kochstelle.“ Stolz schwang in Niras Stimme mit. „Warte ich zeig dir noch den Waschraum.“ Und schon zog sie ihn in Richtung des rechten, rauen Vorhanges und hindurch. „Links der Zuber zum Baden, rechts die Schüssel für die kurze Wäsche. Geradeaus die Schränke mit den Tüchern zum Trocknen. Für Wasser musst du nur an den Strippen ziehen.“ Wieder zeigte sie ihm sicher, wo alles war. „Meinst du, das wird gehen ?“

Ariana war an der Tür stehen geblieben und beobachtete die beiden schweigend.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Samstag 28. Juli 2007, 00:49

<b>Eine Wohnung in den Wurzeln eines Baumes? Sachen gibt es... Aber gut eingerichtet ist es, jedenfalls besser als die Goblinhöhlen. Dort ist alles so schlicht und zweckmäßig, kein Gedanke wird an Bequemlichkeit verschwendet. Das hier ist viel angenehmer.</b>

Er prägte sich ein, welchen Abstand die Möbel hatten, wie groß sie waren und wo sie standen. Es gab nämlich nichts peinlicheres, als Sachen umzuwerfen oder gar kaputtzumachen, nur weil man sich an einem Ort nicht auskannte. Aber Nira war ja auch blind, also würde sie keine teure und zerbrechliche Gegenstände so aufstellen, dass sie leicht kaputt gingen, damit diese auch vor ihr selbst sicher waren.
Er wiederholte in Gedanke die Konstellation der Möbel und war zufrieden, da er es problemlos schaffte.

"Ja, ich glaube, ich schaffe es, an einer Strippe zu ziehen, ohne an meine geistige Höchstleistung zu stoßen.", meinte er scherzhaft.
"Mich würde aber interessieren, woher das Wasser kommt. Habt ihr hier Wasserleitungen in Eldar oder kommt es von einem Tank?"

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Samstag 28. Juli 2007, 13:49

Nira errötete leicht. „Ohje... das wollte ich dir auch gar nicht unterstellen. Ich habe nur daran gedacht, wie unsicher ich mich immer an neuen Plätzen fühle und wollte eben nicht, das es dir so geht.“ Sanft strich sie ihm von der Schulter an über den Arm. „Tut mir leid.“

Dann straffte sie sich. „Es kommt aus einer Art Tank. Denke ich jedenfalls. Das ist eine von Arianas Erfindungen. Weil es unsereins doch so schwer fällt, Wasser auf die richtige Temperatur zu bringen und zu merken, wann der Zuber voll ist.“ Begeisterung schwang in ihrer Stimme mit. „Und deswegen gibt ein Zug an der Schnur auch nur eine bestimmte Wassermenge her. Einfach nur praktisch.“

Da ertönte Arianas Stimme vom Vorhang her. „Sie hat Recht. Es kommt aus Tanks. Diese Tanks haben genau die Größe des Zubers beziehungsweise der Schüssel und liegen im Sonnenlicht, so dass sie tagsüber angenehm warm sind. Nachts wird die Wärme dann von den Tanks selber gehalten.“ Sie lächelte wieder dieses fühlbare Lächeln. „Es freut mich, wenn es hilft und gefällt.“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Samstag 28. Juli 2007, 18:57

"Das war ja auch nicht böse gemeint, nur eben neckend."

, meinte Sarion, als Nira sich entschuldigte.

"Das musst du nicht ernst nehmen, ich sage manchmal viel, wenn der Tag lang ist."

Sarion hatte schon einmal von ähnlichen Konstruktionen bei Dampfmaschinen gehört, um den Kessel zu füllen und die Maschine zu kühlen, aber für die einfachen Leute wurde so etwas nicht gemacht. Erstaunlich, dass die Dampfmaschinen es besser als ihre Besitzer hatten...

"Ziemlich praktisch und die Tanks werden mit Regenwasser gefüllt, habe ich recht? Anders würde man sich ja mehr Mühe machen, das Wasser hochzubringen, als man dadurch spart.
Auf jeden Fall ein guter Einfall. Die Erfinder bei uns zu Hause versuchen ständig, Arbeitsvorgänge zu optimieren und denken nie daran, das Leben der Leute zu erleichtern."
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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Samstag 28. Juli 2007, 23:49

„Na dann ist ja gut. Manchmal steh ich aber auch auf dem Schlauch. Also höre wegen mir bloß nie auf zu reden.“ Erleichtert strich Nira ihm über die Wange und setzte sich dann auf den Waschzuberrand, wozu sie sich von Sarion löste. „Ich glaube aber Ariana und ich sind die einzigen mit dieser genialen Wasserversorgung. Ich bin sozusagen ein Glückskind.“

Ariana schmunzelte leicht und gab einen amüsierten Laut von sich. „Stimmt. Das bist du. Das seid ihr beide. Und ich natürlich auch. Schließlich darf ich euch zu meinen Freunden zählen.“ Hatte sie eben noch zu beiden gesprochen, wandte sie sich jetzt Sarion direkt zu. „Auch das stimmt. Und sollte es mal keinen Regen geben, helfen wir eben mit einem kleinen Regentanz nach. Nicht wahr Nira ?“ In der Stimme der Elfe lag eindeutig der Hauch eines Lachens und wärmende Zuneigung.

Nira kicherte fröhlich. „Stimmt.“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 29. Juli 2007, 00:24

Sarion folgte Nira und setzte sich neben ihr auf den Zuberrand, wobei er darauf auchtete, dass dieser nicht durch das Übergewicht auf der einen Seite aus dem Gleichgewicht fiel. Nachdem er dafür gesorgt hatte, dass er und Nira sicher saßen und nicht zum Schluss auf den Boden plumpsten, näherte er sich Nira an, sodass sie Schulter an Schulter saßen.

"Und, ihr Glückskinder, war das mit dem Regentanz nur ein Scherz oder steckt da mehr dahinter?"

Der Goblin kannte sich überhaupt nicht mit Magie aus und wusste deshalb nicht, ob ein Regentanz eine Art von Magie war oder nicht. Er überlegte eine Weile und wartete auf eine Antwort, während er die Berührung mit der Gnomin genoss.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 29. Juli 2007, 16:10

Nira bemerkte mit strahlenden Lächeln, das Sarion ihr prompt folgte. Sanft lehnte sie sich an ihn und schob ihre Hand unter seine. „Wir sind alle Glückskinder. Du also auch. Vielleicht lassen wir dich ja beim nächsten Wassermangel mittanzen. Was meinst du, Ariana?“ In ihrer Stimme lag Übermut und eine schwer zu deutende Emotion, als würde sie mit einem Gefühl kämpfen und wisse nicht wie oder wieso.

Ariana betrachtete die beiden mit geneigtem Kopf. Sie gaben ein eigenartiges Paar ab, wie sie da auf dem Zuberrand saßen. Und doch herrschte zwischen ihnen eine stillschweigende Suche nach Nähe und Einverständnis schien es ihr. Das wärmte ihr das Herz, denn ihrer Meinung nach hatten beide ein Recht darauf und brauchten sie. So in Gedanken versunken, dauerte es etwas, bis sie die Frage bemerkte.
„Wohl ein bisschen von beiden.“ Sie schmunzelte leicht, was ihrer Stimme einen heiteren Klang verlieh. „Ich rufe den Regen mit Magie und Nira liebt es, daraus eine mystische Vorstellung zu machen. Irgendwo muss wohl mal ein Kobold in ihrer Ahnenreihe gewesen sein. Jedenfalls tanzt sie dann mit einem fröhlichen Reim auf den Lippen um den Baum, während ich versteckt zwischen den Ästen die Wolken heraufziehen lasse. Es ist jedes Mal ein echtes Erlebnis, nicht wahr?“

Nira lachte fröhlich auf. „Oh ja! Obwohl ich glaube, ein jeder weiß, dass du den Regen rufst. Aber sie lieben meinen kleinen Anfall von Lebensfreude wohl.“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 29. Juli 2007, 20:40

Sarion lauschte Arianas Erklärung; Es hörte sich nach einer albernen, aber bestimmt lustigen Prozedur an. Ihm gefiel das angenehme Zusammensein mit Nira, Ariana und Buff; Er wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so gut gefühlt hatte. Doch sein Denkfluss wurde von einem leisen Grummeln unterbrochen, das von seinem Bauch her kam.

"Oh, entschuldige, ich habe seit gestern nichts mehr gegessen..."

Er dachte zurück an die letzten Tage, seit er vom Weg abgekommen war. Von Pelgar aus wollte er nach Anduine reisen. Die Wegbeschreibung war, nach Südosten zu reisen und dann eine Brücke zu überqueren... Eine Brücke hatte er überquert, aber er hatte das Gefühl, dass es die falsche war...
Seitdem war er in der Wildnis des Waldes Eldoras und seit ihm auch noch der Proviant ausgegangen war, hatte er sich von den Früchten der Natur ernähren müssen, war wohl nicht gerade das leichteste für einen Blinden ist...
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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Montag 30. Juli 2007, 22:52

Seinem Magenknurren folgte umgehend ein leises Echo. Niras Magen war offensichtlich der gleichen Meinung. Einen Moment lang herrschte schweigen, dann brachen beide Frauen in fröhliches Lachen aus. Nira fiel dabei erst halb in den Zuber, dann etwas schwungvoller gegen Sarion. Es dauerte eine ganze Weile bevor sie sich wieder etwas beruhigt hatten. Schließlich erklang Niras Stimme leicht schniefend. „Entschuldige. Ich glaube, ich habe auch das Essen vergessen.“ Sie überlegte kurz, wobei sie sich die Lachtränen wegwischte. „Allerdings erst seit heute morgen.“ Sie balancierte noch immer von leichten Kicherschauern geschüttelt weiter auf dem Zuberrand.

Arianas Stimme konnte man auch noch deutlich ihre Heiterkeit anhören, als sie sanft herüberschallte. „Ich würde sagen, du gehst jetzt erst einmal baden und wir beiden Weibsen schauen mal, was wir zu essen zusammenbrutzeln können.“ Sie wandte sich offensichtlich zur Wohnhöhle, denn der Vorhang bewegte sich leise an der Wand entlang. Da blieb sie noch mal stehen. „Isst du irgend etwas nicht gerne ?“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Dienstag 31. Juli 2007, 00:03

Hunger hin oder her, er musste sogar mitlachen, auch wenn er nicht genau wusste wieso. Als Nira halb in den Zuber fiel, fiel er fast mit, aber er konnte sich noch halten. Bis sich die Gnomin beruhigt hatte, hielt er sie sanft fest, damit sie sich nicht noch verletzte...
Nachdem das Lachen verklungen war, standen Nira und Ariana auf, um in den Hauptraum zu gehen. Auf Arianas Frage antwortete er:

"Im Moment ist mir alles recht. Nur besonders scharfes Essen vertrage ich nicht gut. Aber jetzt bade ich erst einmal."

Wie aufs Stichwort verließ Ariana den Waschraum. Der Goblin zog den Vorhang zu, wodurch er etwas Privatsphäre hatte, auch wenn er die beiden Frauen immer noch hörte. Er ging zum Waschzuber und zog an der Strippe. Der Zuber füllte sich langsam und Sarion fühlte mit einem Finger die Temperatur. Etwas lauwarm, aber bei seinem Lebensstil war er sowieso nichts besseres gewohnt...
Er entkleidete sich und hörte, wie das Wasser zu fliesen aufhörte. Er setzte sich in den Zuber und legte den Kopf auf den metallernen Rand. Heute morgen hätte er es nicht erträumt, dass er am Abend in einer Wohnung in den Wurzeln eines Baumes baden würde, während zwei sehr lebensfrohe Frauen das Abendessen zubereiteten. Wie sehr sich das Schicksal doch ändern konnte...
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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 31. Juli 2007, 22:08

„Also alles, nur nicht scharf. Ich denke das sollten wir hinkriegen.“ Nira lief ebenfalls zum Vorhang drehte dann aber noch einmal um und huschte zu Sarion zurück. „Danke fürs Festhalten.“ Sie hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Und ich freu mich, dass du hier bist.“ Und schon war sie ebenfalls hinter dem Vorhang verschwunden.

Schon bald hörte man heiteres Gerede und hin und wieder fröhliches Kichern oder Bellen begleitet von Klappern eines Kessels, Schüsseln und Tellern aus dem Wohnraum. Und es dauerte ebenfalls nicht sonderlich lange bis eine verführerisch würzig und irgendwie erdiger Geruch herüberzog.

Die beiden Frauen machten es sich in der Sitzecke gemütlich, als das Essen nur noch köcheln musste und redeten dabei fröhlich weiter, während Buff es sich auf Niras Bett gemütlich machte.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Dienstag 31. Juli 2007, 23:13

Sarion saß noch ein paar Minuten im Zuber und dachte über Nira nach. Ob sie ihn auch mochte? Der Kuss vorhin war zwar flüchtig gewesen, aber dennoch unglaublich angenehm.

<b>Und ich freue mich, dass du hier bist. Das hat sie gesagt... Ob es nur an ihrer guten Laune lag und als Geste des Dankes gedacht war oder vielleicht mehr? Das ist nicht wirklich wichtig, Hauptsache es ist uns beiden angenehm.</b>

Dem Goblin kitzelte es in der Nase, als er den Geruch bemerkte, leise hörte er das Essen köcheln, sodass ihm das Wasser im Mund zusammen lief. Er hörte, wie Nira und Ariana sich unterhielten. Mit seinem geschärften Hörsinn könnte er mithören, aber er verzichtete darauf. Es wäre unhöflich, fremde Gespräche zu belauschen.
Er stand auf und überlegte kurz. Wo waren wieder die Badetücher? Links der Zuber, rechts die Schüssel und in der Mitte die Schränke mit den Tüchern... So war es.
Sarion griff in die Richtung und war froh, dass intelligenter Weise schon ein Tuch am Haken am Schrank hing. Mit dem Leinentuch trocknete er sich ab und stieg aus dem Zuber. Er kleidete sich an und ging dann zum Vorhang. Er steckte seinen Kopf durch diesen und fragte dann:

"Was soll ich mit dem nassen Handtuch und dem Badewasser machen?"
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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 1. August 2007, 21:50

Als sie seine Stimme hörte, stoppte Nira mitten im Satz und drehte lächelnd den Kopf in seine Richtung. „Das Wasser kannst du ablassen, indem du den Stöpsel in der Mitte des Zubers ziehst und das Handtuch kannst du einfach über den Zuberrand legen, wenn das Wasser raus ist. Darum kümmere ich mich später.“ Fröhlich sprang sie auf. „Und dann können wir essen.“

Ariana lächelte vergnügt. Sie erlebte die Gnomin selten so übermütig. „Ehe eure Mägen wieder Privatkonzerte geben, wäre das wahrscheinlich besser.“ In ihrer Stimme lag wieder diese Mischung aus Zuneigung und simpler Wärme. „Fühlst du dich besser, Sarion ?“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Mittwoch 1. August 2007, 22:09

Wie ihm gesagt, griff Sarion in den Zuber und tastete über den Boden nach dem Stöpsel, den er beim Baden gar nicht bemerkt hatte. Er zog ihn und hörte schon, wie das Wasser ablief. Währendessen hörte er Arianas Frage.

"Wirklich schlecht habe ich mich nicht gefühlt, aber es ist ein bisschen unangenehm, wenn man schmutzig ist und dann in das Haus einer anderen Person kommt. Aber jedenfalls danke der Nachfrage."

Erfreut stellte der Geschichtenerzähler fest, dass das Wasser abgelaufen war. Er legte das nasse Handtuch über den Rand und trat dann in den Hauptraum ein.

"Hmmm, riecht aber köstlich..."

, sprach er mit echter Annerkennung.

"Achja, wenn ich euch schon so viel Arbeit bereite, dann möchte ich euch wenigstens auch helfen. So wie ich euch kenne, werdet ihr das mit der vielen Arbeit abstreiten, aber ich würde gerne auch etwas dazu beitragen."

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Donnerstag 2. August 2007, 21:30

Nira errötete vor Freude, schwieg aber, weil sie ihrer Stimme nicht so recht traute.

Ariana schmunzelte, als sie ihr Verhalten bemerkte und wandte sich mit ruhiger, leicht amüsierter Stimme an Sarion. „Gut, dann werden wir eben zugeben, das wir Unmengen an Arbeit mit dem Mahl hatten und dadurch kaum zum reden gekommen sind. Ich denke, du kannst aber sicher nachher beim Abwasch helfen. Jetzt gibt es nicht viel zu tun. Jeder nimmt sich eine Schüssel...“ Sie schnaufte leicht, als Nira ihr eine etwas zu schwungvoll gab, so dass jene in ihren Magen krachte. „...und dann nehmen wir uns einfach.“ Nun klang ihre Stimme leicht atemlos, aber noch immer amüsiert.

Nira glühte nun förmlich und reichte Sarion sehr vorsichtig eine Schüssel und einen Löffel, beide aus glattem, kühlem Holz. Dann nahm sie sich schweigend... Na ja fast schweigend. Sie schimpfte lautlos mit sich... selber beides, füllte sich ihre Schüssel und setzte sich wieder vorsichtig auf einen Sitzsack. Im Schneidersitz, die Schüssel in der einen, den Löffel in der anderen Hand, saß sie da und pustete sacht, um den Eintopf anzukühlen.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Samstag 4. August 2007, 10:30

Sarion konnte nicht sehen, wie Nira bei einem kleinen Ausrutscher Ariana mit einer Schüssel traf, bemerkte aber, dass bei Nira etwas nicht in Ordnung war - Die redsame Gnomin schwieg nämlich.
Er selbst verschob die Frage wieso auf Später, denn so wichtig war sie ja auch nicht. Wichtiger war aus seiner Sicht erst mal das Essen. Er füllte seine Schüssel mit dem dampfenden Eintopf und setzte sich auch auf einen von diesen Sitzsäcken, wobei er feststellte, dass diese viel weicher als Stühle waren.
Gierig nahm er er gleich einen Löffel Eintopf, ohne zu pusten oder ihn auf andere Weise abzukühlen und steckte ihn in den Mund. Es fühlte sich an, als wären glühende Kohlen in seinem Mund und er verbrannte sich seine Zunge sofort. Der Höflichkeit halber lies er die Portion im Mund und schluckte sie schnell runter. Von dieser Erfahrung gelehrt, pustete er erst einmal seinen Eintopf auf einer verträgliche Temperatur runter, bevor er weiter aß. Nachdem er seinen Geschmackssin wieder zurückhatte musste er zugeben, dass der Eintopf köstlich war, was zum Teil auch daran liegen mochte, dass es die erste warme Speiße seit einigen Tagen war...
Nachdem er den Teller fast geleert hatte, hielt er es für angebracht, die beiden Köchinnen zu loben:

"Mein Geruchsinn hat mich nicht getäuscht, das Essen ist tatsächlich sehr lecker, großes Lob an euch beide!"

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Freitag 10. August 2007, 21:47

Nira löffelte ihren Teller langsam und weiterhin schweigend aus. Dabei schien sie in eigene Gedanken abzudriften. Nur ab und an lauschte sie in Sarions Richtung, senkte dann jedoch meist gleich wieder den Kopf. Jedes Mal mit leicht geröteten Wangen.

Ariana bekam die Hast Sarions mit, war jedoch zu höflich, um mit mehr als einem kleinen Schmunzeln zu reagieren. Nur ihr Blick ruhte kurz nachdenklich auf ihm. Sie schien wohl zu ahnen, dass seine letzte warme Mahlzeit etwas länger her war. Amüsiert sah sie kurz zwischen den beiden anderen hin und her und tauschte dann einen wissenden Blick mit Buff, welcher weiterhin auf dem riesigen Kissen thronte.

Auf sein Lob hin lächelten beide Frauen. „Danke.“ Sie kicherten kurz fröhlich auf, als sie das Wort synchron aussprachen. „Du musst entweder sehr hungrig gewesen sein oder einfach lange Zeit nicht mehr verwöhnt worden, wenn dir ein so einfaches Gericht so zusagt.“ In Arianas Stimme klang neben dieser ihr eigenen Wärme auch ein Hauch Neugier durch. Nira schwieg schon wieder.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Freitag 10. August 2007, 22:05

Noch immer hatte Nira nichts gesagt, nur ein einziges Danke und an einem Wort konnte er schlecht ihre Gefühlslage herrausfinden. Insbesondere da ein Danke eine höflige Floskel war, die man von Natur aus verwendet und in die man nur sehr wenig Persönlichkeit einfließen lies.
Während er sich einen Nachschlag auf den Teller löffelte, hörte er Arianas Frage, die ihn ein bisschen zum Nachdenken brachte. Verwönt zu werden... Das kannte Sarion nur als Worte, nicht als persönliche Erfahrung. Das Leben in der Höhle war hart und jeder bekam das, was er brauchte, nicht mehr, aber manchmal weniger. Alles hat seinen Preis, das war ein altbekanntes Sprichwort bei den Goblins. Und er hatte nie wirklich den Genuss erlangt, verwöhnt zu werden. Und in seinem Leben außerhalb der Höhle? Da war es auch nicht besser. Geschichten erzählen war alles andere als ertragsreich. Man bekam mit etwas Glück eine kalte Mahlzeit und ein Lager auf gammligen Stroh; Man war leider von der Gunst der Leute abhängig und selbst in guten Zeiten konnte er sich nicht mehr leisten als der billigste Essen in der billigsten Gaststätte...
Während er so überlegte, wurde sein Eintopf etwas kälter und der Goblin wurde rot, als er bemerkte, dass er eine ganze Minute lang nicht geantwortete hatte, nur da gessessen hatte mit einem Teller Eintopf in der Hand und nicht einmal gegessen hatte.
Als er sich das bewusst wurde, antwortete er sofort, aber das einzige was er rausbrachte, war:

"Ja, das stimmt."

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Freitag 10. August 2007, 22:59

Ariana beobachtete Sarion genau. Niras Schweigen schien ihn leicht zu irritieren. Nun sie selber fand es auch äußerst ungewöhnlich –und amüsant. Die Gnomin sprachlos zu erleben war eine Seltenheit und definitiv bemerkenswert. Wieder sah sie von einem zum anderen. Das wäre zumindestens mal ein interessantes Paar. Sie grinste bei diesem Gedanken.

Ihre Frage schien auch einigen Stoff zum Nachdenken gegeben zu haben. Geduldig wartete sie, bis er seine Gedanken so weit geordnet hatte, das eine Antwort kam. Und lachte bei jener herzlich auf. „Das ist jetzt aber eine unzureichende Antwort auf eine Oder-Frage.“ Sie schmunzelte, was man auch ihrer Stimme entnehmen konnte. „Oder sie ist einfach unheimlich diplomatisch und geheimnisvoll.“

Nira hatte sich derweil auch einen zweiten Teller genommen und es sich wieder auf ihrem Sitzsack gemütlich gemacht. Sie schien von der Unterhaltung nur am Rande mitzukriegen. Denn sie zuckte bei Arianas Lachen leicht zusammen und blinzelte heftig.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Freitag 10. August 2007, 23:17

Seit sie sich zum Essen gesetzt hatten, hatte er zwar zu beiden gesprochen, aber nur die Elfe hatte geantwortet. Die Gnomin hingegen schwieg fast die ganze Zeit über. Sarion wünschte, er könnte sehen, damit er an ihren Gesichtszügen herausfinden konnte, was mit ihr los war. Aber würde auch weiterhin ein Rätsel bleiben.
Der Goblin hörte, was Ariana sagte und er antwortete:

"Geheimnisse habe ich eigentlich keine und ich bin auch kein Diplomat. Vielleicht kann ich mit Worten umgehen und sie einsetzen, aber gewiss bin ich kein Diplomat! Aber um zu deiner vorherigen Frage zurück zu kommen: Beides stimmt in gewisser Weise."

Sarion war froh, endlicht wieder die Sprache gefunden zu haben. Man kam sich so nackt vor, wenn man nicht keine richtigen Sätze sagen konnte. Er machte sich an seinen immer noch unberührten zweiten Teller Eintopf und aß ihn; Pusten musste er nicht mehr, denn er hatte ihn ja sowieso kalt werden lassen. Im Vergleich zu seinen üblichen Mahlzeiten war der Eintopf eine Delikatesse.
Schließlich hielt er es nicht mehr aus, dass Nira nichts sagte, also fragte er direkt:

"Nira, ist irgendetwas? Du bis gerade so still..."

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Samstag 11. August 2007, 14:03

Schmunzelnd lauschte Ariana ihm. „Ich denke jeder hat das eine oder andere Geheimnis und eine diplomatische Ader. Nur der eine weiß von ihr, der andere nicht. Die, die nicht von ihr wissen, sind oft die, die am meisten darauf bedacht sind, sie zu nutzen.“ Sie leerte ihren Teller und stellte ihn auf das Tischchen neben sich. Bei Sarions Frage drehte sie sich ebenfalls Nira zu. Mit einem kleinen Lächeln beobachtete sie ihre kleine Freundin und wartete ebenso gespannt auf deren Antwort.

Nira schrak bei seiner Frage leicht zusammen und errötete erneut heftig. In solchen Momenten war sie äußerst dankbar dafür blind zu sein. So musste sie wenigstens nicht sehen, wie sie sich zum Narr machte. Sie räusperte sich –und vergaß dabei den Rest Eintopf in ihrem Mund. Hustend klopfte sie sich gegen die Brust. „Nichts...“ Ihre Stimme klang noch etwas atemlos vom Husten und ordentlich verlegen. „Ich war nur etwas in Gedanken. Tut mir leid.“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Samstag 11. August 2007, 14:33

"Das muss es dir nicht. Ich war nur etwas verwirrt, da du bis jetzt nicht sehr viel gesagt hast."

, meinte er mit einen Ton wie bei einer Entschuldigung. Der Goblin grübelte über Arianas Worte: Er und eine diplomatische Ader? Ohne zu Übertreiben, gab er zu, mit Worten umgehen zu können. Es heißt bekanntlich, ein Bild sagt mehr als tausend Worte und ein Blinder muss ja diesen Nachteil kompensieren müssen. Er wusste von der Wirkung der Wortwahl auf die Zuhörer durch seine Geschichten und wie man die Gefühle der Personen mit der Geschichte mitzog. Seine Zuhörer waren an den traurigen Stellen traurig und an den fröhlichen Stellen auch fröhlich. Könnte er seine Fähigkeite, den Zuhörer zu beeinflussen auch anders nutzen?
Er stellte sich selbst als Diplomat vor, der im Dienste eines Königs in feine Gewänder gekleidet und mit viel Geld bezahlt über irgendwelche Verträge verhandelte und der dabei nur die eigenen Worte als Werkzeuge hatte. Das könnte ihm sicherlich gefallen...
Als er seinen zweiten Teller leer gelöffelt hatte, war er satt und stellte ihn vor sich hin und streichelte zufrieden seinen vollen Bauch.
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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 12. August 2007, 16:59

Da musste Nira leise Kichern. „Stimmt, das ist wohl eher selten.“ Sie schlürfte nun deutlich gelöster und fröhlicher den Rest aus ihrer Schüssel und überlegte dabei, wann sie das letzte Mal so lange geschwiegen hatte. Es wollte ihr einfach nicht mehr einfallen. Erneut leise lachend stellte sie ihre Schüssel ebenfalls auf einen der Tische. „Mir will wirklich nicht mehr einfallen, wann ich zuletzt in Gegenwart anderer so lange geschwiegen habe. Herrje... ich bin eine Quasselstrippe.“ Sie zog eine Grimasse. Und doch lag eindeutig ein Lachen in ihrer Stimme. „Aber jetzt wenigstens eine satte Quasselstrippe.“

Ariana lächelte, als sie Sarion beobachtete. Und als sie Niras Worte vernahm, erklang auch ihr warmes Lachen wieder. „Jetzt, wo du es sagst.“ In ihrer Stimme tanzte nur so der Übermut. „ICH hätte mich ja nie getraut, das zu sagen, aber...“

Selbst Buff sah sich genötigt, ein zustimmendes Bellen von sich zu geben. Da brachen die beiden Frauen erneut in ihr fröhliches, mitreißendes Gelächter aus.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 12. August 2007, 21:15

Sarion war froh, zum einem, dass die Situation sich zum Guten wendete, zum anderen, dass Nira auch wieder sprach und lachte. Er hielt sich auch nicht zurück und lachte auch ein bisschen mit, wenn nicht so stark wie die beiden Frauen es taten. Der Goblin hörte das Geräusch, wenn das Holz der Schüsseln die Tische berührte und folgerte daraus, dass beide schon fertig waren. Nachdem das Gelächter verklungen war, ergriff er das Wort:

"Nachdem wir nun alle satt sind, würde ich gerne wissen, wo denn das Geschirr abgewaschen wird."

Auch wenn Sarion ein gutes Gedächtniss hatte, denn es war ihm nicht möglich, irgendetwas aufzuschreiben, konnte er sich nicht erinnern, wo man das Geschirr reinigte...
Zuletzt geändert von Sarion am Sonntag 12. August 2007, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 12. August 2007, 21:32

Nira freute sich sichtlich, als sie hörte, das Sarion mit ihnen lachte. Sie hatte für sich beschlossen, das er das viel zu selten tat und sich fest vorgenommen, dass zu ändern. Schließlich wusste sie aus eigener Erfahrung, wie wichtig Lachen für die Seele war. Langsam beruhigten sich und schon ergriff Sarion wieder das Wort.

Ariana grinste. „Das ist ein Mann nach meinem Geschmack.“

„Nicht wahr ?“ Nira kicherte vergnügt und sprang auf. „Die waschen wir in der Waschschüssel nebenan.“ Unsicher stand sie einen Moment da und versuchte sich zu erinnern, wo Sarion sich hingesetzt hatte. Dann schlug sie sich an die Stirn und hüpfte fröhlich zu ihm. „Na dann auf, satter Geselle.“ Sie streckte die Hände aus und tastete nach seinen Händen.

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