Schüler des Sohns

Wie die Todesinsel aussieht, weiß man nicht. Wie man lebend zu ihr gelangt, ist ebenfalls unbekannt. Nur die Toten kennen sie, denn nur sie finden sich dort wieder. Aber was ist mit diesen blinden Wesen, die hier hausen?
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Schüler des Sohns

Beitrag von Erzähler » Samstag 12. Februar 2011, 16:44

“ Steh auf! Erheb dich!” könnte er mehr und mehr hören.
Was war es?
Kalter Stein spürte der alte Mann neben sich. Der Wind war warm. Fast zu warm, doch es ließ ihn nicht frieren. Doch es brannte bei jedem Atemzug. Die Luft flimmerte in einem matten Rot-Ton.
Auf den Boden waren Steine aus weißem Marmor.
Doch irgendwie sah es seltsam aus. Es war kein Marmor. Nein!
Der Boden war mit tausenden von Totenschädeln bedeckt. Sie waren wie Steine in den Boden eingelassen.
Höhnisch grinsten sie einen mit dem ewigwährendem Lächeln an.
Säulen aus einem diamantartigen Material waren links und rechts von ihm aufgestellt. Sie ließen den Blick zu großen Schalen folgen, wo seltsame tanzende rote Kugeln schwebten.
Ein grausiges Schreien schien von dort zu kommen.
Vom Boden aus, direkt vor Vanitas, war eine Treppe. Drei Stufen, dann hörte sie auf. Da stand etwas. Ein gewaltiger und mächtig wirkender Thron.
Er war aus Knochen und er konnte schemenhafte Wesen sich darin bewegen sehen. War da nicht sogar das Gesicht seines letzten Schülers gewesen.
Aber der Thron war leer.
Noch! Nebel bildete sich dort und sie nahm eine feste Gestalt an.
Fast zwei Meter groß.
Die Beine leicht überschlagen, blickte sie zu ihm runter. Eine Hand war an die Stirn nachdenklich gelegt, während die andere auf der Lehne verweilte.
Der “Elf”.
Seine Ohren waren hier noch eine Spur spitzer während seine langen schwarzen Nägel auf die Lehne des Throns tippten. Er lächelte.
Zähne wie eines Vampirs zeigten sich zwischen den wohl geschwungenen Lippen.
Der Oberkörper war frei und er trug nur einen langen breiten Streifen Stoff, der wie flüssiges Blut nur das nötigste bedeckte.
Überall am Körper waren die Adern wie Lava und flüssiges Gold.
Wo war der Magier gelandet?
“ Steh auf, mein lieber…” lächelte die Gestalt auf ihn runter.
Tatsächlich würde Vanitas jetzt erst merken, dass er vollkommen unbekleidet war. Alles was er bei sich hatte , war verschwunden. Doch er würde eine Kraft in sich spüren, wie seit langem nicht mehr.
“ ich heiße dich willkommen… wir sollten reden. Von gefühlslosen Menschen zu gefühlslosen… hmm… nun ja, sagen wir Elfen… Doch du hast bestimmt Fragen, aber kleide dich erst ein…dort drüben sind deine Sachen.”
Er zeigte mit einem Finger zu einer Stelle. Da stand ein vereinzelter Stuhl. Dort waren seine Sachen… und sie waren heil.
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Re: Schüler des Sohns

Beitrag von Vanitas » Samstag 12. Februar 2011, 21:22

Er war alt geworden. So verdammt alt! Über 120 Jahre lebte er nun, länger als die meisten Menschen und er hatte all die Jahre gelebt ohne etwas zu bedauern oder nachzuweinen. Das alter war der natürliche Feind der gesamten Welt, der Feind von allem was lebte. Er machte schwach und gebrechlich, verlangsamte und vernebelte den Geist. Aber musste sich Vanitas überhaupt noch sorgen über das altern machen?
Schnelle Bilder schossen durch seinem Kopf. Grade noch hatte er diese verdammten Elfen von Schmutz und Pestilenzen befreit und wollte nichts weiter, als dessen magische Affinität feststellen. Und dann war plötzlich alles schief gegangen. Zuerst war es nur sein Zauber, der sich so seltsam gebärdet hatte: Anstatt einfach nur die Farbe der Magie des Streuners anzunehmen, hatte die magisch aufbereitete Flüssigkeit angefangen zu kochen, hatte in rascher folge die Färbung geändert und war am Ende wieder klar gewesen. Und hatte die wahre Gestallt des Elfen offenbart! Dieses verdammte Dämonengesocks hatte ihn herein gelegt!
Vanitas hatte nichts anderes als eine einfache Arbeitskraft gewollt, die er am Ende seines Aufenthalts in Pelgar zur Kata Maya geschickt hätte. Nun schien es so, als wäre er es gewesen, der wie eine Spielfigur manipuliert hatte. Welch unglaublich peinlicher Umstand. Man hatte IHN betrogen und benutz, ihn, den Meister der Intrige! Das Bild des Elfen, der ihn mit einem verdammten Blitzzauber attackierte, schoss durch seinen Kopf. Er hatte nicht einmal Gelegenheit gehabt, sich zu wehren. Es war zu schnell, zu plötzlich geschehen. Mit Abscheu erinnerte sich Vanitas an den Schmerz, den er gespürt hatte, als die Attacke seine inneren Organe verbrannte und die haut schmolz. Und das machte ihn stutzig. Nach allen Regeln der Logik dürfte er sich an diese Attacke gar nicht erinnern können, er dürfte überhaupt nicht mehr Denken können. Unzählige male hatte er bereits gemordet, hunderte, wenn nicht sogar noch mehr, unschuldige Seelen in den tot geschickt. Mal durch seine eigene macht, mal durch die Kräfte seiner Famuli. Daher wusste er auch ziemlich genau, dass niemand so eine Attacke hätte überleben können. Absolut niemand, nicht einmal einer dieser verdammten Heptarchen. Das lies dann wohl nur einen einzigen Schluss zu: Er, Vanitas aka Manah war tatsächlich tot.
Langsam wurde sich Vanitas seines Körpers wieder bewusst. Er lag auf einem harten Untergrund, die Luft war heiß wie in der Wüste und schmerzte beim einatmen. War er etwa in der Unterwelt? Sofort versuchte er seine Kräfte zu fokussieren, doch daraus wurde nichts. Er spürte in der gesamten Umgebung weder Wasser noch Pflanzen oder wenigstens Leichnahme. Nicht einmal die Wasserhülle, mit der er sich vor wenigen Augenblicken noch eingehüllt hatte, war noch vorhanden. Er war entwaffnet worden ...
Eine Stimme drang an sein Ohr, eine befehlende Stimme. Vanitas schlug die Augen auf, verengte sie aber sofort zu schlitzen. Ein Anzeichen dafür, wie es im Moment um seine Laune stand. Als er sich mit beiden Händen vom harten Boden abdrücken wollte, spürte er zum ersten mal, dass es sich nicht um eine ebene Fläche handelte. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Umgebung. Anstatt auf einem Steinboden, wie zuerst angenommen, lag er auf einem Meer aus Totenschädeln. Nüchtern umschloss er einen der knöchernen Köpfe, hob ihn sich vors Gesicht und blickte in die leeren Augenhöhlen. Vanitas stand nun vollends auf und sah sich um. Der Ursprung der Stimme war nicht auszumachen. Es war nichts auszumachen, abgesehen von einem unbesetzten Thron, der wohl ebenfalls aus Gebeinen bestand und mehreren hohen Säulen aus Diamanten oder ähnlichem.
Eine Frostschicht legte sich um den Schädel, dann zersplitterte er unter dem Druck den der Mager auf die sterblichen Überreste ausübte. Zumindest das ging noch. Aber Vanitas machte sich keine falschen Vorstellungen. Sein Können, was Eismagie anging, war nicht einmal im Ansatz so kraftvoll, wie seine Wassermagie. Wenn er schon damit gegen diesen Dämon versagt hatte, brauchte er es mit Eis gar nicht erst probieren.
Dann geschah etwas: Auf dem bis eben noch verwaisten Thron, manifestierte sich eine Gestallt, zuerst nur Nebel, doch schon bald klar umrissen und von fester Form. Was auch immer dort saß wie ein König, es ähnelte dem Elfen, wenn auch mit deutlichen unterschieden.
Man sollte meinen, der Vorgang würde jeden normal denkenden Menschen verschrecken oder zumindest beunruhigen, denn das, was früher einmal der Elf gewesen war, hatte nun ein wirklich gräuliches Äußeres angenommen. Doch Vanitas blieb scheinbar gelassen. Was sollte denn auch schon passieren. Wenn er wirklich tot war, dann war ohnehin alles egal, wenn er im Harax gelandet sein sollte, war er dem Dämon auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Eine einfache Tatsache, mit der sich Vanitas abfand. Und wiederum auch nicht. Es DURFTE so einfach nicht enden. Er hatte es gesehen, er hatte seine eigene Zukunft doch gesehen! Von diesem Ort war er in seiner Vision verschont geblieben.
Erst als der Dämon wieder das Wort erhob und dann auf einen Stuhl deutete, auf dem so etwas wie eine Kopie von Vanitas Garderobe lag, wurde der alte Magier sich seiner Nacktheit bewusst. Der Unterschied zwischen Elf und Mann war nun deutlicher als jemals zuvor gesehen. Während dieses Wesen auf dem Beinthron Gesundheit und Kraft verströmte, war er selbst nichts weiter als ein gebrechlicher Greis, dürr, sehnig und ohne Muskeln. Wenn Vanitas wirklich tot war - und dieser Gedanke wurde immer stärker, je länger er darüber nachdachte – dann war es eine reine Verhöhnung, dass er noch immer mit dieser sterblichen Hülle bestraft war.
Betont langsam ging Vanitas zu der gewiesenen Stelle und begann sich anzukleiden. Hose Hemd, Stiefel und Handschuhe wanderten an ihren angestammten Platz. Zuletzt legte der Magier sich den schwarzen Mantel an, den nur die wenigsten zu sehen bekamen. Dem grauen Bettlergewand schenkte er keine Beachtung, von seinem Gürtel mit den Giftphiolen und seinem Stab fehlte jede Spur.
”Ich habe genau zwei Fragen an dich, Dämon. Wo bin ich und wie komme ich wieder von hier weg!“ Die barsche und kalte Art, mit der Vanitas zu dem Elfen sprach machte ganz klar deutlich, dass er nicht eingeschüchtert war. Und er hatte nicht vor, ein Spiel mitzuspielen, dessen Regeln er nicht selbst bestimmen konnte!

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Re: Schüler des Sohns

Beitrag von Erzähler » Sonntag 13. Februar 2011, 00:22

Eine Augenbraue hob sich bei der Gestalt. Dann lachte sie. Laut und grausam hallte es durch den Raum. Die kleinen Kugeln, welche wie Lichter an mehreren Stellen zu sehen waren, schienen sich weg zu ducken.
“ Immer noch der Meinung, du könntest die Zügel halten…oh Vanitas, du bist so ein Idiot. ...doch auch zu amüsant. Ist dir eigentlich klar, dass du es meiner Gnade zu verdanken hast, dass du in DEINEM Körper hier bist…und nicht…” Er holte aus der Luft eine kleine rote Kugel.
“…wie die meisten, die sonst hier landen.”
Er schnipste die Kugel weg und erhob sich von seinem Thron. Langsam kam er auf Vanitas zu. Langes schwarzes Haar floss über dessen Rücken. Seine Haltung war kraftvoll und ehrfurchtgebietend.
Er blieb vor Vanitas stehen.
“ ich beantworte dir jedoch nur zu gerne deine Fragen, du bist in dem Reich, welches deiner Seele zugehört… und wie du wegkommst, mein Schüler… nun, du arbeitest für mich… und ich werde dich ziehen lassen “ Er legte fast schon freundschaftlich seinen Arm um die Schultern des Magus. Der Griff war eisern. Ein Schraubstock würde sich ähnlich anfühlen.
“ du wirst mir 12 Seelen opfern….nicht mehr…und du wirst sie mir auf die grausigste Art opfern, wie es möglich ist. Sollte für dich kein Problem sein. Doch nicht irgendwelche Seelen. Sie sollten wichtige Personen sein und es sollte so viel Chaos wie möglich nach sich ziehen, verstanden?”
Er packte den Magus am Kinn und näherte sich seinem Gesicht. Die Hitze, die dieses Wesen ausstrahlte wurde stärker.
“ wir werden es besiegeln… du wirst dich an mich binden… oder ich werde dich die nächsten Jahrtausende so foltern, dass du mir so oder so gehorchst. Du hast die Wahl.” Er tätschelte die Wange von Vanitas und kehrte ihm den Rücken zu.
Dann drehte er sich um als habe er etwas vergessen mitzuteilen..
“…hmm doch sagen wir so… ich mache es dir gerne schmackhaft… ich mag deine Art, wirklich! Du amüsierst mich… und du könntest es wirklich zu was bringen. Ich werde dir Jugend schenken…und Macht…für jeden Tod, wirst du es bekommen…. und deinen Stab bekommst du natürlich auch.” Er lächelte ihn an. Fast schon freundlich, doch die Augen zeigten eine Gefühllosigkeit.
So wie die Augen von Vanitas selbst.
“ Wie sieht es aus?… kommen wir ins Geschäft, oder willst du noch etwas wissen?” Er streckte ihn den Hand hin. Sollte der Magus einfach nur einschlagen?
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Re: Schüler des Sohns

Beitrag von Vanitas » Sonntag 13. Februar 2011, 01:33

Vanitas regte keinen Muskel, weder als dieser Dämon in Elfengestallt auf so monströse Art lachte, noch als er ihn beleidigte, ihn einen Idiot nannte. Das alles lies ihn kalt. Emotionale Regungen, wie sie normale Menschen verspürten, kannte der Abtrünnige schon seit einer geschätzten Ewigkeit nicht mehr. Angst, Hass, Trauer, dass waren nichts weiter als Worte, Worte die schwache Wesen verwendeten um ihre schwachen Geister zu entschuldigen. „Welche Gnade habe ich schon von einem Wesen zu erwarten, dass einen alten Mann ohne Vorwarnung angreift?,“ kommentierte der Magier in einer für seine Verhältnisse schon fast komischen Art.
Die Gestallt erhob sich von ihrem Thron und richtete sich zu ihrer vollen, imposanten Größe auf. Was hätte Vanitas nicht alles für einen solchen, einen starken, Körper gegeben. Nahezu alles! Diese gebrechliche Hülle, die er sein eigen nannte war ein lachhafter Witz dagegen. Unwillkürlich machte Vanitas einen Schritt zurück, als das Wesen auf ihn zu kam. Nicht etwa, weil er von der Gestalt eingeschüchtert war, sondern weil er die Hitze, die von ihr ausging als unerträglich empfand.
Der Elf, Dämon, böse Geist oder was immer dieses Wesen auch war, erklärte ihm nun, was es von Vanitas wollte. Anscheinend war Es auf der Suche nach einem neuen Handlanger, da es gedachte, den Hexer für sich arbeiten zu lassen. Wie unglaublich die Worte des Wesens den Menschen beleidigten und Provozierten, konnte dieses wohl nur erahnen, denn der alte Mann verzog keine Miene. Dabei empfand er es nicht einmal als das schlimmste, dass er zum Laufburschen degradiert werden sollte. Das Es ihn seinen Schüler nannte, war der eigentliche Knackpunkt, der ihm sauer aufstieß. Der Elf mochte ihn seinen Diener, seinen Schergen, seinetwegen sogar seinen Sklaven nennen, doch Vanitas Aka Manah würde gewiss niemals akzeptieren, zum Schüler erniedrigt zu werden. Trotzdem hielt er inne. Einem solchen Gegner brauchte er in seinem Zustand gar nicht erst gegenüber zu treten. Da konnte er nur verlieren. So lies er es auch stumm über sich ergehen, von dem Elfen in die Zange genommen zu werden.
Dieser ging nun näher auf die Details des Paktes ein, den er mit Vanitas zu schließen gedachte. Für Vanitas klang das recht simpel. Zwölf Seelen, grausam geopfert, um sein eigenes Leben zu bewahren. Wichtige Personen, deren verschwinden Hysterie und Chaos auslösten. Oder die alternative für das eine oder andere Zeitalter in diesem Reich, wo immer es nun liegen mochte, gequält zu werden. Der Dämon wäre mit genügend Zeit gewiss in der Lage ihn zu brechen, dessen war sich Vanitas fast schon sicher. Wozu sich also unnötig mit Leid und Schmerz quälen? Da zog er doch lieber den einfacheren Weg vor.
Das Unwesen tätschelte den alten Mann wie ein kleines Kind und wandte sich dann von ihm ab. Der Magier fühlte sich sogleich besser, kaum musste er die Hitze des dämonischen Körpers nicht mehr so nahe ertragen. „Nur zwölf Seelen,“ meinte Vanitas nun seinerseits und nutzte die Pause des Elfen aus um eine Frage zu stellen, die sich ihm nicht erschloss. „Ich bin doch bereits eine Seele. Wenn du mit mir so spielend fertig wurdest, warum nimmst du dir nicht einfach noch elf weitere? Oder bist du nicht in der Lage jemanden zu töten, der nicht so von Grund auf verdorben und kalt st wie ich?“ Wahrscheinlich dienten diese Seelen nur dazu, den Elfen zu stärken. Anders konnte sich Vanitas diese Aufgabe nicht erklären. Man las in theologischen Studien ja immer wieder, dass es dunkle Götter gab, die durch Menschenopfer an Kraft gewannen. Was zurück zur zentralen Frage führte: Was war dieses Wesen bloß?
Um es sich selbst leichter zu machen, versuchte das Wesen nun, diesen Frohendienst etwas schmackhafter zu gestalten, indem er etwas anbot, dem kaum jemand wiederstehen konnte: Jugend und Macht!
Aber Vanitas hatte mit einem mal einen ganz anderen Gedanken, einen genialen Einfall. „Ich will weder deine Jugend, noch deine Macht. Was bringt mir die Jugend denn mehr als weitere hundert Jahre? Was für Macht kannst du mir schon anbieten, die ich mir nicht auch selbst aneignen könnte? Und mein Stab ... wertloses Holz. Ich habe einen anderen Vorschlag für dich...“
Nun offenbarte es sich, dass es sich bei der Kleidung wohl wirklich um Vanitas Besitz handelte, denn als er instinktiv in die Innentasche seines Mantels griff, fand er dort vor was er gesucht hatte. Er zückte sein privates Notizbuch, eines von dreien zumindest und begann darin zu Blättern, bis er die Seite gefunden hatte. Ohne zu zögern hielt er dem Elfen die originalgetreue und detailreiche Zeichnung eine Waffe vors Gesicht. „Ich werde gerne diese zwölf Seelen für dich sammeln, wenn es sein muss sollen es auch zehnmal so viele sein. Aber im Gegenzug will ich von dir Wissen, wo ich den Dolch von Ventha finde, sowie dein Wort, niemals wieder von dir ausgenutzt zu werden!“ Und nun war es an Vanitas, die Hand zum einschlagen auszustrecken.

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Re: Schüler des Sohns

Beitrag von Erzähler » Sonntag 13. Februar 2011, 12:47

Der Elf legte den Kopf wieder schräg. Er schmunzelte und schüttelte leicht amüsiert den Kopf.
“ du wirst dich nicht ändern, Schüler…oder?…” Er blickte Vanitas an. Und sein Blick ging tief. So tief bis in die Grundfesten des Geistes. Es war als würden im Kopfe von Vanitas sich Türen sich öffnen. Sein Geist war für den Elfen offengelegt. Jede Information über Vanitas schien aus den Türen sich zu zeigen. Und auch jede Information über den Dolch der Venthra.
Es war als würde man Nägel durch seinen Kopf in den Geist schlagen. Lange Nägel.
Dann war es vorbei.
Der Elf hatte die Hand gehoben, so als würde er seinen Zauber unterbinden.
“ Du bist wirklich tollkühn… und das für dein Alter. Du versuchst mir Bedingungen aufzudrücken. Wer bist du, dass du dich erdreistet mit mir so zu reden. …doch deine Unverfrorenheit ist das, weshalb ich dich erwählt habe. Wir sind uns ähnlich.”
Er trat wieder zu seinen Thron winkte jedoch Vanitas zu ihm zu folgen.
“ Es würde mir ein leichtes sein, dich zu brechen… doch will ich dir eins freundlich mitteilen.” Er wirbelte rum und seine Hand mit den Krallen schlug sich in die Brust von Vanitas. Es war als würden die Krallen das Herz rausreißen wollen. Und obwohl es eigentlich nicht Schmerzen dürfte, spürte Vanitas wie die Hitze durch ihn brannte. Un den grausamen Schmerz.
Die Augen des Elfen waren dabei ruhig, fast schon gelangweilt.
“ Vanitas Aka Manah, stelle MIR keine Bedingungen. DU bist in keiner Position. Glaube nicht, dass du der einzige bist, den ich losschickte….Du willst meine macht nicht? Keine Jugend?…nur das Wissen um diesen Dolch? Glaubst du wirklich alles, was an Visionen zu dir kommt? ICH selber sende genügend aus….doch du sollst deinen Wunsch erhalten. Doch wenn du erwartest, dass du zwei Sachen fordern kannst, muß ich dich enttäuschen….so oder so gehörst du MIR!…Und du wirst dich mir beugen. Du möchtest mehr Seelen mir opfern. Gerne doch, dann sind wir bei ..hmm, sagen wir 25. Ach, noch eine kleine Sache, du bist nicht die 12 Seele, sondern die 13.…Stirbst du bei deinem Unterfangen, werde ich dich wieder begrüßen….”
Die Stimme war dabei ruhig, ohne irgendeine erkennbare Emotion. Sie klang tief und grollend und hatte doch die Spur von Honig. Was für eine seltsame Kombination.
Er ließ Vanitas los. Da wo die Krallen sich um sein Herz gekrallt hatten, waren nur 5 kleine verbrannte tiefrote Narben zu sehen. Schriftzeichen, des Dämons.
“ du wirst dein Wissen bekommen, das Wort werde ich dir geben. Das andere liegt an dir, ob ich dich weitergenutze…MEIN Schüler.” Er lachte auf. Er wusste, dass Vanitas dies nicht gefiel.
“ 25 Seelen, keine weniger…stirbst du, werde ich dich wieder zu mir holen…” Seine Stimme wurde zuckersüß.
“… und ich werde dich mehr als einmal brechen. Stelle nie jemanden Bedingungen, denen du ausgeliefert bist…du magst viel können, aber nicht genügend…der Handel ist besiegelt….Viel Erfolg!...jetzt geh!”
Dann winkte er ihn ab. So als könne Vanitas wie ein niederer Sklave, den Raum verlassen.
Der Elf saß nun wieder auf seinen Thron. Er lächelte, fast schon zufrieden. In einer Hand hielt er wieder so eine kleine Kugel . War das eine Seele?
Die Kugel schien zu schreien, während er sie gelangweilt in den Mund steckte.
Vor Vanitas erschien eine Tür, sie glühte .
Ohne den Knauf zu berühren öffnete sie sich.
Der Weg zurück?
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Re: Schüler des Sohns

Beitrag von Vanitas » Sonntag 13. Februar 2011, 14:38

„Alte Menschen tun sich meist schwer damit, etwas neues zu lernen.“ Vanitas schnalzte mit der Zunge, hielt aber dem Blick des Elfen stand. Noch immer war er sich recht sicher, heil aus der Sache heraus zu kommen. Schließlich schien de elfengleiche Dämon seine Hilfe zu benötigen. Andernfalls wäre er schließlich gar nicht in dieser Lage. Zwar war ihm klar, dass er den Bogen lieber nicht überspannen sollte, aber seiner Meinung nach, war der neue Deal für beide Seiten eine Verbesserung. Der Dämon müsste auf diese weise weder Macht noch Jugend auf Vanitas übertragen, zumal dieser einem solchen Geschenk ohnehin misstrauisch gegenüberstand. Seine Devise hat stets gelautet, sich nicht mit Mächten einzulassen, die er nicht kontrollieren konnte. Wer konnte schon sagen, was das Geschenk des Elfen für einen schreckliche Haken haben mochte? Am Ende würde Vanitas auf ewig ein Sklavendasein führen. Stattdessen würde er nichts weiter als eine kleine Information bekommen. Nun, klein war vielleicht untertrieben. „Ich bin ein einfacher Mann, mit einfachen Bedürfnissen. Geschenke interessieren mich nicht, ich möchte nur ein anständiges Werkzeug um mich irgendwann selbst zu entleiben.“
Vanitas zauberte ein selbstironisches Lächeln auf sein Gesicht. Natürlich falsch. Niemand, absolut niemand, der sich in genau dieser Situation befand, wäre in der Lage ernsthaft zu lächeln. Und selbst diese gekünstelte Geste entglitt dem alten Magier, als der Blick des Elfen sich verhärtete. Es war so, als würde dieses Wesen in seinen verstand eindringen, ein schmerzhafter Druck machte sich in seinem Schädel breit. Am liebsten hätte Vanitas den Blick zu boden gerichtet und die Augen geschlossen, doch er zwang sich selbst stand zu halten. Ganz gleich, was passieren würde, er würde keine schwäche zeigen! Auch wenn das eine Marter sondergleichen bedeutete.
Für einen kurzen Moment dachte Vanitas, dass es keinen schlimmeren Schmerzen geben konnte. Selbst damals, als Gift die Hälfte der Nerven seines Gesichts zerstört hatte, war die Qual nicht so groß gewesen. Doch als der Elf seine klauenbewehrte Pranke in seine Brust schlug, wusste der Zyraner, dass er falsch lag. Er keuchte schwer und konnte nichts anderes tun, als auf den Arm zu blicken, der aus seiner Brust ragte. Anscheinend war der Elf einer etwas anderen Meinung, was Vanitas Bedingungen anging. Aber am Ende ging diese Bastard doch noch darauf ein. 25 Seelen. Selbst das war nichts, eine Aufgabe, die man in einer einzigen Nacht schaffen konnte! Und seine Eigene Seele würde noch dazu kommen, sollte er sterben. Aber das schreckte Vanitas nicht. Wenn er in seinem Lebensziel versagen sollte, wäre ihm das vollkommen egal ... dagegen wäre eine Folter bis in alle Ewigkeit nichts, rein gar nicht!
„Ich verstehe deine Bedenken gar nicht,“ zischte Vanitas zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hindurch, „Wenn du doch um meine Vision weißt, dann ist dir auch klar, dass ich mit dem Dolch mein Leben beenden werde. Und wenn die Vision sich nicht erfüllt, so wirst du meine Seele zusätzlich bekommen, ohne etwas dafür geben zu müssen. So oder so, wir werden uns bestimmt bald wieder sehen ...“
Der Elf besiegelte den packt. Ob er wirklich sein Wort hallten würde, darüber wollte der Magier im Moment gar nicht nachdenken. Aber selbst das wäre vollkommen egal, wenn er sich mit diesen 25 Leben zumindest ruhe erkaufen konnte. Tatsächlich hatte er bereits eine gewisse Vorstellung, wie er sich dieser Seelen habhaft machen würde. Während eines Krieges gab es viele wichtige Persönlichkeiten, deren Tod Chaos und Panik verursachen würde. Und zwar auf beiden Seiten! Letztlich hatte das Wesen kein Wort über Herkunft oder Gesinnung der Todgeweihten verloren. Und Seele war Seele, zumindest für ihn.
Vanitas wurde mit einer barschen Geste entlassen. In der Hand hielt der Elf eine dieser seltsamen, leuchtenden Gebilde. Kurz stellte er sich vor, dass dieses Gebilde dort seine eigene Seele war, die der Elf ihm aus der Brust gerissen hatte. Und Wenn schon, soll er sie doch behalten! Trotz regte sich in dem alten Knochen. Er würde seine Rache für diese unverschämte Behandlung schon noch erhalten, da war er sich sicher!
Vor Vanitas tat sich eine leuchtende Tür auf. Augenscheinlich war das der einzige Ausgang von diesem Ort. Und der Hexer konnte es gar nicht erwarten hier weg zu kommen! Ohne zu zögern trat er durch die schimmernde Pforte. Da fiel ihm noch siedend heiß etwas ein. Die Umgebung verschwand bereits um ihn herum. „Wem soll ich diese Seelen überhaupt opfern? Hast du einen Namen, Dämon!?“

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Re: Schüler des Sohns

Beitrag von Erzähler » Dienstag 22. Februar 2011, 22:38

Es begann alles zu Flimmern. Blitze in rot und Blau zuckten wild umher. Hinter der Tür sah es wie in schlimmsten Sturm aus. Gewaltige Kräfte prallten aufeinander.
Aber dies war nicht das Seltsamste.
In den Strudel aus Gewalt schienen Gesichter hindurch. Einige würde selbst Vanitas wieder erkennen. Aus der langen Zeit. Bekannte Gesichter und Personen.
Die Toten, die er hinter sich gelassen hatte.
Hatte er vielleicht schon ewig unwissentlich für diesen Elf gearbeitet?
Die Gesichter waren verzerrt von Schmerz und Pein. Sie schrieen und doch waren sie Teil des Sturms. Gesichter, als würden sie sich durch eine Teerähnliche Masse kämpfen. Schwammen und wabberten im Kreis.
Die Münder weit aufgerissen, ebenso wie die Augen. Verzweiflung! Grausam. Schrill. Hoffungslos.
Sie ergaben den Wirbel des Sturms.
Die Töne und Geräusche ließen das Blut in den Adern gefrieren.
Das Brechen von Knochen und das Reißen von Muskeln und Fleisch hing in der Luft.
Und sie schrieen den Namen.
„ VANITAS!!!!!!!!!!!!!“.
Händen stießen durch den Wirbel, wurden wieder in den Wirbel gezogen. Sie wollten packen, greifen, zerreißen.
Würde der Magus dies überhaupt überstehen?
Vielleicht hatte der Elf, ihn auch nur geprüft um ihn dann doch zu zerschmettern.
Aber gab es ein zurück?.
Ein starker Sog kam urplötzlich auf und bemächtigte sich Vanitas. Er zog an dessen Kleidung und an seinem Körper. Als würde er flüssiges Wachs sein, schien er sich langsam wie von selbst zu zersetzen.
Da sah der Elf wieder zu Vanitas. Es war als hätte er ihn fast vergessen. Als hatte er nicht die Frage des Magus gehört. Gelangweilt sah er von seinem Thron zu der Tür herab.
„Mein Name?...hmm…Rufe mich Sammael…oder einfach nur Meister…“
Dann winkte er Vanitas ab.
Ein schriller Ton erfüllte die Luft. Quietschend! Ähnlich und doch viel Lauter als Kreide auf einer Schiefertafel
Der Luftsog erfasste Vanitas.
Gegenwehr war zwecklos.
Es riss ihn durch den Sturm. Tausende scharfe Nägel schienen durch seinen Körper getrieben zu werden. Ein Schmerz heftiger als der nächste.
Doch nicht so schmerzhaft, wie die Hand des Elfen in Vanitas Körper zuvor.
Energien, so wild und ungezügelt.
Die Stimme des Elfen sprach ruhig dennoch in seinem Kopf.
„ 25 Seelen, wichtige Personen und auf qualvolle Weise mir geopfert….dann sollst du deinen Lohn erhalten. Das Wissen um den Dolch der Venthra. Versage und du wirst wieder bei mir sein. …Wir sehen uns, Vanitas Aka Manah“

Der Sog wurde schneller und schneller. Eine Tür wurde am Ende sichtbar. Unkontrolliert flog er darauf zu.
Die Tür öffnete sich. Er konnte Pelgar sehen. Doch von weit oben.
Sehr weit oben.
Er sah die Belagerung der Stadt.
Das Bild wechselte.
Er konnte die Gasse sehen. Der Ort, wo der Brunnen war. Von dem Elfen war nichts zu sehen. Dann sah er einen verkohlten Leichnam.
Seinen Körper!

Langsam setzte sich dieser Körper wieder zusammen. Mehr und mehr nahm er seine alte Gestalt an.



P.s. Kannst beim alten Thema weitermachen.
Anmerkung, Vanitas ist mit dem Pakt auf der Brust gezeichnet.
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