Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Auf dem Marktplatz tummeln sich fast ebenso viele Händler wie Kaufwillige. Manches ehemalige Wohnhaus an diesem Platz wurde schon zum zweistöckigen Laden umfunktioniert. Jorsans Markt bildet einen wichtigen Treffpunkt in der Stadt.
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. November 2008, 17:58

Wer auch immer vor ihrer Tür stand, schien sehr nervös und unsicher zu sein. Denn es vergingen mehrere Minuten der Stille bevor ein trockenes Räuspern erklang. Dazu das angespannte Wechseln von einem Fuß auf den anderen und ein leises Pochen, als etwas, was der Besucher offensichtlich bei sich hatte, gegen die Tür schlug. Vielleicht hatte jenes auch von einer Hand in die andere gewechselt.

Noch ein Moment Schweigen und dann endlich ein leises, leicht zu überhörendes Wort. „Gregorian.“ Ein leises Seufzen folgte, als könne er selbst nicht fassen, wie lächerlich unsicher er seinen Namen gesagt hatte. Dann ein erneutes Räuspern. „Hier ist Gregorian. Du wartest auf mich?“ Zwar war seine Stimme noch immer ein leises Flüstern, klang nun aber doch etwas fester.

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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Dienstag 4. November 2008, 20:42

Draußen schien jemand sich sehr unbehaglich zu fühlen. Das sorgte bei der jungen Frau dafür, dass sie noch angespannter wurde.
Bis dann endlich das erlösende Wort kam, auf das sie seit dem Verlassen der Kaserne gewartet hatte.
Hörbar stieß sie die Luft aus den Lungen und ein Lächeln erhellte ihre Züge.
Sie erhob sich und strich flüchtig ihre Kleidung glatt, obwohl diese sich nicht sonderlich verknittern konnte.
Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte sie schon nicht mehr mit dem Besuch gerechnet und freute sich nun umso mehr, dass der dunkelhaarige Mann tatsächlich ihre Botschaft weiter geleitet und ein Besuch zeitlich geklappt hatte.
Rasch trat sie auf die Tür zu und zog sie auf.
"Gregorian, du bist wirklich gekommen!", sprach sie zur Begrüßung und ging bereitwillig auf seine vertraute Anrede von vorhin ein.
Einladend deutete sie in die Runde. "Komm doch rein und setz dich, wenn du möchtest." Und machte ihm Platz, damit er das auch problemlos tun konnte.
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 5. November 2008, 17:40

Beinahe erschrocken trat Gregorian einen Schritt zurück, als sie die Tür öffnete. Er hatte nicht gehört, wie sie sich dieser genähert hatte. Nervös schluckte er, während seine Augen über ihre schlanke Gestalt glitten und seine Hände fahrig mit dem Korb spielten, den er trug. „Ähm... Ja... Natürlich... Ich meine...“ Errötend stoppte er und fuhr sich über die Haare. Wieder räusperte er sich. „Mir wurde gesagt, du würdest auf mich warten. Da versteht es sich von selbst, das ich komme. Eine Lady sollte man nie warten lassen.“ Noch immer tiefrot im Gesicht nickte er leicht zerstreut und trat dann zögernd ein. Blieb jedoch mitten im Raum stehen.

Verlegen hob er den Korb etwas an. „Ich habe gehört, dass du gehen musst und dachte... nun... ein bisschen Proviant kann nie schaden, oder?“ Wieder wechselte er von einem Fuß auf den anderen und ließ den Blick angespannt und doch neugierig durch den Raum schweifen. So hatte Janay Zeit, ihn unbemerkt zu mustern, wenn sie wollte. Im Gegensatz zu ihrem letzten Treffen trug er nun ein einfaches, rotbraunes Leinenhemd mit einer dunkelbraunen, sauberen Lederweste sowie eine schwarze, weiche Lederhose und feste, schwarze Stiefel. Auch seine dunklen Haare waren offensichtlich frisch gewaschen, denn sie waren streng nach hinten gekämmt, wellten sich aber an ihren Spitzen noch etwas. Auch sein Gesicht war frisch rasiert. Und doch duftete er nicht nach Rasierwasser oder ähnlich aufdringlichen Düften. Er brachte einfach nur eine frische Brise mit herein. Offensichtlich war es draußen kühler geworden.

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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Sonntag 9. November 2008, 23:51

Er erschrak merklich, was sie wunderte.
Was hatte er denn? Wieso war er so scheu auf einmal? Durfte er vielleicht gar nicht hier sein oder...
Innerlich musste sie schmunzeln.
Oder war er jetzt lediglich schüchtern, wo er alleine mit ihr sein konnte und ihm das auch erlaubt war?
Seine Worte waren stockend und eindeutig verlegen.
Bei der <i>Lady</i> musste sie leise lachen, obwohl sie sich vorgenommen hatte, ihre Amüsiertheit ihm gegenüber nicht zu zeigen, damit er es nicht falsch verstehen konnte.
Scheinbar hatte er es aber nicht gehört, denn er kam endlich herein, sodass sie hinter ihm die Tür schließen konnte. Sie wollte nicht, dass zu deutlich wurde, dass sie Besuch hatte, aus Rücksichtnahme auf Gregorian.
Janay selbst würde in einigen Stunden diese Stadt für immer verlassen, er jedoch musste wohl noch länger bleiben. Also wollte sie ihm keinerlei Schwierigkeiten bereiten.
Seine Fürsorge für sie hingegen war richtiggehend rührend.
Dafür schenkte sie ihm ein warmes, ehrlich gemeintes Lächeln, als sie auf ihn zutrat.
Sie streckte sich etwas und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Danke, das ist lieb von dir." Mit dieser Erwiderung nahm sie ihm mit sanfter Gewalt den Korb aus den Händen und stellte ihn auf dem Tisch hinter ihr an der Wand ab.
Flüchtig warf sie einen Blick hinein und konnte erkennen, dass er tatsächlich brauchbare Dinge für eine Reise mitgebracht hatte. Getrocknete Sachen und Brot, das einige Tage, vielleicht sogar etwas mehr als eine Woche halten und sie sättigen würde.
Wenige Sekunden später drehte sie sich bereits um und warf einen lächelnden Blick über seine Gestalt.
Es war ihm anzusehen, dass er nun nicht mehr in Dienst und somit privat hier war. Ein Umstand, der ihn ihr gleich um einiges sympathischer machte, auch wenn sie ihn schon vorhin gemocht hatte.
Mit wenigen Schritten stand sie wieder direkt vor ihm und ergriff ohne die geringste Zurückhaltung seine beiden Hände. Dabei blickte sie ihm in die Augen und hoffte, dass er darin würde erkennen können, dass das, was sie ihm gleich sagen würde, der Wahrheit entsprach.
Etwas, was in ihrem Beruf eher selten und meistens auch nicht angebracht war. Allerdings wollte sie ihn nicht als Kunden ansehen. Würde es soweit kommen, dass sie miteinander im Bett landen würden, so würde es zu dem gehören, weswegen sie ihn herbestellt hatte.
Und was sie jetzt auch aussprach:"Ich wollte mich bei dir für deine netten Worte heute Morgen bedanken, Gregorian, aber auch, dass du versucht hast, mir darüber hinaus zu helfen. Ich hoffe, dass du deswegen keine größeren, nachhaltigen Probleme bekommen hast und wenn doch, dann möchte ich mich nun dafür entschuldigen."
So, jetzt war es aus ihr heraus und sie konnte aufatmen. Ihr schlechtes Gewissen würde keinen Grund mehr haben, sie irgendwann einmal daran zu erinnern, dass sie in der Schuld eines Mannes stand.
Weiter war die junge Frau allerdings in ihren Überlegungen und Planungen nicht gekommen, da sie nicht mehr damit gerechnet hatte, dass er tatsächlich kommen würde.
Darum wollte sie nun alles weitere auf sich zukommen lassen und sich sowie ihrem Gegenüber die letzten Stunden, die sie in diesem Raum verbrachte, so angenehm wie möglich zu machen.
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von fremder Mann » Montag 10. November 2008, 15:38

Er zuckte leicht zusammen, als sie auflachte. Einerseits freute es ihn, dass er sie zum Lachen hatte bringen können. Andererseits wäre es ihm lieber gewesen, wenn es nicht mit einer anscheinend falschen Ansprache gewesen wäre. Unruhig wechselte er wieder das Standbein und schluckte verlegen. Was das leise Schließen der Tür hinter ihm auch nicht besser machte.

Beinahe wäre er vor Nervosität zurückgewichen, als sie auf ihn zutrat. Als er jedoch ihre weichen Lippen an seiner Wange spürte, war er froh, dass er das nicht getan hatte. Mit einem lautlosen, glücklichen Seufzen atmete er aus. „Bitte sehr, gern geschehen.“ Dieses Mal klang seine Stimme sogar halbwegs normal. Erst jetzt bemerkte er, dass sie ihm den Korb abgenommen hatte und kurz den Inhalt musterte. Hoffentlich sagte er ihr zu. Romantisches war sicherlich nicht in diesem Korb. Er war eher danach gegangen, was haltbar, sättigend und essbar war. Eben so viel, dass sie ohne Hunger bis an die Grenze kommen sollte.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sie plötzlich dicht vor ihm stand und nach seinen Händen griff. Mit einem schweren Schlucken sah er auf ihrer beider Hände hinab. Ihre wirkten so klein und zierlich und eben überaus weiblich und weich in seinen schwieligen Pranken. Eine kleine Geste und doch... Mit einem etwas abgehackten Einatmen hob er den Blick wieder. Sah ihr ruhig und doch leicht nervös in die Augen. Spürte sogar, wie ihm eine leichte Röte in die Wangen stieg.

Bei ihren Worten lächelte er. Sicher sein Vorgesetzter hatte im die Höllen heiß gemacht, aber dieser Blick war es ihm allemal wert gewesen. Und entgegen ihrer Worte fand er nicht, dass er so viel gemacht hatte. Doch verschwieg er ihr das. Sondern erwiderte wieder nur ein „Bitte sehr. Immer wieder gern.“ Doch schon als er die Worte sprach, schlich sich Wehmut in sie. Denn ihm war bewusst, dass dies einmalig gewesen war –und sein würde. Doch daran wollte er jetzt nicht denken. Also drückte er nur sanft ihre Hände und lächelte sie aufmunternd an. „Und es gibt keinen Grund für dich, dich zu entschuldigen.“

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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Dienstag 11. November 2008, 22:00

Als ihm eine leichte Röte in die Wangen stieg, wirkte er richtig niedlich. So unbeholfen und fast schon als schüchtern zu bezeichnen, als wäre er ein kleines Mädchen, das seinen ersten Kuss erhielt.
Nun ja, Janay wunderte sich nur wenig über seine Reaktion. Gregorian war nicht der Typ Mann, den sie als Weiberhelden einschätzte, weder vom Verhalten, noch vom Aussehen her. Und sie war attraktiv, das hatten ihr die Kerle immer wieder bestätigt. Da war es für sie beinahe normal, dass er so auf sie reagierte.
Vielleicht sogar auch, weil er spüren konnte, dass sie ehrlicherweise freundlich zu ihm war, nicht nur, weil er sie bezahlte. Von ihm würde sie auch ausnahmsweise kein Geld annehmen.
Obwohl sie um die zehn Füchse, die ihr der Tote noch geschuldet hatte, irgendwie schon trauerte.
<i>„Bitte sehr. Immer wieder gern.“</i> Es war ein Jammer, dass Männer regelmäßig logen, da sie glaubten, Frauen wollten das hören.
Zu einem gewissen Teil glaubte die junge Frau schon, dass er es gern für sie getan hatte. Aber erst, nachdem sie ihm einen winzigen Einblick hinter ihre Fassade gegönnt hatte. Wenn auch nicht besonders freiwillig.
Dass er ihre Hände drückte, obwohl es kaum merklich war, wertete sie als gutes Zeichen, was sein Selbstbewusstsein betraf. Es war ein Symbol dafür, dass er ihr wohlgesonnen war.
Bei seiner Erwiderung verdrehte sie ansatzweise die Augen, schmunzelte dabei jedoch, um ihm zu zeigen, dass sie es nicht böse meinte. "Du musst mich nicht beruhigen und lügen. Sag ehrlich, hast du viel Ärger wegen mir bekommen? Es scheint ja nicht viele Männer bei euch zu geben, die daran glauben, dass ich wirklich unschuldig bin." Sie nickte mit dem Kopf seitlich in Richtung Fenster. "Und die Meute will das erst recht nicht einsehen."
Janay wollte reden, denn sie wusste nicht, wann sie das nächste Mal mit jemandem zusammen treffen würde, mit dem sie eine normale Unterhaltung würde führen können. Also wollte sie das jetzt so ausgiebig wie möglich tun, um dann lange ohne diesem auszukommen.
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von fremder Mann » Donnerstag 13. November 2008, 15:26

Im ersten Moment wirkte er ehrlich betroffen von ihren Augenverdrehen –auch wenn sie versuchte, es durch ein leichtes Schmunzeln abzumildern. Dann stieg kurz zornige Röte in seine Wangen. Es schien ihn wirklich zu treffen, dass sie ihn mit allen Männern und ihren niederen Motiven in einen Topf zu werfen schien. Obwohl man ihr das wohl auch nicht vorwerfen konnte. Dieser Gedanke ließ ihn wieder ruhiger werden. Nachdenklich sah er sie an und ließ ihre Hände los. Trat sogar einen Schritt zurück.

Erst dann antwortet er ihr. „Ich bin in den Patrouillendienst versetzt worden. Was ehrlich gesagt keine wirkliche Strafe ist, da ich den Umgang mit sogenannten Verdächtigen schon eine ganze Weile als zu hart und ungerecht empfinde.“ Er zuckte leicht mit den Schultern. Folgte dann langsam ihrem Blick zum Fenster und runzelte die Stirn. „Die Leute wollen nur ihr eigenes Elend nicht wahrnehmen. Deswegen stürzen sie sich auf jeden, den sie im Verdacht haben, ein besseres Schicksal abgekriegt zu haben.“ Gedankenverloren sah er aus dem Fenster.

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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Samstag 15. November 2008, 19:56

Zuerst wollte die junge Frau den Mund öffnen und ihr Bedauern zu seiner Versetzung aussprechen. Die sie tatsächlich ehrlich empfinden würde.
Dann allerdings fuhr er fort und beruhigte das aufkeimende schlechte Gewissen in ihr.
Ihr Lächeln kehrte zurück.
Ob sie danach fragen sollte, warum er es als ungerecht empfand? Nein, lieber vorerst nicht. Vielleicht auch gar nicht, um seine Laune nicht zu verschlechtern.
Bei seiner nächsten Bemerkung konnte sie ein leises Seufzen nicht vollständig unterdrücken.
Ihr Lächeln verschwand und machte einem Ausdruck Platz, der einerseits hilflos und andererseits unverständlich war.
Ohne sich darum zu kümmern, was er denken mochte, trat sie an das verschmierte Fenster heran und spähte hinaus, obwohl so gut wie nichts zu erkennen war.
Für ein paar Sekunden entglitten ihr die Gesichtszüge, wogegen sie machtlos war. "Als ob es die Leute interessiert, wie wirkliches Elend aussieht!", murmelte sie mehr für sich selbst und vermutlich auch nicht laut genug, dass Gregorian sie verstanden hätte.
Und wenn, dann konnte sie es ohnehin nicht mehr ändern.
Dann allerdings fasste sie sich wieder. Ihr Körper straffte sich merklich und sie setzte wieder eine fröhlichere Miene auf, als sie sich zu ihm zurück drehte.
Jetzt erst fiel ihr auf, dass er noch immer stand.
Sich an die Regeln der Höflichkeit erinnernd, trat sie näher und deutete auf die Bettkante, ohne Hintergedanken. "Bitte, setz dich."
Das Lächeln lag ein weiteres Mal auf ihren Lippen. Diesmal alelrdings erreichte es nicht vollständig ihre Augen.
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 16. November 2008, 14:51

Er bemerkte, dass seine Worte wohl nicht allzu weise gewählt waren, als sie mit deutlich ernsterer Miene zum Fenster trat. Lautlos mit sich schimpfend ballte er die Hände zu Fäusten, wechselte erneut von einem Bein aufs andere und löste dann die Fäuste wieder. Denn obwohl Janay gehofft hatte, dass er ihre Worte nicht gehört hatte, hatte er sie sehr wohl vernommen. Als Soldat konnte einem schließlich ein feines Gehör das Leben retten. Zuerst wollte er empört widersprechen, denn er bezweifelte ebenfalls, dass sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht hatte, wie es den Menschen außerhalb ihrer kleinen Welt ging. Begegnete sie den Menschen doch zumeist arrogant und spottend. Dann jedoch verengte er nachdenklich die Augen. Was wusste er schon über ihren Weg.

Da fasste sie sich auch schon wieder. Noch immer angespannt folgte sein Blick ihrer Handbewegung. Und wieder kroch Röte seinen Nacken herauf. Misstrauisch, aber auch gespannt, ließ er sich deutlich zögernd auf der Bettkante nieder. Allerdings so angespannt, dass er wohl bei der ersten Gelegenheit wieder aufspringen oder herunter rutschen würde.

Als er das Lächeln sah, welches ihre Augen nicht zu erreichen vermochte, seufzte er leise. „Warum meint ihr, dass euer Schicksal grausamer als das jedes anderen in dieser Stadt sei?“ Sein Blick war offen, besorgt und neugierig. Enthielt keinerlei Verurteilung. „Warum begegnet ihr jedem so provozierend und spottend? Was hat euch so gefühlskalt gemacht?“

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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Dienstag 18. November 2008, 18:55

Um eine Winzigkeit zuckte ihre Augenbraue in die Höhe.
Gregorian wirkte plötzlich viel angespannter oder wütend, so genau konnte sie es nicht definieren. Auf jeden Fall war er nicht mehr ganz so gelöst wie noch vorhin.
Hatte er ihre Worte doch gehört? Was dachte er sich jetzt? Bekümmerte es ihn?
Innerlich lachte Janay über sich selbst.
Was kümmerte sie das? Sie würde in ein paar Stunden diese Stadt mitsamt ihren Einwohnern für immer verlassen.
Dennoch nahm er ihre Einladung an und setzte sich auf die Bettkante.
Einige Atemzüge lang wartete sie noch, dann folgte sie ihm und ließ sich ebenfalls darauf nieder, wenngleich mit ausreichend Abstand, um ihm nichts Falsches zu vermitteln oder aufdringlich erscheinen. Sie war sich selbst noch nicht sicher, was sie mit ihm tun wollte oder würde.
Seine Worte irritierten sie leicht, was sich an ihrer hochzuckenden Augenbraue bemerkbar machte. Auch ihr Blick machte einen Sekundenbruchteil lang deutlich, was sie von seinen Fragen hielt.
Nicht sonderlich viel und unangenehm waren sie ihr auch noch.
Diesmal machte sie instinktiv nicht den Versuch, ihre Gefühle vollkommen aus ihrem Antlitz zu wischen.
So hatte ihr zurückgewonnenes Lächeln einen fast traurigen oder melancholischen Zug. "Ich hab einiges erlebt und nicht alles war so, dass ich es meinen Feinden wünschen würde. Aber das ist kein passendes Gesprächsthema."
Mit einem inneren Seufzen nahm sie zur Kenntnis, dass er wieder die höfliche Form verwendet hatte, etwas, was seine Fragen gleich um einiges distanzierte machte. Zumindest in ihren Augen.
Außerdem wollte sie darüber nicht reden, weder mit ihm, noch mit sonst jemandem.
Also wechselte sie das Thema und stellte ihrerseits eine Frage. "Was werdet Ihr in der Zukunft tun? Was möchtet Ihr noch erreichen?" Mit Absicht übernahm sie die höfliche Form, für den Fall, dass er sich sonst bedrängt vorkommen könnte. "Ihr habt bestimmt schon Weib und Kind, die auf Euch stolz sein können." Ihr Lächeln gewann eine Spur mehr an Wärme. "Denn Ihr besitzt Toleranz und ein gutes Wesen, dass Ihr jemand wie mir gegenüber gezeigt habt."
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 19. November 2008, 16:04

Er bemerkte wohl, dass er heute anscheinend nur das Falsche sagen konnte –das dafür mit erschreckender Präzision. Lautlos seufzte er, drehte dann aber seinen Kopf wieder Janay zu. Allerdings hockte er dabei immer noch äußerst angespannt, die Hände auf den Knien abgestützt, auf der Bettkante. Entschuldigend lächelte er sie an. Er hatte wirklich kein Recht in ihr Privatleben einzudringen. Er war eben nur neugierig gewesen. Verlegen blickte er auf den Boden zwischen seinen Stiefeln. Er war noch nie gut in Konversation gewesen, doch jetzt wollte ihm wirklich partout nichts halbwegs Geistreiches einfallen.

Doch glücklicherweise fand sie Fragen. Die auf sein Privatleben abzielten. Ironisch hob er einen Mundwinkel. Nun einer von ihnen musste wohl etwas preisgeben, sonst würden sie wohl nur schweigend hier sitzen. „Ich denke nie über die Zukunft nach. Als Soldat weiß man nie, wie viel Zukunft man hat. Was soll ich also Pläne schmieden?“ Er zuckte mit den Schultern und schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen, denn seine Hände rieben nervös über seine Knie.
Bei ihren nächsten Worten lachte er ungläubig und bitter auf. Sah sie nun doch deutlich aufgewühlt an. „Ich habe nichts von dem. In meiner Welt zählen Toleranz und ein gutes Wesen nicht. Da zählen Stärke und gutes Aussehen.“ Als hätte er zu viel gesagt, wandte er abrupt den Blick ab und sah zum Fenster. Seine Finger krampften sich um seine Knie, bis die Fingerknöchel weiß hervortraten.

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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Donnerstag 20. November 2008, 19:55

Mit einem freundlichen Lächeln beugte sich Janay zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Unterarm.
Er wirkte viel zu angespannt, als müsste er befürchten, jeden Moment angegriffen zu werden. Von wem? Von ihr?! Nein, da musste er keinerlei Angst haben, ihm würde sie nichts tun.
Ihre Lippen zogen sich ein wenig mehr in die Breite zu einem schiefen Grinsen. "Was ist mit Euch, Gregorian? Wovor fürchtet ihr Euch? Ich beiße schon nicht, solange man sich das nicht wünscht!" Sie lachte etwas gekünstelt und versuchte so, die Stimmung endlich aufzulockern.
Innerlich wunderte sie sich darüber, dass überhaupt eine derartige Spannung zwischen ihnen hatte entstehen können. Andererseits hatte sie noch nie mit einem Mann ein gewöhnliches Gespräch geführt, sodass es sie somit doch nicht so sehr erstaunte. Genauso war es mit den Themen für einen Plausch. Gewöhnlich zielten ihre Bemerkungen auf einen Bereich des Lebens ab und nicht darauf, wie man einfach nur nett miteinander sprechen konnte.
So etwas wie Mitleid stieg in ihr hoch, als er ihr auf ihre Fragen antwortete.
War das nicht ein eher tristes Leben, das er da führte? Keinerlei Pläne für die Zukunft?
Mit einem leisen zweifelnden Unterton fragte sie:"Habt Ihr denn keine Träume, was Ihr einmal erreichen wollt? Keine Vorstellungen, was Ihr tun könntet, außer bei der Stadtwache zu sein?" Das klang selbst in ihren Ohren traurig.
Selbstverständlich, sie hatte auch keine großen Chancen darauf, künftig einmal das zu tun, was sie außer ihrem derzeitigen Beruf hätte tun wollen. Aber sie hatte auch eine "nicht ehrbare" Arbeit begonnen und könnte diesen Ruf lediglich dann los werden, wenn sie mal wieder in eine neue Stadt kam. Doch immerhin hatte sie bisher nur das getan, was sie eigentlich hatte tun wollen.
Dass sein Kopf Richtung Fenster ruckte, holte sie aus ihren Überlegungen und Vermutungen zurück in die Wirklichkeit.
Mitgefühl zeichnete ihr Antlitz, als sie ihre Hand endlich von seinem Unterarm löste und stattdessen auf seine Wange legte.
Die junge Frau reckte sich ein wenig, um ihm in die Augen sehen zu können, ohne ihn dazu auffordern zu müssen.
Fragend und beinahe schon mit einem besorgten Ausdruck im Blick flüsterte sie:"Stärke und gutes Aussehen sind nicht immer die wichtigsten Attribute." Das meinte sie vollkommen ernst.
In ihrer Zeit als Freudenmädchen hatte sie gelernt, gerade diese beiden Dinge nicht derart hoch zu schätzen, wie es die meisten anderen taten. Das wurde in ihren Augen einfach über bewertet.
Um ihm einen Grund zu geben, ihr zu antworten, fügte sie noch hinzu:"Allerdings... wenn diese Dinge zu dieser Welt zählen, warum seid Ihr dann zur Stadtwache gegangen und habt nicht ein Handwerk oder ähnliches erlernt?"
Flüchtig überlegte sie noch, ob sie ihm diese Frage nicht schon gestellt hatte. Nein, sie glaubte nicht und selbst wenn, nun konnte sie diese ohnehin nicht mehr ungeschehen machen.
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 25. November 2008, 19:17

Bei ihrem schiefen Grinsen und den leicht verwunderten Fragen schoss heftige Röte in Gregorians Gesicht. Auch sein Adamsapfel tanzte nervös. Es brauchte mehrere Versuche, bevor er verlegen stammelnd endlich eine Antwort fand. „Nun ich schätze... nun... die Situation...“ Er deutete hilflos mit der Hand auf den Raum und wedelte dann sichtlich verlegen zwischen ihnen beiden hin und her. „...Ich bin das nicht... gewöhnt... also mit einer Frau... alleine meine ich.“ Seine Röte vertiefte sich noch mehr, als er verstummte und hektisch Luft holte. Er verzog den Mund zu einem eher verzerrten Lächeln. Wich ihrem Blick auch weiterhin aus.

Er saß nun eher niedergeschlagen auf der Bettkante, zuckte aber doch bei ihren nächsten Fragen deutlich kurz zusammen. Seine Hände krampften erneut um seine Knie. Und als er sprach, klang seine Stimme irgendwie gepresst, beinahe gehetzt. „Jeder Mensch hat Träume. Nur werden jene für die wenigsten war. Nicht in diesen Zeiten.“ Kurz biss er die Zähne so fest aufeinander, dass ein Muskel in seiner Wange zuckte. „Und ich habe keine Wahl. Mir bleibt nur die Stadtwache.“ Den letzten Satz grollte er beinahe. Bebte dabei sogar leicht vor anscheinend unterdrückter Wut oder Frust.

Als sie sich neben ihm leicht reckte, straffte er sich. Bemerkte er jetzt ihre Hand auf seinem Arm und betrachtete ihre Finger versonnen. Folgte ihrer Hand mit dem Blick, als jene sich zu seiner Wange bewegte. Wieder tanzte sein Adamsapfel nervös, als sie ihre Finger an seine Wange legte. Verhalten, beinahe vorsichtig sah er sie an. Schnaubte bei ihren Worten abwertend. Oder doch eher zweifelnd? Zögernd blickte er sie aufmerksam an. Schien ihren Worten zwar zu glauben, doch sich auch zu fragen, was jene ihm helfen sollten.

Wieder schreckte er bei ihrer nächsten Frage leicht zurück. Löste jedoch nicht den Körperkontakt. Wieder schluckte er, als müsse er die Antwort regelrecht hervorwürgen. „Mein Vater ließ mir keine Wahl.“ Finster zog er die Augenbrauen zusammen. Und verfiel erneut in Schweigen –jedenfalls, was diese Frage anging. Sah stattdessen nachdenklich zu Janay. „Warum habt ihr dieses Gewerbe gewählt? Bestimmt doch auch nur, weil euch keine Wahl blieb.“ Er senkte Blick und Stimme. „Und manchmal kommt man aus den Folgen einer getroffenen Wahl nicht mehr heraus.“

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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Mittwoch 10. Dezember 2008, 08:34

Sie fand es direkt süß, wie er auf ihre Nähe reagierte. Allerdings konnte sie sich das auch gut vorstellen, wenn sie nach seinem Äußeren ging.
Außerdem wirkte er nicht so, als wäre er aus den besten Kreisen, sodass sich schöne Frauen an seinen Hals warfen aufgrund seines Erbes oder seines Namens.
Da war es völlig nachvollziehbar, dass er sich in ihrer Umgebung nicht wohl fühlte. Und es kam noch ihr Beruf hinzu, denn nicht jeder Mann traute sich sofort alles in der Nähe eines Freudenmädchens. Es sprach in ihren Augen für Gregorian, dass er nicht abgebrüht genug war, um ihre Berührungen einfach so hinzunehmen oder gar zu erwidern und weiter zu führen.
Instinktiv bereute sie es, das Gespräch in diese Richtung gelenkt zu haben. Janay hatte nicht gewollt, dass er sich schlecht fühlte, verlegen, ja, das war in Ordnung, aber nicht schlecht oder nieder geschlagen.
Jedoch dann waren da seine Worte, die sie ihrerseits etwas betreten den Blick senken ließ. Er klang so verbittert und wütend, ohne ein Ventil dafür zu haben, um wieder ins Gleichgewicht kommen zu können.
Diese Phase kannte sie, denn sie war nicht nur einmal in ihrem bisherigen Berufsleben der Auslöser für ihre Abreise gewesen. Allerdings war sie sich sicher, dass im Gegensatz zu ihr Gregorian nicht einfach weglaufen konnte davor. Nein, er würde weiterhin hier bleiben, bei der Stadtwache tätig sein und wahrscheinlich ohne liebende Frau, die ihm vielleicht ein wenig Wärme daheim geben konnte, leben müssen.
Er tat ihr richtig leid.
Natürlich hätte sie ihm jetzt einiges dazu sagen, ihm Hoffnungen machen können, doch sie glaubte nicht daran, dass er so etwas hören wollte. Es wäre zu offensichtlich gelogen, egal, wie gut sie schauspielern würde.
Also schwieg sie und wartete erst einmal ab, was er als nächstes tat.
Als er neben ihr schnaubte, sah sie wieder auf. Und begegnete überraschenderweise seinem direkten Blick. Etwas, womit sie fast schon nicht mehr gerechnet hatte.
Das half ihr aber, ihr Lächeln zurück zu gewinnen, das sie ihm nun erneut schenkte.
Es wurde noch wärmer bei seinen Worten.
Gerne hätte sie noch weiter gefragt, wäre tiefer in sein Privatleben eingedrungen, jedoch fühlte sie, dass es besser war, ihm erst einmal selbst etwas dafür zu geben.
Langsam schüttelte sie den Kopf. "Ich hatte eine Wahl." Damit hatte sie bestimmt seine volle Aufmerksamkeit zurück gewonnen.
Ließ ihm allerdings ein paar Sekunden Zeit, bis er den Sinn ihrer Worte tatsächlich begriffen hatte, ehe sie fort fuhr. "Ich hätte ein gewöhnliches Leben führen können, mit einem Vater, der über mich bestimmt, bis ich verheiratet bin. Und dann mit einem Mann, der mir sagt, was ich zu tun und lassen habe, der es gerne sehen würde, wenn ich ihm viele Söhne gebäre."
Ein zweites Mal schüttelte sie langsam den Kopf.
Das Lächeln lag noch immer auf ihren Lippen, doch ihr Blick war ernst und direkt. "Nein, ich wollte keine langweilige, biedere Existenz. Ich wollte etwas erleben und das tu ich jetzt! Und ehrlich gesagt,..." Ihr Lächeln nahm tatsächlich einen verlegenen Zug an. Nun gut, das war nicht gänzlich ungespielt, aber es passte gerade gut in den Verlauf des Gesprächs. "... mein Vater hatte was dagegen, dass ich den Männern gefiel und es auch begann, auszunützen. Da hatte er mich natürlich gescholten und gedacht, ich würde mich daraufhin endlich so benehmen, wie er es sich vorstellte."
Sie zuckte schief grinsend mit den Schultern und ließ ihre Hand von seiner Wange herab sinken.
Wie durch Zufall landete sie wieder auf Gregorians Oberschenkel. Einerseits, weil es so für sie bequemer war, und andererseits, um ihre Worte ein wenig zu unterstreichen.
"Er hat nur nicht damit gerechnet, dass ich genau das werde, wie er mich genannt hat. Er hat mich ja auch erst auf die Idee gebracht und seitdem..." Erneut zuckte sie mit den Schultern. "... bin ich eben in diesem Beruf." So, das musste nun aber genug der Informationen für ihn sein.
Sie wollte ihn nicht überfordern und schon gar nicht zu viel Einblick in ihr Leben bieten. Oder besser gesagt, in ihre Gefühlswelt.
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Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 4. Januar 2009, 19:33

Schon als sie ihn erneut anlächelte, entspannte sich Gregorian einen Hauch weit. Sah sie zwar noch immer aufgewühlt, aber auch deutlich neugierig an. Und tatsächlich brachte ihr Kopfschütteln mit den ruhigen vier Worten ihr seine volle Aufmerksamkeit ein. Allerdings auch nur die. Keine Verurteilung oder Abwertung. Nur Neugierde blitzte in seinen Augen auf. Aufmerksam hörte er ihr zu, beobachtete dabei genau jede noch so kleine Geste. Und wandte nicht einen Moment seinen warmen, mitfühlenden Blick ab. Sondern erwiderte den ihren fest und ernst. Jedenfalls zu Anfang. Als sie ihre Rebellion beschrieb, schlich sich ein amüsiertes Funkeln in seine Augen. Zuckten seine Mundwinkel verdächtig. Und doch schwieg er.

Zuckte nur ganz leicht zusammen, als ihre Hand auf seinem Oberschenkel landete. Blinzelnd und errötend senkte er kurz den Blick. Schluckte schwer und sah dann doch wieder zu Janay auf. Auch wenn er nun etwas nervös lauschte, schien er doch auch weiterhin aufmerksam ihren Worten zu folgen. Denn bei der Erwähnung, dass ihr Vater sie offensichtlich eine Hure geschimpft hatte, zogen sich seine Augenbrauen düster zusammen. So etwas sollte kein Vater zu seiner Tochter sagen. Somit war sein Schmunzeln bei ihrem Geständnis, dass sie eben dem Gedanken ihres Vaters nur gefolgt sei, nur logisch. Zögernd legte er eine Hand auf ihre und umschloss jene sanft. „Ich finde, dass war die einzig richtige Entscheidung. Ein gewöhnliches Leben passt nun wirklich nicht zu dir.“ Schüchtern lächelte er. „Hauptsache, du bist mit deiner Wahl ebenso glücklich, wie dein Vater zweifelsohne unglücklich ist.“

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Re: Schenke/Herberge

Beitrag von Janay » Mittwoch 11. März 2009, 15:34

Deutlich konnte sie seine Neugierde bemerken und wartete instinktiv auch auf die Ablehnung, die ihr für gewöhnlich entgegen gebracht wurde. Den Dienst eines Freudenmädchens anzunehmen war die eine Sache, aber eine völlig andere war es, sie als gesellschaftlich gleichwertig anzusehen.
Doch es kam nicht das, worauf sie gewartet hatte. Stattdessen blieb lediglich die Neugierde.
Was sie sogar ein wenig erleichterte und ihr gleichzeitig unangenehm wurde. Mit negativen Gefühlen, die ihr entgegen gebracht wurden, konnte sie umgehen, daran hatte sie sich gewöhnt. Allerdings hatte sie den Umgang etwas verlernt mit jemanden wie Gregorian.
Umso dankbarer war sie für die Ablenkung, die sie selbst bot. Dass er rot wurde, brachte ihr Grinsen sowie ihre Sicherheit zurück.
Es war wirklich schade, dass sie sich nur unter diesen Umständen über den Weg gelaufen waren. Wäre es anders gewesen, sie hätte sich in den Armen dieses Freiers bestimmt wohl fühlen können und vielleicht auch jemanden gefunden, der bereit war, ihr zu zuhören.
Nun ja, das war vorbei. Es sei denn, er würde irgendwann in einer anderen Stadt auf sie treffen, da gab es noch Möglichkeiten.
So jedoch würde zwischen ihnen nie etwas sein, außer die Dankbarkeit von ihrer Seite aus.
Dass er scheinbar nicht begeistert von ihrem Vater war, verwunderte sie nicht besonders. Aber das war schon zu lange her, als dass es sie noch ernsthaft hätte berühren können. Mit ihrer Familie hatte sie abgeschlossen, insbesondere mit ihrem Vater.
Was ihre Geschwister anging, war das eine ganze andere Sache.
Dass er den Mut fand, ihre Hand zu berühren, freute sie ehrlich. Es zeigte ihr, dass irgendwo in ihm trotz allem Mut war.
Seine Worte brachten sie tatsächlich zum Lachen. Das war ja wirklich amüsant!
Schließlich, als sie sich nach einigen Sekunden wieder beruhigt hatte, blitzten ihre Augen ihn schelmisch an. Und das Grinsen auf ihren Lippen war kaum anders zu beschreiben.
"Nein, das stimmt. Bei einem gewöhnlichen Leben wäre mir nur langweilig geworden." Doch dann verschwand ihre Amüsiertheit und sie seufzte leise, während sie mit den Schultern zuckte. "Ob ich auf Dauer zufrieden sein werde, kann ich jetzt noch nicht sagen."
Sie sah ihm direkt in die Augen und legte ihre freie Hand sanft auf seine Wange.
Dann sprach sie das aus, was sie vorhin schon gedacht hatte. "Es ist wirklich bedauerlich, dass wir uns erst durch diese Umstände begegnet sind. Ich hätte gerne etwas mehr Zeit mit dir verbracht." Das war ihr vollkommener Ernst und sie unterstrich diese Worte auch mit einer Geste, die in ihrem Leben nur selten derart ehrlich und zart ausgefallen war, weil sie es obendrein auch noch so wollte.
Ehe er ihr entwischen konnte durch seine Scheu, küsste sie ihn sanft auf die Lippen. Ohne Leidenschaft, ohne stürmisch zu sein, sondern einfach nur aus Dankbarkeit für seine Bekanntschaft.
Als sie sich wieder von ihm löste, lächelte sie ihn an.
"Wer weiß, vielleicht sehen wir uns irgendwann an irgendeinem anderen Ort wieder.", flüsterte sie und drückte mit beiden Händen die seine, die gerade noch auf der ihren gelegen hatte.
Langsam wurde es für sie leider Zeit für sie, sonst bekam sie eventuell noch mehr Ärger. Und das wollte sie unbedingt vermeiden.
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Re: Schenke/Herberge

Beitrag von fremder Mann » Samstag 21. März 2009, 16:16

Gregorian merkte, dass seine Reaktion sie verwunderte und anscheinend auch etwas zu irritieren schien. Doch überging er dies schweigend. Nur ganz kurz huschte ein beinahe sanftes Lächeln über seine Züge. Denn als ihre Sicherheit zurückkehrte, kehrte auch seine Unsicherheit zurück. Sie waren schon zwei. Denn er freute sich in dem Moment nur, dass sie wieder grinste und wieder entspannter war und sogar lachte.

Ruhig sah er sie an, zog ihr Lachen und ihren Gesichtsausdruck regelrecht auf. Reagierte aber allenfalls mit einem freudigen kleinen Erröten. Als sie jedoch wieder ernst wurde, legte er seine zweite Hand über ihre und schloss die ihre somit warm ein. „Das wird sich noch zeigen. Was ist schließlich heutzutage schon von Dauer?“ Ein Mundwinkel hob sich etwas und ließ seine Lippen ein schiefes, leicht wehmütiges Lächeln bilden.

Welches sich vertiefte, als sie ihn ansah und ihre Hand an seine Wange legte. Traurig erwiderte er ihren Blick. Denn ihm war klar, dass sie sich unter anderen Umständen gar nicht kennen gelernt hätten und ihnen eben nur dieser kurze Moment bleiben würde. Also machte er noch nicht einmal einen Ansatz, ihrem Kuss ausweichen zu wollen. Sondern genoss ihn schweigend, ohne ihn zu vertiefen oder ihm eine andere Wendung zu geben. Und als sie ihre Lippen wieder zurückzog, hob er nur die umfasste Hand an seine Lippen und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken. „Es wäre mir eine Ehre.“

Er stand zögernd, aber entschlossen auf, hielt aber noch immer sanft ihre Hand, als würde es ihm schwer fallen, diesen Kontakt aufzugeben. „Danken wir dem Schicksal, dass wir uns begegnen durften.“ Er zog noch einmal ihre Hand an seine Lippen und verneigte sich leicht vor ihr. „Mögen die Götter über deinen Weg wachen –und dich eventuell wieder zu mir zurück geleiten.“ Kurz sah er sie melancholisch an, drehte sich dann aber um und verließ ihr Zimmer ohne weitere Verzögerung.

Die Tür schloss sich hinter ihm. Doch seine Schritte erklangen erst einen Moment später und verrieten, dass er Gang und Treppe langsam, schwermütig hinter sich brachte.

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Re: Schenke/Herberge

Beitrag von Janay » Dienstag 24. März 2009, 02:40

Sie ließ ihn gehen, schenkte ihm lediglich noch ein letztes, dankbares Lächeln.
Dann war die Tür zu und sie seufzte leise. Ihre Fröhlichkeit fiel von ihr ab, als wäre sie nichts weiter als eine Maske gewesen.
Ihr Blick senkte sich wie von allein auf ihre Hände, deren Finger sie ineinander verschlang.
„Ja, was ist schon von Dauer?“, wisperte sie verspätet und etwas Wehmut stieg in ihr hoch.
Schade, dass ihr Aufenthalt hier, in Jorsa, so enden musste. Es war irgendwie doch... nett gewesen an diesem Ort.
Und Gregorian würde sie nie wieder sehen, wie schade.
Er hatte ihr nicht angeboten, irgendwie mit ihr in Kontakt zu bleiben.
Bitter lachte sie leise auf.
Na, das wär’ ja was gewesen! Ein Soldat, der wegen ihr degradiert worden war, sollte mit ihr noch weiterhin in Verbindung bleiben wollen. Ganz abgesehen von ihrem derzeitigen Beruf und dem somit schlechten Ansehen!
Nein, höchstens der Zufall würde sie je wieder auf Augenhöhe führen können. Höchstwahrscheinlich wäre er dann schon längt verheiratet und müsste zugeben, sie nicht einmal zu kennen.
Entschieden schüttelte sie den Kopf und drückte sich in die Höhe.
Jetzt war für sie keine Zeit, um traurig zu sein oder was auch immer sie genau genommen war.
Stattdessen tat sie etwas anderes. Sie trat an ihr Nachtkästchen heran, auf dem noch eine Schüssel Wasser von in der Früh stand, und zog sich rasch aus.
Dann wusch sie sich ein letztes Mal gründlich. Schließlich konnte sie nicht wissen, wann sie wieder ein derartiges Vergnügen haben würde, ungestört ihren Körper reinigen zu können.
Doch gewissermaßen tat sie es auch um ihren Selbstschutz willen. Es war, als würde sie mit jeder Handbewegung, mit jedem Tropfen Wasser ihre Gefühle abwaschen.
Etwas, was sie gelernt hatte in den letzten Jahren und was sie auch dringend nötig hatte.
In ihrem Geschäft waren Empfindungen nur ein Hindernis, manchmal sogar gefährlich. Also durfte sie diese nur tief in sich verborgen tragen, sofern ihr kein abstreifen dieser gelang.
Auf diese Art hatte sie schon so manches überwinden können und auch hier hoffte sie es.
Es wäre nicht gut, wenn sie Gregorian wieder sehen würde, nicht gut für ihn. Demnach musste sie all das, was sie für ihn auf freundschaftlicher Basis empfand, abwaschen, was sie auch gerade machte.
Schließlich, nach einigen Minuten atmete sie tief durch und zog sich rasch wieder an.
Es ging ihr zumindest oberflächlich besser, sodass sie sich einreden konnte, es sei alles in Ordnung. So, wie es sein sollte. Mit der Ausnahme, dass sie wegen ein paar Idioten aus einem Flecken Celcias vertrieben wurde.
Doch das zählte nicht mehr für sie. Männer waren sowieso zum Vergessen, bis auf einige wenige, besondere Exemplare.
Um nicht erneut an Gregorian denken zu müssen, machte sie sich reisefertig.
Der Umhang war rasch um die Schultern gehängt und befestigt.
Ihr Beutel war geschnürt und passte sogar noch in den Korb, sodass sie nicht noch mehr zu tragen hatte.
Einen letzten, beinahe wehmütigen Blick warf sie noch in das Zimmer, auf das Bett, auf die Stelle davon, auf der sie beide zuvor noch gesessen hatten.
Ehe allerdings ihre Gefühle auch nur im Ansatz zurück kehren könnten, wandte sie sich abrupt um und ging hinaus.
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Re: Schenke/Herberge

Beitrag von Erzähler » Samstag 28. März 2009, 18:13


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