Die Gemächer der roten Dame

Beinahe schlicht und dennoch prachtvoll ist der Palast Jorsans. Er wirkt fast wie eine kleine Stadt inmitten der Stadt mit all seinen Anbauten und häuserartigen Türmen.
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Darna von Eibenau
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 27. Februar 2018, 12:41

"Na Mädchen, jetzt heulst du, mh? Schau, wenn dir schon ein einfacher Übungskampf mit dem Holzschwert so weh tut, was willst du dann mit einem echten? Ich hol dir ein hübsches Spitzentaschentuch für deine Tränchen und.."
"Ich stopf Euch das Taschentuch gleich so tief in den Rachen, dass EUCH die Tränen kommen, Kelterburg!! Ihr..!"
"Na, na! Wer wird denn solche Worte wählen? Schlägt da doch das Bauernmädchen in Euch durch...?"

Sie schrie ihren Hass in das Kissen und grub ihre Finger hinein, wie sie sie am liebsten in dem Hals des arroganten Fürstensohns versenkt hätte.
"Du musst lernen, deine Gefühle zu beherrschen, Darna. Zu kontrollieren."
"Ja, Euer Gnaden."

---
"Beherrsch dich, Darna! Ein Ritter bewahrt stets die Haltung!"
"Jawohl, Herr!"

Und jetzt lag sie hier und heulte. Heulte in das Kissen wie ein... Mädchen. Ließ sich verführen wie ein Mädchen, maulaffenfeil haltend. Neugier! Neugier gegenüber einem DÄMON, verfluchtnocheins! Schmiss Dinge kaputt wie ein Mädchen!
Na gut. Jeder Beobachter hätte ihr bescheinigen können, dass dieser geschnitzte hölzerne Stuhl nicht eben ein Leichtgewicht gewesen war und mit einer anzuerkennenden Wucht geworfen wurde, aber... davon wurde der teure Spiegel, noch dazu fremdes Eigentum, nicht wieder heil.
"Reiss dich zusammen!"
Ich kann nicht! ICH KANN NICHT!! Ich will nicht! Sie weinte die Verzweiflung über ihr Scheitern ins Kissen. Schrie den Schrecken, das Entsetzen, das sich ihr gerade vielfach in die Knochen gegraben hatte, in das Kissen.

Sie hatte eigentlich eher ihren "Untermieter" erwartet; er hatte ihr im Ballsaal gesagt, dass er mit ihr sprechen, ihr ein Angebot unterbreiten wolle, hatte sie neugierig und ihr den Mund wässrig gemacht - WO WAR ER JETZT GEWESEN?! Und auf SEINE Präsenz war es doch überhaupt zurück zu führen, dass ein Spiegel nicht einfach nur ein Spiegel für sie war; hatte er sie also an diese... diesen... diese gestaltgewordene Verführung ausgeliefert?! War dafür verantwortlich? Und hatte dann den Mund gehalten. Sie mit keinem Wort gewarnt.
Niemals hätte sie eingestanden, dass sie überhaupt auf seine Präsenz Wert legte, aber gerade fühlte sie sich weitaus schlimmer von ihm im Stich gelassen als in dem Moment vor wenigen Stunden, als sie ihn etwas gefragt und er geschwiegen hatte.
Der Schrecken über diesen dämonischen Diener, der plötzlich eintrat, war ein eigenes Kaliber, was den meisten normalen Menschen wohl schon für ihr Leben lang gereicht hätte, dabei nahm es für Darna in diesem Schock-Konstrukt gerade nur eine Nebenrolle ein. Ja, sie hatte sich erschrocken, bei den Göttern... sie war ja auch mehr als nur etwas abgelenkt gewesen, und dann SO etwas zu sehen..!
Aber sie musste für diesen Umstand, dass es passiert war, wohl sogar dankbar sein.
Denn was sie am meisten traf, was sie nach der Störung und ihrem Losreißen aus dieser Szenerie am tiefsten erschütterte, war die leise Gewissheit, dass sie kurz davor gewesen war... sich zu ihm umzudrehen - um weiter zu machen. Um ihn weiter gewähren zu lassen.
Ihr Erstes Mal, und sie hätte sich einem Dämon...
Einem DÄMON!
Sie konnte nicht laut genug ihre Wut über sich selbst in dieses Kissen schreien!

"..vielleicht habt ihr Glück und ihr haltet noch etwas aus, bevor ihr die Kontrolle gänzlich verliert", hatte der Dunkelelf nüchtern die Lage kommentiert. Und Darna weinte, weil sie begriff, dass genau das passierte: sie verlor die Kontrolle. Und sie merkte es in einer solchen Situation nicht einmal, es fand einfach statt! Sie hatte es nicht mal verhindern können!
Wie konnte es angehen, dass ein Dämon so verboten gut und vollkommen menschlich aussehen konnte?! Naja, bis auf die Augen. Und alles von ihm hab ich auch gar nicht geseh... - sie stieß den Kopf noch einmal tiefer ins Kissen und auf das Bett, als wolle sie ihn auf eine Tischplatte hauen. Das konnte nicht angehen, dass ihre Gedanken noch jetzt in unanständige Richtungen abdrifteten!
Er war zu perfekt gewesen. Er hatte ja sogar ein wenig wie Leon ausgesehen. Er hatte sich sogar sofort für sie 'interessiert', obwohl sie nach viel aussah, aber nicht dem Bild von Frau, dass Mann auf der Stelle küssen und noch viel mehr wollte!
War das also doch einfach nur Einbildung gewesen?
Nein.
Nein, und wenn die mindeste Antwort war, dass es sicher nicht um ein 'einfach nur' ging. Ihr ungebetener Gast war real, er hatte irgendwelche Macht über Spiegel, und was immer gerade exakt nun stattgefunden hatte: das, was da passiert war, war nicht einfach nur ihren Mäd.. weiblichen Fantasien entsprungen. Es waren Details dabei gewesen, von denen sie nicht das Gefühl hatte, dass sie ihrer eigenen Vorstellung entsprungen wären: warum zum Beispiel sollte sie von einer Narbe von der Schulter bis zum Bauch 'träumen'? Die Details seines Gesichtes... zu echt. Und schön, aber zu fremd.
Darna beruhigte sich eine Spur, auch wenn sie immernoch weinte. Aber es tat gut, sich zu vergegenwärtigen, dass es gute Gründe zu der Annahme gab, dass man nicht gerade völlig den Verstand verlor.
Aber es war... doch auch Illusion gewesen, nicht? Zumindest zum Teil. Ihre Hände an genau diesen Stellen an ihrem eigenen Körper sprachen da eine genauso klare Sprache wie die Existenz des Spiegels. Diese unbarmherzige Tatsache rang ihr einen neuerlichen Tränenanfall ab. Sie hatte sich selbst berührt. Das tat man nicht. Das gehörte sich nicht. Schande.
Aber was hatte im Spiegel stattgefunden, und was hier in Echt? Oder hier in ihrer... 'Welt' - wie immer man das nennen wollte. Ausgerechnet, als Leon sich gerade nochmal zurück gezogen hatte, um ihre Schuhe zu holen, hob sie für einen kurzen Moment den Kopf, um die Positionen dessen, was im Spiegel passiert war, auf dieses Zimmer zu übertragen: War es möglich, dass hier ein Diener unerwartet herein gekommen war? War hier an entsprechender Stelle eine Tür? Lagen womöglich sogar Dinge herum, die auf etwas hindeuteten, was auf dem Tablett gewesen wäre? Ein Dämon, der ein Tablett trug? Und dahinter kommt der mit dem 'Teller'... - völlig verrückt, das alles.

Es war Zwielicht hier drin, und ihr Blick tränenverschwommen; draußen schien es noch Nacht zu sein. Was für ein Diener sollte nachts in das Schlafzimmer der Diplomatin kommen. Es gab eine Tür, natürlich, aber selbstverständlich hatte das Schlafzimmer keine direkte Verbindungstür zu den Fluren und welcher Diener mit einem Tablett käme ungefragt durch den Salon hier ins Schlafzimmer...
Und selbst wenn es so wäre, dann hätte er WAS gesehen?! Götter!
Das bloße Gedankenspiel, dass hier ein Schlossdiener herein kam und von einem Dämon in einem Spiegel ausgezählt wurde, während eine zerrupfte Knappin davor sich unanständig selbst befingerte... Darnas Gesicht im Kissen wurde noch blasser, und die nächste Tränenflut kam. Sollte derartiges passiert sein, würde sie schon bald die Wahrheit erfahren - durch das Getratsche im Schloss! Über sie! Dann doch lieber 'nur' ein Dämon in einer Spiegelwelt, selbst wenn er aus zweihundert Zähnen und ebenso vielen Kilos Muskelmasse bestand!

Irgend etwas knallte und sie zuckte zusammen! Auch ein leiser kurzer Schrei entfuhr ihr, denn ihre Nerven lagen nach wie vor vollkommen blank. Da stand etwas! Irgendwie zusammen gekauert... oder... verkrüppelt... - noch ein Dämon?!
„Entschuldige...ich... bin schon weg! Ich wollte nur... da... Schuhe.“
Schuhe?
Das Letzte, woran Darna gerade dachte - im Gegensatz zu Leon - waren Schuhe. Verkehrte Welt.
Aber... wenn sie nicht gerade völlig durchdrehte... dann war das eine Stimme, die sie sich gerade mehr in ihrer Nähe wünschte, als alles andere - bis auf das Kissen vielleicht. Das brauchte sie bitterlich. Und Leon!
„Verzeih... ...alles!“
In Ordnung! Sie bekam gerade kein Wort raus und hatte auch keinen Plan, was er meinte, aber sie war prinzipiell einverstanden. Nur machte er den Anschein, dass er sofort wieder weg wollte, und das durfte auf gar keinen Fall passieren. Sie brauchte ihn!
Ihr rechter Arm ließ in einer Bewegung im wahrsten Sinne des Wortes 'kurzerhand' das Kissen los und sie drehte leicht ihre Haltung, um nach Leon zu greifen, ihn zu schnappen und zu sich auf das Bett zu ziehen, egal wie. Er würde sich diesem Griff schon aktiv, zackig und mit etwas Kraft widersetzen müssen, genauso wie dem Umstand, dass sie direkt danach beabsichtigte, ihre Arme um ihn zu schlingen und ihn im Groben die Funktion des Kopfkissens erfüllen zu lassen.
"Lass mich nie wieder alleine mit so einem Ding!", stieß sie mit einer verheulten, unterschwellig panischen Stimme hervor, die trotz ihrer eigentlichen Alt-Tonlage deswegen schrill zu klingen, zu kippen drohte; spielte den Ball der unverstehbaren Aussage prompt zurück.
Vermutlich war es das, was man 'aneinander vorbei reden' nannte...

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. Februar 2018, 09:47

Darnas Gedanken hatten sich wie Stacheldraht um ihre Windungen gelegt und zermarterten nun ihr Gehirn. Die Scham, ihre Phantasie, sie reimte die abscheulichsten Bilder und Vorstellungen zusammen, was hätte alles geschehen können... oder geschehen war, von dem sie nichts wusste und verwandelten die wenigen tatsächlichen Fragmente Wahrheit in ihrem Kopf zu einer „hübsch-bösartigen“ Geschichte von einem zweiten Dämon, einem „Besucher“. Dass sie dabei einmal mehr die Kontrolle über ihr Denken verlor, weinte und schluchzend in einem fremden Bett lag, das war mehr als nur gut nachzuvollziehen. Trotzdem wunderte sich ihr Dämon, wie sehr so ein kleiner Kuss die Frau aus der Bahn hatte werfen können. Das sie sich Vorwürfe machte, brauchte er das nicht mehr und er hatte das auch irgendwie erwartet. Dass sie IHM Vorwürfe machen würde, davon ging er aus. Aber dass sie ihn nicht erkannt hatte... DAS wunderte ihn schon.
Etwas verstimmt darüber, dass sie den schönen großen Spiegel zerbrochen hatte, lief er in seinem Schlafgemach auf und ab. „Sein“ Mädchen hatte ihn nicht erkannt. Dabei hatte er wirklich alles getan um ihr zu gefallen. Sogar ein Antlitz gewählt, das ihr verdaut erscheinen sollte. Dabei war es gar nicht so leicht, diese menschlichen Formen zu halten. Er hatte sich so viel Mühe gegeben und dann? Sie hielt ihn für eine flüchtige Begegnung... einen Traum. Tatsächlich verletzte das mehr seinen Stolz als alles andere. Da hatte er einmal seine Rüstung nicht an und schon hielt sie ihn für einen Anderen? War er so leicht ersetzbar für sie? Immer wieder versuchte er durch eine der Scherben hinüber zu sehen, aber ihre Tränen verschleierten ihm den Blick. Das war doch zum Augenteufel melken!

Irgend etwas knallte und sie zuckte zusammen! Auch ein leiser kurzer Schrei entfuhr ihr, denn ihre Nerven lagen nach wie vor vollkommen blank. Da stand etwas! Irgendwie zusammen gekauert... oder... verkrüppelt... - noch ein Dämon?!
„Entschuldige...ich... bin schon weg! Ich wollte nur... da... Schuhe.“
Schuhe?
Das Letzte, woran Darna gerade dachte - im Gegensatz zu Leon - waren Schuhe. Verkehrte Welt.
Aber... wenn sie nicht gerade völlig durchdrehte... dann war das eine Stimme, die sie sich gerade mehr in ihrer Nähe wünschte, als alles andere - bis auf das Kissen vielleicht. Das brauchte sie bitterlich. Und Leon!
„Verzeih... ...alles!“
In Ordnung! Sie bekam gerade kein Wort raus und hatte auch keinen Plan, was er meinte, aber sie war prinzipiell einverstanden. Nur machte er den Anschein, dass er sofort wieder weg wollte, und das durfte auf gar keinen Fall passieren. Sie brauchte ihn!
Ihr rechter Arm ließ in einer Bewegung im wahrsten Sinne des Wortes 'kurzerhand' das Kissen los und sie drehte leicht ihre Haltung, um nach Leon zu greifen. Leon hob seinen Blick verwundert, als ihre Hand nach ihm griff und ein leises:
"Wa..."
, entrang sich seiner Kehle, bevor Darna ihn ins Bett zog. Natürlich kam er nicht auf die Idee sich zu wehren, oder sie gar auf Abstand zu halten. Alles was sie wollte, alles was sie jetzt brauchte, wollte er ihr geben, denn er war ja schließlich schuld an ihrem Zustand! Es erschien ihm zwar nicht wirklich logisch, aber wahrscheinlich war sie noch sehr verwirrt. Der kurze Moment, da er ihr Gesicht sah, zeigte deutlich, dass sie geweint hatte, auch wenn er das schon durch ihr leises Schluchzen angenommen hatte. Noch kürzer war das Aufblitzen ihres viel zu tiefen Dekolletees, aber wenn sie wollte, dass er jetzt bei ihr blieb, dann blieb er.
Dann schlang sie ihre Arme um ihn, um ihn im Groben die Funktion des Kopfkissens erfüllen zu lassen. Etwas verdattert sah er auf ihren asymmetrischen Schopf hinunter und wusste irgendwie nicht so recht wohin mit sich oder seinen Armen, die er leicht seitlich abgespreizt in der Luft hielt, damit sie sich quasi nehmen konnte was sie brauchte, ohne dass er von sich aus etwas falsch machte. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und sein Bauch verkrampfte sich. Sie war ein Häufchen Elend.
Was passiert hier? Sie leidet so sehr... was ... Was kann ich tun?
"Lass mich nie wieder alleine mit so einem Ding!"
, stieß sie mit einer verheulten, unterschwellig panischen Stimme hervor, die verdächtig hoch klang.
Ding? Was für einem Ding?
Leon sah nun vollkommen verwirrt auf die Knappin nieder und versuchte irgendwie aus ihr schlau zu werden. Vor lauter Aufregung bekam er auch irgendwie das Garmische nicht in seinen Kopf, also sprach er weiter die Sprache seiner Kindheit:
"Darna..."
Er versuchte seine Stimme so sanft und beruhigend wie nur irgend möglich klingen zu lassen, aber hatte selbst den Eindruck, dass sie etwas rau geriet. Ob das an der ungewohnten Umgebung lag? An der Tatsache, dass er mit ihr in einem Bett lag? Noch immer wusste er nicht wohin mit seinen Händen.
"Darna, ich lass dich nicht allein, wenn du das so willst... aber..."
Er entschied sich wenigstens seine linke Hand ganz vorsichtig auf ihrem oberen Rücken zu platzieren. Das erschien ihm am unverfänglichsten. Die Stelle hatte er schon häufiger berührt...als sie getanzt hatten.
"...aber ich weiß nicht, was du gerade meinst?“
Seine Finger begannen automatisch sie ein wenig zu streicheln, aber als er es bemerkte, hielt er wieder still und fuhr leise sprechend fort. Seine Stimme brummte und vibrierte leicht an Darnas Kopf.
„...Was für ein Ding?... und … ich dachte, du... Du würdest mich sicher nicht wieder sehen wollen, nachdem, was ich gerade... vorhin... gestern... ...getan habe... denke ich.“
Er klang sehr unsicher und es wurde mit jedem Wort schlimmer, als wäre er sich selbst nicht ganz sicher, was er da sagte. Ausgesprochen klang alles was er sich da in seinem Kopf zusammen gereimt hatte so ...unwirklich? Seine rechte Hand berührte sanft ihr linkes Handgelenk, da sie den ja ihren Arm um seinen Brustkorb geschlungen hatte.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Mittwoch 28. Februar 2018, 22:30

Hätte jemand Darna einmal prophezeit, dass sie die Männer - na gut, einen Mann - mal in ihr Bett zerren würde - na gut, nicht ihr eigenes Bett - dann hätte er wohl eine deftige Ohrfeige erhalten oder Gernot hätte wieder etwas gehabt, wo er wochenlang drüber herziehen konnte.
Aber im Moment war ihr alles egal - na gut, nicht ganz alles. So sehr sie gerade seine Nähe und Berührung brauchte, sie spürte unterschwellig schnell, wie... verkrampft er da lag. Wie er seine Arme zunächst abspreizte, als wolle er sie am liebsten gar nicht berühren und sie dann zögerlicher anfasste, als beim Tanzen, und ihre körperliche Nähe definitiv nicht so gerne hinnahm wie am gestrigen Abend, als sie sich an ihn gelehnt hatte.
Schon diese geringen Gesten wirkten zuverlässig: wie ein über sie ausgeschütteter Eimer kaltes Wasser; ein langsam ausgeschütteter Eimer!
Was ist los? Ist irgendwas mit mir?
Dieses Registrieren brauchte eine Weile, um durch ihre Panik zu sickern.
"Lass mich nie wieder alleine mit so einem Ding!"
"Darna...", versuchte Leon nun seinerseits, aus ihrem Gestammel schlau zu werden und irgendwie zu ihr durchzudringen, "Darna, ich lass dich nicht allein, wenn du das so willst... aber..."
'Wenn du das so willst'...? Uff, wie das klang! Auf ihrer Stirn entstand eine verunsicherte Furche und sie zog langsam ihr Gesicht von seiner - so schön warmen! - Brust wieder weg, um die Tränen etwas wegzublinzeln und ihm ins Gesicht zu sehen, ihr Kopf weiterhin in einer - vorzugsweise auf seinem Arm - liegenden Position. Seine Worte klangen seltsam, selbst seine Stimme klang seltsam, wenn auch nicht gerade unangenehm, mal abgesehen davon, dass er auf sie fast stur wirkend in der Allgemeinsprache blieb. Und irgendwie wirkte er ziemlich verkrampft.
Naja, du hast ihn einfach ins Bett gezerrt. Das... das gehört sich nicht unbedingt... Sie seufzte innerlich und atmete zittrig angespannt aus. Aber noch sah sie gar nicht ein, ihn loszulassen.

"...aber ich weiß nicht, was du gerade meinst?“
Da war er, der gefürchtete Moment. Ihr Unterkiefer bebte. Wie sollte sie das nur erklären?! Seine Finger begannen automatisch sie ein wenig zu streicheln, aber gerade als sie dankbar genießend die Augen schloss, hörte er recht abrupt wieder auf. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie einen neuen Impuls, zu weinen, zu unterdrücken begann und die Augen mit einem traurigen Blick wie ein geprügelter Hund wieder öffnete.
Nur der Tonfall seiner Stimme tat gerade gut, brummte so schön und verlieh ihrem Einhornjungen ungewollt einen leicht männlicheren Charakter.
„...Was für ein Ding?... und … ich dachte, du... Du würdest mich sicher nicht wieder sehen wollen, nachdem, was ich gerade... vorhin... gestern... ...getan habe... denke ich.“
Er klang sehr unsicher und es wurde mit jedem Wort schlimmer, als wäre er sich selbst nicht ganz sicher, was er da sagte.

"Was du...?", setzte sie zunehmend irritiert an und blinzelte, wechselte ihm zuliebe dann selbst in die Allgemeinsprache; sie wusste nicht, warum, aber irgend etwas schien auch von seiner Seite aus nicht in Ordnung zu sein. "Was du getan hast?", griff sie seine Worte irritiert auf, noch in einem stockenden Tempo sprechend,
"Was hast du denn getan?"
Unbewusst nutzte sie damit die Möglichkeit, seiner Frage, was sie denn mit "Ding" meinte, noch gekonnt auszuweichen. Er berührte sie sanft - aber so zögerlich! Sie fing an, zu zittern, als ihr Adrenalinpegel endlich wieder zu sinken begann und das Gröbste herausgeheult zu sein schien; sie fühlte sich ein wenig besser, aber auch zunehmend kraftloser und war trotzdem sicher noch leicht aufwühlbar.
Was ist los?

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 1. März 2018, 18:36

Der Schock über das Erlebte, die Eindrücke, das Getane, bzw. in Leons Fall das nicht Getane saß bei beiden noch tief. Aber nichts desto trotz hatte es sie beide in die Arme des anderen geführt.

"Darna, ich lass dich nicht allein, wenn du das so willst... aber..."
'Wenn du das so willst'...?
Auf ihrer Stirn entstand eine verunsicherte Furche und sie zog langsam ihr Gesicht von seiner Brust wieder weg, um die Tränen etwas wegzublinzeln und ihm ins Gesicht zu sehen, ihr Kopf weiterhin in einer - vorzugsweise auf seinem Arm - liegenden Position. Seine Worte klangen seltsam, selbst seine Stimme klang seltsam, wenn auch nicht gerade unangenehm, mal abgesehen davon, dass er auf sie fast stur wirkend in der Allgemeinsprache blieb. Dabei vergaß Darna, dass Leon nicht in Jorsa geboren und auch von einem nicht gerade „normalen“ Mann aufgezogen war. Leon sprach Gemeinsprache als seine Muttersprache und nicht Garmisch wie sie. Wenn er also aufgeregt war, dann fiel er eben in diese Verhaltensweisen. Er war aufgeregt und irgendwie wirkte er ziemlich verkrampft.
Naja, du hast ihn einfach ins Bett gezerrt. Das... das gehört sich nicht unbedingt...
Sie seufzte innerlich und atmete zittrig angespannt aus, was Leon abermals in seinem Handeln zögern ließ. Aber noch sah sie gar nicht ein, ihn loszulassen. Leon konnte auch leider nicht wie manche Geister oder wie gewisse Völker Gedanken lesen. Seine Abstammung hatte ihm eine überaus starkes Einfühlungsvermögen geschenkt, eben für einen Mann, aber er war eben kein Tha'Roon.
"...aber ich weiß nicht, was du gerade meinst?“
Da war er, der gefürchtete Moment. Ihr Unterkiefer bebte. Wie sollte sie das nur erklären?! Seine Finger begannen automatisch sie ein wenig zu streicheln, aber gerade als sie dankbar genießend die Augen schloss, hörte er recht abrupt wieder auf. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie einen neuen Impuls, zu weinen, zu unterdrücken begann und die Augen mit einem traurigen Blick wie ein geprügelter Hund wieder öffnete. Leon schluckte trocken. Der Anblick schnürte ihm die Kehle zu. Nur der Tonfall seiner Stimme tat gerade gut, brummte so schön und verlieh ihrem Einhornjungen ungewollt einen leicht männlicheren Charakter. Wie alt war Leon eigentlich? Niemand hatte danach bischer gefragt, aber war das so wichtig?
„...Was für ein Ding?... und … ich dachte, du... Du würdest mich sicher nicht wieder sehen wollen, nachdem, was ich gerade... vorhin... gestern... ...getan habe... denke ich.“
Er klang sehr unsicher und es wurde mit jedem Wort schlimmer, als wäre er sich selbst nicht ganz sicher, was er da sagte.
"Was du...?"
, setzte sie zunehmend irritiert an und blinzelte, wechselte ihm zuliebe dann selbst in die Allgemeinsprache; sie wusste nicht, warum, aber irgend etwas schien auch von seiner Seite aus nicht in Ordnung zu sein.
"Was du getan hast?"
, griff sie seine Worte irritiert auf, noch in einem stockenden Tempo sprechend,
"Was hast du denn getan?"
Unbewusst nutzte sie damit die Möglichkeit, seiner Frage, was sie denn mit "Ding" meinte, sehr erfolgreich auszuweichen. Er berührte sie sanft, aber so zögerlich. Sie fing an, zu zittern, als ihr Adrenalinpegel endlich wieder zu sinken begann und das Gröbste heraus geheult zu sein schien; sie fühlte sich ein wenig besser, aber auch zunehmend kraftloser und war trotzdem sicher noch leicht aufwühlbar. Er spürte das Nachlassen ihres Schocks nahen und sein Körper tat etwas anderes, als sein Geist sagte. Sein Arm schloss sich stark um ihre Schulten und gab ihr so ein wenig Halt. Auch wenn Leon eher der lange, drahtige Typ war, so war er doch erstaunlich stark. In Kleidung sah er immer etwas schlaksig aus, aber mit Haltung. Doch unter seinem halb offenen Hemd konnte man definierte Muskeln erkennen. Darna fragte sich aber immernoch was hier eigentlich los war. Ihre fragenden großen Augen schauten ihn so unendlich unschuldig an, dass seine inneren Selbstvorwürfe gefährlich ins schwanken gerieten. Nur leider sprach er da schon und dachte nicht nach, was ihre einfache Gegenfrage schon hätte beantworten könnte.
„Was ich getahn habe?“
Sein Entsetzen flammte erneut auf, über die Vorstellung und die wieder hoch kommende Erinnerung zwischen ihren Beinen, ihren Rock...
„Ich habe dich unsittlich berührt!“
Er presste die Augen zu.
„Ich habe... Du verlangst von mir, das auch noch wörtlich zu wiederholen. Ich kann das ja verstehen, also zum Teil. Ich büße dafür, glaube mir, das werde ich mein Leben lang. Ich...Ich habe die Selbstbeherrschung verloren. Ich kann nur hoffen, dass du mir irgendwann vergeben kannst und...“
Er rang mit sich und hatte bis eben ungewohnt schnell gesprochen.
„Also wenn du als meine Buße verlangst, dass ich es ausspreche..., dann soll es so sein.“
Er schluckte noch einmal trocken. Sein Adamsapfel hüpfte dabei gequält langsam auf und ab.
„Ich habe zu viel getrunken... Ich habe deine Schwäche ausgenutzt. Wir haben getanzt...also so etwas ähnliches... und dann saßt du auf dem Bett. Ich … kniete zwischen deinen Beinen und habe deine Röcke hoch gescho...“
Seine Stimme versagte mit einem leisen Quietscher und er riss die Augen auf um in Darnas riesige Pupillen zu sehen. Die Dunkelheit darin erschien ihm gerade recht.
Das kann nur Wut sein! Was hab ich nur getan!?!
Er wandte den Kopf viel zu schell ab, zu beschämend waren seine von der Ursprungssituation induzierten Gedanken gewesen, die sich ab hier in sein Erinnerungsvermögen gesetzt hatten. Ihr zu Liebe machte er weiter. Das hier war schließlich seine Buße!!!
Bis jetzt deckten sich auch seine Erinnerungen mit den ihren, nur was jetzt kam, dass gehörte eigentlich nicht wirklich in die Wirklichkeit. Es war allein aus seinem Wunschtraum geboren, der hier regiert hatte und jetzt die Situation schlimmer erscheinen ließ, als sie wirklich gewesen war. Eines glitt ins andere und Wahrheit und Traum hielten sich bei den Händen.
„Ich habe deine Fesseln entblößt und … deine zarte Haut gestreichelt. Sie fühlte sich so unglaublich gut an. Du hast so gut geduftet. Nach Schokolade, Pelz und warmer Haut... Ich habe nicht nachgedacht und meine Hände wandern lassen. Deine Waden hinauf... Ich wollte dich spüren...so sehr spüren...“
Er runzelte leicht die Stirn. So langsam kam er ins grübeln.
„Dein Kleid war im Weg und … du hast gelacht, ich habe gelacht ...alles war so leicht und einfach... Ich habe dich ausgezogen... denke ich. Dann...dann tauchen nur noch Bruchstücke von Bildern in meinem Kopf auf, die... die ich nicht sortiert bekomme. Der zeitliche Ablauf stimmt sicher nicht.“
Leon petzte die Lider über seinen Augen zusammen.
„Ich hatte meinen Kopf in deinen Schoß gelegt und meine Hände streichelten deine unglaublich warme Haut... es war... wie „angekommen sein“... „
Er seufzte leise. Diese Erinnerung war viel zu schön... wenn sie doch nur wahr wäre.
„Ich entblößte dich weiter und fühlte deine Haut an meinen Wangen. Ich kostete deine Schenkel und...“
Leon wand sich unter Darna und seine Muskeln waren straff wie Seile. Aber weiter konnte er einfach nicht sprechen.
„Der Rest … die Bilder verschwimmen immer wieder. Ich bin mir nicht ganz sicher, was danach geschah, aber ich kann es ahnen.“
Der ganze Mann war eine einzige gespannte Sehe und sah Darna nun wieder an.

(Inspirationen)

In seinen Augen glühte der Wusch nach Vergebung.
„Ich kann mir mein Verhalten nicht erklären. Ich … Ich kann dir nur versuchen zu verdeutlichen, was mich vermutlich dazu veranlasst hat... dir diese Dinge anzutun... Dir versuchen meine Sehnsucht nach Menschlichkeit zu erklären. Ich habe dieses Gefühl so lange geleugnet, dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Immer stand mir mein Schicksal im Weg! Nie gab ich mir die Chance etwas für einen Menschen zu empfinden... dass kamst du. Du warst so stark. Ich hoffte, du wärst stark genug für uns beide, wenn ich einen nahen Tages gehen müsste. Aber... Ich wollte mehr für dich sein, habe dir unausgesprochene Versprechen gemacht, in dem Wissen, dass ich dich wieder im Stich lassen muss. Du hast an mich geglaubt, aber ich bin daran innerlich zerbrochen. Es gibt nichts, was ich dir geben könnte, es ist nichts übrig. Ich bin nur eine Hülle. Alles was ich fühle, ist dieses grausame Verlangen...“
Seine Pupillen waren groß und dunkel.Sein Blick berührte etwas in Darnas Seele.
„... Jetzt bin ich in Sünde gefallen und verloren im Paradies, weil ich dieses Gefühl liebe. So sehr ich auch will, dass das Versprechen der Vergangenheit nicht existiert, es existiert immer noch und so sehr ich auch fühlen will, dass ich hier her gehöre, ich tu es nicht. Ich bin so ängstlich wie du. Ich weiß nicht was die Zukunft bringt. Ob ich dich noch kennen werde, wenn der Geist meinen Körper übernimmt. Ich weiß nicht, ob ich noch ich sein werde. Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig und jeder Funken Hoffnung bereitet mir Schmerzen. Da war es einfach zu schön, zu verlockend, für einen kostbaren Moment das alles zu vergessen und einfach nur ein Mann zu sein.“
Er streichelte Darna sanfte eine Strähne aus dem Gesicht, so wie der Dämon es kurz zuvor getan hatte. Die Ähnlichkeiten waren durchaus verwirrend. Seine Hand verweilte eine Weile an ihrer Seite, so dass sie ihr Gesicht hinein legen konnte.
„Aber es war nur ein Moment und am nächsten Tag lösen sich die süßen Schatten alle wieder auf. Ich habe nichts übrig. Alles was ich fühle, ist dieses grausame Verlangen. Wir sind gefallen in Sünde und jetzt bin ich verloren im Paradies. Du solltest dich von mir fern halten! Renn weg, renn weg! Eines Tages werden wir diesen Schmerz nicht mehr spüren. Ich bete dafür, dass du mich vergessen wirst. Nimm die Erinnerungen mit dir fort, nimm sie weg. Der Schatten von dir wird verblassen, aber ich werde mich immer an dich erinnern... weil du mich nicht gehen lassen wirst. Ich werde immer ein Geist sein.“
Voller Trauer und Sehnsucht sah er sie an.
„Du wirst irgendwann sterben und in Lysanthors Licht eingehen. … aber ich... Ich werde immer ein Geist sein.“
Eine Weile schwieg er und Darna bemerkte, wie sein Körper sich entspannt hatte. Hatte er aufgegeben? Wollte er nicht mehr kämpfen? Jetzt wo es doch vielleicht ein bisschen Hoffnung gab? Er hatte sein ganzes Leben lang mit dem Wissen gelebt, irgendwann den Platz für eine andere Seele frei zu machen und selbst zu einem Geist zu werden. Wie konnte man mit so einem Schicksal leben? Er hatte in ihr Stärke gesehen, die er selbst nicht hatte und hatte sich in sie verliebt.
„Ich will, dass du weißt. Dass es niemals eine Frau gegeben hat oder geben wird, die den Platz in meinen Gedanken einnehmen könnte, den du dir erobert hast!“
Er wurde wieder so seltsam ernst.
„Ich wäre dir überall hin gefolgt... bis in den Tiefsten Kreis des Harax!“
Aber seine Aufgabe schickte ihn fort und anscheinend wollte er ihr das Leid nicht an tun, dass sie beide wohl empfinden würden, ließen sie die Liebe zu. Zu groß waren die Chancen, dass etwas fehl ging. Die Hoffnung war für ihn noch zu klein, kaum mehr als ein Samen in unfruchtbarer Erde auch wenn Delilah da einen anderen Eindruck hinterlassen hatte. Leon glaubte nicht an sich. Und vor allem glaubte er, dass er ihr ein Leid angetan hatte!
„Darna...“
Ihr geflüsterte Name klang rau und atemlos aus seinem Mund.
„... Ich bitte nicht um Vergebung für mein Vergehen. Ich bitte nur um Verständnis... weil, …“
...ich dich liebe.
Die Stille wurde schwer um sie und Leon Augen hatten wieder diesen einmaligen silbernen Glanz angenommen. ...Gut, sein Vater hatte den auch, aber bei Leon war er einfach hübscher. Sein Schweigen drückte auf sie nieder und er hielt Darna im Arm. Wenn sie ihn verstoßen würde, wenn der Geist des verlorenen Kindes ihn übernehmen würde, wenn das Versprechen erfüllt wäre, dann wollte er sich an diesen Moment erinnern.
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Darna von Eibenau
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 3. März 2018, 12:45

„Was ich getan habe? Ich habe dich unsittlich berührt!“
Ähhh... Meinst du das mit meinen Beinen? Das war... das war... viel zu wenig! ..äh, schön, ja. Eine steile Furche entstand auf ihrer Stirn, als sie sich selber wunderte, warum sie es so wenig schlimm fand, wie Leon sie berührt hatte. Es gehörte sich nicht, keine Frage, ja. Und trotzdem fand sie ein Streichen über ihre Waden einfach nicht schlimm. Er hatte sie schon nackt gesehen. Sie war durch seinen Geist getaucht, bis in die innersten Tiefen seiner Essenz. Er hatte ihren Kopf auf seinen Schoß gebettet gehabt, als sie aus der Ohnmacht endlich erwacht war. Sie hatten miteinander getanzt und waren eine wunderschöne Harmonie gewesen. Sie hatte sich an ihn gelehnt, vor den Augen des Königs, und er... hatte es genossen. Hatte ihr einen unkonventionellen Kuss auf die Hand gegeben, der ein brennendes Verlangen nach MEHR von oben nach unten durch ihren Körper gejagt hatte! Sie hatte an ihm zweifeln wollen, hatte vor allem an seinem Interesse an ihr zweifeln wollen, und er hatte trotz seiner höflichen Zurückhaltung ihr einfach keinen Grund dafür geliefert.
Sie war bereit, ihm mehr zuzugestehen.
Mehr noch, sie wollte längst mehr von ihm! Ihre Sehnsucht danach begann, Mauern des Anstands und ihrer Erziehung beiseite zu schieben, dabei waren diese Mauern dick.
Sie war sich zu diesem Zeitpunkt noch instinktiv sicher, dass er nicht "zu weit" gegangen war und verstand deshalb gerade noch nicht, warum er jetzt eigentlich so aufgelöst war. Aber sie hörte ihm zu.

Die irritiert zusammengezogenen Brauen konnten bei ihrem ernsten Blick leicht als Zeichen der Missbilligung fehlverstanden werden, und Leon ratterte nervös sein Geständnis runter:
"„Ich habe deine Fesseln entblößt und … deine zarte Haut gestreichelt. Sie fühlte sich so unglaublich gut an. Du hast so gut geduftet. Nach Schokolade, Pelz und warmer Haut... Ich habe nicht nachgedacht und meine Hände wandern lassen. Deine Waden hinauf... Ich wollte dich spüren...so sehr spüren...“
Ich dich auch... Sie räusperte sich leise verlegen und mit mehr Freiraum hätte man erahnen können, dass sie sich unter dem wieder einsetzenden Begehren regelrecht wand, aber so war nur zu bemerken, wie sie ihr Gewicht etwas zu verlagern schien.
„Dein Kleid war im Weg und … du hast gelacht, ich habe gelacht ...alles war so leicht und einfach..."
Ja.
Sie blinzelte, als eine der Bemerkungen in ihrem Kopf etwas klingeln ließ:
...du hast gelacht...
Ihr Mund klappte eine Spur auf. Am liebsten hätte sie ihn unterbrochen und geschüttelt: Was hast du da gesagt?!
...du hast gelacht... - und er störte sich überhaupt nicht daran, schien es nicht wichtig zu finden. Dabei war es für sie gerade ein unwiderruflicher Beleg für etwas, was sie sich bis jetzt noch immer nicht einzugestehen getraut hatte:
Ich kann lachen?! Ohne, dass eine Katastrophe passiert?? Einfach so?
Sie blinzelte für einen Moment betäubt. Verstand noch immer nicht, warum. Und Leon redete unaufhaltsam weiter, und es war ihm einfach zu wichtig, als dass sie ihn hätte unterbrechen wollen oder selber etwas hätte verpassen wollen.
Zusammenhanglos wieder den Faden in seinen Worten aufnehmend, holte sie nur einmal tiefer Luft und blinzelte das große Fragezeichen beiseite, das sich ihr aufgedrängt hatte.
Sie konnte lächeln...

„Ich hatte meinen Kopf in deinen Schoß gelegt und meine Hände streichelten deine unglaublich warme Haut... es war... wie „angekommen sein“... Er seufzte leise. Diese Erinnerung war viel zu schön... und sie irritierte Darna weiter. Ich hab doch dein Gesicht gestreichelt... das lag neben mir..., aber auch sie bekam die zeitlichen Abläufe kaum mehr zusammen. Vor allem wusste sie nicht mehr, wann und wie sie dieses fremde Unterkleid - wohl als Nachthemdersatz - angezogen hatte und warum. Und neue Schlüsselworte läuteten nochmal in ihrem Kopf eine Glocke: ..unglaublich warme Haut. Nervös zog sie einmal die Unterlippe durch die Zähne.
Leons zunehmend erotische Worte und Schilderungen lösten noch etwas in ihr aus, aber das konnte sie zunächst weder benennen noch einordnen, nur ihr Körper reagierte darauf, weil er im Prinzip besser was damit anzufangen wusste als der Kopf seiner Besitzerin. Ihr wurde wieder so wohlig warm und ihr Atem ging allmählich schwerer, ohne dass sie es merkte.
„Ich entblößte dich weiter und fühlte deine Haut an meinen Wangen. Ich kostete deine Schenkel und...“ Leon wand sich unter Darna und seine Muskeln waren straff wie Seile. Aber weiter konnte er einfach nicht sprechen.
Sie blinzelte gehäuft und ihr Kopf ruckte kaum merklich irritiert, weil seine letzten Worte irgendwie... anrüchig und verlockend klangen, gerade bei seiner momentan rauen Stimme, aber ihre Ratio und Unerfahrenheit drohten, mit dem bildlichen Vergleich nichts anfangen zu können. Vor ihr inneres Auge schoben sich Bilder von einem Leon, der auf einer Kaninchenkeule herumkaute?

„Der Rest … die Bilder verschwimmen immer wieder. Ich bin mir nicht ganz sicher, was danach geschah, aber ich kann es ahnen.“
Der ganze Mann war eine einzige gespannte Sehne und sah Darna nun wieder an.

Aha?
Was denn?

Sie sah ihn ebenfalls an und musste ihm zuliebe sich zusammenreimen, dass er wohl etwas reichlich Ungehöriges meinte. Und immernoch konnte sie es nicht nachvollziehen, nicht mit ihrem Erleben in Einklang bringen. Das Problem war, dass sie derart unerfahren war, dass es ihr genauso schwer fiel, sauber begründet auszuschließen, dass... er...
Er versuchte ihr gerade zu erklären, dass...
sie keine Jungfrau mehr war?! War es das, was er meinte? Ernsthaft?
Und ich hab nicht mal was davon mitgekriegt?!
Verdammt!

So hatte sie sich dieses sagenumwobene 'Erste Mal' nicht vorgestellt. Wie auch immer es eigentlich hätte aussehen sollen, denn davon hatte sie ja auch keine Ahnung.
In seinen Augen glühte der Wunsch nach Vergebung. Doch sie sah ihn nur einfach planlos und überfordert mit der Situation an und versuchte noch einzusortieren, was das jetzt bedeuten und für Konsequenzen erfordern müsste. Noch immer mochte sie ihm eigentlich nicht wirklich glauben. Aber er musste es... wohl ja besser wissen als sie...?
Es fiel ihr gerade irgendwie schwer, logisch nachzudenken. Sie war eben keine Tha'roon.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Darna, lass die beiden mal in Ruhe."
"Aber Herr, ich soll dem Edlen eine Nachricht seiner Hochgeboren übermitteln."
"Ja, das kann warten. Komm später wieder."

Sie sah auf die geschlossene Tür, hinter der der edle Herr Eisenkamp mit dem Fräulein san Windfurth irgend etwas Dringendes hatte besprechen wollen. So dringend konnte es nicht sein, denn sie hörte das Fräulein leise lachen. Doch Meister Roderich verbot ihr, auch nur zu klopfen.
"Jawohl, Herr." Sie ging.
~~~

"Darna, die Scheune ist für die nächste Stunde tabu."
"Wie Ihr wünscht, Meister."

~~~

"Ach, das wirst du irgendwann schon noch herausfinden..." Albernes Gekicher.
"Wenn Ihr meint." Genervt wandte die Knappin sich ab. Das Gegacker und Getuschel der Mägde, welcher der Ritter am besten aussah, ging ihr auf die Nerven. Und auf die Frage, was die Diskussion eigentlich sollte, da die Mägde doch ohnehin nicht von Stand waren, bekam sie nur Blicke zugeworfen, die sie nicht zu deuten wusste. Egal. Mägde eben.
~~~

"Von Eibenau? Ihr seid doch an seiner Durchlaucht von Blauforst und seinen zwei Freunden vorbeigekommen, nicht?"
Darna kniff die Augen zu schmalen Schlitzen. Was wollte Gernot diesmal wieder?
"Nun schaut nicht so, ich will Euch ausnahmsweise mal nur einen Rat geben: die jungen Herren sprachen darüber, dass sie Damen ihres Alters suchen, die gut im Reiten sind. Also nichts, was mich beträfe. Aber Ihr könntet Euch doch anbieten und endlich mal an so etwas wie einem Ruf arbeiten?"
Gernot schaute betont unschuldig. Sie traute dem Braten nicht so recht, aber es hatte die letzten Tage so etwas wie Waffenstillstand zwischen ihnen geherrscht und seine Gnaden Talarion angeordnet, dass sie sich vertragen sollten. Hielt er sich diesmal etwa dran? Nun ja, fragen konnte zumindest kaum schaden. Reiten konnte sie!
Sie verstand nicht, warum die drei Herren so rot wurden und herum drucksten, als sie das Thema ansprach und fragte, ob sie behilflich sein könne. Sie bekam auch nicht mit, wie der Fürstensohn von Blauforst Gernot später dafür unter vier Augen scharf zurechtwies, was das sollte, weil Darna selbstverständlich darüber Auskunft gegeben hatte, woher sie das wusste.
"Aber das war's mir wert!", lachte Gernot leise Basil zu und sein ständiger Begleiter nickte nur stumm.
~~~

"... Und ich frag sie, was sie glaube, was Hasso und Bella denn da gerade täten...? Und da faucht sie barsch wie immer: 'Seit wann kümmern Euch die Hunde? Irgendwelche Spiele oder erfolglose .. Bocksprünge! .. es interessiert mich nicht!' und geht einfach weg!"
Die pubertierende Gruppe von Knappen, die mit ungläubig offenen Mündern um Gernot herum stand, brach in schallendes Gelächter aus.
~~~

Ich geb's auf.
Mit Darna konnte man einfach nicht über diese Dinge reden, dabei war der Beichtvater des Grafenhofes gewohnheitsmäßig eigentlich mit der Aufgabe betraut, die Knappen des Grafen zu gegebener Zeit im nötigsten Umfang sittlich aufzuklären. Aber die waren bisher nie weiblich gewesen!
Und Darna konnte mit den blumigen, gar spirituell angehauchten bildhaften Vergleichen, die man bei sowas gern bemühte, einfach nichts anfangen, das konnte er regelrecht sehen. Und dieses stockernste, geduldig abwartende Gesicht bei einer reglos aufrechten Haltung, tadellos wie immer...
Götter! Er hielt sich gerade noch davon ab, sich entnervt mit der Hand übers Gesicht zu wischen. Wann war bitte er selbst das letzte Mal bei diesen Gesprächen rot geworden?!
"Wir reden ein andermal darüber. Du kannst gehen."
"Jawohl, Euer Gnaden."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

„Ich kann mir mein Verhalten nicht erklären. Ich … Ich kann dir nur versuchen zu verdeutlichen, was mich vermutlich dazu veranlasst hat... dir diese Dinge anzutun..."
Die Furche verschwand nicht. Darna hatte nicht das Gefühl, dass er ihr etwas angetan hatte, aber sie musste selbstverständlich im gesellschaftlichen Rahmen akzeptieren, dass etwas Schlimmes passiert war. Etwas, was nicht hätte passieren dürfen. Sie hätte Leon eigentlich zurechtweisen müssen oder etwas in der Art, aber sie wollte ihn viel lieber beruhigen! Trösten! Also hörte sie weiter zu und versuchte sich mit sich selbst irgendwie auf eine Vorgehensweise zu einigen.
"Nie gab ich mir die Chance etwas für einen Menschen zu empfinden... dann kamst du. Du warst so stark." Sie blinzelte wieder, überrumpelt. Seine Worte, die wie unerwartete Komplimente kamen, bauten sie auf, um sie im gleichen Atemzug zu erschüttern, als Leon eingestand und sie begriff, wie sehr er am Boden zerstört war.
"Es gibt nichts, was ich dir geben könnte, es ist nichts übrig. Ich bin nur eine Hülle."
Bist du nicht!, regte sich erster klarer Protest in ihr. "Alles was ich fühle, ist dieses grausame Verlangen..." Sie blinzelte und schaute in diese großen Pupillen, schluckte innerlich. Das, äh... kenne ich...
Sie hatte gerade etwas sagen wollen, aber jetzt fiel ihr nichts mehr ein. Und Leon schüttete ihr weiter sein Herz aus. Manchmal fast befremdet hörte sie den melodramatischen Worten zu, deren Offenheit sie Leon bislang nicht zugetraut hätte. Erst bekam der Junge nie die Zähne richtig auseinander und jetzt... uff.
Aber der innere Protest wuchs weiter: Ob ich dich noch kennen werde, wenn der Geist meinen Körper übernimmt. Ich weiß nicht, ob ich noch ich sein werde.
Du hast mir selber erklärt, dass genau das eben NICHT so ist! Dass du dich mit ihm verbindest! Und nicht rausgeschmissen wirst! Sie sog schärfer die Luft ein und ihr Blick wurde eine zeitlang wacher. "Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig und jeder Funken Hoffnung bereitet mir Schmerzen." Das kenn ich. Das geht mir doch auch so, dachte sie mit einer Spur Bitterkeit, Nur... - es formte sich Widerspruch, den sie zunächst noch immer schlecht in Worte fassen konnte.
"Da war es einfach zu schön, zu verlockend, für einen kostbaren Moment das alles zu vergessen und einfach nur ein Mann zu sein.“
Und ich weiß nichts davon...
Dieser Umstand wurmte sie. Und plötzlich, in einem dieser überaus seltenen Momente, wo sie wirklich glaubte, jemand anderen verstehen und nachvollziehen zu können, platzte bei ihr ein Gedankenknoten:
Und bei den Göttern, das HÄTTE ich mitgekriegt!
Sie wusste zwar nicht, was genau, aber schon Leons Streichen über ihre Waden hatte sich unauslöschlich in ihre erinnernde Vorstellung gebrannt und sie dahinschmelzen lassen - und dass MEHR passiert sein sollte, sollte sie nicht mitbekommen haben?! Unmöglich!
Ihre Haltung wurde unbewusst allmählich angespannter. Ihr linkes Augenlid zuckte nervös, weil ihr Denkapparat zunehmend ratterte. Sie ließ ihn mit seinen Berührungen gewähren, lehnte behutsam sogar wie angeboten ihre Wange in seine Hand, doch ihre innere Anspannung wuchs, während sie weiter versuchte, Ordnung in dieses ganze Chaos zu kriegen.

"Du solltest dich von mir fern halten! Renn weg, renn weg!"
Vergiss es.
Leon schien sich in seiner Rolle gerade zu gefallen. Darna nicht, inzwischen hätte sie ihn packen und schütteln mögen, aber das Letzte, was sie wollte, war, ihn jetzt zu verprellen. Ein Donnerwetter braute sich zusammen, von dem Leon, gefangen in seinem Elend, noch nichts mitbekam.
Sie konnte ihn ja verstehen. Gutteils.
„Du wirst irgendwann sterben und in Lysanthors Licht eingehen. … aber ich... Ich werde immer ein Geist sein.“
Einen Dreck werd ich, knurrte sie in Gedanken, ihn inzwischen unnachgiebig anstarrend, Glaubst du ernsthaft, Lysanthor nimmt mich mit einem Dämon im Schlepptau auf? Und du... Sie holte einmal mehr tief Luft. Der Gedanke, dass Leon gefühlt ewig existieren könnte und sie... nun ja, ein 'normales' Menschenleben daneben lebte und neben ihm wohl dahinwelken würde wie ein Schneeglöckchen schon vor dem Frühling war bitter, ja. Aber was sollte sie deswegen tun? Sich von ihm fern halten? Das sah sie gar nicht ein. Sie hatte noch keinen Plan, aber ihr schwante, dass sie sich mit unkonventionellen Dingen arangieren musste, wenn sie wirklich von Leon etwas wollte. Wie zum Beispiel mit dem Gedanken, dass er irgendwann eine andere .. Geliebte haben würde - weil sie tot war. Oder sonstwas. Eigentlich waren ihr diese Gedankengänge mehr oder minder just egal. Denn das war Zukunftsmusik, und sie wusste nicht einmal, was morgen käme. Sie mochte es überhaupt nicht, "auf Sicht zu fahren", wie man in der Schifffahrt sagte, aber wer konnte sich das schon aussuchen, wenn Dunkelelfen vor der Tür standen? Und Untote. Und Drachen. Gut, bisher von allem einer.

Eine Weile schwieg er und Darna bemerkte, wie sein Körper sich entspannt hatte. Hatte er aufgegeben? Wollte er nicht mehr kämpfen?
Ihre Augen verengten sich gefährlich, aber noch immer ließ sie ihn sich einfach so geben, wie er sich gab. Sie kannte die Erschöpfung, die einen matt zurück ließ, wenn man sich alles oder zumindest vieles von der Seele geredet hatte. Sie hatte sich wohl so ähnlich gefühlt, nachdem sie alles über den Dämon erzählt hatte, 'damals' im Wohnzimmer von Delilahs Frau Großmutter.
Nur etwas war diesmal anders. Sie standen sich näher - sie lagen sogar gemeinsam in einem Bett! - und Darnas Blick huschte weiter ziemlich wach und grübelnd herum, aber er verlor für diesen Moment an Zorn und sie rückte näher, nahm ihn behutsam einfach in den Arm.
Sie lagen eh schon mehr oder minder in einer solchen Position, doch während seines Monologs war Darna angespannter geworden und irgendwie spürbar abgerückt, auch wenn es nur wenige Millimeter gewesen sein mochten. Jetzt konnte er spüren, wie sie ihn...
einfach in den Arm nahm und still tröstend ihren Kopf ruhig gegen ihn lehnte.
Man könnte ja glatt glauben, ich hätte dich angesteckt mit meinen Problemen und meiner Verzweiflung..., dachte sie in nüchternem Sarkasmus, doch ihr war klar, dass Leons Probleme wahrlich eigene waren und genug Berechtigung hatten!
Und jetzt sollte ihn jemand trösten, der selber bis über beide Ohren in Schwierigkeiten steckte. Das Schicksal war komisch.
Ich hoffte, du wärst stark genug für uns beide...
Bin ich.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich stark genug für mich selbst bin, aber für dich...! Immer!


„Ich will, dass du weißt. Dass es niemals eine Frau gegeben hat oder geben wird, die den Platz in meinen Gedanken einnehmen könnte, den du dir erobert hast!“
Jetzt ging er ihr doch nahe. Sie presste die Augen kontrolliert sacht zu, um sich selbst im Griff zu behalten, ruhig zu bleiben.
Sag das nicht, antwortete sie fürchterlich trocken und irritierend ruhig in Gedanken, 'niemals' ist eine lange Zeit...
„Ich wäre dir überall hin gefolgt... bis in den Tiefsten Kreis des Harax!“
Sie öffnete die Augen wieder, sah ihn ebenfalls ungemütlich ernst an, etwas Hartes im Blick.
Das könnte dir schneller passieren, als dir lieb ist.
Und Lysanthor behüte uns, dass das nicht passiert.

Durchatmen.
Ich. muss dafür sorgen, dass das nicht passiert!
„Darna...“
Ihr geflüsterte Name klang rau und atemlos aus seinem Mund.
„... Ich bitte nicht um Vergebung für mein Vergehen. Ich bitte nur um Verständnis... weil, …“

Weil du nichts getan hast? Und mein Verständnis kannst du trotzdem haben.
Aber ihm ging sicher etwas anderes durch den Kopf und für einen Moment blähten sich ihre Nasenflügel erwartungsvoll, ohne dass sie wirklich einen Plan hatte, was los war. Die Stimmung war seltsam. Sie kannte das nicht. Sie kannte ihn so nicht.
Die Stille wurde schwer um sie und Leon Augen hatten wieder diesen einmaligen silbernen Glanz angenommen. ...Gut, sein Vater hatte den auch, aber bei Leon war er einfach hübscher. Sein Schweigen drückte auf sie nieder und er hielt Darna im Arm.

Was war eigentlich mit diesem silbrigen Glanz? Ein bisschen hatte sie geglaubt, ihn sich beim König nur eingebildet zu haben, aber jetzt war er definitiv da. Aber das Silber zeigte sich doch nur, wenn der Geist im jeweiligen Körper irgendwie 'aktiv' war? Aber Leons Glücksgeist war doch weg! Wieder furchte sich grüblerisch ihre Stirn, während ihr Körper die Umarmung zwar genoss, aber irgendwie auch 'aushielt' und ihr Kopf die Stille nutzte, um zu arbeiten. Das funktionierte immer noch nicht so richtig, wie sie gewollt hätte, denn er fühlte sich weiterhin etwas wattig an, und ihr Körper meldete ihr viel zu deutlich jeden winzigen Quadratzentimeter, wo ihre beiden Leiber sich berührten und alles war irgendwie... ungewohnt, verzerrt, schön, aber...
das hier war wichtig!
Leon war zu wichtig, als dass sie jetzt hätte zulassen können, wie er sich weiter in diesem Elend suhlte!
Ihre Zungenspitze schnellte vor, um ihre Lippen zu befeuchten und sie stieß den Atem einmal knapp aus.

"Bist du fertig?", fragte sie und kniff kurz die Augen zusammen.
Das war jetzt nicht der Tonfall, den du treffen wolltest! Zu aggressiv!, tadelte sie sich selbst und versuchte schnell, die Kurve zu kriegen:
"Ich meine: mit deiner Erklärung", bemühte sie sich um einen milderen Ton, was zumindest zum Teil gelang und rückte etwas ab, um ihm besser in die Augen sehen zu können und diesen zu fixieren. Schließlich setzte sie sich hin, winkelte die Beine auf der Matratze seitlich an. Dass ihr dabei das Unterkleid sonstwohin rutschte, bemerkte sie kaum und zog es bestenfalls mit einer abgelenkten groben Bewegung halbwegs zurecht, damit es sie nicht am Hals würgte oder irgendwo unangenehm zog.
"Für die... ich dir danke", suchte sie nach einem Einstieg und legte den Kopf leicht schräg, was teils seiner Position geschuldet war und teils einem Raubvogel ähnelte, der Beute entdeckt hatte, "Aber du irrst. Du irrst dich in mehreren Punkten und du irrst dich gewaltig, deswegen verzeih bitte, wenn ich... dir zu nahe trete. Oder zu hart wirke."
Sie atmete tiefer durch und war in ihrer Aufgeregtheit gerade so angespannt, dass sie etwas zitterte. Aber ihre Stimme klang ernst - anders als Leons Ernst: sein Ernst klang nach einem Abschied, ihrer nach einer Kampfansage.
"Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber du hast mir selber erklärt, dass die Verbindung mit einem Geist keine Übernahme ist, sondern eine Verbindung! Dass man sich mit einem Geist 'gut stellen müsse', und das wirst du bei deinem Herrn Vater ja wohl hinkriegen?!
Oder ist er etwa grausam?" Wieder dieser 'Raubvogel-Kopfruck', als sie ihm eine winzige Gelegenheit für eine Reaktion ließ. "Wenn er grausam ist und dich 'rausschmeißt', komme ich vorbei und sorge dafür, dass er sich ganz schnell einen neuen Körper suchen sollte!"
Wie auch immer sie das jetzt meinte... sie persönlich hielt sich da mehrere Varianten offen, aber es war ganz klar eine reichlich selbstbewusste, glatt freche Drohung. Vielleicht auch haltlos, aber das war ihr gerade egal.

Prompt schlug sie aber auch andere Töne an, Mut zusprechendere: "Aber ich kann es mir nicht vorstellen, Leon. Du sagtest, ihr hättet euch gestritten, aber du bist sein Sohn! Und verflixt noch eins, er kann verdammt stolz auf dich sein!"
Sie lehnte sich vor, um ihm aus einer geringeren Distanz direkt in die Augen zu sehen. Ihre Stimme wurde leiser, aber nicht weniger energisch:
"Du bist bereit, deine ganze Existenz dieser Aufgabe unterzuordnen. Fast deine ganze Existenz. Du hast dir den Freiraum erkämpft, um die Magie und das Heilen zu studieren, ja. Wie verwerflich. Dein Herr Vater hatte deswegen Angst, dass du nicht zur Genüge zum Ritter taugst, deswegen diese bescheuerte Knappenprüfung, habe ich das richtig verstanden?" Sie wartete diesmal keine Antwort ab: "Er sollte besser froh über das Wissen sein, das du dir damit erworben hast. Und er braucht sich keine Sorgen zu machen. Du bist bereit, zu... eurem Platz zurück zu kehren, obwohl es dir weh tut. Du bist bereit, deine Pflicht zu erfüllen, obwohl du anderes von der Welt gesehen hast und noch andere Dinge vor hättest." Sie begann, innerlich zu beben, als sich Energie in ihr aufstaute, von der sie nicht wusste, woher sie sie überhaupt hatte.
"Das tun keine missratenen, ungehorsamen Söhne."
Ihre Augen verengten sich entschlossen und ihre Stimme wurde noch härter, bestimmender:
"Das tun Soldaten.

Ich war von Feuer und Dämonen umgeben, und du bist nicht weggelaufen. Du hast Morgherias Hauch die Stirn geboten, als erster von uns, und du hast nicht einmal mit der Wimper gezuckt dabei. Du hast dein persönliches Glück geopfert in dem Versuch, mich zu retten. Deinen eigenen Schutzgeist.
Mag sein, dass es nicht geklappt hat."
Für einen kurzen Moment wurde ihre Stimme brüchig - dass es so war, tat ihr immer noch leid. Aber es änderte nichts an der Kraft der Überzeugung, die weiter aus ihr sprach:
"Mag sein, dass du dich danach kraftlos und leer fühlst. Aber du bist nicht schwach, Leon; denn dass du das überhaupt versucht hast, dass du dazu bereit warst, das war deine eigene Stärke. Nicht die des Geistes. Und diese Stärke wirst du also nach wie vor haben, wenn du nur willst, denn ohne sie wäre das überhaupt nicht gegangen." Ihr Kopfschütteln unterstrich als Gestik ihre Worte.
"Wenn dein Herr Vater Angst hatte, dass du nicht genug Ritter wärst, soll er mich ruhig fragen: Du bist nicht nur ein Ritter. Auch das bist du, denn du bist sicher ritterlicher, als so mancher, der den Titel trägt, aber du bist sogar schon mehr als das.
Du bist ein Held."
Und dafür liebe ich dich. Ihr Brustkorb begann, weh zu tun, weil ihre Schultern und diverse Muskeln verkrampft waren und unterschwellig bebten.

"Ich weiß nicht, was kommt. Ich weiß doch wirklich selber nicht, was kommt! Ich möchte dir diese Angst so gerne nehmen, aber ich kann es nicht. Ich kann nur... dich gut verstehen", wurde ihre Stimme plötzlich deutlich leiser und sie sah ein mal auf einen unbestimmten Punkt zwischen sich und ihm, schaute dann aber wieder hoch, mit einer weicheren Mimik, einem offenen Blick, der seinen suchte.
"Ich muss mich doch auch an irrwitzige Hoffnungen klammern, ob und wie ich diesen Dämon loswerde und was danach noch von mir übrig bleibt, falls es so kommen sollte..." Sie atmete einmal tief ein, schloss die Augen und schüttelte den Kopf, öffnete die Augen wieder. "Glaub mir, ich versteh dich gut. Und ich bin unendlich dankbar, dass du endlich redest!" Auch wenn ich nicht weiß, ob ich dieses schwülstige Geschwaller so schnell nochmal hören will... ach, egal.
"Dass ich endlich wissen darf, was in dir vorgeht! Immer verschweigst du mir irgendwas! Oder wir haben keine Gelegenheit zum reden, weil da Leute sind..." Wie der König... "Oder... oder..." - sie räusperte sich verlegen - "oder ich verstehe nicht, was du sagst. Ähm. Ich weiß nicht, ob es noch eine Rolle spielt, aber ich glaube, bei der Audienz hast du irgendwas gesagt, und ich hab es nicht verstanden. Da war einiges ziemlich seltsam, ich glaube, mit diesem Pfeifenrauch da war irgendwas nicht ganz in Ordnung."
Der Pfeifenrauch war das Einzige, was für Darnas verzerrte Wahrnehmung infrage kommen konnte. Das Zeug im Becher hatte sie ja erst nach dem 'Unterwasser-Abenteuer' trinken müssen, und davor war ja alles harmlos gewesen.
Sie schüttelte den Kopf.
"Aber ich schweife ab. Ich weiß nicht, was kommt, aber ich weiß, dass du gerade zu früh aufgibst, Leon.
Fiddatan deutete an, dass er bereit wäre, seinen Körper.. 'zurück zu geben', wenn er dorthin gekommen ist, wo er hin will. Ich weiß noch nicht, wie das funktionieren soll, aber ich gebe noch nicht auf. Bis dahin musst du sicher zumindest vorübergehend dich mit deinem Vater irgendwie... 'arangieren', aber vielleicht muss es kein Für immer sein. Wenn du eine Trennung danach überhaupt noch willst."
Sie legte den Kopf schief, um ihn nun forschend anzusehen.
"Vielleicht... gefällt es dir auch, dich mit ihm zu verbinden. Er verfügt über Wissen, das atemberaubend sein muss. Er wird nicht die Macht von Fiddatan haben, die muss sozusagen selbst für ihn zu viel gewesen sein, sonst hätte er doch seinen Platz gar nicht räumen müssen, aber wenn du das Selbstbewusstsein, was dein Glücksgeist dir gab, gemocht hast, dann ist die Verbindung... vielleicht so angenehm, dass du das gar nicht mehr beenden möchtest?"
Sie sprach diese Worte tatsächlich behutsam und ohne jeden Vorwurf. Präsentierte eine denkbare Möglichkeit.

Ihre Stimme wurde noch weicher, als sie ihm gut zuredete:
"Und du musst mir bitte erzählen, was Fiddatan dir erklärt hat, denn ich kann dir sonst nicht helfen, Leon. Ich möchte dir helfen, und ich kann es nicht, wenn an jeder Ecke von dir Fragezeichen auftauchen! Es wird doch nicht nur emotionales Geschwafel gewesen sein, was ihn zu dir geführt hat?
Und ich verstehe es nicht: ist dir selber klar, dass deine Augen wieder silbern schillern? Es mag sein, dass ich mich irre, aber ich habe so ein Glänzen auch bei Fiddatan gesehen und dachte bisher, dass das die Präsenz des Geistes verrät? Aber dann ... dürfte bei dir doch gerade nichts sein?"
Sie sah ihn mit grüblerisch-irritierter Miene an und versuchte, aus all dem schlau zu werden, erhoffte sich eine Erklärung. Sie schüttelte aber auch leicht den Kopf:
"Du musst mir vertrauen, bitte. Du musst mit mir reden. Wie soll ich mich für dich Problemen in den Weg stellen, von denen ich nicht mal genau weiß, wie sie aussehen? Ich mein: ich tu es! Aber... es hilft nicht besonders..."
Sie atmete wieder angespannt durch und ihre Stimme wurde kurz knöchern:
"Ich weiß nicht, ob ich für mich genug Kraft habe, wie du sagtest." Es war ein Moment, in dem ihre Schultern nach vorne sackten, als ihr die Sache mit dem Spiegel wieder in den Sinn kam. "Und ob ich genug Zeit habe, bevor die nächste Katastrophe passiert. Gerade eben wieder geschah etwas, was mich daran zweifeln lässt, aber ich werde es dir erklären, wenn du willst - und wann du willst."
Sie hob den Blick, das Thema trotzdem wieder vorerst beiseite schiebend und zwang sich, ihn wieder anzusehen und ihre Entschlossenheit durchblicken zu lassen:
"Aber ich will nicht Darna von Eibenau sein, wenn ich nicht alles getan habe, um dir zu helfen!"
Und dafür muss ich, was mich betrifft, wohl zumindest irgendwie 'durchhalten'..., stellte sie nebenher für sich dabei fest - wenn sie irgendwelchen Dämonen anheim fiel, konnte sie Leon schlecht helfen. Also doch Kraft für zwei im Grunde... puh. Durchatmen. Blinzeln. Zittern ignorieren. Weitermachen.
"Also sag mir gefälligst, was ich tun kann. Worauf ich achten muss. Was dir hilft. Was du brauchst. Und was nicht."

Sie wischte sich mit einer knappen, sachlich ordnenden Geste eine störende Strähne aus der Stirn. Es sah alles an ihr vollkommen widersprüchlich aus: ein verschmiertes, teils gerötetes, teils blasses Gesicht, verheult mit geröteten Augen, aber einer Entschlossenheit, die die salzigen Tränenspuren unwirklich wirken ließen; diesem seltsam beschädigten fast anrüchigem Unterkleid, aber einer inneren Haltung, als würde sie stattdessen gerade in einer kompletten Kampfmontur stecken.
"Und, ähm... du machst dir Vorwürfe, was... mich betrifft." Sie strich kurz gedankenverloren eine Falte glättend über ihr Knie und presste flüchtig die Lippen zusammen. Ihr Körper und ihr Geist lagen gerade extrem über Kreuz, denn ihrem Geist war jeglicher Sinn für Erotik im Moment vergangen. Und in ihrem Körper waberte noch fröhlich dieser unheilvolle Mix aus den Überresten dieser sinneschärfenden Droge, dem Restalkohol und erwachten Hormonen, die nach 'mehr' lechzend dazwischen herum hüpften.
"Aber das musst du nicht. Ich weiß leider nicht genau, was mit mir los ist und meine Erinnerung ist irgendwie verschwommen, aber Eines meine ich ziemlich sicher zu wissen: ..."
Die Mauern ihres anerzogenen Anstands waren dick, und sie musste sie für diese Offenheit wieder ein Stück beiseite schieben. Durchatmen. Nochmal durchatmen. Ihre eigene Scham niederringen, deren Arm auf den Rücken drehen und sie erbarmungslos am Boden fixieren!
Ihre Wangen glühten trotzdem.
"Ich weiß auch, dass du... mich berührt, meine Beine, genauer gesagt meine Waden berührt, gestreichelt hast." Woah, das quälte, die Erinnerung daran auch nur wieder wach zu rufen! Sie begann, ähnlich zu leiden wie er zuvor.
"Ich weiß es sehr gut, weil... es... weil das... mich durchspülte wie flüssiges Feuer. Angenehmes Feuer." Sie schüttelte den Kopf. Ihr ging selber auf, wie verquer sich dieser Vergleich ausgerechnet aus ihrem Mund anhören musste. Sie war selber verbrannt, verdammt! Und jetzt nutzte sie ausgerechnet solche Worte? Aber es gab keinen Vergleich, der besser gepasst hätte. Ihr Atem ging mühsam schwer.
"Und ich kann es dir nicht mit letztgültiger Sicherheit sagen, dazu müssten wir vielleicht Fiddatan fragen, ob ich... wie ich rieche..." Sie wand sich jetzt sichtlich. Dieser Gedanke war mehr als nur unangenehm und peinlich, aber er schien das einwandfrei und schnell feststellen zu können, so viel war sicher! Sie schubste das letzte Stück Wand beiseite, um sich gerade so hindurch quetschen zu können:
"Aber wenn da mehr passiert wäre, kann es gar nicht sein, dass ich mich daran nicht erinnern würde! Ich weiß nicht, woher du dieses Kleid hast. Du musst irgendwann... weggegangen sein, wohl um meine Schuhe zu suchen" - sie schüttelte befremdet den Kopf und sah ihn wieder an, um seine Reaktion zu beobachten, "Und es ist doch auch reichlich unwahrscheinlich, dass du, äh - zu weit gegangen wärst, mich dann angezogen hast und dann selber aufgestanden bist, um dich nebenan schlafen zu legen?" (Was trug er eigentlich gerade für Kleidung?) Sie zog endlos irritiert den linken Mundwinkel hoch. Schließlich bekräftigte sie doch noch einmal:
"Ich glaube, du hast gar nichts getan, was zu unanständig gewesen wäre, Leon. Du warst immer sehr anständig zu mir, seit wir uns trafen."
Schon huschte der Blick verlegen wieder runter:
"Anständiger, als... ich." Noch leiser: "Und anständiger, als ich mir gewünscht hätte."
Endlich schwieg sie, ließ ihren Blick verlegen schweifen, aber gab ihm Raum für Fragen, Reaktionen, oder nach was ihm auch nun immer der Sinn stand.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Montag 5. März 2018, 18:27

"Bist du fertig?"
, fragte sie und kniff kurz die Augen zusammen. Der Tonfall ihrer Stimme ließ Leon leicht zusammen zucken.
Autsch, dass hab ich wohl verdient. Tja, kann mich jetzt wohl auf eine Abreibung gefasst machen!
Dann versuchte Darna jedoch, die Kurve zu kriegen:
"Ich meine: mit deiner Erklärung"
, bemühte sie sich um einen milderen Ton, was zumindest zum Teil gelang und rückte etwas ab, um ihm besser in die Augen sehen zu können und diesen zu fixieren. Schließlich setzte sie sich hin, winkelte die Beine auf der Matratze seitlich an.
Nicht mal in meinen Armen hält sie es aus... was kann ich es ihr verdenken... DARNA! DEIN KLEID!!!
Leons Mund klappte auf, aber es kam kein Ton heraus. Einen Moment suchte er in seinem Gedächtnis, nach einem Indiz, dass er für den offensichtlichen Schaden verantwortlich sei, fand aber nichts passendes. Die verkohlten Ränder des blauen Stoffes entblößten fast bis zum Bauchnabel mehr nackte Haut, als der Knappin vielleicht bewusst war. Das tiefe Dekolletee, mit reifen halb gezeigten Äpfeln, dass sie hier nun präsentierte, war ein sagenumwobener Anblick und Leon stolperte über sein eigenen Hormone, die sofort in seinem Bauch Tango tanzten. Dass ihr bei jeder Bewegung das Unterkleid sonst wohin rutschte, bemerkte sie nicht einmal und sie zog es bestenfalls mit einer abgelenkten groben Bewegung halbwegs zurecht, damit es sie nicht am Hals würgte (unmöglich!) oder sonst irgendwo unangenehm zog. Über ihren Schenkeln spannte sich das dünne Gewand leicht und ihre Fesseln lagen frei auf den seidenen Laken.
"Für die... ich dir danke"
Wofür...Danken?...Hab grade nicht aufgepasst!...Was war?
Leon versuchte den seidenen Faden, den er gerade verloren hatte, verzweifelt wieder zu finden.
"Aber du irrst. Du irrst dich in mehreren Punkten und du irrst dich gewaltig, deswegen verzeih bitte, wenn ich... dir zu nahe trete. Oder zu hart wirke."
Zu hart? Du könntest Vergeltung fordern. Du bist zwar noch kein Ritter, aber als Knappe UND vor allem als Adelige könntest du das Duell fordern.... und ich würde deine Klinge sogar verdienen!
Sie atmete tiefer durch und war in ihrer Aufgeregtheit gerade so angespannt, dass sie etwas zitterte. Aber ihre Stimme klang ernst, gleich einer Kampfansage.
"Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber du hast mir selber erklärt, dass die Verbindung mit einem Geist keine Übernahme ist, sondern eine Verbindung! Dass man sich mit einem Geist 'gut stellen müsse', und das wirst du bei deinem Herrn Vater ja wohl hinkriegen?!
Oder ist er etwa grausam?"

Vater? ...wieso...
"Wenn er grausam ist und dich 'rausschmeißt', komme ich vorbei und sorge dafür, dass er sich ganz schnell einen neuen Körper suchen sollte!"
Vater rausschmeißen, aber er ist tot... Sein Geist ist vergangen. Er hat Platz für den Drachen gemacht. Hat sie... na bei dem ganzen Durcheinander...
"Aber ich kann es mir nicht vorstellen, Leon. Du sagtest, ihr hättet euch gestritten, aber du bist sein Sohn! Und verflixt noch eins, er kann verdammt stolz auf dich sein!"
Sie lehnte sich vor, um ihm aus einer geringeren Distanz direkt in die Augen zu sehen. Der ohnehin schon tiefe Ausschnitt schwang auf.
Leon Milagros, der Zweite, Graf von Weißenfels zu Rugta ...Du behältst jetzt die Augen oben!!!
,beschwor er sich selbst.
...was für süße kleine Knosp.... OH MEIN G...!
"Du bist bereit, deine ganze Existenz dieser Aufgabe unterzuordnen. Fast deine ganze Existenz. Du hast dir den Freiraum erkämpft, um die Magie und das Heilen zu studieren, ja. Wie verwerflich. Dein Herr Vater hatte deswegen Angst, dass du nicht zur Genüge zum Ritter taugst, deswegen diese bescheuerte Knappenprüfung, habe ich das richtig verstanden?"
Schön, gut! Ja, alles was du willst! Alles wahr, nur bitte setz dich wieder aufrecht hin!
Leon nickte eifrig. Am liebsten hätte er sich mit seinen Händen übers Gesicht gestrichen, wagte sich aber nicht zu bewegen. Wenn Darna so in Fahrt war, unterbrach man sie besser nicht. Ein paar winzige Schweißperlen begannen sich auf seiner Stirn zu bilden.
"Er sollte besser froh über das Wissen sein, das du dir damit erworben hast. Und er braucht sich keine Sorgen zu machen. Du bist bereit, zu... eurem Platz zurück zu kehren, obwohl es dir weh tut. Du bist bereit, deine Pflicht zu erfüllen, obwohl du anderes von der Welt gesehen hast und noch andere Dinge vor hättest."
Sie begann, innerlich zu beben, als sich Energie in ihr aufstaute, von der sie nicht wusste, woher sie sie überhaupt hatte.
Ist das heiß hier!
"Das tun keine missratenen, ungehorsamen Söhne."
Ihre Augen verengten sich entschlossen und ihre Stimme wurde noch härter, bestimmender, während sie automatisch bei ihren nächsten Worten wieder etwas Haltung annahm und so Leon einen kleinen Aufschub seiner Qualen gewährte.
"Das tun Soldaten... Ich war von Feuer und Dämonen umgeben, und du bist nicht weggelaufen. Du hast Morgerias Hauch die Stirn geboten, als erster von uns, und du hast nicht einmal mit der Wimper gezuckt dabei. Du hast dein persönliches Glück geopfert in dem Versuch, mich zu retten. Deinen eigenen Schutzgeist. Mag sein, dass es nicht geklappt hat."
Du hast ja Recht.
Leon sah ihr die ganze Zeit starr in die Augen. Ihr Anblick ließ sein Blut langsam aber sicher sieden, aber ihre Worte berührten ihn tief in der Seele.
"Mag sein, dass du dich danach kraftlos und leer fühlst. Aber du bist nicht schwach, Leon; denn dass du das überhaupt versucht hast, dass du dazu bereit warst, das war deine eigene Stärke. Nicht die des Geistes. Und diese Stärke wirst du also nach wie vor haben, wenn du nur willst, denn ohne sie wäre das überhaupt nicht gegangen."
Ihr Kopfschütteln unterstrich als Gestik ihre Worte.
"Wenn dein Herr Vater Angst hatte, dass du nicht genug Ritter wärst, soll er mich ruhig fragen: Du bist nicht nur ein Ritter. Auch das bist du, denn du bist sicher ritterlicher, als so mancher, der den Titel trägt, aber du bist sogar schon mehr als das.
Du bist ein Held."

Und dafür liebe ich dich.
Ihre Schultern und diverse Muskeln bebten und Leon war für diese Zeichen empfänglich. Sein Erbe, sein Blut machte ihn empfänglich, zu ahnen, was sein Gegenüber brauchte, doch das was er hier spürte, war größer als er es je vermutet hätte. Er hätte es nicht geglaubt, wenn der Klang ihrer Worte nicht ebenfalls zu ihm zu riefen. Zu gern hätte er sie in seine Arme gezogen um endlich „ganz“ zu sein. Mühsam hielt er sich zurück, obwohl er instinktiv spürte, was sie sich doch beide so sehr das selbe wünschten. Ja er wollte für sie stark sein. Er wollte für sie der Mann sein, den sie in ihm sah, doch er war sich gleichzeitig nicht sicher ob er ihren Ansprüchen genügen konnte. Er genügte sich ja nicht einmal selbst.
"Ich weiß nicht, was kommt. Ich weiß doch wirklich selber nicht, was kommt! Ich möchte dir diese Angst so gerne nehmen, aber ich kann es nicht. Ich kann nur... dich gut verstehen"
, wurde ihre Stimme plötzlich deutlich leiser und sie sah ein mal auf einen unbestimmten Punkt zwischen sich und ihm. Leon hoffte in diesem Einen Augenblick nur, dass sie nicht die verräterische Wölbung unter dem weiten Hemd entdeckte, die der Anblick ihrer Brüste ihm beschert hatte. Aber sie schaute dann aber wieder hoch, mit einer weicheren Mimik, einem offenen Blick, der seinen suchte.
Puh...
"Ich muss mich doch auch an irrwitzige Hoffnungen klammern, ob und wie ich diesen Dämon loswerde und was danach noch von mir übrig bleibt, falls es so kommen sollte..."
Sie atmete einmal tief ein, schloss die Augen und schüttelte den Kopf, öffnete die Augen wieder.
"Glaub mir, ich versteh dich gut. Und ich bin unendlich dankbar, dass du endlich redest!"
...Und ich dachte schon, ich würde dich mit meinem Geständnis verschrecken.
"Dass ich endlich wissen darf, was in dir vorgeht! Immer verschweigst du mir irgendwas! Oder wir haben keine Gelegenheit zum reden, weil da Leute sind... Oder... oder......oder ich verstehe nicht, was du sagst. Ähm. Ich weiß nicht, ob es noch eine Rolle spielt, aber ich glaube, bei der Audienz hast du irgendwas gesagt, und ich hab es nicht verstanden. Da war einiges ziemlich seltsam, ich glaube, mit diesem Pfeifenrauch da war irgendwas nicht ganz in Ordnung."
Sie schüttelte den Kopf und Leon überlegte, was sie meinen könnte, aber sein Verstand war gerade nicht ganz so schnell wie Darnas. Bruchstücke drängten sich an die Oberfläche und ließen ihn erschaudern. Wenn er Glück hatte, dann würde sie das Thema dieses Abends übergehen und einfach weiter reden. Er hatte Glück...vorerst.
"Aber ich schweife ab. Ich weiß nicht, was kommt, aber ich weiß, dass du gerade zu früh aufgibst, Leon. Fiddatan deutete an, dass er bereit wäre, seinen Körper.. 'zurück zu geben', wenn er dorthin gekommen ist, wo er hin will. Ich weiß noch nicht, wie das funktionieren soll, aber ich gebe noch nicht auf. Bis dahin musst du sicher zumindest vorübergehend dich mit deinem Vater irgendwie... 'arrangieren', aber vielleicht muss es kein Für immer sein. Wenn du eine Trennung danach überhaupt noch willst."
Es ist das verlorene Kind, dass einen Leib benötigt ...meinen oder seinen... und kriegen wird... aber sie ist ganz schön in Fahrt.
"Vielleicht... gefällt es dir auch, dich mit ihm zu verbinden. Er verfügt über Wissen, das atemberaubend sein muss. …“
Ich würde auf alles für ein Leben mit dir verzichten.
„Er wird nicht die Macht von Fiddatan haben, die muss sozusagen selbst für ihn zu viel gewesen sein, sonst hätte er doch seinen Platz gar nicht räumen müssen, aber wenn du das Selbstbewusstsein, was dein Glücksgeist dir gab, gemocht hast, dann ist die Verbindung... vielleicht so angenehm, dass du das gar nicht mehr beenden möchtest?"
Das stimmt so nicht ganz... aber sicher könntest du trotzdem Recht behalten. Aber die entscheidende Frage ist doch dann: Werde ich dich mit all dieser Macht noch lieben können, oder wird sie mich verändern?
Ihre Stimme wurde noch weicher, als sie ihm gut zuredete:
"Und du musst mir bitte erzählen, was Fiddatan dir erklärt hat, denn ich kann dir sonst nicht helfen, Leon. Ich möchte dir helfen, und ich kann es nicht, wenn an jeder Ecke von dir Fragezeichen auftauchen! Es wird doch nicht nur emotionales Geschwafel gewesen sein, was ihn zu dir geführt hat?“
Ääähm... tatsächlich war es aber das. Er hatte meinem Vater sein Wort gegeben, mir seine Worte zu übermitteln. Das war sein letzter Wille.
Leon zeigte Darna an dieser Stelle ihres Redeflusses, dass es wohl eben genauso war. Er öffnete leicht die Hände und zuckte mit den Schultern, während sein Kopf bestätigend nickte.
„Und ich verstehe es nicht: ist dir selber klar, dass deine Augen wieder silbern schillern? Es mag sein, dass ich mich irre, aber ich habe so ein Glänzen auch bei Fiddatan gesehen und dachte bisher, dass das die Präsenz des Geistes verrät? Aber dann ... dürfte bei dir doch gerade nichts sein?"
Meine Augen schillern silbern? Dann ist es wie bei meinem Vater...
"Du musst mir vertrauen, bitte. Du musst mit mir reden. Wie soll ich mich für dich Problemen in den Weg stellen, von denen ich nicht mal genau weiß, wie sie aussehen? Ich mein: ich tu es! Aber... es hilft nicht besonders..."
Sie atmete wieder angespannt durch und ihre Stimme wurde kurz knöchern:
"Ich weiß nicht, ob ich für mich genug Kraft habe, wie du sagtest."
Es war ein Moment, in dem ihre Schultern nach vorne sackten, als ihr die Sache mit dem Spiegel wieder in den Sinn kam.
"Und ob ich genug Zeit habe, bevor die nächste Katastrophe passiert. Gerade eben wieder geschah etwas, was mich daran zweifeln lässt, aber ich werde es dir erklären, wenn du willst - und wann du willst."
Sie hob den Blick, das Thema trotz seines fragenden Blickes wieder vorerst beiseite schiebend und zwang sich, ihn wieder anzusehen und ihre Entschlossenheit durchblicken zu lassen:
"Aber ich will nicht Darna von Eibenau sein, wenn ich nicht alles getan habe, um dir zu helfen... Also sag mir gefälligst, was ich tun kann. Worauf ich achten muss. Was dir hilft. Was du brauchst. Und was nicht."

Sie wischte sich mit einer knappen, sachlich ordnenden Geste eine störende Strähne aus der Stirn.
Kann ich jetzt...?
"Und, ähm... du machst dir Vorwürfe, was... mich betrifft."
In Ordnung, da kommt noch was. Halt einfach weiter still, Leon. Sie ist so wunderschön, wenn sie so aufgebracht ist. Es ist wie ein inneres Feuer...
Sie strich kurz gedankenverloren eine Falte glättend über ihr Knie und presste flüchtig die Lippen zusammen.
"Aber das musst du nicht. Ich weiß leider nicht genau, was mit mir los ist und meine Erinnerung ist irgendwie verschwommen, aber Eines meine ich ziemlich sicher zu wissen: ..."
Ihre Wangen glühten.
...ein inneres hell und heiß brennendes Feuer, dass durch sie hindurch scheint und mich tief in meiner Seele wärmt...
"Ich weiß auch, dass du... mich berührt, meine Beine, genauer gesagt meine Waden berührt, gestreichelt hast."
Leon schluckte abermals trocken. Dass sie ihn nun jetzt wieder daran erinnerte, war nicht hilfreich. Sein Blick wanderte ganz ganz kurz zu ihren seitlich still da liegenden Füßen. Ihre nächsten Worte kühlen seinen Gemütszustand auch nicht gerade runter.
"Ich weiß es sehr gut, weil... es... weil das... mich durchspülte wie flüssiges Feuer. Angenehmes Feuer."
Er sah sie an, aber sie schüttelte den Kopf. Ihr Atem ging mühsam schwer, ebenso wie seiner.
"Und ich kann es dir nicht mit letztgültiger Sicherheit sagen, dazu müssten wir vielleicht Fiddatan fragen, ob ich... wie ich rieche..."
WAS? AUF KEINEN FALL!!! Ich lass diesen Drachengeist nicht in deine Nähe!
, flammte spontane Eifersucht in Leon auf und er wunderte sich kurz über sich selbst, dass er zu so einer heftigen Reaktion fähig war, wo er doch eigentlich gewollt hatte, sie sollte sich von ihm fern halten... Darna wand sich jetzt sichtlich.
"Aber wenn da mehr passiert wäre, kann es gar nicht sein, dass ich mich daran nicht erinnern würde! Ich weiß nicht, woher du dieses Kleid hast. Du musst irgendwann... weggegangen sein, wohl um meine Schuhe zu suchen"
Kleid... wieso ich? Schuhe...?
Sie schüttelte befremdet den Kopf und sah ihn wieder an, um seine Reaktion zu beobachten,
"Und es ist doch auch reichlich unwahrscheinlich, dass du, äh - zu weit gegangen wärst, mich dann angezogen hast und dann selber aufgestanden bist, um dich nebenan schlafen zu legen?"
Leon blinzelte ein paar Mal schnell und versuchte das gesagte noch zu sortieren. Die Knappin zog endlos irritiert den linken Mundwinkel hoch. Schließlich bekräftigte sie doch noch einmal:
"Ich glaube, du hast gar nichts getan, was zu unanständig gewesen wäre, Leon. Du warst immer sehr anständig zu mir, seit wir uns trafen."
Schon huschte der Blick verlegen wieder runter.
...
"Anständiger, als... ich."
…......
Noch leiser:
"Und anständiger, als ich mir gewünscht hätte."
Endlich schwieg sie, ließ ihren Blick verlegen schweifen, aber gab ihm Raum für Fragen, Reaktionen, oder nach was ihm auch nun immer der Sinn stand.
….............................
Die Nulllinie in Leons Blick ähnelte und war fast so aussagekräftig, wie der leere Gesichtsausdruck der Tha'Roon als diese in ihrer Gedankenbibliothek verschwunden war.
….................................................Moment... was hat sie da eben gesagt???

Gefühlt definitiv viel zu lange, starrte Leon Darna an.
Ich... habe... nicht...???...........................???
Er schüttelte sich leicht, was helfen sollte zurück ins hier und jetzt zu gelangen, aber es half nicht wirklich. Wo eben noch ein relativ konzentrierter junger Mann versucht hatte seiner Lieblingsknappin Rede und Antwort zu stehen, da saß nun ein verwirrtes Etwas, dass vor sich hin stammelte:
„Ich... nicht?... Ich habe... nicht? … Also wir ...wir haben nicht?“
Es kam kein zusammenhängender Satz raus.
„Ich dachte... aber warum...wenn wir nicht...“
Er sah zu ihren Beinen, zu ihrem Ausschnitt, wurde rot und schüttelte dann wieder leicht den Kopf.
„Aber... „
Sein medizinischer Instinkt setzte ein und malte eine andere Lösung in seinen Kopf, wie man auch ohne den Drachengeist heraus finden könnte, ob Darna noch unberührt war, aber im gleichen Augenblick wie er daran dachte, verweigerte er sich auch schon so sehr den Gedanken daran, dass er beide Hände vors Gesicht legte und einmal kräftig sich die Bilder aus dem Kopf strich.
Er atmete einmal zittern langsam ein und aus und richtete dabei den Blick auf einen unbestimmten Punkt an der Decke. Darna anzusehen, ihre halb nackten Hügel ständig vor Augen zu haben half auch nicht. Außerdem war es hier immernoch ziemlich warm. Er griff unbewusst zu seinem Hemd und zog es am Ausschnitt von seiner Brust, damit etwas Luft vielleicht seinen erhitzen Körper kühlen konnte. Witziger Weise ähnelten sie sich da beide gerade sehr, ohne es bewusst wahrzunehmen. Beide zeigten gleich viel Haut, nur dass eben er als Mann da nicht all zu viel weiches Fleisch präsentierte, im Gegensatz zu ihr. Er trug noch immer das Kostüm, sprich ein weites weißes geschnürtes Hemd, dass bis zur Mitte seines Oberkörpers offen stand und darunter eine weiße Leinenhose. Der hellte Stoff gab einen angenehmen Kontrast zu seiner leicht gebräunten Haut, die sich über straffe sehnige Muskeln spannte. Er war gewiss nett anzusehen, wie er da neben Darna auf dem Bett saß, aber trotzdem war er gerade das reinste Nervenbündel. Noch einmal lüftete er sein Hemd und sah dann Darna fragend an.
„Wenn wir... wenn ich dich nicht... also wenn wir uns nicht gel... beieinander gele... miteinander geschl... also ich dich nicht entj...“
Er schluckte noch einmal trocken. Das war wirklich nicht zum aushalten! Er bekam keinen anständigen Satz über die Lippen und begann sich über diesen zustand selbst zu ärgern. Tatsächlich tat er das sogar so sehr, dass er sich selbst eine leichte Ohrfeige versetzte, schnaufte und dann endlich seinen Seidenfaden wieder fand.
„Entschuldige!“
Er atmete tief durch.
„Du sagst, du bist noch unberührt und ich habe das also... geträumt, denke ich. Dann... Dann wäre es mir lieber, wenn du bitte meinem Gestammel von eben nicht zu viel Bedeutung beimessen würdest, meine Beweggründe betreffend.“
Was? Jetzt wo er wusste, dass er nicht mit ihr geschlafen hatte, wollte er sie wieder weg stoßen? Wieder auf Abstand halten? Bei all dem schönen Geschwafel, dass Darana sich eben noch von ihm hatte anhören dürfen? Jetzt wollte er wieder „zu“ -machen und sie aussperren aus seinem Leben? Waren Männer denn echt so doof? Leon war es anscheinend, denn Darna konnte mit jeder vergehenden Sekunde fühlen, dass er sich wieder von ihr entfernte. So sehr er sich ihr eben geöffnet hatte, so sehr schien sein Geständnis auch von der Annahme ausgegangen zu sein, dass sie das Bett geteilt hätten. Hätte sie ihn noch ein wenig länger in dem Glauben gelassen, hätte sie womöglich all ihre lang ersehnten Antworten erhalten, doch jetzt rückte Leon wieder auf Abstand und seine Körperhaltung versprach, dass er es wahrscheinlich nicht nur emotional, sondern auch gleich körperlich tun wollte.
„Es tut mir leid, dich bedrängt zu haben, aber es ist ja nicht geschehen, dass unverzeihlich wäre. Ich ...ich würde es begrüßen, wenn wir unser Freundschaft nicht gefährden würden. Ich möchte dich nicht unnötig mit meinen Problemen belasten, wo du doch so viel eigene hast. Ich verspreche dir auch, ...“
Er rückte nun schon etwas ab und ließ die Beine aus dem Bett gleiten.
„... das ich versuchen werde, offener zu sein. Ich bin es wie gesagt, nicht gewohnt Freundschaften zu schließen, gelobe aber mich zu bemühen.“
Er saß nun auf der Bettkante, gut eine Beinlänge von Darna entfernt.
„Du hast so viel gefragt und gesagt... Bitte entschuldige, falls ich etwas übersehe, aber ich möchte dir vor allem für deine Zuversicht danken! Deine Stärke baut mich auf.“
Auch wenn er körperlich Abstand hielt, so lächelte er sie nun ehrlich und aufrichtig an. Der körperliche Abstand schien konzentrationsfördernd zu wirken.
„Darna, ich bin unendlich glücklich dich zu kennen. Es klingt vielleicht seltsam, aber ich glaube, gerade weil dein Leben bisher nicht so einfach war, gerade weil du dich mit ...Gefahren im Innern auseinander setzen musstest, gab dir das die Stärke, die ich so an dir ...bewundere.
Ha, er liebt dich nur, weil es mich gibt! Hhahhahaahaha...
Darnas innere böse Stimme, hatte sich die ganze Zeit angenehm raus gehalten, aber hier lachte er los! Toll!
Pass auf, gleich sagt er, dass er nichts gegen mich als Untermieter hat.
„Dein Fluch... und dieser Dämon... sie machten dich stärker, als jeden anderen Menschen....und selbst wenn es nicht gelingen sollte, dass du sie besiegst... Ich will genauso bei dir sein, wie du jetzt bist. Es ist mir gleich.“
Was hab ich prophezeit? Hahaaha... Er liebt mich! Hahahahaa...
Das Lachen wurde immer nervtötender. Leon bekam davon aber nichts mit und redete weiter:
„Wir können uns vielleicht gegenseitig helfen, aber selbst wenn es nicht gelingen sollte... Selbst dann bin ich glücklich eine solche Freundin zu haben.“
Freundin.. Hahaha wie sich das schon anhört! Dabei wollte er eben noch was ganz anders von dir! Hhahaha Was für ein Feigling! Hahahahah... Ich wusste doch, dass er einen Rückzieher machen würde, sobald er begreift, dass du noch unberührt bist. Und dabei war er vorhin so schön locker...und DU erst. Du solltest häufiger mal deinen Kopf ausschalten! Dann könnten wir eine Menge Spaß haben, so ohne den ganzen Fluch-Mist! Mädchen ich bin so stolz auf dich! Endlich kommst du mal aus dir raus! Und wenn du deine süßen harten Knospen noch ein bisschen mehr präsentierst, dann vergisst dein Liebling vielleicht seinen Anstand und ihr werdet glücklich bis ans Ende eurer Tage. Hahaahahaha...
Darna konnte gerade nichts sagen. Das Lachen des Dämons hallte durch ihr Unterbewusstsein und trotzdem hatte er vielleicht gerade ein paar Fragen unbeabsichtigt beantwortet, die ihr sonst nicht aufgegangen wären. Zum Beispiel, dass sie sehr wohl lachen konnte, wenn sie betrunken oder berauscht war. Der 'Fluch-Mist' war anscheinend so ein Kopfproblem, wogegen zumindest zeitweise Alkohol half. So konnte sie ihn also eine Weile ausschalten. Leon quatschte mal wieder mitten in ihren Erkenntnisprozess und versuchte einige ihrer zuvor gestellten Fragen zu beantworten:
„Ich denke, dass mit meinen Augen, der Schimmer, den du da anscheinend gesehen hast, ist mir selbst noch nicht aufgefallen, aber ich habe es ein paar mal bei meinem Vater beobachtet. Ich weiß selbst nicht woran das genau liegt, aber ich glaube nicht, dass es etwas mit Geistern zu tun hat... eher mit dem allgemeinen Wohlbefinden. Wir können das ja weiterhin beobachten.“
Er rieb sich einmal kurz nachdenklich übers Kinn, dann fuhr er fort:
„Was meinen Vater angeht, oder seinen Geist, so hast du vielleicht etwas missverstanden. Ich...ich versuche es zu erklären... Ja, mein Vater hat mich auf diese Knappenprüfung geschickt...unnötig, wie ich finde. Aber er war nie grausam. Er hat mir nie mein Schicksal vorenthalten und dafür bin ich dankbar. So hat er mich darauf vorbereitet. Er hat mir meine Freiheiten gewährt, solange es eben ging, doch nun hat er um Rugta zu retten sein Platz dem Drachengeist überlassen. Das bedeutet... das er nicht mehr ist. Er ist vergangen. Ich werde nicht „von ihm rausgeschmissen“ werden oder mit ihm eine Verbindung eingehen, sondern mit dem Geist der Quelle, das verlorene Kind. Dieser Geist beschützt die Nebellande. Er hält das zarte Nebelgespinst meiner Heimat zusammen, mit all seinen Geistern. Er ist wie ein ...ein Magnet der sie beisammen hält und beruhigt. Gäbe es ihn nicht, … es würde Chaos herrschen und die Geister würden unentwegt die Lebenden quälen. Dieser Geist, das Kind, das braucht einen Partner in der Welt der Lebenden... mich. Jemanden, der sich mit ihm einen geeigneten Leib teilt. Jetzt da mein Vater aber seinen Körper dem Drachen gab, wird das Kind ...und da bin ich mir nicht sicher... wird es entweder noch in ihm sein, unterdrückt und wild werden, was ich nicht hoffe oder aber der Drache ist allein in diesem Leib und der Geist der Quelle ist zurück zur Quelle und wartet dort auf mich. Früher oder später muss ich dort hin zurück um meinen Dienst an den Geistern der Nebellande aufzunehmen, bevor sie Unheil herauf beschwören. Entweder bin ich es also dann, der ihn aufnehmen wird, oder der Leib meines Vaters, wenn wir ihn irgendwie von dem Drachen befreien können. Wenn zweiteres irgendwie, und das ist wohl deine Hoffnung ...auch meine Hoffnung, wenn dies möglich wäre, dann findet auch vielleicht der Geist meines Vaters zurück in seinen Leib.“
Leon sah gerade nicht mehr ganz so hoffnungslos aus wie zuvor, aber richtig enthusiastisch war das auch nicht zu nennen.
„Dann könnte ich vielleicht mein eigenes Leben leben... zumindest noch so lange, bis mein Vater wirklich stirbt.“
Plötzlich lächelte er sogar ein wenig schief.
„...und er hat mir zwar nie wirklich verraten, wie alt er wirklich ist, aber wenn man mit offenen Augen durch unser Anwesen geht, so muss es auch schon über ein Jahrhundert sein. Das heißt, er wird sicher noch eine kleine Weile länger leben können... Vielleicht sogar ein Leben lang ...für dich.“
Dieses kleine „für dich“ am Ende bedeutete so viel mehr. Es bedeutete, dass es vielleicht doch mit vielen vielen kleinen und großen „Wenns“ es doch ein Leben mit Leon geben konnte. Leon sah sie an und seine Augen schimmerten wieder so nett. Vielleicht zeigte dieser Schimmer auch nur, dass es ihm besser, bzw. dass es ihm gut ging. War Hoffnung etwas, dass dies bewirken konnte? Waren Emotionen oder sein gefühlsduseliges Gelaber dafür verantwortlich?
„Ich würde gerne auf solch eine Möglichkeit hoffen, ein Leben... mit dir.“
Jetzt lächelte er sogar etwas breiter und sein linker Mundwinkel zog sich fast schelmisch in die Höhe. Dann fiel ihm jedoch noch etwas ein und er sah irritiert auf Daranas merkwürdiges Unterkleid.
„Darna... ähm... kannst du dich daran erinnern, ob ich dir dieses Kleid ähm... angezogen habe, oder hattest du es vielleicht schon vorher unter deinem Kostüm? Es sieht aus wie ein Unterkleid, aber eben wie eines das ich kennen würde... also ich habe so etwas noch nie gesehen. Nicht dass ich schon viele gesehen hätte....“
Jetzt wurde er wieder nervös.
„Ich meinte nur, dass ich mich nicht daran erinnern kann, es dir angezogen zu haben, wie du vermutest. Darf ich...?“
Er beugte sich ein wenig vor und seine Hand wagte sich in die Nähe eines Saumes. Er berührte den feinen Stoff und runzelte die Stirn.
„Ich kenne diese Art Stoff nicht, aber ich bin auch kein Schneider. Es fühlt sich weich und seidig an, aber fällt schwerer. Erinnerst du dich, woher du es hast? Lag es bei den Kostümen?“
Er hob den Saum noch ein wenig mehr an, und das weiche Gewand strich sacht über die Außenseite ihres Beines, als es sich spannte. Fast hätte Darna es durch die Ablenkung überhört, aber irgendwo in ihrem Innern entfernte sich ein leise „unschuldig“ vor sich hin pfeifender Dämon. Leon ließ ihren Rock los und entschuldigte sich abermals.
„Verzeih. Es wundert mich nur. Es scheint auch keine Nähte zu haben... ist dir das schon aufgefallen?“
Ihr Dämon hustete und verschwand in die Stille um die junge Knappin aus der Ferne zu beobachten.
„Es ist wunderschön! ...nur schade, dass es... ähm.. am Hals zerstört ist. Erinnerst du dich mit Feuer in Kontakt gekommen zu sein? Ach vielleicht mit der Pfeife, beim König?“
Aufmerksam und fragend sah er nun sie an und hoffte auf ein paar Antworten. Oder eben erneut gestellte Fragen, die er übersehen hatte zu beantworten.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Mittwoch 7. März 2018, 12:55

"Ich glaube, du hast gar nichts getan, was zu unanständig gewesen wäre, Leon. Du warst immer sehr anständig zu mir, seit wir uns trafen. Anständiger, als... ich.
Und anständiger, als ich mir gewünscht hätte"
, endete sie leise und wartete seine Reaktion ab. Gefühlt definitiv zu lange starrte Leon sie an, so dass sich ihre Stirn wieder kritischer etwas furchte.
Was ist das jetzt? Ist alles in Ordnung? Sie war kurz davor, ihn anzusprechen um zu gucken, ob er noch reagierte und sie gehört hatte, als er los stammelte. Ihre Brauen hoben sich allmählich dabei. Dass er überhaupt so aus der Fassung geraten konnte, hätte sie bei ihm nicht erwartet, und sie versuchte halbwegs aus seinem Gestammel schlau zu werden:
„Wenn wir... wenn ich dich nicht... also wenn wir uns nicht gel..." gelogen? Äh, be-logen hieße das! "beieinander gele..." -gen. Haben wir doch gerade? "miteinander geschl... geschlagen - nein, geschlafen meint er wohl... "also ich dich nicht entj...“ jungfert? Könntest du mal zuende reden?
Als er sich selber sogar eine leichte Ohrfeige verpasste, zuckte sie leicht zusammen.
"Entschuldige!" Mrmpf.

„Du sagst, du bist noch unberührt und ich habe das also... geträumt, denke ich. Dann... Dann wäre es mir lieber, wenn du bitte meinem Gestammel von eben nicht zu viel Bedeutung beimessen würdest, meine Beweggründe betreffend.“
Ihre Brauen zuckten. Wie bitte?? Du hättest mir erklären wollen, warum du mich... äh, na all die Dinge... - warum du zu weit - SO weit! gegangen wärst, und ich soll dem 'nicht zu viel Bedeutung' beimessen?! Deine Beweggründe... Sie blinzelte. Was waren nochmal seine Beweggründe angeblich gewesen? 'Warme Haut'... und 'gut geduftet'... und 'Sehnsucht nach Menschlichkeit' und 'einfach nur ein Mann sein'...
Pfhh.
Das klang einerseits nach genau dem hohlen Geschwaller, vor dem man sie manches Mal am Grafenhof gewarnt hatte, von Männern, die einem dann was von 'natürlichen Bedürfnissen' und ähnlichem vorfaseln sollten. Quatschkram! Ausreden! Disziplin!
Leider konnte sie ihn ausgerechnet in diesen Minuten aber eigentlich zu gut nachvollziehen.
Aber dass er so hätte empfinden können, das sollte sie jetzt also vergessen? Spinnst du?
Doch Darna konnte mit jeder vergehenden Sekunde fühlen, dass er sich wieder von ihr entfernte, und dieser Rückzug von ihm machte sie irgendwie fassungslos.

Pets Hütte kam ihr wieder in den Sinn. Leons weiche, sie beschwörende Stimme:
"Bleib bei mir!"
Und ihre vom Abgrund des Wahnsinns zurück tretende und sich lieber in seine Arme flüchtende Antwort: "Sehr gerne!"
Und dann ließ er sie los und sie beobachtete, wie er sich wieder die weißen Handschuhe überstreifte...

„Es tut mir leid, dich bedrängt zu haben, aber es ist ja nichts geschehen, dass unverzeihlich wäre." Er rückte etwas von ihr ab und ließ die Beine aus dem Bett gleiten.
Doch.
Doch, es passiert gerade was, das unverzeihlich ist.

Er machte den gleichen Fehler ein zweites Mal?
Ihre Miene ernüchterte langsam. Die Augen, die ihn beobachteten, schienen leerer zu werden und blinzelten kaum mehr, während sie seine Bewegungen verfolgte.
Das tust du jetzt nicht wirklich.
"Ich ...ich würde es begrüßen, wenn wir unsere Freundschaft nicht gefährden würden."
Sie ächzte innerlich. Die Szene fing an, ihr wie ein böser Traum vorzukommen. "Ich möchte dich nicht unnötig mit meinen Problemen belasten, wo du doch so viel eigene hast."
Doch! Los, lenk mich ab! Belästige mich! Bitte, belästige mich. Mag sein, dass ich mal den Kopf voll habe, aber deine Probleme scheinen mir wenigstens lösbar, oder ich kann sie wenigstens von außen betrachten...
Sie schwankte zwischen Wut und dem eher aus Verzweiflung geborenen Wunsch, ihn zu packen, anzuschreien und zu schütteln.
Ich verspreche dir auch, ...“ Er rückte nun schon etwas ab und ließ die Beine aus dem Bett gleiten. „... das ich versuchen werde, offener zu sein. Ich bin es wie gesagt, nicht gewohnt Freundschaften zu schließen, gelobe aber mich zu bemühen.“
Das gelingt dir gerade nicht besonders gut.
Du redest mir erst ein, du hättest mich entehrt, und rückst nun ab und faselst was von Nettigkeiten, als hätten wir uns erst auf dem Ball das erste Mal getroffen? Als würden wir bei Null anfangen? Du sollst mich endlich küssen, du verdammter Idiot!
- wobei Letzteres just im Moment nur eher ihren allgemeinen Vorstellungen entsprochen hätte und nicht dem, was sie gerade auch nur zulassen würde.

Betäubt saß sie neben ihm und versuchte sich noch selber darüber klar zu werden, was sie von diesem Verhalten von ihm jetzt halten sollte. Er rettete sich wieder in diesen distanzierten Anstand. Wie konnte jemand, der sich bloß anständig benahm, ihr so weh tun?
Gut, er war gerade in ein riesiges Fettfass getreten... Sie schüttelte innerlich den Kopf.
Irgendwie wirkt das, als hätte das auch von mir sein können. Hab ich mich je so benommen? Hoffentlich nicht.
Ich hab zumindest nie jemandem erzählt, ich hätte mit ihm geschlafen...

Ihre Brauen zogen sich zusammen und ihr Ärger wuchs. „Darna, ich bin unendlich glücklich dich zu kennen." Was? Na warte, gleich nicht mehr... Sie hatte aber den Eindruck, gerade etwas verpasst zu haben und schwieg aus dem Tritt gekommen weiter, was Leon die Gelegenheit gab, weiterzureden:
"Es klingt vielleicht seltsam, aber ich glaube, gerade weil dein Leben bisher nicht so einfach war, gerade weil du dich mit ...Gefahren im Innern auseinander setzen musstest, gab dir das die Stärke, die ich so an dir ...bewundere."
Ha, er liebt dich nur, weil es mich gibt! Hhahhahaahaha...
Jetzt mischte der sich auch noch ein! Ihre feinen Härchen an Rücken und Nacken richteten sich auf, als sie sich plötzlich zwischen zwei Gegnern wähnte, eingeklemmt, wie vormals so oft zwischen den Knappen am Grafenhof...
Pass auf, gleich sagt er, dass er nichts gegen mich als Untermieter hat.
„Dein Fluch... und dieser Dämon... sie machten dich stärker, als jeden anderen Menschen....und selbst wenn es nicht gelingen sollte, dass du sie besiegst... Ich will genauso bei dir sein, wie du jetzt bist. Es ist mir gleich.“
Was hab ich prophezeit? Hahaaha... Er liebt mich! Hahahahaa...
Das Lachen wurde immer nervtötender.
Ihre Wut wuchs! Leon bekam davon aber nichts mit und redete weiter:
„Wir können uns vielleicht gegenseitig helfen, aber selbst wenn es nicht gelingen sollte... Selbst dann bin ich glücklich eine solche Freundin zu haben.“
Freundin.. Hahaha wie sich das schon anhört! Dabei wollte er eben noch was ganz anders von dir! Hhahaha Was für ein Feigling! Hahahahah... Ich wusste doch, dass er einen Rückzieher machen würde, sobald er begreift, dass du noch unberührt bist.

Dieses Gelächter machte sie fertig. Sie kannte diesen höhnenden Klang, und selbst wenn der Dämon scheinbar über Leon lachte, gar ihn auslachte, bezog Darna es auf sich, denn sie kannte es einfach nicht anders. Sie war immer Ziel des Spotts gewesen und hatte gelernt, selbst die am hübschesten versteckten Spitzen wahrzunehmen - und auf sich zu beziehen. Nicht immer hatte sie recht gehabt; aber zu oft.
Der Dämon lachte sie aus. Weil sie so dumm gewesen war, Leon... helfen zu wollen. Ihn von seinem Irrtum befreien zu wollen. Und jetzt stieß er sie vor den Kopf und der Dämon lachte über sie beide.
Was sagte er da gerade, er hatte gewusst, dass Leon einen Rückzieher machen würde?
Aber gewarnt hast du mich nicht...

Die Muskeln um ihre schmal gewordenen Augen verhärteten und um ihren Brustkorb herum spannte sich wieder alles, doch diesmal war es keine Euphorie oder gar amouröse Erregung.
Es war die Anspannung, bevor jemand hart und plötzlich zuschlug.
Und dabei war er vorhin so schön locker...und DU erst. Du solltest häufiger mal deinen Kopf ausschalten! Dann könnten wir eine Menge Spaß haben, so ohne den ganzen Fluch-Mist! Mädchen ich bin so stolz auf dich!
Ich hasse dich...
Endlich kommst du mal aus dir raus! Und wenn du deine süßen harten Knospen noch ein bisschen mehr präsentierst, dann vergisst dein Liebling vielleicht seinen Anstand und ihr werdet glücklich bis ans Ende eurer Tage. Hahaahahaha...
Ihr Zorn suchte nach einem Ventil, mit dem sie diesen gerade in höchstem Maße unverschämten Dämon an die Wand klatschen konnte.
Leon quatschte dazwischen.
Und er konnte gleich als zweites direkt daneben landen!
"..Ich weiß selbst nicht woran das genau liegt, aber ich glaube nicht, dass es etwas mit Geistern zu tun hat... eher mit dem allgemeinen Wohlbefinden. Wir können das ja weiterhin beobachten.“
Dein 'allgemeines'! 'Wohlbefinden'! 'beobachten'?!
Oh, und für was für ein Wohlbefinden sie bei ihm hätte sorgen können! So hell konnten seine Augen bestimmt gar nicht leuchten! Aber jetzt dachte er wieder nur an medizinische Experimente?! '...ich wollte nur etwas versuchen...'
Grrrrrrrrrrrrr!

Sie stand auf...
und blieb genau neben dem Bett stehen. Auch wenn es im äußeren Ablauf der Handlungen nicht so furchtbar abwegig aussah, etwas in ihr und das Geschehen um Leon herum passten gerade nicht zusammen. Seine Worte, seine Erklärungen, liefen ab wie eine Szenerie, die sie nur von außen betrachtete, während sie drinnen mit der Frage beschäftigt war, wie sie damit umgehen sollte, dass dieser Zorn in ihr nach Blut und Zerstörung lechzte.
Sie bekam noch gerade so irgendwie mit, dass der Geist seines Vaters tatsächlich verstorben war. Sie war bei so einer 'Verbindung' zu sehr davon ausgegangen, dass beide Geister irgendwie zu einer Einheit wurden, sein Vater also Teil des unsterblichen Kind-Geistes.
Dass es nicht so war, machte die Sache komplizierter, aber sie konnte gerade nicht klar denken, und das lag nicht am Restalkohol. Sie glaubte langsam selber zu spüren, dass in ihr etwas waberte und kribbelte, das raus wollte.
Diese Kerle waren zum aus der Haut fahren!
Den Dämon an die Wand klatschen... oh ja, gerne! Wenn er nur leichter zu greifen gewesen wäre. Komm her, grollte es in ihr angriffslustig, Du unverschämter Mistkerl. Du mischst dich auch nur ein, wenn es dir gerade in den Kram passt... Er hatte sie an der Kehle packen und in die Höhe heben können? Er sollte ihr besser gerade nicht zu nahe kommen, denn statt des hilflosen um-sich-schlagens, mit dem sie sich bei ihrem ersten Treffen lächerlich gemacht hatte, war dieser Zorn jetzt viel zielgerichteter und suchte etwas, was er packen und mindestens durchschütteln konnte! In Gedanken griff sie noch einmal nach dem Stuhl und zertrümmerte selbst die Scherben des Spiegels, bis sie nur noch Asche.. äh, Staub wären.
Leon.
Ihr Blick fiel auf ihn. Er lächelte sie gerade auch noch irgendwie seltsam an, sein linker Mundwinkel zog sich fast schelmisch in die Höhe. Machte er sich jetzt auch noch irgendwie über sie lustig?!

Nein.
Nein.
Da saß nur ein ahnungsloser Junge und bekam gerade nichts mit.
Und sie bekam gerade irgendwie auch nichts mit.
Ihr Wunsch, ihn zu beschützen, hielt sie eisern davon ab, ihm tatsächlich weh tun zu wollen.
Er war ein Dummkopf, ein verflixter, aber er war...
ihr Leon.
Irgendwann krieg ich dich noch..., dachte sie kurz milder, mit einer geradezu ruchlosen weiblichen Gewissheit, mit der eine Frau sich einen Mann ausgesucht und zur Beute erkoren hatte.
Durch das Rauschen in ihren Ohren und Knistern von aufgestauter Energie hörte sie Worte wie durch eine Glaswand:
„Ich kenne diese Art Stoff nicht, aber ich bin auch kein Schneider. Es fühlt sich weich und seidig an, aber fällt schwerer. Erinnerst du dich, woher du es hast? Lag es bei den Kostümen?“ Fast hätte Darna es durch die Ablenkung überhört, aber irgendwo in ihrem Innern entfernte sich ein leise „unschuldig“ vor sich hin pfeifender Dämon. Leon ließ ihren Rock los und entschuldigte sich abermals.
„Verzeih. Es wundert mich nur. Es scheint auch keine Nähte zu haben... ist dir das schon aufgefallen?“

Keine Nähte. In Ordnung. Sie wusste, woher sie es hatte. Von WEM sie es hatte!
Ihr Dämon hustete und verschwand in die Stille um die junge Knappin aus der Ferne zu beobachten. Komm sofort wieder her, du intrigantes Mistding! Du kriegst mich nicht, hörst du?! In ihr brüllte etwas und riss sich los, um zu Toben.
„Es ist wunderschön! ...nur schade, dass es... ähm.. am Hals zerstört ist. Erinnerst du dich mit Feuer in Kontakt gekommen zu sein? Ach vielleicht mit der Pfeife, beim König?“
"DU bist eine Pfeife!", fauchte ihm scheinbar unvermittelt ihre knurrende Stimme entgegen, "Das Feuer bin ich."
'Bin'? Hätte sie nicht, wenn überhaupt, eher sagen müssen: 'War'?

"Dieses Kleid ist von IHM! Und ich WILL es nicht!", brüllte sie, wobei sich ihr Zorn beinahe dankbar von Leon abwandte und dafür mit voller Wucht auf den Dämon richtete. Er manipulierte sie, nach und nach! Immer mehr versuchte er, sie in seine Verlockungen zu verstricken, und sie wollte es nicht! Sie hasste es, manipuliert zu werden!
Darna griff rabiat in ihren Nacken, packte den Stoff und riss sich das Kleid über den Kopf, knüllte es zusammen, marschierte über die kurze Distanz ein oder zwei Schritt an den zertrümmerten Spiegel heran und pfefferte das Kleid mit voller Wucht zwischen die Scherben.
Ihre Füße zuckten instinktiv, als sich teils scharfe Glaskanten in ihre ungeschützten Sohlen schnitten, aber in ihrer Wut registrierte sie es kaum und schüttelte nur unwirsch einmal mit dem rechten Fuß - winzige Blutspritzer fanden teils weitere Scherben.
"Hörst du mich?!", brüllte sie mit einem fokussierten Hass den fast leeren Spiegelrahmen an, als könne sie ihren Dämon dort hinein projizieren oder als stünde er dort. Gernot von Kelterburg musste sich in diesem Moment erleichtert über die Stirn wischen, dass sie ihn nie derartig zur Schnecke gemacht hatte.
"Ich will NICHTS von dir! Ich will DICH nicht! Und ich werde NIEMALS mit dir kooperieren!
Diese kleinen... 'Listigkeiten'... kannst du dir sparen!"

Mit dem letzten Satz griff sie noch einmal nach dem Bündel blauen Stoffes und hielt es so erbarmungslos in der Faust gehoben, als hätte sie den Dämon am Kragen gepackt. Zornbebend, zum Kampf bereit (- und nackt -) stand sie mit blutenden Füßen in dem Scherbenhaufen, den sie hinterlassen hatte und war willens, dieses Kleid zu vernichten, wie es sich zuvor unter völlig anderen Voraussetzungen unter ihrer Hand einfach aufgelöst hatte.
Das hier ist
Nichts.
Als.
ASCHE.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 7. März 2018, 19:37

Darna stand auf...
und blieb genau neben dem Bett stehen. Auch wenn es im äußeren Ablauf der Handlungen nicht so furchtbar abwegig aussah, etwas in ihr und das Geschehen um Leon herum passten gerade nicht zusammen. Seine Worte, seine Erklärungen, liefen ab wie eine Szenerie, die sie nur von außen betrachtete, während sie drinnen mit der Frage beschäftigt war, wie sie damit umgehen sollte, dass dieser Zorn in ihr nach Blut und Zerstörung lechzte.
Sie bekam noch gerade so irgendwie mit, dass der Geist seines Vaters tatsächlich verstorben war. Sie war bei so einer 'Verbindung' zu sehr davon ausgegangen, dass beide Geister irgendwie zu einer Einheit wurden, sein Vater also Teil des unsterblichen Kind-Geistes.
Dass es nicht so war, machte die Sache komplizierter, aber sie konnte gerade nicht klar denken, und das lag nicht am Restalkohol. Sie glaubte langsam selber zu spüren, dass in ihr etwas waberte und kribbelte, das raus wollte.
Diese Kerle waren zum aus der Haut fahren!
Den Dämon an die Wand klatschen... oh ja, gerne! Wenn er nur leichter zu greifen gewesen wäre.
Komm her!
, grollte es in ihr angriffslustig,
Du unverschämter Mistkerl. Du mischst dich auch nur ein, wenn es dir gerade in den Kram passt...
So ist es, mein kleines süßes Mädchen. Wusstest du, dass du wunderschön bist, wenn du dich ärgerst? Fast schon so reif und heiß wie eine …'richtige' Frau!
Darna war ohnehin schon fast am explodieren und der Kerl provozierte sie auch noch! Er sollte ihr besser gerade nicht zu nahe kommen, denn statt des hilflosen um-sich-schlagens, mit dem sie sich bei ihrem ersten Treffen lächerlich gemacht hatte, war dieser Zorn jetzt viel zielgerichteter und suchte etwas, was er packen und mindestens durchschütteln konnte! In Gedanken griff sie noch einmal nach dem Stuhl und zertrümmerte selbst die Scherben des Spiegels, bis sie nur noch Asche.. äh, Staub wären.
Leon.
Ihr Blick fiel auf ihn. Er lächelte sie gerade auch noch irgendwie seltsam an, sein linker Mundwinkel zog sich fast schelmisch in die Höhe. Machte er sich jetzt auch noch irgendwie über sie lustig?!

Nein.
Nein.
Da saß nur ein ahnungsloser Junge und bekam gerade nichts mit.
Und sie bekam gerade irgendwie auch nichts mit.
Ihr Wunsch, ihn zu beschützen, hielt sie eisern davon ab, ihm tatsächlich weh tun zu wollen.
Er war ein Dummkopf, ein verflixter, aber er war...
ihr Leon.
Irgendwann krieg ich dich noch...
, dachte sie kurz milder, mit einer geradezu ruchlosen weiblichen Gewissheit, mit der eine Frau sich einen Mann ausgesucht und zur Beute erkoren hatte.
Ich warte darauf.
Nein, Darna meinte natürlich Leon, aber ihr bescheuerter Dämon mischte sich auch hier wieder ein.
Durch das Rauschen in ihren Ohren und Knistern von aufgestauter Energie hörte sie Worte wie durch eine Glaswand. Leon redete über dieses verdammte blaue Kleid und mit jedem Satz wurde ihr klarer, woher sie diesen Fetzen hatte. Ihr Dämon hustete und verschwand in die Stille um die junge Knappin aus der Ferne zu beobachten.
Komm sofort wieder her, du intrigantes Mistding! Du kriegst mich nicht, hörst du?!
In ihr brüllte etwas und riss sich los, um zu Toben.
„Es ist wunderschön! ...nur schade, dass es... ähm.. am Hals zerstört ist. Erinnerst du dich mit Feuer in Kontakt gekommen zu sein? Ach vielleicht mit der Pfeife, beim König?“
"DU bist eine Pfeife!"
, fauchte ihm scheinbar unvermittelt ihre knurrende Stimme entgegen. Leon zuckte zusammen und sah Darna das erste Mal seit gefühlten Stunden wieder richtig an. Nicht ihre Beine, nicht ihren Ausschnitt...SIE!
"Das Feuer bin ich... Dieses Kleid ist von IHM! Und ich WILL es nicht!"
, brüllte sie, wobei sich ihr Zorn beinahe dankbar von Leon abwandte und dafür mit voller Wucht auf den Dämon richtete. Er manipulierte sie, nach und nach! Immer mehr versuchte er, sie in seine Verlockungen zu verstricken, und sie wollte es nicht! Sie hasste es, manipuliert zu werden!
Darna griff rabiat in ihren Nacken, packte den Stoff und riss sich das Kleid über den Kopf. Da es keine Nähte besaß wirkte die grobe Krafteinwirkung eher destruktiv und zerstörte das seidige Material. Sie riss es sich förmlich vom Körper. Darna knüllte es zusammen, marschierte über die kurze Distanz ein oder zwei Schritt an den zertrümmerten Spiegel heran und pfefferte das Kleid mit voller Wucht zwischen die Scherben. Leon sprang halb auf und reckte ihr die Hand hinterher, da er doch genau deswegen überhaupt erst das Zimmer betreten hatte.
„...nicht!“
Sie hörte ihn nicht, trat in die Scherben und ihre Füße zuckten instinktiv, als sich teils scharfe Glaskanten in ihre ungeschützten Sohlen schnitten, aber in ihrer Wut registrierte sie es kaum und schüttelte nur unwirsch einmal mit dem rechten Fuß - winzige Blutspritzer fanden teils weitere Scherben.
"Hörst du mich?!"
, brüllte sie mit einem fokussierten Hass den fast leeren Spiegelrahmen an, als könne sie ihren Dämon dort hinein projizieren oder als stünde er dort.
"Ich will NICHTS von dir! Ich will DICH nicht! Und ich werde NIEMALS mit dir kooperieren!
Diese kleinen... 'Listigkeiten'... kannst du dir sparen!"

Mit dem letzten Satz griff sie noch einmal nach dem Bündel blauen Stoffes und hielt es so erbarmungslos in der Faust gehoben, als hätte sie den Dämon am Kragen gepackt. Zornbebend, zum Kampf bereit und nackt stand sie mit blutenden Füßen in dem Scherbenhaufen, den sie hinterlassen hatte und war willens, dieses Kleid zu vernichten, wie es sich zuvor unter völlig anderen Voraussetzungen unter ihrer Hand einfach aufgelöst hatte.
Das hier ist
Nichts.
Als.
ASCHE.

Darna bemerkte es erst nicht, aber aus jeder der kleinen Scherben sah ihr ihr Dämon entgegen.
Du weist, das das nicht die Wahrheit ist und deshalb bist du auch so wütend auf dich. Ich habe dich dazu gebracht, dass du dich berührst... ich habe dich berührt! ... und du hast es genossen!
Eine Scherbe, die noch im Rahmen des Spiegels steckte begann bläulich zu leuchten. Darna sah genauer hin und erkannte einen winzigen Ausschnitt des Raumes, der vermutlich das Schlafzimmer ihres Dämons darstellte.
„Darna, warte! Geh nicht weiter!“
Leons Stimme verblasste hinter der des Dämons und Darnas zielgerichteter Aufmerksamkeit.
Was du als 'Listigkeit' bezeichnest, dass war meine Neugierde. Du bist dabei zu reifen, dabei an deine Grenzen zu gehen und ganz nebenbei... meine Macht anzuzapfen! Also nehme ich mit heraus, auch dich ein wenig zu begutachten.
Sie sah auch nur einen Teil seines Armes und dann noch etwas. Über seiner Hand auf den Fingerspitzen balancierte er eine kleine blaue Flamme, die von einer Kuppe zur nächsten sprang.
Das du 'mich' nicht willst, dass weiß ich. Ich will dich auch lieber heute als morgen aus meinem Kopf haben, Kind! Dass du dich gegen alles wehrst, dass ich dir beibringen könnte, oh ja, das weiß ich auch. Wenn du eine Kooperation anstreben würdest, dann hätte ich dich vielleicht auch vor dem katastrophalen Scheitern deines lieben Leons gewarnt, aber das willst du ja auch nicht!
„Bleib stehen!“
Sie hörte ihn nicht.
Nur wenn du so weiter machst und aufstampft wie ein kleines Kind, jedes mal wenn ich vorbei schaue, dann erwarte nicht, dass ich dich wie eine Erwachsene behandele! ...Du stehst übrigens in Scherben.
Plötzlich irritierte Darna ein Leuchten aus dem Augenwinkel und sie senkte den Blick auf ihre Hände. Das Kleid brannte, aber in normalen rötlich und gelben Flammen. Es löste sich so schnell auf, als wäre es aus Papier, dass mit Lampenöl getränkt worden war. Darnas Konzentration war ganz und gar von den Flammen gefangen, also hörte sie Leons Stimme abermals nicht.
„Ich komme zu dir.“
Die rötliche Glut fraß sich in einem Atemzug durch das blaue Gewebe und hinterließ nicht einmal Asche. Fassungslos starrte sie auf ihre Hände. Als sie wieder in die Spiegelscherbe sah, war da nichts mehr, außer ein kleiner Ausschnitt ihres eigenen Bildnisses. Und noch etwas war da, aber hinter ihr. Sie sah nur etwas weißes, dann legten sich schützend Arme um sie und die Stimme in ihrem Kopf verblasste, wie damals als Delilah ihre Hand ergriffen hatte. Die Arme brachten aber noch etwas anders mit sich und Darna fühlte das weiche leichte Linnen von seinem Hemd auf ihrer glühenden Haut. Es kühlte sie ein wenig, aber vor allem anderen war es die feste und ungewöhnlich bestimmte Umarmung Leons, die sie in die Wirklichkeit zurück holte. Seine Wange war der ihren sehr nahe und er gab ein leises:
„ssschhhhhh....“
von sich.
„Halt bitte still, ich heb dich hoch.“
Er beugte sich kurz an ihrer Seite hinab und umfasste sie unter den Beinen. Mit einer fließenden Bewegung hob er sie an, als würde sie nichts wiegen und drehte sie damit auch weg von den Spiegelscherben. Mit langsamen Schritten ging er zurück zum Bett und setzte sie behutsam darauf ab. Dann kniete er sich vor ihr hin und umfasste einen Knöchel mit einer Hand, während die andere leicht auf glühte.
„Halt still!“
Seine Stimme hatte zwar den bestimmenden Klang eines Heilers der seiner Arbeit nach ging, aber etwas anderes, etwas sanftes klang darin noch mit. Vorsichtig untersuchte er die kleinen Schnitte nach Glasstücken und meinte:
„Das könnte jetzt einmal leicht weh tun.“
Mit spitzen Fingern zog er eine winzige Scherbe aus Darnas linken Fuß und legte dann seine glühende Handfläche auf den kleinen Schnitt. Sofort breitete sich wohlige Wärme dort aus, wo es eben noch Schmerz gegeben hatte. Leon ließ ihren Knöchel wieder sinken und widmete sich der anderen Sole. Hier gab es zwei kleine Scherben und als er auch diese entfernt und die Wunden geheilt hatte ließ er aber ihren Knöchel nicht los. Ein kleines Dejavu entstand, als er sanft über ihre Wade strich. War es möglich?... Wollte er?... Konnten sie dort weiter machen, wo sie vor Stunden aufgehört hatten?
„Darna, ich bin ein Trottel!“
JAJAJAJA! Konnte man so stehen lassen!
„Ich bin sogar so ein riesen Trottel, dass ich mich in dich verliebt habe, obwohl wir eigentlich keine Zukunft haben sollten.“
Hatte er eben wirklich gesagt, dass er sich in sie verliebt hatte? Vielleicht war das ja nur eine Halluzination von den komischen Pralinen, die sie gegessen hatte.
„Ich bin sogar so ein gigantischer riesen Trottel, dass ich bei dir sein möchte, dass ich dich glücklich sehen möchte, auch wenn …“
Er schluckte und dann ließ er endlich die Bombe platzen:
„...auch wenn ich bereits ...versprochen bin.“
Sein Blick wanderte langsam zu ihrem Gesicht hinauf und anscheinend, nach der Haltung seiner Schultern zu urteilen, erwartete er Schläge.

Vielleicht stand Darna unter Schock, oder hatte ihm schlicht nicht richtig zugehört. Ihr Schweigen gab ihm die Möglichkeit noch einen kleinen Augenblick weiter zu leben.
„Ich liebe dich... hast du gehört? Ich liebe dich, aber ich habe eine Verlobte.“
Darna reagierte immernoch nicht und er rückte ein wenig näher. Gefährlich nah und viel zu nah in ihre Schlagreichweite. Er kniete ja eh schon an ihren Beinen, sie könnte ihm auch einfach ein Knie unters Kinn...oder die Faust gerade auf die Nase...
„Verano hat sie ausgebildet... damit sie meine Gefährtin werden kann. Sie ist eine Novizin der Geistermagie und lebt schon einige Jahre auf unserem Anwesen. Ich... ich dachte du solltest das wissen.“
Leon schien seine eben in der Tätigkeit des Heilens entdeckte Selbstsicherheit langsam wieder zu verlieren, da Darna einfach still da saß.
„Sie ist mir egal. Ich könnte die Verlobung auflösen, jetzt da ich Graf bin. Aber meine Ehre gebietet mir, dich... die Frau die ich liebe... darüber zu informieren und der Anstand gebietet, dass ich mich so lange von dir fern halte, bis ich Neroli eine angemessene Abfindung zusprechen konnte.“
Neroli! Jetzt hatte er auch noch diesem 'Gespenst' in Darnas Kopf, seiner Verlobten einen Namen gegeben! Inzwischen hatte er auch ihren zweiten Unterschenkel langsam sinken lassen und kniete nur noch zu ihren Füßen. Anstand...EHRE... eine Verlobte namens Neroli... ein Dämon ohne Namen...ein Schicksal als Geisterhülle für den Wächter der Quelle... DAS ALLES stand also zwischen ihnen.

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Darna von Eibenau
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Montag 12. März 2018, 12:36

Darna bemerkte es erst nicht, aber aus jeder der kleinen Scherben sah ihr ihr Dämon entgegen.
Du weist, das das nicht die Wahrheit ist und deshalb bist du auch so wütend auf dich. Ich habe dich dazu gebracht, dass du dich berührst... ich habe dich berührt! ... und du hast es genossen!

Sie brüllte. Kein Ton kam über ihre Lippen, das hatte der Hof sie gelehrt: Disziplin! Und wenn es nur Fassade war! Aber ihr Inneres brüllte vor Protest und Wut. Du hast mich reingelegt! Niemals sah er SO aus! Ihr Selbstschutz, der längst bestens gelernt hatte, an ihrem Verstand und ihrem Bewusstsein vorbei zu agieren und dabei nicht mal bemerkt zu werden, griff nach dem nächsten Deckmäntelchen, um Darna davor zu bewahren, mit einer solchen furchtbaren Versuchung zu stark konfrontiert zu werden. Zunächst hatte sie nur verleugnet, dass 'Er' es tatsächlich sein könnte. Sie hatte schließlich zuvor nur seine Stimme gehört, ohne ihn zu sehen. Und was sie dann gesehen hatte, hatte nicht gesprochen!
Wo die Knappin im Schneiderladen erst regelrecht begierig darauf gewesen war, endlich einen Blick auf das zuvor gestaltlose Etwas zu werfen und sich nur gewundert hatte, dass es 'so gut zu passen' schien, da wandelte sich das Begehren in Schrecken und Verleugnung, weil dieses Böse, das in ihr war, ZU gut zu ihr passte! ZU verlockend war!
Das konnte nicht sein!
Das durfte nicht sein!
Denn wie sollte sie dem sonst lange standhalten...?

Was du als 'Listigkeit' bezeichnest, dass war meine Neugierde. Du bist dabei zu reifen, dabei an deine Grenzen zu gehen und ganz nebenbei... meine Macht anzuzapfen! Also nehme ich mir heraus, auch dich ein wenig zu begutachten.
'Ein wenig' zu begutachten?! Darnas Brauen hoben sich. Das war nicht 'ein wenig begutachten' gewesen! Du wirst mich nie wieder einfach ungefragt anfassen!, fauchte sie.
Für einen Moment fing etwas anderes ihre Aufmerksamkeit: Sie sah auch nur einen Teil seines Armes und dann noch etwas. Über seiner Hand auf den Fingerspitzen balancierte er eine kleine blaue Flamme, die von einer Kuppe zur nächsten sprang. Viel zu fasziniert beobachtete sie das kleine Spiel.
Feuer.
'meine Macht anzuzapfen'... - meinte er das?
Das du 'mich' nicht willst, dass weiß ich. Ich will dich auch lieber heute als morgen aus meinem Kopf haben, Kind! Dass du dich gegen alles wehrst, dass ich dir beibringen könnte, oh ja, das weiß ich auch. Wenn du eine Kooperation anstreben würdest, dann hätte ich dich vielleicht auch vor dem katastrophalen Scheitern deines lieben Leons gewarnt, aber das willst du ja auch nicht!
Scheitern? Welches Scheitern meinte er? Das mit seinem Schutzgeist?
Diese Flamme hüpfte einfach von einem Finger zum anderen, er spielte einfach damit. Absolute Kontrolle; über etwas, das kaum zu kontrollieren war. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, als sie ihre Gedanken von der Frage abhalten musste, was es wohl alles sein mochte, was er ihr beibringen könnte... sie wusste immernoch so rein gar nichts von ihm!
Moment.
...
... Sie war in seinem Kopf??
Ihr Denken schien auszusetzen und doch auf einer anderen Ebene weiterzurattern: Lenkte sie ihn etwa auch ab, wie er sie? War tat er eigentlich so? Konnte sie zu ihm etwa 'rüber gucken?' Spiegel? Waren die dafür da? Aber er hatte doch auch keine gebraucht, um schon alles mögliche über sie zu wissen...
Konnte sie...
...in seinen 'Kopf' gucken?
Dinge über ihn erfahren? Wer er war, was er machte?

Das war mit Sicherheit gefährlich.
Mehr als gefährlich.
Was maßte sie sich hier eigentlich gerade an, davon auszugehen, dass sie das Gleiche 'einfach so' konnte, wie ein Dämon, nur weil er sich über ihre Anwesenheit beschwerte?
Aber was fiel ihm eigentlich ein, sie bis auf die Knochen runter auszuspionieren und sie wusste rein gar nichts über ihn... War es etwa möglich, den Spieß mal umzudrehen?

Nur wenn du so weiter machst und aufstampft wie ein kleines Kind, jedes mal wenn ich vorbei schaue, dann erwarte nicht, dass ich dich wie eine Erwachsene behandele! ...Du stehst übrigens in Scherben.
Der Vergleich mit dem kleinen Kind hätte sie kränken, verletzen sollen, aber er tat es komischerweise nicht. Es prallte an einer kalten Schulter von ihr ab. 'Er' war ihr egal, sein Tadel an ihr war ihr egal, denn was er von ihr dachte, interessierte sie nicht! Sie war nicht hier, um ihm zu gefallen!
Mochte sein, dass sie noch nicht die richtigen Methoden gefunden hatte, um ihm eins reinzuwürgen, aber sie würde ihm noch austreiben, so mit ihr umzuspringen!
Plötzlich irritierte Darna ein Leuchten aus dem Augenwinkel und sie senkte den Blick auf ihre Hände. Das Kleid brannte, aber in normalen rötlich und gelben Flammen.
Meins. Das ist meins. Ihre Pupillen wurden weit.
Sie hatte Feuer haben wollen, und jetzt war es einfach da.
Das Kleid löste sich so schnell auf, als wäre es aus Papier, dass mit Lampenöl getränkt worden war. Darnas Konzentration war ganz und gar von den Flammen gefangen, also hörte sie Leons Stimme abermals nicht.
„Ich komme zu dir.“
Die rötliche Glut fraß sich in einem Atemzug durch das blaue Gewebe und hinterließ nicht einmal Asche. Fassungslos starrte sie auf ihre Hände.

Sie war nicht mal verletzt. Es hatte überhaupt nicht weh getan. Noch bevor sie Angst hätte haben können, dass es weh täte, war es wieder weg gewesen. Das...
Als sie wieder in die Spiegelscherbe sah, war da nichts mehr, außer ein kleiner Ausschnitt ihres eigenen Bildnisses. Und noch etwas war da, aber hinter ihr. Sie sah nur etwas weißes, dann legten sich schützend Arme um sie und die Stimme in ihrem Kopf verblasste, wie damals als Delilah ihre Hand ergriffen hatte. Die Arme brachten aber noch etwas anders mit sich und Darna fühlte das weiche leichte Linnen von seinem Hemd auf ihrer glühenden Haut. Es kühlte sie ein wenig, aber vor allem anderen war es die feste und ungewöhnlich bestimmte Umarmung Leons, die sie in die Wirklichkeit zurück holte. Seine Wange war der ihren sehr nahe und er gab ein leises:
„ssschhhhhh....“
von sich.
„Halt bitte still, ich heb dich hoch.“

Oh ja, dachte sie und schloss für einen kurzen Moment zufrieden die Augen.

Er beugte sich kurz an ihrer Seite hinab und umfasste sie unter den Beinen. Mit einer fließenden Bewegung hob er sie an, als würde sie nichts wiegen und drehte sie damit auch weg von den Spiegelscherben. Mit langsamen Schritten ging er zurück zum Bett und setzte sie behutsam darauf ab. Dann kniete er sich vor ihr hin und umfasste einen Knöchel mit einer Hand, während die andere leicht auf glühte.
„Halt still!“
Seine Stimme hatte zwar den bestimmenden Klang eines Heilers der seiner Arbeit nach ging, aber etwas anderes, etwas sanftes klang darin noch mit. Vorsichtig untersuchte er die kleinen Schnitte nach Glasstücken und meinte:
„Das könnte jetzt einmal leicht weh tun.“

Weh tun. Machst du Witze? Ausdruckslos sah sie auf ihn herab. Er war wirklich süß, wenn er sich Sorgen machte, nicht?
Mit spitzen Fingern zog er eine winzige Scherbe aus Darnas linken Fuß und legte dann seine glühende Handfläche auf den kleinen Schnitt. Sofort breitete sich wohlige Wärme dort aus, wo es eben noch Schmerz gegeben hatte. Leon ließ ihren Knöchel wieder sinken und widmete sich der anderen Sole. Hier gab es zwei kleine Scherben und als er auch diese entfernt und die Wunden geheilt hatte ließ er aber ihren Knöchel nicht los. Ein kleines Dejavu entstand, als er sanft über ihre Wade strich. War es möglich?... Wollte er?... Konnten sie dort weiter machen, wo sie vor Stunden aufgehört hatten?
„Darna, ich bin ein Trottel!“
JAJAJAJA! Konnte man so stehen lassen!
„Ich bin sogar so ein riesen Trottel, dass ich mich in dich verliebt habe, obwohl wir eigentlich keine Zukunft haben sollten.“
Hatte er eben wirklich gesagt, dass er sich in sie verliebt hatte? Vielleicht war das ja nur eine Halluzination von den komischen Pralinen, die sie gegessen hatte.
„Ich bin sogar so ein gigantischer riesen Trottel, dass ich bei dir sein möchte, dass ich dich glücklich sehen möchte, auch wenn …“
Er schluckte und dann ließ er endlich die Bombe platzen:
„...auch wenn ich bereits ...versprochen bin.“
Sein Blick wanderte langsam zu ihrem Gesicht hinauf und anscheinend, nach der Haltung seiner Schultern zu urteilen, erwartete er Schläge.


Na bitte. Also doch.
Sie hatte einen Fehler gemacht, als sie das Thema einfach abgehakt hatte, nur weil es nicht Delilah war, nicht wahr? Sie hatte zu wissen geglaubt, dass da so eine Bombe war, sie hätte wissen müssen, dass es diese Bombe gab, und jetzt erwischte sie die Druckwelle sehenden Auges so schnell, dass sie nicht einmal mehr Schmerz darüber empfand.
Ein anderes Wort tat ihr absurderweise stattdessen leid: 'Trottel'.
Ihr Leon sollte kein Trottel sein. Und er sollte sich nicht als solcher empfinden. Tat er das wirklich? Meinte er diese zwei Silben ernst? Womöglich. Sie konnte das nie so recht einschätzen, aber sie wusste, dass er ein sehr pflichtbewusster Mensch war. Es tat ihm also wohl tatsächlich auch irgendwie leid, was er da gerade sagte. Irgendwas war falsch.

„Ich liebe dich... hast du gehört?" Ja. Sie hatte sich so danach gesehnt, es zu hören, und jetzt wurde der Traum plötzlich Wirklichkeit und kam in so faden, falschen Farben daher, verdammt. Sie hatte es sich anders vorgestellt. Aber warum eigentlich? Sie hätte es doch besser wissen können. Und müssen.
"Ich liebe dich, aber ich habe eine Verlobte.“ Es fing an, weh zu tun.
„Verano hat sie ausgebildet... damit sie meine Gefährtin werden kann."
Ist sie ein Hund? Etwas in ihr versuchte, sich gegen diese falsche Decke zu wehren, die sich in falscher Beruhigung um sie gewickelt hatte. "Sie ist eine Novizin der Geistermagie und lebt schon einige Jahre auf unserem Anwesen. Ich... ich dachte du solltest das wissen.“
Ja, das ist sehr nett von dir, dass du mir das endlich sagst... Nach allem, was du... wie hast du das genannt? 'Unausgesprochene Versprechen'...
Leon schien seine eben in der Tätigkeit des Heilens entdeckte Selbstsicherheit langsam wieder zu verlieren, da Darna einfach still da saß.
„Sie ist mir egal."

Autsch. Du tust ihr weh - und du kannst von Glück sagen, dass sie es gerade nicht hört!
"Ich könnte die Verlobung auflösen, jetzt da ich Graf bin. Aber meine Ehre gebietet mir, dich... die Frau die ich liebe... darüber zu informieren und der Anstand gebietet, dass ich mich so lange von dir fern halte, bis ich Neroli eine angemessene Abfindung zusprechen konnte.“
Eine 'angemessene Abfindung'? Darna versuchte sich für einen Moment vorzustellen, wie sie reagieren würde, wenn man ihr diesen Verlobten wegnähme - bewies damit für einen kurzen Moment sogar so etwas wie Einfühlungsvermögen - und wusste, sie würde die Frau, die dafür verantwortlich war, bis aufs Blut hassen!
Ich mach dein Leben kaputt.
Nicht nur deins, sogar auch noch das von dieser 'Neroli'... - Liebt sie dich überhaupt?

Es war nichts völlig Ungewöhnliches, wenn eine Verlobung wieder aufgelöst wurde, sobald einer der Versprochenen begriff, dass das nichts für ihn oder sie war; und die Macht hatte, diese Meinung auch durchzusetzen. Aber als Darna an die Quelle der Magie dachte, die es dort zu schützen galt, an die Geheimnisse, in die die fremde Frau womöglich schon eingeweiht war und was für Schwierigkeiten das machte, wenn sie zornig gemacht wurde...
Warum hat der Drache gesagt, dass es gut sei, wenn ich mich für dich interessiere?! Von sowas hätte er doch wissen müssen!
Dieses ganze komplexe Gefüge, alles sorgfältig arrangierte, aus dem Leon gerade heraus zu treten drohte - und sie, Darna, war schuld!
Chaos und...
sie stöhnte.
Jetzt weiß ich, warum 'Ihm' das gefällt!

Er hatte sie gelobt, nicht wahr? Voller Begeisterung.
Sie hatte gerade bekundet, dass sie seinem Wesen nicht entgegen kommen wollte, nicht wahr? Aber sie musste irgendwas falsch gemacht haben, wenn ein Dämon sie lobte.
Der Moment der Erkenntnis schüttete ihr einen Eimer kaltes Eiswasser über den Kopf.
Warum schmiss Leon das alles hin?
Er war doch gar nicht so...
Plötzlich wurde Darna klar, warum er sie in Pets Hütte nicht geküsst, sondern sich sofort zurück gezogen hatte, und konnte es ihm endlich verzeihen: er hatte tatsächlich nur 'etwas versuchen' wollen, auch wenn sie immer noch nicht ganz verstand, warum.
'Eure Perfektion verlangte nach einer Erwiderung.' Und du Idiot hast nicht mitgekriegt, was du damit anrichtest.
"Ich ...ich würde es begrüßen, wenn wir unsere Freundschaft nicht gefährden würden." - er hatte das wirklich so gemeint. Ihr wurde schlecht.
Ihr ach so anständiger Leon war tatsächlich nichts als anständig gewesen. Und sie hatte erbarmungslos ihn angehimmelt, sich immer mehr von ihm gewünscht erst in der Annahme, eh keine Chancen zu haben und dann doch getrieben von dem Fünkchen Hoffnung...
Und wieso schmiss er jetzt plötzlich alles weg?!
Er hatte eben, nach seinem aufgeklärten Irrtum, also tatsächlich noch von Freundschaft geredet, wieso warf er ihr jetzt seine Verlobung vor die Füße? Was war gerade passiert, was seine ach so standhaft anständige Meinung so radikal ändern konnte?
Sie hatte einen eigenhändig zerbrochenen Spiegel angebrüllt und ein Kleid verbrannt. Mit Feuer aus ihren Händen! War in Scherben getreten und hatte mal wieder mit ihrem Dämon gesprochen. Was von all dem mochte Leon überhaupt mitbekommen haben? Wie hatte die Szene für ihn ausgesehen?
Jetzt trau ich nicht einmal mehr meiner eigenen 'Wirklichkeit', stellte sie nebenher fest.
Aber er redete jetzt was von seiner Verlobten, gestand ihr seine Liebe und nannte sich selbst dabei einen riesigen Trottel.
Ihre Stirn furchte sich irritiert.
War sie diejenige, die hier etwas nicht mitbekommen hatte?
Was war hier los?
"Wie kommst du jetzt ausgerechnet darauf?", fragte sie heiser.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. März 2018, 20:37

„...auch wenn ich bereits ...versprochen bin.“
Sein Blick wanderte langsam zu ihrem Gesicht hinauf und anscheinend, nach der Haltung seiner Schultern zu urteilen, erwartete er Schläge.
Also doch.
Darna reagierte nicht und Leon begann sich langsam Sorgen zu machen.
Vielleicht hat sie mich nicht verstanden?
„Ich liebe dich... hast du gehört?"
Ja.
Wieder keine Reaktion.
"Ich liebe dich, aber ich habe eine Verlobte.“
Es fing an, weh zu tun, doch in ihrem Gesicht veränderte sich die Mimik nicht.
„Verano hat sie ausgebildet... damit sie meine Gefährtin werden kann."
Ist sie ein Hund?
Endlich hoben sich ihre Brauen ein wenig und Leon konnte ein erstes Aufwallen von Reaktionen feststellen. Etwas in ihr versuchte, sich zu wehren, aber er verstand noch nicht, was in ihr vor ging, also fuhr er mit seinen Erklärungen fort:
"Sie ist eine Novizin der Geistermagie und lebt schon einige Jahre auf unserem Anwesen. Ich... ich dachte du solltest das wissen.“
Ja, das ist sehr nett von dir, dass du mir das endlich sagst... Nach allem, was du... wie hast du das genannt? 'Unausgesprochene Versprechen'...
Leon verlor seine eben in der Tätigkeit des Heilens entdeckte Selbstsicherheit langsam wieder, da Darna einfach still da saß.
„Sie ist mir egal."
Autsch. Du tust ihr weh - und du kannst von Glück sagen, dass sie es gerade nicht hört!
"Ich könnte die Verlobung auflösen, jetzt da ich Graf bin. Aber meine Ehre gebietet mir, dich... die Frau die ich liebe... darüber zu informieren und der Anstand gebietet, dass ich mich so lange von dir fern halte, bis ich Neroli eine angemessene Abfindung zusprechen konnte.“
Eine 'angemessene Abfindung'?
Darna versuchte sich für einen Moment vorzustellen, wie sie reagieren würde, wenn man ihr diesen Verlobten wegnähme - bewies damit für einen kurzen Moment sogar so etwas wie Einfühlungsvermögen - und wusste, sie würde die Frau, die dafür verantwortlich war, bis aufs Blut hassen!
Ich mach dein Leben kaputt. ...Nicht nur deines, sogar auch noch das von dieser 'Neroli'... - Liebt sie dich überhaupt?
Es war nichts völlig Ungewöhnliches, wenn eine Verlobung wieder aufgelöst wurde, sobald einer der Versprochenen begriff, dass das nichts für ihn oder sie war; und die Macht hatte, diese Meinung auch durchzusetzen. Aber als Darna an die Quelle der Magie dachte, die es dort zu schützen galt, an die Geheimnisse, in die die fremde Frau womöglich schon eingeweiht war und was für Schwierigkeiten das machte, wenn sie zornig gemacht wurde...
Warum hat der Drache gesagt, dass es gut sei, wenn ich mich für dich interessiere?! Von sowas hätte er doch wissen müssen!
Dieses ganze komplexe Gefüge, alles sorgfältig arrangierte, aus dem Leon gerade heraus zu treten drohte - und sie, Darna, war schuld!
Jetzt weiß ich, warum 'Ihm' das gefällt!
Das Chaos, dass sie hier heraufbeschwor, MUSSTE ihren Dämon köstlich amüsieren! Leon behielt sie immernoch vorsichtig im Auge und wurde aus ihrer Mimik nicht schlau. Darna schien angestrengt über irgendetwas nachzudenken, wo er nicht folgen konnte und wahrscheinlich verrannte sie sie einmal mehr in kleinen Details, verlief sich auf kleinen Wegen, die nicht einmal er finden konnte. Seine Knappin starrte ihn fragend an, aber schwieg noch.
Sie versuchte einen Sinn in seinem erstmals emotionalen Handelt zu finden, wo es keinen Sinn zu finden gab. Endlich hatte er sich einmal getraut nur auf sein Herz zu hören und war kam nun? Darna „zer-dachte“ die zarte Offenbarung seiner Gefühle, stellte alles in Frage, was er je zu ihr gesagt hatte, kaute es durch und verlor den Augenblick aus den Augen.
Jetzt trau ich nicht einmal mehr meiner eigenen 'Wirklichkeit'
, stellte sie nebenher fest. Aber er redete jetzt was von seiner Verlobten, gestand ihr seine Liebe und nannte sich selbst dabei einen riesigen Trottel. Ihre Stirn furchte sich irritiert. War sie diejenige, die hier etwas nicht mitbekommen hatte? Was war hier los?
"Wie kommst du jetzt ausgerechnet darauf?"
, fragte sie heiser. Leons Blick hob sich und er nahm seine Hand von ihrem Unterschenkel, blieb aber noch dort knien wo er war. Er schien einen Moment lang nach seiner letzten Aussage zu suchen, oder worauf sich Darnas Frage beziehen könnte und man konnte binnen Sekunden zusehen, wie sich sein leicht verklärter Blick wieder reinigte und er auftauchte aus dem Traum, den er eben noch bereit war zu weben. Ein seidener Faden blieb noch, aber auch diesen würde Darna bestimmt noch schaffen zu zerreißen. Aber vielleicht braucht sie das garnicht.
„Worauf?...Ich...ähm...“
Was hatte er als letztes gesagt? Ja, er sprach wieder Celcianisch, was wohl kein gutes Zeichen war... oder ein letzter Funken Hoffnung, dass Darna noch nicht ganz die Romantik gekillt, aufgespießt und zertrampelt hatte.
Ich sprach davon, dass ich … ich könnte die Verlobung für unsere Liebe auflösen, jetzt da ich Graf bin.... Ich wollte sie informieren, aber der Anstand gebietet, dass ich mich so lange von ihr fern halte, bis ich Neroli eine angemessene Abfindung zusprechen könnte...
Obwohl - auch Leon war ein Meister darin, romantische Situationen erkalten zu lassen.
„Wie ich darauf komme, dich zu informieren, das ich versprochen bin?“
, fragte er sicherheitshalber noch einmal zurück, da er sich nicht ganz sicher war, ob Darna dies jetzt gerade meinte. Ihr fragender Blick ließ ihn annehmen, das es zumindest zum Teil richtig war und so sprach er weiter:
„Ich... Ich war mir lange Zeit meiner Zuneigung zu dir sehr unsicher und habe mit mir gerungen, ob es richtig wäre mich zu offenbaren. Wir hatten da etwas... eine Freundschaft, die ich sehr zu schätzen weiß und dann... dann hatte ich das Gefühl, dass mehr daraus geworden ist. Ich hoffte, dass auch von deiner Seite so etwas wie zarte Bande entstehen würden, dass du... „
Leon war ebenso Meister, etwas kaputt reden zu können, wie Darna.
„..., dass du mich ...magst......?“
Schon war das Wort 'Liebe' auf seinen Lippen verflogen und zu einem 'mögen' zusammen geschrumpft. Sein Blick glitt zögerlich über ihren aber senkte sich schnell wieder aus Angst zurück gewiesen oder ausgelacht zu werden.
„Natürlich kann ich mich da auch geirrt haben. Ich ...bin nicht gut in diesen Dingen... diesen emotionalen Geflechten. Wie gesagt, habe ich bisher immer vermieden ...in diese Art Kontakt zu treten. Also ich meine, nicht mehr als auf rein körperlicher oder medizinischer Ebene. Ich habe schon einige Erfahrung... also im Umgang mit Patienten...im MEDIZINISCHEN Sinne, meine ich. Das andere... Natürlich habe ich da auch Erfahrungen sammeln können. Mein Vater hatte da zur Zeit meiner Reife für einige willig Mägde gesorgt, die mich in die Kunst der körperlichen Vereinigung eingeführt haben und später gab es auch einige freiwillige Kontakte, die ich für Studienzwecke in dieser Richtung genutzt hatte. Das... das klingt gerade alles so... so kalt. Entschuldige, ich … ich versuche nur ehrlich zu dir zu sein und du sollst dich nicht sorgen, dass ich nicht weiß was ich tun muss, oder was nicht damit du zum Beispiel keine Schmerzen hast, oder sogar schwanger... Rede ich gerade wirklich davon? Ich rede mit dir über Beischlaf???...“
Aus einem Instinkt heraus versuchte er noch was zu retten, aber machte es vielleicht sogar noch schlimmer:
“Also nicht das ich das mit dir wollte... also wollen schon, aber nicht um jeden Preis. Nicht, dass ich dafür nicht bereit wäre jeden Preis zu bezahlen! Nicht diese Art von Preis...Also ich meine nicht Gold oder so... Du bist schließlich keine... Oh ihr Götter, erschlagt mich doch einfach mit einem Blitz!“
Er erkannte endlich, dass er sich gerade um Kopf und Kragen redete und presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Er ließ den Kopf hängen, als er begriff, dass er wohl drauf und dran war alles zu zerstören, was sie gerade gehabt hatten... Ja, aber was hatten sie eigentlich? Er stöhnte leise, als hätte Darna ihn wirklich geschlagen. Etwas verzweifelt sah er dann endlich wieder zu ihr auf und seine silbernen Augen trafen ihre. Ein Sturm schien in seinem Innern zu toben. Er legte seine Hand neben ihr auf die Matratze um sich dort zum Aufstehen abstützen zu können.
„Verzeih mir bitte...oder auch nicht... Ich habe sowieso alles falsch gemacht! Ich BIN ein Trottel! ...“
Sein Körper drehte sich schon von ihr weg.
„.... Es ist wohl besser, wenn ich dich jetzt allein lasse, bevor ich noch den letzten Rest meiner Selbstachtung verliere und noch dümmere Sachen sage.“
Tatsächlich lächelte er bei diesem letzten Satz sogar gequält und erhob sich mühsam, als würde die ganze Last seines Schicksals, seine Dummheit und sein Unvermögen, zur rechten Zeit die richtigen Worte zu finden auf ihn nieder drücken. Einen Moment stand er still vor dem Bett, auf dem sie eingehüllt in sein Hemd saß und sah auf sie nieder. Sein blanker Oberkörper schimmerte sanft im Licht der einzelnen Öllampe auf dem Nachttisch.
„Darna, ich wünschte ich könnte die letzten Minuten zurück drehen. Ich wünschte, ich wäre ein nicht ganz so kaputter Mann... einer wie Basil vielleicht, der dich einfach nur lieben kann, ohne einen ganzen Anhang an Problemen. Dann würde ich dir angemessen den Hof machen und du könntest mich vielleicht wieder lieben.“
Er trat einen Schritt zurück. Darna hörte in ihrem Innern ein leises Aufatmen.
DAS meinte ich mit katastrophalem Versagen! Pass auf! Der Kerl weiß nämlich einfach nicht, was er will und wie er es bekommen könnte... ganz im Gegensatz zu mir. Sogar diese Lusche Basil bringt er ins Spiel, damit du einen Grund findest ihn auf Abstand zu halten.
„Ich kann mich nur aufrichtig für mein derzeitiges Verhalten entschuldigen. Ich weiß nicht so recht, ob ich dem Alkohol, den merkwürdig schmeckenden Pralinen oder der Tatsache, dass du hier quasi nackt vor mit sitzt einen Teil Schuld zusprechen darf... „
Na Holla, die Waldfee, kommt jetzt doch noch was interessantes hier im Fernsehen?
Darna wusste natürlich nicht, was der Dämon mit 'Fernsehen' meinte, aber dass er ihr gerade mal wieder über die Schulter schaute, war auch so klar. Vielleicht machte es auch langsam bei ihr 'klick', dass Leon, sowie Delilah die Verbindung zu ihrem Untermieter zwar nicht kappen, aber durch Berührung erheblich stören konnten.
„... Der Anblick deines perfekten runden Hinterteils hat mich schon etwas aus dem Konzept gebracht und dann... das Blut...die Sorge... Ich würde gerne mehr sein, als nur ein Freund, aber dafür bräuchte ich deine Einwilligung, dein Einverständnis und das glaube ich kaum noch erringen zu können, bei all dem Unsinn den ich gerade verzapft habe.“
Der fleht ja gerade zu darum ihn zu schlagen! Tritt ihm in die Eier! Das wird ihm bestimmt nicht mal weh tun, da da unmöglich was gewachsen sein kann. Oder du packst ihn an eben jenen und ihr bringt endlich zusende, was ihr da so stolpernd angefangen habt! Ich schwöre sogar nicht zuzusehen! Heiliges Harax-Versprechen mit Sahne drauf!
Irgendwie zweifelte Darna daran, dass ihr Dämon das überhaupt könnte – also das Zusehen, denn er schwieg jedes Mal, wenn sie Leon berührte. Doch das Gerede über Leons Eier, also seinem Gemächt verwirrte sie vielleicht auch ein bisschen und ließ kurz ihren Blick nach unten wandern. Seine Hose hing tief auf seinen schmalen Hüften und ein schmaler Streifen goldblonder feiner Härchen wuchs zu seinem Bauchnabel hinauf. Darna sah schnell wieder zu dem jungen Lichtmagus auf und irgendwie erinnerte seine Haltung sie an den Hund eines Nachbarn, der regelmäßig auf dem Land ihres Vaters gewildert hatte, dafür geschlagen worden war und es doch immer wieder tat.
„Ich entschuldige mich für mein Benehmen, für meine unsittlichen Gedanken und meine trottelhafte Darstellung einer Liebeserklärung. Ich hoffe, deine Meinung über mich ist noch nicht vollkommen zerstört und wir...“
...können Freunde bleiben?
, gluckste der Dämon dazwischen.
„...können uns noch gegenseitig in die Augen sehen. Ich stehe zu meinen Gefühlen. Ich habe mich in dich verliebt und wünsche mir mehr, aber es ist deine Entscheidung, was du mit diesen ...Informationen anfängst.“
Hmm... Ich kann langsam verstehen, was du an dem Kerl findest. Zumindest ist er immer wieder für eine Überraschung gut.
Leon machte eine kleine Verbeugung in ihre Richtung.
Perfekt um ihn bei den Haaren zu packen und ihm ein Knie …
Endlich war wieder Stille. Leon war durch die Bewegung näher gekommen und verharrte in der Haltung, abwartend wie Darna reagieren würde.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Freitag 16. März 2018, 10:27

„Worauf?...Ich...ähm...
Wie ich darauf komme, dich zu informieren, das ich versprochen bin?“

Ja, so ungefähr. Sie konnte ihm schlecht erklären, was genau sie meinte, ohne ihn zu beeinflussen und damit ihr eigenes Vertrauen in seine Worte zu unterminieren, so dass sie nur angedeutet nickte und ihm zuhörte.
Diesem anödend unverträumten, unerotischem und sachlich die eigenen Gefühle sezierendem Gestammel zuhörte; aber wenigstens konnte sie damit was anfangen!
"..eine Freundschaft, die ich sehr zu schätzen weiß und dann... dann hatte ich das Gefühl, dass mehr daraus geworden ist. Ich hoffte, dass auch von deiner Seite so etwas wie zarte Bande entstehen würden, dass du... dass du mich ...magst......?“
'Mögen'? Ihre rechte Braue hob sich etwas und schien damit Anlauf zu nehmen, selbst eine so zarte Pflanze wie ein 'mögen' zu zerstampfen, aber seltsamerweise wurde gleichzeitig ihre restliche Mimik trotzdem milder. 'Zarte Bande' habe ich nicht gewoben, fürchte ich. Ich hab mich unanständig heftig in dich verliebt, und wenn ich irgendwann zwischendurch ein parfümiertes und besticktes Taschentuch hätte fallen lassen sollen, wie es sich gehört, kann ich damit nicht dienen, fürchte ich... Ich hab mich ziemlich daneben benommen. Die Milde war rasch wieder gewichen und machte einem nachdenklichen, fast bedauernden Ausdruck Platz, mit dem sie ihm weiter schweigend zuhörte und bedauerte, wie er ihrem Blick auswich.
Ich muss so furchtbar sein... Es tut mir leid!
Sie wollte ihn doch nicht quälen! Aber sie musste wissen, was hier los war, und so war sie doch auch irgendwie dankbar über die Art, wie er gerade redete.

„Natürlich kann ich mich da auch geirrt haben. Ich ...bin nicht gut in diesen Dingen... diesen emotionalen Geflechten."
Ich auch nicht, dachte sie bedauernd zustimmend und mit sehr leiser Erleichterung, dass sie darin nicht die Einzige zu sein schien! Aber... ausgerechnet er?! Er hatte stets so eloquent gewirkt, fast immer alles wissend, über den Dingend stehend... es war gerade seltsam.
Sie sah auf Leon und bekam das Gefühl, hier etwas ganz Kostbares in die Hände gelegt zu bekommen - oder vielleicht eher vor die Füße gelegt, denn da kniete er ja noch. Und sie traute sich kaum, es irgendwie zu berühren oder sich zu regen aus Angst, es kaputt zu machen.
"Wie gesagt, habe ich bisher immer vermieden ...in diese Art Kontakt zu treten."
Darna verstand jetzt, warum, aber staunte noch immer darüber. Er hatte keine Erfahrungen in Beziehungsdingen?! Er, dem die Herzen aller Mädchen zuflogen?
Wie absurd.
Ist er etwa auch noch Jungfr.. äh... äh... - da sprach er es schon selber an:
"Ich habe schon einige Erfahrung... also im Umgang mit Patienten...im MEDIZINISCHEN Sinne, meine ich. Das andere... Natürlich habe ich da auch Erfahrungen sammeln können."
Aha? Jetzt wurde es spannend, und näheres Interesse blitzte in ihren Augen auf. Mit Neroli?
"Mein Vater hatte da zur Zeit meiner Reife für einige willig Mägde gesorgt, die mich in die Kunst der körperlichen Vereinigung eingeführt haben und später gab es auch einige freiwillige Kontakte, die ich für Studienzwecke in dieser Richtung genutzt hatte."
Die Knappin war regelrecht dankbar für seine trotz der heiklen Thematik 'saubere' Wortwahl, aber stolperte dann doch über dieses 'Studienzwecke' und wollte sich kurz empören.
Das 'Ich wollte nur etwas versuchen' würde wohl doch noch eine Weile irgendwie hängen bleiben.

"Das... das klingt gerade alles so... so kalt. Entschuldige, ich … ich versuche nur ehrlich zu dir zu sein", und Darna atmete erleichtert aus, deutete ein Nicken an - ja, dafür war sie wirklich dankbar! Wenigstens konnte sie ihm endlich mal gedanklich folgen!
Aber dann ernüchterte ihre Mimik doch etwas, als er weiterredete:
"...und du sollst dich nicht sorgen, dass ich nicht weiß was ich tun muss, oder was nicht damit du zum Beispiel keine Schmerzen hast, oder sogar schwanger... Rede ich gerade wirklich davon? Ich rede mit dir über Beischlaf???...“
Ihr Oberkörper hatte sich eine Spur zurück gezogen. Ja, kommentierte sie gedanklich kritisch bis skeptisch und nüchtern, Und du brauchst dir keine Sorgen machen, denn ich werde nicht...
“Also nicht das ich das mit dir wollte..."
Ich auch nicht. Auch wenn es mir...
"...also wollen schon, aber nicht um jeden Preis."
Genau! Menno! Sie schluckte und saß erstarrt da.
"Nicht, dass ich dafür nicht bereit wäre jeden Preis zu bezahlen!"
Was? Aha. Nerolis Eheglück mit dir zum Beispiel?
"Nicht diese Art von Preis...Also ich meine nicht Gold oder so..."
Was?
Du bist schließlich keine...
Was?! DIRNE?!
"Oh ihr Götter, erschlagt mich doch einfach mit einem Blitz!"
Wenn sie es täten, konnten sie gerade einfach einen von denen nehmen, die in diesem Moment aus Darnas Augen sprühten.

Er ließ den Kopf hängen und stöhnte leise, während Darna noch mit kiebigem Blick den Kopf forschend schief legte und sich aber auch rasch wieder beruhigte. Das hatte er nicht so gemeint, sehr offensichtlich.
„Verzeih mir bitte...oder auch nicht... Ich habe sowieso alles falsch gemacht! Ich BIN ein Trottel! ...“ Sein Körper drehte sich schon von ihr weg.
Nein! Bleib! Ihre rechte Hand zuckte. Schaute kurz an sich runter. Seit wann hielt sie dieses Hemd schon mit verschränkten Händen fest, das er um sie gelegt hatte?
„.... Es ist wohl besser, wenn ich dich jetzt allein lasse, bevor ich noch den letzten Rest meiner Selbstachtung verliere und noch dümmere Sachen sage.“
Tatsächlich lächelte er bei diesem letzten Satz sogar gequält und erhob sich mühsam,
während ihr Blick ihm mit seinen Worten traurig geworden folgte. Sie wollte nicht, dass er seine Selbstachtung verlor, also konnte sie ihn wirklich nicht hier halten?
Geh nicht, bitte.
Ich hab Angst, wenn ich alleine bin.

Einen Moment stand er still vor dem Bett, auf dem sie eingehüllt in sein Hemd saß und sah auf sie nieder. Sein blanker Oberkörper schimmerte sanft im Licht der einzelnen Öllampe auf dem Nachttisch. Er sah einfach wundervo... - sie verbot sich, in diese Richtung zu denken.
„Darna, ich wünschte ich könnte die letzten Minuten zurück drehen."
Warum? Nein! Die waren wichtig! Ihr Oberkörper streckte sich, als wolle sie ebenfalls aufstehen, aber sie wagte gerade kaum, sich zu bewegen - irgendwas kaputt zu machen, womöglich. Auch wenn ihr gerade Sand durch die Finger zu rinnen schien, den sie gerne aufgehalten hätte.

"Ich wünschte, ich wäre ein nicht ganz so kaputter Mann... einer wie Basil vielleicht, der dich einfach nur lieben kann, ohne einen ganzen Anhang an Problemen." Basil? Wieso Basil? "Dann würde ich dir angemessen den Hof machen und du könntest mich vielleicht wieder lieben.“ Wieso 'wieder'? Ich liebe dich schon die ganze Zeit!
Er trat einen Schritt zurück. Darna hörte in ihrem Innern ein leises Aufatmen und 'spürte', wie der Dämon zurück kam, was ihre Laune verschlechterte. Prompt quatschte er auch wieder ungebeten dazwischen:
DAS meinte ich mit katastrophalem Versagen! Aha... Angespannt und mit leicht geblähten Nasenflügeln hörte sie dem Dämon mehr oder minder gezwungen, gleichzeitig aber auch wachsam und forschend, zu. Manchmal 'verplapperte' er sich, soviel hatte sie auch schon raus...
Pass auf! Der Kerl weiß nämlich einfach nicht, was er will und wie er es bekommen könnte... ganz im Gegensatz zu mir. Du bist einfach nur unverschämt, dachte sie harsch, aber gefasst und festigte auch ihren Beschluss, ihm nicht noch ein weiteres Mal zu gestatten, sich ihr auf diese Weise zu nähern. Sogar diese Lusche Basil bringt er ins Spiel, damit du einen Grund findest ihn auf Abstand zu halten. Wieso Basil...?, wunderte sie sich, 'schwieg' aber gewissermaßen auch innerlich, denn auf ein wirkliches Gespräch mit ihrem Untermieter ließ sie sich diesmal nicht ein.
Da lenkte Leon wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich:
„Ich kann mich nur aufrichtig für mein derzeitiges Verhalten entschuldigen. Ich weiß nicht so recht, ob ich dem Alkohol, den merkwürdig schmeckenden Pralinen oder der Tatsache, dass du hier quasi nackt vor mit sitzt einen Teil Schuld zusprechen darf... „
Ihre Mimik zuckte betroffen nach hinten. Sie musste sich dafür schämen, hier so zu sitzen - war .. 'schuld'?
Der Dämon summte ihr wieder wie eine lästige Fliege ums Ohr, und am liebsten hätte sie ihn weggescheucht. Aber warum reagierte er überhaupt seit Neuestem scheinbar auf Leon, ähnlich wie auf Delilah? Vorher hatte ihn Leons Präsenz doch auch dauernd nicht interessiert? Ein Teil ihrer Gedanken drohte sich prompt selbstständig zu machen, um die verschiedenen Situationen durchzugehen, wo das wohl passiert oder nicht passiert war, um das zu verifizieren.
Moment, was sagte Leon da gerade?!
„... Der Anblick deines perfekten runden Hinterteils hat mich schon etwas aus dem Konzept gebracht und dann... das Blut...die Sorge..."
Was?, dachte sie schon wieder - doch diesmal nicht empört, sondern verdattert.

Sie wäre drauf und dran gewesen, sich mit ihrem Dämon zu fetzen, wenn es möglich gewesen wäre, sie hatte... das Kleid... verbrannt, und er...! wollte ihr gerade mit seinen Worten zu verstehen gegeben, dass er dabei bloß...
...
auf ihren Hintern geguckt hatte?!
...
Sie guckte ihn fassungslos an.
"Ich würde gerne mehr sein, als nur ein Freund, aber dafür bräuchte ich deine Einwilligung, dein Einverständnis und das glaube ich kaum noch erringen zu können, bei all dem Unsinn den ich gerade verzapft habe.“
Der fleht ja gerade zu darum ihn zu schlagen! Tritt ihm in die Eier!

HALT! DEN! MUND!
Ihr gedankliches Ich machte sich größer, drehte sich um und schlug diesem geifernden Kind, das ihnen beiden zuschauend wohl geplatzte Maiskörner in sich reinfutterte, die Tür vor der Nase zu!
Es war egal, was er weiter redete.
Sie hörte ihm jetzt nicht zu - egal was er schwor.

Sie atmete aus, war irgendwann in den letzten Sekunden aufgestanden, ohne dass sie es registriert hatte und senkte selber sich konzentrierend einmal den Blick, woraufhin dieser unweigerlich an Leon runter wanderte.
Junge, dieser Anblick... äh...
lenkte ab.
Sie räusperte sich.
„Ich entschuldige mich für mein Benehmen, für meine unsittlichen Gedanken und meine trottelhafte Darstellung einer Liebeserklärung. Ich hoffe, deine Meinung über mich ist noch nicht vollkommen zerstört und wir...können uns noch gegenseitig in die Augen sehen. Ich stehe zu meinen Gefühlen. Ich habe mich in dich verliebt und wünsche mir mehr, aber es ist deine Entscheidung, was du mit diesen ...Informationen anfängst.“
Sie atmete aus.
Irgendwo war ihr bewusst, wie absurd das alles anmuten musste. Formulierungen wie 'Was du mit diesen Informationen anfängst' alleine... Jedes Burgfräulein würde ungläubig den Kopf schütteln und sie auslachen.
Aber sie war ja kein Burgfräulein. Die Knappin hob den Kopf, sah Leon direkter an.
Sie war Darna.
Und sie war dankbar für diese Offenheit, denn sie war genauso ein Trottel in all diesen Dingen. Wie charmant, dass sie so zueinander passten! Ha.

Leon machte eine kleine Verbeugung in ihre Richtung, und sie hätte gerne nach seiner Hand gegriffen, aber das hätte wohl wieder nur Peinlichkeiten heraufbeschworen, da sie dafür sein Hemd hätte loslassen müssen und außerdem... ach, was sollte es. Aber sie schob sich einen fingerbreit näher, signalisierte mit ihrer Haltung, dass sie weiterhin seine Nähe suchte.
"Hör mir zu, Leon", sagte sie leise, ernst und doch mit einem milden, zugewandten Tonfall, "Du musst mir zuhören, verstehst du? Es ist wichtig." Und mir nicht auf meinen Hintern stattdessen gucken! - die Vorstellung, dass es so war, dass er sich von sowas ablenken ließ, dass er sich von ihr! so ablenken ließ - reizte sie fast zum Lachen.
Sie suchte seinen Blick.
"Ich bin genau so ein Trottel wie du."

"Es fällt mir noch unglaublich schwer, mir vorzustellen, dass du in diesen... 'zwischenmenschlichen Dingen', wie du es nennst, ähnlich unbeholfen sein kannst wie ich, aber ich verstehe es inzwischen wenigstens sehr gut, warum das so ist, und ich danke dir für deine offenen Worte.
Es ist mir egal, wie trottelig sie geklungen haben mögen, denn ich fürchte, ich bin ja auch Trottel genug, dass ich sie verstehen muss. Ich meine..."
Sie hielt inne, als sie merkte, wie sich ihre Gedanken in wirren Formulierungen zu verheddern drohten und wechselte wieder in geradlinigere Sätze: "Ich habe Schwierigkeiten... andere Menschen zu verstehen. Signale richtig zu deuten. Ich verstehe keine Andeutungen, bildhaften Vergleiche, ich... Es tut mir leid, aber ich fürchte, zu mir muss man tatsächlich gewissermaßen wie zu einem Bauerntrampel sprechen" - Gernot hatte recht. Ach! Was red ich da! - Sie kniff kurz die Augen zu, "Weil ich keinen Humor verstehe! Keine Spielereien! Weil ich keine Lügen erkennen kann, aber sie überall vermuten muss, und ich habe keine Ahnung, was sonst noch der Grund sein mag!" Doch. Hab ich. Aber...
"Ich brauche! offene Worte."

Sie atmete aus und für einige Herschläge atmete sie schwerer, als hätte sie dieses Eingeständnis gerade enorme Kraft gekostet.

Langsam fing sie sich wieder, sprach wieder leiser weiter:
"Und es mag sein, dass nicht jede Formulierung von dir glücklich war, aber ich verstehe dich endlich, und bin unglaublich dankbar dafür, verstehst du?"
Sie traute sich, den Blick wieder zu heben.
"Ich verzeihe dir alles, was du willst.
Ich kann dich nicht... 'wieder' lieben, denn..."

Uff, da war der nächste Felsen im Weg.
"denn es tut mir leid, aber ich habe mich .. einfach in dich verguckt. Und es war hoffnungslos, natürlich, klar. Und dann bin ich trotzdem darauf reingefallen, dass ein mal jemand nicht von mir völlig verstört ist, oder von meinem Aussehen abgestoßen."
Sie musste kurz an ihre Haare und ihr desolates Aussehen vorhin im Spiegel denken und murmelte: "Das verstehe ich ja eigentlich selbst jetzt noch nicht mal."
Sie schüttelte den Kopf. Egal jetzt. Darna schluckte und redete weiter:
"Aber es war halt noch nie jemand... einfach so... nett zu mir; und ich habe mehr daraus gemacht, als ich daraus wohl hätte machen dürfen. Ich habe eine zeitlang vermutet, dass jemand wie du längst verlobt sein müsste, aber ich habe es aus den Augen verloren."
Sie rieb sich verlegen den Arm und verschwieg, dass das mit Delilah zu tun gehabt hatte.
"Ich muss mich für mein Benehmen entschuldigen.
Ich bin wirklich besser erzogen, auch wenn ich die letzten Tage reichlich planlos vor der Frage stand, wie ich mich überhaupt verhalten soll, ich meine...
ich kann dir schlecht ein Spitzentaschentuch vor die Füße werfen und hoffen, dass du es aufhebst."

Ein Burgfräulein hätte sie jetzt prompt belehrt, dass man ein Taschentuch nicht jemandem vor die Füße warf, sondern das tat man mit einem Fehdehandschuh; das Taschentuch ließ man 'aus Versehen' fallen. Aber für diese Details hatte Darna gerade keinen Nerv.
Sie atmete kurz frustriert durch und sprach entschlossener weiter:
"Aber ich habe mich generell zu forsch dir gegenüber verhalten und... es tut mir leid. Ich weiß nicht ganz, was in mich gefahren ist. Ich bin auf Feiern normalerweise nicht so - ich feiere ja sonst eigentlich auch nie." Weil ich sie sonst immer verderbe. Und diese jetzt wohl auch.

"Ich verzeih dir, was du willst. Die Sache mit dem Geist, mit deiner Aufgabe - es hätte mich nicht abgeschreckt, im Gegenteil. Ich will dir helfen. Ich weiß nicht, was wird, wie lange du mich bei dir hättest dulden können und wollen. Ob ich dich 'wiedererkenne' oder nicht. Ob und wie lange dich der Geist nun brauchen wird oder nicht. Es ist egal. Ich will dir helfen."
Wieder atmete sie durch.
"Aber was ich auf gar keinen Fall will, ist, dein Leben kaputt zu machen!
Ich weiß nicht, was diese Neroli dir wirklich bedeutet."

Sie fürchtete Einspruch, das Leon ihr ja bereits klar gesagt hatte, dass sie ihm nichts bedeute und hob vorsorglich Einhalt erbittend die Hand.
"Ich erklär dir noch, warum. Aber egal, was du über sie denkst und wie sehr ich dich... dir und allem damit gerade in die Quere komme, es wäre nicht in Ordnung, sie jetzt einfach so... abzuservieren.
Niemand hätte das verdient, so von dir sitzen gelassen zu werden."
Sie sah ihm dabei ernst in die Augen.
"Und ich will mir gar nicht erst ausmalen, was los wäre, sollte sie - aus gutem Grund - erheblich wütend darüber werden. Erstens wünsche ich ihr als Mensch das einfach nicht, und zweitens: wenn du sagst, dass dein Vater sie bereits über Jahre ausbildete, dann wird sie auch einiges über die Geheimnisse dieses Ortes wissen, richtig?
Ich glaube nicht, dass du solche Schwierigkeiten auch noch gebrauchen kannst"
, warnte sie ihn dumpfer Stimme.

"Du magst jetzt formell Graf sein, aber du hast doch keine Narrenfreiheit." Schon schloss sie wieder kurz die Augen. Was sagte sie ihm da! "Verzeih. Ich weiß, das weißt du selber. Und gerade du hast keine, das weiß ich selber.
Ich will dir nur nicht dein Leben kaputt machen, verstehst du?
Dein Herr Vater hat sich alle Mühe gegeben, alles mögliche für dich zu arangieren, und er wird sich was dabei gedacht haben. Da kann ich nicht einfach ankommen und dir den Kopf verdrehen."
Sie schüttelte selber leicht den Kopf. Dass das tatsächlich überhaupt möglich gewesen war, wollte ihr noch immer nicht so recht in den Schädel.
"Ich akzeptiere also alles, was nötig ist, damit du in Ruhe... für Ordnung sorgen kannst. Welche Ordnung du auch immer dann da haben willst.
Ich muss dich sogar eindringlich darum bitten, dir deiner Gefühle klar zu werden, denn..."
Sie atmete durch: die nächste Hürde.
"denn dieser Dämon treibt mich gerade die ganze Zeit seit der Feier an, dass ich dich verführen soll. Er ist unheimlich stolz auf mich, dass ich mich so habe gehen lassen. Wieder hat er mir zu verstehen gewesen, wir könnten.." Ihr Tonfall spie die Worte verächtlich aus: "zusammen 'so viel Spaß' haben, wenn ich mal häufiger meinen Verstand beiseite ließe, dass es mich inzwischen endlich gewarnt hat, was ich hier eigentlich tue?"
Mit weiten Augen sah sie Leon wieder an.
"Verstehst du mich? Er drängt mich dazu, dass wir zusammen kommen! Ich habe inzwischen Angst. Angst, dass es entsetzlich falsch ist, was wir hier tun, was hier gerade passiert. Und als du mir gerade für mein Empfinden, aus meiner Sicht, völlig zusammenhanglos deine Liebe gestanden hast und dafür bereit warst, deine Verlobung aufzukündigen, da war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob der Dämon dich nicht gerade auch noch manipuliert!"

"Ich will nicht, dass du ihn akzeptierst, hörst du!", wurde ihre Stimme unterschwellig schriller, als sich wieder ein wildes Gemsich aus Angst und Wut durch ihre Worte hochkämpfen wollte.
"Dieses Mistding macht mich noch wahnsinnig! Dauernd redet er mir dazwischen und kommentiert irgendwelche Dinge, dass ich manchmal kaum noch weiß, was richtig und falsch sein soll! Er schickt mir Bilder, Eindrücke, 'Visionen', nenn es, wie du willst, die binnen zwei Lidschlägen stattfinden können und mich völlig aus dem Konzept bringen und ihr merkt noch nicht mal was davon, so wie im Schneiderladen! Und das Schlimmste ist: seid ihr nicht da, ist Er da! Und er versucht, mich auf seine Seite zu ziehen und mich zu verführen!"
Ihr Zeigefinger deutete anklagend zum Spiegel, ohne das Hemd loszulassen. "Ich habe den Spiegel kaputt gemacht, nachdem er sich dort gezeigt hat.
Er sah...
er sah..."
Sie schluckte und senkte erst beschämt den Blick, zwang sich dann aber selbst, Leon wieder ins Gesicht zu sehen,
"Er sah unglaublich attraktiv aus. Perfekt, einfach nur umwerfend. Zu perfekt. Und ich weiß nicht, was mit mir los war, ich würde die Schuld gerne auf alle möglichen Dinge schieben, aber das Schlimme ist einfach, ich habe mich seinen Berührungen hingegeben und ich habe einfach nur ein wahnsinniges Glück, dass es ausgerechnet ein Dämon war, der rein kam und..."
Sie schüttelte den Kopf.
Mit einem Tablett?!
"Ich kann nicht begreifen, was tatsächlich passiert ist", stieß sie heiser weiter hervor, "Aber wir wurden unterbrochen, als er anfing, mich zu küssen, den Göttern sei dank. Und ich will nie wieder, dass er mich so anfassen darf, aber meinem Entsetzen, dass es mich so überrumpeln konnte, kann ich gar nicht angemessen Ausdruck verleihen.
Es... es... ich... ich..."

Sie holte zittrig nochmal Luft und konnte nicht mehr verhindern, dass ihr wieder Tränen aus den Augenwinkeln rollten. "Ich habe versagt, und so sehr ich wünschte und verhindern will, dass das nochmal passiert, ich habe keine Sicherheit mehr, dass ich nicht irgendwann irgendwie wieder versage!
Ihr dürft mich nicht allein lassen, versteht ihr?!
Er zieht sich zurück, wenn Deli mich berührt, es reicht fast schon, wenn sie nur in der Nähe ist, dass er wesentlich eingeschränkter agiert. Ich verstehe nicht ganz, warum, denn ich dachte, bei dir sei es anders, aber er zieht sich gerade auch zurück, wenn du mich berührst."
Mit gesenktem Blick schob sie sich noch ein Stück näher und wisperte:
"Es tut mir leid, wenn ich dich damit auch noch belaste, aber ..."
Sie versuchte, Kontakt herzustellen, ihre Wange an ihn zu lehnen oder ihn auch nur behutsam an der Hand zu nehmen.
"Du musst mir helfen, diesen Dämon loszuwerden. Er sagte, Fiddatan stelle eine Möglichkeit dar, aber eigentlich ist dieser Dämon der Letzte, den ich um Rat fragen will! Aber er ist der Einzige, der auf mich einredet, wenn... ihr nicht da seid."
Sie schloss die Augen und atmete aus.
"Ich kann nichts mehr trauen. Ich kann niemandem mehr trauen, solange er da ist.
Er muss weg"
, knurrte sie.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Sonntag 18. März 2018, 09:27

„Ich entschuldige mich für mein Benehmen, für meine unsittlichen Gedanken und meine trottelhafte Darstellung einer Liebeserklärung. Ich hoffe, deine Meinung über mich ist noch nicht vollkommen zerstört und wir...können uns noch gegenseitig in die Augen sehen. Ich stehe zu meinen Gefühlen. Ich habe mich in dich verliebt und wünsche mir mehr, aber es ist deine Entscheidung, was du mit diesen ...Informationen anfängst.“
Sie atmete aus. Irgendwo war ihr bewusst, wie absurd das alles anmuten musste. Formulierungen wie 'Was du mit diesen Informationen anfängst' alleine... Jedes Burgfräulein würde ungläubig den Kopf schütteln und sie auslachen....beziehungsweise würden sie IHN auslachen! Darna hatte in ihrer Ausbildung sogar das Rezitieren von Gedichten gelernt und sich dabei besser angestellt als er gerade. Aber sie war ja kein Burgfräulein, also lachte sie nicht...konnte es nicht...fürchtete sich sogar davor. Sie war kein albernes Mädchen. Die Knappin hob den Kopf, sah Leon direkter an. Sie war Darna! Und sie war dankbar für diese Offenheit, denn sie war genauso ein Trottel in all diesen Dingen. Leon machte eine kleine Verbeugung in ihre Richtung, und sie schob sich einen fingerbreit näher, signalisierte mit ihrer Haltung, dass sie weiterhin seine Nähe suchte.
"Hör mir zu, Leon"
, sagte sie leise, ernst und doch mit einem milden, zugewandten Tonfall und er hob den Kopf.
"Du musst mir zuhören, verstehst du? Es ist wichtig."
Und mir nicht auf meinen Hintern stattdessen gucken!
Zum Glück war der gerade auf ihrer abgewandten Seite. Jetzt gerade stand sie ja nur halb nackt mit blanken Schenkeln und einzig umhüllt von SEINEM Hemd vor ihm, so dass er eine hervorragende Aussicht von halb oben in ihren Ausschnitt hatte. Sie suchte seinen Blick und Leon hielt sich förmlich, aber etwas krampfhaft, an ihren Pupillen fest.
"Ich bin genau so ein Trottel wie du... Es fällt mir noch unglaublich schwer, mir vorzustellen, dass du in diesen... 'zwischenmenschlichen Dingen', wie du es nennst, ähnlich unbeholfen sein kannst wie ich, aber ich verstehe es inzwischen wenigstens sehr gut, warum das so ist, und ich danke dir für deine offenen Worte. Es ist mir egal, wie trottelig sie geklungen haben mögen, denn ich fürchte, ich bin ja auch Trottel genug, dass ich sie verstehen muss. Ich meine...Ich habe Schwierigkeiten... andere Menschen zu verstehen. Signale richtig zu deuten. Ich verstehe keine Andeutungen, bildhaften Vergleiche, ich... Es tut mir leid, aber ich fürchte, zu mir muss man tatsächlich gewissermaßen wie zu einem Bauerntrampel sprechen"
Sie kniff kurz die Augen zu,
"Weil ich keinen Humor verstehe! Keine Spielereien! Weil ich keine Lügen erkennen kann, aber sie überall vermuten muss, und ich habe keine Ahnung, was sonst noch der Grund sein mag!... Ich brauche! offene Worte."
Sie atmete aus und für einige Herzschläge atmete sie schwerer, als hätte sie dieses Eingeständnis gerade enorme Kraft gekostet. Gern hätte Leon sie in den Arm genommen, doch dafür traute er sich selbst zu wenig. Sie entblößte hier gerade ihre Seele, ihre Schwächen und öffnete ihr Herz ein Teil von ihm grübelte tatsächlich nur darüber nach, ob und wann sie wohl das Hemd öffnen würde, sich ihm entblößen und schwach in seine Arme fallen würde... so wie üblicher Weise es die jungen Burgfräulein es taten.
Niemals....das wäre nicht Darna. Sie ist... stärker! Ehrlicher, einmalig... wunderschön und ...
Langsam fing sie sich wieder, sprach wieder leiser weiter:
"Und es mag sein, dass nicht jede Formulierung von dir glücklich war, aber ich verstehe dich endlich, und bin unglaublich dankbar dafür, verstehst du?"
Sie traute sich, den Blick wieder zu heben.
"Ich verzeihe dir alles, was du willst... Ich kann dich nicht... 'wieder' lieben, denn...denn es tut mir leid, aber ich habe mich .. einfach in dich verguckt. Und es war hoffnungslos, natürlich, klar. Und dann bin ich trotzdem darauf reingefallen, dass ein mal jemand nicht von mir völlig verstört ist, oder von meinem Aussehen abgestoßen... Das verstehe ich ja eigentlich selbst jetzt noch nicht mal."
Sie schüttelte den Kopf.
Sie hat so ein schlechtes Bild von sich... Wer hat ihr das nur eingeredet! Ich bring ihn um!
Darna schluckte und redete weiter:
"Aber es war halt noch nie jemand... einfach so... nett zu mir; und ich habe mehr daraus gemacht, als ich daraus wohl hätte machen dürfen. Ich habe eine zeit lang vermutet, dass jemand wie du längst verlobt sein müsste, aber ich habe es aus den Augen verloren. Ich muss mich für mein Benehmen entschuldigen. Ich bin wirklich besser erzogen, auch wenn ich die letzten Tage reichlich planlos vor der Frage stand, wie ich mich überhaupt verhalten soll, ich meine... ich kann dir schlecht ein Spitzentaschentuch vor die Füße werfen und hoffen, dass du es aufhebst."
Wenn du mir ein Spitzentaschentuch vor die Füße geworfen hättest, hätte ich dich über die Schulter geworfen und im nächste Heuschober... AUS! ...hm... den Vorschlag sollte ihr ihr irgendwann einmal unterbreiten... so als geheimes Zeichen für zweisame Stunden.... Was denk ich mit das eigentlich. Das würde sie nie...das würde ICH nie tun! Reis dich zusammen. Immer schön in die Augen schauen!!!
Sie atmete kurz frustriert durch, wobei sich ihre Brüste sanft hoben und sprach dann entschlossener weiter:
"Aber ich habe mich generell zu forsch dir gegenüber verhalten und... es tut mir leid. Ich weiß nicht ganz, was in mich gefahren ist. Ich bin auf Feiern normalerweise nicht so - ich feiere ja sonst eigentlich auch nie... Ich verzeih dir, was du willst. Die Sache mit dem Geist, mit deiner Aufgabe - es hätte mich nicht abgeschreckt, im Gegenteil. Ich will dir helfen. Ich weiß nicht, was wird, wie lange du mich bei dir hättest dulden können und wollen. Ob ich dich 'wiedererkenne' oder nicht. Ob und wie lange dich der Geist nun brauchen wird oder nicht. Es ist egal. Ich will dir helfen."
Wieder atmete sie durch.
...sie hätte gerade nichts süßeres zu mir sagen können! ...wie ich diese Frau liebe!
"Aber was ich auf gar keinen Fall will, ist, dein Leben kaputt zu machen!
Ich weiß nicht, was diese Neroli dir wirklich bedeutet."

Er wollte gerade wiederholen, dass Neroli ihm egal war, da hob Darna vorsorglich Einhalt erbittend die Hand.
"Ich erklär dir noch, warum. Aber egal, was du über sie denkst und wie sehr ich dich... dir und allem damit gerade in die Quere komme, es wäre nicht in Ordnung, sie jetzt einfach so... abzuservieren.
Niemand hätte das verdient, so von dir sitzen gelassen zu werden...“

Ich würde in deine Achtung verlieren, wenn ich es einfach so täte, stimmt's?
„Und ich will mir gar nicht erst ausmalen, was los wäre, sollte sie - aus gutem Grund - erheblich wütend darüber werden. Erstens wünsche ich ihr als Mensch das einfach nicht, und zweitens: wenn du sagst, dass dein Vater sie bereits über Jahre ausbildete, dann wird sie auch einiges über die Geheimnisse dieses Ortes wissen, richtig?“
Leons Augen weiteten sich ein gutes Stück.
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
„Ich glaube nicht, dass du solche Schwierigkeiten auch noch gebrauchen kannst... Du magst jetzt formell Graf sein, aber du hast doch keine Narrenfreiheit...Verzeih. Ich weiß, das weißt du selber. Und gerade du hast keine, das weiß ich selber. Ich will dir nur nicht dein Leben kaputt machen, verstehst du? Dein Herr Vater hat sich alle Mühe gegeben, alles mögliche für dich zu arrangieren, und er wird sich was dabei gedacht haben. Da kann ich nicht einfach ankommen und dir den Kopf verdrehen."
Oh doch, kannst du! Sehr gut sogar!
Er dachte schon wieder darüber nach, ihr diese Flausen auszutreiben und sie endlich in den Arm zu nehmen, doch sie schüttelte leicht den Kopf und gebot ihm so unbewusst erneut Einhalt. Dass sie tatsächlich für ihn ein über alle Maßen begehrenswertes Wesen war, wollte ihr noch immer nicht so recht in den Schädel. Und das nicht nur wegen ihrer körperlichen Attribute, die nicht zu verachten waren. Das lange Training hatten ihren Körper fester und straffer gemacht als die der zarten Hofdamen. Leon aber hatte sich aus einem anderen Grund in sie verliebt, aber den würde sie vermutlich nie erfahren.
"Ich akzeptiere also alles, was nötig ist, damit du in Ruhe... für Ordnung sorgen kannst. Welche Ordnung du auch immer dann da haben willst. Ich muss dich sogar eindringlich darum bitten, dir deiner Gefühle klar zu werden, denn...“
Ich will dich ...ganz und gar!
„...denn dieser Dämon treibt mich gerade die ganze Zeit seit der Feier an, dass ich dich verführen soll.“
Oh!...hm...na ja...
„...Er ist unheimlich stolz auf mich, dass ich mich so habe gehen lassen. Wieder hat er mir zu verstehen gewesen, wir könnten... zusammen 'so viel Spaß' haben, wenn ich mal häufiger meinen Verstand beiseite ließe, dass es mich inzwischen endlich gewarnt hat, was ich hier eigentlich tue?"
Mit weiten Augen sah sie Leon wieder an, der gerade versuchte seine eigenen Gelüste und Triebe weg zu drücken und sich ganz auf die angesprochene Problematik zu konzentrieren, die wirklich nicht komplizierter hätte sein können!
Der Dämon treibt Darna an, sich mir zu nähern? ...aber wenn er … Ist sie vielleicht gar nicht in mich... nicht wirklich verliebt?
"Verstehst du mich? Er drängt mich dazu, dass wir zusammen kommen! Ich habe inzwischen Angst. Angst, dass es entsetzlich falsch ist, was wir hier tun, was hier gerade passiert. Und als du mir gerade für mein Empfinden, aus meiner Sicht, völlig zusammenhanglos deine Liebe gestanden hast und dafür bereit warst, deine Verlobung aufzukündigen, da war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob der Dämon dich nicht gerade auch noch manipuliert!"
Was? Sie glaubt, dass ich...wo ich gerade angenommen habe, dass sie...???
Leons Augen waren groß und ungläubig. Wie konnte sie nur so etwas annehmen? Aber... nein... er fühlte sich nicht von ihr beeinflusst...also nicht mehr als sonst auch. Eben so wie man sich bei einer Frau fühlte, die einen Mann abzulenken wusste, ihn anzog und... Er schüttelte energisch den Kopf und packte sie nun doch, wenigstens für einen kurzen Moment, bei den Schultern.
"Ich will nicht, dass du ihn akzeptierst, hörst du!"
„Schhh.....“
Weiter mit dem Kopf schüttelnd strich er vorsichtig mit einem Daumen über ihre Wange, was sie kaum zu bemerken schien, aber doch vielleicht wieder ein bisschen beruhigte.
"Dieses Mistding macht mich noch wahnsinnig! Dauernd redet er mir dazwischen und kommentiert irgendwelche Dinge, dass ich manchmal kaum noch weiß, was richtig und falsch sein soll! Er schickt mir Bilder, Eindrücke, 'Visionen', nenn es, wie du willst, die binnen zwei Lidschlägen stattfinden können und mich völlig aus dem Konzept bringen und ihr merkt noch nicht mal was davon, so wie im Schneiderladen! Und das Schlimmste ist: seid ihr nicht da, ist Er da! Und er versucht, mich auf seine Seite zu ziehen und mich zu verführen!"
Ihr Zeigefinger deutete anklagend zum Spiegel, ohne das Hemd loszulassen. Dass es dabei natürlich im unteren Bereich aufwallte, machte es Leon nicht leicht. Pflichtbewusst folgte er der gewiesenen Richtung mit den Augen. Aber eigentlich flauten seine Gefühle für Darnas Körper mit jeder Minute mehr ab. Nicht, weil sie ihn nicht mehr erregte, sondern weil ihre Probleme sein Blut zurück in den Kopf zogen. Sie war so schrecklich aufgewühlt und Leon fühlte mit ihr.
"Ich habe den Spiegel kaputt gemacht, nachdem er sich dort gezeigt hat.Er sah... er sah..."
Sie schluckte und senkte erst beschämt den Blick, zwang sich dann aber selbst, Leon wieder ins Gesicht zu sehen, der dem Dämon verflucht noch mal zu ähnlich sah!
"Er sah unglaublich attraktiv aus. Perfekt, einfach nur umwerfend...“
Ähm... ich bin auch noch anwesend...? Muss sie ihn so anhimmeln? Ach verdammt...jetzt bin ich schon auf einen Dämon eifersüchtig?
„... Zu perfekt. Und ich weiß nicht, was mit mir los war, ich würde die Schuld gerne auf alle möglichen Dinge schieben, aber das Schlimme ist einfach, ich habe mich seinen Berührungen hingegeben ...“
Leon schluckte trocken.
...seinen Berührungen hingegeben...
„...und ich habe einfach nur ein wahnsinniges Glück, dass es ausgerechnet ein Dämon war, der rein kam und..."
Ein zweiter Dämon?
"Ich kann nicht begreifen, was tatsächlich passiert ist... Aber wir wurden unterbrochen, als er anfing, mich zu küssen, ...“
Er hat WAS getan??? Geküsst? Nur geküsst? ...vor mir?
Tatsächlich stach die Vorstellung, dass Darna ihren ersten Kuss nicht von ihm bekommen hatte, mehr als er sich eingestehen wollte.
„...den Göttern sei dank. Und ich will nie wieder, dass er mich so anfassen darf, ...“
Wie?...Wie hat er sie berührt?...
„...aber meinem Entsetzen, dass es mich so überrumpeln konnte, kann ich gar nicht angemessen Ausdruck verleihen. Es... es... ich... ich..."
Sie holte zittrig nochmal Luft und konnte nicht mehr verhindern, dass ihr wieder Tränen aus den Augenwinkeln rollten. Leons Blick wurde etwas gequält, denn er wollte sie soooo unbedingt wenigstens ein bisschen trösten. Trotzdem hielt er sich noch zurück.
"Ich habe versagt, und so sehr ich wünschte und verhindern will, dass das nochmal passiert, ich habe keine Sicherheit mehr, dass ich nicht irgendwann irgendwie wieder versage!“
Das du dich ihm wieder hin gibst?
Leons Kiefermuskulatur zeigte deutlich seine Anspannung an. Zum Teil, weil er mit seiner Eifersucht rang, zum Teil aber auch, weil er diesen Dämon nun wirklich auf persönlicher ebene zu hassen begann. Dieser Mistkerl hatte sich an seiner Darna vergriffen!
„Ihr dürft mich nicht allein lassen, versteht ihr?!“
Er nickte langsam und sah dabei sehr ernst aus, fast wütend.
„Er zieht sich zurück, wenn Deli mich berührt, es reicht fast schon, wenn sie nur in der Nähe ist, dass er wesentlich eingeschränkter agiert.“
Delilah heißt bei uns nicht umsonst Nova. Er würde vermutlich rückstandslos verpuffen, wenn er es nicht täte!
„Ich verstehe nicht ganz, warum, denn ich dachte, bei dir sei es anders, aber er zieht sich gerade auch zurück, wenn du mich berührst."
Tut er das? Dabei ist mein Talent bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei Delilah... Ich könnte mir denken, dass er....
Mit gesenktem Blick schob Darna sich noch ein Stück näher und unterbrach damit seine Gedanken.
"Es tut mir leid, wenn ich dich damit auch noch belaste, aber ..."
Belaste mich... Ich bitte darum!
Sie versuchte, Kontakt herzustellen, ihre Wange an ihn zu lehnen oder ihn auch nur behutsam an der Hand zu nehmen und Leon nahm alles was sie ihm in diesem Augenblick gewährte. Erst nahm er sanft ihre suchende Hand in seine, zog diese sanft an seine Brust und legte sie auf sein Herz. Dann trat sie noch näher und er öffnete seinen anderen Arm um sie sanft in seine Umarmung zu führen. Ihre von Tränen nassen Wangen kühlten seine erhitzte Haut und ihr Atem streichelte ihn, als sie weiter sprach:
"Du musst mir helfen, diesen Dämon loszuwerden...“
Ich würde alles für dich tun!
„... Er sagte, Fiddatan stelle eine Möglichkeit dar, aber eigentlich ist dieser Dämon der Letzte, den ich um Rat fragen will! Aber er ist der Einzige, der auf mich einredet, wenn... ihr nicht da seid."
Sie schloss die Augen und atmete aus. Auch Leon schloss für einen Moment die Augen, aber ihre Worte spukten in seinem Kopf herum. Zu sehr, als dass er den Augenblick einfach nur hätte genießen können.
"Ich kann nichts mehr trauen. Ich kann niemandem mehr trauen, solange er da ist. Er muss weg"
, knurrte sie.
„Er muss weg!“
, wiederholte er ihre Worte und streichelte mit seiner Hand, auf ihrem Rücken, vorsichtig ihre Schultern.



SEHR sehr weit weg, vor seinem 'dolbymenthal' übertragenden, „neuen“ Fernseher sitzend, stöhnte der Dämon leise und ungehört auf:
„Herjeh! Ich würde mich ja gern an euren Plänen für mein Verschwinden beteiligen, aber ihr lasst mich ja nicht!“
„Bitte Meister? Was meintet ihr? Ich habe euch nicht verstanden.“
„Ach nichts! Mach weiter!“
„Sehr wohl, Meister!“

Der Diener fegte weiter den Boden auf, wo überall die kleinen schwarzen Kristallsplitter lagen. Der „Meister“ sah ihm dabei etwas missmutig zu. Sie hatte es tatsächlich geschafft seinen Spiegel zu zerstören. Er war überrascht und auch wütend, aber genauso musste er ihre Entwicklung anerkennen, die sie in letzter Zeit vollzogen hatte. Für ihn war es nur eine Fingerübung sich einen neuen „Fernseher“ zu erschaffen, aber trotzdem hatte er schlechte Laune, was ihm nicht zu verdenken war. Seine kleine leise Stimme, die ihn jetzt schon seit über einem Jahrzehnt quälte, war erst immer lauter, dann nervig und nun richtig penetrant geworden. Am Anfang war es noch ein Leichtes gewesen, sie schlicht und einfach weg zu drücken. Ein Kind hatte keinen starken Willen, aber mit den Jahren und auch durch diesen verdammten Fluch, war seine „kleine“ Darna zu einem beachtenswerten Problem heran gewachsen. Aber ER wollt SIE los werden! Was scherte er sich um ihr Leben, um ihre kleinen menschlichen Angelegenheiten. Dieses kleine Weib nahm sich viel zu wichtig! ER hatte Probleme. Ein Reich wie seines, ließ sich nicht von selbst regieren. Und Neider gab es immer viele. Schon bald, befürchtete er, schon bald würden seine Feinde seiner Schwäche auf die Spur kommen. Blut hatten sie schon geleckt und ihre Spur hatten sie auch schon aufgenommen. Missmutig schob er seinen Kelch auf dem Tablett hin und her, das sein Diener ihm gebracht hatte. Seine Finger zerbrachen den Kelch in seiner Hand und er warf die Scherben achtlos zu den anderen. Das seine Feinde nur darauf warteten, dass ER einen Fehler beging, war nichts neues, aber dass sie nun begonnen hatten SIE zu jagen, DAS ärgerte ihn. Er hatte das Ritual gerade noch abwenden können und die Verluste waren zu verkraften gewesen... zumal auch die andere Seite ihren Tribut gezahlt hatte. Nachdenklich betrachtete er den glühenden Kristallsplitter in seinem Regal gegenüber an der Wand. Der Schutzgeist, den der Junge dabei geopfert hatte, kämpfte ununterbrochen in seinem Gefängnis. Ein schmales Lächeln erschien auf seinen Lippen.
„Wenigstens konnte ich ihr „MEINEN“ Schutzgeist an ihre Seite stellen!“
„Bitte Meister, ich verstehe wieder nicht was ihr wünscht.“
„Ist schon gut. Mach das zu Ende und verschwinde.“
„Natürlich, Meister!“

Sie hatte zwar den einen Fernseher zerstört, aber es gab auch andere Wege und andere Spiegel, ihren Geist auszuspionieren. ER hatte schließlich jede Menge Zeit gehabt, seine Techniken zu perfektionieren. Das sie nun eine gewisse Neugierde auf SEIN Reich entwickelte und es als unfair empfand, dass er Sachen konnte, die ihr verwehrt blieben, tia... das ließ ihn dann doch wieder leise schmunzeln. Es bestand also noch Hoffnung für sie.



„Er muss weg!“
, wiederholte Leon ihre Worte und wanderte mit seiner Hand, auf ihrem Rücken, vorsichtig ihre Schultern entlang. Das leichte Streichen seiner Finger zauberte wohlige Schauer auf Darnas Haut und erinnerten sie nur zu sehr daran, dass ihr Dämon in einem Recht behalten hatte. Sie war WIRKLICH eine gerade erblühende Frau und etwas in ihr sehnte sich nach einem unbestimmten „Mehr“, dass sie neugierig, begierig und sehnsüchtig machte. Auch wenn ihr Kopf sich vehement gegen jede Beeinflussung von außen wehrte, so war es ihr Körper, der nur zu willig auf die kleinste Berührung reagierte. Und einfach so in Leons Armen zu liegen war etwas sehr schönes. Ihre Hand ruhte auf seiner nackten Haut und sie konnte seinen Herzschlag nicht nur fühlen, sondern sogar leise hören, da ihre Wange nahe seines Schlüsselbeins lag, schon fast an seinem Hals. Viele Frauen des Reiches waren deutlich kleiner als sie. Mit ihren 1,87m war sie schon eine recht große Frau, aber auch hier passte Leon einfach wunderbar zu ihr mit seinen 1,98m. Ihr Gesicht passte perfekt in seine Halsbeuge und er seufzte leise, als sie sich an ihn lehnte. Es war nur eine Umarmung, aber es war auch so viel mehr. Seine Stimme brummte so schön, als er leise sprach:
„Wenn meine Nähe... und die von Delilah dir helfen, dann werden wie einfach jetzt immer bei dir bleiben. Wann immer du mich brauchst, um ihn zum Schweigen zu bringen, nimm einfach meine Hand, berühre mich oder ...mach was auch immer du willst. Auch ICH will dir helfen! Wir... wir haben beide mit unserem Schicksal zu kämpfen, aber wir müssen das nicht alleine tun. Ich bin für dich da …“
Er lehnte seine Wange gegen ihren Scheitel und genoss es, wie ein paar kürzere Stoppeln seine Haut kitzelten.
„... Delilah wird dir sicher auch helfen wollen, wenn wir ihr erklären, wie es genau funktioniert. Einer von uns beiden kann immer in deiner Nähe bleiben.“
Er hielt sie umfangen und um seine Worte zu unterstreichen drückte er sie einmal etwas fester an sich. Sie sollte spüren, dass er für sie da war, mehr als schnöde Silben es ausdrücken konnten.
„Wir werden einen Weg finden und wenn... WENN dieser Drache dafür eine Hilfe sein kann, dann müssen wir halt mal mit ihm reden... oder … ober du wagst es, dich mit dem Dämon auseinander zu setzen. Vorzugsweise, wenn einer von uns dabei ist, um dich vor ihm zu „retten“. Was meinst du? Vielleicht können wir etwas heraus finden, was uns hilft... zusammen.“
Leon hatte anscheinend nicht vor, sie von selbst los zu lassen. Er hielt sie einfach weiter fest und genoss ihre Wärme.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Sonntag 18. März 2018, 20:54

"...da war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob der Dämon dich nicht gerade auch noch manipuliert!"
Leons Augen waren groß und ungläubig. Er schüttelte energisch den Kopf und packte sie nun doch, wenigstens für einen kurzen Moment, bei den Schultern.

Mit ebenfalls großen Augen, die jedes Detail in sich aufsogen, schaute sie ihn besorgt an, registrierte die Geste halbwegs erleichtert. Hat Er nicht. Er geht nicht davon aus... Glaubt es nicht... Gut.
Es musste ihr für's Erste genügen und mehr Paranoia wollte sie sich auch nicht zugestehen, denn das hätte bedeutet, Leon überhaupt nicht mehr zu vertrauen. Ihr Verdacht schien unbegründet. Er nahm sie ernst. Hörte ihr zu. Sie liebte ihn alleine dafür schon so sehr!
"Ich will nicht, dass du ihn akzeptierst, hörst du!"
„Schhh.....“

Ein Laut, mit dem man kleine Kinder beruhigte, und auf den ihr Kopf nicht viel gab, aber sein Handeln rührte doch eine Saite in ihr an, die verstand, dass es keine Herablassung war, aus der heraus er handelte, sondern die diesen Trost und die Fürsorge aufnahm wie ausgedörrte Erde einen Tropfen Wasser, der in eine Rille sickerte.
„Ihr dürft mich nicht allein lassen, versteht ihr?!“
Er nickte langsam und sah dabei sehr ernst aus, fast wütend.

Auch die Sorge, dass er ihr Betteln darum, nicht allein gelassen zu werden, als Geheische nach Aufmerksamkeit und lästige Anhänglichkeit auffassen könnte, fand keinen Nährboden und verpuffte, machte langsam einsetzender Erleichterung Platz.

Sie versuchte, Kontakt herzustellen, ihre Wange an ihn zu lehnen oder ihn auch nur behutsam an der Hand zu nehmen und Leon nahm alles was sie ihm in diesem Augenblick gewährte. Erst nahm er sanft ihre suchende Hand in seine, zog diese sanft an seine Brust und legte sie auf sein Herz. Dann trat sie noch näher und er öffnete seinen anderen Arm um sie sanft in seine Umarmung zu führen.
Sie schloss die Augen und atmete aus.

Uff, tat das gut!
Mehr, als sie sich vorher hätte vorstellen oder eingestehen können.
„Er muss weg!“, wiederholte Leon ihre Worte und wanderte mit seiner Hand, auf ihrem Rücken, vorsichtig ihre Schultern entlang. Das leichte Streichen seiner Finger zauberte wohlige Schauer auf Darnas Haut. Einfach so in Leons Armen zu liegen war etwas sehr schönes. Ihre Hand ruhte auf seiner nackten Haut und sie konnte seinen Herzschlag nicht nur fühlen, sondern sogar leise hören, da ihre Wange nahe seines Schlüsselbeins lag, schon fast an seinem Hals. Was für ein wundervolles Geräusch! Unwillkürlich fing ihr eigener, noch zu schnell gehender aufgeregter Herzschlag an, sich seinem anzupassen.
Ja, sie hatte Gedichte gelernt - aber viele nicht verstanden. Sie mochte die geregelten Strukturen, den rythmischen Klang, die Kunstfertigkeit der Reime, aber an der bildhaften Sprache, gerade wenn es um Herzensdinge ging, war sie oftmals gescheitert.
Für Eines dieser Kleinode änderte sich das gerade:

Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir,
hält's nicht aus,
hält's nicht aus mehr bei mir.

Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein,
zu dem deinen hinein.

Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen Du.
(von Christian Morgenstern)

Ihr Gesicht passte perfekt in seine Halsbeuge und er seufzte leise, als sie sich an ihn lehnte. Es war nur eine Umarmung, aber es war auch so viel mehr.


„Wenn meine Nähe... und die von Delilah dir helfen, dann werden wie einfach jetzt immer bei dir bleiben. Wann immer du mich brauchst, um ihn zum Schweigen zu bringen, nimm einfach meine Hand, berühre mich oder ...mach was auch immer du willst."
Uh, was für ein verlockendes Angebot! Vor ihrem inneren Auge tauchte ein Bild auf, wie sie ihn unvermittelt küsste. 'Entschuldige, aber der Dämon...' Gnihihihi.
Ausrede. Der Richterhammer schlug entschieden auf den Tisch. Hrmpf.
Tja. Damit war das Thema so schnell erledigt, wie der vorwitzige Gedanke gekommen war.

"Wir... wir haben beide mit unserem Schicksal zu kämpfen, aber wir müssen das nicht alleine tun."
Wie mit einem tiefen Glockenschlag gelangte ihr Inneres zu einem kostbaren Moment vollkommener Ruhe. Sie hätte weinen können vor Erleichterung. Ihre freie Hand schob sich sacht um seinen Oberkörper, und als er sie zum unterstreichen seiner Worte etwas fester an sich drückte, wurde der Druck ebenso erwidert.
„Wir werden einen Weg finden und wenn... WENN dieser Drache dafür eine Hilfe sein kann, dann müssen wir halt mal mit ihm reden... oder … ober du wagst es, dich mit dem Dämon auseinander zu setzen. Vorzugsweise, wenn einer von uns dabei ist, um dich vor ihm zu „retten“. Was meinst du?"
Ihre Wange nicht von seiner Brust lösend, hob sie in einer ruhigen Bewegung den Blick, suchte seinen.
"Vielleicht können wir etwas heraus finden, was uns hilft... zusammen.“
Er konnte keinen Widerspruch in ihren grauen Augen entdecken.
Und ein unendlich weiches
"Ich liebe dich"
war alles, was er von ihr hörte.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Montag 19. März 2018, 20:46

(Kiss me)
Inspiration

"...Was meinst du?"

Ihre Wange nicht von seiner Brust lösend, hob sie in einer ruhigen Bewegung den Blick, suchte seinen.
"Vielleicht können wir etwas heraus finden, was uns hilft... zusammen.“
Er konnte keinen Widerspruch in ihren grauen Augen entdecken und ein unendlich weiches:
"Ich liebe dich"
war alles, was er von ihr hörte.

Die Zeit blieb stehen.

Darna und Leon sahen sich an, versanken in den Augen des Anderen.

Er hatte es gehofft, aber es zu hören war noch etwas ganz anderes. Das drei kleine Worte ihn einmal so sehr berühren würden? Unglaublich! Seine Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt. Ihr Blick war so warm, ihre Wange so weich an seiner Haut, der Moment war perfekt. Fast zu perfekt und vielleicht wartete das Schicksal auch nur darauf ihn durch einen störenden Diener, einen Dämon oder eine nebenan erwachende Gefährtin ihn wieder zerstören zu können, doch... Es geschah nichts dergleichen. Leons Pupillen waren groß, weit und das Silbergrau in seinen Iriden strahlt tatsächlich mehr als sonst. Winzige Sterne tanzten in einem Meer aus flüssigem Silber. Aber eigentlich war das nicht das beeindruckendste an ihm. Es war sein Blick. Er sah sie an. Er sah DARNA an, als wäre sie das schönste Wesen der Welt! Mit der ruinierten Frisur, ihren Narben und all den kleinen Fehlern, liebte er sie. Sein Blick liebkoste ihre Seele, streichelte ihre Wangen, ihre Stirn, wanderte wieder hinab zu ihren Augen und weiter zu ihrem Mund. Eine Hand löste sich zaghaft von ihrer Schulter und wanderte ihren Nacken hinauf um sich leicht nach vorne zu drehen. Ein paar seiner langen schlanken Finger hoben ihr Kinn noch ein wenig mehr an, auch wenn sie ihn schon ansah. Er seinerseits ließ seinen Kopf sinken und verharrte kaum eine Hand breit vor ihren Lippen. Sein warmer Atem streichelte ihr Gesicht, als er atemlos flüsterte:
„Darf ich dich küssen?“

Auch jetzt noch war der Kerl noch eine Ausgeburt an Anstand.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 20. März 2018, 12:05

Leons Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt und ihre Augen sogen an diesem verheißungsvollen Zwischenraum, als könne sie ihn vielleicht allein mit ihrem Blick, nur mit der Intensität ihres Wunsches, zu sich herunter ziehen. Er sah sie an, mit winzigen Sternen in seinem Meer aus flüssigem Silber, und die Zufriedenheit in ihr wuchs. Was hatte er gesagt von 'Wohlbefinden'? So viele Sterne hast du gar nicht!, kicherte etwas ganz tief in ihr neckend und wollte sie dazu anspornen, dieses Wohlbefinden ins Unermessliche zu treiben, aber es kam nicht durch. Blieb nur eine ferne Hoffnung auf ein Vielleicht... irgendwann...
Aber eigentlich waren die Sterne gerade nicht einmal das beeindruckendste an ihm. Es war sein Blick. Er sah sie an. Er sah zweifelsohne sie, Darna von Eibenau, an, als wäre sie das schönste Wesen der Welt! Mit der ruinierten Frisur, ihren Narben und all den kleinen Fehlern, liebte er sie. Wie konnte das sein? Mit einem sterbenden Rest von schwach flackerndem Unglauben ertrank sie in diesem Blick und ließ sich überfluten.

Wo einzelne Tropfen auf verdorrten Boden gefallen waren, schüttete es gerade und ließ keinen Platz für Zweifel mehr übrig. Er liebte sie. Ihr Aussehen war ihm egal, oder vielleicht mochte er sogar das eine oder andere auf seltsame Art und Weise, aber er liebte sie, wie sie war. Ausgerechnet sie! Ausgerechnet jemand wie er! Ein Junge, der aussah, als hätten die lichten Götter ihn aus ihren schönsten Launen heraus geschaffen. Wie hatte das geschehen können, dass ausgerechnet jemand wie er...
Sag mal, willst du ihn nur an seinem Äußeren messen? Oder ihm unterstellen, dass er nur nach Äußerlichkeiten geht?, schüttelte sie kurz über sich selbst den Kopf - und mit der Selbstverständlichkeit, wie die Antwort Natürlich nicht. Er ist so viel mehr... lautete, knackte etwas in ihrem Panzer aus Selbstvorwürfen und musste jaulend den Treffer anerkennen. Der wundervolle Mensch, der Leon war, musste Dinge an ihr gefunden haben, die ihr Aussehen egal werden ließen - und hatte sie nicht jahrelang genau für diesen Umstand auch hart gearbeitet? 'Adel' kommt von 'edel' lautete das Motto ihrer Familie, und edel hatte sie sein wollen. Mehr als ein stickendes Burgfräulein in der Kemenate. Viel mehr.
Sie hatte es geschafft.
Und jetzt war er hier.
Etwas in ihr fing jubelnd an, zu hüpfen und den Sieg zu feiern.
Scherben ihrer Seele ordneten sich neu und fügten sich wieder zusammen, während lange schlanke Finger ihr Kinn hoben, auch wenn sie ihn schon ansah. Er seinerseits ließ seinen Kopf sinken und verharrte kaum eine Hand breit vor ihren Lippen. Sein warmer Atem streichelte ihr Gesicht, als er atemlos flüsterte:
„Darf ich dich küssen?“


Du bist ein Idiot! TU es endlich! Seit Tagen warte ich auf nichts anderes!
Schauer rannen wabernd über ihre Haut wie ein Hitzeflimmern in der Luft und richteten ihr alle Härchen auf.
Ihre Hände wanderten wie von selbst nach oben, schoben sich bebend vor Verlangen über seine Haut, legten sich um seinen Nacken, verschränkten die Finger und schnitten ihm zärtlich, aber erbarmungslos den Rückzug ab. Sollte er es wagen, sich aufzurichten, würde er sie daran hochheben.
Sie hätte ihn packen, aufs Bett schmeißen und...
fürchterlich viele Dinge mit ihm anstellen können! Bis da Galaxien in seinen Augen waren und explodierten!

Wenn da nicht eine Frau namens Neroli wäre.
Und wenn Darna genau das Edeltum, dessen Früchte sie gerade zu ernten glaubte, mit Füßen treten würde.
Was sie nicht tat.
Ihr Atem ging schwer und sie zollte dem, was Leon da gerade vollbrachte, hohen Respekt.
Wenn er nur einen Teil von dem empfand, was sie empfand, musste er gerade auf dem Zahnfleisch gehen, um sie nicht sofort auf den Boden zu drücken und unanständige Dinge mit ihr zu tun. Wie immer die dann aussahen. Hui.
Aber es ging nicht.
Geister...
Dämonen...
Es war Neroli, die reichte. Darna mochte keinem anderen Menschen schaden. Einer Frau, die nichts getan hatte, außer brav zu warten und auf ihre Art zu dienen.
Es ging nicht.
Leon wusste das.
Sie wusste das.
'Darf ich dich küssen?' Pfh. Darna gegenüber war diese Frage belanglos. Aber sie hatte ihre Berechtigung.
Und immernoch ließ er ihr die Wahl!
Nicht so wie der Dämo...n, dachte sie genüßlich und stockte. Klick.

Der Dämon hatte ihr die Kontrolle genommen.
Schlimmer noch, es hatte ihn überhaupt nicht interessiert. 'Beiseite geschoben', 'unterlaufen' traf es besser.
Es mochte aufregend gewesen sein, er mochte sie überrumpelt haben, ihr Körper mochte nach dieser Berührung gelechzt haben wie er es jetzt auch tat, aber er hatte SIE! NICHT! GEFRAGT!
Ihre Entscheidung fiel auf Leon.
Im gleichen Moment wusste sie, sie würde immer dazu stehen können, denn sie wusste den Grund.
Leon war es, dem sie vertrauen konnte.
Leon.

"Ich muss darauf bestehen, fürchte ich", stieß sie noch huldvoll hervor und meinte es nicht einmal als Floskel, bevor sie ihn über den letzten fingerbreit Distanz heranzog und ihre Lippen auf seine presste.
Er musste sie küssen!
Jetzt! Hier! Er!
Es tat ihr gerade leid für Neroli, aber sie wollte verflucht sein, wenn Leon diesen Kuss jemals bereuen würde und keine Ahnung davon bekäme, was ihm ansonsten alles entging! Es galt, ihren Fehler mit dem Dämon auszubügeln und am besten aus der Geschichtsschreibung zu löschen. Das hier, das war richtig!
Sie wollte keinen Moment davon verpassen und wo sie im ersten Moment instinktiv die Augen geschlossen hatte, da blinzelte sie gleich und riss sie wieder auf, um jedes noch so winzige Detail in sich aufzusaugen! Ihre rechte Hand fing an, sich in seine Haare zu graben, unerfahren und ungestüm presste sie ihre Lippen erst gegen seine und rieb sie daran, bis sie den Druck minderte, ohne die Berührung zu lösen und irgendwie ihm die Führung überlassen wollte, um zu lernen, was er tat und es sofort zu erwidern. 'Küssen' war mehr als das keusche Aufeinanderpressen der Lippen, nicht? Zeig mir, wie das geht! Ich will dich küssen, bis du rot oder blass wirst!
Ihre Arme zogen ihn an sich und gaben einen ersten Eindruck davon, was 'Leidenschaft' bei dieser Frau bedeuten würde...

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Dienstag 20. März 2018, 20:50

Etwas in Darna fing jubelnd an, zu hüpfen und den Sieg zu feiern, während lange schlanke Finger ihr Kinn anhoben.
„Darf ich dich küssen?“
Du bist ein Idiot! TU es endlich! Seit Tagen warte ich auf nichts anderes!
Ihre Hände wanderten wie von selbst nach oben, schoben sich bebend vor Verlangen über seine Haut, legten sich um seinen Nacken, verschränkten die Finger und schnitten ihm zärtlich, aber erbarmungslos den Rückzug ab. Sollte er es wagen, sich aufzurichten, würde er sie dann wohl mit hochheben müssen. Aber er hatte es wohl nicht vor. Leons Augen schauten fragend, aber er wartete geduldig auf ihre Zeichen. Ihr Atem ging schwer und sie zollte dem, was Leon da gerade vollbrachte, hohen Respekt. Und immernoch ließ er ihr die Wahl!
Nicht so wie der Dämo...n
, dachte sie genüsslich und stockte. Klick. Im gleichen Moment wusste sie, sie würde immer dazu stehen können, denn sie wusste den Grund.
Leon war es, dem sie vertrauen konnte.
Leon.
"Ich muss darauf bestehen, fürchte ich"
, stieß sie noch huldvoll hervor, …
...fürchtest du also.
Leons Lippen begonnen ein Schmunzeln, bevor sie ihn über den letzten fingerbreit Distanz heranzog und ihre Lippen auf seine presste.
Er musste sie küssen!
Jetzt!
Hier!
Er!
Leon zog sie noch näher an sich. Es galt, ihren Fehler mit dem Dämon auszubügeln und am besten aus der Geschichtsschreibung zu löschen. Das hier, das war richtig! Das hier war WICHTIG! Leon musste die Erinnerung an den Dämon wenigstens für diesem einen Augenblick ausradieren! Sie wollte keinen Moment davon verpassen und wo sie im ersten Moment instinktiv die Augen geschlossen hatte, da blinzelte sie gleich und riss sie wieder auf, um jedes noch so winzige Detail in sich aufzusaugen!
Leon seinerseits hatte seine geschlossen und schien die erste Berührung sehr zu genießen. Unter dem Kranz seiner geschlossenen Augen konnte sie ein leichtes Funkeln erahnen, Funken die sich in seinen Wimpern tummelten. Seine Hand ruhte sanft an ihrem Hals. Er atmete gleichmäßig. Ihre rechte Hand fing an, es ihm nachzuahmen und sich in seine Haare zu graben, unerfahren und ungestüm presste sie ihre Lippen erst gegen seine und rieb sie daran. Leon hielt still und ließ sie gewähren. Nur eine leichtes tieferes Atmen verriet einen Bruchteil eine leichte Überraschung, bis sie den Druck minderte, ohne die Berührung zu lösen und irgendwie ihm die Führung überlassen wollte. Er atmete tiefer. Irgendwie wollte sie ja auch lernen, was er tat und es sofort zu erwidern. 'Küssen' war mehr als das keusche Aneinanderpressen der Lippen, oder nicht? Ihre Arme zogen ihn an sich und gaben einen ersten Eindruck davon, was 'Leidenschaft' bei dieser Frau bedeuten könnte. Dass sie bei ihrer Umarmung völlig vergaß, dass sie sein Hemd nur grob um die Schultern gelegt bekommen hatte, war im Sturm der Gefühle wenig verwunderlich. Das leichte Linnen hatte sich durch ihre Umarmung seines Körpers geöffnet und sich unbemerkt davon geschlichen. Nun hing es nur noch an ihrem Rücken an, dort wo sein Arm sie umfangen hielt. Das Haut auf Haut lag und sich hier zwei Herzen einig wurden, bemerkten gerade beide nicht. Zu sehr war jeder Sinn auf ihren Kuss gerichtet, zu süß die ersten Versuche, zu schön das Verlangen nach mehr.
Leons Daumen an ihrer Wange streichelte sie ganz langsam und er nahm noch ein wenig mehr Druck aus ihrer Vereinigung. Leicht wie der Flügelschlag eines Schmetterlings ließ er seine Lippen über ihre streichen und erzeugte damit erste Schauer aus Wärme und Glück. Vorsichtig öffnete er seine Lippen etwas weiter und ließ sie nun langsam zu ihrem Mundwinkel wandern. Das er sich dabei weiter entfernte löste in Darnas Lippen den Drang aus sich zu öffnen und ihm zu folgen, was eine wunderbare Idee war, denn er wendete mitten in der minimalen Bewegung und ihre Lippen schoben sich so selbstverständlich ineinander, als wären sie für die jeweils anderen geschaffen worden.
Konnte man eigentlich im Atem eines anderen Menschen ertrinken? Ein leises Seufzen antwortete ihrem unbewusst entfleuchten und Leon nahm diesen Laut als Aufforderung für eine neue Spielerei. Er saugte leicht erst an ihrer Oberlippe, wechselte dann streichend, ohne den Kontakt abzubrechen zur Unterlippe und öffnete ihren Mund so noch etwas weiter. Immer wieder zupften seine Lippen an ihren, streichelten und teilten sich seinen klaren köstlichen Atem. Wie war es nur möglich, dass sie weder rot noch blass wurde, sondern sich einfach nur wunderbar wach und prickelnd gut fühlte? Ihr Unterbewusstsein fand vielleicht eine Antwort, die aber nicht ihren Geist erreichte.
(Leon war der Sohn seines Vaters und dieser hatte Tha'Roon Blut in sich. Tha'Roon ernährten sich so grundsätzlich anders, dass man davon sprechen könnte, dass sie vom Atem anderer Wesen tranken und dafür reinen Sauerstoff ausatmeten. Verano hatte seinem Sohn diese Fähigkeit in kleinsten Teilen vererbt. Er war so sehr Mensch, dass es nur einen winzigen Effekt hatte, aber der Kuss eines Weißenfels war ...unvergleichlich.)
Leon wusste durch seinen Vater um diesen Umstand, aber es gehörte nun mal zu ihm wie sein Herzschlag, den er nun der Frau in seinen Armen schenkte. Darna lag in seinen Armen und er führte sie zu ihrer Sinnlichkeit. Ein paar mal spürte sie die glatten Flächen seiner Zähne über ihre Lippen streicheln und der Kuss begann langsamer, aber intensiver zu werden. Wieder änderte sich das Spiel seiner Lippen auf ihren. Ein ums andere Mal verharrte er atemlos und schien auf etwas zu warten, oder wollte er seine Konzentration wieder gewinnen? Dabei löste er den Kontakt nicht, aber lehnte seine Stirn an ihre. Er atmete schwer, hielt die Augen geschlossen. Sein Herzschlag war nun etwas schneller als ihrer und sie konnte ihn deutlich an ihrer … oh …
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Mittwoch 21. März 2018, 22:47

Darna begann das Unternehmen, endlich ihren langersehnten Kuss zu kriegen, regelrecht stürmisch und für einen kurzen Moment war das 'gewähren lassen', die scheinbare Zurückhaltung von Leon, geeignet, doch wieder Unsicherheiten heraufzubeschwören. Irgendwo in ihrem Hinterkopf ruhte noch die Erinnerung an die gruselige Traumszene, in der Leon sie bei ihrem Versuch, ihn zu küssen, zurück gestoßen hatte.
Es wurde von Leons Daumen, der sie an ihrer Wange streichelte, weggewischt. Als ihrer beider Lippen sich ineinander schoben fühlte es sich an, als hätte sie dort schon immer hin gehört. Das hier tat so gut! Sie seufzte wohlig und als sie von ihm einen ähnlichen Laut registrierte, schien es ihr für den Moment das schönste Geräusch zu sein, das sie im Leben je gehört hatte. Sie schmiegte ihren Körper noch fester an ihn, wo und wie es nur ging, ihre linke Hand strich in Schlangenlinien einmal großflächig über seinen Rücken und genoss das Gefühl seiner Haut unter ihrer Handfläche, bis sie irgendwo über seiner Hüfte, wo sie ihn bequem umarmen konnte, liegen blieb. Kurz zuckte der Impuls durch ihre Hand, tiefer Richtung Gesäß zu wandern, aber das gehörte sich nicht. Hier war es gut.

Mussten Küsse aufhören? Dieser hier schien wach zu machen und Darna spürte nicht die geringste Veranlassung, dass er so schnell aufhören musste. Wenn Leon den Kopf eine Spur hob, verlagerte sie ihr Gewicht prompt auf die Zehenspitzen, die Reibung beider Körper aneinander dabei billigend in Kauf nehmend. Sie hatte ja nicht mal die leiseste Ahnung, was sie damit bei ihm auslösen mochte. Wo sein Hemd war, war ihr dabei vollkommen egal. War eh nicht ihres. Ein paar mal spürte sie die glatten Flächen seiner Zähne über ihre Lippen streicheln und der Kuss begann langsamer, aber intensiver zu werden.
Ein langgezogenes wohlig leises "Mhhhhmm"-Geräusch quittierte die Entwicklung, und dass ihr das alles gefiel, war weder zu übersehen, noch zu überhören oder nicht zu spüren. Mehr!
Ihre Oberlippe zog sich raubtierhaft höher und sie war kurz versucht, mit ihren Zähnen zart nach seiner Lippe zu schnappen, hielt aber im letzten Moment inne. Ihn 'beißen'? Äh... Ihre kaum wahrnehmbaren Bewegungen, mit denen sie sich seinen angepasst hatte, kamen etwas aus dem Tritt, und irgendwo wurde dadurch wiederum eine Berührung von ihm intensiver, 'gegen den Strich', als sie wohl sonst gewesen wäre und ein unkontrolliertes Zucken ging tief in ihr durch den ganzen Körper.
Huch, was war das?? Ooh! Sie unterdrückte ein Stöhnen und atmete kurz heftiger. Leon verharrte kurz darauf atemlos oder schien auf etwas zu warten,oder wollte er seine Konzentration wieder gewinnen? Sie wusste es nicht. Hatte sie ihn zu lange geküsst? Zu sehr bedrängt? Hatte er das Zucken bemerkt? Irgendwie war ihr das ein bisschen peinlich. Er löste er den Kontakt nicht, aber lehnte seine Stirn an ihre. Er atmete schwer, hielt die Augen geschlossen. Sein Herzschlag war nun etwas schneller als ihrer und sie konnte ihn deutlich an ihrer … oh …
Brust spüren.
Sie wurde sich doch plötzlich ihrer gegenseitigen Berührungsfläche bewusster als zuvor.
Und dass sie für einen ersten Kuss, wie man sich ihn in ihrem gesellschaftlichen Stand so üblicherweise vorstellte, verdammt wenig an hatte, hm?

Und er...
sie schluckte ein mal schwer, als doch nochmal verstohlen ihr Blick an ihm herunter glitt.
Zu viel!, läutete eine innere Alarmglocke ihrer Erziehung. Auch wenn alles an ihr überhaupt nicht einsah, warum sie diese Vertraulichkeit beenden sollte, wusste sie gleichzeitig, dass es fürs Erste reichen musste.
Ihr Fleisch war willig, aber ihr Geist war stärker.
Aber hatte es ihm auch gefallen? Ihr Blick hob sich wieder, suchte seinen.
Auch wenn sie registrierte, dass sie zu wenig an hatte, empfand sie immernoch vor Leon darüber keine rechte Scham. Es mochte sein, dass sie ihn, was das betraf, überschätzte, aber er hatte sie ja schon 'ganz' gesehen bei der Sache mit dem Hauch, warum hätte sie jetzt also aufquietschen und hektisch nach einem Stück Stoff angeln sollen? Etwas angemessenes anziehen würde sie sich sicherlich noch, schließlich lagen hier noch genügend Kostümensembles herum, dass sich von den Unterkleidern sicher etwas als Nachthemd oder so verwenden ließ, aber übermäßig eilig hatte sie es damit nicht.
Vor allem, weil das bedeuten würde, dass sie Leon loslassen musste...
Und ihn loslassen bedeutete, dass sich dieser mistige Dämon wohl wieder melden würde...
Inneres Seufzen.
Für einen Moment war es wieder wie zuvor am Grafenhof. Wie in der Zeit, wo sie schon das morgendliche Heraustreten aus der Tür entsetzlich viel Überwindung gekostet hatte, allein weil sie wusste, dass sie also wieder auf Gernot treffen würde.
Aber ich kann schlecht deswegen die ganze Zeit irgendwo an Leon herum hängen..., stellte sie fest und ihr linker Mundwinkel vertiefte sich: Auch wenn das sehr angenehm wäre, so zu bleiben...
Oder? Hatte sie es gerade übertrieben?
Unsicherheit flackerte in ihrem Blick auf..
während sich besonders in ihrem linken Mundwinkel ein verschmitztes Lächeln abzeichnete.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 22. März 2018, 18:15

Darna wurde sich doch plötzlich ihrer gegenseitigen Berührungsfläche bewusster als zuvor.
Und dass sie für einen ersten Kuss, wie man sich ihn in ihrem gesellschaftlichen Stand so üblicherweise vorstellte, verdammt wenig an hatte, hm?
Und er...
Sie schluckte ein mal schwer, als doch nochmal verstohlen ihr Blick an ihm herunter glitt.
Sehnige langgezogene Muskeln unter glatter sanft schimmernder Haut.
Echt! Schimmernd! Wirklich! Wie Seide im Licht des Feuers über Marmor, der in der Sonne sich erwärmt hatte, überall dort wo sie ihn gerade berührt hatte. Dann war es weg. Leon war eine Laune der Natur, soviel stand fest! Er war der Typ Mann der an der Akademie als Schulsprecher gewählt wurde, den alle Jungs als Kumpel haben wollten und nach dem sich alle Mädchen verzehrten. Sicher hatte er irgendwo einen Schrank mit einer Taschentuchsammlung, so wie sie ihm die sicher nachschmissen. Vielleicht hatte er sich auch eine Überdecke daraus nähen lassen...? Er war einfach durch und durch ER und das machte ihn so anziehend. Leon war in Kleidung der Typ, der häufig recht schlaksig aussah, aber jetzt, so ganz oben ohne? Seine obere Brustmuskulatur, eben jene die ihre Wange berührt hatte, formte eine große Fläche, die einlud sich an ihn zu lehnen. Ob seine Haut dort auch erneut schimmern würde, wenn sie ihn dort streichelte? Etwas weiter unten kitzelten sie kleine Knötchen. Darunter schloss ein tiefes Tal an, dass seinen gesamten Bauch hinunter lief und nur durch seinen Nabel unterbrochen wurde. Die Leichten Wellen der Bauchmuskulatur lockten sie zu erforschen und noch ein wenig tiefer, dort wo die ersten Härchen unter der locker sitzenden Hose verschwanden... Lieber wieder an ihn pressen, dann sah sie nicht : Zu viel!
Eine innere Alarmglocke ihrer Erziehung läutete. Auch wenn alles an ihr überhaupt nicht einsah, warum sie diese Vertraulichkeit beenden sollte, wusste sie gleichzeitig, dass es fürs Erste reichen musste. Ihr Fleisch war willig, aber ihr Geist war stärker. Aber hatte es ihm auch gefallen? Ihr Blick hob sich wieder, suchte seinen, doch er hielt immernoch die Augen geschlossen und seine Stirn an ihren Kopf gelehnt. …................................ War er eingeschlafen???
Nein! Leon atmete viel zu unregelmäßig und das leichte Arbeiten seiner Kiefermuskulatur verriet, dass er mehr als nur ein bisschen angespannt war! Er hielt sie einfach fest und regte sich gerade nicht. Auch wenn Darna registriert hatte, dass sie zu wenig an hatte, empfand sie immernoch vor Leon darüber keine rechte Scham. Es mochte sein, dass sie ihn, was das betraf, überschätzte, aber er hatte sie ja schon 'ganz' gesehen bei der Sache mit dem Hauch. Da war sie ebenfalls splitterfasernackt vor ihm herum getänzelt... nun ja, nicht getänzelt, aber... egal! Warum hätte sie jetzt also auf quietschen und hektisch nach einem Stück Stoff angeln sollen? Das war unlogisch! Etwas angemessenes anziehen würde sie sich sicherlich noch, schließlich lagen hier noch genügend Kostümensembles herum, dass sich von den Unterkleidern sicher etwas als Nachthemd oder so verwenden ließ, aber übermäßig eilig hatte sie es damit nicht und Leon auch nicht, wenn man seine Regungslosigkeit so interpretieren wollte. Also Loslassen? Warum?! Vor allem, weil das bedeuten würde, dass sich dieser mistige Dämon wohl wieder melden würde.
Aber ich kann schlecht deswegen die ganze Zeit irgendwo an Leon herum hängen...
, stellte sie fest und ihr linker Mundwinkel vertiefte sich:
Auch wenn das sehr angenehm wäre, so zu bleiben...
Oder? Hatte sie es gerade übertrieben? Unsicherheit flackerte in ihrem Blick auf, während sich besonders in ihrem linken Mundwinkel ein verschmitztes Lächeln abzeichnete.

Darna lächelte.

Glück und Freude lagen bekanntlich sehr nah beieinander und beides hatte sie bisher in ihrem Leben tunlichst vermieden, besonders seit dem sie wusste, dass es etwas mit ihrem Fluch zu tun hatte. Doch gerade jetzt in diesem Augenblick kam ihr es nicht einmal in den Sinn, dass der Kuss, den sie erhalten hatte, vielleicht ….und nur vielleicht, sie erfreut haben könnte.

Leon lehnte an dieser Frau – diesem traumhaften Körper, der wie dafür geschaffen zu sein schien, seinen wildesten Gedanken eine Leinwand zu bieten. Er hätte seine Gier auf ihre Haut malen können, sie erstrahlen lassen und …
...ruhig atmen! ...ein... aus... ein... aus... keine hastigen Bewegungen! ...ein... aus...
Leider spielte nur Darna bei seinen Bemühungen nicht die Beherrschung zu verlieren nicht mit. Sie bewegte sich einfach viel zu viel. Sie streichelte seinen Rücken, ließ ihn erschaudern, lehnte sich an ihn, so voller Vertrauen und war so herrlich warm. Ihr Herz hämmerte gegen seine Brust und verlangte ungestüm Einlass, wo es doch schon lange in ihm wohnte.
Ihre Zuwendung, ihre Leidenschaft, ihre Zärtlichkeiten hatten ihn überrollt, kalt erwischt und schlicht aus dem Konzept gebracht.
Da war so viel nackte Haut, wie sollte er da klar denken können? Eigentlich hatte er sich nur einen kleinen schüchternen Kuss stehlen wollen, ein paar tiefe Blicke, ein heimliches Halten ihrer Hand. Die Zeit ihr angemessen den Hof zu machen...
Was mach ich hier nur??!??
So viel sprach gegen das hier und doch konnte er sich nicht überwinden, sie los zu lassen. Er konnte es einfach nicht. Er musste sie fühlen! Wer wusste schon, ob sie je wieder so einen Moment erleben würden? Die Welt, ihr beider Schicksal, alles riss sie doch immer wieder in vollkommen unterschiedliche Richtungen. Wie konnten sie da eine echte Chance haben? Wie konnte diese Liebe da eine echte Chance haben? Es zerriss ihn innerlich und doch wollte er sie einfach nur halten... wollte sie glücklich sehen... wollte sie lieben!
Mit allem was dazu gehörte!
Nein, nicht vorrangig Beischlaf! Er wollte sich ihrem Vater vorstellen, um ihre Hand anhalten, ein paar Treffen in Gesellschaft, alles so wie sie es doch verdiente. Nicht das hier! Das war zu viel! Wo war sein Anstand, wenn er ihn brauchte? Wo seine gute Erziehung, wenn er sie nackt in seinen Armen hielt? Er war sich seiner Umgebung nur zu bewusst. Hinter Darna lockte die ausladende Liegefläche des Himmelbettes all die verbotenen Dinge zu tun. Hinter ihm versperrten die Scherben einen schnellen Rückzug. Er wollte nicht, dass sie sich wieder verletzte. Aber noch bewusster war er sich jedem Zoll ihrer Haut, dass sich an ihm rieb. Jedes ungestüme Drängen hatte seine Mauern eingerissen, jedes Strecken, um den Kuss in die Unendlichkeit zu tauchen, jede Antwort auf seine leichte Führung, so willig und so kostbar... und nun stand er ungeschützt vor ihr. Es fehlte nur eine winzige Regung, vielleicht sogar nur die nächste Sekunde der stillen Umarmung und er könnte sich vergessen. Sie konnte nicht ahnen, wie sehr sie ihn folterte, wie sehr er sie wollte. Noch einmal ließ er sein leises liebevolles:
„Schhhh...“
erklingen. Er musste sich noch einmal leise räuspern, bevor er die nächsten leisen Worte sprechen konnte und immernoch in der gleichen Haltung verharrte.
„Bitte ...bitte gib mir noch einen Moment. ...lass dich bitte ...von mir halten ...halt einfach still.“
Seine Stimmfarbe war dabei ganz warm und weich. Leon versuchte kurz eine andere Haltung einzunehmen. Seine Muskeln spannten sich unter seiner Haut, dann hielt er wieder inne, als hätte er es sich anders überlegt. Irgendetwas stimmte nicht, aber Darna konnte den Grund nicht ausmachen. Alles fühlte sich doch so gut an! Auch er genoss ihre Umarmung, da war sie sicher, aber er konnte sich gerade nicht von ihr trennen. Soweit war sie mitgekommen. Wollte er schlicht nicht? Seine Haut war so wunderbar glatt, seine Muskeln straff und schlicht...göttlich?... sein Körper eine einzige angespannte Sehne, die Hüfte leicht gedreht, ein Bein seitlich etwas weiter ausgestellt. Sie begriff es einfach nicht. Sie hatte sich die ganze Zeit an ihm gerieben und jede Oberfläche so als selbstverständlich angenommen. Oder gab es Stellen, die nicht ganz so selbstverständlich waren? Waren die Berührungen vielleicht irgendwo zu viel oder unangenehm?

Siegte die Neugierde, oder hielt sie still?
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Donnerstag 22. März 2018, 22:27

Leon leuchtete! Echt! Schimmernd! Wirklich! Wie Seide im Licht des Feuers über Marmor, der in der Sonne sich erwärmt hatte, überall dort wo sie ihn gerade berührt hatte. Dann war es weg. Für einen Moment drohte dieses Phänomen sogar, sie von dem Kuss abzulenken. Das sah wunderschön aus! Wie ging das? Wie machte er das? War ihm das bekannt?
Sie hätte prüfend noch einmal über seine Haut streichen wollen, nur um zu testen, ob der Effekt noch einmal eintrat, wie ein staunendes kleines Kind, das zum ersten Mal entdeckt hatte, dass ins Wasser geworfene Steine ringförmige Wellen erzeugten. Nochmal!
Aber... mh, auch ohne das Leuchten war sein Körper nicht zu verachten und sie verlor sich den entscheidenden Moment in der genießenden weiteren Betrachtung; Leon entging haarscharf dem Schicksal, von Darna "testgestreichelt" zu werden.
Hätte sie etwas mit einem Kragen an gehabt, hätte sie ihn mit dem Finger geweitet, um sich Kühlung zu verschaffen. Leon war der Typ Mann der an der Akademie als Schulsprecher gewählt wurde, den alle Jungs als Kumpel haben wollten und nach dem sich alle Mädchen verzehrten. Sicher hatte er irgendwo einen Schrank mit einer Taschentuchsammlung, so wie sie ihm die sicher nachschmissen. Wie war sie nur an diesen Burschen gekommen? Sie schwankte noch zwischen trunkener Glückseligkeit und dem Umstand, genau dieses Glück noch immer eigentlich gar nicht so recht fassen zu können.
Ob das eine Seifenblase war, die platzen würde?

Aber jetzt, jetzt gerade, da hatte sie ihn und konnte dieses Geschenk bewundern. Genießen. Es war schon fast zu viel des Guten. Er hielt immernoch die Augen geschlossen und seine Stirn an ihren Kopf gelehnt. …................................ War er eingeschlafen???
Nein! Leon atmete viel zu unregelmäßig und das leichte Arbeiten seiner Kiefermuskulatur verriet, dass er mehr als nur ein bisschen angespannt war! Er hielt sie einfach fest und regte sich gerade nicht.
Ihre Stirn furchte sich für einen flüchtigen Moment und wurde von einem verschmitzten Lächeln abgelöst, als sie sich vorstellte, wie eine Klette für immer an Leon kleben zu bleiben. Ein Lächeln, das ebenfalls so leicht zerstörbar war wie eine Seifenblase, denn sie hatte viel zu lange anderes gelebt und es wäre ein Wunder gewesen, wenn sie nicht schon fast im gleichen Moment wieder an irgendwas zu zweifeln gedroht hätte.
Hier im Zimmer mochten tatsächlich Scherben liegen, die gerade jeden Schritt gefährlich machten, aber eigentlich hatte Darna seit mindestens fünf, wenn nicht zehn Jahren schon damit zu kämpfen, dass sie sich kaum noch anders bewegte: dass jeder Schritt gefährlich war und weh tat, besser zweimal überlegt sein wollte, ob das jetzt wirklich sein musste und vielleicht doch noch irgendwas kaputt und schlimmer machen konnte.
Jetzt, jetzt in diesem Augenblick, hatte sie einen der kostbaren Momente Ruhe gehabt, und einen weitaus Schöneren, als sie sich lange hätte träumen lassen. Aber es war ein brüchiger Friede. Ganz bestimmt. Sie kannte es ja gar nicht anders.
Währenddessen kämpfte Leon von ihr unbemerkt um seinen letzten Rest an Selbstbeherrschung.

Sie konnte nicht ahnen, wie sehr sie ihn folterte, wie sehr er sie wollte. Noch einmal ließ er sein leises liebevolles:
„Schhhh...“ erklingen
und provozierte damit ein weiteres Lächeln, zumindest wurde ihre Mimik jedenfalls milder und sie war dabei, die Augen nochmal genießend zu schließen, als er sich räusperte.
„Bitte ...bitte gib mir noch einen Moment. ...lass dich bitte ...von mir halten ...halt einfach still.“ Seine Stimmfarbe war dabei ganz warm und weich und doch furchte sich nun deutlicher irritiert ihre Stirn. Er verharrte immernoch so zunehmend seltsam in der gleichen Haltung. Nicht, dass das nicht schön war, aber...
was war los?
Leon versuchte kurz eine andere Haltung einzunehmen. Seine Muskeln spannten sich unter seiner Haut, dann hielt er wieder inne, als hätte er es sich anders überlegt. Irgendetwas stimmte nicht, aber Darna konnte den Grund nicht ausmachen. Alles fühlte sich doch so gut an! Auch er genoss ihre Umarmung, da war sie sicher, aber er konnte sich gerade nicht von ihr trennen. Soweit war sie mitgekommen.
Hatte er selber das Bedürfnis, irgendwo anders hinzukommen, ohne sie loslassen zu müssen? Oder war trotz der schönen Umarmung irgendwas verkehrt?
Ihre innere Alarmglocke läutete. Irgend etwas stimmte nicht. Ja, ja! - Aber wo denn? Was denn?!
'...halt einfach still.' So lieb er es gesagt hatte, es war irgendwie ein Befehl, zumindest eine bittende Anweisung.
Und sie vertraute ihm.
Also hielt sie still.
Mit einer kleinen alarmierten Furche zwischen den Brauen und einem kritisch besorgtem Blick. Brauchst du Hilfe? Ist irgendwas? ... Was ist denn?!
Sie bewegte sich nicht, wie er sie darum gebeten hatte. Wäre es um ein gefährliches Insekt gegangen, er hätte es jetzt problemlos entfernen können, ohne dass sie sich regte. Und genau eine solche innere Körperspannung wies sie nun auch auf, es hatte sich schlagartig geändert, körperlicher Wachsamkeit Platz gemacht. Ein Wechsel, der rasend schnell stattfand und den sie nicht mal mehr steuern konnte - es passierte einfach, denn als Auslöser hatte es schon gereicht, dass zum Beispiel Gernot den Raum betrat.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Freitag 23. März 2018, 20:00

Hatte er selber das Bedürfnis, irgendwo anders hinzukommen, ohne sie loslassen zu müssen? Vielleicht musste er mal zur Notdurft? Oder war trotz der schönen Umarmung irgendwas verkehrt?
Ihre innere Alarmglocken läuteten schon wieder. Irgend etwas stimmte nicht. Ja, ja! - Aber wo denn? Was denn?! '...halt einfach still.' So lieb er es gesagt hatte, es war irgendwie ein Befehl, zumindest eine bittende Anweisung und sie vertraute ihm, also hielt sie still. Mit einer kleinen alarmierten Furche zwischen den Brauen und einem kritisch besorgtem Blick. Sie bewegte sich nicht, wie er sie darum gebeten hatte. Leider hatte eine innere Körperspannung schlagartig die entspannte Situation geändert, körperlicher Wachsamkeit Platz gemacht. Ein Wechsel, der rasend schnell stattfand und den sie nicht mal mehr steuern konnte - es passierte einfach, denn als Auslöser hatte es schon gereicht, dass zum Beispiel Gernot den Raum betrat.
Wenn Leon gewusst hätte, wie oft dieser 'Gernot' Darnas Gedanken vergiftete, wie oft er sich in den unmöglichsten Momenten zwischen sie stellte, so hätte er ihm ein Angebot gemacht, dass er nicht abschlagen konnte oder vermutlich Mittel und Wege gefunden diesen 'Störfaktor' endgültig zu entsorgen. Aber er wusste es nicht und das war vielleicht auch gut so.
Von seiner Bitte aus 'still' zu halten, war kaum ein Atemzug vergangen, da erstarrte die Knappin auch schon in seinen Armen. Er fragte sich nur, ob er vielleicht die falschen Worte gewählt hatte und atmete noch einmal langsam aus. DA! Etwas zuckte an Darnas Bauchmuskulatur, aber das war auch der Moment in dem Leon sie etwas auf Abstand schob. Er tat es mit einem bedauernden Seufzen, aber er tat es aus Anstand und Respekt ihr gegenüber, das wusste sie. Er hatte seine Augen immernoch geschlossen und streckte sich mit einem weiteren tiefen Atemzug. Er drehte seinen verspannten Nacken, ließ den Kopf leicht rollen und ein leises Knacken erklang. Dann machte er einen Schritt nach hinten und ließ einen Arm locker vor seine Mitte sinken. Darnas Auen folgten automatisch, auch wenn er versucht hatte die Geste beiläufig wirken zu lassen. Trotzdem sah sie kurz die Beule in seiner dünnen Stoffhose. Und wieder schlich sich Gernot in seine Gedanken. Die Erinnerung war verzerrt und lange her, aber irgendetwas hatte sie ausgelöst.

**Darna hatte ein Gespräch zwischen Gernot und Basilius belauscht. Die beiden hatten sie noch nicht bemerkt und sie hatte sich in einer der Pferdeboxen versteckt, als sie den Stall betraten.
"...und was hältst du von Tilda? Die wäre doch was für dich! Ein bisschen moppelig, aber fürs erse mal schon gut eingeritten."
Darna hatte sich noch gewundert, da sie gar kein Pferd mit Namen Tilda im Stall hatten.
"Nein. Ich werde auf eine warten, die mich auch will..."
"Blödsinn! Ich bezahle auch! Die macht doch schon für einen Lysanthemer für alle die Beine breit."
"Gernot! Bitte nicht so laut!"
"Hab dich nicht so! Ist doch lustig! HAHA! Oder hat dein elfter Finger nicht die nötige Härte um ein Feld zu pflügen?"
Darna hörte Basilius Brummen und sie kamen näher zu ihrer Box. Die beiden jungen Männer standen nun ganz nah und lehnten sich an die niedrige Bretterwand, hinter der sie kauerte. Sie konnte ihre zwischen den Ritzen ihre Körper sehen. Hoffentlich schauten sie nicht nach unten!
"Aber vielleicht hast du Recht. Bei Tilda will ich auch nie so richtig hart werden... wie wäre es mit Betti oder... vielleicht Darna?"
"WAS?"
"HAHAHAhaha! Ein Scherz, Mann! Bei der wird doch nie ein Mann hart werden! Allein bei dem Gedanken verkrümelt sich meiner in die Bauchhöhle."
Hinter den Bretterfugen machte Gernot eine Geste in Höhe seiner Mitte und fasste sich provokant an die Hose. Sein Lachen klang gemein und Basil schwieg betreten. Sie hörte ein Klopfen, vermutlich Gernots Hand auf der Schulter seines 'Freundes' und sie verließen den Stall, ohne sie entdeckt zu haben.**


Darna hatte damals nicht verstanden, worum es ging, doch in jüngster Zeit setzten sich durch die äußeren Umstände und Ereignisse einige Puzzleteile in ihrem Kopf neu zusammen und begannen langsam Sinn zu ergeben. Zahnräder rasteten ineinander und sie verstand ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben, dass Männer 'hart' wurden, wenn sie eine Frau wollten. Leon war hart bei ihr geworden! Nicht irgendwer, Leon! Bei IHR! HA! Gernot hatte sich geirrt!!! Wenn das mal kein Grund zum Grinsen war! Ihr ohnehin schon schelmisch vertiefter Mundwinkel vertiefte sich unwillkürlich noch ein klein bisschen mehr. Sie hatte es Gernot gezeigt! Ohne dass er es wusste, aber ihrem Selbstbewusstsein könnte eine solche Erkenntnis doch einen kleinen Aufschwung geben. Trotzdem blieb aber auch die angespannte Haltung, die sie ohne seine Umarmung angenommen hatte. Als sie nun von Leons ausgebeulter Hose wieder hoch schaute hatte auch er seine Augen wieder geöffnet. Wie ein Kranz aus Diamanten lagen sie um tiefe große schwarze Seen aus Leidenschaft. Auch wenn Leon der Haltung nach wieder zu sich zurück gefunden hatte, so ließen seine geweiteten Pupillen erahnen, dass es noch eine Weile brauchen könnte, bis er sich vollends wieder beruhigt hatte. Er starrte sie an und schluckte trocken, wobei er sich wirklich sehr bemühte ihr in die Augen zu sehen und sonst nirgendwo hin. Sein Hemd, das ihr bei ihrem Kuss von den Schultern gerutscht war, hing nun achtlos über seinem Arm. Er merkte es und sein Gehirn schien wieder seine Tätigkeit aufzunehmen. Er breitete es vor sich aus und zog es sich mit einer um sich kreisenden überwerfenden Bewegung an, die seinen Körper streckten und seine Muskeln spielen ließen. Dann begann er es vor seinem Körper zu schließen und machte einen Schritt von Darna weg, um ihr auch die Möglichkeit zu geben sich vielleicht zu bedecken... Er sah sich um. Das Zimmer glich einem Schlachtfeld. Ein zertrümmerter Spiegel, ein kaputter Stuhl, Scherben überall auf dem Boden, Kleidung überall verstreut und ein zerwühltes Bett. Ein Außenstehender könnte sonst was denken! Er erblickte etwas, dass nach einem Unterkleid aussah, ergriff es und reichte es Darna. Zu spät, sah er, dass das Kleid, eher ein Leibchen war und bei weitem nicht ausreichen würde, um sie vor seinem Hunger zu verbergen. Schon wollte er sich nach einer anderen Möglichkeit umsehen, machte noch einen Schritt und zuckte heftig zusammen. Ein unterdrücktes Grollen war da zu hören.
Toll! Dieses Mal war er in eine Scherbe getreten. Wenigstens kühlte der Schmerz sein erhitzest Gemüt schlagartig ab. Mit einem Grummeln näherte er sich wieder Darna, hopste dabei einmal, als er an ihr vorbei kam, und ließ sich auf das Bett sinken. Er hob seinen Fuß an und schaute etwas missmutig auf den tiefen blutigen Schnitt. Die Scherbe saß tief. Mit einer schnellen Handbewegung entfernte er das doch recht große Mistding, warf es etwas entnervt in eine entfernte Ecke des Raumes und legte dann seine Handfläche auf die Wunde. Es ärgerte ihn, dass er selbst nicht aufmerksam genug gewesen war um die Dinger zu umgehen. Als er Darna durch das 'Minenfeld' getragen hatte, war er besser gewesen und jetzt? Jetzt stolperte er durch die Gegend und verletze sich selbst. Toller Held! Das sanfte Glühen verriet abermals das Aufwallen seiner Magie und danach wirkte er nur noch müde. Mit einem Schnaufen ließ er sich rücklings auf das Bett fallen und schloss zeitgleich die Augen. Seine Unterschenkel hingen herunter und eine kleine Weile lag er einfach nur so da, was Darna vielleicht die Möglichkeit gab sich ein wenig zu bedecken. Erst hatte er drei Schnitt bei ihr geheilt, einer davon etwas tiefer, jetzt den seinen, der echt ekelig ausgesehen hatte und das zog an seinen Reserven. Außerdem hatten sie einen langen und aufregenden Tag hinter sich und das Fest war noch nicht mal vorbei. Sie hatten getrunken und andere Substanzen zu sich genommen. Er war dem Körper seines Vaters mit einem Drachengeist begegnet und hatte Darna geküsst! Vielleicht alles etwas viel! Er bereute nichts, aber es hatte ihn alles etwas angestrengt. Er blinzelte und sah sie an. Seine Augen waren wieder normal grau. Leise flüstere er:
"Ich brauche jetzt ein bisschen Ruhe. Kommst du zu mir und legst dich neben mich?"
Sein sanftes Lächeln bekam eine neckende Farbe.
"Ich bin etwas erschöpft und bestimmt nicht in der Lage irgendetwas unanständiges heute noch zu tun. Öhm..."
Na ja, vielleicht doch, aber sie müsste die ganze Arbeit ma... NEIN! SCHLAFEN! NICHTS ANDERES! Du bist ein Ehrenmann Leon von Weißenfels! Ein Ehrenmann! Du solltest erst denken, dann sprechen. ...Ich bin wirklich etwas müde...
"...nicht das ich das sonst würde. Keine Sorge. Deine Ehre ist bei mir in guten Händen."
Die Beule in seiner Hose war auch wieder auf eine halbwegs normale Größe zusammen geschrumpft, also sollte sie sein Angebot gefahrlos annehmen können. Sein halb geöffnetes Hemd zeigte noch immer deutlich zu viel Haut, aber wozu gab es eigentlich Decken. Leon rutschte etwas schwerfällig rauf an das obere Kopfende und klopfte dann neben sich auf die Matratze.
„Du sollst dies Nacht frei von bösen Träumen sein... Bitte...“
Seine Hand streckte sich ihr wartend entgegen.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Montag 2. April 2018, 22:35

Sie hatte wohl nicht still genug gehalten. Leon schob sie mit einem bedauernden Seufzen auf Abstand, aber er schien sie und/oder sich damit irgendwie schützen zu wollen, so dass sie keinerlei Wut darüber verspürte - sie hätte nur gerne besser verstanden, wieso und was los war. Leon hatte seine Augen immernoch geschlossen und streckte sich mit einem weiteren tiefen Atemzug. Er drehte seinen verspannten Nacken, ließ den Kopf leicht rollen und ein leises Knacken erklang. Dann machte er einen Schritt nach hinten und ließ einen Arm locker vor seine Mitte sinken. Darnas Augen folgten automatisch, auch wenn er versucht hatte, die Geste beiläufig wirken zu lassen. Trotzdem sah sie kurz die Beule in seiner dünnen Stoffhose. Und wieder schlich sich eine Gernot-Erinnerung in ihre Gedanken.
Gernot war ein Mistkerl. Es war eine der Situationen gewesen, in denen ihr klar wurde, dass Gernot mit ihr zusammen der letzte Mensch auf Celcia sein konnte: sie würde ihn eher töten, um ihre Ruhe zu haben, als an irgend etwas anderes bei ihm zu denken! Und Basil? Sie wusste noch, dass sie sich für kurze Zeit sogar etwas Sorgen gemacht hatte, ob er unter einer Deformation litt, von der sie nichts wusste: ein 'elfter Finger'...? Aber wozu sollte man mit einer körperlichen Missbildung ein Feld pflügen müssen? Spätestens hier wurde die Aussage für sie vollkommen unverständlich.
Die Formulierung 'die Beine breit machen' kannte sie allerdings und hatte immerhin begriffen, dass es irgendwie um Beischlaf bei dem Gespräch ging, und dass Gernot Wert darauf legte, 'hart' zu werden; was typisch für ihn war. Gernot ging es immer nur um Härte.
Vermutlich waren Männer wie er der Grund, warum unerfahrene Frauen angstvoll davon sprachen, dass 'es' weh täte, vor allem beim ersten Mal. - Danach stumpfte man ab?

Selbst Leon hatte etwas erwähnt in der Richtung, dass er Schmerzen bei ihr zu vermeiden wisse. Hm. Indem er nicht 'hart' wurde? Vermutlich.
Eigentlich machte sie sich selber weniger Sorgen um das Thema, denn sie war es gewohnt, einiges an Schmerzen auszuhalten. Nur, warum alle so sehr vom 'beieinander liegen' schwärmten, wenn es weh tat, das passte irgendwie nicht ins Konzept. Es war wohl eine Art Preis, den man als Frau für gewisse Annehmlichkeiten zahlen musste. Liebe war schon sehr kompliziert, das hatte man ihr auch mehrfach bestätigt.
Leon musste da etwas an seiner Hose sortieren, und Darnas Blick war automatisch der Bewegung gefolgt, hob sich aber auch schnell wieder und sie errötete leicht. Dass man da nicht hin gucken sollte, wusste sie doch! Und dass es Männern meistens furchtbar peinlich war, wenn sie da hin greifen mussten. Auch wenn sie manchmal stattdessen richtig stolz darauf zu sein schienen... auch eine dieser komplizierten Geschichten.
Misstrauisch wartete sie kurz darauf, ob Leon jetzt etwa den Wunsch äußern würde, ein Feld zu pflügen oder etwas in der Art.

Aber Eines bewies ihr das alles doch: Leon wollte sie. Gerade die Erkenntnis, dass er ihr ausgerechnet auf ihren Hintern geguckt hatte, obwohl sie sich gerade mit dem Dämon stritt und mit magischem Feuer herum hantierte, hatte etwas in ihr ausgelöst, was das Potential besaß, ihr Schmetterlinge durch den Bauch fliegen zu lassen oder ihr ein mädchenhaftes Rumgekicher zu entlocken, sobald sie sich auf den Gedanken einließ.
Selbst jetzt, wo Leon eine Sicherheitszone schuf, blieb eine Wärme, die Gernots Indoktrination Lügen strafte: Leon fand sie nicht abstoßend. Im Gegenteil. Das hatte er in den letzten Tagen mehrfach bewiesen und auf verschiedene Weise diesem Umstand noch süße Sahnehäubchen aufgesetzt. Sie sah in seine Augen und genoss den Kranz aus Diamanten, der um seine geweiteten Pupillen lag. In ihrem Gesicht kribbelte es noch immer und sie schloss die Lippen erst verspätet, verbunden mit einem Schlucken.
Jemand mit guter Menschenkenntnis konnte der Knappin problemlos unterstellen, dass sie dem jungen Magus das Hemd im gleichen Moment mit ihren Blicken wieder auszog, wie er es sich überwarf.
Das sieht so schön aus! Mach das nochmal!
Oh Himmel, nun beruhig dich! Wo sind deine Manieren?!

Sie räusperte sich und schaute ziellos woanders hin, kam nicht umhin, sich verlegen einmal über den Nacken zu reiben, während Leon ihr den Raum verschaffte, wieder klarer zu denken. Ich sollte mir vielleicht auch etwas anziehen... Wenn das hier jemand sieht...
Die Besorgnis um ihren 'guten Ruf' schaffte es doch langsam, sich wieder zurück zu melden.
Entsprechend sparsam fiel ihr Blick aus, als sie das unzureichend kurze Kleidungsstück betrachtete, was Leon ihr reichte. Aber naja, es war ein höflicher Anfang.

Schon kurz darauf zuckte sie aber zusammen, als Leon in eine Scherbe trat und grollte.
"Oh! Das.. tut mir leid!", rief sie erschrocken aus, als hätte sie ihm selber die Scherbe in den Fuß gerammt. "Ich werde.. das aufräumen." Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie die Tiefe des Schnitts registrierte. Himmel, das ist gefährlich hier! Was habe ich nur angerichtet?!
Während ihr Blick noch nach einem Tuch suchte, das sie ihm zum Auffangen des Blutes reichen konnte, zog er bereits die Scherbe aus seinem Fuß und begann, den Schnitt zu heilen. Beim Suchen nach etwas Hilfreichem hatte sie ihre Ballschuhe entdeckt und zog sie nun kurzerhand über, genauso pragmatisch rasch war das Unterhemd angezogen. Es war ein reichlich seltsames Bild, das sie mit den Schuhen und dem Leibchen abgab, aber darüber dachte sie für den Moment nicht nach. Das fehlte noch, dass sie wieder selber in andere Scherben trat. Wie konnte sie die Gefahrenquelle bloß beseitigen? Hier in diesem Zimmer würde es sicher keinen Handfeger und eine Schaufel geben, so etwas brachten die Bediensteten mit. Also...
Mit einem Schnaufen ließ Leon sich rücklings auf das Bett fallen und schloss zeitgleich die Augen. Seine Unterschenkel hingen herunter und eine kleine Weile lag er einfach nur so da, während Darna ein hölzernes Tablett entdeckte, das trotz aller Verzierungen auch gerade Kanten aufwies. Das würde gehen!
"Ich brauche jetzt ein bisschen Ruhe. Kommst du zu mir und legst dich neben mich?"
Sie nickte, gedanklich abgelenkt, weil sie bereits schaute, wie der Teppich lag, wo wie viele Scherben darauf gelandet waren und wo sie ihn umklappen konnte. Wenn die Diplomatin hier rein kommt und in Scherben rein tritt...! - das galt es unbedingt zu verhindern! Wie konnte sie sie nur warnen, ohne sie zu wecken?
Ah. Da lag Schreibzeug auf dem Tischchen.
"Ich bin etwas erschöpft und bestimmt nicht in der Lage irgendetwas unanständiges heute noch zu tun. Öhm..."
Ihr Blick wandte sich ihm zu, ohne dass sie im ersten Moment verstand, wovon er sprach. Was wollte er heute nicht mehr tun?
"...nicht das ich das sonst würde. Keine Sorge. Deine Ehre ist bei mir in guten Händen."
Sie blinzelte. Ehre? Bett. Neben ihm schlafen. Achso.
"Ja, ich weiß", sagte sie seltsam beiläufig und auch noch in einem Tonfall, als wolle sie ihn beruhigen. Die Selbstverständlichkeit mochte 'ehrgeizigere' Männer glatt kränken oder die Arglosigkeit sie vor den Kopf stoßen. Traute sie ihm etwa nichts zu?! Aber wahrscheinlich würde er zufrieden sein, dass sie ihm offensichtlich tatsächlich vertraute, was das anging.

Leon rutschte etwas schwerfällig rauf an das obere Kopfende und klopfte dann neben sich auf die Matratze. „Du sollst dies Nacht frei von bösen Träumen sein... Bitte...“ Seine Hand streckte sich ihr wartend entgegen.
In einer flüchtigen, aber sanften Berührung legten sich ihre Fingerspitzen kurz darauf und striffen darüber. "Das ist sehr..." 'lieb'? Wie klingt denn das? "freundlich von dir. Danke. Ich komme gleich! Ich muss hier nur dafür sorgen, dass sich nicht noch jemand verletzt."
Damit wuselte sie los, Dinge erledigen.
Hatte sie eben noch fast panische Angst gehabt, mit dem Dämon konfrontiert zu werden, wenn Leon sie auch nur los ließe? Jetzt schienen ihre Prioritäten ganz andere zu sein und die Angst vor dem Dämon fast komplett verdrängt. Sollte jemand schlau aus dieser Frau werden...
Sie schnappte sich das ausgesuchte Tablett und schob zumindest die groben Scherben so beiseite, dass ein Gang durch das Zimmer auf das Mindeste beschränkt möglich wurde. Sofern Leon nicht sofort die Augen zugefallen waren, nachdem Darna ihn mit diesen milden Worten etwas vertröstet hatte, konnte er jetzt auch noch beobachten, wie seine Knappin in Leibchen und Schuhen zielstrebig durch das Zimmer huschte. Bei den Aufräumarbeiten bückte sie sich auch noch mehrfach und ging dabei teils nicht einmal damengemäß in die Knie! Selbst ein weggesprungenes Holzstück des zerbrochenen Stuhles legte sie ordentlicher beiseite. Ab und zu knirschte es noch leise verdächtig unter den harten Sohlen.
Sie stellte ein kleines Beistelltischchen vom Teppich herunter, um ihn so weit umzuklappen, wie es ging. Damit trat vermutlich niemand mehr unbeabsichtigt auf dieses ungewohnte Arrangement, und einige der Scherben lagen überdeckt. Insgeheim entschuldigte sich Darna dabei mehrfach bei den armen Dienern, die das entfernen und beheben mussten. Weniger Gedanken verschwendete sie an die Frage, wer außer ihnen denn jetzt noch barfuß in dieses Zimmer hätte gehen sollen.
Als nächstes ging sie zu den Schreibutensilien und schrieb auf einen der Papierbögen:

Achtung!

Vorsicht beim Betreten:
Scherben!
Schriftrolle Fuss
Sie wandte sich der Tür zu, um nach einer Möglichkeit zu suchen, wie sie das außen anbringen konnte, als sie stockte: nicht so! Erst jetzt schenkte sie ihrem äußeren Erscheinungsbild wieder Aufmerksamkeit, und zwar gerade so viel, dass sie mit der gleichen knappen Zielstrebigkeit wie bisher sich das Nötigste an Unterwäsche und einen längeren Unterrock heraus suchte und anzog - teils umständlich anmutend, wo sie ein sicheres Plätzchen aufsuchte, um für das Ankleiden kurz die Schuhe ausziehen zu können und dabei hoffentlich nicht Leon zu stören. Immerhin warf sie ihm ab und an einen rückversichernden Blick zu, ließ sich aber von ihrem Tun nicht abbringen.
Dann nahm sie wieder den beschrifteten Bogen, öffnete leise und lauschend die Tür und suchte nach einer Möglichkeit, wie sie auf der anderen Seite anbringen konnte, ohne dass er bloß herunter fiel. Nach wenigen Momenten machte sie einen der Zierbeschläge aus, wo sie das Papier behutsam drunter klemmen konnte und zupfte zur Sicherheit daran, dass er bei der Bewegung der Tür nicht gleich wieder ab fiele.
Danach würde sie sich endlich zu Leon gesellen können - soweit der Plan.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Dienstag 3. April 2018, 17:38

Da fand Schreibzeug auf einem Tischchen, während Leon sie aus halb schon schlafenden Augen betrachtete.
"Ich bin etwas erschöpft und bestimmt nicht in der Lage irgendetwas unanständiges heute noch zu tun. Öhm..."
Ihr Blick wandte sich ihm zu, ohne dass sie im ersten Moment verstand, wovon er sprach. Was wollte er heute nicht mehr tun?
"...nicht das ich das sonst würde. Keine Sorge. Deine Ehre ist bei mir in guten Händen."
Sie blinzelte. Ehre? Bett. Neben ihm schlafen. Achso.
"Ja, ich weiß"
, sagte sie seltsam beiläufig und auch noch in einem Tonfall, als wolle sie ihn beruhigen. Die Selbstverständlichkeit mochte 'ehrgeizigere' Männer glatt kränken oder die Arglosigkeit sie vor den Kopf stoßen. Traute sie ihm etwa nichts zu?! Aber Leon war so nicht. Er lächelte nur sanft und genoss es, dass sie ihm offensichtlich tatsächlich vertraute, was das anging.
Leon rutschte etwas schwerfällig rauf an das obere Kopfende und klopfte dann neben sich auf die Matratze.
„Du sollst dies Nacht frei von bösen Träumen sein... Bitte...“
Seine Hand streckte sich ihr wartend entgegen.
In einer flüchtigen, aber sanften Berührung legten sich ihre Fingerspitzen kurz darauf und striffen darüber.
"Das ist sehr..." 'lieb'? Wie klingt denn das? "freundlich von dir. Danke. Ich komme gleich! Ich muss hier nur dafür sorgen, dass sich nicht noch jemand verletzt."
Damit wuselte sie los, Dinge erledigen und Leon sah ihr etwas sehnsüchtig hinterher. Sollte jemand schlau aus dieser Frau werden. Sie schnappte sich das ausgesuchte Tablett und schob zumindest die groben Scherben so beiseite, dass ein Gang durch das Zimmer auf das Mindeste beschränkt möglich wurde. Leon konnte er jetzt auch noch beobachten, wie seine Knappin in Leibchen und Schuhen zielstrebig durch das Zimmer huschte. Bei den Aufräumarbeiten bückte sie sich auch noch mehrfach und ging dabei teils nicht einmal damengemäß in die Knie! Sein leises Stöhnen schrieb sie gewiss seiner Mattigkeit zu. Vielleicht auch, dass er sich auf den Bauch drehte und herzaft in das Kissen biss. Vielleicht bekam sie seine Handlungen aber auch nicht mit, denn selbst ein weggesprungenes Holzstück des zerbrochenen Stuhles legte sie ordentlicher beiseite. Ab und zu knirschte es noch leise verdächtig unter den harten Sohlen. Sie stellte ein kleines Beistelltischchen vom Teppich herunter, um ihn so weit umzuklappen, wie es ging. Damit trat vermutlich niemand mehr unbeabsichtigt auf dieses ungewohnte Arrangement, und einige der Scherben lagen überdeckt.
Als nächstes ging sie zu den Schreibutensilien und schrieb auf einen der Papierbögen:
**Achtung!
Vorsicht beim Betreten:
Scherben!**
Sie wandte sich der Tür zu, um nach einer Möglichkeit zu suchen, wie sie das außen anbringen konnte, als sie stockte. Erst jetzt schenkte sie ihrem äußeren Erscheinungsbild wieder Aufmerksamkeit, und zog sich Unterwäsche und einen längeren Unterrock an. Dann nahm sie wieder den beschrifteten Bogen, öffnete leise und lauschend die Tür und suchte nach einer Möglichkeit, wie sie auf der anderen Seite anbringen konnte, ohne dass er bloß herunter fiel. Nach wenigen Momenten machte sie einen der Zierbeschläge aus, wo sie das Papier behutsam drunter klemmen konnte und zupfte zur Sicherheit daran, dass er bei der Bewegung der Tür nicht gleich wieder ab fiele. So gut vorgesorgt war es wirklich sehr unwahrscheinlich, dass sich nochjemand verletzte. Sie ließ einen letzten Blick über das Wohnzimmer der Diplomatin gleiten. All die wird herum liegenden Kostüme hatten einen rechten Tummelplatz daraus gemacht. Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung unter einem der Gewandungen. Gab es hier Tiere? Ratten? Kleine Hunde? Das Tuch bewegte sich und schoss plötzlich auf sie zu. Genauer gesagt, etwas, dass unter dem Tuch gewesen war, schoss auf sie zu, jedoch in dem Moment, als der Stoff aufwallte und den Ursprung der Bewegung enthüllen sollte, war da nichts! Wieder etwas unsichtbares?
Im gleichen Augenblick spürte sie aber auch etwas an ihrem Bein vorbei rauschen. Etwas unsichtbares fing das Tuch ab, schüttelte es aus und Darna hörte es leise Knacken, wie wenn Knochen brachen und Fleisch zerriss. Dann war es kurz still. Ein leise Tapsen folgte und sie glaubte große Pfoten sich in den weichen Teppich drücken zu sehen. Kurz vor ihr hielt es/er an und setzte sich. Ein leises Hecheln drang in ihren Geist und das Gefühl, dass sie jetzt sicher war.
Alles äußerst Merkwürdig!
Und alles hatte kaum mehr als einen Atemzug gedauert. Der Abdruck im Teppich löste sich auf, als wäre er nie da gewsen. Er ging nicht weg, oder lief davon. Er löste sich einfach auf.
Etwas verstört ging Darna zurück in das Schlafzimmer der Diplomatin und schloss die mit ihrem Warnzettel versehende Tüg hinter sich. Sie sehnte sich nach Leons Gesellschaft, nach seiner Magie, die solche Phänomäne von ihr fern hielt. Sie fand ihn schlafend bäuchlings in den Kissen, seinen Körper oben auf der Decke auf. Seine Arme hatte er um ein Kissen geschlungen, als müsste er sich daran fest halten, was schon irgendwie niedlich aussah und sie von dem eben geschehenen ablenkte. Auch sein Gesicht wirkte im Schlaf deutlich jünger. So entspannt hatte sie ihn noch nie gesehen. Ein paar sonnengebleichte Haarstähnen lagen ihm wild ins Gesicht und er atmete langsam und gleichmäßig. Als sie leise neben ihn kroch seuftze er leise und seine Lider flatterten kurz. Dann beruhigte er sich aber wieder und schlief weiter. So bekam Darna die seltene Möglichkeit einen Mann mal ganz aus der Nähe ausgiebig und ungestraft betrachten zu können. Und was für ein Mann da neben ihr lag!
Leons Gesicht war markannt und doch erstaunlich sinnlich für einen Mann, aristrokratisch und doch verspielt. Ernsthaft und charmant. Seine Lippen hatten diese kleine Kerbe unter der geraden Nase, die einlud sie zu küssen. Die Unterlippe war etwas voller als die obere. Sein Kinn war bedeckt mit einem kurzen Baart. Die Brauen über seinen Augen, die sie so liebevoll betrachtete hatte, waren etwas struppig und gaben ihm etwas verwegenes. Sein Adamsapfel tanzte beim Schlucken über seinen Hals und auch wenn seine Schultern und der Rücken gerade von seinem Hemd verborgen war, zeichneten sich doch seine schlanken Muskeln darunter ab. Da auch seine Beinkleider nur aus diesem dünnen Stoff bestanden, konnte Darna ihn in seiner ganzen Pracht beurteilen und vielleicht verstand sie ja auch in diesem Augenblick, dass der Anblick eines wohl geformten Hinterteils durchaus eine Ablenkung sein konnte.
Eine Weile hatte sie sich ihren Gedanken hingeben und die Stille in seiner Gegenwart genossen. Der Dämon schwieg und auch sonst war auch keine Regung zu erkennen, die sie ablenken könnte. Langsam ließ sie sich in die Kissen neben ihm sinken, schlüpfte vielleicht unter die Decke und fühlte wie Mattigkeit von ihr Besitz ergiff. Ihr letzter Blick fiel auf seine ihr nahe Hand. Seine langen schlanken Finger hatten sie berührt, hatten durch ihr sanfte Streicheln etwas in ihr geweckt, dass sie alles andere vergessen lassen konnte.

Diese Nacht würde sie ihre eigenen Träume träumen. Keine Einmischung seitens ihres Untermieters würde sie stören und nur Wärme und Liebe sollten ihre Gedanken erfüllen. Nicht mal ein Gernot sollte ihre Phantasien vergiften und wenn dann nur als "Verlierer"!

((ooc: Kannst gern deinen Traum alleine weben. Wie gesagt, bitte ausnahmsweise nur schönes, da Leons Magie sie beschützt.))

((ooc: Überblick:
Vielleicht kommen in der Zwischenzeit auch Zanfar mit der schlafenden Delilah und der Graf zurück. Falls das so sein sollte, finden sie ein wie verlassen chaotisches Wohnzimmer vor, einen Warnzettel an der Schlafzimmertür der Diplomatin, zwei schlafene Atemgeräusche dahinter und eine schlafende Diplomatin im Bett des Dunkelelfen. Die Chouch im Wohnzimmer hat Platz für eine Person und der Drache würde diese wohl beanspruchen. Höflich und sittsam, wäre es von Zanfar, Delilah zu Chasin zu legen und sich selbst ein Bett aus Kleidungstücken im Wohnzimmer zu bauen, aber das obliegt allein seiner Entscheidung.))
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Freitag 6. April 2018, 12:16

((ooc: Darna kann noch zeitlich einmal einen Zwischenpost setzen, dann geht es hier weiter.))

(Zanfar und Delilah kommen von: Der rote Salon)

Der Weg dauerte ein bisschen und sie mussten ein paar Mal hinter Kreuzungen warten, wenn irgendwelche Diener oder angetrunkenen Gäste durch die Gänge huschten oder schwankten. Aber durch Zanfars Umsicht und sein phänomenales Gehör, dass sie rechtzeitig warnte, gelangten sie ungesehen, unbemerkt und damit verschont von unnötig peinlichen Fragen in die Gemächer, die der Diplomatin zugewiesen worden waren.

Sie fanden ein verlassenes chaotisches Wohnzimmer vor, voller Kostüme, Perücken, Masken und anderem Allerlei. Ein handgeschriebener Warnzettel an der Schlafzimmertür der Diplomatin zog die Aufmerksamkeit des Grafen auf sich und er öffnete die Tür einen Spalt breit. Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Schmunzeln und er schloss sie wieder leise. Zanfar konnte zwei gleichmäßig schlafende Atemgeräusche dahinter ausmachen. Und einen weiteren in SEINEM Zimmer zu dem Verano gerade unterwegs war! Auch hier öffnete er die Tür und grinste. Eine schlafende Diplomatin lag im Bett des Dunkelelfen. Der Graf drehte sich wieder weg und steuerte zielstrebig die Couch an im Wohnzimmer an. Das Möbelstück hatte Platz für eine Person und der Drache beanspruchte diesen für sich. Kaum hatte er es sich zwischen den Kleidern gemütlich gemacht schlief er auch schon ein. Zanfar hielt Delilah immernoch im Arm und die jung Lichtmagi schlief selig. Sie wog nicht so viel, als dass es ihn belastete, doch auf Dauer würden ihm die Arme doch schwer werden und er hatte ja nach einem geeigneten Bett für sie gesucht. Sein eigenes war von der Diplomatin schon eingenommen worden, aber das beide Schlafzimmer über breite Doppelbetten verfügten, würde Delilahs zarter Leib wohl darin auch noch Platz finden. Also bewegte er sich leise in sein Zimmer und bettete den Leib der Magi in seine Kissen. Die beiden Frauen dort dann so friedlich nebeneinander liegen zu sehen, dass war ein Anblick, den man nicht so leicht vergessen konnte. Unterschiedlicher konnten sie nicht sein. Chasins Haar war gelöst und hatte sich wie ein roter Fächer weit über ihr Kissen ausgebreitet. Ihr Gesicht war im Schlaf so weich, wie sonst nie. Ihre langen Gliedmaßen lagen unter einem dünnen Laken ausgebreitete und ihr Leib lag seitlich zur Mitte des Bettes gewandt. Als hätte sie auf ihn gewartet und wäre darüber eingeschlafen. Nun lang dort, wo er sich sonst betten würde, eine andere Frau. Goldblonde Locken rollten sich in vielen weichen Wellen über die glatten Stoffe und bildeten einen hübschen Kontrast.
Höflich und sittsam wäre es sie allein zu lassen und sich draußen zum Drachen zu legen. Vielleicht sollte auch jemand Wache halten? Obwohl ein Angriff eher nicht zu erwarten war. Eher war es doch so, dass alles Gefahrenpotenzial hier in diesen Gemächern versammelt war.
Als er also lautlos noch eine letzte Runde machte fiel ihm ein einzeln liegender Schal auf, der einige zerrissene Fransen aufwies. Er hob ihn auf und betrachtete ihn genauer. Der dünne Stoff sah aus, als hätte sich etwas mit Nagezähnen darin gemütlich gemacht. Ob es Ratten im Lager des Palastes, des jorsanischen Königs gab? Vielleicht war das auch ein alter Schaden und man hatte ihn deshalb aussortiert und beiseite gelegt.

((ooc: Zanfar und Darna können noch mal unabhängig voneinander Posten, dann würde ich gern den nächsten Morgen einläuten und danach kann es dann wie gewohnt weiter gehen. Sprecht euch ruhig für die Reihenfolge ab.))
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Darna von Eibenau » Montag 16. April 2018, 09:10

Darna ging es gut. Darna konnte räumen. Es war öfters so, dass sie dabei von ihrer Umwelt nicht viel mitbekam, denn sie war dann ganz bei sich und auf die Dinge konzentriert, wie sie sein sollten. Warum Leon in ein Kissen biss, hätte sie nur irritiert und vermutlich fragen lassen, ob sie ihm etwas verdaulicheres zu essen bringen sollte. Oder sie mit der falschen Annahme erschrocken, dass er weinte! So aber ging sie das Papier anbringen -
und wurde trotzdem erschrocken.
Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung unter einer der Gewandungen. Gab es hier Tiere? Ratten? Kleine Hunde? Das Tuch bewegte sich und schoss plötzlich auf sie zu. Genauer gesagt, etwas, dass unter dem Tuch gewesen war, schoss auf sie zu, jedoch in dem Moment, als der Stoff aufwallte und den Ursprung der Bewegung enthüllen sollte, war da nichts!
Ihre rechte Hand war an ihre linke Hüfte geschnellt, aber da war natürlich auch mal wieder nichts! Nicht mal eine Schneiderelle!
Das emporschießende Adrenalin jagte ihr ein Kribbeln über die Haut, und die Restmüdigkeit war wie weggewischt, während sie in einer sinnlosen Abwehrhaltung ihre linke Handfläche dem Ding, was immer da war, entgegen streckte. Im gleichen Augenblick spürte sie aber auch etwas an ihrem Bein vorbei rauschen. Etwas unsichtbares fing das Tuch ab, schüttelte es aus und Darna hörte es leise knacken, wie wenn Knochen brachen und Fleisch zerriss. Dann war es kurz still.
Eine Gänsehaut jagte über ihren ganzen Körper. Was war das gewesen, was er da erlegt hatte?! Und... Ihn hatte sie ja ganz vergessen! Für einen kurzen Moment tat ihr das sogar irgendwie leid - und dann bohrte sich der Schock nur tiefer in ihre Knochen, weil irgend ein Teil ihres Verstandes ja immernoch gerne verleugnet hätte, dass dieser 'Hund' überhaupt da war. Und jetzt das.

Ein leises Tapsen folgte und sie glaubte große Pfoten sich in den weichen Teppich drücken zu sehen. Kurz vor ihr hielt es/er an und setzte sich. Ein leises Hecheln drang in ihren Geist und das Gefühl, dass sie jetzt sicher war.
Das hast du klasse gemacht! Dankeschön!
Die Knappin fühlte sich, als stünde sie neben sich; ihrer Ratio und religiösen Erziehung kamen die Tränen, dass sie so etwas überhaupt dachte und mit welcher Selbstverständlichkeit, welcher Zuneigung! Und ihr Bauchgefühl nutzte regelrecht dankbar diese Entfremdung, denn im wahrsten Sinne los-gelöst tat dieser andere Teil von ihr einfach das, was ihr jetzt gerade richtig und einfach angemessen erschien. Ihre rechte Hand strich dem Rakh Fauthar über den Kopf, während sie diese Geste beobachtete, als betrachte sie jemand anderen aus den Augenwinkeln.
Alles hatte kaum mehr als einen Atemzug gedauert. Der Abdruck im Teppich löste sich auf, als wäre er nie da gewsen. Er ging nicht weg, oder lief davon. Er löste sich einfach auf.
Schade, verabschiedete sich Bauchgefühl.
Was war das von wegen 'Ich werde auch nicht zuschauen'?, keifte Ratio, Er hatte immernoch seinen Spion genau an deiner Seite, und du hast ihn nicht mal mehr beachtet!
Ihre Entfremdung nickte zufrieden. Ich bin verrückt. Jupp. Das war jetzt ausgemachte Sache. Vielleicht konnte sie dann jetzt auch endlich aufhören, diese Phänomene zwanghaft zu ignorieren? Das war nämlich ganz schön anstrengend.
Ist dieses Tuch vielleicht beschädigt? Ich meine, wenn da Bissspuren drin sind, dann kannst du das wenigstens beweisen, was hier gerade passiert ist! Und holla, müssen das Bissabdrücke von deinem 'kleinen Freund' sein...!
'Bluten' Dämonen...? Das war doch ein anderer Dämon, was er getötet hat, oder?
, meldete sich die Neugier ihrer Ratio, die sich weiterhin deutlich verbat, für verrückt gehalten zu werden.

Darnas Körper machte eine kleine Schrittbewegung auf den Kleiderhaufen zu, der sich bewegt hatte. Ein meergrüner Haufen aus Tuch, der wohl irgend eine Wasserkreatur darstellen sollte. Der Anblick bohrte sich in ihren Schädel.
Beweise!
Ich brauche Beweise!
Stopp. Die Vorwärtsbewegung war kaum in gang gekommen, da hielt sie wieder inne.
Ich will jetzt aber keine Kleider auf der Suche nach... dämonischen... Rückständen... durchwühlen!
Die Knappin wechselte abrupt die Zielrichtung und steuerte auf die Tür zu, hinter der ihr eigentliches Heil lag: ein warmer, atmender Menschenkörper. Sichtbar. Wirklich. Ein Junge, der sie geküsst hatte. 'Etwas' verstört ging Darna zurück in das Schlafzimmer der Diplomatin und schloss die mit ihrem Warnzettel versehende Tüg hinter sich. Am liebsten hätte sie drei mal den Schlüssel umgedreht. Sie lehnte sich drinnen mit dem Rücken dagegen, atmete tief aus und blickte zum Bett. Sie sehnte sich nach Leons Gesellschaft, nach seiner Magie, die solche Phänomene von ihr fern hielt. Sie fand ihn schlafend bäuchlings in den Kissen, seinen Körper oben auf der Decke auf. Seine Arme hatte er um ein Kissen geschlungen, als müsste er sich daran fest halten, was schon irgendwie niedlich aussah und sie von dem eben geschehenen ablenkte. Auch sein Gesicht wirkte im Schlaf deutlich jünger. So entspannt hatte sie ihn noch nie gesehen. Ein paar sonnengebleichte Haarstähnen lagen ihm wild ins Gesicht und er atmete langsam und gleichmäßig.
Sie legte den Kopf schief und ließ diesen Anblick auf sich wirken. Das Adrenalin verließ sie mit einem weiteren Schaudern und sie kaschierte ein Gähnen. Das Kleid lief nicht weg. Vielleicht konnte sie morgen noch gucken, was da war, und wenn nicht... ach, was sollte es.
Darna schlich sich neben Leon und bekam die seltene Möglichkeit einen Mann mal ganz aus der Nähe ausgiebig und ungestraft betrachten zu können. Und was für ein Mann da neben ihr lag!

Am faszinierendsten - wenn seine silbrigen Augen sie nicht gerade ablenkten - fand sie den Umstand, dass seine Wangen teils nach innen gewölbt zu sein schienen, ohne ihn allzu hager wirken zu lassen. Überhaupt war der Verlauf seiner Kinn- und Wangenlinie etwas, was gefühlte Stunden studiert werden musste, bis sie das Gefühl hatte, jedes Barthaar von ihm beim Namen zu kennen. Immer wieder waberte dabei die Frage durch ihren Geist, womit sie das Interesse eines solchen Menschen verdient hatte. Es war nicht mehr die völlig verunsicherte Variante, denn sie hatte ja bereits eine Antwort darauf in sich verspürt, aber es war einfach ein atemloses, verliebtes Staunen. Ihre Fingerkuppen schwebten nach einer Weile ehrfürchtig über seinem Gesicht, ohne ihn zu berühren. Ihre Handfläche strich mit einem fingerbreit Abstand über sein ihr zugewandtes Schulterblatt, als würde sie wirklich darüber streichen. Es wurde eine Art Spiel daraus, und still einzig darauf konzentriert, 'malte' sie mit ihren Händen die Konturen seines Körpers nach, wo sie sie unbehelligt erreichen konnte. Immer wieder huschte ihr Blick forschend zu seinem Gesicht, ob er nicht etwa aufzuwachen drohte, wenn sie sich bewegte oder ihre Finger testend immer näher kamen, das Auf und Ab der Stofffalten und der Körperkonturen immer genauer nachgezeichnet wurde. Ja, eine wirklich reizvolle Rückansicht... Sie traute sich nicht, ihn zu berühren, auch wenn alles in ihr sich danach sehnte. Aber einen Teil dieser Sehnsucht konnte sie mit diesem Erkunden zumindest ein wenig stillen. Niemand redete ihr hinein. Niemand sagte ihr 'Lass das!'. Schon das war ein Gewinn.
Die Kuppe ihres Zeigefingers wanderte schließlich so dicht den Schwung seiner Ohrmuschel entlang, dass sie teils die feinen Härchen daran zu spüren glaubte. Vollkommen konzentriert grinste sie dabei neckisch vor sich hin. Ihre Augen leuchteten vor stiller Begeisterung. Sie wurde noch etwas mutiger und ihre Finger wurden durch ihre Lippen ersetzt, die gespitzt zu einem imaginären Kuss ansetzten. Ihr warmer Atem flutete in weichen Wellen über seine Haut. Oh, er zuckte! Blitzschnell zog sie sich zurück und duckte sich wie eine spielende Katze tiefer in die Decke.
Er änderte seine Haltung, schien aber nicht aufzuwachen.
Dennoch, es reichte. Sie hob selber die Decke an, so gut es ging und deckte sich halbwegs zu. Viel brauchte sie nicht, es war ja schön mollig warm hier. Einen Moment lang drohte sie dem Drang nachzugeben, ihren Arm über ihn zu legen, zögerte vor der unsichtbaren Grenze, rutschte dann nur behutsam noch ein wenig näher und fühlte wie Mattigkeit von ihr Besitz ergiff.

Ein letztes Mal huschten ihre Gedanken ausnahmsweise in so etwas wie Vorfreude durch ihre Pläne und Absichten für den nächsten Tag: Sie wollte Fiddatan diese Heptagramm-Zeichnung zeigen, die Leon und Basil angefertigt hatten. So ließ sich vermutlich auch herausfinden, wie er zu Dämonen stand. Sie konnte ihn oder Delilah fragen, wie weit die junge Heilerin ihm hatte helfen können - wahrscheinlich weniger, als nötig wäre. Vielleicht konnte man im Tempel fragen, was aus den Samen der Seelenrose geworden war. Vielleicht gab es eine Chance... - aber dann würde er ja den Körper behalten wollen? Die Gedanken gerieten kurz ins Stocken, hielten sich aber nicht lange an dem Thema auf. Genauso wie der Umstand nur angekratzt wurde, dass der Drache ja erwähnt hatte, zu diesem "Drachma" zu wollen; wo immer das lag. Wenn sein Geist dort Veranos Körper verließ, wie sollte dieser dann zurück nach Weißenfels gelangen, ohne Schaden zu nehmen?
Darna selber brannte inzwischen fast darauf, herauszufinden, wie Leon ihrer Erinnerung auf die Sprünge helfen konnte. Sie vertraute ihm genügend, um solch ein Experiment zu wagen, und hatte ja schon vorher die Idee gehabt, dass durch Delilahs Hilfe und Anwesenheit eine Einmischung des Dämons dabei sicher ausgeschlossen werden konnte. Es war schon wieder viel passiert heute, aber diese Idee hatte sie nicht vergessen.
Und ob man nach all dem eine Befragung des Dämons, ob mit Spiegel oder ohne, überhaupt noch brauchen würde, würde man sehen.
Ein Haufen Fragezeichen; wie immer. Sie war ein wenig selbst darüber erstaunt, mit wie viel Gelassenheit sie diese gerade betrachtete. Lag es an den Freunden, die sie umgaben? Ach ja, da war ja noch Basil und auch so viele Dinge, die sie ihn fragen wollte... Vielleicht war es auch die Müdigkeit, die sie nun ohne eine weitere Duldung von Verzögerungen abholte. Vielleicht lag es an Leon. Dankend wollte sie ihm nur kurz die Hand sacht auf die Schulter legen, aber ihr Arm blieb irgendwie dort auf seiner Seite und sie rutschte noch ein wenig näher, er war so schön warm.

Hätte man sie danach gefragt, sie hätte den Eindruck wiedergegeben, dass sie fast nahtlos sofort davon träumte, wie sie ihn wieder küsste. Und diesmal brauchte sie nicht aufzuhören damit, genauso wenig, wie er. Sie schwebte zusammen mit ihm durch eine nahezu konturlose, helle Kulisse. Ihre Frau Mutter gratulierte ihr insgeheim, dass sie einen so guten Fang gemacht hatte; Darna sah sie nicht, aber sie hörte sie irgendwo wispern und zufrieden leise lachen, spürte ihren Vater bedächtig nicken. Es war einfach alles in Ordnung. Am Rand stand Gernot und keifte, schüttelte drohend die Faust - bis er kurz darauf von hinten am Kragen gepackt und von seinem neuen Lehrmeister bei der Inquisition weggeschleift wurde:
"Du hast dich nicht um die Weibergeschichten anderer Leute zu kümmern, Bursche!
Du hast dich um GAR KEINE Weibergeschichten zu kümmern!"

Plötzlich platzte ein Knoten und Darna begriff, dass Gernot jetzt ja selber gar nichts mit Frauen haben durfte. Moment: Das, was er ihr angedroht hatte, war ihm nun selber passiert! ER würde nie heiraten!
Der wird ab jetzt Stockschläge erhalten, wenn er einem Frauenrock auch nur hinterherguckt!
Ihr Inneres brach in Gelächter aus.
Vehement blieb das Bild davon, wie sie Leon weiter küsste, denn sie sah gar nicht ein, warum sie damit aufhören sollte. Im Gegenteil, ihre Umarmung wurde nur fester. Aber sie lachte, musste einfach viel zu sehr über diese verquere Wendung des Schicksals lachen. Und Schadenfreude war es, natürlich. Kurz hob ihr innerer moralischer Wachhund aufmerksam den Kopf und lauschte, ob ihr Lachen gehässig klang? Und beruhigte sich: nein.
Es klang befreit.

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Zanfar Aval'athil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Montag 16. April 2018, 21:13

Die Queste, die Jugendlichen zu finden, erwies sich als überraschend kurz. Dafür warfen der Zettel an der Tür und das Pärchen in Chasins Schlafgemach ein paar Fragen auf. Fragen, die Zanfar sicher nicht Darna oder Leon stellen würde. Er war sich recht sicher, dass die Beiden recht peinlich berührt sein würden, täte er es doch. Aber wer wusste das schon mit Sicherheit?

Einen Blick auf den Drachen werfend, der nach einer Inspektion der Räumlichkeiten auf der Couch Platz nahm, brachte Zanfar Delilah in sein Zimmer, wo bereits Chasin schlummerte.
Wehmütig betrachtete er die Tha’Roon. Sie so friedlich da liegen zu sehen … zu gerne hätte er sich dazu gelegt, aber seine süße Last würde statt seiner dort liegen.

Also bewegte er sich leise in sein Zimmer und bettete den Leib der Magi in seine Kissen. Die beiden Frauen dort dann so friedlich nebeneinander liegen zu sehen, dass war ein Anblick, den man nicht so leicht vergessen konnte. Unterschiedlicher konnten sie nicht sein. Chasins Haar war gelöst und hatte sich wie ein roter Fächer weit über ihr Kissen ausgebreitet. Ihr Gesicht war im Schlaf so weich, wie sonst nie. Ihre langen Gliedmaßen lagen unter einem dünnen Laken ausgebreitete und ihr Leib lag seitlich zur Mitte des Bettes gewandt. Als hätte sie auf ihn gewartet und wäre darüber eingeschlafen. Nun lang dort, wo er sich sonst betten würde, eine andere Frau. Goldblonde Locken rollten sich in vielen weichen Wellen über die glatten Stoffe und bildeten einen hübschen Kontrast.

Versonnen betrachtete er die beiden schlafenden Frauen und nahm den Anblick in sich auf. Von einer von Beiden würde er sich bald verabschieden müssen. Sorge durchfuhr ihn bei dem Gedanken an die Andere. Die, die mit ihm bald in die Gefahr ziehen würde und deren Leben er riskierte.
Aber war überhaupt dieser Tage noch irgendetwas sicher? Auch Delilah würde alsbald ihr Leben riskieren, da war er sich sicher – sollte er da nicht beruhigt sein, dass Chasin wenigstens an seiner Seite war, damit er sie beschützen könnte?
Und trotzdem fürchtete er um sie mehr als um das junge Mädchen, dabei war der Geist der Tha’Roon doch einer der Stärksten, die er kannte … nur eben ihr Körper nicht. Mit einem Seufzen nahm er seine Kleidung und verließ leise den Raum und schloss die Türe hinter sich.

Auf dem Boden entdeckte er einen zerfransten Schal und musterte ihn einen Augenblick lang. Es schien, als hätte ein Nagetier angefressen. Offenbar blieb auch der König von Schädlingen im Haus nicht verschont.
Er zog sich im Badezimmer um und begann dann leise die Kleidung zusammen zu Räumen und das Chaos im Zimmer zumindest zu begrenzen. Dabei bewegte er sich so leise wie möglich um den Drachen nicht zu sehr zu stören.
Als er nicht mehr weiter machen konnte, ohne den Schlaf des Drachen zu drastisch zu stören, ließ er sich am Fenster nieder und Blickte nach draußen auf den Innenhof des Palastes. Um diese Uhrzeit bewegten sich nur noch Wachen auf den Mauern und ansonsten lag alles in Stille. Noch wenige Stunden, dann würde die Sonne aufgehen und ein neuer Tag beginnen.
Für die jungen Helden in den Räumlichkeiten würde sich einiges getan haben – nicht nur was ihre Queste betraf sondern auch ihre persönliche Entwicklung. Es blieb offen, was sie mehr betraf – ob es die Begegnung mit einem Drachengeist und dem König war, oder doch die zaghaften Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht.

Auch der Dunkelelf hatte etwas erfahren, dass er mit sich tragen konnte: Es gab Menschen, die über das hinweg sehen konnten, was er war, und gutes in ihm erkannten.
Menschen, die ihm ins Gesicht sehen konnten, und nur den Mann und nicht die Horrorgeschichten seines Volkes sahen. Das Bild der beiden Frauen auf seinem Bett kam ihm in den Sinn und er musste schmunzeln.
Schon die Nacht zuvor hatte er kaum geschlafen und auch diese hier war ihm nicht viel Ruhe vergönnt. Nicht, solange der Drache in diesen Räumlichkeiten lag – und ein Mädchen mit einer Verbindung zu einem Dämon.
Beide schienen nicht darauf aus den Personen im Raum zu schaden aber der Dunkelelf war zu Paranoid, um sich jetzt mehr als einen leichten Schlaf zu erlauben. An Fenster und Wand gelehnt nickte er irgendwann ein, als sein Körper zumindest ein Mindestmaß an Ruhe einforderte.

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