Die Gemächer der roten Dame

Beinahe schlicht und dennoch prachtvoll ist der Palast Jorsans. Er wirkt fast wie eine kleine Stadt inmitten der Stadt mit all seinen Anbauten und häuserartigen Türmen.
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Gestalt
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 7. Mai 2015, 23:45

"...danke Euch für Eure Einschätzung und würde Euch gegebenenfalls .. wieder hinzu ziehen."
Das hast du SAUBER hingekriegt, Elias! Karellis macht mich zur Schnecke. Mit diesen ernüchternden Gedanken zu Chasins Worten verschwand jede gelbliche Freude-Färbung seiner Aura und machte einem Wirbel aus tendenziell dunkleren Farben Platz: Schuldgefühl, eine Prise Angst, ein Spritzer Ärger, kurz: Frust. Den der Schneidergeselle äußerlich erstaunlich gut verbarg, jedenfalls wirkte das Lächeln ein wenig eingefroren, doch jeder mittelmäßige Menschenkenner hätte ihn wohl in den nächsten Momenten eher als nachdenklich und reserviert eingeschätzt - für die Tha'roon passten die kleinen Hinweise seiner Mimik jedoch nur zu gut ins Bild.

Während Thegenhag sie einen Moment etwas geistesabwesend ansah, malte er sich in Gedanken offensichtlich die Worte seines Meisters aus: Wie kann man einen so entzückenden Auftrag geradezu an einen anderen WEITEREMPFEHLEN?!
Der scheinbar zu ehrliche Geselle befeuchtete seine Lippen und blinzelte, atmete tief durch. Wieder strich er über eine Seite seines Bartes. "Nun, edle Dame, im Prinzip habt Ihr zwei Möglichkeiten, wenn ich so direkt sein darf: Ihr könnt ihn von einem Fachmann auseinander nehmen und Teile davon zu einem Euch angepassten Stück umarbeiten lassen. Das wäre nicht einmal unklug, denn ich glaube irgendwie nicht, dass Ihr selbst bei einer Neuanfertigung eine solche Qualität geliefert bekämt. Oder es würde wirklich lange dauern, diese Art der Verarbeitung nachzuempfinden. Diese Beweglichkeit der Teile... ich habe so etwas filigranes bei festem Leder noch nie gesehen. Wo es flexibel ist, bewegt es sich fast wie Stoff." Ehrliche Ehrfurcht schwang in den Worten mit. Er war etwas ruhiger geworden und bewegte abwägend eine Hand, während er weiter erklärte:
"Die zweite Möglichkeit ist, dass Ihr den Harnisch lasst, wie er ist, und ihn sicher für ein stattliches Sümmchen weiterverkaufen könnt. Zwanzig Lysanthemer? Vielleicht... Und sei es nur an einen Lederer, der diese Technik eben näher studieren will."

Der Schneidergeselle atmete einmal tief durch. "Ich würde Euch für die Fertigung so oder so natürlich jemanden empfehlen, der ohnehin für den königlichen Hof arbeitet. Allerdings wüsste ich jetzt nicht, wer das ist, wenn es um Lederrüstungen geht. Der Zeugmeister ist Brandos Rorflin, ein ziemlich bärbeißiger Kauz, aber einer der zuverlässigsten Menschen, die Jorsan wohl zu bieten hat. Und der Sattler, der auch für die königlichen Stallungen arbeitet, ist Linhart Wagenbruch. Eine Kapazität, der Mann ist eher Künstler als ein Handwerker."

Chasin konnte erahnen, dass Thegenhag ein leichtes Seufzen gerade so unterdrückte, als er den Beutel sah, den die Diplomatin mitbrachte, und lächelte gezwungen. "Es tut mir von Herzen leid, dass ich Euch nicht besser dienen konnte, edle Dame" - oh ja, das tat es wirklich!
"Kann ich nicht sonst noch etwas für Euch tun?"
Frauen. Bestellen einen Schneider, wenn sie eine Rüstung wollen...

Moment einmal, war da nicht vor oder neben dem Harnisch tatsächlich noch etwas gewesen, weswegen die Tha'roon eigentlich nach einem Schneider hatte schicken lassen?
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Zanfar Aval'athil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 10. Mai 2015, 16:14

Der Nichtgenannte folgte dem Dialog der Beiden mit gezwungener Aufmerksamkeit. Er musste es voran treiben, diese verdammte Sprache zu lernen! Bis jetzt hatte er aus Ton, Gesten und Kontext halbwegs schließen können, worum es in etwa gehen könnte und ab und an erkannte er Worte im Gewirr aus Fremdheit, aber im Allgemeinen … bereitete ihm sein Unverständnis ärger. Seine Hände fuhren, nur um sich zu beschäftigen, über die Schuppen der Lederrüstung. Offenbar hatte Chasin beschlossen, den Mann für … Nichts? Zu bezahlen? Oder wollte sie ihm jetzt den Auftrag für ihre normale Garderobe geben? Er unterdrückt mit mühe und Ton ein entnervtes Seufzen. Der Schneidergeselle wirkte Nachdenklich, vielleicht sogar etwas enttäuscht? Wer mochte das schon sagen.

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Chasin Halona de Mondragil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Montag 11. Mai 2015, 09:04

"Kann ich nicht sonst noch etwas für Euch tun?"
Die Diplomatin hatte in seinen Gedanken gelesen und beinahe hätte sie so etwas wie Mitleid mit dem ehrlichen Mann empfunden, doch dafür war ihre Bekanntschaft bei weitem noch nicht tief genug. Trotzdem erkannte sie seine missliche Lage und lächelte versöhnlich in sich hinein. Er ging erstaunlich gut mit Enttäuschung um und blieb trotz allem ehrlich. Eine Eigenschaft die sie inzwischen durchaus zu schätzen gelernt hatte. Nicht jeder Bedienstete bei Hof war so. Es gab viel zu häufig jene die gern eine Lüge benutzten um an ihr Ziel zu gelangen, oder bei Zurückweisung sogar schnell mit Rachegedanken spielten. Meist blieb es nur beim Gedanken, aber die Intension hatte sie m Anfang jedes Mal aufschrecken lassen. Elias war da anders und das schätzte sie.
Frauen. Bestellen einen Schneider, wenn sie eine Rüstung wollen...
Fast hätte sie sich an ihrem Tee verschluckt. Etwas zu hastig stellte sie die Tasse ab und fing sich aber schnell.
Meine Güte, hab ich doch glatt vergessen … Tz … Zanfar muss mehr mehr aus dem Takt gebracht haben, als ich mir eingestehen möchte …
Ein kurzer, gesenkter Seitenblick durch ihre langen roten Wimpern zu ihrem Leibwächter und sie griff den verlorenen Gedanken wieder auf.
Stadt- und Reisekleidung!
„Ja, das könnt ihr.“
Sie lächelte freundlich und machte sich langsam auf dem Weg zur Tür.
„Meister Karellis hat mich seid ich hier bin immer gut beraten. Sein letztes Kleid für den Empfang des Grafen vor einer Woche hat ausgezeichneten Anklang gefunden. Nicht zu auffällig und doch elegant. Sehr gelungen. Meinen Dank. … Und bitte richtet ihm aus, dass ich noch weitere Kleidung benötige. Das Wetter hat doch sehr umgeschlagen und ich hätte gerne etwas für einen Ausflug in die Stadt, wetterfest und warm … praktisch. .. nicht zu auffällig, halt regional geprägte Mode … und wie immer, nicht zu eng! Ein komplettes Ensemble, Wäsche, Kleid Mantel mit Kapuze vielleicht … und Handschuhe oder so was … er kennt meine farblichen Vorlieben. Vielleicht etwas gedeckter .... Ich vertraue ihm. Und viele Grüße.“
Sie waren an der Tür angekommen und Chasin wartete ob er den Wink verstehen und gehen würde, oder noch Fragen hätte.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 13. Mai 2015, 22:42

"Mhmm..." Mit einem bedächtigen Nicken nahm der Geselle ihre Wünsche entgegen und folgte ihr derweil gemächlich zur Tür - diese Abläufe kannte er hinlänglich. Weiß und Braun müssten hübsch an ihr aussehen..., konnte sie noch einen sinnierenden Gedanken von ihm aufschnappen, als sie die "farblichen Vorlieben" erwähnte. Er lächelte, als sie ihre Zufriedenheit mit den vorigen Arbeiten und ihr Vertrauen kundtat. Eine formvollendete Verneigung:
"Ich bin sicher, wir werden Euch auch damit dienen können, edle Dame. Gibt es einen terminlichen Wunsch, bis wann Ihr die Sachen bräuchtet? Mal gucken, ob wir neu nähen oder Sachen anpassen müssen. Herrje, diese Maße... Eure aktuellen Maße hat er also, nehme ich an?" Runtergehungert hat sie sich wohl nicht, hehe.

Als er alle benötigten Antworten hatte, sicherte Herr Thegenhag ihr nochmals eine zügige Erfüllung zu und verabschiedete sich mit bravem Dank, auch für das Trinkgeld, und tadellosem Benehmen.
Sie waren wieder allein. Vorerst.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Donnerstag 14. Mai 2015, 12:24

Der Nichtgenannte öffnete dem Schneidergesellen noch die Türe und wies dem, nun zufrieden wirkenderen, Mann höflich den Weg nach draußen. In dem Moment, in dem sich die Türe hinter Thegenhag schloss, entspannten sich seine Haltung merklich und er zog die Handschuhe aus und lockerte den Schal um seinen Hals um sich selbst etwas Luft zu gönnen. Neugierig mustere er Chasin und eine ganz andere Hitze stieg in ihm auf, als er sich an das Ende ihres Gesprächs vor ihrem Besucher erinnerte. Sie trug jetzt, zu seinem Bedauern, den Morgenmantel über der dünnen anschmiegsamen Seide. Es war seltsam wie diese letzten Stunden seine Wahrnehmung der Tha'Roon verändert hatten. Vormals hätte es ihn weniger interessiert, was sie trug, aber jetzt ... dabei war ein so schlanker, fast androgyn wirkender Körper gar nicht nach seinem Geschmack. Vielleicht war es tatsächlich die Geistige Verbundenheit, die Chasin erwähnt hatte, die den Unterschied machte. Er suchte ihren Blick und 'dachte laut' Ich muss dringend daran Arbeiten, Garmisch zu lernen. Nicht zu wissen, was gesprochen wird, ist ärgerlich. Er spürte in sich einen leichten Unwillen, schon wieder solch 'fordernde' Intellektuelle Leistungen zu vollbringen. Dieser Morgen war auf seine Weise äußerst anstrengend gewesen ... und hatte ihn mit einer gewissen Neugierde zurück gelassen. Einer Neugierde die befriedigt werden wollte. Trotzdem sprach er zuerst unverfängliche Themen an.Vielleicht könnten wir unsere Lektion später am Tag fortsetzen. Relativierte er seine Anfrage. Was wirst du jetzt mit dem Harnisch anstellen?

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Chasin Halona de Mondragil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Freitag 15. Mai 2015, 16:25

Elias Farbvorstellungen gefielen Chasin, auch wenn sie mit ihrer eigenen Wahl nicht ganz Deckungsgleich waren. Sie liebte auch Braun und Weiß, aber eher getrennt und in weichen Tönen. Wie die des Herbstes. Dunkles Rot, Rotbraun, ein wenig Orange und Braun, warme, gedeckte Farben, die ihrem Haar das Feuer nahmen, auch dunkles Violett und Purpur, dass ihrer grellen fliederfarbenen Haut Milde schenkten.
"Ich bin sicher, wir werden Euch auch damit dienen können, edle Dame. Gibt es einen terminlichen Wunsch, bis wann Ihr die Sachen bräuchtet?“
„Es eilt nicht. Schickt einfach Nachricht, wenn ihr fertig seid.“
„Eure aktuellen Maße hat er also, nehme ich an?"
„Alles unverändert.“

Chasin lächelte und als der Schneider alle benötigten Antworten hatte, sicherte Herr Thegenhag ihr nochmals eine zügige Erfüllung zu und verabschiedete sich mit bravem Dank, auch für das Trinkgeld, und tadellosem Benehmen. Nachdem die Tür sich hinter ihm wieder geschlossen hatte, waren sie vorerst wieder allein. Die Diplomatin ließ ein paar Herzschläge verstreichen, dann atmete sie tief durch. Chasin lehnte sich mit hinter dem Rücken verschenkten Armen, neben ihrem Freund an den Türrahmen. Ihre Blicke suchten jene Zanfars und dieser 'dachte laut' :
Ich muss dringend daran Arbeiten, Garmisch zu lernen. Nicht zu wissen, was gesprochen wird, ist ärgerlich.
Aus der Färbung seiner grünlichen schimmernden Aura schloss sie, dass ihm das Lernen der Sprache sehr wichtig war. Die letzten Stunden, Tage und Wochen hatte durch ihr gemeinsames Üben sich sein Verständnis schon stark verbessert, doch im flüssigen Sprachgebrauch schien er noch seine Probleme zu haben. Chasin dachte für sich:
Auch hier gibt es anscheinend Unterschiede von Volk zu Volk. Wenn es darum ginge, die Handhabung mit einer neuen Waffe zu erlernen, wäre sein Geist und Körper sicher williger, die Informationen aufzunehmen. Ein Tha'Roon würde sich bei dem Versuch den Umgang mit einem Schwert zu erlernen wohl eher selbst entleiben.
Vielleicht könnten wir unsere Lektion später am Tag fortsetzen.
Sie nickte und wollte sich gerade für den Tag anziehen gehen, als er dann noch hinzufügte:
Was wirst du jetzt mit dem Harnisch anstellen?
Sie hatte sich leicht von der Wand abgedrückt und sah kurz zu erwähntem Gegenstand.
„Nun … Es ist eine Rüstung, etwas mit dem ich mich nicht auskenne. Er ist hierzulande von besonderer Qualität, das haben wir durch den ehrlichen Herrn Thegenhag herausgefunden. Er ist von deinem Volk, auf mysteriösem Wege hier erschienen und die Idee war es, dass er dir deine Aufgabe erleichtern könnte … Entscheide du. Ich kann nicht erwägen, ob er mehr Nutzen als Schaden bringt. Ich werde mich nun zu Ende ankleiden und dann sollten wir anfragen, ob es heute für uns etwas zu tun gibt. Wenn nicht können wir sehr gerne an neuen Vokabeln arbeiten.“
Damit drehte sie sich ab, damit er Zeit hatte eine Entscheidung zu treffen, ging in gewohnt langsamer Manier in ihr Zimmer. Sie hatte die Tür offen gelassen, damit Zanfar ihr folgen konnte, wenn er sich entschieden hatte. Nun galt es jedoch eine andere typisch weibliche Entscheidung zu treffen:
...und was zieh ich heute an?
Sie stand vor dem Wandschrank und betrachtete die Auswahl aus eleganten Stoffen. Meister Karellis war ein Künstler und viele seiner Kleider machten sie sogar etwas kleiner. Manche trugen auf und ließen ihren Körper weniger sphärisch, manche sogar etwas weiblicher erscheinen. Lächelnd dachte sie an die kleine, äußerst runde Tochter einer Adeligen, die sie kennen gelernt hatte und dieses Problem nicht hatte. Das Mädchen war halb so breit wie hoch gewesen und von einer so strahlenden Aura der Freude umgeben gewesen, dass sie fast jeden in ihrer Umgebung damit angesteckte hatte. Ihr gelbes, voluminöses Kleid mit aufgeplusterten Ärmeln und Rüschen, gleich einer runden Zitrone, hatte sein übriges getan und ihre Rundungen hatten so manchen verschlossenen Gedanken gelöst.
Nein, diese Wirkung habe ich leider nicht …
Chasin hatte den Mantel auf ihr Bett geworfen, sich ein dunkelrotes, hohes Mieder gegriffen und hielt einen ebenso dunklen langen Rock an ihre Hüften. Das Oberteil hatte einige hübsche, diagonale Nähte und ein goldener Zierstreifen spielte mit den Blicken des Betrachters. Es gefiel Chasin besonders, da es in dieser menschlich geprägten Umgebung etwas mehr dort hin zauberte, wo sonst so wenig war. Menschliche Frauen hatten üblicher Weise da mehr zu bieten. Dazu gab es passend lange rote Handschuhe, die bis zu den Schultern reichten und einen weiten Umhang mit Kapuze. Sie stieg in den Rock und zog ihn sich über das Unterkleid, schlüpfe von unten in das beidseitig zu schnürende Mieder, schlüpfte aus den Trägern des Unterkleides und stopfte diese gekonnt in die Hohlräume. Noch zwei Schritte zur Frisierkommode und ein wenig Schmuck angelegt, dann nur noch die Handschuhe und den Umhang, fertig wäre sie für den Palast.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 17. Mai 2015, 15:18

„Nun … Es ist eine Rüstung, etwas mit dem ich mich nicht auskenne. Er ist hierzulande von besonderer Qualität, das haben wir durch den ehrlichen Herrn Thegenhag herausgefunden. Er ist von deinem Volk, auf mysteriösem Wege hier erschienen und die Idee war es, dass er dir deine Aufgabe erleichtern könnte … Entscheide du. Ich kann nicht erwägen, ob er mehr Nutzen als Schaden bringt. Ich werde mich nun zu Ende ankleiden und dann sollten wir anfragen, ob es heute für uns etwas zu tun gibt. Wenn nicht können wir sehr gerne an neuen Vokabeln arbeiten.“
Zanfar nickte zur Bestätigung und sein Blick folgte ihr bis in ihr Zimmer, dessen Tür sie nicht verschloss. Und schon wieder sprichst du eine Einladung aus, die so nicht gemeint sein kann, Chasin. Aber vielleicht war er es auch, der Einladungen an Orten sehen wollte, die es nicht gab … immerhin waren sie Miteinader sehr vertraut, warum sollte sie da nicht die Türe geöffnet lassen. Er schüttelte über sich selbst den Kopf und zwang sich selbst dazu, sich auf den Harnisch zu konzentrieren. Er nahm das leichte weiche Leder auf und ließ seine Hände über die perfekt geformten Schuppen fahren. Drehte und wendete das Handwerkliche Meisterstück und prüfte seine Beweglichkeit auf mögliche Schwachstellen. Es war eine Schande, die Rüstung verkommen zu lassen oder zu zerstören. Allerdings barg sie die Gefahr, auf andere Umstände hin zu weisen, die besser nicht ans Licht kamen. Er brachte es nicht übers Herz, sie zu zerstören, noch wollte er in diesem Moment entscheiden, was mit ihr geschehen sollte. Eingeschlagen in ein Tuch packte er sie in die Tiefen seines Rucksacks, um sie nicht dem Blick eines neugierigen Dieners zu offenbaren.
Damit zufrieden ging er zu Chasins Räumlichkeiten und riskierte einen vorsichtigen Blick, um einzuschätzen, wie weit ihr Ankleiden voran geschritten war. Sie studierte gerade ihre Schmuckschatulle nach einem passenden Ensemble für ihre dunkelrote Garderobe. Das Mieder zählte zu einem seiner persönlichen Favoriten. Er klopfte an den Türrahmen, um sich anzukündigen und Schritt dann zu ihr heran, um zu sehen, ob er ihr bei dem Mieder noch behilflich sein konnte. Er hatte tatsächlich nicht unerhebliche Erfahrung im Binden (und vor allem Entschnüren) dieses hübschen 'Folterwerkzeugs'. Ulyne hatte es ihm damals beigebracht, als sie in einem Anflug von Langeweile beschlossen hatten, ihr Liebesspiel an den unmöglichsten und verbotensten Plätze zu vollziehen. Die Speisekammer des dunklen Herrschers war immer ein offener Punkt auf ihrer Liste geblieben. Die Erinnerung hinterließ einen bitteren Geschmack auf seiner Zunge als Ulynes blutleeres lebloses Gesicht in seinem Geist aufstieg.
Um sich wieder ins Hier und Jetzt zu befördern studierte er Chasins maßgeschneiderte Garderobe, die es bestens verstand ihr Vorzüge hervor zu heben. Im Gegensatz dazu wirkten seine schlichten Roben ärmlich und schäbig. Er hätte die Möglichkeit gehabt, sich neue angebrachtere Kleidung schneidern zu lassen, aber er hatte sich bewusst dagegen entschieden. Die Zeit, in der er von den teuersten Stoffen und maßgeschneiderter Kleidung umhüllen ließ, gehörten zu seiner finsteren Vergangenheit. Jetzt übte er sich darin, bescheiden und tiefsinnig statt oberflächlich und eitel zu sein. Auch wenn ihm sein Ego jedes mal einen gewaltigen Stich versetzte, wenn er seine simple Kleidung betrachtete, die so sehr mit der des Hofs kontrastierte.
Er zupfte beiläufig eine der roten Strähnen auf Chasins Rücken zurecht, die sich im Mieder verfangen hatte.

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Chasin Halona de Mondragil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Mittwoch 20. Mai 2015, 09:17

Zanfar nahm das leichte weiche Leder auf und ließ seine Hände über die perfekt geformten Schuppen fahren. Das gute Stück war ganz offensichtlich für eine Frau gefertigt worden, die alle Vorzüge besaß, die ein Mann sich nur wünschen konnte. Die Schalen waren nicht zu groß und nicht zu klein, eben angenehm gerundet und der Leib schmal und biegsam gearbeitet. Er drehte und wendete das Handwerkliche Meisterstück und prüfte seine Beweglichkeit auf mögliche Schwachstellen. Selbst unter den seitlichen Schnürungen lag jeweils eine schützende Lederschicht, was ihn nahezu perfekt machte. Es war eine Schande, eine solche Rüstung verkommen zu lassen oder zu zerstören. Allerdings barg sie die Gefahr, auf andere Umstände hin zu weisen, die besser nicht ans Licht kamen. Er brachte es nicht übers Herz, sie zu zerstören, noch wollte er in diesem Moment entscheiden, was mit ihr geschehen sollte. Eingeschlagen in ein Tuch packte er sie in die Tiefen seines Rucksacks, um sie nicht dem Blick eines neugierigen Dieners zu offenbaren.
Damit zufrieden ging er zu Chasins Räumlichkeiten und riskierte einen vorsichtigen Blick, um einzuschätzen, wie weit ihr Ankleiden voran geschritten war.
Sie stand seitlich zu ihm und studierte gerade ihre Schmuckschatulle nach einem passenden Ensemble für ihre dunkelrote Garderobe. Er klopfte an den Türrahmen und sie sah im lächelnd entgegen. Sie hielt eine goldene Haarklemme in den Händen und schob sie sich zentral über der Stirn in den Haaransatz, so dass der untere Teil lang fast zwischen ihren Bauen endete. Er schritt zu ihr heran, um zu sehen, ob er ihr bei dem Mieder noch behilflich sein konnte und sie folgte seinen angedeuteten Bewegungen fast automatsich. Sie hob auf merkwürdig folgsame Art erst den rechten Arm um ihn sein Werk verrichten zu lassen, dann den Linken. Er hatte tatsächlich nicht unerhebliche Erfahrung im Binden dieses hübschen 'Folterwerkzeugs'. Die schimmernden Schlieren die dabei in seiner Aura auftauchten, betachtete Chasin mit leicht schräg gelegtem Kopf. Er sah jedoch nicht so aus, als ob er ganz bei der Sache war und so teoretisierte sie, dass er gerade vergangene Erinnerungen in sich herauf beschwohr. Erinnerungen, die unter seinem gesenkten Blick verborgen blieben. Ganz kurz flackerte etwas dunkles in seiner Aura auf, aber konzentrierte er sich wieder auf ihre Garderobe, die es bestens verstand ihr Vorzüge hervor zu heben. Im Gegensatz dazu wirkten seine schlichten Roben ärmlich und schäbig. Er war offensichtlich in Gedanken versunken, eben nicht ganz bei der Sache und zupfte beiläufig eine der roten Strähnen auf Chasins Rücken zurecht, die sich im Mieder verfangen hatte. Das leichte Kribbeln auf ihrer Kopfhaut, floss ihren Nacken, dann die Schultern hinunter und hilterließ aufgestellte feinste Härchen.
"Oh!"
Die Tha'Roon betrachtete ihre Gänsehaut und strich mit der Spitze eines Fingers über den feinen Flaum im Nacken.
"Wirklich interessant..."
Nachdem das Mieder nun gut saß, griff sie nach den langen Armstulpen und den Handschuhen, verband sie mit den kleinen Knöpfen am Handgelenk und zog sie an. Dann drehte sie sich zu Zanfar und betrachtete sein nachdenkliches Mienenspiel.
"Bist du sicher, dass ich dir beim Schneider nichts in Auftrag geben soll?"
Sie hatte ihn schon einmal gefragt, doch er hatte dankend abgelehnt.
"Gute Kleidung hat nicht immer etwas mit Eitelkeit, sondern auch mit Respekt dem betrachtenden Auge gegenüber zu tun. Wär ich dreckig, würde stinken, in Lumpen gehüllt und ungepflegt, wie würde der König wohl von mir denken? Ich zolle ihm damit Respekt und zeige ihm, dass ich mich anzupassen weiß. Kleidung kann auch eine Form der Wertschätzung sein, wenn man sie nicht übertreibt. Schlichtheit ist immer gut, da man sich damit nicht in den Vordergrund setzt, aber gegen eine gute und gepflegte Erscheinung ist nichts zu sagen. ... Oder findest du, dass ich eitel wirke?"
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Zanfar Aval'athil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Donnerstag 21. Mai 2015, 21:25

Das leichte Kribbeln auf Chasins Kopfhaut floss ihren Nacken, dann die Schultern hinunter und hinterließ aufgestellte feinste Härchen.
"Oh!"
Die Tha'Roon betrachtete ihre Gänsehaut und strich mit der Spitze eines Fingers über den feinen Flaum im Nacken.
"Wirklich interessant..."
Chasin sprach ungewollt die Gedanken des Nichtgenannten aus. Sie empfindet also doch etwas bei meiner Berührung … vielleicht sind die Tha'Roon den anderen humanoiden Völkern doch nicht so fern. Vielleicht muss man in ihr nur die unterdrückten Instinkte an die Oberfläche locken … was für ein Spaß das werden würde … Er fuhr sich bei diesem Gedanken mit der Zunge über die Lippen. Aus! Maßregelte er sich selbst entschieden und seine sein Kiefer schloss sich mit einem klacken der Zähne. Nachdem das Mieder nun gut saß, griff Chasin nach den langen Armstulpen und den Handschuhen, verband sie mit den kleinen Knöpfen am Handgelenk und zog sie an. Dann drehte sie sich zu Zanfar und betrachtete sein nachdenkliches Mienenspiel.
"Bist du sicher, dass ich dir beim Schneider nichts in Auftrag geben soll?"
Sie hatte ihn schon einmal gefragt, doch er hatte dankend abgelehnt.
"Gute Kleidung hat nicht immer etwas mit Eitelkeit, sondern auch mit Respekt dem betrachtenden Auge gegenüber zu tun. Wär ich dreckig, würde stinken, in Lumpen gehüllt und ungepflegt, wie würde der König wohl von mir denken? Ich zolle ihm damit Respekt und zeige ihm, dass ich mich anzupassen weiß. Kleidung kann auch eine Form der Wertschätzung sein, wenn man sie nicht übertreibt. Schlichtheit ist immer gut, da man sich damit nicht in den Vordergrund setzt, aber gegen eine gute und gepflegte Erscheinung ist nichts zu sagen. ... Oder findest du, dass ich eitel wirke?"
Ohnehin schon etwas aus dem Takt gebracht überraschte ihn Chasins Scharfsinn. Sie las in ihm wie in einem offenen Buch. Er suchte ihren Blick, um ihr Antworten zu können.
Nein, in keinster Weise. Deine Garderobe ist dem Zweck dienlich und absolut notwendig … aber ich wäre auch äußerst überrascht, wenn du tatsächlich jemals ein Gefühl wie Eitelkeit entwickeln würdest. Das passt nicht zu dir, aber … du kanntest mich nicht, wie ich damals war … arrogant, rücksichtslos. Ich habe Angst, wenn ich meinen alten Eigenarten nachgehe, wieder dieser Mann zu werden. Vermutlich hält mich dass davon ab, meine Garderobe etwas anzupassen. Du hast recht, es ist eine Art den Respekt zu erweisen und keine unbedingt Selbstsüchtige sondern vielmehr Praktische Erwägung.
Er hielt einen Moment inne um ihr Zeit zu blinzeln zu geben und fügte dann hinzu.
Ich schätze ich bin einfach etwas Stur und Unvernünftig in dieser Hinsicht … nicht nur in dieser. Er lachte leise und etwas bitter. Es ist ja nicht so, dass es ungemein Praktisch wäre, ein Schweigegelübde zu halten, gerade hier nicht. Vielleicht ist der Zeitpunkt, an dem ich die Zähne zu einem Wort auseinander bekomme, der, an dem ich Anfange vernünftig und praktisch zu Handeln. Bis dahin betreibe ich meine subtile Selbstgeißelung etwas weiter. Ich will ja nicht mit alten Traditionen brechen. Sein Blick, vormals auf Chasins aufmerksame Mimik gerichtet, wanderte ein Stück tiefer auf die sanften lavendelfarbenen Hügel ihrer Brüste. Das Kleid steht dir gut. Er richtete die fordere Schleife ihres Mieders unnötigerweise ein weiteres Mal und strich dabei wie zufällig mit den Fingerknöcheln an dessen Rand entlang. Sehen wir mal, ob es ein Zufall war Um seinen aufkommenden Gedanken zu verschleiern, senkte er den Blick.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Freitag 22. Mai 2015, 20:17

Zanfar suchte ihren Blick, um ihr Antworten zu können.
Nein, in keinster Weise. Deine Garderobe ist dem Zweck dienlich und absolut notwendig … aber ich wäre auch äußerst überrascht, wenn du tatsächlich jemals ein Gefühl wie Eitelkeit entwickeln würdest. Das passt nicht zu dir, aber …
Ich bin dieser Regung manchmal näher als ich zugeben möchte, aber es betrifft eher die Faszination der Schönheit an sich, als mein eigenes Erscheinungsbild, insofern magst du Recht haben mein Freund.
, dachte Chasin, während Zanfar fort fuhr:
Du kanntest mich nicht, wie ich damals war … arrogant, rücksichtslos. Ich habe Angst, wenn ich meinen alten Eigenarten nachgehe, wieder dieser Mann zu werden. Vermutlich hält mich das davon ab, meine Garderobe etwas anzupassen. Du hast recht, es ist eine Art den Respekt zu erweisen und keine unbedingt Selbstsüchtige sondern vielmehr Praktische Erwägung.
Er hielt einen Moment inne um ihr Zeit zu blinzeln zu geben und Chasin erfreute sich an seiner Umsicht und Aufmerksamkeit, um ihre Fähigkeiten ausgewogen für ihre Kommunikation nutzen zu können.
Ich schätze ich bin einfach etwas Stur und Unvernünftig in dieser Hinsicht … nicht nur in dieser.
Er lachte leise und etwas bitter. Es war ein Laut, den sie noch nie bei ihm gehört hatte und sie freute sich sichtlich darüber.
Es ist ja nicht so, dass es ungemein praktisch wäre, ein Schweigegelübde zu halten, gerade hier nicht. Vielleicht ist der Zeitpunkt, an dem ich die Zähne zu einem Wort auseinander bekomme, der, an dem ich Anfange vernünftig und praktisch zu Handeln. Bis dahin betreibe ich meine subtile Selbstgeißelung etwas weiter. Ich will ja nicht mit alten Traditionen brechen.
Selbstkritik, ein Hauch Ironie, aber auch Vorsicht klangen in seinen bewusst formulierten Gedanken mit und Chasin verstand was er meinte. Er selbst musste die Entscheidung treffen, wann, wo und mit welchen Mitteln er sich selbst eine Chance auf einen neuen Lebensweg geben wollte. Seine selbst erwählte Geißelung, wie er es nannte, war seine Art um die Dämonen seiner Vergangenheit im Zaum zu halten. Dämonen die Chasin nicht kannte und auch nicht einschätzen konnte. Sein Blick, vormals auf Chasins aufmerksame Mimik gerichtet, wanderte ein Stück tiefer, so dass seine Wimpern schon fast das Rund seiner Iriden verdeckten.
Das Kleid steht dir gut.
Willst du deine Gedanken vor mir verbergen, weil sie mir schaden könnten, oder weil sie dir selbst die Schmerzen deiner Vergangenheit widerspiegeln?
Sie sprach die Frage nicht aus aber neigte ihren Kopf zur Seite, wie sie es immer tat, wenn er drohte den Kontrakt abreißen zu lassen. Sie wollte einfach nur für ihn da sein, so wie er für sie da war, also trat sie einen Schritt näher, beugte sich ganz leicht nach vorne und suchte seinen Blick. Zanfars Hand hob sich scheinbar geistesabwesend und richtete die fordere Schleife ihres Mieders unnötigerweise ein weiteres Mal.
Was ist das nur mit seiner Aura? Dieser Schimmer … wie Elfenbein … Täusche ich mich oder ist es mehr geworden?
Seine Hand ruhte noch am Rand ihrer Kleidung und die Aura ihrer eigenen nagenden Neugierde begann sich mit seiner zu vermischen. Dabei strich zufällig sein Fingerknöchel am Rand des Kleidungsstücks entlang.
Sehen wir mal, ob es ein Zufall war ...
Um seinen aufkommenden Gedanken zu verschleiern, senkte er den Blick und Chasin konnte nur noch seine Aura sehen.
Was verbirgt er vor mir? Warum? Was ist das für ein Verhalten? …
Während Zanfar scheinbar vollkommen ruhig vor ihr stand und den Blick gesenkt hielt betrachtete Chasin die Farben seiner Aura. Irgendetwas änderte sich zunehmend und ihre Neugierde brannte spürbar unter ihrer Haut. Besonders ihr oberer Brustkorb begann deutlich seine Durchblutung zu erhöhen und fühlte sich deutlich wärmer zu ihrer Normaltemperatur an. Hatte er das Mieder doch zu eng geschürt, dass sie jetzt unter aufsteigenden Hitze litt? Egal was auch gerade in seinem Kopf vor ging, sie vertraute ihm vollkommen und hielt ganz still.
Vielleicht … er meinte als letztes, dass mir das Kleid gut steht … Ob er darüber nachdenkt, doch sein Erscheinungsbild anzupassen? Puh, ist das warm … hm … seltsam … Warum ist mir an den Stellen so warm an denen meine Haut nicht von Stoff bedeckt ist? Staut sich mein Blut?
Chasin wandte ihren Kopf zu ihrem Spiegeltisch und ihre Augen weiteten sich merklich. Das zarte Flieder ihres Gesichts hatte sich in ein deutlich dunkleres Violett verwandelt.
„Könntest du bitte die Verschnürung wieder etwas lockern, ich befürchte, etwas stimmt nicht mit mir. Ich habe ganz dunkle Wangen.“
Sie hob die Arme über den Kopf, atmete tief durch, was ihren Brustkorb hob. Dann verschränkte sie ihre Hände locker im Nacken und drehte sich ganz zum Spiegel, so dass sie Zanfar und sich dort sehen konnte. Seine Hand, sofern er sich nicht bewegte, strich von der Schleife dem Rand ihrer Vorderseite, ihre Seite bis zu ihrem Rücken entlang. Um ihr bei den Schnürungen helfen zu können hatte er seine Handschuhe ausgezogen. Das Gefühl ihre Haut zu berühren kannte er schon von früheren kurzen Momenten, allerdings hatte sie sich dann häufig wie die Blätter des kühlen Lotus angefühlt, samtig, glatt und kühl. Die Tha'Roon konnte nicht sehr gut ihre Körperwärme halten, da sie kein Fettgewebe besaß, wie die Menschen. Doch jetzt wärmte etwas von innen diesen Körper und ließ ihn unter seinen Fingerspitzen erglühen, ohne dass der innewohnende Verstand das gesamte Ausmaß der Reaktionen erfassen konnte. Die Tha'Roon kannte definitiv nicht solche Art von Berührungen, aber auch sie war so sehr Mensch, dass ihr Körper seinerseits Reaktionen zeigte. Sie war wie das sprichwörtliche Wachs in seinen Händen. Erst kalt und hart, aber um so länger man es in den Händen massierte um so weicher wurde es. Es war sicher ein verlockendes Spiel für eine dunkelelfische Seele. Er könnte sie nach seinem Willen formen, ohne dass ihr Verstand es begreifen würde. Seine dunkle Gestalt verschwand fast vollständig hinter ihr, nur seine breiteren Schultern und der Glanz seiner Maske umgaben ihre Schultern wie ein schützender Mantel. Irgendwie hatte sie sich an diesen Anblick schon so sehr gewöhnt, dass er einfach zu ihr gehörte. Zanfar war ein Teil ihrer selbst geworden, eine ganz eigenständige Aura ihres Seins, die immer da war. Sie lächelte ihr gemeinsames Spiegelbild an und war einen Moment von dem Bild gefangen. Es war schön und Schönheit war es die sie fesselte. Dann fiel ihr etwas ein.
Wenn er doch neue Kleidung möchte, dann braucht der Schneider seine Maße und es wäre wohl möglich gefährlich jemanden so nah an ihn heran zu lassen. Sie könnten dabei entdecken was er ist und das könnte unnötigerweise Komplikationen bedeuten. Ich muss den Nutzen abwägen … Ich könnte es machen … Ich erinnere mich gut wo sie bei mir überall angehalten haben …
„Möchtest du, dass ich bei dir Maß nehme?“
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Zanfar Aval'athil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Freitag 22. Mai 2015, 22:51

Voller Faszination betrachtete der Dunkelelf die Veränderung in Chasins Körpersprache. Ihre Haut gewann an Farbe, wurde wärmer, ihr Atem wurde unmerklich schneller und ihre Lippen bekamen einen satteren Ton. „Könntest du bitte die Verschnürung wieder etwas lockern, ich befürchte, etwas stimmt nicht mit mir. Ich habe ganz dunkle Wangen.“ Ohh süße Versuchung … Chasin, Chasin … wie wird es erst sein, wenn du begreifst, was du mit so wenigen Worten und Gesten mit mir anstellen Kannst? Er ließ es sich nicht nehmen, die Berührung während ihrer Drehung aufrecht zu halten. Vorsichtig löste er das Mieder etwas, wobei er sich nicht nehmen ließ, ihr über die nackte Haut zu streichen. Dass sie nicht begriff, was mit ihr geschah, löste einen Stich des Bedauerns in ihm aus, wo früher vermutlich nur böses Vergnügen gewesen wäre. Sie reagierte auf seine Berührung und reagierte doch nicht. Es schien fast, als hätte jemand die Brücke zwischen ihrem körperlichen Empfinden und ihrem Verstand zerschlagen. Der Sardist in ihm bemerkte, dass dies vermutlich eine hervorragende Methode war, um einen Tha’Roon ins Schwanken zu bringen. Trieb man es zu weit, würde es irgendwann im Geist desjenigen ankommen und ihn überrollen, ihm das Gefühl der Kontrolle nehmen. Allerdings war das nichts, was er mit Chasin vorhatte. Er wollte eine Reaktion von ihr, wollte, dass sie wieder Zugang zu diesem Teil ihrer selbst zu bekam und begriff, genoss was er tat, doch es ging darum, etwas Schönes zu teilen, nicht zu quälen. Er wollte gerade durch ihr volles rotes Haar streichen, da brachte sie ihn mit ihrer Frage wieder aus dem Takt.
„Möchtest du, dass ich bei dir Maß nehme?“
Was?! Ein Schauer durchfuhr ihn, als er ihre Frage realisierte. Er realisierte nicht, dass sie ihn nicht sah und Dachte: Ohja … das würde mir gefallen … Seine Augen verengten sich etwas unter der Maske, vermutlich weil er nachdenklich die Stirn runzelte. Beschäftigt sie wirklich noch die Frage nach meiner Garderobe, oder er liegt es an anderen Dingen …. Er zog seine Hände, die noch immer auf halbem Weg zu ihrem Schopf inne hielten, zurück. Er ließ den Blick schweifen, auf der Suche, nach einem langen Band oder einer Kordel, die als Maßband fungieren konnte. Vier Jahre im Zölibat lassen mein Hirn weich werden, jetzt suche ich schon völlig begeistert nach einem Maßband Ersatz um irgendeine Berührung einer Frau zu spüren … die keine Ahnung von anderer Nähe, als der des Geistes hat. Glückwunsch Zan, du hast den Boden Verfehlt und direkt das Kellergeschoss gefunden … Nichtgenannter. Zanfar ist Tod. korrigierte er sich. Sein Blick fiel auf ein ordentlich zusammen gerolltes violettes Band, dass auf dem Schminktisch der Tha’Roon lag. Nicht das Ideale Werkzeug aber sicher ausreichend. Er griff halb um die schlanke Frau vor sich herum um das Band zu erreichen. Dabei legte er ganz selbstverständlich die andere Hand um ihre schlanke Taille. In halber Umarmung, sein Kopf so geneigt, dass er ihrem Blick im Spiegel begegnete. Hast du ein Maßband? Ansonsten könnten du damit sicher Improvisieren. Jetzt war es, der Hitze in sich aufsteigen fühlte. Nur dass er sehr wohl einordnen konnte, woher das Gefühl kam. Sie Arm zu halten tat viel zu gut.

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Chasin Halona de Mondragil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Montag 25. Mai 2015, 19:01

Das Bild im Spiegel kam in Bewegung, löste etwas die Verschnürung ihres Mieders, was aber irgendwie nicht wirklich Linderung verschaffte.
Erste Theorie: Die Wärme seiner Hände bewirkt eine Art Umkehr Reaktion in Relation zu meinem Blutfluss, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße und einer Steigerung der Zirkulation führen könnte. Symptome: Aufsteigende Hitze, Kribbeln … und zugegebener Maßen ein leicht weiches Gefühl in den Knien, was noch zu ergründen wäre.
Zanfars Körper schob sich an ihr vorbei, um nach einem Gegenstand auf ihrem Schminktisch zu greifen. Ein ordentlich zusammen gerolltes violettes Band, lag nun in seiner offenen Handfläche.
Nicht das Ideale Werkzeug aber sicher ausreichend. Die Schneiderin letztes Mal hatte ihres in Ellen unterteilt, die vier Finger breit kürzer waren als meine. Daran werde ich mich orientieren können. Oder besser noch direkt an Zanfar. Er hat einen ausgesprochen gut proportionierten Körper für einen Mann seiner Art.
Seine andere Hand lang ganz selbstverständlich auf ihrer schlanken Taille und seine Körperwärme durchdrang langsam ihre Kleidung, dort wo sie sich berührten.
Zweite Theorie: Bei der potenziell ansteigenden Körperwärme in den letzten viereinhalb Minuten wäre ohne Regulation eine Überhitzung der Organe in 23 Minuten absehbar. Schlussfolgerung: Präventives Entkleiden in 15 Minuten und gegebenen Falls kalte Waschung vornehmen.
Sie standen in halber Umarmung, sein Kopf so geneigt, dass er ihrem Blick im Spiegel begegnete.
tsaH ud nie dnabßaM? netsnosnA netnnök ud timad rehcis nereisivorpmI.
Was???

Sie erzitterte leicht und blinzelte ein paar Mal verwirrt, während ihre Hand sich auf das Band und in seiner Hand und seine Fingern legte.
„Das ist ja interessant! … Bleib bitte einen Moment so.“
Einen Moment lang suchte ihren Augen noch im Spiegel nach seinen Gedankengängen. Seine Aura umhüllte sie fast vollständig, machtvoll, leuchtend, von sehr viel stärkerer Intensität als ihre eigene, doch seine Worte kamen seltsam unverständlich und entfremdet bei ihr an. Still stand sie da, hielt ihre Hand in seiner und versuchte den Effekt zu analysieren.
„Überaus faszinierend! …
Sie nahm das Band aus seiner Hand und bewegte ihren Körper dabei leicht an ihm.
„Weist du … ich kann deine Gedanken nicht lesen, wenn ich deine Augen im Spiegel sehe. Ich sehe sie war, aber … ich kann sie nicht verstehen. Sie sind merkwürdig verdreht.“
Damit drehte sie sich noch ein Stück weiter und wandte ihre Seite seiner Brust zu. Die plötzliche Nähe, der Schimmer seiner Maske, ließ auf der Haut ihrer Schulter kleine kupferfarbene Funken tanzen, während seine Handfläche warm zwischen ihren Schulterblättern ruhte. Ihre Lippen hauchten etwas atemlos:
„Ich habe da eine Theorie... Durch die Potenzierung unserer Körperwärme werde ich mich in spätestens 15 Minuten ausziehen müssen. Die Kühlung bedürfte mindestens weiterer 20 Minuten, was jedoch dann mit unseren anderen Plänen kollidiert.“
Sie drehte sich noch ein kleines Stück weiter schon halb aus seiner Umarmung heraus. Zumindest hatte sie schon einmal die logische Schlussfolgerung gezogen, dass seine Nähe etwas mit der Wärme ihres Körpers zu tun hatte.
„Das wird gehen.“
Sie schaute auf ihre Hände und maß an Zanfars Arm eine Elle ab um an der entsprechenden Stelle einen Knoten in das Band zu machen. Dann die Spanne zwischen Daumen und Mittelfingerspitze und einen Finger, was die gängigsten Maßeinheiten darstellten. Danach begann sie akribisch sich an seinem Körper entlang zu arbeiten. Die Strecken von der Schulterspitze bis zum Handrücken, ebenso auf der Innenseite, hinauf bis zur Achsel, Handgröße und Breite, Schulterlänge bis Halsansatz, gesamte Schulterbreite, Halslänge bis zum Scheitel, Kopfumfang, Brustumfang, Taillenumfang, Hüftumfang, Rumpflänge, Knöchelumfang der Füße, äußere Beinlänge von der Taille bis zum Knöchel, innere Beinlänge, Schuhgröße und Breite. Natürlich wurde jede Extremität einzeln ausgemessen um Arm- oder Beinlängendifferenzen ausschließen zu können. Alles wurde nach jedem Schritt auf einem kleinen Pergament genaustens dokumentiert, während die Tha'Roon sich mal in kniender Position, mal halb sitzend oder hockend um ihn herum bewegte. Zum Schluss saß sie lächelnd gerade auf ihrer Bettkante vor ihm und hatte noch den Blick von ihren Aufzeichnungen. Die 15 Minuten waren um und sie hob den Blick.
„Gut. … und warm ist mir auch nicht mehr. Können wir dann gehen?“
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Zanfar Aval'athil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Dienstag 26. Mai 2015, 19:28

Ein Schauer durchlief dir Tha’Roon und sorgte für ein Gefühl des Triumphes in dem Nichtgenannten, als seine Nähe weiter unbeachtete Seiten in ihr schwingen ließ.
„Das ist ja interessant! … Bleib bitte einen Moment so.“
Still stand sie da, hielt ihre Hand in seiner und versuchte den Effekt zu analysieren.
Jetzt habe ich sie!
„Überaus faszinierend! …
Sie nahm das Band aus seiner Hand und bewegte ihren Körper dabei leicht an ihm.
„Weist du … ich kann deine Gedanken nicht lesen, wenn ich deine Augen im Spiegel sehe. Ich sehe sie war, aber … ich kann sie nicht verstehen. Sie sind merkwürdig verdreht.“
Nicht … dieser Frau das Denken abzugewöhnen ist schwerer als angenommen …
Damit drehte sie sich noch ein Stück weiter und wandte ihre Seite seiner Brust zu. Die plötzliche Nähe, der Schimmer seiner Maske, ließ auf der Haut ihrer Schulter kleine kupferfarbene Funken tanzen, während seine Handfläche warm zwischen ihren Schulterblättern ruhte. Ihre Lippen hauchten etwas atemlos:
„Ich habe da eine Theorie... Durch die Potenzierung unserer Körperwärme werde ich mich in spätestens 15 Minuten ausziehen müssen. Die Kühlung bedürfte mindestens weiterer 20 Minuten, was jedoch dann mit unseren anderen Plänen kollidiert.“
Auch den Dunkelelfen ließ die Nähe nicht kalt und ihre Atemlosigkeit ließ Hitze in ihm Aufsteigen, allerdings nur, bis ihn ihre Worte wirklich erreichten. Nur mit Mühe schaffte er es, nicht laut los zu Lachen. Ganz hielt er sich jedoch nicht unter Kontrolle und seine Schultern hoben sich einige Momente unter einem leichten, fast stummen Lachen. Früher oder Später musste er einen geeigneten Keller finden, in dem er das Lachen nachholen konnte.
Sie drehte sich noch ein kleines Stück weiter schon halb aus seiner Umarmung heraus, was einige Enttäuschung und ein leeres Gefühl an der Stelle, an der sie ihn vormals berührt hatte, auslöste. Zumindest hatte sie schon einmal die logische Schlussfolgerung gezogen, dass seine Nähe etwas mit der Wärme ihres Körpers zu tun hatte.
„Das wird gehen.“
Dann begann die Tha’Roon mit ihrer Vermessung. Wie bei allem ging sie Präzise und Sachlich vor, vermutlich die einzige Tatsache, die ihn vor einem äußerst peinlichen Moment bewahrte. Schon jetzt kostete es ihn all seine Selbstbeherrschung, seinen ausgehungerten Körper zu bändigen. Die leichten Berührungen waren Balsam und Folter gleichzeitig. Er hungerte nach menschlicher Nähe und die leichten streichenden Handbewegungen Chasins fühlten sich viel zu intensiv auf seiner Haut an. Einige Male schloss er die Augen, nur konzentriert auf das Streichen der Schnur und der schlanken Hände, die Sachkundig seine Maße nahmen. Es hätte ein unschuldiges Erlebnis sein können, aber der Morgen sorgte für eine andere Art der Intensität. Wie hätte es sich wohl angefühlt, wenn diese federleichten Berührungen ihm die Jacke von den Schultern strichen, weniger Sachlich und vielmehr Liebkosend? Was wenn … er schloss die Augen. Tu das nicht, du machst euch Beide damit unglücklich. Als Chasin, die sich von oben herab arbeitete, in die Nähe seiner Mitte geriet musste er sich feste auf die Lippen beißen, um sich nicht zu verraten. Sie dann noch auf den Knien vor sich zu haben, ihr Kopf auf Höhe seines Bauches( wenigstens verhinderte ihre Größe etwas anderes) Himmel lass es bald vorbei sein. Sand er ein wenig ernst gemeintes Stoßgebet Richtung Decke. Natürlich würde sie seine Aura wahrnehmen können, aber er hoffte darauf, dass sie noch nicht gänzlich begriff, was diese bedeutete. Zum Glück gönnte sie ihm immer wieder Momente, in denen er aufatmen konnte, in denen sie alles sorgfältig notierte.
Zum Schluss saß sie lächelnd gerade auf ihrer Bettkante vor ihm und hatte noch den Blick von ihren Aufzeichnungen. Die 15 Minuten waren um und sie hob den Blick.
„Gut. … und warm ist mir auch nicht mehr. Können wir dann gehen?“
Das, oder du ziehst dich doch sicherheitshalber aus, wir wollen ja nicht, dass du doch noch überhitzt. Er stockte und hoffte, dass sie gerade nicht in seine Augen geblickt hatte. Ich meine … ja, lass uns gehen. Er wollte sich schon umdrehen, da viel ihm ein. Danke fürs Vermessen. Dann suchte er sein Heil in der Flucht, indem er ihr Zimmer verließ, um seine Handschuhe und seinen Schal zu holen und sich fertig zum Aufbruch zu machen. Gut, dass ich ein Schweigegelübde abgelegt habe, ich glaube nicht, dass ich gerade irgendetwas sinnvolles über die Lippen bringen könnte

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Mittwoch 27. Mai 2015, 09:51

Das, oder du ziehst dich doch sicherheitshalber aus, wir wollen ja nicht, dass du doch noch überhitzt.
Er stockte und hoffte, dass sie gerade nicht in seine Augen geblickt hatte, doch sie lächelte nur und schüttelte leicht verneinend den Kopf. Offenbar sah sie seinen Vorschlag als nicht notwendiger Weise umsetzungsfähig an.
Ich meine … ja, lass uns gehen.
Er wollte sich schon umdrehen, da viel ihm ein.
Danke fürs Vermessen.
Dann suchte er sein Heil in der Flucht, während sie die letzten Notizen für den Schneidermeister vollendete und einen kleinen Brief dazu schrieb.

Sehr geehrter Meister Karellis,

anbei sende ich ihnen, als einen kleinen Nachtrag zu meinen heute bei Herrn Thegenhag in Auftrag gegebenen Kleidungstücken, meine Notizen und ein Band mit den Maßen meines Dieners zu ihrer Orientierung. Sie haben ihn bei meinem letzten Besuch bereits kennen gelernt. Eine Anprobe ist aus Zeitmangel nicht möglich und ich wünsche, dass sie ihm einen seinen Stil entsprechenden Anzug anfertigen, der auch hier bei Hof getragen werden kann ohne Aufsehen zu erregen. Seinem Orden entsprechend sollte trotzdem jeder Körperteil verhüllt sein. Ich bitte sie dies zu berücksichtigen und erwarte ihre Rückmeldung mit Freuden.

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Sie faltete das Papier ordentlich zusammen, versiegelte es, schrieb Karellis Namen auf die Rückseite und schob es oben in ihr Mieder. Dann ergriff sie ihren Umhang, der in diesen kühlen Tagen doch einen guten Schutz auf den teils zugigen Gängen bot und legte ihn an. Mit langen Schritten trat sie dann ihn ihr gemeinsames Wohnzimmer und wartete auf Zanfar.
Hm … Ich sollte entweder den Haushofmeister oder den Sekretär des Königs aufsuchen. Vielleicht auch einen seiner Berater, oder den General seiner Armee? Ich werde einfach nachfragen lassen, ob meine Dienste heute benötigt werden.
Ganz tief verborgen in ihr hoffte ein kleiner Teil von ihr, dass es vielleicht nichts zu tun gab und sie sich der Erforschung von Zanfars merkwürdiger Aurenentwicklung der letzten Stunden widmen konnte, aber gleichzeitig hielt ihr Pflichtbewusstsein sie von diesen Überlegungen noch sehr fern. Als ihr stiller Freund dann fertig angezogen und mit seiner Maske wieder vor ihr stand, sagte sie dann aber doch noch:
„Warte … bevor wir gehen, und uns wieder der Öffentlichkeit stellen, möchte ich mich noch bei dir bedanken.“
Sie beugte den Hals und knickste leicht vor ihm.
„Dieser Morgen war ausgesprochen lehrreich für mich. Ich hoffe, dass wir noch viele weitere dieser kostbaren Momente teilen können. - Danke!“
Sie hatte seine Hand genommen und sanft gedrückt, dann ließ sie auch gleich wieder los und wandte sich zur Tür, ohne den Blick von ihm zu nehmen.
„Lass uns nachfragen, ob meine Dienste heute gebraucht werden.“
Sie strahlte ihn dabei so herzlich an, als sei er das einzige Wesen auf der Welt, dass ihr Herz derzeit mit Wärme erfüllen konnte … Und so war es ja auch.
Sie war eine einsame Tha'Roon, gestrandet zwischen Wesen die sie noch verstehen lernen musste und er war ihr Begleiter, ihr Leibwächter, ihr Freund und Partner in allen Dingen. Ob dies alles zu einer Bürde, zu etwas viel tieferem, zu etwas köstlich Süßem, oder zu wahrer Freundschaft erwachsen konnte, würde sich noch zeigen. Der Nichtgenannte hatte dabei die Zügel in der Hand und die Last dieser Verantwortung wog sicher nicht gerade leicht auf seinen Schultern. Trotzdem wusste er aus ihren Reaktionen, dass sie durchaus gewillt war zu lernen, diese Erfahrungen zu machen, doch ob es auch gut für sie war? Ihre Art emotionale Dinge wie Gefühle so sachlich analysieren zu wollen war sicher gewöhnungsbedürftig und machte die Situation nicht einfacher. Doch das alles waren Dinge über die sie sich noch Gedanken machen konnten. Jetzt galt es erst einmal den Alltag zu bewältigen.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 28. Mai 2015, 15:05

Es klopfte ausgerechnet genau in dem Moment, als Chasin die Türklinke herunter drückte, und das für die hiesigen Verhältnisse recht energisch. Oder hatte jemand sie etwa durch die Tür belauscht und holte nun rasch das Klopfen nach, um sich nicht verdächtig zu machen?

Ein schlaksiger Page in jugendlichem Alter stand vor der Tür und schaute zunächst mit weit geöffneten Augen, als die Tür auf ging, ehe er blinzelte, sich räusperte und eine irgendwie linkisch wirkende Verbeugung andeutete, bevor er mit den ihm offenbar aufgetragenen Worten heraus platzte: "Edle Dame Dämontagil, Ihr sollt... Verzeihung! Der Ge.. Seine Durchlaucht General von Pappelhain wünscht Eure Anwesenheit. Ich soll Euch zu ihm geleiten. Wenn nichts Wichtigeres anliegt. ..für Euch natürlich!" Hoffentlich merkt sie es nicht! Sie kann .. kann sie Gedanken lesen?! Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Wieso eigentlich blau?.. Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue - so ging es in seinem Kopf zunächst weiter, während sein Blick ein klein wenig unkonzentriert wirkte - warum nur?
Selbst bei eingeschränkter Sicht leuchtete er für die Tha'roon ängstlich blau vor sich hin und wenn sie links blinzelte, mischten sich schamhafte purpurne Schlieren dazu. Zudem war der Bursche entsetzlich aufgeregt.

Wenn nichts Wichtigeres anlag?! General von Pappelhain war der älteste im kleinen Kreis jener höchstverdienten Soldaten, die seine Majestät in militärischen Belangen berieten. Ob er auch der wichtigste war, darüber stritt man sich bei Hofe natürlich, je nachdem, wem die eigene Loyalität gehörte oder mit welchen Familien man verbündet oder verfeindet war. Die Liste jener Begebenheiten, die wichtiger sein konnten, war kurz.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Freitag 29. Mai 2015, 08:36

Die Tha'Roon betrachtete mit anfänglich verdutzten Gesichtsausdruck den schlaksigen Pagen, der anscheinend an der Tür gelauscht haben musste. Natürlich resümierte sie für sich sofort in Gedanken, was er gehört haben könnte, doch bis auf ihre an Zanfar gerichteten Worte:
Warte … bevor wir gehen, und uns wieder der Öffentlichkeit stellen, möchte ich mich noch bei dir bedanken … Dieser Morgen war ausgesprochen lehrreich für mich. Ich hoffe, dass wir noch viele weitere dieser kostbaren Momente teilen können. - Danke! … Lass uns nachfragen, ob meine Dienste heute gebraucht werden.
, hatte sie im angrenzenden Gemeinschaftsraum nicht gesprochen. Das Schlafzimmer lag zu weit weg, als dass er dort ihre „Selbstgespräche“ hätte hören können und trotzdem stach etwas in ihrer Brust. Das der persönliche Moment zwischen ihr und ihrem Freund belauscht worden war, dass dieser Junge nun wusste, wie eng die Bindung zwischen den beiden sein könnte, könnte Komplikationen für die Zukunft bedeuten. Dann sah sie auch noch die Angst in seiner Aura. Normaler Weise blinzelte Chasin recht selten mit ihrem vernarbten Auge, doch dieser junge Mann hatte ganz offensichtlich etwas zu verbergen, also war es logisch so viel wie möglich Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Sie drehte den Kopf so, dass ihr Haar das Glitzern verdeckte und lauschte seinem aufgeregtem Gestammel:
"Edle Dame Dämontagil, Ihr sollt...“
„ de Mondragil.“

, verbesserte Chasin lächelnd.
„Verzeihung! Der Ge.. Seine Durchlaucht General von Pappelhain wünscht Eure Anwesenheit. Ich soll Euch zu ihm geleiten. Wenn nichts Wichtigeres anliegt. ..für Euch natürlich!"
Hoffentlich merkt sie es nicht!

Hoffentlich merke ich WAS nicht und wieso schämt er sich?
Sie kann .. kann sie Gedanken lesen?!
Wie bitte?!?
Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese.
Interessant! Also hat dein Herr dir also mein Geheimnis verraten. Auf diese Art und Weise, wird es natürlich nicht lange ein Geheimnis bleiben. Das ist für meine Arbeit hier äußerst hinderlich! Ich frage mich, warum der General meine Aufgabe hier boykottiert?
Blaue Schweine, rosa Wiese. Wieso eigentlich blau?.. Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue Schweine, rosa Wiese.
Nicht nur hinderlich, extrem kontraproduktiv. Ich muss wohl seiner Durchlaucht General von Pappelhain noch einmal erklären, dass er nicht jeden x-beliebigen Pagen über politische Interna aufklären sollte.
Blaue Schweine, rosa Wiese.
Das muss aufhören!
Sie sah sich nach dem Maskierten um und schloss, mit den Worten:
„Gewiss, es passt. Ich wollte ohnehin gerade gehen. Einen Augenblick Geduld bitte.“
, kurzerhand die Tür vor der Nase des Jungen. Noch mit normal lauter Stimme sagte sie:
„Reicht mir bitte meine Tasche.“
Sie drehte sich eilig zu Zanfar, hielt ihn an der Schulter und näherte sich flüsternd seinem Ohr:
„Der Page von General Pappelhain hat gelauscht. Außerdem weiß er um mein Geheimnis. Dieser Besuch wird vielleicht etwas komplizierter als unsere letzten.“
Es war einer jener Momente, in denen sie nicht einmal versuchte zu lächeln, denn Zanfar würde sowieso in ihrem sonst immer recht sachlichen Gesichtsausdruck lesen können, dass sie sich Sorgen machte.
Wieso erzählt der General einem Pagen, dass ich Gedanken lesen kann? Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser Junge ein derart wichtiger Geheimnisträger ist, dass dies notwendig gewesen wäre, sofern er doch nur meine Anwesenheit wünscht. Merkwürdig.
Dann griff sie selbst zu ihrer Tasche in der sich einige Pergamente und Aufzeichnungen befanden, die sie für Aufträge gern dabei hatte um wenigstens den Anschein zu wahren, dass sie sich nicht alles nur im Kopf merkte. Chasin sah ihrem schweigsamen Freund fragend in die Augen, ob er noch etwas brauchte oder sie Zeit gewinnen sollte, dann, wenn er bereit war, atmete sie einmal tief durch, setzte ihre „Maske“ der Freundlichkeit wieder auf und öffnete die Tür.
Blaue Schweine, rosa Wiese. Blaue ...
„Wie ist euer Name, junger Mann?“
Wenn er jetzt Blaubart Wiesental sagt, wäre es nicht einmal eine wirtliche Lüge, so konzentriert er versucht diesen Satz zu halten.
Gewohnt langsam trat sie zu ihm hinaus auf den Gang. Vielleicht konnte sie ja auf dem Weg zu General von Pappelhain noch etwas über den armen verängstigten Jungen erfahren. Dabei beschäftigte sie vor allem die Frage, wovor er solche Angst hatte und ob es nur die Scham von seiner Entdeckung beim Lauschen gewesen war, die sie gesehen hatte.
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Zanfar Aval'athil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Freitag 29. Mai 2015, 16:59

Der Nichtgenannte schalt sich dafür, sich ein paar Momente zu viel Zeit genommen zu haben, so dass
Chasin, statt ihm, dem Gast öffnete. Gerade der Morgen hatte ihn wieder mehr in Alarmbereitschaft
versetzt (es fielen nicht alle Tage dunkelelfische Lederrüstungen vom Himmel). Was man von seinem
Schützling nicht sagen konnte. Für eine Person, die so zerbrechlich war, achtete sie reichlich wenig
auf Sicherheitsmaßnahmen, wie zum Beispiel ihn Türen öffnen zu lassen, oder ihm die Möglichkeit zu
geben, dass Terrain vorher zu sichten. Allerdings kamen sie hier schon eine Weile unter und
Vertrautheit schaffte immer ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Vermutlich war es nur seinem Leben
als Dunkelelf zu verdanken, das er auch ‚Zuhause‘ mit Übergriffen und Anschlägen rechnete. Bis jetzt
hatte es jedenfalls keine bedeutenden Gefahren zu überwinden gegeben, außer vielleicht zu festen
Händedrücken und allzu herzlichen Begrüßungen. Daher sah er seiner Gefährtin das ‚forsche‘
Verhalten nach. Nicht dass es etwas gäbe, dass er ihr nicht Verziehen hätte. Chasin hatte ihn definitiv
in der Hand, musste er sich eingestehen.
So sprang er nicht auf, wie ein aufgescheuchtes Huhn, um der Tha‘Roon bei zu stehen, sondern legte
noch sein Schwert fertig an und trat dann zu ihr an die Türe. Das allzu nervöse gehabe des jungen
Mannes davor ließ ihn jedoch aufhorchen. Endgültig in Alarmbereitschaft versetzte ihn allerdings die
Reaktion seiner Freundin. Eine der besten Methoden, eine zwischenmenschliche Situation zu
durchschauen (neben den üblichen), war Chasins Körpersprache zu lesen. Oft war sie der Ausschlag,
der ihm letztendlich Klarheit gab. Gedanken lesen zu können war einfach ein verdammt guter Vorteil.
Chasin warf ihm einen alarmierten Blick zu und schloss mit den Worten:
„Gewiss, es passt. Ich wollte ohnehin gerade gehen. Einen Augenblick Geduld bitte.“
, kurzerhand die Tür vor der Nase des Jungen. Noch mit normal lauter Stimme sagte sie:
„Reicht mir bitte meine Tasche.“
Sie drehte sich eilig zu Zanfar, hielt ihn an der Schulter und näherte sich flüsternd seinem Ohr:
„Der Page von General Pappelhain hat gelauscht. Außerdem weiß er um mein Geheimnis. Dieser
Besuch wird vielleicht etwas komplizierter als unsere letzten.“
Der Nichtgenannte nickte grimmig. Das klingt ganz so. Ich habe alles. Bleib in meiner Nähe und gib
mir ein Zeichen, wenn dir etwas zusetzt oder auffällt. Ich denke bei unserem heutigen Besuch werde
ich darauf bestehen, meine Waffen zu behalten.

Chasin, die ihm konzentriert in die Augen geblickt hatte, wand den Blick ab und wappnete sich. Noch
ehe er vor treten konnte, hatte sie schon die Tür ein weiteres Mal geöffnet. Ich bin definitiv zu
sehr eingerostet, wenn eine Tha‘Roon schneller ist als ich … oder in meinem Kopf ist weniger Blut
geblieben als Gedacht.
Auch er ging in Gedanken kurz das Gesagte durch und ordnete es unter
ungefährlich ein.
„Wie ist euer Name, junger Mann?“
Gewohnt langsam trat sie zu ihm hinaus auf den Gang. So elegant wie möglich manövrierte sich der
Nichtgenannte in eine strategisch günstige Position (leicht versetzt hinter ihr), um seine
Schutzbefohlene im Notfall abschirmen zu können. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, dem Pagen
einen warnenden Blick zuzuwerfen. Er betrachtete die magere Gestalt prüfend nach Waffen und
studierte dessen Bewegungen, um seine Gefährlichkeit einzuschätzen. Dann ließ er seine Augen und
Ohren die Umgebung erforschen, um etwaige Beobachter und Angreifer frühst Möglich aus zu
machen.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Gestalt » Samstag 30. Mai 2015, 13:30

„Wie ist euer Name, junger Mann?“
"Wie-... m.. mein Name? Verzeihung. Natürlich. Marvin von Lauterbach, edle Dame. Zu Euren Diensten. Sie darf es bloß nicht merken. Wär das peinlich! Der junge Mann starrte Chasin entgegen und zwang sich neben einer weiteren linkischen Verbeugung ein "Lächeln" ab, was eher zu einer kurzen Grimasse geriet. "Ich soll Euch aber auch bloß zum Salon geleiten." Eine einladende Handgeste, ihn zu begleiten.

Der Nichtgenannte erntete einen flüchtigen, aber neugierigen Blick. Sieht der komisch aus. Wo kriegt man solche Schwerter her? Ich frag mich, woher die beiden komm.. öhm... Grüne Schwei-.. Blödsinn! Blaue! Ist doch egal! Denk nicht an Gu.. sie. Die Schweine! Wiese! Grüne Schweine, rosa Wiese...
Der Page, der einen etwa so gefährlichen Eindruck machte wie zuvor der Schneider, rempelte bei den nächsten Schritten unbeabsichtigt gegen eine Dienerin, die ein paar Meter weiter dabei war, einige Möbel abzustauben. "Pass doch auf!" "Verzeihung!"
So achtsam der Nichtgenannte auch blieb, es schienen keine größeren körperlichen Gefahren zu drohen und der vor ihnen liegende Weg würde aus dem Gebäude, in dem unter anderem Chasins Gemächer lagen, heraus und eine Weile durch die innere Hofanlage des burgähnlichen Palastes von Jorsa führen.
Es herrschte die übliche Betriebsamkeit des Tages, wenn keine außergewöhnlichen Begebenheiten wie Feiern oder Empfänge stattfanden. Man begegnete einigen Wachen, Dienern, der einen oder anderen Dame nebst Zofe und ähnlichen Gestalten.

Ihr Ziel würde einer der vier großen Türme sein, die mit dem zentralen Hauptgebäude des Palastes verbunden waren. Ein Turm, der am ehesten den Rittern und höheren Vertretern des Militärs vorbehalten war, weswegen er neben der offiziellen Bezeichnung "Golddrachenturm" oft auch verwirrenderweise "Wehrturm" genannt wurde, obwohl dieser Turm gar nicht der eigentliche Bergfried war.
Ein Weg, der doch ein paar Minuten dauern würde... es mochte gut sein, dass der Page sich derweil noch verbal oder gedanklich verplappern würde, auch wenn es für die Diplomatin nicht ganz einfach sein würde, seine Gedanken zu lesen, solange der Bursche den Weg zeigend schräg vor ihr ging.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Samstag 30. Mai 2015, 23:15

"Wie-... m.. mein Name? Verzeihung. Natürlich. Marvin von Lauterbach, edle Dame. Zu Euren Diensten.“
Sie darf es bloß nicht merken. Wär das peinlich!

Der junge Mann starrte Chasin entgegen und zwang sich neben einer weiteren linkischen Verbeugung ein "Lächeln" ab, was eher zu einer kurzen Grimasse geriet.
"Ich soll Euch aber auch bloß zum Salon geleiten."
Eine einladende Handgeste, ihn zu begleiten folgte, welche die Tha'Roon sofort dazu nutze ihre Hand auf seinen einladend ausgestreckten Unterarm zu legen und sich wortwörtlich führen zu lassen. Diese Taktik hatte sie schon des öfteren bei anderen Damen der Gesellschaft gesehen, wenn diese verhindern wollten, dass die „Herren“ ihres Interesses oder auch nur einfache Bedienstete nicht zu eilig verloren gehen sollten. Für sie selbst war dieses Verhalten ein enormer Vorteil, denn so bot sich ihr doch um einiges häufiger Augenkontakt, als wenn die Boten vorne weg rannten.
Der Nichtgenannte erntete vom Pagen nur einen flüchtigen, aber durchaus neugierigen Blick.
Sieht der komisch aus. Wo kriegt man solche Schwerter her? Ich frag mich, woher die beiden komm.. öhm... Grüne Schwei-.. Blödsinn! Blaue! Ist doch egal! Denk nicht an Gu.. sie. Die Schweine! Wiese! Grüne Schweine, rosa Wiese...
Der Page, der einen etwa so gefährlichen Eindruck machte wie zuvor der Schneider, rempelte bei den nächsten Schritten unbeabsichtigt gegen eine Dienerin, die ein paar Meter weiter dabei war, einige Möbel abzustauben.
"Pass doch auf!"
Das Verhalten war schon der zweite Punkt, den Chasin merkwürdig an der Geschichte des jungen Mannes fand. Der erste war ihr bei der Nennung seines Namens aufgefallen.
"Verzeihung!"
Chasin zuckte nur leicht mit den Schultern, als ginge sie es nichts an. Auch dieses Verhalten hatte sie erfolgreich von den Damen des Hofes kopiert. Dann sah sie ihn freundlich lächelnd an und flanierte mit ihm durch die prächtigen Gänge des Palastes.
„Ich hoffe ich erscheine nicht zu aufdringlich, wenn ich frage, wie ein „von Lauterbach“ in die Position kommt Pagendienste zu verrichten?“
Das der junge Mann kein gewöhnlicher Diener aus dem Volk war, hatte das „von“ schon verraten.
Vielleicht ist seine Familie in Ungnade gefallen oder verarmt, dass er Frondienste tun muss? Oder er steht in irgendeiner Verbindung zu General von Pappelhain, dass er ihn einweiht und persönlich zu mir schickt? Warum schämt er sich nur so? Denk nicht an Gu. sie. ? Anscheinend eine Person, weiblicher Natur. Kenne ich jemanden, dessen Namen mit Gu anfängt?
Die Dame de Mondragil versuchte es erst einmal mit einem leichten Gespräch, ohne viel Druck, da die meisten Menschen sich eher öffneten, wenn sie sich wohl fühlten. Ein freundliches Gesicht, eine ehrliche, aufmerksam gestellte Frage und meistens erzählten die Leute ganz von sich aus ihre halbe Lebensgeschichte, wenn man nur aufmerksam zuhörte und zwischen den Zeilen las. Wenn das nichts brachte, gab es auch noch andere Techniken und manchmal waren da die direktesten die besten.
Mal sehen, ob es noch weitere Einzelteile für dieses Rätsel gibt?
Sie gingen weiter und um sie herum herrschte die übliche Betriebsamkeit des Tages, an denen keine außergewöhnlichen Begebenheiten wie Feiern oder Empfänge stattfanden. Man begegnete einigen Wachen, Dienern, der einen oder anderen Dame nebst Zofe und ähnlichen Gestalten, sodass man kaum auffiel.
Ihr Ziel war der "Golddrachenturm", oder oft auch verwirrender weise "Wehrturm" genannt, da er die Militärs beherbergte. Ein paar Minuten hatte sie noch, also spazierte die Diplomatin noch eine Weile aufmerksam durch Marvins Gedankengänge.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 31. Mai 2015, 14:33

Etwas enttäuscht war der Nichtgenannte dann schon, als der Page als Antwort auf sein (wie er angenommen hatte) warnend einschüchternden Blick nur einen Neugierigen erntete. Andererseits war es wohl um einiges besser, wenn Chasin nicht mit einem verängstigten Jungen zu tun hatte. Gesteh es dir ein, alter Junge, du bist einfach nicht mehr die Respekt und Angst einflößende Persönlichkeit, die du mal warst. Jetzt bist du nur noch der komische vermummte Kauz an der Seite der roten Dame. Und das ist gut so. Umgeben von der, wie üblich, sicheren und nicht im geringsten alarmierenden Welt des Hofes entspannte er sich etwas, ohne aber einen letzten Rest Aufmerksamkeit auf seiner Umgebung zu lassen. Nur für den Fall. Das linkische Verhalten des Jungen, als er in eine der Dienerinnen hinein lief, gab den letzten Ausschlag, ihn als völlig harmlos einzustufen.

„Ich hoffe ich erscheine nicht zu aufdringlich, wenn ich frage, wie ein „von Lauterbach“ in die Position kommt Pagendienste zu verrichten?“

,richtete Chasin das Wort an den Pagen. 'Ich bla ich bla bla nicht, wenn ich frage, wie ein „von Lauterbach“ Bla bla kommt bla bla?' kam bei dem Dunkelelfen an. Vermutlich fragte sie ihn gerade, warum er Pagendienste verrichtete? Spielen wir doch wieder das tolle Garmisch Kontext Rate Spiel! So ein Spaß. Er musste wirklich wirklich besser in dieser Sprache werden. Wenn der Nichtgenannte doch nur besser darin wäre, Sprachen zu lernen … vielleicht sollte er versuchen, es mit seinem Training zu kombinieren. Das zumindest fiel ihm leicht, auch wenn auch darin Hoffnungslos eingerostet war. Schattenkampf alleine machte keinen guten Kämpfer aus. Er vertrieb sich den Weg damit, die Menschen, an denen sie vorbei liefen, zu studieren und versuchte zu erraten, was sie wohl gerade taten und dachten. Ein recht unterhaltsames Spiel, dass er sich angeeignet hatte, als Garmisch für ihn ein einziges unverständliches Gemurmel war. Mit genug Phantasie wurde es recht unterhaltsam, den aufgeplusterten gepuderten Adligen lächerliche Worte in den Mund zu legen. Das Schweigegelübde und seine Übung darin, kaum einen Laut von sich zu geben, hatten ihn davor bewahrt, wie ein irrer laut vor sich hin zu kichern. Er kicherte natürlich trotzdem, allerdings schweigsam.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Gestalt » Samstag 13. Juni 2015, 13:34

„Ich hoffe ich erscheine nicht zu aufdringlich, wenn ich frage, wie ein „von Lauterbach“ in die Position kommt Pagendienste zu verrichten?“
Chasins "Trick", auf gleicher Höhe mit dem Pagen zu bleiben, bescherte ihr tatsächlich einen deutlichen Vorteil, denn es war schließlich auch üblich und höflich, dass man einem Gesprächspartner ins Gesicht blickte - ein Verhalten, über dass die meisten Menschen überhaupt nicht nachdachten, sie taten es einfach. So auch Marvin, der die Tha'roon nun ein wenig überrascht ansah: "Kennt Ihr meinen Herrn Vater, edle Dame?" Huch? Die hat doch nicht... öhm... Schweine? Grüne Wiese? Die Aufregung des Jungen legte sich zwar etwas, so wie die Angst diffus nachließ, doch an deren Stelle trat gerade ein gehöriges Maß an Verwirrung, auch gedanklich. Er schien zu zögern, das gedankliche "Ablenkungsmanöver" fortzuführen, doch es trat noch nichts verwertbares an dessen Stelle. Stattdessen schien er gerade in den nächsten paar Augenblicken nur vor sich hin zu schauen. Ob er in Bildern dachte, die die Tha'roon nicht wahrzunehmen vermochte?

Der Nichtgenannte, der währenddessen hinter ihnen her ging, ließ seinen Blick schweifen und bemerkte durch einen offnenen Bogen in der Wand auf dem Innenhof beginnende Hektik: "Vorsicht!" wurde gerufen, als ein Reiter in den Hof preschte, wo eigentlich selten Pferde hin gelassen wurden. Der Mann trug eine leichte Rüstung und einen Wappenrock mit Farben und Symbolen, die dem schweigsamen Wächter mal wieder wenig sagten - wobei: ein Teil der Symbolik schien auf Jersa hinzuweisen. Ein Ritter von dort?
Eine handvoll Leute, die hier zum Palast gehörten, näherten sich ihm zügig. Eine Dame war dem Weg des Reiters wohl eher ungeplant und unangenehm nahe gekommen und begann zu schimpfen.
Marvin, Chasin und er selber gelangten in den nächsten Augenblicken auch schon selber zu der Tür, die aus "ihrem" Palastflügel hinaus in diesen Innenhof führte.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 14. Juni 2015, 17:00

Oh es wird interessant. Dachte der Nichtgenannte erfreut. Er wechselte seine Position von schräg hinter den Beiden und trat, bevor der Knappe oder Chasin die Tür erreichen konnten, an diese heran. Er hob seine Hand warnend und trat zuerst auf den Hof um die Lage etwas besser abschätzen zu können und im Zweifelsfall seine Schutzbefohlene abschirmen zu können. Im Moment erschien ihm die Situation nicht bedrohlich genug, um Chasin am verlassen des Gebäudes zu hindern. Vor allem da sie sicher genauso neugierig auf den unerwarteten 'Besucher' war wie er. Also ging er ein paar Schrittes voran, immer darauf bemüht, seine Freundin in Reichweite zu halten und darauf gefasst, auf ein scheuendes Pferd oder einen Heran preschenden Reiter reagieren zu können. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter, sah zu Chasin und suchte deren Blick.
Es gibt da einen unerwarteten 'Zwischenfall' ein Reiter, möglicherweise ein Ritter aus Jorsa. Willst du dir ihn dir näher ansehen?

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Montag 15. Juni 2015, 09:37

"Kennt Ihr meinen Herrn Vater, edle Dame?"
Huch? Die hat doch nicht... öhm... Schweine? Grüne Wiese?
Es sind grüne Schweine und eine rosa Wiese!
, verbesserte Chasin den inneren Automatismus des jungen Mannes unwillkürlich und schalt sich dann selbst, den Gedanken übernommen zu haben.
Verflixt!
Die Aufregung des Jungen legte sich zwar etwas, doch an deren Stelle trat gerade ein gehöriges Maß an Verwirrung und Stille.
Es reicht! Ich muss etwas dagegen unternehmen. Ich werde ihn bitten, die rosa Wiese mit den grünen Schweinen zu verlassen und ihn darauf aufmerksam machen, dass wenn er schon um meine Fähigkeiten weis, es doch höflicher gewesen wäre mich einfach zu bitten seine Privatsphäre zu waren. Am besten ich frage ihn einfach, von wem er von meinen Fähigkeiten weis. Es wird wahrscheinlich der General gewesen sein, aber 100%ig weiß ich es schließlich nicht.
Chasin wollte gerade den Mund aufmachen, als von vorne ein:
"Vorsicht!"
, gerufen wurde. Ein Reiter preschte in den Hof, wo eigentlich selten Pferde hin gelassen wurden. Der Mann trug eine leichte Rüstung und einen Wappenrock mit Farben und Symbolen, die auf Jersa hinwiesen. Chasin bemühte sich mehr zu sehen.
Vielleicht ein Ritter...
Eine handvoll Leute, die hier zum Palast gehörten, näherten sich ihm zügig. Eine Dame war dem Weg des Reiters wohl eher ungeplant und unangenehm nahe gekommen und begann zu schimpfen.
Marvin, Chasin und er selber gelangten in den nächsten Augenblicken auch schon selber zu der Tür, die aus "ihrem" Palastflügel hinaus in diesen Innenhof führte.
Ihr schweigsamer Freund wechselte seine Position von schräg hinter ihnen und trat, bevor der Knappe oder Chasin die Tür erreichen konnten, an diese heran. Er hob seine Hand warnend und trat zuerst auf den Hof um die Lage etwas besser abschätzen zu können und im Zweifelsfall seine Schutzbefohlene abschirmen zu können. Im Moment erschien ihm die Situation nicht bedrohlich genug, um Chasin am Verlassen des Gebäudes zu hindern. Er ging ein paar Schrittes voran und die Tha'Roon folgte neugierig. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter und suchte ihren Blick.
Es gibt da einen unerwarteten 'Zwischenfall' ein Reiter, möglicherweise ein Ritter aus Jorsa. Willst du dir ihn dir näher ansehen?
Sie nickte kaum merklich und folgte ihrem Begleiter. Herrn von Lauterbach hatte sie dabei immernoch am Arm. Wenn möglich wollte sie natürlich ein paar Gedanken aufschnappten, bevor der Ritter verschwunden war und so versuchten sie ihm den Weg abzuschneiden.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 18. Juni 2015, 22:22

Die Drei stürzten sich übertrieben gesagt ins Getümmel, und während der nächsten Minuten war es tatsächlich der Aufmerksamkeit des Nichtgenannten zu verdanken, dass Chasin nicht von einem Schoßhund, der seiner Herrin entwischt war und dem fünfjährigen Sohnemann, der etwas zu enthusiastisch hinterher rannte, ernsthaft behelligt - sprich: über den Haufen gerannt - wurde.

Als Chasin draußen besser einen Blick auf den Reiter werfen konnte, machte sich ihr dauerndes Katalogisieren in der Vergangenheit bezahlt: Der Wappenrock wies ihn als Zugehörigen eines Fürsten aus dem Bereich zwischen Jersa und Jorsa aus. Trotz der Rüstung handelte es sich aber nicht um einen Ritter, sondern einen bestens ausgestatteten Boten. Die Nachricht musste zumindest, was das betraf, wirklich wichtig sein.
Leider war es nicht möglich, dem Mann den Weg abzuschneiden, wollten sie nicht geradezu lächerlich hinter ihm her und an ihm vorbei rennen, um vor ihm beim Hauptgebäude zu sein.
"Wo ist san Walsing?!", konnten sie den Boten jedoch noch rufen hören und seine Aura leuchtete ziemlich kräftig rot, auch wenn seine Stimme recht beherrscht fordernd klang - angesichts der durcheinander laufenden mittleren Menschenmenge mochte es nicht besonders ratsam sein, ein genaueres Auge zu riskieren...

Niklas San Walsing... das war des Königs Ohr oder sein oberster "Informant", wie man es höflich ausdrückte. Meistens gruselig detailliert über alles im Bilde, was im Reich über und unter der Hand geredet wurde. Die Tha'roon kannte ihn zwangsläufig schon relativ gut, ein Mann mit einem höchst seltsamen Humor, der ihr bis jetzt manches Mal noch Schwierigkeiten bereitete, doch seit er sie nicht mehr als Bedrohung für seinen eigenen Posten betrachtete, verstanden sie sich recht gut.
"Er ist in einer Besprechung...", wurde dem Boten nach kurzer allgemeiner Planlosigkeit geantwortet, doch das schien dem Mann nicht zu reichen.
"Ich muss mit ihm reden!"
"Ich werde sehen, was sich machen lässt, folgt mir..." Einer der livrierten Diener des Palastes nahm sich seiner an, und es sah ganz danach aus, als geriete der Bote nun in die typische Mühle der Abläufe, dass hochrangige Personen immer belagert schienen von Menschen, die ganz "DRINGEND!" mit ihnen sprechen mussten, während arme Diener sich bemühten, diesen Strom zu begrenzen und sich dafür oft den Ärger beider Seiten zuzogen.
Wenn Chasin san Walsings Fähigkeiten mit berücksichtigte, wusste der Informant allerdings bereits vermutlich, was der Bote für eine Nachricht mit sich führte, und das schon seit einem Zeitpunkt, bevor dieser losgeritten war.

Marvin schien die Situation recht zügig als "betrifft uns nicht" abzuhaken und wollte Chasin weiter in die Richtung des Wehrturmes lotsen. Die Unterbrechung des Gespräches schien ihm nur recht.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Samstag 20. Juni 2015, 14:27

Nur ein enthusiastisches „Prinz!“ warnte den Nichtgenannten vor dem 'Übergriff' aus unerwarteter Richtung. Ein kleiner Schoßhund stürzte, dicht gefolgt von einem kleinen Jungen, genau auf Chasin und den Pagen zu. Seine Mutter, eine der Hofdamen, bemerkte das Fehlen ihres Jungen überhaupt nicht, so vertieft war sie in eine Gespräch mit einer anderen Edeldame. Der kleine Kläffer stürmte Kopflos voran und stieß ab und an ein schrilles Bellen aus. Der Dunkelelf war voran geschritten und entdeckte die beiden Wirbelwinde, als er den Kopf nach dem Ruf drehte, aber auch so übersah er sie Fast. Sie befanden sich einfach nicht in der üblichen Höhe eines Angreifers. Sein Körper reagierte, wie so oft, schneller als sein Verstand und er wechselte in flüssiger Bewegung seine Position, um als Puffer zwischen dem stürmischen Pärchen und seiner zerbrechlichen roten Dame zu dienen. Es gelang ihm nicht völlig sie abzuschirmen und der kleine Terrier mit dem weißen, kunstvoll gestutzten Fell flog in einem beeindruckenden Satz an ihm vorüber in direktem Kollisionskurs mit Chasins Beinen. Um den Aufprall noch zu verhindern, versuchte er den Hund noch zu greifen. Für jeden Anderen wäre ein Zusammenstoß mit dem Tier allenfalls ein Ärgernis, aber für Chasin würde es schwere Prellungen und Schmerzen bedeuten. Er erreichte den kleinen Hund im letzten Augenblick am Halsband, was ihm ein Gurgeln entlockte. Sein kleiner Körper schwang weiter in Sprung Richtung, seine Hinterläufe jetzt voran, die gefährlich nah an den roten Stoff heran reichten und ihn leicht ins schwingen versetzten. Das war knapp.
Eine Stupser an den Beinen des Nichtgenannten und ein Schmerzensschrei verrieten ihm, dass der Junge ihm nicht hatte ausweichen können. Auch ein erwachsener Mann hätte mühe gehabt, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, das Gewicht eines Fünfjährigen ließ ihn nicht einmal leicht schwanken, auch wenn der Junge unangenehm hart auf sein Knie krachte. Er richtete sich, nachdem er für das fangen des Hundes leicht in die Knie gegangen war, wieder zu seiner vollen Größe auf. Den Hund hielt er in der Armbeuge, der Griff fest um seinen Nacken.
Die hoch aufragende vermummte Gestalt mit der Bronzenen Maske jagte dem Kind einen gehörigen Schrecken ein, so dass es sogar für einen Moment vergaß protestierend los zu heulen. Der Junge rappelte sich schnell aus dem Dreck auf und vergaß sogar seinen Spielgefährten, während er verängstigt zurück zu seiner Mutter rannte. In der Sicherheit ihrer Rockschöße begann er dort verängstigt zu weinen und zu zetern. Ein Protestierendes Wuff brachte den Nichtgenannten dazu, den Kläffer auf den Boden zu entlassen, wo dieser nochmals beleidigt bellte und dann zurück zu seiner Herrin stolzierte.
Nichtgenannter, Dunkelelf und Schreck der kleinen Kinder und Kläffer. Das ist wahres Heldentum.
Er schmunzelte unter seiner Maske. Es war nicht ungewöhnlich für seine Zeit am Hof, solcherlei Dinge zum Schutz Chasins zu unternehmen. Leibwächter einer Tha'Roon zu sein, bedeutete, dass er Gefahren wie feste Händedrücke, stürmische Umarmungen und versehentliche Zusammenstöße verhinderte, statt Attentäter und Anschläge aufzuhalten. Unbeeindruckt von dem kleinen Drama des Fünfjährigen drehte er sich um, um weiter für den Schutz seiner 'Herrin' zu sorgen. Da gab es schließlich noch ein großes Pferd und einigen Tumult, der für Ärger sorgen konnte.
Die Situation mit dem Adligen zu Pferd schien sich jedoch gerade auch aufzuklären und so verharrte er in Erwartung der Weisungen und Entscheidungen Chasins.

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