Der Unterschlupf der Ausgestoßenen

Handwerker, einfache Bürger und der Adel wohnen in kleinen Bezirken und doch teilweise Tür an Tür. Von der windschiefen Hütte bis hin zum schön verzierten Fachwerkhaus oder kleinem Anwesen mit Wasserspeiern aus Marmor ist hier alles zu finden.
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Erzähler
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Re: Der Unterschlupf der Ausgestoßenen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 11. November 2007, 13:59

Es war wirklich eiskalt und Zafina konnte dankbar für ihre Kleidung sein. Ihr war zwar kalt, allerdings ging es ihr trotzdem gut. Nachdem sie eine Weile die Stadt im wunderschön glitzernden Schnee beobachtet hatte, beschloss sie in Richtung Schenke aufzubrechen, da der Hunger sie plagte und warm würde es dort sicherlich auch sein.
Nach einer kurzen Weile Fußmarsch waren Geräusche zu vernehmen, die allerdings sofort wieder verschwanden. Nach einer Weile kehrten sie allerdings zurück und verstummten wieder. Dann war ein schnelles Knirschen im Schnee zu vernehmen, so wie wenn jemand schnell durch den klebrigen Schnee rennt. Die Schritte kamen näher. Bald schon konnte Zafina eine Gestalt sehen, die auf sie zu rannte. Die Gestalt war in einen dunklen Umhang gekleidet.
Doch die Gestalt war ihr nicht unbekannt. In der Diebeshöhle, in der sie einst das Handwerk des Diebstahls und andere Dinge gelernt hatte, war ihr dieser Mensch schon einmal begegnet. Sie hatten nicht viel Kontakt gehabt, allerdings kannte man sich zumindest vom sehen. Er blieb vor Zafina stehen und flüsterte:

„Zafina? Seid ihr es etwa? Ich habe nicht lange Zeit zu reden, nehmt dies und öffnet es erst, wenn ihr in der Schenke ein Zimmer genommen habt und sicher seid, dass euch niemand beobachtet, ich werde versuchen sie von euch fern zu halten.“

Er drückte ihr eine seltsame Schriftrolle in die Hand, schaute sie aber nicht an, sein Gesicht blieb verborgen. Schnell und grob warf er sie in ein paar Sträucher, die am Rande des Weges standen. Von hier aus konnte sie das Geschehen gut beobachten.
Ein ekelhafter Gestank, der nach totem Tierkadaver roch, kam auf. Zafina musste sich die Nase zuhalten. Der Mann im Umhang fiel auf die Knie. Ein grausiges Knurren kam auf und bald schon war die Gestalt eines übergroßen Hundes zu vernehmen. Er war sehr mager, aber mehr konnte Zafina nicht erkennen. Einige Meter vor dem Vermummten blieb der Hund stehen und musterte diesen kurz. Dann fiel er ohne Zögern auf ihn ein und zerriss ihn in winzigste Teilchen. Es war wahrlich kein schöner Anblick.
Als der Mann mit Umhang sicher tot war, setzte sich der Hund erneut hin. Ein weiterer, seltsam vermummter Mann tauchte auf und streichelte den Hund. Er durchsuchte kurz den Körper des Toten und verschwand dann mit seinem Hund. Der Hund warf noch einen Blick in das Gebüsch und knurrte kurz, bevor er mit seinem anscheinenden Meister verschwand.

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