Bei den Avanturas

Handwerker, einfache Bürger und der Adel wohnen in kleinen Bezirken und doch teilweise Tür an Tür. Von der windschiefen Hütte bis hin zum schön verzierten Fachwerkhaus oder kleinem Anwesen mit Wasserspeiern aus Marmor ist hier alles zu finden.
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Relias
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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Montag 18. August 2008, 11:41

Relias war überrascht über seine Tante. Erst erriet sie Dragnos Namen, brachte ihn damit in die Zwickmühle und rettete ihn schließlich jedoch vor Onkel Ignolions Fragereien. Gleichzeitig ärgerte er sich, da seine Tante offensichtlich schneller hinter Dragnos Geheimnis gekommen war.
Als Ignolion Relias nach dieser unangenehmen Situation fragte wie es ihn denn so ergangen sei, erzählte er, um seine Verwandten von Dragno abzulenken, vom Angriff der Dunkelelfen gegen sein Heimatdorf und von seiner Lehre bei der Kräuterfrau im Wald Arus. Seine Begegnung mit den Boten des Götterpaares verschwieg er jedoch, da Ignolion sonst wieder ein unglaubliches Theater veranstalten würde.
Schließlich war der Tisch leer und nur noch ein paar Fischknochen und eine halb leere Weinflasche stand auf den Tisch. Auf Dragnos Frage hin, wo denn hier die Betten seien, antwortete Relias ihm: "Oben auf dem Dachboden gibt es ein zwei Gästezimmer. Du kannst das linke Zimmer nehmen."
Es folgte eine bedrückende Stille. Schließlich fasste Relias einen Entschluss und wandte sich an Dragno
"Ich glaube, wir sollten jetzt alle erfahren, wer du bist Dragno. Denn es ist besser wenn wir keine Geheimnisse vor den anderen haben. Das könnte sonst alles gefährden. Und zualllererst möchte ich deinen Namen klar stellen.", sagte er mit einem freundlichen Lächeln.
Relias holte tief Luft. Er hoffte, dass sein Onkel keine Vorurteile gegenüber Dragno haben würde, wenn Relias ihm jetzt dessen Geheimnis lüften würde.
"Aufgrund deiner schuppenartigen Haut, deines Ringes und deines Namen gibt es für mich keinen Zweifel. Dein wahrer Name ist Dragnolin van Trynitus! Der letzte der Tryniter!"
Zuletzt geändert von Relias am Donnerstag 21. August 2008, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Dragnolin van Trynitus
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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Samstag 23. August 2008, 19:04

Dragnolin lauschte interessiert Relias' Geschichte und nickte zwischendurch immer wieder, um zu zeigen, dass er noch zuhörte. Als Relias ihm dann später sagte, wo er Betten finden könne, lächelte er dankbar und wollte sich gerade erheben, als Relias ihn nocheinmal ansprach. Plötzlich hallten die Worte in seinem Kopf wieder, als stände er in einem kathedralengroßen Raum, in dem keine Zeit herrschte. Immer wieder hörte er die Worte: <i>"Ich glaube, wir sollten jetzt alle erfahren, wer du bist Dragno. Denn es ist besser wenn wir keine Geheimnisse vor den anderen haben. Das könnte sonst alles gefährden. Und zualllererst möchte ich deinen Namen klar stellen. Aufgrund deiner schuppenartigen Haut, deines Ringes und deines Namen gibt es für mich keinen Zweifel. Dein wahrer Name ist Dragnolin van Trynitus! Der letzte der Tryniter!"</i> <b> ... der letzte der Trynitier ... der letzte der Trynitier</b>, echote es in seinem Geist.
Alle Schläfrigkeit war von ihm abgefallen, Dragno sah jetzt klar der Wahrheit ins Auge. Er hatte es gewusst. Irgendwie hatte er gewusst, er würde seine wahre Identität nicht ewig verheimlichen können. Relias war darauf gekommen.
Entweder wusste er nicht genug über die Familie Trynitus, oder Dragnolins Herkunft spielte keine Rolle für den Elfen. Jedenfalls bat er ihn nicht umgehend, das Haus zu verlassen, was schon einmal für ihn sprach. Wegen Tante Ismalde machte er sich keinerlei Sorgen, denn sie schien offenbar nicht gewollt zu haben, dass sein Geheimnis gelüftet wurde und somit auch keine Vorurteile gegen ihn zu haben. Dann war da nur noch Onkel Ignolin, dessen Reaktionen auf alles bisher Geschehene unvorhersehbar gewesen waren. Was würde er tun? Dragno hinauswerfen? Die Stadtwache rufen? Oder aber würde es ihn gar nicht kümmern, dass Dragno der verrufenen Famliie Trynitus angehörte? Würde er einen Verleumdeten unter seinem Dach behalten? Oder hatte er vielleicht schon von der Legende von Dragno dem Drachentitan gehört und fühlte sich geehrt, selbigen beherbergen zu dürfen?
Dragno war es eigentlich gleich, er wollte nur wissen, womit er zu rechnen hatte. Wenn Ignolin ihn vor die Tür setzte, würde er seinen ursprünglichen Plan verfolgen und sich um seine Ausrüstung kümmern. Wenn Ignolin die Stadtwache rief, würde der Drachentitan schon mindestens den halben Weg zum Stadttor zurückgelegt haben, bevor sie ihn fanden und wenn es soweit war, würde er sich immer noch durchkämpfen können. Nein, festnehmen lassen würde er sich nicht. Wenn er bleiben konnte - aus welchen Gründen auch immer - so würde er sich zuerst ein Bett suchen und schon am nächsten Tag zu seinem Auftrag nach Dessaria aufbrechen können.
Doch dann schlich sich ein Gedanke in sein Bewusstsein. <b>Warum hat Relias es verraten?</b> Er meinte, sie sollten keine Geheimnisse voreinander haben. Nun, dann war er wirklich noch nicht oft mit Kriegern zusammen gereist, die wirklich wachsam gewesen waren. Jeder hatte etwas zu verbergen, der dieser Tage durch die Welt ging und Dragno war ganz sicher nicht der, mit den schlimmsten Geheimnissen. Warum also wollte Relias die Wahrheit verkünden? Dragno beschloss, ihn einfach zu fragen.
"Und nun, Relias? Du hast meinen Geburtsnamen aufgedeckt - na und? Es ist ein Name, der nichts weiter zu bedeuten hat. Welchen Vorteil hast du davon? Was bringt es dir, dass dein Onkel weiß, wie meine Eltern mich nannten?" Dragno stand auf und breitete die Arme aus. "Ändert es etwas an mir, ob ich nun Dragno oder Dragnolin van Trynitus gerufen werde? Macht es etwas aus, wie ich nach meiner Geburt genannt wurde? Ich bin Dragno der Drachentitan und daran wird ein Name nichts ändern!"

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Montag 25. August 2008, 16:48

Eigentlich tat Relias leid, Dragnos Namen verraten zu haben. Doch er musste sich sicher sein, dass ihm von dem Krieger keine Gefahr drohte. Auch wenn er am Anfang einen guten Eindruck gemacht hatte.
Er seufzte und flüsterte Lia etwas ins Ohr. Die Katze, die bis jetzt schläfrig auf seinem Schoß gelegen hatte, schlug die Augen auf und spitzte die Ohren. Ihre bernsteinfarbenen Augen starrten Dragno an und alle ihre Sinne waren aufs Äußerste geschärft.
"Natürlich ändert dein Name nichts an deiner Person, Dragno. Jedoch verrät er etwas über deine Familie und du weißt von uns allen am besten welchen Ruf sie hat."
Relias machte eine kurze Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Dann sprach er weiter.
"Ich möchte damit nicht sagen, dass ich dich für gefährlich halte. Doch trotzdem möchte ich mir sicher sein."
Plötzlich erschien wieder das typische Lächeln des Elfen wieder auf dessen Gesicht und seine Stimme wurder wärmer, als sie es vorher gewesen war.
"Antworte mir nun ehrlich. Wirst du unser Vorhaben behindern oder nicht?"

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Dienstag 26. August 2008, 22:46

Der, auf Dragnos Gedankengänge bezogen, plötzliche Themawechsel verwirrte den Krieger sehr und überraschte ihn zugleich.
"Ob ich WAS?", fragte er nach. Sein Gesicht hatte einen Ausdruck äußerster Verwirrung angenommen. "Wie kommst du denn darauf? Ich meine ... wie käme ich dazu, eine Queste zu behindern, die mir von jemandem aufgetragen wurde, den ich nicht kenne" Er gestikulierte in Richtung Onkel Ignoins. "die mich in eine Stadt führt, die in einer Gegend liegt, die ich schon seit längerem einmal wieder besuchen wollte UND die auch noch gut bezahlt sein soll? Hältst du mich für wirr? So ein Angebot in dessen Zuge auch noch Unterkunft und göttliche Bewirtung kostenfrei zu bekommen sind, anzunehmen und dann gefährden zu wollen, das wäre doch bescheuert! Besonders, wo ich mich für euch mit einer Schlägerbande geprügelt habe, die eigentlich absolut unter meinem Niveau liegt."

Dragno hoffte, dass er nun ausreichend dargelegt hatte, warum er keinerlei Gründe hatte, das Vorhaben in irgendeiner Weise zu behindern. So weit hatte er gar nicht Gedacht. Seine hochgreifendsten Gedanken in diesem Moment griffen etwa so hoch wie der Dachboden jene Gebäudes lag, wo sich nämlich die Betten befanden. Nocheinmal schüttelte er verwirrt den Kopf, wartete aber, wie Relias darauf reagieren würde. Ob er es ihm sofort abnehmen würde, oder ob er noch eine hanebüchene Verschwörungstheorie aus dem Sack zaubern würde. Dragno war in der Tat sehr verwirrt.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Donnerstag 28. August 2008, 18:27

Kurz herrschte Stille über dem Tisch und es sah so aus, als hätte Relias für kurze die Verfassung verloren. Als Lia ihm dann jedoch auf die Schulter sprang und ihm etwas ins Ohr maunzte, erschien wieder sein altes Lächeln auf seinem Gesicht.
Der junge Elf war sehr zufrieden. Dragnos Reaktion hatte ihm gezeigt, dass der Krieger ein ehrlicher und vertrauenswerter Mann war. Und Lia hatte ihm bestätigt, dass keine einziges Wort von ihm gelogen war.
<b>Sieht so aus, als hätte ich genau den richtigen Gefährten gefunden.</b>
"Na dann...", sagte er und erhob vom Tisch. Als er an der Tür zum Flur angekommen war, drehte er sich noch einmal um.
"Ich hoffe du wirst gut schlafen, Dragno. Morgen müssen wir früh raus."
Mit diesen Worten ging er mit Lia, die neben ihm her trippelte, hoch zu einem der Gästezimmer, um sich schlafen zu legen.

Oben angekommen schloß er die Tür hinter sich, lehnte seinen Stab an die Wand und legte seinen Rucksack ab. Dann schlüpfte er unter die Decke, während sich es auf seinem Schoß bequem machte. Dann nahm er ein Buch mit der Aufschrift <i>Heilmethoden bei Schussverletzungen und Knochenbrüchen</i> aus seinem Rucksack und begann darin zu lesen.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Sonntag 31. August 2008, 22:00

Relias schien von seinem Ausbruch entweder verängstigt oder aber wirklich überzeugt worden zu sein, meinte Dragno. Denn der Elf beendete das Gespräch neutral und wünschte ihm noch eine gute Nacht. "Auch dir wünsche ich einen guten Schlaf, Relias. Und, keine Sorge, ich bin es gewöhnt, früh aufzustehen."
Das stimmte zwar nicht so ganz, denn wenn Dragno auf Abenteuerreise war, schlief er in der Regel so lange wie möglich aus, allerdings zählte der Drachentitan es auch unter früh aufstehen, wenn man um halb vier morgens feststellen musste, dass man sich in einem Wargbau zur Ruhe gelegt hatte, dessen Bewohner zurück waren. Relias verließ den Raum, dicht gefolgt von seiner mysteriösen Katze, die Dragnolin irgendwie suspekt war. Allerdings käme er nicht einmal darauf, ein solch kleines Geschöpf zu fürchten, weshalb er nicht länger darüber nachdachte. Viel mehr begaben sich seine Gedanken dem Freund hinterher zum warmen Bett, das aus Sicht des Kriegers das beste war, was man nach einem solchen Mahl haben konnte.
"Ich danke euch für die Tafel, die ihr mir bereitet habt, edle Freunde. Ich werde mich eurer Taten erinnern.", sagte Dragno, wie es ihm die Etikette gebot. Dann erhob auch er sich und folgte dem Elfen auf den Dachboden. Bei jeder Tür musste er sich unter den Rahmen ducken, denn das Haus war eindeutig nicht für Bewohner seiner Größe gebaut worden. Ein paar Stufen aus knarrendem Holz bildeten die alte Treppe, die in engen Windungen hinaufführte, bis man schließlich das Dachgeschoss erreichte. Er öffnete, wie Relias ihm zuvor gesagt hatte, die linke der beiden Türen und fand sich in einem kleinen, aber heimeligen Zimmer wieder.
Es hatte sogar einen kleinen Schacht in der Wand, der mit dem Kamin verbunden zu sein schien, denn vor diesem Schacht fand sich eine in den Boden versenkte Steinkuhle, in der ein wenig Asche vor sich hin staubte. Eine Feuerstelle mit Kaminanbindung war hoher Luxus, wenn man sich überlegte, dass Dragno nicht für seine Unterkunft zu bezahlen hatte. Neben dem kleinen Kamin fanden sich zwei Körbe unterschiedlicher Größe. Der kleinere der beiden barg Reisig und Zunder, der größere hingegen war gefüllt mit Holzscheiten, die auf die geringen Abmessungen der Feuerstelle gestuzt waren. Dragno machte sich aber nichts aus Reisig und Zunder, sondern stapelte gleich einige der Holzscheite über der verbliebenen Asche und hielt seine Hände darüber. Eine Zeit geschah nichts, doch dann fingen äußere Fasern des Holzes an zu glühen. Ein feiner Rauch stieg auf und Dragno sog ihn schnell ein. Der Rauch hatte einen leicht süßlichen Geruch, wie auch das Holz, was aber für jemanden, der nicht über die geschärften und trainierten Sinne des Drachentitanen verfügte, möglicherweise nicht an einer solch kleinen Rauchfahne zu erkennen war. Wenig später bildeten sich erste Flammenzungen, die am Holz hinauf und hinunter liefen und ein paar Augenblicke später knisterte ein angenehm wärmendes Feuer.
Dragno setzte sich auf die Pritsche, die auf den ersten Blick zwar einen spartanischen Eindruck machte, aber dann überraschend weniger hart war, als Dragnolin zuerst angenommen hatte - und damit weitaus weicher, als alles worauf er in der letzten Zeit geschlafen hatte. Er entledigte sich seiner Waffengürtel, zog aber die Schwerter aus den Scheiden, bevor er selbige mit den Gürteln unter dem Bett verstaute. Dingator das Drachenfeuer legte er neben das Bett auf den Fußboden, während er ein Gladius am Kopfende platzierte. Das andere der Kurzschwerter fand seinen Platz eingeklemmt zwischen Bettrand und Wand, genau so, dass Dragno es liegend schnell hervor ziehen könnte. Nun blickte er sich im Raum um und kalkulierte seine Möglichkeiten, falls erneut ein überraschender Angriff stattfand. Das Dachfenster, welches sich eingeklemmt zwischen der Dachschräge und der Seitenwand des Zimmers (die gegenüberliegende war gleizeitig Dachschräge) in die Ecke kauerte, war zwar klein, aber ließ sich leicht aufstoßen. Es würde wohl gerade so ausreichen, um den breitschultrigen Mann hindurchspringen zu lassen, sollte er fliehen müssen. Der Trynitier öffnete das Fenster (welches nach oben aufging) und blickte senkrecht nach unten. Einen Sprung zum Boden aus dieser Höhe würde kein Mensch und auch kein Elf unverletzt überstehen, doch direkt darunter befand sich ein Balkon, den man aus dem darunter liegenden Stockwerk erreichen konnte. Von dort wäre es zumindest dem Drachentitan möglich, unversehrt den Erdboden zu erreichen.
<b>Sehr gut. Endlich ein sicherer Ort, an dem man beruhigt schlafen kann.</b>, dachte Dragnolin van Trynitus, schlüpfte aus Stiefeln und Wams, warf sich aufs Bett und sank sofort in einen tiefen Schalf. Vielleicht hatte er schon seit einigen Tagen oder Wochen so gut schlafen können. Nicht einmal ein Traum wollte seinen Schlummer behelligen.

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Erzähler
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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 10. September 2008, 18:02

Der Abend verging und die Nacht wurde zum Tag. Die ersten Sonnenstrahlen kamen über das Haus.
Ignolion und Ismalde waren die ersten die aufwachten und als erste unten im Kamin ein Feuer entfachten. In Pelgar war nun die kalte Jahreszeit gekommen. Es war ein kalter Wind draußen. Ismalde bereitete das Frühstück vor, bevor sie sich an die Hausarbeit machte und Ignolion war in seinem Arbeitszimmer und sah sich dort alle mögliche Dokumente und Papiere an.
Es klopfte an seinem Zimmer und nachdem er gefragt hatte wer da sei öffnete sich die Türe und Ismalde kam herein.
"Komm Liebling es gibt etwas zu Essen."
Ignolion sah sie fragen an und dennoch stand er auf:
"Was gibt es denn?"
Ismalde wollte schon aus dem Zimmer gehen, als sie diese Frage gestellte bekam.
Sie drehte sich zu ihren Mann um, lächelte ihn nur kurz und antwortete:
"Ich habe uns Brot gebacken und etwas Tee gemacht."
Ignolion nickte zufrieden und ging mit Ismalde zur Tür hinaus.
Doch es gingen nicht beide zum Esszimmer.
Ismalde ging in die Zimmer von Relias und Dragnolin und weckte beide.
"Es gibt Frühstückt, also aufstehen!"
sagte sie jeweils zu jedem und ging dann ebenfalls zum Esszimmer, ohne auf ihre Gäste zu warten. Sie setzte sich an den Tisch neben Ignolion und fing schon einmal an mit ihm zu essen. Beim Frühstück achtete man nicht so auf die Sitten wie bei den anderen Mahlzeiten.

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Relias
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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Dienstag 16. September 2008, 19:02

Gähnend streckte Relias sich und stand auf. Lia hockte wach schon am Fenstersims und starrte nach draußen. Der Himmel war wolkenvehangen und es wehte ein kalter Wind, doch sah es noch nicht nach Regen aus. Als Relias sich angezogen hatte und schon nach unten zum Frühstück gehen wollte, hielt sie ihn zurück. <span style="color:FFFFFF;">"Mir gefällt das nicht! Warum sollte jemand versuchen Ignolion umzubringen? Ich meine was für Grund sollte der den haben?"</span>, sagte sie und sprang auf Relias Schulter. Der antwortete nicht. Lia war nie grundlos besorgt und auch Relias hatte in der Nacht darüber nachgedacht, doch wollte er erstmal etwas essen. Dies sagte er auch Lia, die ihm zustimmte.
Als sie unten angekommen waren, setzte sich Relias an den Tisch, nahm sich eine Scheibe von Ismaldes selbst gebackenen Brot und aß, während sich Lia ihrem Futternapf widmete. Während er aß, plante Relias schon die Reiseroute. Es gab zwei Möglichkeiten nach Dessaria zu kommen. Entweder über das Drachengebirge oder über die Stille Ebene. Letzendlich führten jedoch beide Routen durch den Wald Arus, den Relias eigentlich meiden wollte, da seit einiger Zeit von dort beunruhigende Gerüchte kamen und er war nicht erpicht darauf nachzuprüfen ob sie wahr waren.
<b>Mal sehen was Dragno dazu sagt.</b>, dachte Relias und schmierte sich eine zweite Brotscheibe.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Freitag 19. September 2008, 20:43

"Es gibt Frühstückt, also aufstehen!", verkündete Ismalde und verließ danach gleich wieder Dragnos Zimmer. Der Krieger gähnte herzhaft und ließ die Augen noch für einen kurzen Moment geschlossen, dann schwang auch er sich aus dem Bett. Zu allererst schritt er auf das Fenster zu und stieß es weit auf. Der Drachentitan atmete tief ein und sog die kühle Luft in seine Nase. Es roch bereits nach Schnee. Der Trynitier erinnerte sich zurück an früher, als er von seinem Zimmer aus immer das schneebepuderte Drachengebirge betrachtet und sich gefragt hatte, was wohl jenseits dieser Ketten aus Stein lag. Heute würde er sich einmal mehr aufmachen, um jenseits der Berge zu gehen.
Guter Dinge und erfrischt durch den Wind, der scharf um das Haus pfiff, warf Dragno sich das Wams über, verschnürte es mit einigen gewohnten Griffen und schlüpfte anschließend in die Stiefel. Den Waffengürtel mit Dingator dem Drachenfeuer daran schlang er sich um die Hüfte, während er jenen mit den Zwillingsgladii locker über der Schulter trug. Er war nicht so, dass er fürchtete, von den Bewohnern des Hauses angegriffen zu werden - inzwischen nichtmehr - sondern dass er gelernt hatte, nie seine Waffen zurückzulassen. Außerdem war sein großes Kriegsschwert die wichtigste Verbindung, die der Trynitier mit seinem Vater hatte.

Mit einem fröhlichen "Guten Morgen!" begrüßte er alle Anwesenden im Esszimmer und setzte sich dann seinerseits an den Tisch. Das frische Brot schmeckte gut und Dragno musste feststellen, dass die Elfen einige Aufstiche hier hatten, die er noch nie gesehen hatte. Er probierte zwei davon: Einen blauen, der stark aussah, als wäre er aus Beeren gemacht nahm er zuerst. Beim ersten Bissen schmeckte es nach gar nichts, doch nachdem er die erste Scheibe Brot verzehrt hatte, stellte er fest, dass der Aufstrich einen Geschmack wie nach frischem Wasser in seinem Mund hinterlassen hatte. Der zweite Aufstrich, mit dem er sich ein Brot schmierte, ähnelte äußerlich einem feurigen orangeroten Gewürzbrei aus der Heimatstadt von Dragnolins südländischer Mutter. Es stellte sich aber schon bei der ersten Kostprobe heraus, dass es einen fruchtigen Geschmack wie nach einer Mischung aus Äpfeln und Orangen hatte. Danach versuchte er sich noch an dem einen oder anderen der übrigen Brotaufstriche, doch seine Favouriten blieben die ersten beiden, sodass er einen guten Viertellaib Brot verspeiste.

"Das Brot und die Aufstriche schmecken wunderbar!", wandte er sich an den Hausherrn. "Verratet ihr mir, wie der blaue und dieser orangefarbene hergestellt werden? Ich würde mich freuen, wenn ich diese während unserer Reise mit entsprechenden Zutaten selbst herstellen könnte.", redete er weiter. In der Tat war er im Geiste schon die ganze Zeit mit der Reiseplanung beschäftigt. In jedem Fall bräuchte er noch Ausstattung für kältere Bedingungen. Vorräte und Verpflegung waren natürlich besonders wichtig, ebenso wie Pferde, um Decken und Nahrungsmittel zu transportieren. Wasser würden sie wohl nicht mitnehmen können, da es über Nacht sicher gefror, spätestens wenn sie das Schattengebirge erreichten. Außerdem würde Drangolin selbst ohnehin einen guten Met bevorzugen. Von all diesen Dingen würden wohl die Pferde das größte Problem werden, denn gute Pferde waren sehr teuer und er wusste nicht, ob Ignolin und Ismalde ihnen die ihren überlassen würden.
Zuletzt geändert von Dragnolin van Trynitus am Freitag 19. September 2008, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Erzähler » Dienstag 23. September 2008, 18:00

Die Gäste des Hauses Aventura kamen einer nach dem anderen herunter.
Zuerst Relias und dann Dragno, beide ließen sich das Essen auch recht gut schmecken.
Dragno lobte die Aufstriche in höhsten Tönen und Relias war mit seinem Gedanken woanders. Als Ismalde ihren Neffen da ganz nachdenklich sitzen sah, musste sie an Ignolion denken. Der war auch ab und zu sehr nachdenklich, auch in diesen Moment. Doch Ismalde wollte nicht unbedingt wissen was er dachte, da Ignolion öfters an die unterschiedlichsten Dingen dachte. Selbst wenn es nicht gerade zur Situation passte.
<i>"Das Brot und die Aufstriche schmecken wunderbar! Verratet ihr mir, wie der blaue und dieser orangefarbene hergestellt werden? Ich würde mich freuen, wenn ich diese während unserer Reise mit entsprechenden Zutaten selbst herstellen könnte."</i>
mit dieser Frage hatte er sofort Ismaldes Aufmerksamkeit. Sie hätte niemals gedacht, dass jemand wie Dragno sich Gedanken über Rezepte machte. Steckte in diesen robusten Krieger die Seele eines leidenschaftlichen Kochs?
"Das kann ich euch nicht verraten, wir bekommen solche Dinge ab und zu von Verwandten. Wir hatten auch etwas recht scharfes, doch es ist uns ausgegangen. Das einzige was ich euch verraten kann ist, dass man einfach nur wissen sollte wie man so etwas selber herstellt. Der Rest ist einfach nur Geschmackssache und hängt auch von der frische der Zutaten ab."
erklärte die Elfenfrau dem Menschen. Ignolion der auch am Tisch saß und in Ruhe seine Pfeife rauchte, nahm sich bloß ab und zu einen Schluck Saft. Hunger schien er selber keinen zu haben. Ismalde aß nur recht mäßig, sie war nicht so schnell beim Essen.
"Es ist recht schnell kalt geworden, findest du nicht auch Ismalde?"
kam plötzlich von Ignolion, der anscheinend die stille etwas vertreiben wollte oder wohl eher noch einiges Ansprechen wollte, wegen der Reise. Schließlich wollte er auch genaueres wissen, wenn er schon zwei Leute seine gehen ließ um seine Geschäfte zu machen. Erst recht wenn er mit einem Verwandt war:
"Was habt ihr euch denn so gedacht, wenn ihr nach Dessaria geht?"

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Mittwoch 24. September 2008, 17:17

Auf Ignolions Frage, wie sie eigentlich nach Dessaria reisen wolllten, antwortete Relias: "Ich habe mir gedacht, dass wir am besten den Weg durchs Drachengebirge, den Arus-Wald und dem Schattengebirge nehmen. Das könnte zwar ein wenig schwierig werden, aber es würde schneller gehen. Was unsere Ausrüstung angeht, so würde ich noch heute auf dem Marktplatz mit dem Geld das ich von meinen Eltern bekommen habe Vorräte und Decken kaufen. Bei den Pferden wollte ich dich fragen, ob du uns vielleicht zwei bereitsstellen könntest. Wenn nicht, versuche ich ein anderes Transportmittel zu kriegen."
Geduldig wartete der junge Heiler auf die Antwort seines Onkels, während er sich ein weiteres Brot schmierte und davon abbiss.
<b>Dragno hat Recht! Der Aufstrich schmeckt wirklich klasse. Wie bei meinen Eltern.</b>, dachte der Elf und nahm sich vor, beim nächsten Besuch bei seinen Eltern, sie zu fragen wie man diesen Aufstrich machte. Fast ein wenig wehmütig dachte er an seine Eltern, an seine Freunde und an seinem Lehrmeister in Magie. Wie es ihnen wohl geht?

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Freitag 3. Oktober 2008, 18:40

Dragno hörte aufmerksam zu, als Ismalde ihm von den Aufstrichen erzählte. Leider konnte er von ihr nicht erfahren, wie man diese herstellte, doch er war es von seinen Reisen gewöhnt, selbst für sein Essen zu sorgen, wenn er sich außerhalb von besiedelten Gebieten befand. Er würde vielleicht selbst ein wenig herumexperimentieren, wenn er dazu kam.
Dann aber wandten sie sich mit ihrem Gespräch wichtigeren Dingen zu. Ignolin sprach die Vorbereitungen für ihre Reise nach Dessaria an und Relias schien sich auch schon Gedanken darüber gemacht zu haben. Decken und Vorräte wollte er besorgen und was Pferde anging hoffte auch der Elf darauf, von Ignolin welche geliehen zu bekommen. In diesem Fall hätten sie auf jeden Fall großes Glück, denn Dragno hatte gehört, dass Pferde aus elfischer Zucht die schnellsten Celcias seien. Und bis jetzt hatte er selbst noch keine gegenteiligen Erfahrungen gemacht. Relias sprach außerdem noch von seinem geplanten Weg, wozu Dragnolin sich ein paar Worte erlaubte.
"Das Drachengebirge, der Arus und das Schattengebirge ... ja, das war auch der Weg den ich bei meiner letzten Reise nach Dessaria einschlug. Allerdings war dies während der Zeit der Abendsonne. Damals hatte ich keine Probleme auf der Reise, doch während ich hierher nach Pelgar kam, habe ich auch das Drachengebirge durchquert und es war schon sehr kalt ... nun, wie dem auch sei. Um meine Ausrüstung werde ich mich selbst kümmern. Ich kenne einige vertrauenswürdige Händler und Handwerker, die mir dabei helfen werden, meine Rüstung auf kalte Verhältnisse vorzubereiten. Wie sieht es aus, Relias, ich denke das könnte ich erledigen, während du unsere Vorräte besorgst, oder?"

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Erzähler » Montag 6. Oktober 2008, 17:54

Ignolion musste ernsthaft überlegen, vor allem als er von der Route mitbekam welche die beiden einschlagen wollten. Erst durch das Gebirge und dann zum Wald? Eigentlich war es eher ein Umweg.
Ignolion schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
"Nein jetzt hätte ich bei nahe die Wälder Neldoreth und den Arus mit einander verwechselt."
murmelte er leise und beschloss dann die Frage wegen den Pferden zu klären:
"Also mit den Pferden muss ich erst einmal sehen, ob ich euch welche geben kann. Einige hatte ich gegen eine Gebühr verliehen und ich habe noch einige die Krank sind. Ich weiß nicht, ob diese Stark genug wären um zu Reisen. Außerdem ist es meiner Meinung nach recht schwierig mit Pferden ein Gebirge zu überqueren. Da ist es Egal welche Rasse sie sind."
Ignolion zog an seiner Pfeife und dachte angestrengt nach. Ismalde, die sich das ganz angehört hatte sagte dazu noch:
"Vielleicht wäre es eine gute Idee erst einmal die Besorgungen zu machen während dessen kann Ignolion doch in Ruhe wegen den Pferden nachsehen."
Ignolion blickte recht überrascht zu seiner Frau:
"Du meinst, erst alles andere und dann die Pferde? Dauert das nicht zu lange?"
Ismalde schüttelte darauf nur den Kopf und erwiderte:
"Es macht doch keinen Unterschied, ob sie die Pferde jetzt oder ein paar Minuten später bekommen! Außerdem müssten sie auf darauf warten, bis du alles überprüft hast!"
Ignolion kratzte sich nur am Kopf und nickte:
"Gut...gut....Also los ihr beiden! Geht und trefft eure Vorbereitung! Danach kommt ihr wieder zurück."

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Mittwoch 8. Oktober 2008, 17:41

Relias nickte freudig. Er kannte seinen Onkel inzwischen gut genug, so dass er sich keine Sorgen machen musste ob sie Pferde kriegen würden oder nicht. Wahrscheinlich würde sein Onkel sogar übers Ziel hinaus schießen und einen ganzen Stall auftreiben. Der Gedanke daran verbreitete Relias Lächeln nur noch mehr.
"Gut", sagte er, "Dann werde ich mich um die Vorräte kümmern. Wir treffen uns dann alle wieder vor dem Haus, in Ordnung?"
Dann stand er auf, ging zur Haustür, warf sich dabei noch seinen Mantel um und ging nach draußen.

Kalte Morgenluft wehte ihm entgegen und unwillkürlich fröstelte es dem jungen Elfen. Er zog seinen Mantel enger. Dann blickte er nach oben zu den zahlreichen Lichtern des Hauses von Ignolion. Sie strahlten trotz der hellen Morgensonne heller als alles andere in näherer Umgebung und Relias musste die Augen zusammenkneifen um nicht kurzzeitig zu erblinden. Dann wandte er sich wieder dem Weg zum Marktplatz zu. Er atmete noch einmal tief durch, vergewisserte sich das Lia auf seiner Schulter saß und ging los.

<i>(Gehe jetzt zum "Marktplatz")</i>
Zuletzt geändert von Relias am Mittwoch 8. Oktober 2008, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Sonntag 12. Oktober 2008, 22:11

Relias erhob sich sogleich, um die Vorräte zu beschaffen, während Dragno sich noch eine weitere Scheibe Brot genehmigte.
"Viel Erfolg! Ich hoffe, du findest etwas Gutes.", wünschte er dem Elfen. In aller Ruhe strich er sich ein letztes Mal Aufstrich auf seine Mahlzeit und verspeiste das Brot in ein paar Bissen. Währenddessen überlegte er, wie er mit seinem Geld zu Rande kommen würde und für welche Ausrüstungsgegenstände er wohl die Prioritäten setzen sollte, falls er sich nicht alles leisten könnte. Er beschloss, sich in erster Linie um winterfeste Kleidung zu kümmern, die dennoch kampftauglich war. Eine Zeit hatte er auch mit dem Gedanken gespielt, sein Waffenarsenal aufzustocken, um zu Pferd besser kämpfen zu können, doch vermutlich würde er sich das nicht leisten können.

Schließlich erhob sich auch der Drachentitan. Er ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal um und hob einmal die Hand zum Gruß für Ignolin und Ismalde, dann drückte er die Klinke herunter, duckte er sich unter dem Türstock hindurch und trat an die frische Luft. Nach dem ersten Schritt nach draußen wurde er schon von den Lichtern am Haus der Avanturas geblendet, die noch immer brannten. Zur Sicherheit zog der Krieger seine Augenbinde ein wenig fester, dann machte er sich mit festem Schritt auf den Weg, seinerseits die nötigen Besorgungen zu erledigen.

[TBC: Der Marktplatz]

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 4. Juni 2009, 15:15

Relias und Jadis kommen von: Der Marktplatz


Tatsächlich war das gesamte Haus bereits ein Opfer der Flammen geworden. Es gab wohl kaum noch einen Flecken, der nicht davon umschlungen wurde.
Doch noch bestand die Hoffnung, zumindest einen Teil retten zu können, noch war nichts eingestürzt.
Als Relias und Jadis dem Ort Geschehens näher kamen, mussten sie die Hitze bemerken, die der Brandherd ausstrahlte.
Das Feuer bot einen seltsam faszinierenden und gleichzeitig erschreckenden Anblick, das Haus leuchtete richtig, als wäre es nichts weiter als eine übergroße Fackel.
Von Dragnolin war keine Spur zu finden, er war schneller gewesen und steckte nun irgendwo.
Dafür konnte Relias etwas anderes entdecken. Um eine Häuserecke kamen zwei vermummte Gestalten, die einen zusammen gerollten Teppich mit sich trugen.
Sie waren nicht lange sichtbar, ehe sie in der nächstbesten, engen Gasse verschwanden. Allerdings konnte er einen Blick auf etwas erhaschen, das aus der Rolle heraus ragte.
Es waren Haarbüschel, ganz passend in der Farbe seines Onkels!
Jedoch bekam er nicht mehr die Gelegenheit dazu, diesen Figuren zu folgen. Denn plötzlich wurde die Situation noch dramatischer. Aus dem Haus drangen auf einmal verzweifelte Hilfeschreie, die jetzt erst genügend Intensität hatten, um das laute Prasseln übertönen zu können.
War da etwa noch jemand drinnen?! Der Person musste geholfen werden und zwar äußerst dringend!

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Freitag 5. Juni 2009, 17:22

Relias war geschockt! An der Stelle wo einst das prachtvolle Haus Ignolion Avanturas gestanden hatte war nun ein riesiger Brandherd. Die Flammen schlugen meterhoch in die Höhe. An den Stellen, wo einst die bunten Lampen gehangen haben, entwickelten die Flammen ein merkwürdiges Eigenleben. Schuld war das Öl, welches Relias´ Onkel in Lampen getan hatte. An den Pferdetränken waren noch abgerissene Stricke zu sehen. Indizien dafür, dass sich die Pferde vor dem Haus in ihrer Panik losgerissen hatten.
Der Anblick des brennenden Gebäudes war faszinierend und schrecklich zugleich und lähmte Relias Körper. Dennoch sah er wie zwei vermummte Gestalten mit einem zusammengerollten Teppich in einer Gasse verschwanden. Aus dem Teppich ragte ein Haarbüschel. Ignolions Haar! Gerade wollte Relias den beiden Gestalten hinterher eilen, als ein Schrei ihn herumfahren ließ. Er kannte diese Stimme! Sie gehörte seiner Tante Ismalde. Ist sie etwa noch im Haus!?, dachte Relias entsetzt und starrte auf die Flammen, als wolle er in ihrem Innersten seine Tante entdecken.
Der Schrei erklang ein zweites Mal. Nur gab es keinen Zweifel mehr. Ismalde befand sich noch in dem brennenden Haus. Relias stürmte direkt darauf zu. "Relias! Bist du verrückt geworden?", schrie Lia, als sie sah was ihr Freund vorhatte. Sie sprang von seiner Schulter, um ja nicht in die Flammen zu geraten. "Relias!", rief sie. Doch der hörte nicht auf sie.
Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben lief Relias zum brennenden Haus. Er sah, dass der Pferdetrog noch Wasser besaß und stürzte sich hinein. Das Wasser war scheußlich warm, doch er wusste dass dies sein einziger Schutz sein würde. "Tante! Ich komme!", schrie Relias und stürzte sich in das Inferno.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Jadis » Montag 15. Juni 2009, 14:51

Jadis rannte so schnell wie ihre Beine sie tragen konnten. An unzähligen menschen Vorbei und kam dem Brand immer näher. Ayden flog hoch über ihrem Kopf. er leitete sie sicher durch die Straßen. als sie an dem Haus ankahmen spürte Jadis die hitze. Sie bemerkte nur noch, dass Relias etwas rief und dann hörte sie schritte. Relias war anscheinend in das Haus gelaufen, weil jemand da war, der ihm nahestand.

"Relias bleib hier!"

Sie erinnerte sich plötzlich an das unglück vor vielen jahren, dass sie das augenlicht gekostet hatte. die alten Bilder kamen wieder hoch, und aus irgendeinem Grund hatte sie angst, dass Relias ein noch viel schlimmeres Schicksal ereilen könnte.

Ayder, wo ist er hingelaufen?

Doch aden flatterte so hoch über dem Dach, so dass er sie nicht hören konnte.
Sie nahm schritte hinter sich wahr und drehte sich um. Es konnte nur ihre brüder sein, denn sie erkannte sie an ihren Schritten und ihren Stimmen.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 2. Juli 2009, 00:22

Genau in jenem Moment, in welchem er in das Haus stürzte, musste er erkennen, welch Inferno dieses Feuer tatsächlich war. Es war höllisch heiß, selbst die Luft zum Atmen brannte in der Lunge. Und gleichzeitig war da das Prasseln des Feuers, das regelrecht ohrenbetäubend war.
Lange würde Relias nicht hier bleiben können, selbst dann nicht, wenn sein Körper mitsamt der Kleidung noch länger feucht blieb. Er musste seine Tante auf alle Fälle so schnell wie möglich finden, was nicht so einfach war. Denn das Feuer übertönte sogar ihre verzweifelten Schmerzensschreie.

Draußen hingegen bildete sich allmählich eine Menge Schaulustiger, die teilweise mit vor Entsetzen geweiteten Augen das Haus anstarrten, teilweise aus Bewunderung und Freude an dem Schaden, denn keiner wollte sich vorstellen, dass darin noch jemand Lebendiges war.
Nur ein Schatten bewegte sich auf das Gebäude zu. Er hatte Relias hinein gehen sehen und musste jetzt dafür sorgen, dass er auch wieder in einem Stück und lebendig heraus kam.

Indes erreichte auch Jadis den Ort des Geschehens.
Sie fiel nicht auf in der Traube der Ansammlung und keiner hatte Augen für sie. Wieso auch? Das Feuer war viel interessanter!
Allein ihre Brüder, die nun endlich dazu kamen, bemerkten sie.
"Da bist du ja!", stöhnte Odin und zog sie schützend in seine Arme. Was auch immer an diesem Ort geschah und weswegen sie hier her gelaufen war, ihm war nur noch wichtig, dass er sie von dem Feuer fernhielt.
Zur selben Zeit konnte Galan sich darauf verlassen, dass sein Bruder auf ihre gemeinsame Schwester aufpasste. Somit konzentrierte er sich darauf, bei den Löscharbeiten zu helfen und vor allem die Schaulustigen zu vertreiben, dass sie auch an das Haus heran kommen konnten.
Ayden hingegen flog über dem Ort des Geschehens und konnte sehen, dass sich eine weitere Person in das Haus stürzte.
Der Vogel versuchte, sich herabsinken zu lassen, um einen besseren Überblick zu bekommen, aber es war selbst für ihn viel zu heiß.
Deswegen schickte er auch eine Botschaft an seine Freundin. "Halt dich von dem Haus fern, du kannst nichts mehr tun!"

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Samstag 4. Juli 2009, 11:35

Keuchend bahnte sich Relias einen Weg durch den Flammenherd. Es war höllisch heiß. Obwohl seine ganze Kleidung mit Wasser durchtränkt war, spürte er wie sich Schweiß auf seiner Haut bildetete, der jedoch innerhalb weniger Sekunden verdampfte. Der Elf wusste, dass ihm bald etwas Schlimmeres als Verdampfen bevorstand, wenn er nicht schleunigst hier rauskam. Aber nicht ohne Tante Ismalde!
Mit diesem Gedanken versuchte sich Relias in dem Inferno zu orientieren. "Tante!", schrie er in die Kakophonie des prasselnden Feuers hinein, in der Hoffnung ein Lebenszeichen von ihr zu hören. Jeder Atemzug war eine Qual. Rauch und Staub malträtierten seine Kehle und jedes Einatmen fühlte sich als würde er das Feuer selbst einatmen. Trotz seiner Panik riss sich Relias zusammen und nahm ein Stück seines Mantels und presste ihn sich vor die Nase. Mit dem noch nassen Mantel vor dem Gesicht fiel ihm das Atmen wieder etwas leichter und er stolperte weiter.
Doch nach kurzer Zeit wurde ihm klar, dass er völlig die Orientierung verloren hatte. Die Flammen nahmen der Umgebung jegliche Indentität. Plötzlich blieb Relias´ linker Fuß an etwas hängen und der junge Heiler knallte der Länge nach auf den brennenden Boden. "Lia, hilf mir!", schrie Relias voller Angst. Zu spät war ihm bewusst geworden, dass Lia nicht da war. Sie war draußen geblieben, nicht wie er in die Flammen gesprungen.
Auf einmal zeriss ein weiterer Schrei den Lärm des Feuers. Relias rappelte sich auf und rannte in die Richtung aus der der Schrei gekommen war. Nebenbei bemerkte er, dass die Umgebung mehr und mehr dem großen Wohnzimmer glich und der Schrei vermutlich aus der ehemaligen Küche gekommen war.
Relias blieb auf einmal wie angewurzelt stehen. Vor ihm erhob sich eine riesige Flammenwand, die ihm den Weg zur Küche versperrte. Relias wusste, dass nur noch sehr wenig Wasser in seiner Kleidung war und dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Flammen zu ihm übergreifen würden.
Ohne Nachzudenken sprang der Elf durchs Feuer...

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Erzähler » Montag 6. Juli 2009, 18:58

Draußen begann man allmählich mit den Löschmaßnahmen, allerdings würde es trotzdem noch lange, zähe Minuten dauern, bis man etwas erreichen konnte.
Lia streifte die ganze Zeit über in sicherem Abstand um den Brandherd herum und machte sich große Sorgen um den, in ihren Augen dummen, Freund.

Was sich Relias Augen, die bereits zu tränen begonnen hatten, offenbarte, war neben der Hölle auch ein dunkler Gegenstand, der noch leicht zuckte. Das musste seine Tante sein!
Allerdings war das Gebälk über ihr schon sehr mitgenommen von den Flammen und drohte jeden Moment, einzustürzen. Es wäre reiner Selbstmord, nicht sofort kehrt zu machen und aus dem Haus zu verschwinden.
Andererseits war da seine Tante Ismalde und ihr Körper bewegte sich noch. Zwar war es unmöglich, dass sie noch lebte, aber das konnte Relias nicht wissen, denn die Kopfwunde war auf der ihm abgewandten Seite und das heraus getretene Blut konnte er auf dem Boden nicht mehr erkennen.

Nicht weit von ihm entfernt, huschte der Schatten durch das Feuer und versuchte, den Weg des anderen nach zu vollziehen und zu verfolgen.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Jadis » Mittwoch 8. Juli 2009, 15:48

Jadis hasste sich dafür das sie nichts tun konnte. Odin war bei ihr geblieben und Galan machte sich mit an die Löscharbeiten. Jadis machte sich Sorgen um Relias, warum war er auch nur in das Haus gelaufen. Sie hatte nicht gehört, dass er nach seiner Tante gerufen hat. Jadis erinnerte sich an ihren Schicksalsschlag vor viele Jahren. Damals war es ähnlich gewesen, nur diesmal erschien es ihr fast noch schlimmer.

"Odin, ein Freund von mir ist in das Haus gelaufen, er hat nach jemandem gerufen. kannst du ihn sehen?"

Jadis hoffte jeden Moment darauf, dass Relias den Flammen entkam. Doch dem war nicht so. Das Haus brannte lichterloh und es wurde fast unerträglich heiß, Ayden konnte auch nicht so dicht heran und sagte seiner Herrin sie solle sich von dem Feuer fernhalten. Doch Jadis wollte nicht weg. Irgendetwas musste sie tun, aber was?

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Relias » Donnerstag 9. Juli 2009, 13:13

Rauch...überall war er. Vor den Augen, im Raum, ja sogar in der Kehle hatte er sich inzwischen festgesetzt! Und zwar so fest, das Relias schon kaum noch dazu kam einen Atemzug zu tun. Es fühlte sich an als wäre er unter Wasser, nur das dieses kochend heiß war! Der Mantel, sowie der Rest der Kleidung, die Relias am Leib trug, war inzwischen knochentrocken. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde er Feuer fangen.
Relias musste sich beeilen!

Gerade als endlich die Tränen weggewischt hatte, nahm er eine Bewegung in seinen Augenwinkeln wahr. Relias drehte sich um und sah einen Körper direkt vor ihm liegen. "Tante!", rief Relias und lief zu ihr hin. Er packte sie an den Schultern. "Schnell, komm hoch. Wir müssen hier raus!"
In dem Moment kippte ihr Kopf zurück. Blut floss aus einer Wunde am Kopf, an der Stelle wo ihr Schläfe gewesen wäre. Ihre Augen starrten ins Leere...Sie war tot.
"Nein..." Relias war der Verzweiflung nahe. Bilder tauchten in seinem Kopf auf. Bilder von Wunden...entstellten Gesichtern...Gesichtern die er kannte und sich selbst wie er verzweifelt versuchte eine Blutung zu stoppen, obwohl sein Freund schon längst tot war. "NEIN!!!"
Relias schrie. Schrie seine Verzweiflung und seine Trauer aus sich heraus, bis der Rauch ihn zum Husten brachte. Mit tränendurchsetzter Sicht sah er, wie Ismalde selbst im Tod, noch etwas in der Hand umklammer hielt. Es war ein Zettel. Mit tränenüberströmten Gesicht, öffnete Relias ihre Hand und nahm das Stück Papier an sich. Über ihm löste sich ein Stück vom Stützbalken. Dann wurde alles schwarz...

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Erzähler » Sonntag 19. Juli 2009, 08:34

Ihr Bruder starrte sie einen Moment lang fassungslos an.
Was für ein Freund?! Was hatte er in der Zeit, wo er mit Galan geplaudert hatte, verpasst?!
Doch dann besann er sich wieder auf die Situation und schüttelte den Kopf. Nicht, weil sie es sehen konnte, sondern eher deswegen, damit er sich selbst zur Ordnung rief. Das könnten sie ein andermal klären.
"Nein.", erwiderte er schließlich mit etwas Verspätung. "Außer Flammen ist nichts zu sehen." Odins Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Grinsen, welches einige Sekunden zu sehen war. "Aber wenn er da rein gelaufen ist, kommt er nicht mehr lebendig raus." Die Worte verließen seinen Mund, ehe er sich besinnen konnte. Mit einem plötzlich merklichen schlechten Gewissen fügte er noch hinzu:"Tut mir leid, Jadis, doch ich glaube, es wäre gut, wenn du ihm auf Distanz Lebewohl sagst."
Er würde sie bestimmt nicht zu den Flammen rennen lassen, das stand fest. Zu deutlich waren die Folgen des letzten Mals.


Der Schatten schaffte es nicht schneller und so konnte er nicht verhindern, dass der Balken Relias traf und ihm das Bewusstsein raubte.
Obwohl es ihm später nicht mehr klar sein würde, wie er das hatte erkennen können, wusste er auf Anhieb, dass der Körper neben dem Ohnmächtigen leblos war. Trotzdem würde er ihn mitnehmen, das war er Relias einfach schuldig.
So kämpfte sich der Schatten durch die heißen Flammen, verbrannte sich die Hände dabei, als er den Stützbalken beiseite schaffte.
Aber er reagierte nicht auf den Schmerz in seinem Körper. Das könnte und würde er später noch bitter tun müssen.
Stattdessen packte er zuerst den Leib der Frau und dann den ihres Neffen, warf sich beide über die Schulter als würden sie nichts wiegen und erkämpfte sich mit Müh und Not den Weg nach draußen.


Inzwischen gingen die Löscharbeiten voran, doch das Haus würden sie nicht mehr retten können.
Unbemerkt von den Eifrigen verließ die Gestalt mit seiner schaurigen Last die Flammen.
Mit jedem Schritt fiel es ihm schwerer, sich aufrecht zu halten, aber er biss die Zähne zusammen. Er wusste, wenn er nun einer Schwäche nachgab, war nicht nur er verloren, sondern auch Relias.
So kämpfte er sich weiter vorwärts, soweit, dass selbst Odin, der gerade zufällig in seine Richtung sah, ihn entdeckte.
Er stieß einen Fluch aus und schrie nach seinem Bruder.
Dieser warf ihm einen eher unwilligen Blick zu und konnte sehen, dass ihm etwas gedeutet wurde.
Auf diese Art wurde auch er auf die Gestalt mit den rauchenden Kleidern und Haaren aufmerksam und gab rasch die Anweisung, dass zwei Männer sich darum kümmern sollten, was sie sofort taten.

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Re: Bei den Avanturas

Beitrag von Jadis » Montag 20. Juli 2009, 13:54

Jadis spürte einen Stich in ihrem Herzen. Warum war Relias nur da hinein gelaufen? Obwohl sie ihn kaum kannte mocht sie ihn gern. Er war der Erste der sie nicht wie eine Aussätzige behandelt hatte. Ob sie wirklich Freunde werden konnten, würde sie wohl nie herausfinden können. Sie sagte nichts. So standen sie einige Zeit da. Das Feuer war heiß doch Jadis wich keinen Schritt zurück. Dann aber merkte sie wie ihr Bruder sich regte, er stieß einen Fluch aus, und rief Galan zu, dass dort jemand aus den Flammen gelaufen kam.
Jadis Körper spannte sich an. Konnte es sein, war Relias noch am Leben? , oder war es jemand anderes.

"Wer ist da?, Kannst du jemanden erkennen Odin?"

Am liebsten wäre sie selbst hingelaufen, doch sie wusste, dass ihr Bruder sie nicht lassen würde.

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