Besuch bei der Familie

Mitten in der Stillen Ebene unter der Erde, leben sie, eine kleine Volk, Hinterhältig, nervend und doch flink und schlau, die Kobolde. Ein kleines Dorf haben sie sich erbaut, von dem viele Gänge in die einzelnen Städte führen.
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Yann Adamm-Ra
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Besuch bei der Familie

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Mittwoch 17. Februar 2010, 11:52

Yann lauschte den Worten seines Ziehvaters, während dieser aus seinem Haus gekommen war und sich nun auf dem Oberschenkel des Schelm niederließ. Yann hatte sich vor dem Haus von Adamm-Ra nieder gelassen und schenkte dem Kobold nun, nachdem er seine Freunde vorgestellt hatte, seine ganze Aufmerksamkeit. Er lauschte den Worten des kleinen Geschöpfs und lies seinen Blick nicht von ihm abschweifen. Für ihn war es unglaublich spannend jenen Kobold wieder zu sehen, welchen er, seit er denken konnte, kannte und welchen er als seinen Vater betrachtete. Seit ihrem letzten Treffen war eine lange Zeit vergangen und sollte sich der Schelm daran zurück erinnern, so würde ihm dies sicherlich leicht bitter aufstoßen, denn schließlich hatte Adamm-Ra ihn damals hinaus in die Welt geschickt, fort von ihm und der vertrauten Umgebung des Jungen. Doch dies lag nun schon lange zurück und es war so viel passiert seit dem.

Der Schelm konnte sehen, wie sein Ziehvater in die Tasche griff und etwas daraus hervor holte. Er grinste seinen Sohn an und zögerte nicht lange, warf das Zeug hinauf und augenblicklich explodierte in der Luft ein Konfetti-Regen. Mit leuchtenden Augen betrachtete Yann das Schauspiel und wie die Papierschnipsel langsam und sachte zurück Richtung Erdboden rieselten. Augenblicklich erschienen überall andere Kobolde und es dauerte keine fünf Minuten, da erklang auch schon Musik.
"Wir feiern jetzt eure Ankunft. Deshalb müsst ihr ausnahmsweise einmal nichts zum Tausch hergeben und dürft essen, so viel ihr wollt.", verkündete Adamm-Ra und grinste den Schelm mit dem typisch koboldischem Gesichtsausdruck an. Yann erwiderte es. Dann packte er sehr vorsichtig seinen Vater und setzte ihn neben sich auf den Boden und drehte sich um. Er klatschte begeistert im Tackt der Musik und wippte leicht im Rhythmus hin und her. Das Lächeln auf seinem Gesicht schien gar nicht mehr weichen zu wollen.

"Boaahh! Das ist so toll. Danke Kobi-Papi.", meinte Yann lachend, während er die vielen Körbe mit Essen sah, die von den übrigen Kobolden nun herbei getragen wurden. Mit leuchtenden Augen betrachtete er das Festmahl, das aus Äpfeln, Nüssen, gebackenen Leckereien, wie Keksen, Teigmännern und sogar einigen in Blätterteig gebackenen Früchten, bestand. Auch ein kunterbunter Brei war dabei, welcher köstlich duftete und durch seine schillernden Farben wirklich einladend aussah.

Yann tat es seiner Freundin Lyrien gleich und griff begeistert zu den Keksen, schnappte sich einen und biss genüsslich ein großes Stück davon ab. Es schmeckte wirklich vorzüglich und so kaute der Schelm einen Augenblick, schluckte dann den Bissen hinab und stopfte sich den Rest in seinen Mund.
"Mhhhhh...", kam von ihm, als er auch dieses Stück verputzt hatte. "Das schmeckt ja sooooo lecker." Dann widmete er sich dem bunten Brei. Er packte den großen Löffel, welcher in die Schale gelegt worden war und füllte sich etwas davon in eine kleine, leere Schüssel. Auch hier lagen extra Löffel dabei, um das köstliche Essen genießen zu können und so nahm sich Yann einen und begann auch schon damit, weiter zu mampfen.

Es dauerte gar nicht sonderlich lange, da hatte er seine Portion auch schon verdrückt. Er lehnte sich etwas zurück, stützte sich dabei mit seiner linken Hand auf dem Boden ab und rieb sich nun pappsatt seinen Bauch. Erneut kletterte Adamm-Ra auf den Oberschenkel seinen Ziehsohns und machte es sich dort gemütlich, Yann grinste ihn vollauf zufrieden an.
"Deine Freunde können sich gern die Stadt ansehen. Aber du solltest erstmal bei mir bleiben und mir erzählen, was du so alles erlebt hast. Und warum kommst du mich jetzt schon besuchen? Ist die Welt so klein, hast du schon alles gesehen? Mir kam sie größer vor, als ich damals eine Reise gemacht habe. Oder hast du jetzt Sieben-Meilen-Stiefel?", meinte der alte Kobold schließlich und erwiderte das Grinsen seines Kindes.
Der Schelm nickte und bedeutete seinem Vater damit, dass dieser Recht hatte und Yann erst einmal hierbleiben würde, dann stieß er einen Rülpser aus, der sich gewaschen hatte.

"Boahh, bin ich satt.", sagte der Junge und rieb sich erneut seinen Bauch. "Ich bleib wohl besser wirklich erstmal hier und ruh mich etwas aus."
Kurz trat eine Stille zwischen ihnen ein, während Yann überlegte wie und wo er nun anfangen sollte seinem Ziehvater die Geschehnisse zu erzählen.
"Nein, so klein ist die Welt nicht und leider hab ich noch nicht besonders viel davon gesehen.", fing der Schelm endlich an zu erzählen. "Ich bin damals, als du mich weg geschickt hast, durch die Stille Ebene gewandert und hab lange niemanden getroffen. Aber dann, eines Abends, hab ich ein Lagerfeuer gesehen und bin schnurstracks darauf zu gelaufen. Eine Gruppe von Gauklern und Akrobaten hatten ihr Lager aufgeschlagen und als ich dort angekommen war, haben sie mich freundlich bei sich aufgenommen. Aber irgendwie schienen sie etwas verwirrt gewesen zu sein, warum ein Junge so ganz allein dort draußen herum gelaufen war. Naja, jedenfalls haben sie mich eingeladen bei ihnen zu bleiben und haben mir die Kunst der Gaukelei und Akrobatik beigebracht. So sind wir eine Weile von Ort zu Ort gezogen und irgendwann - mir kam nicht sonderlich lange vor - sind wir in Andunie angekommen. Da ist dann etwas komisches passiert. Noch während eines Auftritts von unserer Gruppe, kamen auf einmal so komische mit Leder und Metall angezogene Leute - ich lernte sie als Stadtwachen kennen. Sie kamen mitten durch die Zuschauer und ganz plötzlich waren meine Freunde von der Gauklergruppe verschwunden. Ich war gerade dabei, jemandem einen Trick zu zeigen, als ich das bemerkte. Ich war irgendwie verdutzt, aber eine nette alte Frau namens Augusta hat mich am Arm gepackt und mich dort weg gezerrt. Ich glaub diese Wachen waren hinter uns her, warum auch immer. Auf jeden Fall hat Augusta mich bei sich aufgenommen und wohnen lassen. Ich blieb eine Weile, aber als ich dann eines Tages im Sommer wieder zu ihrem Haus zurück kam, nachdem ich auf den Straßen der Stadt mein Können gezeigt hatte, war ein komischer Mann bei ihr, der wohl zu mir wollte. Sie verteidigte mich und rief mir zu, ich solle fliehen, als bin ich weg gerannt. Der Kerl hat mich wohl auch verfolgt, aber auf dem Markt hab ich dann einen Zwerg getroffen, der mir geholfen hat. So konnte ich dem komischen Kerl entkommen. Zusammen mit Pecew, so hieß der Zwerg, hab ich dann auf seinen Schiff die Stadt verlassen."

Und so begann der Junge seinen Ziehvater alles zu erzählen, was er bisher erlebt hatte und dies war einiges. Er berichtete ihm, dass er und Pecew auf dessen Schiff von Andunie aus über das Kad Harat gesegelt und dann in die Mündung des Iridul vorgedrungen waren. Schließlich waren sie in den Ilfar geschippert und hatten nach einigen ereignisreichen Tagen das Fischerdorf erreicht. Dort hatten sie angelegt und bemerkt, dass der Himmel von pechschwarzen Wolken verhangen war, die unmöglich einen natürlichen Ursprung haben konnten. Dann machten sich die beiden auf nach Pelgar, so wie es ihm seine liebe alte Augusta geraten hatte. Auf ihrem Weg begegneten sie einer Gruppe aus 5 Personen, worunter auch seine späteren Freunde Miriel, Lyrien und Earane waren. Sie schlossen sich ihnen an und begleiteten sie in den Eldoras zu den dort lebenden Elfen. Kaum dort angekommen geschah schon das nächste Ereignis, denn sie konnten einen der erwachten Drachen beobachten, während sie am Sternensee verweilten. Er schimmerte in allen Regenbogenfarben und verschwand schließlich in Richtung der Stillen Ebene. Nach einer kurzen Beratung beschlossen die Gruppenmitglieder dem Drachen zu folgen und ließen das Elfendorf samt ihrem Freund Pecew zurück, welcher an einer schweren Krankheit litt. Zurück ging es zum Fischerdorf, wo sie einen der magischen Kristalle fanden und der nun zu Yann gehörte. Er holte das Schmuckstück unter seinem Hemd hervor und zeigte ihm seinen Vater.

"Hier, das ist der Schelmenkristall. Er kann auch zaubern und ein Geist lebt in ihm, der mich schon ein paar mal unterstützt hat. Naja, jedenfalls sind wir dann mit einem Zwergenschiff zu der Zwergenstadt Nogrot gefahren, denn Pecew war unterdessen gestorben und er musste angemessen beerdigt werden. Das war vielleicht ein Schock für mich, als ich das erfahren habe. Er war doch einer meiner besten Freunde. So sind war dann zusammen zu den Zwergen gesegelt und haben dort die Trauerfeier für Pecew miterlebt und ich konnte mich von meinem Freund verabschieden. Dann haben wir einen weiteren Kristall gefunden und irgendwie haben die Kristalle wohl aufeinander reagiert, denn ein Licht leuchtete auf und als es wieder erlosch, waren wir plötzlich alle auf der Stillen Ebene, wo dann auch der letzte Kampf gegen die dunklen Wolken war. Wir, die Leute die die Kristalle trugen - genannte die Kristallträger - wurden zusammen gestellt und alle anderen Begleiter verteidigten uns gegen die angreifenden Horden. Es war einfach unglaublich, Kobi-Papi, einfach unglaublich. Schließlich haben wir dann irgendwie die dunklen Wolken vertrieben. Wie genau, dass kann ich auch nicht sagen, es passierte einfach."

Kurz machte der Schelm in seiner Erzählung halt, denn er musste ja schließlich auch einmal Luft holen und befeuchtete seine Kehle mit etwas Wasser, dass die Kobolde zum Festessen gebracht hatte. Dann holte er noch einmal tief Luft und fuhr mit der Geschichte fort, dass ein Zauberer sie nach Pelgar begleitete, wo sie auf den Hohen Rat trafen und nur knapp einem Brand in der Taverne überlebten. Doch noch bevor das Feuer ausbrach hatte Yann von dem stattfindenden Turnier in Pelgar gehört und sofort war er Feuer und Flamme dafür gewesen. Gab es eine bessere Gelegenheit, um seine Gaukler- und Schelmenkünste einem großen Publikum vorzuführen, als ein Turnier? So meldete er sich an und gewann sogar seine erste Runde gegen einen Zwerg. Im Finale dann sollte sein Gegner ein menschlicher Harlekin sein, welcher allerdings immer extrem miese Laune hatte. Aber auch diesen bezwang der Junge und errang somit den endgültigen Sieg in seiner Disziplin, auch wenn kurz darauf noch eine seltsame Gestallt auftauchte, die sich Vlune nannte. Gegen sie musste er auch noch antreten und nach ein paar schwierigen Anläufen, schaffte er es auch schließlich sie zu besiegen.

"Da lernte ich auch Tahmo kennen. Er hatte zu dem Zeitpunkt noch einen Eselskopf, den Vlune ihm gezaubert hatte. Mit Hilfe meines Kristalls schaffte ich es ihn zurück zu verwandeln, jetzt ist mein Geist im Kristall ziemlich erschöpft und braucht Zeit wieder Kraft zu sammeln. Als dann das Turnier zu Ende war, kam noch die große Preisverleihung, wo ich diese tollen Sachen bekommen hab.", erklärte der Schelm und zeigte seinem Ziehvater seine Preise. "Kurz vor dem Ende kam dann plötzlich ein komischer Mann in die Arena von Pelgar und hatte ganz viele tote und doch nicht tote Leute bei sich. Er sagte irgendwas davon, dass jetzt die Zeit der Dunkelheit anbrechen würde und wir Turnierteilnehmer wurden zum Kampf gegen diese seltsamen Horden gezwungen. Ich konnte zusammen mit Lyrien und Tahmo fliehen und dank des lieben Holter schafften wir es sogar aus der großen Stadt zu entkommen, denn sie wird auch von Außen belagert, soweit ich mitbekommen hab. Das war vielleicht alles aufregend und auch ich bin heilfroh, dass wir da lebend raus gekommen sind. Ja, und jetzt sind wir hier!"

Damit schloss Yann seinen Bericht über seine Erlebnisse ab und schaute aus funkelnden Augen heraus den kleinen Kobold an.
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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Kobold » Montag 22. Februar 2010, 09:42

Adamm-Ra lächelte. Genau genommen grinste er wie ein Honigkuchenpferd und seine klaren Augen musterten Yann von Kopf bis Fuß. Was für ein Koloss war aus dem kleinen, verspielten Mündel geworden, um das er sich all die Jahre gekümmert hatte! In der Brust des alten Kobolds schlug ein Herz voller Stolz mit jeder Sekunde, die er seinen Jungen betrachtete. Es tat gut, ihn so gesund und munter wiederzusehen. Adamm-Ra hatte nicht geglaubt, dass Yann jemals wieder in irgendeiner Weise zu ihm kommen und ihn besuchen würde. Der Schelm war zwar das bisher einizge Kind, das der alte Adamm-Ra aufgezogen hatte, aber Kobolde neigten dazu sich ab und an einen Säugling in ihre Welt zu holen und Spaß mit dem Kind zu haben. Yann war da nicht der erste geraubte Spross gewesen und so wusste Adamm-Ra, dass es unter Kobolden schon immer natürlich gewesen war, diese Menschenkinder eines Tages Celcia zurückzugeben. Es gab einfach zu wenig Platz hier unten in Urks, selbst wenn die gewitzten Wesen in der Lage waren, alles und jeden zu schrumpfen. Bei Lyrien und Tahmo hatte das schließlich auch geklappt - und sogar bei dem Pony Faro!
Aber Kinder wollten wachsen ... und sie sollten mehr sehen als eine kunterbunte Lach-und-Spaß-Welt unterhalb der Stillen Ebene.

Adamm-Ra blinzelte. Achje, im Alter verfällt man häufig den Gedanken. Er musste erneut grinsen und beobachtete wieder seinen viel größeren Zieh-Sohn, der bereits munter in die Feierlichkeiten einstimmte. In der Nähe spielen Kobolde auf selbst gebastelten Instrumenten auf und Yann - der über sämtliche Häuser hinweg blicken konnte - sah den freigeräumten Platz, auf dem nun wild und heiter getanzt wurde. Man servierte Speisen und Getränke, allerdings war vieles davon recht klein und Yanns Magen würde eine Menge davon verputzen können.
Doch es gab auch Äpfel und Nüsse, "geborgtes" Gebäck ... genug, damit auch Yann satt werden konnte. Er langte ordentlich zu. Tahmo und Lyrien befanden sich auch auf dem Fest. Sie tanzten, aßen und tranken, aber sie schenkten Yann ein wenig Zeit, die er mit dem Kobi-Papi verbringen konnte. Irgendwann waren die beiden nämlich einfach verschwunden. Yann erzählte unterdessen von seinen Abenteuern und sein Koboldvater lauschte mit gespitzten Ohren und vor Neugier aufgerissenen Augen. Er liebte Geschichten!
Ihm gefiel die Stelle mit den Gauklern, denen sich Yann angeschlossen hatte. Sicher hatte sein Junge dort eine Menge Spaß gehabt und allerhand Streiche spielen können. Mit den Stadtwachen konnte Adamm-Ra nicht sonderlich viel anfangen. Er glaubte, schon einmal von ihnen gehört zu haben, aber in seinen Augen waren das doch alles nur menschliche Großlinge, denen man ruhig ein Lachen durch Streiche und Albernheiten ins Gesicht zaubern sollte. Sie guckten oft genug so bitter und streng.
Über diese Augusta freute sich der alte Kobold dann wieder. Sie hatte sich Yann angenommen und ihn gut versorgt. "Kein Wunder, bist du so gewachsen", lachte er, als Yann von der Frau erzählte. Doch sein Lachen erstarb, als er von Yanns Flucht hören musste. Es kehrte bei Pecew zurück und dann wurde Adamm-Ra ganz still, als er von den Abenteuern des Schelms erfuhr. Kristalle und dunkle Wolken und sein Ziehsohn mittendrin!

Wie gebannt schaute Adamm-Ra den magischen Kristall an, den Yann ihm zeigte. Aber irgendetwas stimmte damit nicht. Das spürte wohl auch Yann. Er glitzerte überhaupt nicht mehr so schön wie früher, als sei das Licht selbst in ihm erloschen. Die Regenbogenfarben waren matt und irgendwie fehlte ihnen das fröhliche Leben, das immer in jeder einzelnen Facette des Kristalls geschimmert hatte.
"Hm", meinte Adamm-Ra, "also einen Schelmenkristall habe ich mir immer ... bunter vorgestellt. Bist du sicher, dass dir da jemand keinen Streich gespielt hat, Yanni-Kasperchen?" Doch Yann sprach von einem Geist, der in dem Kristall leben sollte. Sofort war der Kobi-Papi heran. Mit seiner kleinen Faust klopfte er gegen den Kristall. Glockenhell wie Kinderlachen erklang der Schlag und verflog in der Umgebung. "Klingt wie Kristall. Halloooooo? Ist ein Geist zu Hause? Schläfst du? Sag doch was, halloooo!" Nichts. Der Geist sprach auch nicht zu Yann. Nicht nur Pecews Tod schien ein Schock für Yann zu sein. Was war nun mit dem Geist geschehen? Wieso meldete er sich nicht und warum schaute der Schelmenkristall so ... ja ... krank aus?

Adamm-Ra hörte sich die Geschichte bis zum Ende an. Bei Pecews Beerdigung war er ganz still, doch das Turnier schien seine Laune wieder zu heben und er lächelte breit, als Yann von seinem Sieg berichtete. "Keine Vlune kann es mit dir aufnehmen, haha!" Trotzdem klang sein Lachen nicht mehr so heiter wie noch kurz zuvor. Er wirkte irgendwie nachdenklich. Etwas, das bei Kobolden sehr selten vorkam. Auch ruhten Adamm-Ras Augen weiterhin auf dem Schelmenkristall. Beinahe sorgenvoll blickte er. "Ja, schön, mhm." Nun hörte Adamm-Ra tatsächlich nur noch mit halbem Ohr zu. Die Passage von ihrer Flucht aus Pelgar mithilfe des frechen Holter-di-Polter erhielt nicht die nötige Aufmerksamkeit, die auch sie verdient hätte.
"Bist du sicher, dass in dem Kristall ein Geist lebt? Vielleicht ... ist er gestorben. Ein toter Geist? Ach nein nein, das gibt's ja garnicht."

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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Montag 22. Februar 2010, 20:07

Mit leuchtenden Augen betrachtete der Junge seinen Vater, während er immer weiter seine Geschichten von dem Erlebten erzählte. Es freute Yann, dass Adamm-Ra offensichtlich solch einen Spaß daran hatte, seinem Zieh-Sohn zuzuhören und auch wenn der Kobold bei einigen Passagen immer wieder ruhiger wurde und das Glänzen in seinen Augen leicht verlor - was eigentlich nur bei den etwas tragischeren, dramatischeren und traurigeren Stellen geschah - so störte es den Schelm nicht sonderlich und er fuhr immer weiter mit seinen Erzählungen fort.
Als er dann zu dem Punkt über den Schelmenkristall kam, bemerkte Yann, wie sein Kobi-Papi gebannt das Schmuckstück anschaute, welches er ihm zeigte. Es hatte deutlich an Leuchtkraft verloren und schimmerte nur noch matt in sämtlichen Regenbogenfarben - das glitzern war vollends verschwunden. Zwar hatte er auch damals schon eine leichte Veränderung bemerkt, als der dem Kristall innewohnende Geist ihm das letzte Mal geholfen hatte, doch dermaßen extrem war es zu dem Zeitpunkt nicht gewesen und damals hatte der Geist gemeint, er müsse sich ausruhen, um neue Kraft tanken zu können. Yann hatte dem ganzen keine große Bedeutung zugedacht, aber nun, nachdem er den Kristall nach langem mal wieder unter seinem Hemd hervor geholt und deutlich vor sich die Schwäche des Schmuckstücks zeigte, wurde ihm doch etwas unbehaglich zu Mute.

"Hm... also einen Schelmenkristall habe ich mir immer ... bunter vorgestellt.", meinte der Kobold sich zu äußern. "Bist du sicher, dass dir da jemand keinen Streich gespielt hat, Yanni-Kasperchen?"

Mit einem leicht ungläubigen Gesichtsausdruck schaute der Zieh-Sohn seinen Vater an und schüttelte anschließend den Kopf.
"Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.", erwiderte der Junge und grinste frech. "Ich lass mir doch keine Fee für einen Kobold verkaufen. Das ist ganz bestimmt der echte Schelmenkristall und da drin wohnt ein kleiner und lustiger Geist. Nur komisch, dass das Glänzen immer weniger wird. Hier, vielleicht sagt er ja was zu dir, wenn er sich nicht gerade ausruht."

Mit diesen Worten hielt Yann dem Kobold den Kristall hin und dieser schien das Angebot nicht auszuschlagen, denn er kam näher und klopfte mit seiner Faust an das Amulett. Sogleich erklang ein wahrhaft wundervoller Ton, der einem Kinderlachen sehr ähnlich war. Dieser jedoch verlor sich ziemlich schnell in der näheren Umgebung. Dann neigte Adamm Ra seinen kleinen Kopf vor und hielt sein Ohr an den Kristall. "Klingt wie Kristall. Halloooooo? Ist ein Geist zu Hause? Schläfst du? Sag doch was, halloooo!", meinte der Kobold dann und lauschte auf eine Antwort, jedoch vergebens. Auch Yann hielt gebannt seinen Atem an und hoffte darauf, dass der Geist wenigstens ein kurzes Hallo erwidern würde, aber auch hoffte umsonst. Nicht einmal ihm gab der Geist des Schelmenkristalls ein Lebenszeichen. Was war hier nur los?

"Er hat schon ein paar mal zu mir gesprochen... in meinem Kopf. Ich glaube, nur ich konnte ihn immer hören.", erklärte der Mündel schließlich und beharrte damit darauf, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen, als sein Vater fragte ob er sich wirklich sicher sei. Aber komisch ist das schon, er meldet sich überhaupt nicht. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen. Aber was sollte ihm denn passiert sein, denn er lebt ja in dem Kristall. Hoffentlich geht es ihm gut...

Als ihm diese trüben Gedanken kamen, legte sich fast augenblicklich eine besorgte Miene auf sein Gesicht und sicherlich würde dies auch seinem Zieh-Vater nicht entgehen.
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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Kobold » Mittwoch 24. Februar 2010, 19:08

Adamm-Ra kratzte sich am Kopf. "Der Kristall ist echt", meinte er. "Einen solchen Klang kriegt nur etwas Schelmisch-Magisches hin. Was lacht schon wie ein Kind außer uns ... und Kindern." Noch einmal pochte er leicht gegen eine Seite des Kristalls. Dieses Mal ertönte eher ein Kichern, denn das Klopfen war nur schwach gewesen. Aber von dem Kristallgeist war nichts zu hören.
Yann erklärte, dieser hätte schon häufiger zu ihm gesprochen. Der Junge hörte die Stimme des Geistes immer in seinem Kopf. Ein vernünftiger Mensch, geprägt vom harten Leben der Gesellschaft, hätte Yann nun wohl schräg angeschaut, wäre ein Stück zurückgewichen oder hätte sofort die Helfer der Anstalt Burgstein zu Pelgar benachrichtigt. Nicht so ein Kobold. Diese kasperhaften Wesen lebten selbst wie Wunderlichkeiten. Sie kannten Fabelwesen und Zaubergeschöpfe, sie waren sich der Stimmen von Geistern und Naturphänomenen bewusst. Adamm-Ra zweifelte keinen Moment lang daran, dass sein Ziehsohn in seinem Kopf die Stimme eines Geistes gehört hatte. Er besaß noch alle Tassen im Schrank und obgleich von Yann eine gewisse Verrücktheit ausging - wie von allen Schelmen und Kobolden -, so konnte man diese noch lange nicht mit dem Wahnsinn eines geistig Beschränkten vergleichen.

Der Kobi-Papi sah die Besorgnis, die sich auf Yanns Züge legte. Schlagartig wirkte der Schelm etwas älter. Das Kindliche aus seinem Gesicht war schon vor Jahren gewichen, jedenfalls in dem Maß, dass es für einen Kobold ausreichte, das Kind wieder auszusetzen. Yann wirkte nun wie ein Junge, der sich bald zu einem Erwachsenen entwickeln würde. In ein paar Jahren besäße wohl auch er gewisse menschliche Ernsthaftigkeit.
Jetzt aber waren seine Sorgenfalten von der Angst um seinen Kristallgeist überschattet. Adamm-Ra hüpfte seinem Jungen aufs Knie, kletterte an seinem Schelmengewand bis auf seine Schulter hinauf und tätschelte ihm das Ohr. "Sei nicht traurig, mein Junge ... sonst .... müssen wir alle weinen." Damit hockte er sich auf Yanns Schulter, wimmerte und schniefte. Schon schossen Tränen aus seinen großen Augen und kullerten die runzligen Wangen herunter. Ein Kobold, der in der Nähe stand, bekam es mit, eilte herbei und guckte neugierig. Dann setzte auch er sich hin, drückte sich dicke Tränchen aus den Augen und flennte herzzerreißend - ein Kobold ließ sich ein solches Spiel eben nicht entgehen. Es dauerte nicht lange, bis sich noch mehr der pfiffigen kleinen Witzbolde hinzu gesellten. Nun machten sie allerdings eher den Eindruck einer winzigen Trauergemeinde. Aber das weckte etwas oder genauer: jemanden in dem Schelmenkristall.

Yanni, hörst du das auch? So viele Tränen, die tropfen. So viele weinende Persönchen. Was ist denn los? Die Stimme klang schwach, aber sie war da. Der Geist des Kristalls sprach zu Yann. Der Schelm würde sich stark auf ihn konzentrieren müssen, denn es klang so leise, was der Geist zu ihm sagte. Ich bin sehr ... müde, Yanni. Meine Kräfte ... der Kristall ... das Bunte schwindet. Dann verstummte er wieder, als wäre seine Präsenz niemals existent gewesen.

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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Samstag 17. April 2010, 18:00

Noch während Yann die düsteren Gedanken wegen des Kristallgeistes durch seinen Kopf gingen, konnte man deutlich sehen, dass sich eine betrübte Miene auf sein Gesicht legte. Nun musste er wirklich wesentlich älter wirken, denn weder das kindliche Grinsen, noch das funkeln in seinen Augen waren zu sehen und damit zeigte sich ein Teil seiner, von den Göttern der menschlichen Rasse gegebenen Reife. Er saß einfach nur da und schien sich in seinen Gedanken zu verlieren, war regelrecht abwesend und bekam kaum etwas von seiner Umgebung mit. Auch seinen Kobi-Papi, der Yanns Gefühlslage erkannt hatte, schien der Schelm nicht wirklich zu realisieren - dabei war er doch gerade auf sein Knie gesprungen.

"Sei nicht traurig, mein Junge ... sonst .... müssen wir alle weinen.", meinte der Kobold nun auf der Schulter seines Jungen und schon floss auch ihm eine dicke Träne über die Wange. Es dauerte noch keine zwei Minuten, da hatten sich bereits mehrere der kleinen Geschöpfe um ihn versammelt und schluchzten herzzerreißend und ein Schwall an salziger Flüssigkeit benetzte den Boden.

Zunächst schien das Ganze den jungen Mensch allerdings nicht aus seiner Trübseligkeit heraus zu holen, denn die Sorge um den geisterhaften Freund war groß und mal ehrlich, wenn um einen herum eine ganze Horde heulender Gestalten saß, so würde dass selbst den lebenslustigsten Kerl auf ganz Celcia in eine trübe Stimmung versetzen. Aber was Yann nicht ahnte war, dass genau dieses Schauspiel jemanden weckte, denjenigen um den es gerade ging.
Leise, ganz leise und kaum hörbar, erklang eine sanfte Stimme in den Gedanken des Jungen und kündete von seiner Anwesenheit. Er zuckte kaum merklich zusammen und konnte es zunächst kaum glauben. War es wirklich der Geist des Schelmenkristalls, welcher wieder zu ihm sprach? Natürlich musste er es sein, denn wer sollte denn sonst gedanklich mit ihm kommunizieren! Sonst kannte Yann niemanden, der so etwas bisher getan hatte, also musste es der Geist sein. Augenblicklich hob er ruckartig seinen Kopf und schaute in die Ferne, ohne etwas genaues zu betrachten.

Geist! Oh man bin ich froh, dass du noch da bist. Du hast so lange nichts mehr gesagt und ich hab schon gedacht, dass du weg bist..., dachte Yann zu dem Bewohner seiner Kristalls und eine Träne ran über seine Wangen, begleitet von einem erleichterten Lächeln. Aber es war keine Träne der Trauer oder des Schmerzes; nein, es war die überwältigende Freude des Schelms, welche nun zum Ausdruck kam. Ja... ja mein Freund, ich höre es auch. Sie weinen, weil ich meinem Kobi-Papi erzählt hab, dass du schon so lange nichts mehr gesagt hast und weil ich deswegen so traurig und besorgt um dich war. Aber... aber warum bist du denn so müde? Hast du denn die letzte Zeit nicht geschlafen? Was meinst du damit, dass das Bunte schwindet? Wie kann ich dir helfen, das Bunte wieder aufleuchten zu lassen? Bitte hilf mir!! Ich weiß doch nicht was ich machen kann...

Mit erwartungsvoller Miene hockte Yann da und wartete darauf, dass eine Antwort von dem Geist des Kristalls kam, aber vergebens. Stille folgte den letzten Worten des Bewohners des Edelsteins, gerade so, als hätte dieser niemals ein Wort gesagt. Dann wandelte sich sein Ausdruck von Erleichterung zu einem nicht zu Bestimmendem.
"Kobi-Papi, er hat wieder etwas zu mir gesagt.", meinte Yann plötzlich zu seinem Ziehvater, der noch immer auf seiner Schulter saß und dann berichtete der Schelm dem kleinen Kobold, was der Geist gesprochen hatte, erwähnte, dass das Bunte schwinden und der Geist langsam seine Kraft verlieren würde. Mit neuer Hoffnung, denn schließlich hatte der geisterhafte Freund ja endlich wieder etwas gesagt - ob nun gut oder schlecht, er war noch da - hob der Junge seinen Vater auf seine Handfläche und schaute ihn aus nun wieder leuchtenden Augen heraus an. "Hast du vielleicht eine Idee, was ich machen könnte, um ihm zu helfen seine Kraft wieder zu bekommen? Ich hab von Vlune etwas über eine magische Schelmenmagieschriftrolle gehört. Meinst du, die kann dem Geist helfen?"
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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Kobold » Montag 19. April 2010, 23:41

War der Kristallgeist nun doch verschwunden? Obwohl sich Yann konzentrierte und in Gedanken zu ihm sprach, so antwortete er nicht. Es blieb still, nur um den Jungen herum schluchzten und winselten die Kobolde. Lediglich sein Ziehvater wusste, warum. Die übrigen Bewohner von Urks quängelten und weinten aus einer Laune heraus und weil sie an dem Spiel teilhaben wollten. Das und nichts Anderes war es für sie: ein Spiel. Eben eines, bei dem geheult wurde wie ein Schlosshund, aber das machte den Kobolden nichts aus. Sie spielten sogar solche Tragödien gern und übertrieben maßlos.
Ein ganz gewitzter Vertreter vergrößerte seine Tränen durch einen koboldischen Zauber und tropfte damit einen kleinen Teich. In den hockten sich sofort kindisch quiekende Kobolde und planschten. Sie weinten nicht mehr. Strahlende Gesichter lachten in die unterirdische Welt und Freude glitzerte in jedem Wassertropfen, den sie in die Höhe spritzten. Das Licht brach sich darin, projezierte kleine Regenbogenflecken auf den Höhlenwänden und lenkte weitere Kobolde von ihrem Heulspielchen ab.
Bunt wie ein Regenbogen schimmerte sonst auch immer Yanns Kristall, der in das schöne Amulett eingefasst war. Doch im Augenblick wirkte er nur trüb und farblos. Matt leuchtete er auf, als die Stimme des Kristallgeistes sich endlich noch einmal meldete. Yann, sprach er seinen Träger an. Ich hab zu viel Magie gewirkt. Zu viele schlimme Dinge sind passiert. So viele Untote ... Wieder verfiel der Geist kurz in Schweigen. Offenbar benötigte er eine Menge Kraft, allein schon um zu sprechen. Zwischen den Sätzen musste er sich ausruhen und diese Käfte erneut sammeln. Wie schlecht ging es dem Wesen wirklich?
Yanni-Schelmchen ... hilf ... mir ... Dieses Mal verstummte der Geist deutlich für länger. Yann konnte es spüren. Etwas berührte sein Herz, umklammerte es mit hilfesuchender Verzweiflung und ließ dann los. Ein Stückchen Leere blieb kurz zurück, ähnlich wie damals, als Pecew von der Welt verschwunden war. Doch Yann konnte ebenso spüren, dass der Kristallgeist noch nicht tot war. Er hatte sich tief in seinen Heimatplatz - den Schelmenkristall - zurückgezogen und ruhte nun dort. Er schonte sich, aber es würde nicht für eine Genesung ausreichen. Hilf mir, hatte er Yann gebeten. Ja, der Geist brauchte Hilfe. Dringend.
Der Schelmenkristall verlor den letzten Rest an Farbe. Er wurde grau wie die dunkle Seite der Schelmenmagie. Schlussendlich herrschte Stille in Yanns Kopf. Er wandte sich an seinen Kobi-Papi.

"Der Geist spricht wieder? Oh, gut. Oder nicht?" Der Kobold sah seinem Sohn an, dass etwas nicht stimmte. Besorgnis war etwas, mit dem Kobolde nicht unbedingt gut umgehen konnten. Es fehlte ja fast in ihrer sonst so sorglosen Welt, in der nichts so ernst genommen wurde wie es manchmal leider war. So tat der Koboldvater sein Bestes, indem er Yann aufmunternd auf seinen Wams klopfte. "Lach mal wieder." Es klang fast schon wie eine unsichere Bitte. Kobi-Papi wusste nicht, wie er Yann zum Grinsen und Lachen bringen sollte. Etwas, das keinem Kobold gefiel!
"He, wenn das Bunte schwindet, musst du es zurückholen. Yanni, du bist doch nicht umsonst in die Höhe geschossen! Du musst das Bunte suchen udn finden gehen, jawohl! So muss es sein!"
Der Kobold kratzte sich am Hinterkopf. "Schelmenmagie-Schriftrolle hast du eben gesagt? Wüsste nicht, dass jemand mal unsere Magie aufgeschrieben hat. Warum auch, wir können die ja! Aber wenn es sowas gibt, steht da vielleicht auch was drin, um einem Schelmenkristallgeist zu helfen. Der benutzt die ja auch! Nur wo finden, hmmm?" Der Kobold riss die Ärmchen hoch und gemahnte seine Mitbewohner zur Ruhe.
"Hört mir mal alle zu, ihr Lustigen und Kichernden. Mein Junge hier muss eine Schriftrolle finden, auf der unsere Schelmenmagie steht. Fragt nicht, warum sich jemand die Mühe macht, schreiben zu lernen und sowas zu verfassen."
"Waruuuuuuuuuuuuuuuuuum?", ertönten sofort einige Witzbolde und gickelten wie die Hühner. Andere lachten über den Scherz, ja selbst Yanns Ziehvater konnte ein Glucksen nicht unterdrücken. Es waren eben Kobolde.
"Genug, genug, sonst kommen wir nicht weiter. Also, ihr Scherzkekse, weiß jemand was von so einer Rolle oder wo man so ein Ding finden kann?"

Die Kobolde schüttelten reihenweise die Köpfe. Einer aber erhob seine Stimme - und die Faust. "Das das das ... das fällt doch nur einem Ma-ma-ma-magier ein. Die wollen doch jegliche Ma-ma-magie nutzen."
"Jawohl!", stimmten die übrigen Kobolde einstimmig zu. Der Stammelnde sprach weiter: "Si-si-sicher findet dein So-so-sohn so eine Rolle in Zy-zyranus. Da laufen doch genug Ma-ma-magier herum!"
Der Kobi-Papi guckte Yann an. "Hast du Lust nach Zyranus zu gehen? Hab vorhin mitbekommen, dass sich deine Freunde auch schon dorthin auf den Weg gemacht haben. Dieser Tahmo-Bursche wollte die Luftmagie lernen und das Mädchen hat ihn begleitet."

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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Freitag 16. Juli 2010, 07:33

Nun endlich machte sich neue Hoffnung in dem jungen Schelm breit. Der Geist des Schelmenkristalls hatte erneut zu ihm gesprochen und ihn deutlich um Hilfe gebeten. Sogar hatte Yann wahrnehmen können, wie sich irgendetwas mit hilfesuchender Verzweiflung um sein Herz klammerte. Als es wieder los gelassen hatte, blieb allerdings ein Stück der ihm wohlbekannten Leere zurück. Genau dieses Gefühl hatte er verspürt, als sein Freund Pecew aus dem Leben geschieden war und augenblicklich wusste der Schelm, dass nun die Zeit des Trübsalblasens vorüber war und er etwas unternehmen musste - nämlich seinen geisterhaften Freund zu retten. Sofort wandte er sich an seinen Ziehvater und erzählte ihm von dem, was der Geist gesprochen hatte und von der Schriftrolle, von welcher er durch die Dunkelschelmin Vlune gehört hatte.

"Lach mal wieder. He, wenn das Bunte schwindet, musst du es zurückholen. Yanni, du bist doch nicht umsonst in die Höhe geschossen! Du musst das Bunte suchen udn finden gehen, jawohl! So muss es sein!", meinte der Kobold zunächst.

Yann nickte, denn er schien begriffen zu haben. Er setzte wieder ein Lachen auf sein Gesicht und seine Augen strahlten die Zuversicht aus, welche er durch den Geist gewonnen hatte. "Du hast Recht!", sagte er zu seinem Vater und kicherte dabei. "Ich bin nicht umsonst so groß geworden. Ich kann etwas unternehmen und ich werde das Bunte finden und wieder zurückbringen. Nur wo soll ich mit der Suche anfangen?"

Auf diese Frage hatte der kleine Kobold zwar keine direkte Antwort, aber er wandte sich einfach an seine Gefolgschaft, welche endlich alle aufgehört hatten zu heulen. Er berichtete ihnen von der erwähnten Schriftrolle und fragte, ob nicht irgendeiner von ihnen etwas darüber wüsste. Die Meisten schüttelten augenblicklich ihre kleinen Köpfe, aber das trübte die Laune des Schelms nicht im geringsten. Sollte ihm hier niemand helfen können, würde er einfach hinaus in die Welt gehen und alle Leute fragen, die er traf. Irgendwann und irgendwo würde er dann schon einen Anhaltspunkt finden. Aber soweit sollte es zunächst nicht kommen eine kleine und piepsige Stimme erhob sich über das kollektive Kopfschütteln.

"Das das das ... das fällt doch nur einem Ma-ma-ma-magier ein. Die wollen doch jegliche Ma-ma-magie nutzen.Si-si-sicher findet dein So-so-sohn so eine Rolle in Zy-zyranus. Da laufen doch genug Ma-ma-magier herum!", meinte einer der Kobolde und wurde von seinen Leute meintem "Jawohl!" dabei bekräftigt.

Eigentlich klang das sogar logisch. Yann war zwar noch niemals in Zyranus gewesen, aber doch hatte er bereits von der großen Stadt der Magier gehört. Seine Neugier gewann die Oberhand und er nickte freudig seinen kleinen Freunden zu. Er hatte einen Hinweis, dem er nachgehen konnte und das würde er auch machen. Zwar war er noch immer erschöpft von den ganzen Ereignissen, welche in Pelgar geschehen waren, aber er durfte keine Zeit verlieren. Er wusste, dass der Geist des Kristalls nicht mehr sehr viel Zeit hatte und er musste zusehen, dass er ihm neue Kraft gab. Also wandte er sich wieder an seinen Vater:

"Jawohl-Ja!", stimmte er dem kleinen Kobold mit Optimismus in der Stimme zu. "Und wie ich Lust hab nach Zyranus zu gehen! Da kannste aber einen Furz drauf verwetten." Unvermittelt musste Yann aufgrund seiner eigenen Worte anfangen zu lachen und sicherlich würden es ihm die Kobolde gleich tun. "Jetzt brauch ich nur noch was zu Essen für unterwegs und dann kann es auch schon los gehen. Kommst du mit mir mit? Das wäre so toll, weißt du, Vater und Sohn auf einer gemeinsamen Reise - hihihi - das würde so klasse werden."

Mit erwartungsvollem Blick schaut er seinen Zieh-Vater an und hoffte auf eine positive Antwort. Er hatte den kleinen Kobold schon so lange nicht mehr gesehen und jetzt war er erst kurze Zeit hier bei ihm und musste ihn schon wieder verlassen. Daher hoffte Yann, dass er der Reise zustimmen würde, auch wenn die kleine Gestalt schon etwas älter geworden war, seit er ihn aus dem Neldoreth in die Welt geschickt hatte. Seine Augen funkelten wieder, wie es die eines Schelms würdig waren und kindliche Vorfreude auf etwas Unbekannte spiegelte sich darin. Nun sah Yann wieder wie der Spaßvogel aus, der er einstmals gewesen war und zumindest dies musste seinen Vater doch freuen und vielleicht sogar dazu bewegen, ihn zu begleiten. Früher zumindest hatte solch ein Blick meist eine einschlagende Wirkung auf Adamm-Ra gehabt.
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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Kobold » Dienstag 3. August 2010, 08:36

Die Stimmung hatte sich wieder gebessert. Die Kobolde schoben ihre traurigen Mienen beiseite wie jemand den Nachschlag Kuchen, wenn er satt war. Zyranus würde Yann schon helfen können, davon waren die kleinen Männer und Frauen überzeugt. Die Stadt der Magier mochte zwar ein sehr seltsamer Ort sein, immerhin lebten die Menschenmagier dort nach Regeln - etwas genau so Seltsames -, aber sie kannten sich mit Zauberei aus. Vielleicht auch mit der Schelmenmagie und vielleicht hatte jemand diese auf Papier gebannt. Denn genau davon verstand das Volk aus Urks wenig. Wie konnte man Zauberei aufschreiben? Flog die nicht weg? Löste sie sich nicht auf?
Magie war etwas, das aus dem Bauch heraus kam, etwas Emotionales. Kobolde ließen sich davon mitreißen, wollten mit ihrer Zauberei, ihren Tricks und Kniffen andere, aber vor allem auch sich selbst zum Lachen bringen. Dass man mit Magie beispielsweise auch zerstören konnte, kam ihnen nicht in den Sinn und daher verstanden sie nicht, dass die Menschen sich die Magie mit Regeln und anderen Bedingungen unteran machen wollten.

"In Zyranus wird man dir helfen, Söhnchen", erhob der Kobi-Papi wieder sein Wort. "Wenn nicht, dann solltest du dich zu anderen Zauberorten der Menschen aufmachen. Sie nennen diese Orte A-ka-de-mie. Dort versammeln sie sich, um gemeinsam die Magie zu ergründen. Ach, Menschlein sind doch um so vieles komplizierter! Machen sich immer das Leben schwer, ja ja ja."
Er verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte mitleidig den Kopf. Menschen waren manchmal wirklich etwas dumm und naiv. Es konnte so einfach sein, aber die leichten Wege wollten sie offensichtlich selten gehen. Yann bot eine Ausnahme - er war von Kobolden erzogen worden!

"Du sollst Proviant und Ausrüstung für deine Reise bekommen, mein Sohn. Willst du dich schrumpfen lassen und auf einer Wühlmaus durch unsere Gänge bis nach Zyranus reisen oder möchtest du an die Oberfläche? Wir haben einen einzigen, großen Gang, der dich fernab der Stillen Ebene nach oben bringen könnte. Von dort aus kannst du deinen Weg allein gehen." Damit beantwortete der Vater auch bereits die jüngste Frage des Schelms. "Ich bin alt", sagte er und lächelte mild. "Die Zeiten, in denen ich Unfug getrieben und mich täglich an die Oberfläche gewagt habe, sind vorüber. Ich genieße das Leben und die Feste hier unten in Urks. Ich bringe den Kleinen meine Tricks bei. Aber ich reise schon lange nicht mehr, Söhnchen. Auch dieses Mal werde ich eine solche Anstrengung nicht auf mich nehmen. Will ja nicht, dass mir die Knochen knacken." Er begann zu lachen. Das Ganze war aus seiner Sicht nichts Bedauerliches. Er hatte sich einen Platz in Urks genommen und würde diesen behalten.
"Aber du kannst mich wieder besuchen, wenn du mal wieder hier in der Nähe bist. Dein alter Vater würde sich freuen, jawohl, so wahr ich dein alter Vater bin!"

Adamm-Ra erhob sich. Seine Ärmchen schlangen sich um Yanns Körper, so weit sie es vermochten und er drückte seinen übergroßen Zieh-Sohn. Der Kobold liebte den Jungen, zeigte das gern, aber er konnte ihn nicht auf sein Abenteuer begleiten. Das würde Yann einsehen müssen.
"In Zyranus solltest du versuchen, Tahmo und Lyrien wieder zu finden. Mit Freunden geht eine Reise doch wahrlich schneller und um einiges leichter voran. Ich gebe dir ein Geschenk mit, damit du immer an mich denkst." Er hob seine Hand und formte Zeige- und Mittelfinger zu einer Schere. Damit schnitt er gewissermaßen an seinen Haaren herum und plötzlich hielt er eine schillernde Locke in der Hand. Sie schimmerte grau, denn Adamm-Ra war nicht mehr der Jüngste. Aber beinahe wirkte es wie flüssiges Silber, wenn Licht darauf fiel. Er band die Locke an eine von Yanns Flicken, die seine Kleidung ausmachten. Außerdem drückte er ihm noch drei Nüsse in die Hände.
"Diese drei Nüsse sind magisch! Kobold-Nüsse nennen wir sie und sie sind sehr kostbar. Pass gut auf sie auf und verliere sie nicht. Solltest du einmal in Not sein und nicht weiter wissen, dann knacke eine der Nüsse. Sie werden dir helfen." Adamm-Ra winkte Kobolde herbei. "Beschafft Ausrüstung und Proviant für meinen Jungen! Er möchte rasch los und in Zyranus Hilfe suchen. Eilt euch, dieses Mal ist es ausnahmsweise eine ernste Sache!"
Die Kobolde nickten und polterten davon. Der Ziehvater betrachtete Yann. "Können wir dir sonst noch irgendwie helfen?"

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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Sonntag 19. September 2010, 11:04

Yann sah seinen Vater an und seine Augen begannen erneut zu leuchten. Er würde sich bald schon auf die Reise nach Zyranus machen und dort vielleicht sogar Hilfe bei seinem Problem mit dem Geist des Schelmenkristalls bekommen. Schließlich handelte es sich um die Stadt der Magier und wenn Yann dort keine Hilfe bekam, wo denn dann? Auch würde er dort hoffentlich seine Freunde Lyrien und Tahmo wieder sehen, denn er wusste, dass sie sich ebenfalls aufgemacht hatte, die Stadt zu besuchen. Er freute sich schon richtig darauf, wieder loszumarschieren und neue Abenteuer zu erleben. So gern er auch bei seinem Vater war - welchen er ja schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte - so war er noch immer jung und seine Neugier auf Neues groß. Adamm-Ra hingegen erging es diesbezüglich etwas anders. Er war alt und gab seine Tricks lieber an jüngere Kobolde weiter. Dies versuchte er seinem Jungen auch zu erklären und auch wenn Yann es etwas traurig fand, so lies er sich dadurch nicht die Laune verderben. Er konnte ja seinen Vater immer wieder besuchen kommen und das würde er auch tun, dass hatte er sich versprochen.

"In Zyranus wird man dir helfen, Söhnchen. Wenn nicht, dann solltest du dich zu anderen Zauberorten der Menschen aufmachen. Sie nennen diese Orte A-ka-de-mie. Dort versammeln sie sich, um gemeinsam die Magie zu ergründen. Ach, Menschlein sind doch um so vieles komplizierter! Machen sich immer das Leben schwer, ja ja ja.", bekräftigte ihn sein Vater noch einmal und verkündete anschließend zu den umstehenden Kobolden, dass sie doch Proviant und Ausrüstung für seinen Zieh-Sohn besorgen sollten.

Yann schaute dem nun aufkommenden Treiben interessiert und zu konnte beobachten, wie die kleinen Wesen sich freudig auf machten und zwischen den kleinen Häusern verschwanden. Es dauerte einen Augenblick, dann kamen einige davon auch schon wieder zurück. Sie brachten ihm frisches Obst, wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Trauben, aber auch ein Leib Brot wurde von Zweien der Kobolde angeschleppt. Andere zogen einen kleinen Beutel zu dem kleinen Platz, welcher wohl etwas zu trinken beinhalten musste. Auch wurde der Schelm mit reichlich Nüssen und Pilzen versorgt. Er schaute sich die Sachen an und strahlte über sein ganzes Gesicht. "Dankeschön!", sagte er mit einem schelmischen Lachen auf dem Gesicht, dann machte er sich daran etwas von dem ganzen Essen in seine Taschen zupacken. Als er damit fertig war, umarmte ihn Adamm-Ra und überreichte seinem Zieh-Sohn sogar noch ein paar Geschenke. Er schnitt sich eine Locke ab und befestigte diese, wie flüssiges Silber schimmerte Haarsträhne, an einer der vielen Flicken von Yanns Kleidung. Dann zog er noch drei weitere Nüsse hervor und erklärte seinem Jungen, was es damit auf sich hatte: "Diese drei Nüsse sind magisch! Kobold-Nüsse nennen wir sie und sie sind sehr kostbar. Pass gut auf sie auf und verliere sie nicht. Solltest du einmal in Not sein und nicht weiter wissen, dann knacke eine der Nüsse. Sie werden dir helfen."

Das fröhliche Grinsen auf Yanns Gesicht verbreiterte sich weiter und verwandelte sich schließlich zu einem überglücklichen Gesichtsausdruck. Er nahm die drei Nüsse an sich und verstaute sie sicher in einer seiner Brusttaschen. Dann klopfte er mit seiner Hand sachte dagegen. "Keine Angst Kobi-Papi, auf die Nüsse werde ich wie auf meine schelmische Art aufpassen, nämlich so, dass ich sie niemals verliere." Bei diesen Worte gab der Junge einen kleinen Lacher von sich. "Ich danke dir für alles und vor allem, dass ich dich mal wieder sehen konnte. Ich komm dich ganz sicher nochmal besuchen!" Dann erinnerte er sich an das Angebot seines Vaters, dass er auf einer Wühlmaus nach Zyranus reisen konnte, wenn er denn wollte. "Ohhh ja-a-a-a! Ich würde liebend gern geschrumpft werden und dann auf einer von euren Mäusen zu der Stadt reisen. Das wird bestimmt Lustig. Aber kann mich wenigstens Hoter-die-Polter bis dorthin begleiten? Ich mag den Kerl."
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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Kobold » Montag 20. September 2010, 16:10

Yann erhält Proviant und Wasser für zwei Tage, außerdem erhält er von Adamm-Ra 3 magische Nüsse

"Ich freue mich, wenn du noch einmal nach Urks findest. Dann feiern wir wieder, mein Söhnchen." Adamm-Ras Augen strahlten. "Ich könnte dich ja auch einmal besuchen kommen, wenn du mir sagst, wo du lebst, Junge. Dann stell ich da ein paar Sachen auf den Kopf. Ich mag alt sein, aber ein paar Tricks habe ich auch noch auf Lager." Man sah, wie es im Kopf des Kobolds ratterte. Er grübelte bereits über neue Scherze. Vielleicht wäre es dennoch eine nette Idee, wenn Adamm-Ra seinen Ziehsohn einmal besuchen kam. Dann könnte Yann ihm seiner andunischen "Mutter" vorstellen. Ging es ihr gut? Yann würde sich danach irgendwann erkundigen müssen. Zuvor hieß es aber, dem Geist des Schelmenkristalls zu helfen und dazu musste er nach Zyranus.
Als alles gepackt war, stimmte Yann erwartungsvoll zu, selbst geschrumpft zu werden. Auch er wollte endlich in den Genuss des Wühlmausreitens kommen. Tahmo und Lyrien, die bereits nach Zyranus voraus unterwegs waren, hatten ja schon diese Erfahrung machen dürfen. Naja, eigentlich nur Lyrien. Yann konnte ja nicht ahnen, dass Tahmo selbst in verkleinertem Zustand auf seinem Pony geritten war.
"Aber kann mich wenigstens Holter-di-Polter bis dorthin belgeiter? Ich mag den Kerl."
"Ich mag dich auch, Yann, obwohl du ein solcher Riese bist. Aber ich werde dich schon schrumpfen und deshalb komme ich auch mit, jajaja. Dann kann ich dich am Zielort auch wieder groß zaubern. Das macht solchen Spaß. Ich sehe die Winzlinge sehr gern wachsen." Holter setzte sich auf einen großen Kürbis, aus dem viele andere Kobolde lugten, denn er war von innen ausgehöhlt. Jemand hatte sich einen Scherz erlaubt und ein Gesicht hinein geschnitzt.
"Du liebst es sowieso, alles mögliche zu vergrößern, Holter!", lachte Adamm-Ra. "Ich erinnere an deinen Spaß mit der Riesenmaus. Der arme Troll hat sich so erschreckt." Der alte Kobold und auch andere begannen heiter zu lachen. Es musste eine nette Geschichte sein, die ihnen da passiert war, aber es blieb keine Zeit, sie zu erzählen. Ein Koboldmädchen brachte zwei kleine, schwarze Wühlmäuse. Neugierig streckten die Tierchen ihre langen Nasen in die Luft. Die Barthaare wackelten bei jedem Luftzug, den sie machten.

"Es kann losgehen!", rief Holter. Er schwang bereits die Arme und kicherte fröhlich. Schon fand sich Yann von einem bunten Nebel umgeben, der unter seine Kleidung kroch und ihn überlagerte wie eine zweite, schillernde Haut. Es ploppte, dann spürte er ein Ziehen vom Nabel her und schon zog sich sein Körper zusammen. Auch die Kleidung und seine Vorräte schrumpften, bis Yann nur noch knappe zwei Äpfel hoch war.
"Mein Junge, auf der Größe könntest du auch ruhig bleiben", lachte Adamm-Ra. Jetzt kam er noch einmal auf Yann zu und drückte ihn. Dieses Mal konnten sich Ziehvater und -sohn richtig umarmen. Adamm-Ra klopfte dem Jungen auf den Rücken. "Stell brav etwas an, dass die Zaubermenschen lachen. Keiner kann das so gut wie wir, also mach mich stolz. Zeig ihnen, was ein Mündel von Adamm-Ra alles drauf hat."
Holter hüstelte. Er saß bereits auf seiner schwarzen Wühlmaus und war bereit für die Abreise.

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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Montag 4. Oktober 2010, 07:24

Yann schaute seinen Ziehvater aus leuchten Augen heraus an, als dieser meinte, er könne den Schelm ja einmal besuchen kommen. Dann allerdings kam dem Jungen ein Gedanke: Wo genau lebte er denn? Er war eine gewisse Zeit bei der alten Augusta in Andunie untergekommen, aber nachdem so ein komischer Mann ihm dort aufgelauert hatte, hatte er sie verlassen und zurücklassen müssen. Jetzt fragte er sich wie es ihr wohl ging. Bei Gelegenheit musste er sich danach erkundigen, aber zunächst stand ja Zyranus als Ziel auf dem Programm und nicht die Hafenstadt Andunie - also musste er sich noch etwas gedulden.

"Ich würde mich sehr freuen, wenn du mal vorbei kommst, aber ich muss erst mal gucken, wie es Oma Augusta geht.", meinte der Sohn zu Adamm-Ra und erklärte kurz die Geschichte, wie seine Reise begonnen hatte.

Dann meldete sich Holter zu Wort und bestätigte dem Schelm, dass er ihn begleiten würde - zumindest bis nach Zyranus. Er würde ihn schrumpfen und wieder vergrößern und erneut zeigte sich ein glückliches Lächeln auf Yanns Gesicht. Irgendwie hatte er den kleinen Kobold in sein Herz geschlossen und er freute sich, dass er Begleitung auf dem Weg haben würde. So konnten sie vielleicht noch ein paar Tricks austauschen und sich köstlich über Geschichten des anderen amüsieren. Es würde sicherlich eine lustige Reise werden - auch wenn Yann überhaupt keine Vorstellung davon hatte, wie weit es bis zur Zaubererstadt war.

"Du liebst es sowieso, alles mögliche zu vergrößern, Holter! Ich erinnere an deinen Spaß mit der Riesenmaus. Der arme Troll hat sich so erschreckt.", meinte Adamm-Ra unter Gelächter plötzlich, als Holter von seinen Vorlieben berichtete. Auch Yann stimmte mit ein und stellte sich lebhaft vor, wie ein großer Troll sich vor einer übergroßen Maus erschreckte und da erinnerte er sich auch wieder daran, dass er selbst einmal einen Troll verzaubert hatte. Allerdings hatte er diesen nicht vergrößert sonder mit gleicher Masse auf einer Brücke verkleinert, sodass er und seine Freunde die Brücke überqueren konnten. Das waren noch Zeiten gewesen, aber genug der nostalgischen Gedanken. Es war Zeit aufzubrechen, denn ein Koboldmädchen brachte bereits zwei der Wühlmäuse, welche die Kobolde ritten.
"Es kann losgehen!", kam von Holter und schon machte er sich an die Arbeit und begann zu zaubern. Yann grinste in die Runde aus Kobolden, wurde aber sogleich von einem kunterbunten Nebel eingehüllt. Er kroch unter seine Kleidung, legte sich auf seine Haut, wie eine Zweite und verdeckte komplett seine Sicht. Er konnte nur noch die bunten und schillernden Fetzen des Nebels erkennen, dann spürte er plötzlich ein Ziehen vom Nabel und mit einem lauten "Plopp!" zog sich sein Körper zusammen. Aber nicht nur dieser verlor an Größe, nein, sondern auch seine Kleidung, Schmuck und sämtliche andere Habseligkeiten, welche er besaß, schrumpften und taten es seinem Körper gleich. Schließlich stand der Schelm in Größe eines Kobolds, also nicht größer als zwei aufeinander gestapelte Äpfel, vor den Bewohnern des Kobolddorfes.
"Mein Junge, auf der Größe könntest du auch ruhig bleiben", meinte der koboldische Ziehvater von Yann und kam jetzt auf ihn zu. Der Schelm streckte bereits seine Arme aus, denn er offenbar wollte er genau das Gleiche, wie sein alter Herr wollte. Sie fielen sich in die Arme und drückten sich ganz fest, wobei Yann allerdings kurz seine Stimme erhob, um auf die Aussage des Kobolds zu antworten: "Du weißt, ich kann nicht... ich muss dem Geist im Schelmenkristall helfen, aber danach komme ich ganz sicher wieder vorbei!" Blitzte da vielleicht eine kleine Träne in den Augen des Jungen auf? Die Kobolde rundherum konnten sich nicht wirklich sicher sein, denn schnell drückte Yann diese aus seinen Augenwinkeln, sodass sie nicht mehr sichtbar war. Dann lösten sich sein Vater und er wieder von einander und standen sich gegenüber. Der Schelm drehte sich nun zu den Wühlmäusen um und wollte gerade auf eine aufsteigen, da spürte er, wie sein Vater ihm noch einen Schulterklopfer mit auf den Weg gab. "Stell brav etwas an, dass die Zaubermenschen lachen. Keiner kann das so gut wie wir, also mach mich stolz. Zeig ihnen, was ein Mündel von Adamm-Ra alles drauf hat." Ein wahrhaft schelmisches Lächeln zeigte sich auf Yanns Gesicht, während er aufsaß und sich kurz vor der Abreise noch einmal zu seinem Zieh-Vater umwandte.

"Na klar!", meinte er und zeigte sein außerordentliches Grinsen. "Anstellen ist doch meine Spezialität und ich habe nur von dem Besten gelernt. Die Leute in der Stadt werden sich schon umschauen, zu was dein Sohn alles in der Lage ist und kringeln werden sie sich vor Lachen. Hihihi."

Somit war der Abschied genommen und als Yanns Wühlmaus sich zu der von Holter begab, reckte der junge Schelm noch seinen rechten Arm mit zur Faust geballten Hand in die Höhe, wobei er einen vorfreudigen "Und auf gehts!"-Ausruf von sich gab.
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Re: Besuch bei der Familie

Beitrag von Erzähler » Dienstag 5. Oktober 2010, 07:41

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