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von Bilgar Schneeblick » Sonntag 1. September 2019, 23:04
Einer der Welpen verbiss sich mit kindlichem Vergnügen im Schuhwerk des Neuankömmlings und war versucht es in kleine Stücke zu zerfetzen. Dabei drang hin und wieder ein weiches Knurren aus der Schnauze, während der Winzling versuchte durch den dicken Pelz zwischen seinen Zähnen zu bellen. Mit einem milden Lächeln auf den Lippen fühlte sich Bilgar zurückversetzt in die eigene Jugend und das Spiel mit den Wölfen der Familie. Die zwei Tiere erwarb Heval Feuerbart von Norna und waren die Belohnung für einige gute Wochen in der Werft. Schneeblick konnte sich daran erinnern, dass die schweren Stürme und das frühe Eis an den Küsten viele Fischer- und auch einige Drachenboote stark beschädigt hatten, so dass sein Vater ein gut gefülltes Auftragsbuch vorweisen konnte. Es waren die guten Zeiten, an die man immer mit einem warmen Gedanken zurückdachte. Leider wurde Bilgar in diesem Moment auch bewusst, dass er nur wenig über seinen Ahnen wusste. Häufige Streifzüge durch die Straßen und der immerwährende Kampf eines Mischlings, welcher unter 'reinen' Mantronern anerkannt werden wollte, forderte einen gewissen Tribut. Etwas, dass man erst als reifer Mensch wirklich zu bewerten und zu begreifen wusste. Häufig wünschte sich Bilgar seinen Vater zurück, um Fragen zu stellen, Rat einzuholen oder um zu zeigen, welche Art Mann aus dem einst so fremdlichen Halbling geworden war. Das immer stärker werdende Zupfen an seinem Stiefel holte Schneeblick zurück in das Hier und Jetzt. Frecher Kerl,du ..., dachte dieser und wollte sich gerade zum Fellbündel herunterbeugen, als Norna sich erhob. Dass dabei der gefräßige Welpe auf den Boden kam und einen Bissen vom alten Schuhwerk verlangte, sorgte im Raum für einen gewaltigen Wirbel. Schnell tapste alles auf vier Pfoten über das zerkratzte Holz, um die ledrige Beute für sich allein zu beanspruchen. Ein ungewöhnlich drolliges Schauspiel. Es war beinahe Schade, dass es immer wieder Momente gab, in denen der Jäger solche Jungtiere zu Waisen machen musste. Die Aufgaben seines Standes waren nicht nur die Beschaffung von Fleisch und Fell, sondern auch die Sicherung der wenigen, rar gesäten Viehbestände der Stadt. Natürlich gab es nicht viele Züchter, denn das Klima und die Fauna machten die Versorgung schwierig. Bergziegen und Wollesel wurden in Ställen, Schneebisons auf kleinen Weiden, gehalten. Für die Mantroner war der Tod eines dieser Tiere beinahe ein Ruin und kaum zu ersetzen. Man bezahlte daher gut für Wachwölfe oder, wenn es bereits zu spät war, einen Jäger der das reißende Wildtier zur Strecke brachte. Auch Bilgar trug einige Kerben in seinem Bogen und verstand sein Handwerk als Notwendigkeit. Das ließ ihn in der Nacht gut schlafen und nichts würde den ehrgeizigen Kerl von dieser Meinung abbringen. Doch es war inzwischen sogar unmöglich geworden, seinen eigenen Gedanken zu folgen, denn die Welpen machten einen solchen Lärm, dass Norna damit begann, ihren Besuch in ein anderes Zimmer zu lotsen. Sie schob einen bräunlichen Stoff mit dem Arm zur Seite und wies den jungen Mann an, hindurch zu treten. Im Gang boten sich mehr als nur eine Abzweigungen. Durch eine nur fast verschlossene Tür erspähte Schneeblick eine säugende Wölfin, welche damit beschäftigt war, das Fell der Jungtier an ihren Zitzen zu säubern. Eine mütterliche Ruhe, die man bei Mensch und Tier gleichermaßen sehen konnte. Eine Tatsache, die bewies, dass sich beide Rassen nicht so stark unterschieden, wie mancher Ostländer es gerne hätte. Vor zwei oder drei Jahren verglich Bilgar das weiche Winterfell eines erlegten Bären mit dem Haar der Gattin eines Reisenden, um das Geschäft etwas anzukurbeln. Doch dieses harmlose Kompliment wurde von diesem Fremdling als eine Beleidigung abgetan und es entbrannte ein wütendes Gespräch, über Geschmack und Kultur der Mantroner. Bis heute fragte sich Schneeblick ob die Nase des Mannes wieder gerichtet werden konnte. Doch leider fehlte ihm im Moment die Möglichkeit in der Vergangenheit zu schwelgen, da es all' seine Konzentration verlangte, mit dem eingeschränkten Bein nicht im Meer aus Fell und kleinen Zähnchen zu versinken. Ob Norna seine Situation erkannte oder einfach nicht wollte, dass die Horde den Beiden weiter folgte, wusste Schneeblick nicht, aber sie sorgte mit einem seltsam klappernden Spielzeug dafür, dass sich sämtliche junge Vierbeiner zurückzogen. „Kleine Wildlinge hast du da ...“, wollte er beginnen, doch da wies die rothaarige Frau ihn bereits an, durch die eben geöffnete Tür zu gehen, welche mit einem Krachen zugeschlagen wurde, als der junge Mann darin verschwunden war.
Nach der Geräuschkulisse durch die Kleinen des Rudels, war dieser Ort beinahe gespenstisch ruhig. Nicht unangenehm, aber seltsam. Dennoch gewöhnten sich die Sinne schnell an die geänderten Umstände: Die Nase entspannte sich deutlich, das Gehör wurde wieder feiner, die Augen wanderten über die Einrichtung, die Wärme legte sich sanfter auf die Haut und auch die Zunge war befreit von dem sauren Aroma alten Urins. Das Entspannen fiel hier sehr viel leichter. So folgte Bilgar der Aufforderung sich zu setzen. Um der Tatsache Tribut zu zollen, hatte der junge Mann damit gerechnet nicht einfach so ein Rudel zu bekommen, da diese Tiere wie eine Familie für Norna waren und daher nicht einfach so an einen ungeübten Schlittenlenker gegeben werden. So kam die Forderung nach dem Gefallen nicht überraschend. Nach was es jemanden wie Wolfsruf wohl verlangen könnte? Vielleicht ein kostenloser Vorrat an Fleisch für einen bestimmten Zeitraum, ein paar seltene Kräuter oder vielleicht häusliche Dienste, wie Putzen oder Tierhinterlassenschaften entfernen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sich der junge Mann mit einer Schürze bekleidet Häufen und Erbrochenes wegwischen. Die Wahrheit jedoch, erwies sich als erschreckend einfach und dennoch unfassbar schwierig. Norna Wolfsruf wollte ihn in ihrer Bettstadt wissen. So Bilgar auf jede andere Eingebung gefasst gewesen war, so kam bei dieser Äußerung kein vernünftiges Wort über seine Lippen und der sonst so selbstsicher wirkende junge Mann, war vollkommen aus dem Konzept gebracht. Das einzige Wort, welches seine Lippen verließ war ein heiseres „Was?!“. Natürlich war dies kaum eine angemessene Antwort, aber egal wie sehr er sich auch anstrengte, mehr als unverständliches Gestammel kam ihm nicht aus der Kehle. Selbst ihre Erklärungsversuche machten die Gesamtsituation nicht besser. Das Problem, das Bilgar bei der Erfüllung seines Ehrenschuld hatte, war, dass es für ihn nicht klar war. Norna wäre nicht die erste Frau gewesen und bei weitem nicht die Hässlichste. Aber etwas an der jetzigen Situation sorgte für sein Verhalten, dass wirkte, als wäre ihm gerade ein Schneebison mit Anlauf auf den Kopf gesprungen. Er musste aussehen, wie ein jungfräulicher Milchtrinker. Doch egal wie sehr sich Schneeblick bemühte, endlich eine plausible Erklärung für ein Verhalten zu finden oder zumindest endlich wie ein Mann zu handeln und es Norna zu besorgen, es wollte nichts gelingen. Das Freki ein Teil des Rudels werden sollte, ging dabei so schnell unter, wie ein Stein im Meer. Mit all' der Kraft, die in seinem Geist noch vorhanden war, konzentrierte sich Bilgar auf das Gesicht seiner Gegenüber und war äußerst überrascht, dass sich die ernsthafte, in Stein gemeißelte Mimik zu einer vor Lachen kaum zu haltenden Fratze gewandelt hatte. Dann brach ein schallendes Gelächter aus ihrem tiefsten Inneren hervor. Ist das ihr ernst … verdammt!“, waren seine fassungslosen Gedanken, als die von kleinen Bissspuren übersäte Hand auf seiner Schulter niedersank. „Ich verzichte, ich muss ausgesehen haben, wie ein Bär der sich zum Scheißen in einen Dornenbusch setzt ...“, war Bilgars zerknirschter Kommentar und man sah ihm deutlich an, dass er es nicht mochte, jemanden so auf den Leim zu gehen. Aber es würde sicherlich Gelegenheit geben, sich für diesen kleinen Streich entsprechend zu revanchieren. Mit dieser Gewissheit im Hinterkopf war es auch für den jungen Mann ein gutes Stück leichter geworden ein Lächeln zu zeigen und den Erfolg der Rothaarigen dadurch zu würdigen. Dennoch war die Frau wohl in Fahrt und konnte nicht umhin ihn noch etwas mehr zu necken. „Ich weiß zwar nicht, was Jenna damit zu tun hätte, Norna, aber …“, er besann sich jedoch und verzichtete auf eine gesalzene Antwort, denn das Ziel war wichtiger, als ein kleiner Austausch von Provokationen. “Aufgeschoben ist nicht aufgehoben., dachte der junge Mann so bei sich, als seine Finger sich selbst beruhigend durch den Bart fuhren. „ … aber wir hatten unseren Spaß. Lass uns über das Wesentliche reden.“ Das klang für Schneeblick ungewöhnlich hart und er bedauerte seinen Tonfall bereits. Allerdings war dies nicht die Zeit für gepflegte Konversation. Sicherlich ergab sich die Möglichkeit Wolfsruf bei ein paar Krügen Met um Entschuldigung zu bitten. Dabei erwischte sich Bilgar bei der Erkenntnis, dass er zumindest diese Frau nur sehr selten in einer Taverne gesehen hatte, aber das mochte auch an den unterschiedlichen Zeiten liegen, in denen die beiden ihrer wenigen Freizeit nachgingen.
Um nicht etwas Wichtiges zu verpassen und den Kopf von lästigen Gedanken zu säubern, beschloss der junge Mann sich nun vollständig auf die rothaarige Wolfsherrin zu konzentrieren. De Facto war der Gefallen als nichts anderes als ein einfacher Botengang in die Nähe von Estria. Selbst wenn der Kontakt mit den Blassen sich hauptsächlich auf Handel beschränkte, hörte man viele Geschichten über das dürre Volk der Elfen. Vor allem anderen ihre recht arrogante und unfreundliche Art. Doch mit ein paar eingebildeten Worten würde der Jäger zurecht kommen. „Das sollte kein Problem sein, ich werde Noam Eiswind finden. Und wenn Eirik wirklich bei den Blassen Unterschlupf sucht, wird es mir ein besonderes Vergnügen sein, das praktische mit dem angenehmen zu verbinden. Seine Beute inmitten des vermeintlich sicheren Baues zu stellen, hat etwas ungemein befriedigendes. Zumindest bei dieser Art von Beute.“ Die grünen Augen verfolgten Norna, während sie im Zimmer herumlief und alle nötigen Utensilien zusammentrug um einen Nachricht zu verfassen. Die lederne Depesche war eine übliche Methode um Botschaften durch die Witterung zu transportieren. Selbstverständlich war das Verwenden von Papier einfacher, aber das war teuer und sehr anfällig für Nässe. Auch Holz oder Stein waren, aus verständlichen Gründen, kein geeignetes Medium um Nachrichten zu verbreiten. Nachdem seine Gastgeberin den letzten Rest Staub vom Leder gefegt und das Schriftstück übergeben hatte, quittierte Bilgar den Erhalt mit einem Nicken, stand auf und verschnürte es mit einem bereitgelegten Lederriemen fest an seinem Gürtel. Prüfend zog er daran und strafte erneut den Knoten, um einen Verlust auf jeden Fall zu vermeiden. Obwohl Schneeblick bereits überlegte, welchen Weg er am besten einschlagen sollte, wusste Norna es, ihn weiterhin mit Kleinigkeiten aus dem Konzept zu bringen. Denn die Erwähnung der Piratenstadt, Rumdett, ließ ihn aufhorchen. Es waren wenig gute Erinnerung an diese Halsabschneider und Mörder in ihm verblieben. Noch immer gab der junge Mann den schmierigen Wasserratten die Schuld am Tod des Vaters, sowie an der Entführung tausender Landsleute. Der Gedanke daran, dass Eirik wirklich so verzweifelt war, sich in ein solches Nest zu wagen, brachte Bilgar beinahe zur Weißglut. „Wenn Eulenruf weiß, was gut für ihn ist, dann hat sich bei den Blassen verschanzt oder sollte hoffen, dass ihn die Piraten vor mir erwischen.“ Die Zähne mahlten aufeinander und versuchten den angeborenen und erfahrenen Hass auf die Seeräuber zu zerkauen. Durch einen plötzlichen Druck auf den Oberkörper kam Schneeblick wieder zu Sinnen und besah sich das Objekt, welches er instinktiv mit zwei Händen umklammerte. Es handelte sich offenbar um eine Art Geschirr, aber es wirkte anders, als die üblichen Variationen, die er kannte. Doch es blieb kaum Zeit die Gurte genauer zu untersuchen, denn Wolfsruf drängte nun darauf, nach Draußen zu treten und die Wölfe zu einer Meute zusammen zu rotten. Noch immer dachte Schneeblick über den möglichen Weg seiner Beute nach, als ihn im Vorraum erneut die Kleinsten des Wurfs empfinden. Viele beachteten den Mann gar nicht mehr, sondern zerbissen viel lieber das Mobiliar. Die wenigen, die es auf eine Auseinandersetzung anlegen, schob Bilgar mit dem gesunden Bein zu Seite, was beinahe dazu führte, dass die Schwerkraft einen unerwarteten Sieg davon trug. Die geübten Finger umklammerten die Kante des Tisches in der Mitte des Raumes und zogen sich daran in den sicheren Stand. „Kleine Rabauken, weg! AHH!“, hob Schneeblick den Arm und 'erscheuchte' sich damit einen schmalen Gang zur Tür. Schnell trat er nach draußen und schubste einen der Welpen, der sich beinahe hinausgestohlen hatte, mit der Schuhspitze zurück. Ein tiefer Atemzug durchdrang seine Lungen und füllten sie mit der kalten, eisigen Luft. Der Kopf wandte sich um und die Augen wanderten über die unzähligen Wölfe auf dem Gelände. Das erste Problem an Nornas Anweisung war, dass er zwar wusste, woran man ein gutes Beutetier erkannte, aber nicht, was einen Zugwolf ausmachte. “Am Ende werden es die selben Kriterien sein. Stärke, Ausdauer und Willensstärke. Ein gezähmter Wolf wird sich nicht zu stark von einem Wildwolf unterscheiden. Hoffe ich.“, waren seine Gedanken, als die Herrin dieser Tiere hinter im aus der Tür trat. Als das wilde Fiepen durch das Türschließen verstummte, übergab sie Bilgar einen Beutel mit stark riechendem Inhalt. Natürlich war es Trockenfleisch. Doch bevor der junge Mann ein paar Fragen loswerden konnte, war die rothaarige Frau schon verschwunden und wollte einen Schlitten organisieren. „Nunja, dann suchen wir uns mal ein paar Tiere aus.“, sprach sich Schneeblick Mut zu. Doch um sich etwas mehr Zeit zu verschaffen und dabei gleichzeitig einen entfernten Blick über die mögliche Auswahl zu erhalten, nestelte der Bursche erst einmal das seltsame Geschirr an seinem Körper fest. Dann jedoch gab es keine weitere Ausreden. Allerdings gehörte das Grünauge nicht umsonst der Jägerkaste an und daher kam ihm eine Idee, welche das Zusammenstellen einer Meute erleichtern könnte. Freki sollte der Leitwolf sein und das war unumwunden eine Festlegung. Wenn er also mit diesem Rüden durch die Reihen der Tiere ging, so wäre es möglich anhand des Verhaltens dieser zu Entscheiden, wer sich ihm am besten unterordnen konnte. Also trat der junge Mann ohne Umschweife an den seltsamen Harem heran, den sich Freki 'Untertan' gemacht hatte. „Hey, Junge … Lust auf eine kleine, ruhmreiche Jagd?“, fragte der junge Mann und hielt als Angebot eines der Trockenfleischstücke in seine Richtung. Natürlich war der zweite des Rudels nicht gleich davon überzeugt und beäugte den Fremden lange. Dann jedoch schien Freki entweder aus Überdruss oder aus Mitleid die Sturheit fallen, gähnte und holte sich seine Portion Bestechungsfleisch ab. „Wenn wir das überstehen, dann hast du dir sicherlich fünf Weibchen an deiner Seite verdient.“, witzelte Bilgar, erhob sich und klopfte beinahe Instinktiv auf seinen Oberschenkel, damit der Wolf ihm folgte. Die beiden gingen durch die Reihen der anderen Vertreter. Der Plan des jungen Mannes ging zum Teil auf und fünf Lupis folgten den Gespann bereits. Die anderen drei musste sich Bilgar mit dem Lockmittel gefügig machen und hatte dabei häufig eine Enttäuschung zu verkraften, auch als Norna mit dem Schlitten zu ihm kam und die Auswahl korrigierte. Das eines der Weibchen gehen musste, passte Freki nicht und obwohl Schneeblick ihm den Kopf tätschelte, drang ein beinahe beleidigtes Schnauben aus seiner Nase. Dann erst wandte sich der Jäger dem Schlitten zu und musste sich eingestehen, absolut keine Ahnung davon zu haben, was da vor ihm stand. Er zog den Transportschlitten meist selber und dieser war einfach nur dafür die ganzen Felle und das Fleisch nicht mit blanken Händen durch den Forst zu tragen. Also musste er in dieser Hinsicht Norna vertrauen. Mit asketischer Ruhe wurde den Erklärungen Wolfsruf gelauscht, denn jedes kleine Detail konnte dort draußen wichtig sein. Nachdem Wolfsruf geendet hatte, belud der junge Mann den Schlitten mit seiner Ausrüstung und ging dabei jede Anweisung nochmal im Kopf durch. Auch die Waffen legte er sicher in einer Vertiefung ab. Dann bestieg Bilgar Schneeblick das Gefährt, verschnürte sich durch das Geschirr damit und ließ Norna noch einmal alles überprüfen. „Da fällt mir ein Norna. Da ich dir bereits den einen Gefallen schulde, würde einer mehr doch nicht schaden. Was ich meine, Jenna hat deinen Welpen gefunden und hat sich irgendwie in den Gedanken verrannt, das ich ihn ihr gekauft hätte. Also, es schien sie zu beruhigen und vielleicht könntest du dir, während meiner Abwesenheit einen geeigneten Gegenwert überlegen, der dich davon überzeugen würde, ihn tatsächlich in Jennas Besitz übergehen zu lassen.“ Sein Lächeln wirkte etwas gezwungen, weil ihn dieses kriechende Gebettel überhaupt nicht gefiel. Noch stand es ihm. Aber während er auf die Antwort wartete, dachte er an die Zeit die es ihn kosten würde, auch noch eine Botschaft zu überbringen. Außerdem würde die Reise nach Estria und vielleicht sogar Rumdett mehr als nur eine Woche in Anspruch nehmen. Es zwar also zwingend Notwendig, dass Aria, Jenna und Jan durch ihn Nachricht erhielten. Im schlimmsten Fall würde Fin wieder zurückkehren müssen, bevor ein größeres Unglück geschah, als ein fehlender Mann auf der Jagd. Endlich erreichte ihn Nornas Antwort und ein Nicken besiegelte das weitere Geschehen. „Eine letzte Frage, sollte ich das Gespann zurücklassen, sei es bewusst oder gezwungen, finden die Tiere zurück? Ich will nicht, dass du wegen mit ein paar deiner Besten verlierst.“ Ihm war es wichtig und als auch diese Teil geklärt war, fasste sich Bilgar ein Herz, bedankte sich herzlich und mit einem lauten: „Hike!“ rauschte die Meute ihrem Abenteuer entgegen und während die Hütte immer kleiner wurde, wurde der Horizont hinter den Wäldern, immer größer.