Daraus entwuchs dann schließlich ein Grinsen, als sich die Luftmagierin umdrehte und kurz einen Blick auf Tahmos Nacktheit werfen konnte. Leider zu kurz, wie sie meinte, schob er doch bereits seine Unterkleidung wieder über jene faszinierenden Bereiche des männlichen Körpers, die Frauenherzen vor Begeisterung höher schlagen lassen konnten. Nun, wenn sie denn gut genug bestückt waren. Es gab schließlich auch Ausnahmen, die zu Enttäuschungen, spöttischem Lächeln oder sogar einem kränkenden Kommentar führen konnten. Was Lua von Tahmo hatte erhaschen können, würde keiner dieser schmerzenden Gesten und Worte zum Opfer fallen. Er war so viel Mann, wie sie erwartet hatte.
"Das Stück Stoff wirst du loslassen müssen, wenn du wirklich in den Genuss eines vollen Bades kommen willst", gluckste sie. Lua konnte ja nicht ahnen, was es noch verbarg. Aber wer konnte es ihm denn verübeln? Sie war nackt, schön und hatte sich Tahmo verschrieben. Der junge Blondschopf musste ja zwangsläufig auf Wolken schweben und so zeigte sich auch sein Körper reaktionsfreudig. Vielleicht war es das, was ihm den nötigen Mut schenkte, vielleicht auch etwas Anderes. Auf jeden Fall ließ er nun endlich alles Hüllen fallen. Das Ergebnis zauberte nun auch bei der Magierin Röte in die Wangen. Sie hatte damit gerechnet, ihn in all seiner männlichen Pracht zu sehen, aber gleich so? "Eine beeindruckende Ein-Mann-Armee", lachte sie herzlich, wollte ihn absichtlich damit ein bisschen auflockern. Vermutlich würde es aber vergebliche Liebesmüh werden, denn sinnlich trat sie hinter ihn, um seinen Nacken zu küssen und ihn so auf das Becken zu zu schieben, damit er endlich ins Wasser tauchte. Es besaß eine angenehm warme Temperatur, da konnten weder Tahmo noch Lua darauf hoffen, dass er sich abkühlte. Aber vielleicht wollten sie das auch beide gar nicht.
Lua schüttete sich einen Teil des Badeöls in die Hände. Dann begann sie damit, Tahmos Schultern, den Nacken und den oberen Rücken einzureiben. Ihre Hände schreckten vor keiner Berührung zurück. Sanft massierte sie das durftende Öl ein, das sich wie eine warme Decke über seine Haut legte. Nach dem Bad und einem schnellen, aber ausgiebigen Frühstück - Ikarus bereitete es sicherlich schon vor - würde Lua ihrem Schüler einige Tricks und Kniffe beibringen. Jetzt hatten sie eine Abschrift der magischen Schriftrolle, jetzt konnte das Training so richtig beginnen. Sie wusste auch schon, wo genau sie ihn lehren wollte. An einem Ort, wo die Winde mit ihm seien. Jetzt jedoch schwieg sie. Nichts sollte diesen Moment der Zweisamkeit stören, nicht einmal ein Laut von ihr.