Aufbruchstimmung

Xytras´ Hafen wird oft von Handelsschiffen aus Andunie angefahren, die weiter zum westlichen Santros wollen. Die Amazonen handeln gern und viel, manche reisen sogar auf wichtige Missionen aus.
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Aufbruchstimmung

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 22. Januar 2009, 11:15

<i>Alea kommt von Taverne "Zur Amazone" -> <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=12506 ... unten">Der Schankraum (Seite 2)</a></i>

Am Hafen drängten und tummelten sich Amazonen, dass es kaum ein Durchkommen war. Anscheinend sollte die <i>Gloria</i> heute nicht das einzige Schiff sein, welches den Hafen verließ. Es gab jede Menge Gruppen von Frauen aller Rassen und Kulturen. Überall standen sie herum, plauderten und tratschten. Frauen blieben letzten Endes wohl doch immer noch Frauen. Sie alle trugen Waffen am Körper oder bereits in der Hand. Es sah aus als hätte sich hier eine kleine Frauen-Armee eingefunden und vermutlich entsprach dies auch den Vorstellungen. Auf dem Festland bereitete man sich auf einen Krieg vor? Aber warum sollten die Amazonen daran teilnehmen wollen, noch dazu außerhalb ihrer Insel, wo es viel zu viele Männer gab?

Im Vorbeigehen schnappte Alea hier und da etwas auf, allerdings immer wieder nur Satzfetzen. Sie musste sich schließlich eilen, zur <i>Gloria</i> zu gelangen. Wo war das Schiff nur? Während sie suchte, erfuhr sie nebenher, dass auf dem Festland wohl tatsächlich jemand vor hatte, in den Krieg zu ziehen und sich ein Teil der Amazonen hatte anheuern lassen. Nicht alle, es gab große Spaltungen innerhalb der Frauenstadt und viele meinten, man solle sich nicht mit dem "Feind Männchen" zusammen tun. Ebenso viele schienen dies plötzlich als nebensächlich zu sehen, es ging hier um Gold, Ehre und die Möglichkeit, sich als weibliche Kämpferin vor der Männerwelt zu beweisen.
Zudem sprachen viele Amazonen von einer großen Belohnung, die wohl politisch begründet war. Vielleicht gestattete man ihnen, sich auch auf dem Festland eine Frauenstadt aufzubauen? Dies konnte Alea nicht in Erfahrung bringen.

Rejan tippte ihr plötzlich auf die Schulter und zeigte dann nach Osten. "Dort ist diese Grimhild, ich glaube, wir haben das Schiff gefunden!" Gut, dass die Trollin ein Teil von Aleas Gruppe geworden war. Sie ragte wie ein gigantischer, grünlichgrauer Fels aus dem Meer von Amazonen hervor. Sie trug eine mächtige rosa Schleife, was ihre naive Art zusätzlich unterstrich.
Brynia bahnte sich einen Weg zu Grimhild und als sie sie erreichte, standen auch Rabika und Artemis in der Nähe. "Da seid ihr ja endlich", meinte Rabika und wirkte ebenso ungeduldig wie schon zuvor Brynia, als sie Rejan und Alea heute morgen geweckt hatte. "Paki ist schon auf dem Schiff und sorgt dafür, dass wir alle einen Schlafplatz bekommen."
"Ich haben untergebracht unser Ausrüstung", meinte Grimhild stolz und hob den Kopf noch mehr, so dass ihre Schleife wild hin und her wippte.
"Du musst nur noch deinen Teil für die Überfahrt bezahlen", meinte Rabika, an Alea gewandt. "Achja und für dein Männchen eine Extra-Gebühr. Zusammen kostet dich das vier Lysanthemer und 2 Füchse. Gib am besten mir das Geld, ich reiche es dann an die Kapitänin weiter."
"Und ich reiche das Männchen an euch weiter", lachte Brynia, wirkte allerdings erleichtert. Dass Rejan sie böse ansah und leise knurrte, weil man ihn hier ständig als Männchen bezeichnete, bekam die Amazone nicht mit. "Fehlt nur noch Caitlin. Wo ist sie?"
Artemis beantwortete die Frage durch eine Geste und zeigte hoch auf das Schiff. Caitlin stand an Deck und unterhielt sich mit einigen Amazonen, die allesamt bis an die Zähne bewaffnet waren. Sie ließ sich einen Speer vorführen. Offensichtlich stammten diese Frauen aus der Amazonenburg, der Kaserne von Xytras.

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Alea » Sonntag 25. Januar 2009, 10:23

Müde, aber gut gelaunt machten sie sich auf den Weg zum Hafen. Alea war nun um 10 Fuchsmünzen leichter. Sie wusste nicht, ob 10 Fuchsmünzen nicht zu viel für zwei Krüge Jungfrauenblut waren. Davon hätte sie sich ja schon ein Bett für die Nacht leisten können. So genau wollte sie sich darüber aber gar keine Gedanken machen, also schloss sie ihre Überlegungen damit, dass es immerhin für sechs Frauen und Rejan gereicht hatte.

Am Hafen angekommen sah sich Alea neugierig um und nahm alles von ihrer Umgebung auf, wie ein Tuch das Wasser, wenn es in eine Oase getaucht wurde. Als erstes fielen ihr die Waffen an den Amazonen auf. Sie war Diebin, da war es gut die Waffen der anderen zu kennen. Vor allem, sie zu erkennen, wenn man lauernd hinter einer Ecke stand und einem nichts anderes als die Flucht blieb. Deshalb hatte sie dafür einen ganz guten Blick entwickelt. Zusätzlich trugen die Amazonen ihre Waffen auch nicht gerade unauffällig zur Schau.

Während sie sich einen Weg durch das Getümmel bahnten schnappte sie hier und da etwas davon auf, worüber sich die Frauen unterhielten. Das, was sie schon erfahren hatte, bestätigte sich. Es stand ein Krieg bevor.
Alea war jung und hatte noch nie einen Krieg miterlebt. Sie wusste auch nicht sehr viel über die politischen Bündnisse und Ähnlichem. In Sarma kam sie sich manchmal sogar recht abgeschottet vor, was dies anging. Wenn sie an die Politik Sarmas dachten fielen ihr zuerst die beiden Männer ein, die sie regierten und die Frauen, die in Sarma noch immer oft unterdrückt wurden.
Doch außerhalb der Wüste... sie hatte keinen Schimmer, was in den anderen Städten vorging. Welche Städte dies wohl betraf? Ihr wurde kalt und sie versuchte ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Auf dem Schiff würde sie bestimmt mehr erfahren. Und hoffentlich sicher sein... Sie hoffte, dass sie nicht direkt in die Kämpfe hinein fahren würden.

Rejan tippte sie an und sie folgte seinem Blick. Grimhild war in der Menge wirklich nicht zu übersehen. Es war schon faszinierend, wie viele andere Frauen um die Trollfrau herum stehen konnten, ohne dass diese neben ihnen unterging.
Sie folgte Brynia, die voran ging, um zu den anderen Amazonen aus ihrer kleinen Truppe zu gelangen. Sie schämte sich ein wenig dafür, dass Rejan und sie nicht so schnell aus dem Bett gekommen waren und schaute dementsprechend verlegen zu Boden, als Rabika sie deshalb ansprach. Sie schämte sich noch mehr, als sie alle verkündigten, dass schon alles an Planung erledigt war. Die Zimmer waren besorgt und die Ausrüstung verstaut. Sie schienen wirklich knapp dran zu sein.
Sie mussten nur noch bezahlen. Und das musste Alea selbst übernehmen – Schade eigentlich, sie hatten doch so gute Arbeit geleistet, da hätten sie die Bezahlung doch auch übernehmen können...
<i>"Achja und für dein Männchen eine Extra-Gebühr. Zusammen kostet dich das vier Lysanthemer und 2 Füchse. Gib am besten mir das Geld, ich reiche es dann an die Kapitänin weiter."</i>
Das wurde ja immer mehr. Alea warf Rejan einen Seitenblick zu, so als müsste sie überlegen, ob er die Extragebühr überhaupt Wert war, dann kramte sie das Geld hervor. Wie viel sie mit sich herum trug wusste sie nicht so recht, aber als sie die Münzen heraus kramte, fühlte sich das kleine Säckchen schon recht leicht an. Sie reichte Rabika den genannten Betrag. Der kurze Besuch in Xytras hatte ein recht großes Loch in ihren Geldbeutel hinterlassen. Nur der Schmuck in ihrem Rucksack erinnerte sie daran, dass sie sich darüber nicht allzu viele Gedanken zu machen brauchte.

"Na dann kann es ja losgehen." Sie sah in die Runde und dann zu Caitlin hinauf. Ihre Truppe war vollzählig und das Schiff wollte sicherlich in den nächsten Minuten auslaufen. Alea drehte noch einmal den Kopf und ließ ihren Blick noch einmal über den Hafen und die vielen Amazonen schweifen. Bei ihrem Anblick stellten sich die Härchen auf ihren Armen auf. Sie wusste nicht, was die kampfbereiten Amazonen für ihre eigene Zukunft bedeuten würden.

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Erzähler » Montag 26. Januar 2009, 13:23

Rejan erwiderte ihren leicht musternden Blick mit fragend hochgezogenen Augenbrauen. Er selbst hielt auch nicht viel davon, dass sie eine Extragebühr zu zahlen hatte, damit er überhaupt mit aufs Schiff kommen durfte, aber Alea würde ihn deshalb doch nicht etwa einfach so in der Amazonenstadt zurück lassen! Das überlebe ich nicht, riefen seine Augen, in die sich gar etwas Respekt gegenüber dem kämpferischen Frauen einschlich. Ja, offenbar schmerzte so eine amazonische Übungsstunde immer noch. Rejan wollte jedenfall niemals wieder an einem solchen Training teilhaben, schon gar nicht als Prügelknabe!

Alea zahlte letztendlich aber den genannen Betrag. Rabika nahm das Geld entgegen und machte sich sofort und ohne große Worte zur Kapitänin auf. Die anderen warteten inzwischen, wie auch viele weitere Amazonen. Einige andere Schiffe fuhren bereits hinaus aufs Meer, so dass sich binnen der nächsten halben Stunde der Hafen zusehendst leerte.
Ja, da hätten Alea und Rejan doch noch ein wenig im Bett der Taverne schlafen können. Sie mussten tatsächlich noch 45 Minuten warten, ehe eine Matrosin dazu aufrief, an Bord der <i>Gloria</i> zu kommen.

<i>"Na, dann kann es ja losgehen."</i> Auf Aleas Worte hin strömte nicht nur ihre eigene Gruppe über die schmale Planke an Bord. Auf dem Deck sammelten sich nun gut zwei Dutzend Frauen, die meisten bis an die Zähne bewaffnet. Einige trugen sogar neben Schwert oder Säbel ein Nudelholz am Gürtel und auch die Stadtflagge von Xytras wurde am Schiffsmast gehisst. Sie zeigte das Wappen, klassisch und weiblich kämpferisch. Man sah Schwert und Nudelholz gekreuzt auf graugrünem Grund. Die Amazonen schauten ehrfürchtig zu ihrer Flagge hinauf, einige legten die rechte Hand auf die Brust.
Erst nachdem die Fahne wild im Wind flatterte, wurde die Planke eingezogen und die Kapitänin trat an Deck.

"Ich habe bezahlt", wisperte Rabika, die plötzlich zusammen mit Caitlin bei Alea und den übrigen der Gruppe aufgetaucht war. Die Kapitänin der <i>Gloria</i> schien eine stolze Frau zu sein. Sie reckte das dunkelhäutige Kinn keck vor, während geflochtene schwarze Haare wild abstehend unter ihrem Dreispitz hervor lugten. "Frauen!", grüßte sie Besatzung und Passagierinnen. Rejan schnaubte leise in Aleas Nacken, machte aber keinen Aufstand. "Willkommen auf der <i>Gloria</i>! Mein Name ist Kapitänin Lizalla, aber ihr dürft mich auch gern Käpt'n Liz nennen. Unsere etwa 4 bis 5 Tage andauernde Reise endet in der Piratenstadt Rumdett. Dort werdet ihr an Land gehen, um euch den Piratengemeinschaften anzuschließen, wie viele von euch es vorhaben. Lasst euch von den Männchen des Festlandes nicht unterkriegen! Ihr wisst, weshalb wir mit ihnen ein kurzfristiges Bündnis eingegangen sind! Ihr wisst, warum wir uns haben anheuern lassen! Für ein besseres Celcia, von Frauen regiert!"
"VON FRAUEN REGIERT!!!", antworteten viele auf die Rede von Liz. Dann ging es schon los. Die Besatzung der <i>Gloria</i> erklomm Takelagen, Vorderdeck und Heckbereich. Sie alle waren ein eingestimmtes Team und jede Matrosin übernahm ihre Aufgabe. So auch eine Frau unter vielen, die sich als Erste Maatin vorstellte und die Passagierinnen unter Deck führte. Als sie Rejan erblickte, stockte sie kurz, schaute skeptisch, sagte aber nichts.

Alea, Rabika, Paki, Grimhild, Rejan, Caitlin und Artemis wurden in eine Schiffskabine gebracht. Dort standen mehrere Truhen, die mit Seilen festgehalten wurden. Außerdem fanden sich zwei Hochbetten und drei Hängematten. Genug Schlafgelegenheiten für alle. Grimhild ließ sich sofort ächzend auf eines der Betten fallen, während das Schiff in See stach. "Uff, ich ganz vergessen, wie übel mir bei all dem Geschaukel werden tut", meinte sie. Artemis war sofort bei ihr und reichte der Trollin ein Säckchen. Sie gestikulierte wild, so dass Grimhild nur die Stirn runzelte. "Ich soll'n dass essen?"
"Nein", lachte Paki, die offenbar die Zeichensprache besser interpretieren konnte. "Geh damit zum Smutje und lass dir einen Tee kochen. Vermutlich beruhigt das Zeug den Magen."
"OH GUT!", freute sich die Trollfrau und taumelte schon wieder hinaus.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Rabika, die sich auf einer der Truhen niederließ.


<i>weiter in Auf hoher See – Topic darfst du eröffnen</i>

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 3. Dezember 2009, 18:01

[kommt von Liliths Haus]

"Du riechst gut und siehst hervorragend aus" Darak runzelte die Stirn und schaute die Morgenrunden verdutzt an. „Hab ich SO verwahrlost ausgesehen?“ Brummte er und setzte sich dazu. Trotz seiner gepflegtheit wirkte er älter als je zuvor. Müde, erschöpft und melancholisch. Auch er langte zu, ass Speck und Ei und Trank frisches Brunnenwasser. Ein wahrlich schmackhaftes Mahl hatte Lilith da gezaubert. „Du kochst gut…“ Bemerkte er und lächelte Lilith entgegen. Zum Glück war Consanze nicht da, vermutlich hätte sie dieses Kompliment als typisch männliche Aussage abgetan. Kochen, JA davon verstanden Frauen was… zu mehr waren sie ja schliesslich nicht gut – dieses abgedroschene Klischee hätte sie ihm bestimmt vorgeworfen. Und dennoch… Darak wollte sich unbedingt in die Höhle des Löwen begeben. Dort konnte er bestimmt Busse tun. Alma passte seine Idee aber ganz und gar nicht.
"Du willst WAS?!" Jetzt hatte er sich doch gerade schön das Gesicht gewaschen und was passierte? Eierstückchen und Speck flogen ihm entgegen als die Dicke sich dermassen empörte. „In die Amazonenburg.“ Wiederholte er stur und wischte sich mit seiner Serviette das Gesicht sauber.
“"Es ist schon in Ordnung. Ich begleite dich, Darak. Wenigstens eine Amazone muss das tun ... du ... darfst hier nicht allein durch die Stadt laufen." Ja… schon gut…“ Meinte er und zuckte mit den Schultern. Offenbar hatte er sich mit den männerfeindlichen Gesetzen dieser Stadt abgefunden… solange er nicht mehr ins Spenderhaus musste…. Ihm schauderte bei dem Gedanken daran.

"Vorher müssen wir Carath allerdings zum Hafen bringen." „Ja…“ Darak blickte zu Carath. „Einen Freund verabschieden.“ Er lächelte ihm zu.
"Ah, gut dass du es erwähnst" Der Gehörnte blickte zu der Dicken hinüber und sah sie fragend an.
"Du kommst auf deinem Heimweg nicht zufällig am Drachengebirge vorbei und könntest dort einen Gedenkstein errichten lassen? Einen mit der Inschrift 'Wir trauern um Elena, Geliebte und Freundin'?" Darak starrte Alma entgegen. Seine Augen wurden feucht. Allein schon die Erwähnung von Elenas Namen in Verbindung mit irgendwelchen Grabsteinen reichte aus um ihm die Tränen in die Augen zu treiben. Er vergrub sein Gesicht hinter seinen Händen. Seine Schultern bebten. Er schluchzte.

“ "Der Orden der Nichtgenannten liegt weit im Westen Celcias. Noch weiter als Zyranus, die Magierstadt. Ich werde nicht einmal in die Nähe des Drachengebirges kommen." Darak sah wahrlich mitleidserregend aus. Nur die Helmhörner guckten frech nach vorn weil er selbst den Kopf gesenkt hielt.
"der Orden kann mich sicherlich noch eine Weile entbehren und ich könnte einen Umweg einschlagen." Darak nickte. „Danke…“ Hauchte er. Es bedrückte ihn dass er selbst nicht in der Lage gewesen war ihr eine Gedenkstätte zu bauen. Beinahe schon geistesabwesend sagte er was er sich schon immer gewünscht hatte.

"Mein Garten ist groß genug, dass wir ein Hühnerhaus aufstellen könnten. Und du hast schon Cattie."
"Sie würde eine prima Oberglucke abgeben!"
Darak lächelte müde und nickte nur. Offenbar war er im Moment nicht gerade in der Lage sich seine eigene Zukunft genauer auszumalen. Er langte mit seiner Hand unter den Tisch und kraulte sein treues Huhn.
Doch erst galt es einen Freund zu verabschieden. Sie beendeten ihre Mahlzeit und bereiteten sich darauf vor auf den Hafen zu gehen.
Der Weg dorthin gestaltete sich genau so wie jeden Weg der er innerhalb der Amazonenstadt bisher gegangen war. Funkelnde, verachtende Blicke folgten und begegneten ihm wohin er auch sah. Sie erreichten nach einer Weile den Hafen. Nur wenige Schiffe ankerten im Moment. Auch einige von eher düsterer Bauart die Darak bei seiner Ankunft noch nicht gesehen hatte. Er runzelte die Stirn. Blickte dann aber zu Lilith und ihr Gefolge herüber. Er legte seine Hand auf Caraths Schulter. „Du bist mir ein echter Freund und Mentor geworden. Ich werde deine Worte nie vergessen… und ich werde deinen Orden besuchen wenn ich wieder das Festland betrete Carath…“ Er schwieg einen Augenblick. „Danke…dass…du das mit der Gedenkstätte auf dich nimmst, ich bin sicher du wirst Elena… ein würdiges Grab erbauen.“ Hauchte er ergriffen und umarmte den Nichtgenannten. „Pass auf dich auf Freund!“

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Erzähler » Sonntag 6. Dezember 2009, 10:44

Nach anfänglichem Hin und Her hatte sich selbst Alma dazu entschieden, die anderen zumindest bis zum Hafen zu begleiten. Sie zeigte deutlich, dass sie Daraks Entscheidung nicht unterstütze, zur Amazonenburg zu gehen. Und vielleicht hatte sie in ihrem brummigen Schweigen sogar Recht.
Die Frauen, denen sie auf dem Weg hinunter zu den Docks begegneten, zeigten Abneigung, obwohl die meisten wohl inzwischen wussten, dass Darak vorerst Teil der Stadt Xytras war. Sie schauten ihn an, als hätte sich Lilith statt eines Männchens einen stinkenden Troll mit Warzen auf der Nase und genug Blähungen im Darm angeschafft, um die Insel zu vernichten. Für die Amazonen galt Darak als Schandfleck ihrer Kultur und er sollte nicht hier sein.
"Zurück aufs Festland!", brüllte ihm ein Vollweib von Amazone entgegen. Sie spie Gift und Galle, zeterte sogar noch, als die Gruppe sie bereits passiert hatte. Eine andere Frau warf mit zwei rohen Eiern nach ihnen. Cattie dackelte sofort auf sie zu und gackerte sie nieder. Natürlich hatte Darak seine treue Lieblingshenne mitgenommen! Und die ärgerte sich jetzt lauthals darüber, wie eine dieser Frauen nur so grob mit kostbaren Eiern umgehen konnte. Das Huhn wusste wohl selbst, dass aus unbefruchteten Erzeugnissen ihrer Körper keine kleinen Flauschküken mehr schlüpfen würden, aber dennoch verteidigte sie hier die Huhnrechte.
Schlussendlich folgte sie aber wieder ihrem Futtergeber und Hornträger Darak.

Carath spazierte neben Darak einher. Auch er wurde finster beäugt, weitestgehend aber nur mit bösen Blicken und seltener einer Beschimpfung gestraft. Niemand hatte verlauten lassen, dass dieser Maskierte auch auf der Insel bleiben würde und so wie er ausgestattet war, schien er abreisen zu wollen. Die Amazonen wollten ihn an dieser Entscheidung nicht hindern und so ignorierten sie seine Noch-Anwesenheit, so gut sie es konnten.
Carath Moslag schwieg ebenfalls. Doch er nahm seine Hand nicht von Daraks Schulter, während sie sich dem Hafen näherten. Keine Sekunde glitten die Finger ab. Er drückte sogar hin und wieder und zeigte so seinen Beistand. Sie alle hatten Darak mitleidig angeschaut, als dieser an Liliths Küchentisch das Gesicht in Händen vergraben und geschluchzt hatte. Bei einem solch wuchtigen und bulligen Kerl wie Darak Luthrokar konnte man sich eine solche Verhaltensweise einfach nicht vorstellen. Er wirkte so stark, selbst wenn er in Trauer stand.
Lilith hatte sein leises Weinen ziemlich erschreckt. Er trauerte so sehr um seine verblichene Liebe, dass es ihr das Herz zerreißen wollte. Er war doch schon Beweis genug, dass Männer auch anders konnten. Conny hätte ihn so sehen sollen. Vielleicht ... aber die Elfe war froh um den Waffenstillstand, der erst einmal zwischen ihr und Darak herrschen sollte. Und sie hatte vor, ihm seinen Wunsch zu erfüllen. Eine Hühnerfarm wollte er aufmachen und die Federtiere züchten. Das war ein einfacher Wunsch. Darak schien nicht an Gold, Reichtum und Ruhm interessiert zu sein. Er gab sich mit wenig zufrieden. Er wünscht sich nur noch ein einfaches, ruhiges Leben, dachte die Elfe und erinnerte sich daran, dass sie für sich selbst nichts Anderes wollte.

Endlich kamen sie am Hafen an. Gigantische Schiffe lagen vor Anker, allesamt ausgestattet mit Rüstzeug und Ersatzsegeln. Als wollten die tapferen Frauen in eine Schlacht ziehen. Und das stimmte sogar. Darak hatte davon nicht viel mitbekommen bislang. Er war als Spender im Frauenhaus zu Xytras einquartiert gewesen. Aber Lilith und selbst Alma hatten von den Vorbereitungen mitbekommen.
Die Elfe seufzte, als sie zu den Drei- und Viermastern hinauf schaute, auf denen sich Amazonen sammelten, die wie Kriegsgöttinnen aussahen - bis an die Zähne bewaffnet. "Sie hätten sich nicht darauf einlassen sollen", hauchte Lilith betrübt. Sie war keine Freundin des Krieges und somit auf der Seite der Amazonen, die in ihrer Heimatstadt zurückblieben. Es gab genug der anderen Partei, welche sich von den Worten der dunkelelfischen Botschafterin hatten einlullen lassen und nun sogar gemeinsame Sache mit den Rumdetter Piraten machen wollten - mit der tapferen Cattie zwar, aber auch sie war Piratin.
Lilith wirkte etwas abwesend, als sich Darak von seinem Freund und Mentor verabschiedete. Dieser nickte, legte seine Hand auf jene, die auf seiner Schulter ruhte. "Ich würde mich freuen, wenn du meinen Orden besuchen kommst. Ich möchte dir mehr Dinge beibringen."
"Danke ... dass ... du das mit der Gedenkstätte auf dich nimmst. Ich bin sicher, du wirst Elena ... ein würdiges Grab erbauen." Die beiden Männer hingen sich in den Armen. Carath drückte Darak in aller Freundschaft. Er würde das Versprechen halten. Wenn Darak wieder einmal am Drachengebirge vorbei kam, würde er ein Zeichen finden. Eine Erinnerung an seine große Liebe, die dort verabschiedet worden war. Er würde einen festen Platz haben, an dem er trauern und seinen Schmerz mit der Welt teilen konnte. "Es ist mir eine Ehre, dass mir diese Aufgabe zuteil wird", raunte Carath durch sein Kupfergesicht gegen Daraks Ohr. "Wenn ich an eine Brieftaube herankomme, werde ich sie dir mit ein paar Zeilen schicken, mein Freund."

Irgendwann löste sich der Nichtgenannte, der einen Namen besaß, und sein Kopf drehte sich zu Alma und Lilith. "Achtet aufeinander. Teilt Schmerzen und Freude miteinander." Abschiedsworte eines Mannes, der mit Schmerz aufgewachsen war. Er schulterte sein Gepäck und wandte sich dann einem der Schiffe zu.
Der Abschied dauerte länger als geplant. Carath musste mehrere Kapitäninnen um Erlaubnis bitten, bis er endlich ein - eher kleines - Schiff fand, das ihn aufs Festland mitnehmen wollte. Letztendlich aber stand er an der Reling. Der Anker wurde gelichtet, das Segel spannte sich unter heran strömendem Wind und zog den breiten Schiffsrumpf aufs Meer hinaus.
Carath winkte. Alma winkte zurück. Ihr vom Arm hängender Speck klatschte hörbar hin und her. Lilith schaute nur zum Schiff hinüber. Sie trat an Darak heran. "Lass uns hier stehenbleiben, bis er nicht mehr zu sehen ist. Dann begleite ich dich zur Burg."

Und wieder verschwand ein Freund aus dem Leben des Gehörnten. Wieder ging jemand, den er ins Herz geschlossen hatte und Darak konnte sich letztlich nicht sicher sein, ihn jemals wiederzusehen. Trotzdem gab es einen Unterschied. Carath Moslag lebte. Er würde heimkehren. Darak ... konnte ihn besuchen.

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 6. Dezember 2009, 20:38

Darak seufzte. Die düsteren Blicke die auf ihn ruhten schmerzten seiner Seele. Vermutlich ahnten die Frauen nicht was für ein sensibler Kerl Darak Luthrokar eigentlich war. Bestimmt ahnten sie dies nicht. Männer und Gefühle? Die dachten doch ohnehin nur auf der Höhe ihrer Hose. "Zurück aufs Festland!" Der bullige Mann senkte sein Haupt. Gerade zum richtigen Zeitpunkt denn so zerschellte das gezielt geworfene Ei an seinem Helm. Er nahm in sich vom Kopf und wischte ihn sauber. Er musterte Cattie wie sie die Amazone anzetterte. Sie war ein gutes Huhn.

Caraths Hand auf seiner Schulter tat ihm unerwartet gut. Erst jetzt wurde ihm bewusst was für eine Stütze der Nichtgenannte für ihn eigentlich gewesen war. Der stets Ruhige Pol in dieser lebendigen Truppe. Er würde fehlen. Darak musterte die grossen Kriegsschiffe der Amazonen. Sie standen in ihrer Bauweise und Kriegstauglichkeit den männlichen Exemplaren in nichts nach. Selbst sie hatten eine wunderschöne nackte Braut an der Bordspitze. Ein witziger Umstand. Doch Darak war nicht zum Scherzen zu mute. „Haben wir Krieg?“ Fragte er beiläufig. Doch erst galt es seinen besten Freund zu verabschieden. Darak war kein Worteschmieder aber er gab sich eben mühe seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
"Ich würde mich freuen, wenn du meinen Orden besuchen kommst. Ich möchte dir mehr Dinge beibringen." Darak blickte auf und nickte. „Versprochen.“ Er drückte seinen Freund. Eine rührende Szene zweier Männer. Doch die Amazonen waren wohl zu beschäftigt als dass sie dies erkannten. Der Gehörnte bedankte sich für die Bürde des Nichtgenannten eine Grabstätte zu errichten.
Es ist mir eine Ehre, dass mir diese Aufgabe zuteil wird. Wenn ich an eine Brieftaube herankomme, werde ich sie dir mit ein paar Zeilen schicken, mein Freund."

„Darüber würde ich mich sehr freuen, machs gut mein Freund und… gib auf dich acht ja?.“ Daraks Freunde versammelten sich mit ihm auf dem Steg. Lilith musste Carath helfen auf eins der Schiffe zu gelangen doch schliesslich waren alle Hürden genommen und die Abreise stand kurz bevor. Der schwere Anker wurde gelichtet, die Mannschaft winkte ihren treuen Freundinnen entgegen und auch Carath erschien an der Relin. Darak hob seinen Helm vom Kopf und winkte damit bis das Schiff auslief und allmählich mit dem Horizont verschmolz. Noch lange standen sie da und starrten in die Ferne während um sie herum kräftig für den Kampf gerüstet wurde. Er setzte seinen Helm wieder auf den Kopf. Hob Cattie hoch und streichelte sie. Er hockte sich ans Ende des Stegs und schaute in die Ferne. Nun war er das einzige Männchen hier auf dieser Insel. Ein schauderhafter Gedanke. „Zur Burg.“ Hauchte er entschlossen und erhob sich nach einer ganzen Weile. Er gab Cattie in Almas Arme, schnäbelte mit ihr und blickte dann zu Lilith. „Gehen wir.“ Meinte er gefasst. Die Höhle des Löwen wartete auf ihn.

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Stadtwache Amazonen » Dienstag 8. Dezember 2009, 01:36

weiter bei Die Amazonenburg -> Die Höhle der Löwinnen

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 24. März 2010, 00:25

Darak Luthrokar kommt von Wohnviertel Xytras' -> Weibergassen

Es dauerte einen Moment, bis Darak sich erhob und der gnomischen Heilerin und Amazone hinunter zum Hafen folgte. Doch diese Pause wurde ihm zugestanden. Die Gnomin ging sehr behutsam mit dem männlichen Gast der Frauenstadt um. Sie hatte Constanzes Unterricht wohl oft genug geschwänzt, um ihre Werte nicht zu erlernen.
Constanze. Darak hatte die Tränen gesehen und es beschäftigte ihn. Sicherlich kämen die beiden noch einmal darauf zu sprechen. Vielleicht. Wenn die Hauptfrau ihn nicht in einem Boot aussetzte und ihm den Rest gab, aber diesen Eindruck hatte sie nicht gemacht. Vielmehr war sie von einem Schock getroffen gewesen. Es stand außer Frage, dass sie sofort zu Lilith gelaufen sein musste. Und sie blieb einigermaßen lang fort.

Die Gnomin - sie stellte sich Darak unterwegs als Saba Wurzelflink vor - brachte den Gehörnten mit langsamen Schritten zum Hafen. Sie plauderte sogar munter mit ihm und so erfuhr Darak ein wenig von der Entstehungsgeschichte der Stadt. Damals waren es pelgarische Frauen gewesen, die der Ungerechtigkeit der Männergesellschaft entgegen traten und ihre Heimat verließen. Unvoreingenommen gegenüber anderen Rassen und Kulturen gründeten sie Xytras, hier auf der Insel Ardéris. "Es gibt auf der anderen Seite nahe dem Vulkan noch ein Volk, das sich Oblinox nennt. Mit ihnen haben die Amazonen aber noch nie Ärger gehabt, obwohl sie sehr ... wild sind", erklärte Saba. Dann sprach sie an, wie sich die rassenbezogenen Kenntnisse in ihrer Lebensart, aber auch in der amazonischen Architektur wiederfanden. Überhaupt war die Gnomenheilerin eine recht gesprächige Frau, die es darauf anlegte, Darak eine Frauenwelt zu zeigen, die einfach nur in Frieden leben wollte. Ihre Worte unterschieden sich sehr von dem, was Darak im Unterricht von Constanze gelernt hatte.
Frauen wie Saba brauchte es an der Burg. Sie sollte ihr Wissen vermitteln! Dass sie das bald möglicherweise würde tun müssen, war bis dahin nur einer einzigen Frau bewusst und diese näherte sich - Lilith, Alma und Cattie im Schlepptau - soeben den Docks.

Saba hatte es sich mit Darak an den Stegen bequem gemacht, wo keine gerüsteten und bis an die Zähne bewaffneten Frauen reihenweise vor Anker liegende Schiffe betraten. Nein, sie saß an einem Steg, an dem die jungen Mädchen normalerweise angelten. Dort hockte die Gnomin auf einem der Poller und musterte die Wasseroberfläche, die sich unter sanften Brisen kräuselte und weiße Schaumkronen an den Strand und die Stegpfosten wehte.
"Darak!" Lilith rannte die letzten Meter und umarmte ihn herzlich, als sie ihn erreichte. "Es tut mir leid, ich habe nicht mehr an die Regeln gedacht." Sie drückte ihn eng an die lederne Rüstung, die sie sich angelegt hatte - woher sie diese auch immer erstanden hatte. Es sah ein wenig seltsam aus. Lilith Blütentau war nicht für Rüstungen geschaffen, auch nicht für Lederharnische. Selbst an den Unterarmen und den Schienbeinen hatte sie sich mit ledernem Schutz gerüstet. An ihrem Gürtel hing neben einer Flöte ein Dolch in einer wundervoll verzierten Scheide. Sie musste elfischer Machart sein. Einen Helm trug Lilith nicht, aber ihr Haar wurde im Nacken mit einem Lederband zusammengehalten.

Alma schleppte das Gepäck. Es war erstaunlich, dass sie sich nicht beklagte, immerhin hatte sie allein schon an ihrem Gewicht ganze Kontinentalmassen zu bewegen. Über ihren vom Speck der Jahre breit und rund gewordenen Rücken legte sich ein Rucksack mit besonders großen Riemen. Er war prall angefüllt, vermutlich mit Vorräten. In der einen Hand trug sie eine ebenso voll gepackte Heilertasche. Sie hatte diese mit einem kleinen Schloss versehen. Auf dem freien Arm ließ sich Cattie tragen, die wild zu gackern begann, als sie ihren Futtergeber Darak entdeckte.
Im Hintergrund hielt sich Constanze auf. Sie sah noch aus wie schon zuvor: Gefütterter Lederharnisch, das Schwert an ihrer Hüfte, einen Dolch im Stiefel - aber mit einem Blick, der so garnicht zu ihr passen wollte. Sie sah ängstlich aus, besorgt vielleicht. Ob sie so als junges Mädchen geschaut hatte, als Darak sie nach Sarma verschleppt hatte?

"Alma begleitet uns auch", sprach Lilith nun. "Sie wird uns starke Hand und heilender Beistand sein. Und du wirst auf mich achten und ..."
"... ich achte auf dich." Constanze trat auf Darak zu. Sie legte alle Strenge in ihren Blick, die sie aufbringen konnte. Ihre Worte waren ein drohendes Zischen. "Wenn Lilith auch nur ein Haar im Krieg gekrümmt werden sollte, wirst du einer von vielen Gefallenen auf meinem Feldzug werden." Sie schnaubte und schritt dann an Darak vorbei und hinüber auf einen Seitensteg. Dort lag ein Schiff vor Anker, das sich zur Abreise bereit machte. "Kommt schon!", rief Constanze. "Das Festland wartet nicht."
"Wohin fährt dieses Schiff überhaupt?", fragte Alma in die Runde hinein. Liliths Worte beruhigten sie nicht gerade: "Wir fahren ins Nest der Folterei hinein, um alle zu retten, die unsere Hilfe brauchen. Die Sturmgöttin ist das einzige Schiff, das nach Sarma segeln wird."
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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 25. März 2010, 10:50

Darak ging schweigend und nachdenklich neben der Gnomin her. Da er nun mit einer Amazone unterwegs war blieb er von jeglichen Feindseligkeiten unbehelligt. Saba lenkte ihn dann doch endlich aus seinen Gedanken indem sie mit ihm plauderte. ¨

"Es gibt auf der anderen Seite nahe dem Vulkan noch ein Volk, das sich Oblinox nennt. Mit ihnen haben die Amazonen aber noch nie Ärger gehabt, obwohl sie sehr ... wild sind" „Oblinox… mhm..“ Er zuckte mit den Schultern. „Noch nie davon gehört.“ Wie auch, Männchen hatten prinzipiell keine Ahnung von der Insel auf der dieses Exemplar gerade wandelte. „Vielleicht sehen sie in euch keine Bedrohung.“ Meinte er bemerkte dann aber schnell dass dieser Satz sehr unglücklich formuliert worden war. Eine andere Kriegerinn hätte dies wohl als Provokation gedeutet. Typisches männerdenken Frauen als harmlos abzutun! Aber Saba schienen seine Worte nicht zu verstimmen. Ganz allgemein war die Gnomin eine freundliche Darak durchaus sympathische Frau die ein Menschenbild vermittelte welches auch ihm entsprach. Er lächelte und hockte sich mit ihr an die Docks. Etwas unsicher schielte er zu den Schiffen hin die ruhig über dem Wasserspiegel schwappten. „Ich hasse Schiffe.“ Brummte er und dachte dabei ziemlich konkret an seine Seekrankheit. Auch er hockte auf einem der Poller und guckte in die offene See hinaus. Das Festland war viel zu weit entfernt als dass man es von hier aus schon hätte am Horizont sehen können. Er seufzte. Wohin würde seine Reise nun gehen? Er beobachtete die Möwen dabei wie sie kreischend um die Schiffe kreisten in der Hoffnung nach offenliegendem Brot oder Fisch. Warum konnte nicht auch er eine Möwe sein, oder ein Huhn. Tiere führten so ein überschaubares, bescheidenes Leben. Nicht so kompliziert und verstrickt wie es jenes der Menschen war. Er blickte auf als er von hinten Schritte vernahm. "Darak!"

Dieser lächelte und erhob sich. „Lilith ruhgg…“ Er wurde beinahe von ihr umgerissen so stürmisch wurde er von ihr in empfang genommen. Die Umarmung tat ihm sichtlich gut. Er strteichelte ihren Rücken und küsste ihre Stirn. „Ist schon gut.“ Hauchte er. „Saba hat mir sehr geholfen über den Elektroschock hinwegzukommen. Er fühlte ihren Lederharnisch und seufzte. Diese Kriegsmontur wollte so gar nicht zu ihr passen. Sie sah weder furchteinflössend noch richtig sexy darin aus. „Bist du dir wirklich ganz sicher dass du das tun willst?“ Hauchte er leise. Doch Lilith schien fest entschlossen. Sie erinnerte ihn etwas an sich selbst. Er war auch immer fest entschlossen in seine Abenteuer gerückt und hatte so nicht zuletzt seine Elena verloren. Er behielt Lilith freundschaftlich in seinen Armen und drehte sich Alma zu die offenbar als Lastenträgerin fungierte – eine Rolle in der sie schliesslich geübt war. Er lächelte herzlich als er die muntere Cattie in Almas Arm erblickte. „Na meine Kleine.“ Begrüsste er sie und nahm sie Alma ab. Er schnäbelte mit seinem Finger mit ihr und drückte die Glucke behutsam an sich. Er blickte auf und erkannte eine ziemlich verkrampfte und ängstlich dreinblickende Constanze schräg hinter der wuchtigen Masse von Alma. Es war klar dass sie Lilith niemals alleine würde segeln lassen.
"Sie wird uns starke Hand und heilender Beistand sein. Und du wirst auf mich achten und ..."

"... ich achte auf dich."
Darak machte einen Schritt zurück als Constanze auf ihn zutrat. Er traute dieser Frau alles zu und er wusste dass sie im Zweifelsfall nur noch eins zweimal die verheerenden Worte sprechen musste.

"Wenn Lilith auch nur ein Haar im Krieg gekrümmt werden sollte, wirst du einer von vielen Gefallenen auf meinem Feldzug werden." Darak schluckte leer. Sie zogen in den Krieg! Da wurden laufend irgendwelche Haare gekrümmt! Constanze schien sich zumindest damit abgefunden zu haben dass die Truppe tatsächlich ausziehen würde. Sie stapfte voran an Deck des Schiffes. Darak wurde es ganz mulmig zu mute. „Ich hasse Schiffe.“ Murmelte er leise.
"Wir fahren ins Nest der Folterei hinein, um alle zu retten, die unsere Hilfe brauchen. Die Sturmgöttin ist das einzige Schiff, das nach Sarma segeln wird." Darak starrte Constanze an. „Das ist doch wahnsinnig!“ Platze es aus ihm heraus, doch dann verstummte er. Wenn es irgendwo Sklaven gab dann garantiert dort. Er nickte nur. „Nun… ich kenne mich dort immerhin bestens aus… und auch die Szene kennt mich.“ Brummte er düster vor sich hin. Das würde keine einfache Reise werden… und vielleicht für ihn selbst oder jemanden aus der Gruppe tödlich enden. Denn auf dem Festland… herrschte Krieg.

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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Erzähler » Dienstag 30. März 2010, 23:53

weiter bei Auf hoher See -> Die Sturmgöttin segelt
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Re: Aufbruchstimmung

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 2. Mai 2010, 11:18

Edit von Kazel: Dieses Posting wurde im Thema Die Sturmgöttin segelt von Kazel gepostet, da es hier an falscher Stelle ist. Das Posting hier wird ignoriert.

Darak rollte sich in seiner Hängematte zu einem Schmerzbällchen zusammen wie er es so oft tat wenn ihn irgendein körperliches Leiden plagte. Er guckte blass unter der Decke hervor als Lilith ihm riet auch von dem Magenschonenden Tee zu trinken. Er hockte sich so gut es auf einer Hängenmatte eben ging auf und nahm den dampfenden Tee dankend entgegen. Seine Hände waren ganz kalt von der Wäschearbeit die er draussen erledigt hatte. „Ja.“ Hauchte er knapp und gehorsam als Lilith ihn darauf aufmerksam machte doch auf seine persönliche Heilerin zu hören. Brav schlürfte er den Tee musste sich aber gleich den Magen halten als Lilith sich zu ihm auf die Hängematte legte und so jene leicht zum schwanken brachte. Es geschah nichts schlimmeres und so konnte Darak den Tee austrinken. Er schmeckte nicht. War schrecklich Bitter aber er wärmte und beruhigte den verstimmten Magen.

Darak mochte es ganz und gar nicht wenn man ihm sagte er habe Mundgeruch. Sofort wühlte er sich aus der Hängematte und ging sich den Mund ausspülen. Er war Macho genug sowas nicht auf sich sitzen zu lassen. Schliesslich legte er sich wieder zu ihr hin. „Besser so?“ Anscheindend denn sie umschlang ihn herzlich. Er kuschelte sich an ihre Schulter an und legte seinen Kopf so an ihre Schulter dass seine Stirn den Rand ihres Busens berührte.

„Mhrrmrm…“ Er genoss die Streicheleinheiten welche Lilith ihm verpasste und ganz wie es sich für ein richtiges Männchen geziemte dachte er daran dass sie sich schon lange nicht mehr geliebt hatten. Er schnurrte Tiergleich und hielt die Augen geschlossen. Etwas zentrale Entspannung hätte er durchaus begrüsst doch ihm war bewusst dass Lilith sowas wohl vor den Augen ihrer Amazonenkameradinen nicht tun würde. Eigentlich schade vielleicht würden sie im Krieg kaum noch die gelegenheit dafür bekommen. Seine grosse Pranke griff nach ihrer Hand und legte sie auf seinen Unterbauch. Es war keine eindeutige Geste schliesslich mochte sie auch bedeuten dass er seinen gepeinigten Bauch massiert haben wollte.
Er lauschte ihren singenden Worten und atmete tief durch. Endlich entspannte er sich etwas und fand ruhe auf diesem wellengetragenen Schiff.
„Du bist…so wundervoll.“ Hauchte er nun ohne nach Galle zu stinken.

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