Noch mal von vorne

Ilani, die gütige Sammlerin und hütende Mutter ist das Symbol für Weiblichkeit unter den Tabiki. In ihrem Haus findet man daher nur Frauen. Nie würde ein Mann es wagen, dieses Haus zu betreten!
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Noch mal von vorne

Beitrag von Erzähler » Montag 15. März 2021, 08:45

Maruka kommt vom ShyréaTempel

Diese Dunkelheit war anders als die davor. Hier war keine fühlbare Leere, keine Angst davor, dass sich die eigene Existenz aufzulösen drohte. Sie war viel mehr heilsam. Beruhigend und schützend gleichermaßen.

Vielleicht wurde Maruka’s Geist von Bildfetzen gequält, oder er genoss die wabernde Dunkelheit, die Ruhe der Gedanken und das Nichtstun einfach. Vielleicht herrschte auch der pochende Schmerz an ihrem Hinterkopf vor und ließ sie die schützende Schwärze gar nicht richtig spüren, doch ganz egal was Maruka während ihrer Bewusstlosigkeit empfand- irgendwann schaffte es ihr Geist sich Stück für Stück wieder an die Grenze zum Bewussten zu kämpfen. Als erstes waren da Geräusche:
Vogelzwitschern, Rascheln, Scharben. Alles eher diffus und es brauchte sicherlich Zeit, das Gehörte irgendwie bildhafter zu machen und einzuordnen. Dann war neben den Geräuschen ein Gefühl: Sanft waberte eine angenehme Briese über ihren Körper hinweg und bettete sie in ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Je weiter ihr Bewusstsein aus der Dunkelheit zurückkehrte, desto mehr konnte Maruka hören und spüren. War da Wasser irgendwo das floss? Es klang wie ein kleiner Bach der mäßig dahinplätscherte und sich ab und an, an einem Kieselhaufen brach. Alles wirkte jedoch sehr friedlich und einladend, endlich auch die Augen zu öffnen. Sicherlich brauchten ihre Augen einen Moment sich an das Licht welches ihr entgegen strahlte zu gewöhnen doch auch hier zeigte sich dann immer mehr ihre Umgebung. Als erstes dürfte auffallen, dass die Dunkelheit vollkommen vernichtet war. Es gab sie nicht mehr. An ihrer statt waren warme, grüne Töne getreten, ein sanftes Wiegen von Blättern im Wind und das Konzert einer ganzen Vogelschar. Irgendwo knackten Zweige unter der Last eines anderen Tieres, irgendwo schlängelte sich eine Schlange durchs Dickicht. Maruka dürfte bemerken, dass ihr Gehör ungewöhnlich gut war für eine Mantronerin. Sie konnte feststellen, dass ihre Haut dem Fell Platz gemacht hatte, dass ihr Katzenschwanz zurückgekehrt war und, dass ihre Ohren sich in sämtliche Richtungen drehen konnten, um alles zu hören was es zu hören gab: Sie war wieder sie. Sie war, abgesehen von dem Schmerz im Kopf und kleineren Blessuren von ihrem Fall, ganz die Alte.
Plötzlich raschelte es neben ihrem Kopf und in ihr Sichtfeld trat eine kleine Gestalt mit freundlichem, wenn auch neugierigem Gesicht. Dunkle, beinahe schwarze, Augen trafen die blauen von Maruka und die Hände wurden in die Hüften gestemmt. “Na wer wacht denn da auf? Hat ja sehr lange gedauert. Ich hab noch anderes zu tun.“ Auch wenn Maruka nicht verstand, was gesagt wurde, so hätte sie vielleicht die Chance an dem Tonfall zu erkennen, dass die kleine Frau die vor ihr stand ihr freundlich gesinnt war. Sie lächelte sogar. Offenbar verstand die Fremde dann aber, dass die Hybridin nichts mit ihren Worten anfangen konnte und setzte in einem etwas brüchigem celcianisch nach: „Tut leid mir. Ich vergessen manchmal, dass Fremde nicht sprechen können wie wir.“ Sie tätschelte Maruka’s Hand mütterlich und wandte sich dann ab. Ganz so, als hätte ihr Gast nicht tausend Fragen, als wäre alles völlig normal und als gäbe es keinen weiteren Erklärungsbedarf. Irgendwo im Rücken von Maruka klapperte die Frau mit Geschirr und dann hörte sie ein Summen aus ihrer Richtung. Sang sie etwa? Maruka musste das etwas surreal vorkommen, vielleicht hatte sie sich ja den Kopf härter angehauen, als erwartet. War sie etwa doch noch in ihrer seltsamen Traumblase? War das alles überhaupt geschehen? Woran erinnerte sie sich noch?

Offenbar gab ihr die fremde Frau Zeit sich erstmal zu akklimatisieren. Sie spülte summend ihr Geschirr in einem Bottich mit Wasser und schien sich erstmal nicht weiter um den Neuzugang zu kümmern. Maruka gab das Zeit sich ihrer neuen Situation gewahr zu werden: Sie befand sich nach wie vor im Urwald. Die Geräusche, das Blattwerk, all das erinnerte sie an die Zeit vor ihrem schrecklichen Erlebnis. Doch sie war nicht mehr dort, wo sich alles änderte: Der Tempel, an dem sie vor –wie lange ist das her?- kurzem noch gegen Nekromanten und Dämonen gekämpft hatte, den Tod der Freunde und ihrer Liebe miterleben musste, war einem Baumhaus gewichen. Es war zu den Seiten offen, sodass der warme Wind hindurchwehen konnte. Hier und dort rankten sich Lianen an den dicken Stämmen die das Blätterdach hielten und gaben der runden Bauweise einen bodenständigen Eindruck. Maruka konnte erkennen, dass dieses Baumhaus mit allem Nötigen (und Unnötigem, denn offenbar war die Bewohnerin in Sammellaune) ausgestattet war. Es gab einen Tisch, Stühle, eine kleine Nische die aussah wie eine Küchenzeile, Regale, ein Bett in dem Maruka lag, und eine lange Hängebrücke die offenbar zu einem weiteren Baumhaus führte. Beim näheren Hinsehen, erkannte die Hybridin hier und dort und eigentlich überall, kleine Figuren aus sämtlichen Naturmaterialien die es so gab. Da waren Vögel aus Blättern, Käfer aus Holz geschnitzt, Ketten aus Steinen und so weiter und so fort. Fast jeder freie Zentimeter auf Tisch oder Regal war davon belegt.

Plötzlich drehte sich die Fremde wieder Maruka zu, sie strahlte: „Sehr gut, komm. Wir müssen gleich los. Du besser aussiehst. Hab keine Salbe mehr. Wir müssen neue machen gehen.“ Sagte sie und deutete auf Maruka’s Kopf. Offenbar hatte die Fremde sie versorgt und ihr sowohl eine Salbe, als auch ein Verband gemacht. Sicherlich war das alles etwas viel für die Servali und sie musste sicher ihre Gedanken erst sortieren, doch die einfache, unkomplizierte Art ihrer Gastgeberin ließ ihr kaum Zeit sich in einen Strudel aus Fragen und Ängsten zu verfangen. „Ich bin Kali“ Sagte die Frau dann und stemmte erneut die Hände in die Hüften. Sie wirkte stolz auf ihren Namen und schien dann ernsthaft zu erwarten, dass Maruka sich ihr anschloss.
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Re: Noch mal von vorne

Beitrag von Maruka » Montag 15. März 2021, 21:32

Irgendwie war es wie das Erwachen aus einem Traum und doch sprach einiges dagegen. Vor allem der schmerzende Schädel der Hybridin verdrängte schnell die ersten doch sehr ansprechenden Sinneseindrücke. Ihr linkes Ohr zuckte, da da irgendwas störte. Aber die Kulisse war um 150 ansprechender, als die der letzten Zeit!...
Zeit...? Hm...
Da war der Dämon gewesen. Maruka versuchte immer noch einen Sinn in den Geschehnissen zu finden, aber sobald sie zu sehr in die Erinnerungen vor drang, kam da auch die Erkenntnis des Verslustes und dieser verdunkelte alles wieder.
„Revien...“
, flüsterte sie irgendwann einmal tonlos, bevor sie ganz das Bewusstsein wieder erlangte und dicke Tränen versickerten in ihrem Fell. Es tat einfach zu weh. Also war sie geflohen. Sie war weggelaufen, vor dem Schmerz, vor ihrer Vergangenheit, vor sich selbst... irgendwie. Und sogar vor der Katze in sich war sie geflüchtet und dann? Dann war sie gefallen! Die Erinnerungen an den Sturz waren besser als die an den Verlust, deshalb nahm sie sie willkommen in sich auf. Sie hatte sich vertreten.
Ein Brennen war ihr Bein hochgejagt, dann hatte sie das Gleichgewicht verloren und war nach vorne gefallen. Sie aufgeschlagen- so heftig, dass ihr die Luft weggeblieben war. Sie erinnerte sich, wie sie eine Böschung hinab rollte und hier und dort schürften Äste und Zweige das weiche Katzenfell auf.
Moment- Fell?
Maruka bewegte halb unbewusst eine Hand und fühlte. Ja, da war Fell, keine Haut. Sie war wieder ganz. Etwas beruhigter bahnte sie sich weiter ihren Weg durch ihre Erinnerungen. Mit dem letzten unfreiwilligem Purzelbaum, hatte ihr Kopf etwas Hartes getroffen und ab da herrschte schwärze.
...schnurrrr... Hunger?
Zumindest bis jetzt.
Ihre Nase nahm die feinen Nuancen ihrer Umgebung wieder so viel klarere Auf, ihre Ohren filterten nahe und ferne Geräusche und zuckten umher. Ihr Bewusstsein kehrt zurück und ließ sie ihre Lage erkennen. Es fühlte sich instinktiv gut an, wo sie war. Wohlig streckte sich die Katze in ihr und auch die wirklichen Glieder folgen. Vorsichtig wurde in den Körper hinein gelauscht, ob noch irgendetwas weh tat, aber die kleinen Blessuren vom Sturz waren zu vernachlässigen. Das Zwitschern der Vögel stimmte ihre Gefühlswelt mild und der Duft des Waldes umfing sie heimatlich und geborgen.
...wenn gleich das hier auch irgendwie anders ist...
Sanft waberte eine angenehme Brise über ihren Körper hinweg und bettete sie in ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Je weiter ihr Bewusstsein aus der Dunkelheit zurückkehrte, desto mehr konnte Maruka hören und spüren. War da Wasser irgendwo das floss? Es klang wie ein kleiner Bach der mäßig dahinplätscherte und sich ab und an, an einem Kieselhaufen brach.
Durst...trinken...
Alles wirkte jedoch sehr friedlich und einladend endlich auch die Augen zu öffnen, was sie dann auch tat. Es brauchte einen Moment sich an das helle Licht welches ihr entgegen strahlte zu gewöhnen doch auch hier zeigte sich dann immer mehr ihre Umgebung. Warme, grüne Töne umgaben Maruka wie eine warme Decke, ein sanftes Wiegen von Blättern im Wind und das Konzert einer ganzen Vogelschar. Irgendwo knackten Zweige unter der Last eines anderen Tieres, irgendwo schlängelte sich eine Schlange durchs Dickicht. Maruka bemerkte, dass ihr Gehör wieder ungewöhnlich gut war. Sie war froh festzustellen, dass ihre Haut dem Fell Platz gemacht hatte, dass ihr Katzenschwanz zurückgekehrt war und, dass ihre Ohren sich in sämtliche Richtungen drehen konnten, um alles zu hören was es zu hören gab:
Ich bin wieder ich.
Sie war wieder sie. Sie war, abgesehen von dem Schmerz im Kopf und kleineren Blessuren von ihrem Fall, ganz die Alte.
Plötzlich raschelte es neben ihrem Kopf und in ihr Sichtfeld trat eine kleine Gestalt mit freundlichem, wenn auch neugierigem Gesicht. Dunkle, beinahe schwarze, Augen trafen die blauen von Maruka und die Hände wurden in die Hüften gestemmt.
“Na wer wacht denn da auf? Hat ja sehr lange gedauert. Ich hab noch anderes zu tun.“
Marukas Ohren zuckten und sie legte den Kopf schief. Dem Tonfall nach war zu erkenne, dass die kleine Frau die vor ihr stand ihr freundlich gesinnt war. Sie lächelte sogar und Maruka lächelte spontan zurück.
„Tut leid mir. Ich vergessen manchmal, dass Fremde nicht sprechen können wie wir.“
Sie tätschelte Marukas Hand mütterlich und wandte sich dann ab, was die Hybridin mit großen staunenden Augen verfolgte. Maruka setzte sich nun auch gänzlich auf, prüfte noch einmal ihren Kreislauf und stand dann leise auf, um neugierig der Frau zu folgen. Irgendwo klapperte sie mit Geschirr und dann hörte sie ein Summen aus ihrer Richtung. Sang sie etwa?
Oh wie schön...wie Mama wenn sie gekocht hat...
Die fremde Frau spülte summend ihr Geschirr in einem Bottich mit Wasser und schien sich erst mal nicht weiter um den Neuzugang zu kümmern. Maruka gab das Zeit sich ihrer neuen Situation gewahr zu werden. Mit neugierigem Blick tapste sie umher. Sie befand sich nach wie vor im Urwald. Die Geräusche, das Blattwerk, all das erinnerte sie an die Zeit vor ihrem schrecklichen Erlebnis und war doch ganz anders.
Hier riecht es nicht nach Verderbtheit und Fäulnis.
Der Tempel, an dem sie vor –wie lange ist das her?- kurzem noch gegen Nekromanten und Dämonen gekämpft hatte, den Tod der Freunde und ihrer Liebe miterleben musste, …
Ich will das nicht.
… Das alles war einem Baumhaus gewichen. Maruka tat was sie schon immer gut konnte. Sie lebte im jetzt. Das Hier war wichtiger. Erinnerungen taten meistens weh und führten nicht nach vorne. Sie sah sich also um und konzentrierte sich besser auf die Gegenwart.
Gut so.
Das Haus war zu den Seiten offen, sodass der warme Wind hindurchwehen konnte und Maruka genoss das Gefühl auf ihrem Körper. Der sanfte Hauch zupfte an ihren Schnurrhaaren und strich ihr durch die lange Mähne. Das Licht fiel in Flecken auf ihr schimmerndes Fell. Hier und dort rankten sich Lianen an den dicken Stämmen die das Blätterdach hielten und gaben der runden Bauweise einen bodenständigen Eindruck. Maruka konnte erkennen, dass dieses Baumhaus mit allem Nötigen und Unnötigem, denn offenbar war die Bewohnerin in Sammellaune, ausgestattet war. Es gab einen Tisch, Stühle, eine kleine Nische die aussah wie eine Küchenzeile, Regale, ein Bett vor dem Maruka stand und eine lange Hängebrücke die offenbar zu einem weiteren Baumhaus führte. Beim näheren Hinsehen, erkannte die Hybridin hier und dort und eigentlich überall, kleine Figuren aus sämtlichen Naturmaterialien die es so gab. Da waren Vögel aus Blättern, Käfer aus Holz geschnitzt, Ketten aus Steinen und so weiter und so fort. Fast jeder freie Zentimeter auf Tisch oder Regal war davon belegt. Maruka fühlte sich zwischen all den liebevoll gefertigten Kleinigkeiten einfach wohl. Hier lebte ein Wesen mit Liebe zum Detail. Sie machte ein paar lautlose Schritte auf die kleine Frau zu und wollte gerade nach einem Tuch greifen um die fertig gespülten Teller abzutrocknen. So hatte sie zu Hause immer mit ihrer Mutter zusammen den Haushalt erledigt, aber war das auch hier angemessen? Durfte sie einfach helfen? Plötzlich drehte sich die Fremde wieder Maruka zu, ohne das diese dazu kam. Sie strahlte:
„Sehr gut, komm. Wir müssen gleich los. Du besser aussiehst. Hab keine Salbe mehr. Wir müssen neue machen gehen.“
, sagte sie und deutete auf Marukas Kopf. Offenbar hatte die Fremde sie versorgt und ihr sowohl eine Salbe, als auch ein Verband gemacht.
Natürlich. Das ist es was da stört und ziept. Abmachen. Nein, es hilft uns.
Die einfache, unkomplizierte Art ihrer Gastgeberin ließ ihr kaum Zeit sich Gedanken zu machen.
„Ich bin Kali“
, sagte die Frau dann und stemmte erneut die Hände in die Hüften. Sie wirkte stolz auf ihren Namen und schien dann ernsthaft zu erwarten, dass Maruka sich ihr anschloss. Maruka stellte sich vor die Frau, spiegelte ihre Haltung, stemmte die Hände in die Hüften und sagte:
„Kali...“
, kostete ihre Zunge den neuen Namen
„.. Ich bin Maruka!“
und grinste.
Autsch.
Die Kopfhaut spannte und das Ohr zuckte wieder und erinnerte sie daran, noch nicht zu viel zu machen. Sie ließ die Hände wieder sinken und strich dabei seitlich an ihrer Hüfte entlang. Das Gefühl brachte sie letztendlich wohl ganz ins Jetzt zurück und auf einen Gedanken, der ihrer Katze nicht eingefallen wäre.
Hab ich eigentlich was an?
Kurz huschte ihr Blick an sich hinunter. Hatte sie noch ihre Kleidung an? Wo waren ihre Sachen? Grundsätzlich war sie bereit sich der älteren Frau anzuschließen und erst einmal weiter neugierig zu folgen.
Wo bin ich hier? Wie bin ich hier her gekommen? Warum bin ich hier? Ist das wieder eine Art Auftrag der Göttin? Manthala?
Natürlich erwartete sie keine direkte Antwort, aber in Gedanken fragte sie halt doch. Es war wie ein kleines Gebet an die Göttin der Schatten und der Träume, die Maruka berührt hatte.
Warum bin ich hier?
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Re: Noch mal von vorne

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 17. März 2021, 12:12

Wenn man Kali und Maruka da so stehen sah, viel sicherlich als erstes der Größenunterschied auf. Kali war gute 10cm bis 15cm kleiner, als die Mantronerin und war in ihrer Gesamtstatur kompakter. Ihre Arme, ihre Schultern wirkten muskulös und kräftig, während ihr Gesicht rundlich und fast schon etwas alt aussah. Die dunkle, braune Haut wirkte hier und dort leicht ledrig, was Aufschluss über die Zeit geben konnte, die Kali unter freiem Himmel verbrachte. Alles in allem war die kleine Frau als kompakt und sehnig zu beschreiben. Ihr braunes Haar hatte sie unter einem Stoff verborgen, aus dem lediglich vereinzelte Strähnen hervorlugten. Maruka konnte feststellen, dass der Haarwuchs an Armen und Beinen deutlich stärker ausgeprägt war, als bei ‚normalen‘ Menschen. Die Hybridin dürfte feststellen, dass die Frau vor ihr lediglich einen Lendenschurz über dem Schambereich und den Brüsten trug, sodass alles weitere frei einsehbar ist. Und auch Maruka selber durfte, nachdem sie sich um ihre Kleidung sorgte, feststellen, dass auch sie dieselben knappen Klamotten anhatte. Offenbar hatte Kali sie entkleidet und ihr dann ihre eigene Garderobe angezogen. Beim Umgucken in der Hütte, könnte Maruka feststellen, dass ihre Kleidung nicht hier war. Kali beobachtete die Hybridin, als diese feststellte, dass ihre Kleidung fehlte. Offenbar sah man es der Fremden im Gesicht an, woran sie dachte, denn Kali sagte: „Deine Kleidung kaputt. Ich sie nicht gebraucht mehr.“ Schulterzuckend, als wäre das Thema damit erledigt, wandte sich die drahtige Kali um und verließ das Baumhaus. Offenbar ging sie davon aus, dass Maruka ihr anstandslos folgte.

Vielleicht brauchte Maruka noch einen Moment, um zu verdauen, dass sie halbnackt dastand und ihre Kleidung offenbar nicht mehr wiedersehen würde, doch irgendwann musste sie zu ihrer Retterin aufschließen, die völlig selbstverständlich wegstiefelte. Nackte Füße – gleiches galt für Maruka – patschten leise auf dem Holz der Brücke. Für Kali war das alles völlig normal und setzte das bei ihrem Gast ebenso voraus. Wenn Maruka den Mut gefasst hatte, das schützende Baumhaus zu verlassen und ebenfalls auf die Hängebrücke zu treten, tat sich ihr eine wunderschöne Aussicht auf: Links und rechts der Brücke, konnte sie weitere Hütten in der Art von Kali’s sehen. Einige waren in den Bäumen, andere standen auf Holzpfählen in einigen Metern über dem Boden. Unter ihren Füßen, herrschte reges Treiben: Überall wuselten kleine, kompakte Menschen die offenbar geschäftig ihrer Arbeit nachgingen. Maruka konnte Frauen, Männer, Kinder sehen die flink und behände die Hütten erklommen oder Felle, Fleisch oder große Bananenblätter mit Obst umhertrugen. Im Großen und Ganzen war es nicht laut hier, da die hohen Urwaldbäume so einiges abschirmten, doch für ihre hervorragenden Katzenohren, mochte es doch viel Geräuschkulisse geben die sie hören konnte. Kali stand schon am anderen Ende der Brücke und wartete geduldig auf Maruka. Dann kletterte die Sammlerin an einer Liane Richtung Boden und wartete auch hier auf die Hybridin.

Vielleicht fiel der Mantronerin auf, dass eine Regelmäßigkeit unter dem Gewusel herrschte. Die Männer, allesamt nicht viel größer als die Frauen aber teilweise deutlich muskulöser, schafften Fleisch, Felle, Knochen und anderes zu einer Hütte unweit ihres Standortes. Die Frauen beschäftigten sich vornehmlich mit Beeren, Obst und Insekten. Offenbar gab es eine grundsätzliche Struktur in diesem Dorf. Ob Maruka schon mal von diesem Menschenvolk gehört hatte oder nicht, hier gewesen war sie sicher noch nie. Die Tabiki waren ein einfaches Volk mit friedlichen Bewohnern die sich alle hier im Dorf Hajikya tummelten. Alle Hütten waren aus Holz und oberhalb des Bodens gebaut. Maruka konnte durchaus erkennen, dass zwei der Gebäude sehr viel größer und irgendwie ‚offizieller‘ wirkten. Über dem einen Haus prangte ein geschnitztes Streifenhörnchen, über dem anderen ein geschnitzter Tiger. Vielleicht erkannte sie, dass in das eine Haus nur Frauen gingen, in das andere nur Männer. Kali setzte sich in Bewegung, wenn Maruka zu ihr aufgeschlossen hatte. Sie führte die junge Frau durch das Dorf und viele der Umstehenden beäugten die Hybridin neugierig und unverhohlen. Offenbar bekam das Volk der Tabiki selten Besuch und so was Maruka der berühmte sprichwörtliche Elefant im Raum. Die männlichen Bewohner starrten sie regelrecht an, einige wirkten sogar nervös oder angespannt. Wer sollte es ihnen verdenken, wenn sie doch kaum bis selten andere Wesen zu Gesicht bekamen.

Kali indes wirkte vielmehr stolz. Immer wieder grinste sie in die Gesichter ihrer Mitbewohner und deutete hinter sich auf die Frau. Dann nickte sie bestätigend und ab und zu sagte sie etwas zu den anderen. Maruka konnte feststellen, dass Kali sich dem Haus mit dem Streifenhörnchen näherte. Vor dem Eingang blieb sie stehen, senkte ihren quadratischen Körper etwas dem Boden entgegen und schien sich ehrfürchtig zu verbeugen. Viele der ein- und ausgehenden Frauen taten es Kali gleich. „Verbeugung hier.“ Wies Kali Maruka an und trat dann ein. Nachdem Maruka ihr gefolgt war, mussten sich die Katzenaugen nicht an die herrschende Dunkelheit gewöhnen. Es flackerten vereinzelte Kerzen, die Wände waren im Gegensatz zum Baumhaus von Kali, geschlossen. Hier roch es nach Obst und Kräutern, irgendwo konnte man eine Feuerstelle ausmachen auf der offenbar gerade etwas unter Blättern zubereitet wurde, denn Dampf stieg auf. Hier konnte Maruka sich nur unter Frauen finden, die ihr jedoch alle freundlich zugewandt waren. Nach wie vor dürften ihre Katzensinne nicht weiter anschlagen. Eine Gefahr ging hier nicht aus. Kali schob sich etwas weiter durch den ersten Raum und betrat dann ein etwas kleineres Hinterzimmer. Hier nahm der süßliche Geruch deutlich zu und falls Maruka ihrer Führerin folgen wollte, würde sie ein ganzes Lager an Beeren und Obst erkennen. Doch Kali hielt sich nicht lange auf. Missmutig trat sie zurück in den Raum und sprach kurz mit einer anderen Frau die ihr in Statur und Optik ähnelte. Diese schüttelte dann den Kopf und Kali brummte, ehe sie zu Maruka kam. „Ich müssen sammeln. Nicht das richtige da.“ Sie schaute sich kurz um. „Du hunger?“ Fragte sie dann endlich und schaute zu Maruka hinauf. „Ich gehen und holen etwas, kommen gleich hier zurück.“ Sie hielt eine andere Tabiki auf, als diese vorbeigehen wollte. „Das Likara- sie dir helfen, wenn du essen, du trinken wollen. Ich kommen dann zurück und du dann helfen sammeln.“ Schob Kali hinterher und ließ Maruka mit Likara stehen. Diese musterte die Fremde von Kopf bis Fuß und wirkte ziemlich ernst. Dann jedoch brach das nüchterne Gesicht völlig auf und ein Strahlen trat an Stelle der Ernsthaftigkeit, ehe sie Maruka am Arm packte und mit sich zog. „Komme mit, du erzählen wo du kommen her und wieso du hier.“ Likara platzierte Maruka neben die dampfenden Blätter und begann dann ihr etwas aufzutun. Auf einem Holzbrett drapierte sie tote Insekten, gedämpfte Banane, gebratene Kräuter und einige rohe Wurzeln. Dazu reichte Likara der Hybridin eine Holzschüssel mit Wasser. Sie setzte sich zu ihr und stemmte die Ellenbogen auf die Knie. Dann das Gesicht auf die Handballen und strahlte Maruka an. „Also? Wer du sein?“ Fragte sie neugierig.
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Re: Noch mal von vorne

Beitrag von Maruka » Mittwoch 17. März 2021, 19:12

Kali war trotz ihrer kleineren Statur nicht minder beeindruckend und Maruka war mit ihren 1,65m auch kein Riese mehr. Als Mantronerin war sie größer gewesen und wäre sich hier vollkommen falsch vorgekommen, aber so wie es war, so fühlte sie sich trotzdem ganz wohl, auch wenn sie über die meisten Köpfe ein bisschen hinweg gucken konnte.
„Deine Kleidung kaputt. Ich sie nicht gebraucht mehr.“
„Das Wollknäuel auch?“
Aber Maruka erhielt erst mal keine Antwort. Schulterzuckend, als wäre das Thema ohnehin erledigt, wandte sich die drahtige Kali um und verließ das Baumhaus. Offenbar ging sie davon aus, dass Maruka ihr anstandslos folgte, was ja auch stimmte. Das sie nun keine Kleidung mehr hatte, war nicht weiter schlimm.
Fell reicht.
Da war der kleine Lappen vor Brust und Genitalien schon Luxus.
Aber wo ist mein Bogen? Um die leichte Lederrüstung ist es nicht schlimm, auch der gescheckter Umhang ist zu verschmerzen, aber wo ist mein Bogen, der Köcher mit den Pfeilen, mein Dolch und die Peitsche? Das waren alles gute Sachen, aber... vor allem, was ist aus meinem Magi-Wollknäuel geworden?
Dann wurde ihr Blick aber von der wirklich Atem raubenden Schönheit dieses Dorfes gefangen und ihre Gedanken abgelenkt.
Oh...später... ich werd sie später fragen...
Links und rechts der Brücke, konnte sie weitere Hütten in der Art von Kali’s sehen. Neugierig sah sie sich um. Einige waren in den Bäumen, andere standen auf Holzpfählen in einigen Metern über dem Boden. Unter ihren Füßen, herrschte reges Treiben. Überall wuselten kleine, kompakte Menschen die offenbar geschäftig ihrer Arbeit nachgingen.
Irgendwie kommen diese Menschen mir bekannt vor... Ach ja, bei dem Fest mit Liam... da waren ein paar von ihnen, die sich im Hintergrund hielten. Sie waren als Fährtenleser und Führer bei der Gruppe... Sie haben mich damals schon so komisch angesehen...
Maruka konnte Frauen, Männer, Kinder sehen die flink und behände die Hütten erklommen oder Felle, Fleisch oder große Bananenblätter mit Obst umhertrugen. Im Großen und Ganzen war es nicht laut hier, da die hohen Urwaldbäume so einiges abschirmten, doch für ihre hervorragenden Katzenohren, mochte es doch viel Geräuschkulisse geben die sie hören konnte. Unentwegt zucken ihre Ohren und filterten Informationen für sie heraus. Kali stand schon am anderen Ende der Brücke und wartete geduldig auf Maruka, als diese sich noch umsah. Dann kletterte die Sammlerin an einer Liane Richtung Boden und wartete auch hier auf die Hybridin, die dann ihr folgte. Schnell fiel Maruka auf, dass eine Regelmäßigkeit in dem Gewusel herrschte. Die Männer schafften Fleisch, Felle, Knochen und anderes zu einer Hütte unweit ihres Standortes. Die Frauen beschäftigten sich vornehmlich mit Beeren, Obst und Insekten.
Die Männer sind die Jäger, die Frauen die Sammler...hm...
Maruka konnte erkennen, dass zwei der Gebäude sehr viel größer und irgendwie ‚offizieller‘ wirkten. Über dem einen Haus prangte ein geschnitztes Streifenhörnchen, über dem anderen ein geschnitzter Tiger.
Ui, schicker Mizekater...
Instinktiv wollte sie auf die Hütte mit dem Tiger zu, aber merkte dann, dass Kali auf die andere Hütte zusteuerte und folgte ihr erst einmal, sah aber sehnsüchtig über ihre Schulter hinweg zu dem Tiger. Dabei fiel ihr auch auf, dass in das eine Haus nur Frauen gingen, in das andere nur Männer. Die Umstehenden beäugten die Hybridin neugierig und unverhohlen. Offenbar bekam das Volk der Tabiki selten Besuch und so was Maruka der berühmte sprichwörtliche Elefant im Raum. Die männlichen Bewohner starrten sie regelrecht an, einige wirkten sogar nervös oder angespannt.
Hm...was haben sie? Ob... ob sie eine weibliche Jägerin akzeptieren könnten? Die Rollen sind hier scharf getrennt.
Kali indes wirkte vielmehr stolz. Immer wieder grinste sie in die Gesichter ihrer Mitbewohner und deutete hinter sich auf die Frau.
Hihi, sie gibt mit mir an. Ob sie eine wichtige Person hier ist?
Vor dem Eingang des Streifenhörnchenhauses blieb sie stehen, senkte ihren quadratischen Körper etwas dem Boden entgegen und schien sich ehrfürchtig zu verbeugen. Viele der ein- und ausgehenden Frauen taten es Kali gleich.
„Verbeugung hier.“
Wies Kali Maruka an, sie tat es und dann traten sie ein. Hier roch es nach Obst und Kräutern, irgendwo konnte man eine Feuerstelle ausmachen auf der offenbar gerade etwas unter Blättern zubereitet wurde, denn duftender Dampf stieg auf. Hier konnte Maruka sich nur unter Frauen finden, die ihr jedoch alle freundlich zugewandt waren.
Es ist so friedlich hier... es sind Freunde.
Kali schob sich etwas weiter durch den ersten Raum und betrat dann ein etwas kleineres Hinterzimmer. Hier nahm der süßliche Geruch deutlich zu und falls Maruka ihrer Führerin folgen wollte, würde sie ein ganzes Lager an Beeren und Obst erkennen. Doch Kali suchte etwas und sprach kurz mit einer anderen Frau die ihr in Statur und Optik ähnelte. Diese schüttelte dann den Kopf und Kali brummte, ehe sie zu Maruka kam.
„Ich müssen sammeln. Nicht das richtige da.“
Sie schaute sich kurz um.
„Du Hunger?“
, fragte sie dann endlich und schaute zu Maruka hinauf, die fleißig nickte. Hunger war etwas wovon die Hybridin immer reichlich hatte.
„Ich gehen und holen etwas, kommen gleich hier zurück.“
Sie hielt eine andere Tabiki auf, als diese vorbeigehen wollte.
„Das Likara - sie dir helfen, wenn du essen, du trinken wollen. Ich kommen dann zurück und du dann helfen sammeln.“
Schob Kali hinterher und ließ Maruka mit Likara stehen. Diese musterte die Fremde von Kopf bis Fuß und wirkte ziemlich ernst. Dann jedoch brach das nüchterne Gesicht völlig auf und ein Strahlen trat an Stelle der Ernsthaftigkeit, ehe sie Maruka am Arm packte und mit sich zog.
„Komme mit, du erzählen wo du kommen her und wieso du hier.“
Likara platzierte Maruka neben die dampfenden Blätter und begann dann ihr etwas aufzutun. Auf einem Holzbrett drapierte sie tote Insekten, gedämpfte Banane, gebratene Kräuter und einige rohe Wurzeln. Dazu reichte Likara der Hybridin eine Holzschüssel mit Wasser. Sie setzte sich zu ihr und stemmte die Ellenbogen auf die Knie. Dann das Gesicht auf die Handballen und strahlte Maruka an.
„Also? Wer du sein?“
, fragte sie neugierig. Maruka konnte einfach nicht anders. Sie stand kurz noch mal auf und stemmte die Hände in die Hüften, so wie die alte Kali es gemacht hatte.
„Ich bin MARUKA!“
, sprach sie mit fester lauter Stimme.
Hm....soll ich noch mehr sagen? Ach warum nicht...
„Ich bin eine Wächterin des Waldes.“
, erklärte sie stolz, denn die Erinnerungen an ihre kleinen Funkenfreunde und das Vermächtnis Reviens waren noch wach und lebendig in ihr. Dann ließ sie sich aber wieder auf ihren bloßen Hintern plumpsen. Mit den Fingerspitzen hob sie dann mal so ein Insekt an und steckte es sich in den Mund. Erstaunlich war, dass es richtig gut schmeckte. Nach und nach probierte sie alles, aber bleib vor allem dann bei der proteinhaltigen Nahrung.
„Kann ich Fleisch haben?“
, fragte sie mit halb vollem Mund und steckte sich noch ein knusperiges Insekt hinein, kaute schluckte und fügte hinzu:
„Ich bin eine Jägerin und eine Servali. ...Nur weis ich leider nicht, wie ich hier her gekommen bin. Habe mit den Kopf an gehauen... Hat Kali mich gefunden?“
Sie tastete vorsichtig nach dem Verband und ihr linkes Ohr zuckte, wenn es ziepte.
„Ihr jagt auch, oder?... eure Männer jagen, das habe ich gesehen. Ihr Frauen, ihr jagt nicht? Likara, richtig? Was machst du hier im Dorf?“
Neugierig löcherte sie die Frau vor sich. Einmal mehr in ihrer Geschichte könnte ihre offene Art, mit der sie nichts verbarg zum Verhängnis werden, aber irgendwie fühle sie, dass diese Menschen hier ...anders waren. Die Natur war ihnen näher.
„Kannst du mir etwas über euch erzählen? Oder über dich?“
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Re: Noch mal von vorne

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 17. März 2021, 22:39

Als Maruka sich vorstellte, starrte Likara zu ihr empor und hatte die Augenbrauen so weit nach oben gezogen, als dass sie ein recht dümmliches Gesicht machte. Dann änderte sich der Ausdruck allerdings, als die Hybridin verlauten ließ, dass sie eine Wächterin des Waldes war. Ehrfurcht trat an Stelle von Erstaunen und für einen Moment war es mucksmäuschen still im Haus des Streifenhörnchens. Neben Likara und Maruka waren noch 4 weitere Frauen anwesend die allesamt die Katze anstarrten. Erst als Maruka sich wieder hinsetzte, setzte das geschäftige Treiben- allerdings nicht ohne zu tuscheln- der anderen 4 Frauen wieder ein. Likara brauchte offenbar noch einen Moment und starrte ihre Gegenüber mit offenem Mund an. Bei jedem Bissen, den Maruka tat, huschten Likara’s Augen vom Teller und zu ihrem Mund. Fasziniert beobachtete die Tabiki, wie ein Insekt nach dem anderen verschwand. Sie schien auf jeden Fall eine sehr neugierige Vertreterin des Volkes zu sein, aber nicht minder offen wie Kali. „Kann ich Fleisch haben?“ Fragte die Katze und endlich fand Likara ihr Sprachzentrum wieder. „Was? Aber- Natürlich!“ Sie sprang regelrecht eifrig auf und wandte sich den dampfenden Blättern zu. Sie öffnete behutsam eines von ihnen und hervor kamen saftige Stücke zartes Fleisch. Die Tabiki, die deutlich jünger als Kali wirkte, entnahm dem ‚Blättertopf‘ zwei Portionen und deckte den Rest behutsam wieder zu. Sie lächelte stolz, als sie Maruka das Fleisch reichte. „Du kannst meine Portion haben. Du verletzt.“ Sagte sie freudestrahlend und nickte zum Fleisch. Offenbar machte es ihr rein gar nichts aus, ihre Mahlzeit mit der Fremden zu teilen. Dann setzte sich auch sie wieder hin und rutschte etwas dichter. „Du.. du sein Wächterin? Und Jägerin? Und Serval?“ Hakte Likara nach und legte staunend einige weitere Insekten auf Maruka’s Brettchen. Sie vergaß jedoch, ihr dieses auch wieder zu geben, während sie sich selber immer wieder eines in den Mund schob und Maruka anstarrte, als wäre sie eine Göttin in Fleisch und Blut. „Du bist echte Jägerin? Nein… Das du dürfen?“ Schmatzte Likara zwischen zwei Insekten. Dann schüttelte sie den Kopf, auf die Frage der Mantronerin: „Nein. Nicht Kali. Kali ist verrückt, aber sie ist beste in Salbe machen. Nein, Garron dich finden. Er großer Jäger hier in Dorf und sehr streng. Er finden dich und sehen dich, dass du erst warst Mensch und dann warst du…“ Sie machte eine Pause und deutete auf Maruka’s Katzenschwanz. „so.“ Schloss sie ohne irgendetwas zu bewerten. -Moment? Sie war menschlich und verwandelte sich dann wieder? Wie war das möglich?
Likara schob sich das letzte Insekt in den Mund und offenbar fiel ihr nicht auf, dass sie sie eigentlich ihrem Gast geben wollte. „Kali ist verrückt. Sei vorsichtig.“ Warnte Likara sie dann und auch hier schien es beinahe so, als würde sie das gar nicht böse meinen.

Nachdem die Tabiki die leere Platte, auf der zuvor noch Insekten und Obst gelegen hatten, weggestellt hatte, richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf Maruka. „Nein, nein, nein.“ Beantwortete sie die Fragen der Servali. „Nie eine Frau dürfen jagen. Frauen nur sammeln, Männer nur jagen. Nie vermischen. Ist Tradi.. Tradi.. wie heißen? Ist so.“ Winkte Likara dann ab und lächelte dann geschmeichelt, weil Maruka sich für sie interessierte: „Ich bin Ordnerin der gesammelten Dinge hier.“ Sie deutete auf die Beeren und Kräuter, Samen und anderes Obst. „Sammlerinnen bringen, ich sortieren und bereiten Essen für alle im Dorf.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften wie zuvor Kali und Maruka, nur dass sie nicht dabei stand: „Ich bin wichtig. So wie du.“ Sie nickte zur Bestätigung. Dann hob sie den Kopf, denn Kali kam zurück. Sie redete die andere Tabiki in ihrer Muttersprache an: „Hat sie gegessen? Sie wird schneller zu Kräften kommen, wenn sie vernünftig isst. Sie ist ja ganz ausgehungert, das arme Ding.“ Likara nickte bekräftigend und tätschelte Maruka’s Hand. „Sie ist eine Wächterin des Waldes, Kali. Stell dir vor. Siehst du ihren Körper, ihre Haltung? Sie muss göttlich sein!“ Schwelgte die Jüngere. Kali’s Augen wurden größer, bei dem was sie erfuhr und sie starrte Maruka regelrecht an. „Du Wächterin?“ Fragte sie und klatschte dann in die Hände „Ha! Ich wissen. Ich wissen, als ich sah. Du musst Göttin sein.“ Sagte auch sie. Maruka dürfte auffallen, dass Kali inzwischen anders aussah: Sie hatte sich mit einer Sichel ‚bewaffnet‘ und eine Art Hut auf, der ihr im Nacken etwas Schatten spenden würde, sollte sie der Sonne ausgesetzt werden. An ihrer Hüfte prangte nun ein Gürtel und daran befestigt war eine Art feinmaschiges Netz aus Fasern. Hier würde sie wunderbar die Kräuter und Beeren transportieren können die sie fand. „Du keinen Hunger? Du fertig jetzt?“ Sollte Maruka fertig sein mit dem Essen, würde Kali sie auffordern, ihr zu folgen. Wenn sie noch etwas zu essen brauchte, müsste sie sich nur an Likara wenden, sie würde ihr noch etwas holen.

Ob nun vor dem Nachschlag, oder danach, Kali würde Maruka wieder unter ihre Fittiche nehmen. Likara verabschiedete sich sogar mit einer überschwänglichen Umarmung von der Servali und wich dann untergeben zurück. Sie winkte ihr, als sie die Hütte verließ und ins diesige Sonnenlicht trat. „Du kommen mit mir in Wald. Wir sammeln Plopp-Beeren für deinen Kopf.“ Verriet ihr die Tabiki. Maruka konnte beim Gehen erkennen, dass Kali sich auf einen Stock stützte. Die Tabiki dürfte inzwischen ein höheres Alter erreicht haben, was beim kurzen Marsch durchs Dorf nicht so auffiel. Als sie an der Hütte mit dem Tiger vorbeigingen, trat gerade ein muskulöser, drahtiger Mann aus dem Dunkel des Inneren. Er wirkte erhaben. Man wollte ihm trotz seiner geringen Körpergröße, mit Ehrfurcht begegnen. Die schwarzen Haare waren länger und zu einem Zopf geflochten. Um seinen Hals trug er eine Kette aus Klauen. Schwarze Augen hefteten sich auf das Zweiergespann und dann auf Maruka selbst. Argwohn floss in ihre Richtung und auch wenn Maruka den Jäger überragte, war seine Präsenz um ein vielfaches größer. „Kali.“ Donnerte seine tiefe Stimme zu ihnen herüber und augenblicklich blieb die angesprochene stehen. „Warte.“ Setzte er nach und kam die Holzstufen hinunter. „Wo gehst du mit ihr hin? Sie ist nicht… natürlich.“ Er starrte Maruka direkt in die blauen Augen und wirkte nicht ganz so freundlich, wie die anderen bisher. Er verschränkte die Arme und erwartete offenbar eine Antwort von Kali. „Sie kommt mit mir. Beeren sammeln für ihre Salbe.“ Antwortete die Tabiki brav und der Jäger ließ den Blick nicht einen Moment von Maruka ab. „Wieso geht sie mit?“ Fragte er nach und Kali räusperte sich etwas. „Sie ist groß. Plopp-Beeren wachsen höher, als andere. Ich erspare mir das Klettern.“ Gab sie anstandslos zu und lächelte der Katze aufmunternd zu. Der Jäger nickte langsam. „Sie soll danach zu mir kommen. Ich habe ihre Sachen nicht reparieren können.“ Dann verschwand er und ließ die beiden Frauen stehen. „Garron.“ Murmelte die Tabiki und stampfte dann langsam Richtung Dorfrand.
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Re: Noch mal von vorne

Beitrag von Maruka » Donnerstag 18. März 2021, 11:36

„Du kannst meine Portion haben. Du verletzt.“
Maruka sah auf.
„Ich danke dir!“
Likara setzte sich auch sie wieder hin und rutschte etwas dichter.
„Du.. du sein Wächterin? Und Jägerin? Und Serval?“
, hakte Likara nach und legte staunend einige weitere Insekten auf Maruka’s Brettchen. Sie vergaß jedoch, ihr dieses auch wieder zu geben, während sie sich selber immer wieder eines in den Mund schob und Maruka anstarrte, als wäre sie eine Göttin in Fleisch und Blut.
„Du bist echte Jägerin? Nein… Das du dürfen?“
Schmatzte Likara zwischen zwei Insekten. Maruka nickte noch einmal mit vollem Mund und kaute das weiche würzige Fleisch genüsslich. Likara schüttelte den Kopf, auf die bald folgende Frage der Hybridin, ob Kali sie gefunden hatte:
„Nein. Nicht Kali. Kali ist verrückt, aber sie ist beste in Salbe machen. Nein, Garron dich finden. Er großer Jäger hier in Dorf und sehr streng. Er finden dich und sehen dich, dass du erst warst Mensch und dann warst du…“
Sie machte eine Pause und deutete auf Maruka’s Katzenschwanz und diese folgte ihren Blick hinter sich.
„so.“
Schloss sie ohne irgendetwas zu bewerten.
Moment?!? Mensch? Ich war menschlich und verwandelte mich dann wieder? Wie?... Ich muss mit diesem Garron sprechen!
Likara schob sich das letzte Insekt in den Mund und offenbar fiel ihr nicht auf, dass sie sie eigentlich ihrem Gast geben wollte.
„Kali ist verrückt. Sei vorsichtig.“
, warnte Likara sie dann und auch hier schien es beinahe so, als würde sie das gar nicht böse meinen.
Verrückt ist nicht schlecht.
Maruka erinnerte sich an ihre Heimat und an einen alten Mann in Mantron, der als „verrückt“ galt. Er erzählte den Kindern immer lustige Geschichten. Nachdem die Tabiki die leere Platte, auf der zuvor noch Insekten und Obst gelegen hatten, weggestellt hatte, richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf Maruka.
„Nein, nein, nein.“
Beantwortete sie die Fragen der Servali.
„Nie eine Frau dürfen jagen. Frauen nur sammeln, Männer nur jagen. Nie vermischen. Ist Tradi.. Tradi.. wie heißen? Ist so.“
„Tradition“
, half Maruka nach. Winkte Likara dann ab und lächelte dann geschmeichelt, weil Maruka sich für sie interessierte:
„Ich bin Ordnerin der gesammelten Dinge hier.“
Sie deutete auf die Beeren und Kräuter, Samen und anderes Obst.
„Sammlerinnen bringen, ich sortieren und bereiten Essen für alle im Dorf.“
Sie stemmte die Hände in die Hüften wie zuvor Kali und Maruka, nur dass sie nicht dabei stand:
„Ich bin wichtig. So wie du.“
Sie nickte zur Bestätigung.
„Du machst das auch richtig gut! Das Fleisch schmeckt lecker!“
Dann hob sie den Kopf, denn Kali kam zurück. Sie redete die andere Tabiki in ihrer Muttersprache an:
„Hat sie gegessen? Sie wird schneller zu Kräften kommen, wenn sie vernünftig isst. Sie ist ja ganz ausgehungert, das arme Ding.“
Likara nickte bekräftigend und tätschelte Maruka’s Hand.
„Sie ist eine Wächterin des Waldes, Kali. Stell dir vor. Siehst du ihren Körper, ihre Haltung? Sie muss göttlich sein!“
, schwelgte die Jüngere.
Was reden die da?
Kali’s Augen wurden größer, bei dem was sie erfuhr und sie starrte Maruka regelrecht an.
„Du Wächterin?“
Maruka nickte.
„Ha! Ich wissen. Ich wissen, als ich sah. Du musst Göttin sein.“
Maruka bekam große Augen, schluckte das letzte Stück Fleisch in ihrem Mund herunter:
„Nicht Göttin! Wächterin des Waldes. Jägerin! Kennt ihr die Götter Florencia und Phaun? - SO bin ich nicht“! Ich kämpfe gegen das Böse, gegen Untote, beschütze das Leben des Waldes.“
, sagte sie mit Nachdruck und ihr Blick glitt über das veränderte Bild der Alten. Sie hatte sich mit einer Sichel ‚bewaffnet‘ und eine Art Hut auf, der ihr im Nacken etwas Schatten spenden würde, sollte sie der Sonne ausgesetzt werden. An ihrer Hüfte prangte nun ein Gürtel und daran befestigt war eine Art feinmaschiges Netz aus Fasern.
Ich könnte ihr ein neues stabileres Netz häkeln, wenn ich mein Wollknäuel wieder finde...
Hier würde sie wunderbar die Kräuter und Beeren transportieren können die sie fand.
„Du keinen Hunger? Du fertig jetzt?“
Maruka stibitze sich noch drei Grillen aus einer Schale, steckte sie sich in den Mund und folgte der Alten.
Jetzt, bin ich satt!
Likara verabschiedete sich sogar mit einer überschwänglichen Umarmung von der Servali, die diese erwiderte. Sie winkte ihr, als sie die Hütte verließ und ins diesige Sonnenlicht trat.
„Du kommen mit mir in Wald. Wir sammeln Plopp-Beeren für deinen Kopf.“
Verriet ihr die Tabiki. Maruka konnte beim Gehen erkennen, dass Kali sich auf einen Stock stützte. Die Tabiki dürfte inzwischen ein höheres Alter erreicht haben, was beim kurzen Marsch durchs Dorf nicht so auffiel. Als sie an der Hütte mit dem Tiger vorbeigingen, trat gerade ein muskulöser, drahtiger Mann aus dem Dunkel des Inneren. Er wirkte erhaben. Man wollte ihm trotz seiner geringen Körpergröße, mit Ehrfurcht begegnen. Die schwarzen Haare waren länger und zu einem Zopf geflochten. Um seinen Hals trug er eine Kette aus Klauen.
Ah...ein Jäger...
Schwarze Augen hefteten sich auf das Zweiergespann und dann auf Maruka selbst. Argwohn floss in ihre Richtung und auch wenn Maruka den Jäger überragte, war seine Präsenz um ein vielfaches größer.
„Kali.“
, donnerte seine tiefe Stimme zu ihnen herüber und augenblicklich blieb die angesprochene stehen.
„Warte.“
Setzte er nach und kam die Holzstufen hinunter. Auch die Servali war prompt stehen geblieben bei der Tonlage und betrachtete ihn etwas argwöhnisch.
„Wo gehst du mit ihr hin? Sie ist nicht… natürlich.“
Er starrte Maruka direkt in die blauen Augen und wirkte nicht ganz so freundlich, wie die anderen bisher. Maruka starrte zurück und ein breites Grinsen, dass leicht ihre Eckzähne aufblitzen ließ, breitete sich in ihrem Gesicht aus. Er verschränkte die Arme und erwartete offenbar eine Antwort von Kali. Auch Maruka verschränkte die Arme und spiegelte seine Haltung.
„Sie kommt mit mir. Beeren sammeln für ihre Salbe.“
Antwortete die Tabiki brav und der Jäger ließ den Blick nicht einen Moment von Maruka ab. „Wieso geht sie mit?“
, fragte er nach und Kali räusperte sich etwas:
„Sie ist groß. Plopp-Beeren wachsen höher, als andere. Ich erspare mir das Klettern.“
Gab sie anstandslos zu und lächelte der Katze aufmunternd zu. Der Jäger nickte langsam und Maruka nickte ebenfalls.
Ich hab keine Ahnung was die da reden, aber ich helf mal Kali. Sie kümmert sich um mich und dafür bin ich dankbar. Rrrrrrrr...
Ihre innere Kazte gab noch ein kleines Schnurren dazu, denn sie mochte die Alte.
„Sie soll danach zu mir kommen. Ich habe ihre Sachen nicht reparieren können.“
Dann verschwand er und ließ die beiden Frauen stehen.
„Garron.“
Murmelte die Tabiki und stampfte dann langsam Richtung Dorfrand.
„Garron?? ...Er hat mich gefunden, oder?! Kann ich ihn sprechen? Versteht er mich?“
Maruka wäre am liebsten dem Jäger sofort nachgelaufen, aber sie schuldete Kali etwas, also ging sie ihr mit federndem Schritt hinterher. Ihr Schwanz peitschte ein bisschen aufgeregt hin und her.
Garron. Warum mag er mich nicht? Hm... er ist Jäger...Krieger... er beschützt das Dorf sicher. Er wird vorsichtiger sein bei einem Fremden. Ob ich...
Maruka dachte nach.
„Sag mal Kali, würde Garron es gefallen, wenn ich für euch jage? Ich würde ihm gerne etwas schenken, etwas zurück geben dafür, dass er mich hier her gebracht hat. Können wir 'Plopp-Beeren' sammeln und kann ich dabei Jagen gehen?“
Marukas Schwanzspitze zuckte aufgeregt. Es juckte ihr sprichwörtlich in den Pfoten. Das Fleisch, was sie hier hatte zu essen bekommen, es lag ihr noch auf der Zunge, also würde sie das dazu passende Tier sicher schnell finden und dessen Witterung aufnehmen. Sie wollte gern etwas beisteuern, dafür, dass ihr geholfen wurde. Sie wollte zurück geben, was man ihr gutes tat.
Einem Jäger seine Beute zu überlassen ist ein Zeichen des Friedens.
Marukas Gedankengänge peitschten wie ihr Schwanz hin und her. Mal entsprangen ihre Gedanken mehr der Menschenfrau, mal mehr der Servali. Manchmal glich es einem Zwiegespräch, aber letztendlich hatte beides den gleichen Ursprung. Seit das Abenteuer an Reviens Seite sie geprägt hatte, waren sich Mensch und Tier näher gekommen. Der Waldgeist hatte sie tief berührt und mit sich versöhnt. „Pantherchen“ seine reine Tierische Form war mit ihr jagen gegangen und „Enveri“ der Elf hatte sein Leid mit ihr geteilt. Beide zusammen waren Revien gewesen und in ihn hatte sie sich verliebt. Maruka vermisste ihn, aber sie lebte zu sehr im „Jetzt“ um sich davon aufhalten zu lassen. Sie war jetzt eine Servali, eine Hybridin, eine Wächterin, weil Revien sie dazu gemach hatte. Die 'Funkenfreunde', ihre winzigen grün glühenden Helfer aus reinster Magie, hatten sich ihr gezeigt, sie geleitet und geführt. Sie würde immer auf sie hören, wenn sie sich noch einmal zeigen würden. Also folgte sie erst einmal der alten Frau zum sammeln, aber ihr Blick galt der Umgebung, dem Wald, seiner Magie und den Spuren, Gerüchen und Geräuschen. Auf Kali würde sie aufpassen, denn auch wenn die alte Frau sicher einige Tricks kannte, so war sie eben nicht mehr ganz taufrisch und schnell, wenn Gefahr drohen sollte. Und Maruka hätte auch nichts dagegen für sie ein paar Bäume hinauf zu klettern, da dies ohnehin eine ihrer Leidenschaften war. Hoch oben in den Bäumen ließ es sich als Kaze auch gut jagen.
Affen geben auch gutes Fleisch.
Aber um den Geschmack des Dorfes zu treffen, suchte Maruka nach dem Tier was sie hier schon gegessen hatte. Mal sehen was das Schicksal ihr so über den Weg laufen ließ.
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Re: Noch mal von vorne

Beitrag von Erzähler » Freitag 19. März 2021, 21:14

Offenbar war Kali noch in ihren Gedanken, denn es dauerte eine Weile, bis sie geistig wieder bei Maruka war. Sie wandte sich halb zu ihr um und nickte dann. „Du wirst reden mit Garron. Er mich drum bitten, du kommen zu ihm später. Er hat deine Waffen und dein anderes Zeug.“ Dann blieb Kali stehen und biss sich auf ihre Unterlippe. „Er deinen Bogen nicht reparieren können.“ Es klang entschuldigend und Kali verzog das Gesicht, sodass eine mitleidige Miene entstand. „Jäger machen gute Waffen. Leider er es nicht schaffen. Aber du sollst alles haben, später.“ Sagte sie dann und so wie die Katze sie derweil kennengelernt hatte, wandte sie sich schulterzuckend um und ging weiter. „So, du jagen und beschützen Wald? Wald wie Kapayu? Ich nie gewesen, ich hören aber von andere Wald. Ich weiß, dass am Ende von Kapayu Wald anders ist. Ist das dein Wald? Du bist Katze. Du sicher göttlich.“ Versicherte die Alte ihr abermals und ließ sich offenbar gar nicht davon abbringen, Maruka als etwas Göttliches anzusehen. Sowieso schienen die Tabiki ein einfaches Volk zu sein, das das Herz am rechten Fleck hatte und die Seele offen zur Schau stellte. Auch Likara war völlig aus dem Häuschen gewesen, als Maruka ihr erzählt hatte wer sie war. Vielleicht dämmerte der Servali, dass die Tabiki einem anderen Gott huldigten, als Phaun oder Florencia. Vielleicht verband sie gedanklich die beiden Figuren oberhalb der Hütten für Männer und Frauen mit Gottheiten.

Kali führte die Servali an den letzten Hütten vorbei und plötzlich…

...standen sie im Herzen des Urwalds
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