Letzte Rettung?

Der große alte Baum steht mitten im Dorfzentrum. Hier versammeln sich die Tabiki, wenn ihre drei obersten Weisen, wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Priester haben den Baum mit Knochenketten geweiht.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Sonntag 24. April 2011, 15:40

Ehe Castus' Hunger und Mallahall Drängen die beiden unterbrach, lenkte sich das Gespräch zwischen Aurelius und Zanraia in andere Bahnen. Der Vater dachte zukunftsorientiert. Er wollte seinem Söhnchen einen guten und vor allem sicheren Platz bieten. Noch immer das Wissen im Hinterkopf, dass Celcia sich im Krieg mit den dunklen Völkern befand, überlegte er fieberhaft, wo er seine kleine Familie unterbringen könnte. Jorsan kam ihm in den Sinn, wahrscheinlich auch, weil das Gesundheitswesen dort sehr beliebt und angesehen war. Dadurch, dass er selbst Mediziner war, wusste er natürlich darum. Doch Zanraia schüttelte entschieden den Kopf.
"Der Urwald ist sicher für uns", sagte sie. Dachte sie denn nicht nach? Hier herrschten Gefahren, das musste sie doch auch bemerkt haben. Die Tabiki lebten mit der ständigen Angst, dass es jederzeit vorbei sein könnte. Nur weil sie ein Dorf besaßen, hieß das nicht, dass sich Bestien des Dschungels nicht auch dorthin verirrten. Der Tigergott konnte sie nicht alle und zu jeder Zeit beschützen. Jetzt schon gar nicht, da er seine großen Katzenaugen auch noch auf einen Dämon werfen musste. Aber Zanraia meinte das Eingeborenendorf überhaupt nicht. "Ich wollte selbst gar nicht mehr lange hier bleiben, auch wenn es lustig ist. Aber manchmal fürchte ich die unheimlichen Geräusche zwischen den Bäumen. Deshalb wollten mit die Tabiki zu den Elfen bringen." Sie schaute von dem kleinen, hungrigen Castus auf, der an ihrer Brust Milchblasen produzierte. Ihre Augen glänzten vor Aufregung. "Hast du gewusst, dass es in den Tiefen des Kapayu Elfen gibt? Sie haben eine Stadt, die Tabiki meinen, sie leben da in ihrer eigenen Welt und zwar in Frieden. Da gibt's keine Ungeheuer, Monster oder böse Dämonenjäger. Ich werde mit Castus in die Elfenstadt gehen." Sie sagte es mit Bestimmtheit. Vermutlich geisterte der Gedanke schon länger in ihrem chaotischen Kopf herum. Ein Halbdämonenkind unter Elfen. Konnte das gut gehen? Brachte sie dem spitzohrigen Volk das Verderben in die eigene Stadt?
"Du kommst doch mit uns? Ich möchte nicht mehr, dass unser Kind noch länger ohne Papa aufwächst."

Aurelius würde ihre Frage später beantworten müssen. Denn jetzt hatte erst einmal Mallahall Vorrang. Sie lugte nur kurz in die Hütte hinein. Als der Medicus ihr beteuerte, sich sofort um sie zu kümmern, nickte sie dankbar und wartete vor dem Eingang. Man sah ihr die Nervosität an: Mallahalls Haar wirkte zerzaust, dunkle Ringe hingen unter den Augen, außerdem schritt sie in kleinen Kreisen vor der Hütte auf und ab. Jetzt, da sie wusste, dass es Möglichkeiten gab, eine Schwangerschaft herauszufinden, wollte sie endlich Gewissheit haben.
Oh, es war nicht so, dass Lichtmagier - gerade jene, die auf Medizin und Heilung spezialisiert waren - nicht herausfinden konnten, ob jemand in besonderen Umständen wäre. Aber die Magierin traute ihren eigenen Gefühlen schon nicht mehr. Die ausbleibende Periode sorgte sie und jedes Mal, wenn sie ihr Licht durch den Körper schickte, erhielt sie andere Ergebnisse. Schwanger, nicht schwanger, krank, gestresst, ungewiss. Sie hatte in den Nächten ihrer Reisen schon alles durchgemacht und sich viele Male in den Schlaf geweint - selbst unbemerkt von ihrem Dämon, der doch gerade in solchen Dingen und bei seiner eigenen Herrin eine gewisse Empathie besaß. Nein, Mallahall erkannte, dass es nicht in ihrer Macht stand, eine echte Antwort auf ihre Sorge zu erringen. Dazu brauchte sie einen Außenstehenden. Aurelius, der genug Fachwissen und die Ruhe besaß, die sie längst nicht mehr aufbringen konnte, war ihr in diesem Moment nicht nur ein Freund. Er war Arzt.
Und so nickte sie nur, als er endlich erschien und nachfragte, ob Cinnamin alle Utensilien bekommen konnte. "Ja, es grenzt an ein Wunder, nicht wahr? Aber einige der Tabiki sprechen die Elfensprache: Lyrintha. Als sie das herausfand, war es ein Leichtes, um die Sachen zu bitten. Bizarr, nicht? Lyrintha... angeblich sollen auch Elfen im Kapayu leben und nicht einmal sehr weit von uns entfernt."

Nun war das Thema schon ein zweites Mal angesprochen worden. Elfen könnten ihnen möglicherweise besser helfen. Das schöne Volk galt doch ebenso als weise, zudem würden sie vielleicht mehr magische Kenntnisse besitzen als die Urwaldmenschen. Vielleicht kannten sie auch eine Alternative zur Eindämmung - oder eine Rückkehr nach Zyranus. Zanraias Idee, die Elfen aufzusuchen, sollte zumindest näher in Erwägung gezogen werden.
Mallahall führte Aurelius zu einer anderen Hütte. Diese befand sich wieder ein Stück weit in den Bäumen, weshalb man mit einem Korbaufzug oder Strickleitern aus verflochtenen Lianen empor steigen musste. Eigentlich handelte es sich nicht einmal um eine richtige Hütte. Sie besaß nur drei Wände und einen offenen Hauptbereich. Ein Teil der Hütte wurde von einem Vorhang aus Blättern und Tierhäuten abgetrennt. Die Hütte selbst lag menschenleer da. Ideal also für zwei Mediziner, um eine Schwangerschaftsprüfung abzulegen.
Mallahall ergriff die Schale. Urin. Sie nickte. "Von diesen Methoden habe ich gehört. Indem man den Harn des Patienten gründlich untersucht, lassen sich für nichtmagische Heilkundige viele Informationen sammeln, für die ich normalerweise nur ein bisschen Lichtmagie brauche." Sie seufzte. "Aber derzeit kann ich mich leider nicht darauf verlassen. Also Urin, gut. Ich bin gleich zurück." Sie verließ noch einmal die Hütte und verschwand auf einem breiten, dicht bewachsenen Ast des Baumes. Ungesehen füllte sie die Schale, kehrte alsbald zurück. Aurelius hatte derweil alles für das Experiment vorbereitet. Am wichtigsten war der Frosch. Er quakte seelenruhig in einem kleinen Käfig, in den die Tabiki ihn eingesperrt hatten. Der Frosch ließ sich dadurch aber nicht stören. Mit großen Glubschaugen beobachtet er die Zweibeiner bei ihren Aktionen.
"Hier, bittesehr. Wird dieser Test lange dauern?" Die Magierin schaute zu, wie der Medicus dem Frosch den Urin injizierte. Sie verzog das Gesicht. Derlei Körperflüssigkeiten waren nichts, womit sich eine Lichtheilerin viel beschäftigte und für das arme Reptil wäre es sicherlich nicht allzu angenehm, Menschenurin in den Körper gespritzt zu bekommen. Doch das Tierchen war die Ruhe selbst. Es quakte lediglich ein paar Mal, dann war es auch schon gut. Nun hieß es warten. Aber auch hier enttäuschte der Frosch seine Menschen nicht. Schon bald laichte er. Die kleinen Eier reihten sich zu Dutzenden am Rand des Käfigs auf. Das gallertartige Gelee aus Froscheiern schwappte zwischen den Gitterstäben hindurch. Winzige schwarze Punkte schauten wie Pupillen zu Aurelius und Mallahall herauf. Letztere schlang beide Arme um den Arm des Medicus. Sie drängte sich dicht an ihn. Er konnte ihren Herzschlag fast hören - eine wilde Buschtrommel inmitten der grünen Hölle.

Zeit verstrich. Die Eier zeigten nur eine Veränderung. Sie zerliefen langsam wie ein Eisklotz in der Sonne. Aber die Nachricht, die sie mitteilten, war eine gute. Eine gute Nachricht für Mallahall. Der Samen spross nicht, es tat sich überhaupt nichts. Aus der Schändung in Kosral würde nichts entspringen, das sie hasste, aber vermutlich geboren hätte, weil sie Leben bewahren musste. Tränen glänzten in den Augen der Magierin, sie blinzelte mehrmals, bekam sie aber nicht fort. Ihre Finger krallten sich fest in den Stoff von Asmodeus' Kleidung, dass die Knöchel weiß hervortraten. Ihre Schultern bebten, ebenso die Lippen. Kein Ton drang aus der trockenen Kehle hervor. Dennoch würde Aurelius erahnen können, was sie ihm sagen wollte. Danke. Danke für die Gewissheit.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Samstag 30. April 2011, 11:47

"Der Urwald ist sicher für uns" „Aber Zanraia…“ Wollte Asmodeus bereits protestieren. Sie waren nicht hier im Dschungel geboren und aufgewachsen, sie wussten sich nicht sicher im Dickicht zu bewegen. Ausserdem wollte er die Gastfreundschaft der Tabikis nicht strapazieren mit der Anwesenheit des Dämons. Er hob abwehrend die Hände doch Zanraia hatte ihre Ausführungen noch nicht beendet.

"Ich wollte selbst gar nicht mehr lange hier bleiben, auch wenn es lustig ist. Aber manchmal fürchte ich die unheimlichen Geräusche zwischen den Bäumen. Deshalb wollten mit die Tabiki zu den Elfen bringen." „Elfen?“ Der Medicus konnte sich nicht vorstellen dass es hier Elfen gab. Obwohl auch im östlichen Teil Celcias lebten Waldelfen im tiefsten Dickicht des Eldoras, warum also nicht auch im Kapayu? Nachdenklich blickte er seine Zanraia an. Vielleicht hatte sie gar nicht unrecht. Kaum eine Armee, ob dunkelelfisch oder menschlich würde jemals den Dschungel durchstreifen. Dies war für eine solche Masse an Kriegern der pure Selbstmord, schliesslich konnten sie hier nicht in einer Formation aufmarschieren und die Gefahren des Dschungels waren heimtückisch.
"Hast du gewusst, dass es in den Tiefen des Kapayu Elfen gibt? Sie haben eine Stadt, die Tabiki meinen, sie leben da in ihrer eigenen Welt und zwar in Frieden. Da gibt's keine Ungeheuer, Monster oder böse Dämonenjäger. Ich werde mit Castus in die Elfenstadt gehen." Er schüttelte langsam den Kopf. „Nein, das wusste ich nicht. Aber es hört sich wundervoll an.“ Doch dann verfiel er in nachdenkliches Schweigen.
"Du kommst doch mit uns? Ich möchte nicht mehr, dass unser Kind noch länger ohne Papa aufwächst." Er nickte. „Lass mich darüber nachdenken.“ Wenn es wirklich friedfertig lebende Elfen irgendwo in den tiefen dieses Urwalds gab, war seine einzige Sorge jene, dass sie nicht mit der Anwesenheit eines Dämons umgehen konnten. Hatten sie dort Zellen? Soldaten? Wachen? Gesetzeshüter? Wenn sie dort hingingen, mussten die anderen ihnen folgen. Mallahall besonders. Doch Mallahall war im Moment selbst zu belastet als dass er ihr diesen Vorschlag unterbreiten wollte.

Er trat zu Mallahall hinaus. Gemeinsam gingen sie zu einer kleinen Hütte. Er fragte nach ob alle Utensilien bereitstanden. "Ja, es grenzt an ein Wunder, nicht wahr? Aber einige der Tabiki sprechen die Elfensprache: Lyrintha. Als sie das herausfand, war es ein Leichtes, um die Sachen zu bitten. Bizarr, nicht? Lyrintha... angeblich sollen auch Elfen im Kapayu leben und nicht einmal sehr weit von uns entfernt."
„Mhrmm.“ Schonwieder diese Stadt. Vermutlich würden alle einverstanden sein sie zu besuchen, allein schon um sich zu vergewissern ob es diese Stadt wirklich gab. Doch es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sich damit zu beschäftigen. Mallahall hatte vorrang. Er sah ihr an wie schwer die letzten Tage für sie gewesen sein musste. Tiefe Augenringe zeichneten sich in ihrem Gesicht ab. Ihr Gesicht war sorgevoll, ihre Mimik für ihre Verhältnisse sehr starr. Ähnlich wie damals, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Da war Mallahall noch eine Zigeunerin gewesen. Sie hatte ihn in ihren Wagen kommen lassen und ordentlich ausgeschimpft weil er die Kontrolle über den Dämon verloren hatte.

"Von diesen Methoden habe ich gehört. Indem man den Harn des Patienten gründlich untersucht, lassen sich für nichtmagische Heilkundige viele Informationen sammeln, für die ich normalerweise nur ein bisschen Lichtmagie brauche." Er blickte auf und nickte. Die Lichtmagie erschien ihm um ein so vieles leichter als die herkömmliche Medizin. Mallahall konnte in Körper hineinsehen, dies war ihm selbst nicht möglich. Er bewegte sich sobald das Übel im Inneren eines Körpers befand wie ein Blinder, der nichts weiteres zu seiner Orientierung besass als seine Sinne. Meistens konnte er nur ertasten ob es eine Veränderung in den Organen tat, während Mallahall es genau sah. Falls sie einmal Zeit fanden würde er sie beten einen Menschen zu durchleuchten damit er genaue anatomische Zeichnungen anfertigen konnte. Asmodis künstlerische Ader kam nicht von irgendwo her…
Die Mediziner lebten von den Zeichnungsstudien der Kollegen. Jeder Tumor, jeder Furunkel, jede Verletzung wurde nach Möglichkeit abgezeichnet und deren Behandlungsversuche aufgeschrieben. Wenn er einen Ort finden würde wo er zu ruhe käme würde er sich eingehend mit dem Studium der schwarzen Pest befassen. Leider hatte er sein ganzes medizinisches Material und auch sein Notizbuch verloren. Jetzt wo ihm dies so bewusst wurde, merkte er welch schmerzlichen Verlust dies eigentlich für ihn war.
"Aber derzeit kann ich mich leider nicht darauf verlassen. Also Urin, gut. Ich bin gleich zurück." Er nickte und wartete. Endlich kehrte sie mit der Probe zurück. Asmodeus zog vorsichtig die Kanüle auf und injizierte den Urin gezielt in das Amphibium. Der Frosch störte sich kaum daran, was die Arbeit erleichterte. Nun hiess es abwarten. Der Frosch laichte… der Moment der Wahrheit kam näher…

„Nicht lange.“ Antwortete er ruhig. Es würde Mallahall nicht dienen wenn er seine Nervosität offen zeigte. Patienten waren darauf angewiesen einen ruhigen und besonnenen Arzt zu haben. Genau das war er im Moment auch. Mediziner. Er versuchte nicht daran zu denken wessen Urin es war und aufgrund von welcher Geschichte er diesen Test nun durchzuführen hatte. Sein Herz klopfte schnell, doch er liess sich nichts anmerken. Gebannt starrte er auf den Laich des Frosches. Er zerlief schliesslich.
Beide atmeten sie gleichzeitig erleichtert durch. „Es ist …gut…Mallahall… du bist nicht Schwanger.“ Sprach er es endlich aus und nahm sie in den Arm.
„Aber sag mir… hast du sonstige Beschwerden…“ Seit der Vergewaltigung war sie nie untersucht worden. Asmodeus war sich nicht sicher ob sie in der Lage gewesen war sich selbst zu heilen. Er hatte ja keine Ahnung was Hagen genau mit ihr gemacht hatte und er befürchtete grobe Verletzungen.
Doch etwas stand für ihn fest. „Lass uns…ins Dorf der Elfen gehen.“

Ausgerechnet! Zu den verweichlichsten von allen! Blumenkinder! WÄÄÄRÄRÄRRÄRÄRÄRÄRH!
Orte die dem Dämon nicht gefielen waren meistens gute Orte für die Gefolgschaft von Aurelius.
Er räumte die Utensilien weg. Hockte sich mit Mallahall auf einen Baumstumpf und nahm sie in den Arm. Er wusste dass nun alle Spannung von ihr abfallen würde, die Angst der letzten Wochen. „Es ist alles gut.“ Beruhigte er weiter.
Erstaunlicherweise tat ihm selbst die ganze Sache gut. Endlich konnte er ihr auch mal etwas zurückgeben. Wie oft hatte sie ihn heilen müssen? Wie oft hatte sie ihm beistehen müssen? Nun konnte er ähnliches für sie tun. Konnte ihr ein wahrere Freund und Kollege sein.

"Nicht nur Asmodi braucht einen Ruhigen Ort, wo er erzogen werden kann... auch du musst dich kurieren können Mallahall. Und du hast vieles Aufzuarbeiten. Die Elfen sind ein sehr erfahrenes Volk. Sie werden uns helfen... schätze ich." Asmodeus Entschluss schien damit festzustehen.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 3. Mai 2011, 11:23

Mallahall fiel mehr als ein Stein vom Herzen. Man sah sichtlich, wie sich ihre Haltung etwas straffte. Sie richtete sich auf, wo sie sich vorher gebeugter präsentiert hatte - unter der schweren Last ihrer Sorgen. Die harte Mimik fiel schlagartig von ihr ab. Stumme Tränen rannen ihre Wangen herunter, aber sie lächelte vor Erleichterung. Sie war nicht schwanger, es hatte am Stress liegen müssen, dass ihre Periode ausgeblieben war. Sie würde kein Bastardkind irgendeines dunkelelfischen Kommandanten abtreiben oder gebären müssen. Wahrscheinlich wäre sie letzteren Weg gegangen. Niemals hätte Mallahall ein Kind getötet, egal, wer der Vater geworden wäre. Jetzt aber musste sie sich diesbezüglich keinerlei Gedanken mehr machen. Sie konnte ihre Stärke neu sammeln und sie wieder auf Asmodeus konzentrieren. Sie konnte wieder Dämonenherrin sein.
Und so fühlte sie sich so gut wie schon lange nicht mehr. Am liebsten hätte sie nun wohl die ganze Welt umarmt, obgleich sie bezweifelte, einen Schritt hätte gehen zu können. Ihre Knie fühlten sich so weich an, ihr war schwindlig. Sie sollte sich hinlegen. In ihrem Körper wallte ein Rausch auf, der sie benommen machte. Trotzdem blieb sie genug Herrin ihrer Sinne, um Asmodeus zu antworten. "Beschwerden?", wiederholte sie, schüttelte dann den Kopf. "Soweit ich mich habe untersuchen können, ist da nichts." Körperlich jedenfalls nicht. Wie ihre Seele angekratzt sein mochte, darüber schwieg sie. War sie wütend, enttäuscht, dass Asmodi sie nicht beschützt hatte? Als ihr Dämon wäre es seine Pflicht gewesen, selbst dann, wenn Haraxwesen Pflichtbewusstsein deutlich anders interpretierten und definierten. Auch Asmodi wusste wohl darum, dass man die von sich erwählte Herrin stets zu hüten hatte. Immerhin besaß sie große Macht, auch wenn er es vermutlich niemals so zugeben würde.
Vielleicht fürchtete sich Mallahall nun auch? Wovor? Wer konnte das schon sagen? Was ihre Seele erlebt hatte, würde sie verarbeiten und es würde Spuren hinterlassen, deren Tiefe des Abdrucks noch nicht ersichtlich war.
Sie lächelte. "Ich glaube, mir geht es gut. Danke." Und dann fügte sie an: "Die Wunde verheilt ebenfalls. Es wird eine Narbe zurückbleiben, aber das ist nicht so schlimm." Mallahall meinte jene Wunde, die der Dunkelelf in Kosral ihr mit dem Schwert zugefügt hatte. Beinahe wäre sie daran gestorben, aber jetzt sagte sie nur, dass sie gut verheilte. Nun, als Lichtmagierin wusste sie das wohl.

Sie ließ die Umarmung zu, erwiderte sie sogar, denn ihr Herz schlug wild vor Freude und Erleichterung, dass sie es teilen wollte. Eine Umarmung tat in solchen Momenten stets gut. "Das Elfendorf ... ich bin gespannt, wie es dort ist. Elfen sind doch auch für ihre magischen Fähigkeiten bekannt. Glaubst du, sie könnten uns helfen? Dass wir Asmodi nicht eindämmen müssen?" Mallahall erwog ebenfalls die Möglichkeit, dass es dort lichtmagische Informationen gab. Elfische Abschriften über den Zustand der Magie, deren Handhabung. Es wäre sehr aufregend, einmal Schriften über das Licht zu studieren, die aus einer vollkommen neuen Perspektive verfasst worden waren. Außerdem galten Elfen doch ebenfalls als kräuter- und heilkundig. Vielleicht besaßen sie Heilerhütten und viele weise Vertreter ihrer Kunst. Der Medicus würde sich vermutlich wohl fühlen.
Sie musste schmunzeln, wenn sie daran dachte. Möglicherweise konnte sie sich auf lichtmagischem Wege bilden und er sich auf kräuterkundige Pfade begeben. Dann würden sie abends zusammen sitzen und wieder endlos lang diskutieren, welche Methodik die Bessere wäre. Ihr Herz ging auf. Das vermisste sie.
"Zanraia soll den Eingeborenen Bescheid geben. Wir sollten ihre Gastfreundschaft nicht zu lange in Anspruch nehmen. Aber glaubst du, der Tigergott wird auf Asmodi auch ein Auge haben, wenn wir uns bei den Elfen befinden?" Das galt es zu berücksichtigen. Im Schutz des Gottes Iaszars würde sich der Dämon vielleicht zu benehmen wissen, aber wehe dem, der Tiger nahm sein Auge von ihm. Dann konnte nur noch Mallahall für Sicherheit garantieren. Wie gut, schien sie ihr Selbstvertrauen zurückzugewinnen. In Asmodeus' Umarmung fühlte sie sich schon wesentlich stärker an. Sie strahlte eine neue, kraftvolle Aura aus.

Eine Weile saß sie noch so da, auf dem Baumstumpf und in den Armen ihres Freundes. Sie schwieg endlich, genoss einfach nur den Augenblick. Es tat gut, Freunde zu haben. Und er hatte Recht. Sie sollte auch endlich einmal an sich denken, sich ein wenig schonen. Das tat sie nun. Sie sammelte Kraft für die weitere Reise. "Ich denke, damit ist es mit Etelins Plänen dahin. Es wird wohl keine Eindämmung stattfinden. Wir sollten ihm mitteilen, dass wir das Elfendorf und deren Unterstützung suchen werden. Was meinst du?" Sie löste sich von ihm und erhob sich. Sie hatten beide schon genug Zeit vergeudet. Was wohl die anderen machten? Es war Zeit, zu ihnen zurück zu kehren.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 4. Mai 2011, 14:02

Er drückte die Maga fest an sich und strich ihr sanft übers Haar. Passende Worte wollten ihm im Moment aber nicht einfallen. Er konnte nicht sagen Es wird alles wieder gut gar nichts war nämlich gut, nicht in ihrer Seele. Diese war verwundet worden und selbst er als Medicus vermochte diesen Schmerz nicht zu heilen. Er konnte ihn nur lindern indem er ihr ein guter und treuer Freund war. Er atmete tief ihren Duft ein. Herrinrrhrhrh Grollte der Dämon beinahe schon versöhnlich. Auch ihn hatte die ganze Aktion mehr geschmerzt als es die Gruppe wohl vermutete. Er hätte sie beschützen müssen, doch er hatte es nicht gekonnt weil diese verfluchten kleine Goblinbastarde ihn mit Kräutern lahmgelegt hatten! Diese Schwäche musste er bei sich selber Ausmerzen. Ja er würde in dem Wissen des Medicus herum forschen und nach einer Antwort suchen für die Bekämpfung seiner Kräuterunverträglichkeit. Während Asmodi immer wieder mal das Wissen und die Erfahrungen des Menschen anzapfte machte Aurelius dies nur selten. Erinnerungen an den Harax und die Sitten in dieser Hölle waren nichts worin man „lesen“ wollte. Er hatte es nur am Anfang getan, damals als er sich in die Höhle zurückgezogen hatte und Jahre lang fernab von den Menschen gelebt hatte. Da hatte er hineingelesen und so seinen Dämon kennen gelernt.

Der Medicus fragte sanft nach ihrem körperlichen Befinden und Mallahall gab leise Entwarnung. Es musste gut sein so, er sollte es dabei lassen und nicht auf eine Untersuchung drängen. Er musste ihr in diesem Punkt einfach nur vertrauen und dies tat er. Schliesslich war sie auch mit dem Verdacht der Schwangerschaft zu ihm gekommen.
"Ich glaube, mir geht es gut. Danke." Er nickte erleichtert und löste sich aus der Umarmung. „Gut.“ Lächelte er ihr entgegen. „Ich glaube es geht uns allen wieder besser. Wir konnten Etelin retten, wir sind hier vorerst sicher, Asmodi benimmt sich, Castus ist wohl auf und auch Zanraia erfreut sich bester Gesundheit.“ Auch mal gute Nachrichten von sich zu geben war immerhin eine schöne Abwechslung zu jenem was in der letzten Zeit die Gruppe beschäftigt hatte.
"Die Wunde verheilt ebenfalls. Es wird eine Narbe zurückbleiben, aber das ist nicht so schlimm." er kratzte sich die Stirn. „Ja, in der Narbenheilkunde seid ihr Lichtmagier uns weit überlegen.“ Gab er zu. Er konnte nur mit Nadel und Faden hantieren da blieben deutlich mehr spuren als wenn man mit Lichtmagie eine Wunde schloss. Aber Mallahall hatte überlebt und würde keine einschränkenden Schäden mit sich führen. Das war die Hauptsache.

"Das Elfendorf ... ich bin gespannt, wie es dort ist. Elfen sind doch auch für ihre magischen Fähigkeiten bekannt. Glaubst du, sie könnten uns helfen? Dass wir Asmodi nicht eindämmen müssen?" Er nickte. „Ja, allerdings. Ich bin in meinem Leben noch nicht vielen Elfen begegnet.“ Dies zeigte wie wenig der arme Kerl eigntlich in der Welt herumgekommen war wenn man bedachte wie lange er schon darauf wandelte. „Aber sie sollen sehr weise sein und ein ganz eigenes Verständnis der Natur und deren Geschöpfe zu haben.“ Asmodeus schien sich wohl genau so über die Idee in die Elfenstadt zu freuen wie Mallahall… nun dies war nicht ganz richtig, Aurelius freute sich, Asmodi fand das Unterfangen grässlich. Elfen prärärhrhrhr! Warum sollten wir zu diesen Blümchenfressern gehen wollen?! GAR NICHTS KÖNNEN DIE! Da bleib ich noch lieber bei diesen Primitivlingen hier! Warum die grosse Abneigung gegenüber den Elfen? Der Dämon kannte sie wohl ein bisschen besser als der Medicus. Elfen galten als magisch Hochbegabt und Weise, ihre Reinheit war im Harax verpönt. Elfen waren teilweise so aufrichtig, dass sein Seelenfeuer ihnen nichts anhaben konnte. Kein Wunder mochte er sie also nicht. Die Elfen waren meist so im Einklang mit sich und der Natur dass sie keine Angriffsfläche boten.

„Asmodi gefällt es ganz und gar nicht… ein Grund mehr dorthin zu gehen.“ War dieser Satz nicht paradox für einen Mann der unter einem Liebeszauber zum Dämon stand? Ganz und gar nicht, Aurelius bestreben war seinen Dämon zu schützen. Orte wo kein Chaos herrschte würden ihn schon wieder offen machen für die Lehren Mallahalls und Etelins. Aurelius sehnte sich geradezu nach einem friedlichen Ort, wo er und sein Dämon etwas zur Ruhe kommen konnten.
"Zanraia soll den Eingeborenen Bescheid geben. Wir sollten ihre Gastfreundschaft nicht zu lange in Anspruch nehmen. Aber glaubst du, der Tigergott wird auf Asmodi auch ein Auge haben, wenn wir uns bei den Elfen befinden?" Aurelius stutzte. „Ich weiss es nicht Mallahall, aber er hat von seinem Wald gesprochen, wenn sich die Elfenstadt noch im Urwald befindet, warum nicht? Vielleicht können wir Kanuha bitten den Tigergott zu fragen.“

"Ich denke, damit ist es mit Etelins Plänen dahin. Es wird wohl keine Eindämmung stattfinden. Wir sollten ihm mitteilen, dass wir das Elfendorf und deren Unterstützung suchen werden. Was meinst du?" Er nickte. „Ja.“ Er erhob sich, entliess den Frosch wieder in Freiheit und räumte die Untersuchungsgegenstände auf, er würde sie den Eingeborenen wieder zurückgeben. In der Elfenstadt konnte er sich dann vielleicht eine neue Ärztetasche besorgen. MICH FRAGT KEINER OB ICH DORT HIN WILL! Beschwerte sich der Dämon lauthals. Doch Aurelius ignorierte ihn. „Lass uns in die Elfenstadt gehen.“ Sagte er entschlossen. Erst als sie ein Stück bereits gegangen waren spürte Asmodeus wie seine Anspannung langsam von ihm herabfiel. Wie sorgevoll hatte er den Frosch doch betrachtet! Eine Schwangerschaft wäre eine Katastrophe für die Gruppe gewesen.

Habt Dank ihr Götter! ACH JETZT HÖR DOCH AUF ZU BEEETEN! DIE INTERESSIEREN SICH DOCH EINEN SCHEISSDRECK FÜR DICH UND DEIN MÜNDEL!" Aurelius lächelte. Sie ist nicht mein Münde, DU bist IHRES. Der Dämon fluchte lauthals auf und verzog sich in die tiefen von Aurelius bewusstsein.

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. Mai 2011, 16:15

Während sich Mallahall und Asmodeus umarmten, weil Letzterer der Magierin Trost spenden wollte wie sie es von einem Freund erwarten konnte, legte sich die schmale Hand auf die Brust des Medicus'. Sie stricht über sein Herz, als wollte sie sehnsüchtig den Herzschlag spüren. "Es ist nicht deine Schuld. Du konntest nichts tun." Waren die Worte an Aurelius oder den Dämon gerichtet? Hatte Mallahall Asmodi gehört oder instinktiv sein inneres Grollen gefühlt? Sie gabe keine weiteren Worte dazu ab, aber beiden Seelen in diesem Körper sicherlich einiges zum Grübeln.
"Wir haben einiges durchgemacht und alles so gut überstanden, wie wir konnten." Und darauf konnten sie wirklich stolz sein. Welche Abenteuer sie als Gruppe bereits gemeistert hatten und noch immer waren sie alle zusammen: Asmodeus, Mallahall, Etelin und Zanraia. Außerdem waren der kleine Castus und die Elfe Cinnamin hinzugekommen. Ja, eine Elfe, noch dazu jene Person, in die der Dämon verliebt war - auch wenn es sich nur um einen Zauber handelte. Vermutlich würde sie die einzige Elfe bleiben, der er mit ein wenig Respekt begegnete. Das Dorf im Urwald zu besuchen sollte sich noch als neues Abenteuer entpuppen, dessen waren sie sich wohl alle bewusst.
"Es ist seltsam, dass du so wenig Elfen kennst. Du bist doch mindestens so alt wie dieses Volk werden kann, oder nicht?" Mallahall musterte Asmodeus. Er hatte ihr niemals viel von seinem Leben erzählt, aber sie hatte erfahren, dass er einige Zeit zurückgezogen gewesen war. Dass er dabei in einer Höhle gehaust hatte, wusste nicht einmal sie. Mallahall vermutete ja, er habe sich eine Hütte in einem der Wälder oder in den Bergen gesucht. Letzteres hätte Asmodi vielleicht gefallen: die Kargheit der Felsen, die kalten Winde und das schneidige Wetter. Alles war fernab von dem, was er verabscheute: Kräuter, Blumen und die bunte Farbenpracht natürlichen Wuchses. "Naja", lächelte sie und tätschelte ihrem Freund die Hand. "Jetzt wirst du Gelegenheit bekommen, eine ganze Menge Elfen kennen zu lernen, nehme ich an. Ich selbst habe ein paar Elfen in Zyranus gekannt. Sie sind gute Naturmagier, aber ... Meister Adelmund hatte auch einmal einen lichtmagischen Elfenheiler zu Besuch. Er brachte mir bei, den Herzschlag genau zu lesen. Ich erinnere mich noch gut an diesen Elfen." Ihr Blick schweifte auf, fixierte einen leeren Punkt im Raum. Es war eine schöne Zeit gewesen, damals als Adelmunds Schülerin. Sie hatte ihn mehr als geschätzt und immer war ihr Lehrer bemüht gewesen, ihr so viele Facetten der Lichtmagie zu zeigen wie es ihm möglich war. Vielleicht hatte er sie deshalb damals überredet, sich als Zigeunerin zu verdingen. War es denn so gewesen? Ihre Erinnerung daran verschwamm.

"Asmodi gefällt es ganz und gar nicht ... ein Grund mehr, dorthin zu gehen." "Oh, du klingst ja fast gehässig!" Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Wir reisen doch nicht zu den Elfen, um Asmodi zu verärgern. Ich hoffe darauf, dass sie uns unterstützen können. Vielleicht gibt es einen Weg, dass wir überhaupt nicht mehr an eine Eindämmung denken müssen. Nie wieder." Erneut legte sie ihre Hand an seine Brust, dort, wo das Herz schlug. Sie schien es als Hort des Dämons auserkoren zu haben, wo es sich doch am wenigsten dafür zu eignen schien. Wenn man Asmodi genau ergründete und ihm eine feste Stelle im Körper eines Wirts zuwies, so würde ihm persönlich wahrscheinlich der Verstand gefallen. Das konnte man zumindest schätzen, war es doch seine Domäne. Den Verstand vernebeln, betören, verrenken und letztendlich von seinem Seelenfeuer brennen zu lassen. Es war nicht das Herz, in dem auch Liebe und die menschliche Seele behaust waren.

"Ja, Kanuha wird wissen, ob wir auch bei den Elfen unter dem Schutz dieses Gottes stehen. Zanraia sollte uns die Sprache der Eingeborenen lehren. Es wäre von Vorteil, wenn wir nicht immer sie vorschicken müssen." Wobei Kanuha ja gezeigt hatte, dass sie Celcianisch verstand. Sie konnte man jederzeit fragen und eine Antwort erhoffen, die man auch verstand. Das würden sie vor ihrer Abreise tun müssen. "Gibt es Ausrüstung, die wir dringend brauchen? Du kennst dich als Medicus besser mit Kräutern aus. Vielleicht solltest du deine Vorräte aufstocken." Sie erhob sich. Genug über ihren Seelenfrieden gesprochen - ach, Mallahall wusste selbst, dass sie darüber eigentlich nur geschwiegen hatten. Aber wenn es um sie selbst ging war sie nun einmal nicht gerade für lange sentimentale Gespräche. Sie wollte lieber aktiv sein und so sprach sie: "Ich will mich um die Wasservorräte kümmern. Etelin und Cinnamin könnten Proviant beschaffen, was meinst du? Zanraia wird wohl als Übersetzerin für uns alle zur Verfügung stehen müssen und sich letztendlich um Castus kümmern. Der Kleine braucht viel Aufmerksamkeit." Sie tippte sich ans Kinn. "Oder du tauschst mit ihr." Schließlich sollte der Vater fortan mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen. Asmodeus sollte ihn endlich aufwachsen sehen und aktiv daran teilhaben dürfen. Es erwärmte das Herz der Magierin, daran zu denken. Er besaß nun Familie und viel Verantwortung, aber alles würde von einer Freude des Vaterseins überdeckt werden, die ihm niemand mehr nehmen konnte. Es war einfach nur rührend.
"Bereiten wir uns entsprechend vor!"

Wofür auch immer sich Asmodeus letztendlich entschied, die anderen verfolgten gewissenhaft ihre Aufgaben. Die Tabiki gingen den Besuchern freundlich zur Hand. Sie wickelten Fleisch und Haufen von Nüssen und Früchten in große Blätter, die in Körbe und Taschen aus Tierhäuten gestopft wurden. Das Wasser würde ebenfalls in zu Trinkbeuteln verarbeiteten Häuten transportiert werden. Mallahall hatte sich mit Zanraias Hilfe von den Tabiki zu einem kristallklaren Teich mitten im Dschungel führen lassen. Niemals zuvor hatte die Stadtbewohnerin so reines Wasser gesehen, erst recht nicht probiert. Es weckte sofort alle Lebensgeister.
Etelin war kurz darauf zu den Kriegern der Tabiki gegangen. Ebenfalls Dank Zanraia und ihrer Sprachkenntnisse konnte er Tauruk davon überzeugen, ihnen einige Waffen zu überlassen. Sicher war sicher, selbst dann, wenn sie mit Speeren und Steinmessern schlecht umzugehen wussten. Etelin packte auch noch zwei Steinschleudern ein und suchte den Rest des Tages nach Munition. "Das könnte mir gefallen. Es ist mal etwas Anderes, was ich Asmodeus gegen den Kopf schlagen könnte."
"Du machst Witze, emotionsloser Lich?"
Die Stimmung heiterte sich auf. Die Aufbruchsbereitschaft sorgte für neue Motivation und selbst Cinnamin packte hart mit an. Der Gedanke, zu anderen Elfen zu gehen, beflügelte sie. Es mochten nicht die neldorethischen Elfen ihrer Heimat sein, aber es waren jene vom schönen Volk und ihr zugehöriger als es Menschen jemals sein könnten. Vielleicht gelang es, sie um Hilfe zu bitten. Ihre Freunde und Verwandten waren noch immer Gefangene des dunklen Volkes. Sie konnte nur zu Florencias Söhnchen Feylin beten, er möge ihre Hoffnung segnen, dass die Elfen Neryans noch nicht alle tot waren.
Als der Tag bereits weit voran geschritten war, kramte die Gruppe letzte Ausrüstungsgegenstände zusammen. Alles lag aufbruchsfertig auf einem Haufen mitten im Dorf der Tabiki und wurde dort von zwei Eingeborenen bewacht, denn vorwitzige kleine Nagetiere hatten bereits versucht, die Körbe zu plündern.
Kanuha stand in der Nähe. Es schien ihr bereits besser zu gehen. Sie beobachtete das Treiben, stützte sich auf einen hohen Stab, der in der Krone verwurzelt war wie ein Baum. Glocken aus ausehölten Nussschalen hingen an den knorrigen Ästen. Kleine Steinchen darin sorgten dafür, dass der Stab bei jeder Bewegung leise klackerte und raschelte. Sie entdeckte Asmodeus und winkte ihn zu sich heran. "Du kommst mit ... Daimon zurecht?", fragte sie. Neugier lag in ihrer Stimme, ebenso wie in ihrem wachen Blick.
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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 8. Mai 2011, 12:44

Aurelius seufzte auf als Mallahall gegen seine Brust klopfte. Die Zärtlichkeit tat ihm gut. Doch die Worte welche die Heilerin sprach machten ihn umso nachdenklicher. "Es ist nicht deine Schuld. Du konntest nichts tun." Er erwiderte darauf nichts. Versank in Schweigen. Nein, er hatte nichts tun können er war ja nicht mal am Drücker gewesen… a..als es passiert war. “WILLST DU SAGEN ICH BIN SCHULD?! WAS HÄTTE ICH DEN TUN SOLLEN! DIE HABEN MICH MIT KRÄUTERN LAHMGELEGT! DIESE VERFLUCHTEN GOBLINS ICH HÄTTE ALLE TÖTEN SOLLEN!“ Aurelius seufzte. Wenn es anders gekommen wäre, wer weiss ob wir dann heute hier gewesen wären. Nun sind wir wenigstens frei. Ja, aber zu welchem Preis?

Das was Mallahall zugestossen war hing wie ein schweigender Schatten über der Gruppe. Aurelius und Asmodi hatten daran zu nagen. Sie fühlten sich beide Schuldig, trotz ihrer Worte. „Wir hätten helfen müssen.“ Brummte er schliesslich, ohne zu wissen ob Mallahall ihn überhaupt gehört hatte.
"Wir haben einiges durchgemacht und alles so gut überstanden, wie wir konnten." Er blickte zu ihr auf. „Ja… und wir haben es alle überlebt. Das ist das wichtigste.“ Hauchte er leise und strich über Mallahalls Hand. „Alles andere… wird heilen.“ Versuchte er ihr Mut zuzusprechen. Sie kamen auf etwas weltlichere und leichtere Themen zu sprechen. Mallahall wunderte sich darüber dass Aurelius kaum Elfen kannte. "Es ist seltsam, dass du so wenig Elfen kennst. Du bist doch mindestens so alt wie dieses Volk werden kann, oder nicht?" Er schaute sie an. Lächelte matt. „Ich bin nicht viel in der Welt herumgekommen, weisst du? Ich kenne eigentlich Hauptsächlich nur den östlichen Teil Celcias. Pelgar, Andunie und das Fischerdorf…“ Er schwieg nachdenklich. „Ob Andunie in Gefahr ist?“ Die Gruppe hatte ja nicht mitbekommen was für ein Krieg da draussen tobte. „Dort gibt es den besten Apfelwein…. Und die Leute sind viel offener und freundlicher als jene in Pelgar. Einst wollte ich mich dort niederlassen. Doch…“ Er zuckte mit den Schultern. „Dann kam halt alles anders.“

"Jetzt wirst du Gelegenheit bekommen, eine ganze Menge Elfen kennen zu lernen, nehme ich an. Ich selbst habe ein paar Elfen in Zyranus gekannt. Sie sind gute Naturmagier, aber ... Meister Adelmund hatte auch einmal einen lichtmagischen Elfenheiler zu Besuch. Er brachte mir bei, den Herzschlag genau zu lesen. Ich erinnere mich noch gut an diesen Elfen." Es schmerzte Aurelius jedes Mal wenn sie von Meister Adelmund sprach. Für seinen Tod fühlte er sich noch immer verantwortlich. Er hatte sich Zanraia hingegeben, hatte damit dem Dämon eine Möglichkeit gegeben auszubrechen. Dieses Viech hätte damals beinahe die ganze Stadt mit der Seuche der schwarzen Würmer verpestet. Zum Glück war dieses unterfangen gescheitert. Doch das Opfer war gross gewesen. Adelmund… Er seufzte und dachte an die Zeit im Turm zurück… und an die Strafe. Woran sich sein Verstand nicht erinnern konnte das spürte sein Herz. Jener Moment als Mallahall auf das Seelchen losgegangen war und es einfach so in sich zusammengeschmolzen war. Jener Moment als der Dämon sich dazu entschlossen hatte den Menschen zu retten. Sie hatten wahrlich bewegende Zeiten hinter sich. Es war so viel passiert.

„Wenn wir in der Elfenstadt sind, sollten wir Meister Adelmund gedenken. Er wäre sehr stolz auf dich Mallahall.“ Die Elfenstadt ja, Asmodi freute sich gar nicht darauf und genau dies gab den Anlass für Aurelius sich selbst umso mehr zu freuen. Asmodi musste man ab und an zu seinem Glück zwingen und bei der Elfenstadt hatte der Medicus ein gutes Gefühl.
Oh, du klingst ja fast gehässig!" Aurelius hob sofort seine Hände. „N..nein so war das nicht gemeint.“ Hauchte er kleinlaut. "Wir reisen doch nicht zu den Elfen, um Asmodi zu verärgern. Ich hoffe darauf, dass sie uns unterstützen können. Vielleicht gibt es einen Weg, dass wir überhaupt nicht mehr an eine Eindämmung denken müssen. Nie wieder." „Ja… so habe ich das auch gemeint. Asmodi spürt wohl dass Arbeit auf ihn zukommt, das macht ihn nur nervös. Aber ich freue mich sehr auf die Stadt.“

"Ja, Kanuha wird wissen, ob wir auch bei den Elfen unter dem Schutz dieses Gottes stehen. Zanraia sollte uns die Sprache der Eingeborenen lehren. Es wäre von Vorteil, wenn wir nicht immer sie vorschicken müssen." Er schaute sie an. „ich glaube dafür werden wir nicht mehr die Zeit haben, ausserdem spricht Kanuha celcianisch. Wir werden direkt mit ihr sprechen müssen.“ Das machte ohnehin am meisten Sinn.
"Gibt es Ausrüstung, die wir dringend brauchen? Du kennst dich als Medicus besser mit Kräutern aus. Vielleicht solltest du deine Vorräte aufstocken." Er lächelte. „ich glaube Asmodi würde mich lynchen wenn ich Kräuter sammeln gehe. Zuerst sollten wir in Erfahrung bringen wie weit entfernt die Stadt ist und wie wir dort hinkommen.“

"Ich will mich um die Wasservorräte kümmern. Etelin und Cinnamin könnten Proviant beschaffen, was meinst du? Zanraia wird wohl als Übersetzerin für uns alle zur Verfügung stehen müssen und sich letztendlich um Castus kümmern. Der Kleine braucht viel Aufmerksamkeit." Er nickte.
"Oder du tauschst mit ihr." „Ja. Das ist eine sehr Idee, dann kann Zanraia die Kräuter sammeln.“ Er lächelte. Aurelius ging zu Castus und nahm ihn zu sich. Er gab seiner Geliebten eine Liste mit Kräuter die sie benötigen könnten und hielt sie an diese entweder selbst zu behalten oder Mallahall zu geben. Er wollte sie nicht auf sich tragen. Es war gut Kräuter dabei zu haben für denn Fall dass auch Asmodi Probleme machen würde.
Aurelius kümmerte sich rührend um seinen Sohn. Er spielte mit ihm, wickelte ihn wenn nötig und hielt ihn während er schlief. Am Abend dann war alles vorbereitet und die Gruppe versammelte sich in der Dorfmitte. Eine Frage jedoch stand noch im Raum und es war Kanuha die sie stellte. Er blickte zu ihr hin.
„Seine Herrin ist Gestärkt, wie auch mein Geist. Aber glaubst du, der Tigergott wird auch auf ihn achten wenn wir in der Elfenstadt sind?“

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Re: Letzte Rettung?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 10. Mai 2011, 16:56

Sie waren abreisefertig und standen oder saßen nun auf dem Dorfplatz, um auf den letzten ihrer Gruppe zu warten. Asmodeus. Jeder von ihnen trug einen Beutel aus Tierhäuten, in denen sie Vorräte und andere Ausrüstung verstauen konnten. Hinzu kamen Wasserschläuche, sowie kleine Obstkörbe. Gerade über letztere freute sich besonders der kleine Castus. Er hockte auf dem platt getretenen Erdboden, einen umgestoßenen Korb vor sich und zerdrückte die Früchte. Seine kleinen Finger klebten bereits vom Saft, der aus Beeren, überreifem Fallobst und anderen Köstlichkeiten tropfte, die er mit den Patschehänden zerquetscht hatte. Fröhlich schob er sich das Fruchtfleisch einer zerstampften Orange zwischen die Lippen und saugte daran. Sofort verzog er quietschend den Mund. Da hatte er wohl ein saures Stück erwischt.
Zanraia beugte sich zu dem kleinen Wunder herunter. Sie hatte einige Diskussionen mit den Tabiki geführt. Vielen gefiel es nicht, dass sie gehen wollte. Castus galt als Gottesgeschenk, als Wunderheiler unter ihrem Volk. Eine solche Gabe ziehen zu lassen, bedeutete viel. Aber letztendlich hatte die Mutter sich überzeugen können. Das Kind brauchte einen sicheren Platz. Die Elfen konnten diesen bieten und zudem musste sie mit Asmodeus mitgehen. Er war der Vater - respektive die Väter. Castus musste eine größere Bindung zu ihnen aufbauen. Dabei fing das doch schon ganz gut an, selbst bei Asmodi. Als sich Aurelius um das Kleinkind gekümmert hatte, während alle anderen mit den Abreisevorbereitungen beschäftigt gewesen waren, hatte das Kind nicht nur gelacht. In einem friedvollen Moment, da es so aussah, als wollten Castus gleich die Augen zufallen, hatte er sich an die Brust des Papas geschmiegt und leise gegrollt. Dämonisches Grollen, wie man es von Asmodi kannte, nur wesentlich kindlicher. Es war wie der erste Versuch eines Löwenbabys zu brüllen. Da kam meist auch nur ein kratziges Fauchen heraus, aber dass es Potenzial besaß, war zu erkennen. Wie würde sich Castus noch entwickeln? Sie alle mussten ein Auge darauf haben, nicht nur Zanraia.

Neben ihr standen Etelin und Cinnamin. Der Lich stützte sich auf den knorrigen Holzstab, der ihm von einem Tabiki überlassen worden war. Er hatte etwas, das einem Naturmagier besser gepasst hätte als einem Nekromanten, aber es handelte sich auch nicht um einen Zauberstab. Einfaches Holz, ausreichend, Asmodi eines über die Rübe zu geben, falls es die Situation erforderte. Etelin trug noch immer seine dunklen Roben. Sie waren zerschlissen, aber er hatte nicht auf sie verzichten wollen. Ganz im Gegensatz zu der Elfe Cinnamin, die sich wohl immer heimlicher unter den Eingeborenen fühlte. Diese Menschengattung zählte schließlich auch irgendwo zu einem der Naturvölker. Sie trug jetzt einen Rock aus Fellen, der ihr knapp bis zum Ende der Oberschenkel reichte. Ihre helle Haut besaß einen fast zimtfarbenen Schimmer. Oberhalb des Rockes zeigte sich ihr Bauch. Die Tabiki hatten ihn bemalt. Jetzt kringelte sich um ihren Nabel ein Muster aus kleinen Nüssen und Blättern. Sie trug ein bauchfreies Oberteil aus Lederlappen. Die meisten Tabikifrauen waren nackt und verstanden nicht so ganz, warum sich die Fremden bedeckt hielten, aber sie hatten geholfen, diese primitive Art der Kleidung anzufertigen. Man hatte Cinnamin aber vor allem schmücken wollen. So trug sie ledernen Armbänder mit kleinen Holzperlen, ausgehölten Nüssen und befestigten Pflanzenstielen. Ihr Haar hielt ein Band zusammen, das Dutzende bunte Papageienfedern aufwies. Sie sah wild und doch zerbrechlich aus.
Ganz anders als Mallahall, die sich zwar auch nicht den Spaß einer Hochsteckfrisur hatte nehmen lassen - auch in ihrem Haar fanden sich nun jede Menge bunter Feder - aber auf ihre weißgoldene Robe hatte sie wie Etelin nicht verzichten wollen. Von weißgolden konnte man jedoch schon lange nicht mehr sprechen. Die Farben waren ermattet, mit Schmutz und getrocknetem Blut befleckt, der Stoff an vielen Teilen zerrissen. Sie machte den Eindruck eines Flüchtlings, Krieg und Vergewaltigung entkommen. Asmodeus wusste, dass es anders war.

Der Medicus befand sich in Kanuhas unmittelbarer Nähe. Die Hohepriesterin sah wieder besser aus. Sie hatte eine gesunde Farbe zurückgewonnen und der Schrecken war endlich aus ihren Augen gewichen. Sie hatte sich erholt. Nun strahlte sie wieder die alte Würde aus, mit der sie der Gruppe zum ersten Mal begegnet war. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Züge, als der Mann neben ihr von wiedergekehrter Stärke erzählte. Sie nickte. "Das gut", sagte sie und lauschte der nächsten Frage. "Iaszar unser Gott der Jagd. Wenn er Beute beobachtet, er sie stets auch verfolgt - wenn sich lohnen. Er werden wachen und zuschlagen, wenn er müssen." Sie berührte seinen Oberarm. "Elfen haben andere Götter. Aber verlassen dich, Iaszars Tigerauge sehen all eure Taten." Das waren dann wohl die Abschiedsworte.
Einige Tabiki näherten sich Zanraia und umarmten sie. Man überreichte ihr eine Halskette aus roten Perlen, die sie lächelnd annahm. Sie hob Castus auf den Arm, doch schon erschien eine Tabikifrau mit einem weiteren Beutel. Dieser war mit Fell gefüttert und man konnte ihn sich quer über die Brust hängen. Sie legte ihn Zanraia an, zeigte ihr dann, wie sie ihr Kind darin betten musste, dass es bequem vor ihrer Brust baumelte und zog sich dann wieder zurück. "Ich habe eine Tragehängematte geschenkt bekommen!" Zanraia freute sich sichtlich darüber. Schon schaukelte sie den Beutel etwas, damit Castus schneller einschlief.
"Können wir abreisen?", erkundigte sich Etelin, der auf Kanuha und Asmodeus zugelaufen kam. "Welchen Weg müssen wir einschlagen?"
Kanuha nickte. Dann zeigte sie auf zwei Tabikimänner. Diese waren mit Speeren bewaffnet und hatten sich Oberkörper und Gesicht mit Blut bemalt. "Sie euch zeigen Weg. Ihnen folgen." Schon setzten sich die Jäger in Bewegung. "Sie leider nur verstehen Tabija." Das sollte kein Problem sein, solange Zanraia in der Nähe war. Jetzt konnte man sich auf den Weg machen.


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