Das Zentrum elfischen Lebens
Verfasst: Mittwoch 25. Mai 2011, 17:55
Asmodeus kommt von Der Urwald Kapayu -> Undurchdringlicher Dschungel
Shyána Nelle war ein verborgener Traum inmitten der grünen Hölle, die sich Kapayu nannte. Es war kaum zu glauben, dass sich zwischen Riesenschlangen und -spinnen, Fleisch fressenden Pflanzen, Treibsandlöchern und mörderisch spitzen Dornenranken etwas so Schönes wie dieses Tal verstecken konnte. In einer Senke gelegen und somit vom Schutz hohen Gesteins umgeben, von dem noch Teile des Urwaldes zum herab wuchsen, fand sich ein zauberhaftes weites Tal. In er Mitte befand sich ein kristallklarer, fast ovaler See. Wasserfälle von den Klippen vergossen ihr erfrischendes Nass in die Senke. Es bildeten sich Bäche und kleine Flüsse. Sie alle strömten in den See hinein. Winzige Brücken aus Stein oder Holz führten über diese Wasserstraßen. Sie besaßen unterschiedliche Baustile, aber hatten eine naturnahe, geschwungene Basis. Die Senke war erfüllt von kleinen Hainen und Wäldern, wie es sie im Urwald nicht gab. Hier mochten ebenfalls exotische Pflanzen ihr Dasein fristen, aber es wuchsen auch heimische Bäume, Sträucher und Blumen. Von ganz Shyána Nelle ging ein angenehmer Duft aus. Das Tal roch und schmeckte nach Leben.
Direkt am See gelegen befand sich die Stadt der Elfen: Shyána. Sie war nach der Talsenke benannt und ihre Größe war erstaunlich. Sie mochte mit Metropolen wie Andunie, Santros oder Pelgar mithalten, aber keine der anderen Städte besaß so viel Schönheit. Das Heim der Elfen schmiegte sich in dieses Tal, als sei es darin geboren und nicht aufgebaute worden. Jedes Türmchen, jedes Dach befand sich am richtigen Platz, um alles in ein paradiesisches Bild zu tauchen. Idylle strahlte aus jedem geöffneten Fenster. Die Mauer, die die Stadt umgab, stellte nur eine Abgrenzung dar und keinen massiven Schutzwall gegen mögliche Feinde. Shyána besaß keine Feinde. Hier war es ruhig und friedlich. Tiere und Elfen des Tals lebten im Einklang. Man jagte im Urwald, nicht aber in der Senke. Hier züchtete man, was man liebte und deshalb scheuten die Tiere auch nicht. Sie spazierten neben den Elfen her als seien sie deren vierbeinige Gefährten.
Auf ihrem Weg hinunter in die Stadt und an kleineren Elfenhäusern vorbei, die Gehöfte des Umlandes bildeten, konnten Asmodeus, Etelin, Cinnamin, Mallahall und Zanraia sogar sehen, dass die Tiere fromm in die Häuser spazierten. Sie erhielten keine Rüge. Da schaute ein stolzer Hirsch aus einem Fenster. Andernorts saß eine Eule auf dem Küchentisch und ließ sich eine gefangene Maus schmecken. Die Elfe, die sich direkt bei ihr aufhielt, stellte eine Schale Wasser bereit und legte sich schon einmal einen Lappen hin, um das Mäuseblut fort zu wischen, sobald ihre gefiederte Freundin mit der Mahlzeit fertig war. Es herrschte eine andere Kultur vor. "Wunderschön", kommentierte Mallahall die Szenerie. Sie war fasziniert vom Leben der Elfen.
"Sie tragen noch so viel von der Natürlichkeit und Unschuld in sich", fügte Cinnamin hinzu. "Man fühlt sich als Elfe glatt ein wenig beschämt. In meiner Heimat ist das Leben anders."
"Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, Cinnamin. Ihr habt Eure Kultur und die Shyáner Elfen ihre eigene. Aber vielleicht lassen sie Euch teilhaben und lernen."
"Das ist ein wundervoller Gedanke, Etelin. Habt Dank."
Andryél und seine Elfen geleiteten die neuen Gäste des Tals in ihre Stadt. Die Tore standen offen. Es gab keine Wachen, die sie aufhielten. Zwar standen Bogenschützen auf den Mauern, doch sie unterhielten sich gemütlich und winkten die Eintreffenden hindurch. In anderen Städten wurde man vorher stundenlang gemustert oder brauchte gar ein geheimes Zauberwort oder einen Passierschein, um überhaupt hinein zu gelangen. Die Shyáner zeigten sich offener. Sie fürchteten keine Feindseligkeit. Vielleicht war dies auch ein Fehler. Immerhin hatten sie nun einen Dämon zu Gast.
"Ich werde zum Schloss gehen und vor der Königin sprechen. Sicher möchte sie euch empfangen. Sie ist immer an Fremden interessiert, denn ihr könnt Geschichten und Neuigkeiten von außerhalb des Kapayu bringen", sagte Andryél. "Es wird jedoch eine Weile dauern, bis man euch zur Königin vorlässt. Vielleicht wollt ihr inzwischen unsere Stadt erkunden? Wir haben viel zu bieten." Er lächelte. Man hatte den Marktplatz erreicht. Hier boten einige Elfen ihre Waren und Dienstleistungen an, aber es zeigte sich schnell, dass sie dafür selten Geld verlangten. Man tauschte und es herrschte eine allgemein fröhliche Stimmung. In der Nähe spielte eine Harfnerin zusammen mit einem Geiger ihre Weisen. Kinder tollten bei einem Brunnen herum. Sie jagten Schmetterlinge, die sich auf ihren Haarkränzen niederließen. Viele von ihnen trugen Kostüme aus Bausch und Seide, an die man kleine Flügel befestigt hatte. So erinnerten die Elfenkinder an übergroße Feen.
"Schaut euch nur um und fragt. Wir Shyáner werden euch Rede und Antwort stehen, wenn ihr etwas nicht wisst. In zwei Stunden könnt ihr euch zum Schloss aufmachen. Es ist nicht zu übersehen. Folgt dem großen Treppenaufgang bis vor das Eingangsportal und fragt notfalls nach mir. Ich sollte bis dahin aber schon dort auf euch warten. Ich führe euch dann zu Königin Federtanz. Bis dahin." Andryél verneigte sich ausladend tief, küsste den Frauen die Hand und strich Castus über den Kopf. Dann machten er und seine Jäger sich auf den Weg zum Schloss. Asmodeus, Mallahall, Etelin und die anderen blieben auf dem Marktplatz zurück.
Shyána Nelle war ein verborgener Traum inmitten der grünen Hölle, die sich Kapayu nannte. Es war kaum zu glauben, dass sich zwischen Riesenschlangen und -spinnen, Fleisch fressenden Pflanzen, Treibsandlöchern und mörderisch spitzen Dornenranken etwas so Schönes wie dieses Tal verstecken konnte. In einer Senke gelegen und somit vom Schutz hohen Gesteins umgeben, von dem noch Teile des Urwaldes zum herab wuchsen, fand sich ein zauberhaftes weites Tal. In er Mitte befand sich ein kristallklarer, fast ovaler See. Wasserfälle von den Klippen vergossen ihr erfrischendes Nass in die Senke. Es bildeten sich Bäche und kleine Flüsse. Sie alle strömten in den See hinein. Winzige Brücken aus Stein oder Holz führten über diese Wasserstraßen. Sie besaßen unterschiedliche Baustile, aber hatten eine naturnahe, geschwungene Basis. Die Senke war erfüllt von kleinen Hainen und Wäldern, wie es sie im Urwald nicht gab. Hier mochten ebenfalls exotische Pflanzen ihr Dasein fristen, aber es wuchsen auch heimische Bäume, Sträucher und Blumen. Von ganz Shyána Nelle ging ein angenehmer Duft aus. Das Tal roch und schmeckte nach Leben.
Direkt am See gelegen befand sich die Stadt der Elfen: Shyána. Sie war nach der Talsenke benannt und ihre Größe war erstaunlich. Sie mochte mit Metropolen wie Andunie, Santros oder Pelgar mithalten, aber keine der anderen Städte besaß so viel Schönheit. Das Heim der Elfen schmiegte sich in dieses Tal, als sei es darin geboren und nicht aufgebaute worden. Jedes Türmchen, jedes Dach befand sich am richtigen Platz, um alles in ein paradiesisches Bild zu tauchen. Idylle strahlte aus jedem geöffneten Fenster. Die Mauer, die die Stadt umgab, stellte nur eine Abgrenzung dar und keinen massiven Schutzwall gegen mögliche Feinde. Shyána besaß keine Feinde. Hier war es ruhig und friedlich. Tiere und Elfen des Tals lebten im Einklang. Man jagte im Urwald, nicht aber in der Senke. Hier züchtete man, was man liebte und deshalb scheuten die Tiere auch nicht. Sie spazierten neben den Elfen her als seien sie deren vierbeinige Gefährten.
Auf ihrem Weg hinunter in die Stadt und an kleineren Elfenhäusern vorbei, die Gehöfte des Umlandes bildeten, konnten Asmodeus, Etelin, Cinnamin, Mallahall und Zanraia sogar sehen, dass die Tiere fromm in die Häuser spazierten. Sie erhielten keine Rüge. Da schaute ein stolzer Hirsch aus einem Fenster. Andernorts saß eine Eule auf dem Küchentisch und ließ sich eine gefangene Maus schmecken. Die Elfe, die sich direkt bei ihr aufhielt, stellte eine Schale Wasser bereit und legte sich schon einmal einen Lappen hin, um das Mäuseblut fort zu wischen, sobald ihre gefiederte Freundin mit der Mahlzeit fertig war. Es herrschte eine andere Kultur vor. "Wunderschön", kommentierte Mallahall die Szenerie. Sie war fasziniert vom Leben der Elfen.
"Sie tragen noch so viel von der Natürlichkeit und Unschuld in sich", fügte Cinnamin hinzu. "Man fühlt sich als Elfe glatt ein wenig beschämt. In meiner Heimat ist das Leben anders."
"Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, Cinnamin. Ihr habt Eure Kultur und die Shyáner Elfen ihre eigene. Aber vielleicht lassen sie Euch teilhaben und lernen."
"Das ist ein wundervoller Gedanke, Etelin. Habt Dank."
Andryél und seine Elfen geleiteten die neuen Gäste des Tals in ihre Stadt. Die Tore standen offen. Es gab keine Wachen, die sie aufhielten. Zwar standen Bogenschützen auf den Mauern, doch sie unterhielten sich gemütlich und winkten die Eintreffenden hindurch. In anderen Städten wurde man vorher stundenlang gemustert oder brauchte gar ein geheimes Zauberwort oder einen Passierschein, um überhaupt hinein zu gelangen. Die Shyáner zeigten sich offener. Sie fürchteten keine Feindseligkeit. Vielleicht war dies auch ein Fehler. Immerhin hatten sie nun einen Dämon zu Gast.
"Ich werde zum Schloss gehen und vor der Königin sprechen. Sicher möchte sie euch empfangen. Sie ist immer an Fremden interessiert, denn ihr könnt Geschichten und Neuigkeiten von außerhalb des Kapayu bringen", sagte Andryél. "Es wird jedoch eine Weile dauern, bis man euch zur Königin vorlässt. Vielleicht wollt ihr inzwischen unsere Stadt erkunden? Wir haben viel zu bieten." Er lächelte. Man hatte den Marktplatz erreicht. Hier boten einige Elfen ihre Waren und Dienstleistungen an, aber es zeigte sich schnell, dass sie dafür selten Geld verlangten. Man tauschte und es herrschte eine allgemein fröhliche Stimmung. In der Nähe spielte eine Harfnerin zusammen mit einem Geiger ihre Weisen. Kinder tollten bei einem Brunnen herum. Sie jagten Schmetterlinge, die sich auf ihren Haarkränzen niederließen. Viele von ihnen trugen Kostüme aus Bausch und Seide, an die man kleine Flügel befestigt hatte. So erinnerten die Elfenkinder an übergroße Feen.
"Schaut euch nur um und fragt. Wir Shyáner werden euch Rede und Antwort stehen, wenn ihr etwas nicht wisst. In zwei Stunden könnt ihr euch zum Schloss aufmachen. Es ist nicht zu übersehen. Folgt dem großen Treppenaufgang bis vor das Eingangsportal und fragt notfalls nach mir. Ich sollte bis dahin aber schon dort auf euch warten. Ich führe euch dann zu Königin Federtanz. Bis dahin." Andryél verneigte sich ausladend tief, küsste den Frauen die Hand und strich Castus über den Kopf. Dann machten er und seine Jäger sich auf den Weg zum Schloss. Asmodeus, Mallahall, Etelin und die anderen blieben auf dem Marktplatz zurück.