Abschied vom Paradies
Verfasst: Sonntag 18. November 2012, 20:47
Eleazar kommt von: Das Wohnviertel Shyánas - Eleazars Elternhaus
Zielstrebig führten Eleazars Schritte die junge Elfe zu dem steinernen Monument dass in Shyána Nelle von jedem als das Tor bezeichnet wurde, obwohl es sich eigentlich nur um einen großen, kunstvollen Bogen handelte. Warum man es als Tor bezeichnete, es aber offensichtlich mehr einem Kunstwerk oder einer Skulptur ähnelte, wusste Eleazar nicht. Vermutlich stammte der Begriff aus alten, längst vergangenen Zeiten als Shyána noch wirklich ein Tor, Mauern und mehrere Stadtwachen gebraucht hatte. Doch diese Zeit schien schon lange vorbei zu sein und nur die Ältesten konnten sich vielleicht noch schwach daran erinnern. Heute benötigte die Stadt keine Befestigungsanlagen mehr, denn Feinde hatte Shyána Nelle selbstverständlich keine. Wenn man unter sich blieb, musste man nicht den Zorn und die Armeen von fernen Königreichen fürchten - eine Lebensweisheit die sich bei den Shyáner Elfen seit je her bewährt hatte.
Als sich die Elfe dem Tor näherte, konnte sie immer deutlicher die Geräusche des dahinter liegenden Waldes vernehmen. Sie hatte ihn schon öfter, gemeinsam mit Cailan durchwandert. Er war nicht besonders groß, wenn man zügig ging und nicht die Orientierung verlor, konnte man ihn in nur wenigen Stunden durchqueren. Doch was hinter diesem Wald kam, das wusste Elezar nicht. Natürlich hatte sie in Brodos Unterricht gelernt, eine Karte zu lesen und sie wusste ungefähr, wo sie sich auf ihr befand und was in direkter Nähe lag. Und dennoch. Dort draußen gab es eine Grenze, die die junge Elfe noch nie überschritten, die meisten ihres Volkes noch nie überschritten hatten. Doch wenn sie ihre Reise fortführen wollte, sie auch nur irgendwie eine Chance auf Erfolg haben sollte, so musste sie diese Hürde überwinden.
Sie war gerade im Begriff, den großen Torbogen zu passieren als sie eine Stimme über sich hörte. „Hey Eleazar!“ Einen Moment sah sie sich verwirrt um, wusste nicht woher der Ruf gekommen war. „Hier, hier oben!“ Als Eleazar den Kopf in den Nacken hob, sah sie zu dem schmalen Wehrgang hinauf, der sich um die beiden Torpfeiler schlängelte. Auf ihm stand eine Hand von Elfen, die nun zu ihr hinuntersahen. Einige von ihnen grüßten sie höflich, wandten sich dann aber wieder von ihr ab und ließen den Blick über den Weg zur Stadt schweifen. Es waren ausschließlich Männer in ledernen Wämsern und mit blattgrünen Umhängen. Auf den Rücken hingen verzierte Köcher mit Pfeilen und in den Händen hielten sie grazile Bögen dessen Holz in der Sonne glitzerte. Es handelte sich unverkennlich um die Ehrenwache Shyánas, die Krieger die rund um die Uhr die Stadt bewachten, Neuankömmlinge als erstes grüßten und ihnen die Gesetze der Stadt vortrugen. Obwohl ihr Nutzen angesichts der Tatsache, dass Fremde nur sehr, sehr selten den Weg nach Shyána Nelle fanden eher gering war, wurden sie doch allseits mit großem Respekt behandelt. Der Elf, der Eleazar zugerufen hatte, unterschied sich jedoch von den anderen Wächtern. Er trug nicht die übliche traditionelle Kleidung und er war auch nicht bewaffnet. Auf den zweiten Blick fiel sein geringes Alter auf und als er der Elfin noch einmal zuwinkte erkannte sie ihn. „Ich bins, Elendir“ Bevor sie etwas erwidern konnte, eilte der Elf die wenigen Stiegen hinunter, die sich wie eine Wendeltreppe um den Torbogen wand und wäre beinahe einmal hingefallen, so eilig schien er es zu haben.
Doch er schaffte es heil hinunter und stand alsbald breit grinsend und leicht schnaufend vor ihr. Elendir war ein noch sehr junger Elf, etwa zehn Jahre jünger als Eleazar und wurde dementsprechend noch wie ein Kind behandelt - was nicht unbedingt ungerechtfertigt war, verhielt er sich auch meist noch als solches. Er hatte lange Nussbraune Haare, die ihm elegant über die Schulter fielen, hell funkelnde grüne Augen und trug stets ein Lächeln auf den Lippen. Heute schien er aber besonders froher Natur zu sein. „Vater hat mich heute Morgen mit auf die Wache genommen. Ich beschütze Shyána wie ein echter Wächter!“ Der Stolz, der in seiner Stimme mitschwang war nicht zu überhören. „Ein echter Wächter würde seinen Posten nicht verlassen um damit zu prahlen Junge“ Die angenehme und freundliche Stimme seines Vaters drang vom Torbogen hinunter und ließ den jungen Elfen leicht erröten. Um von seiner Verlegenheit abzulenken sah er zu Eleazar und mustere sie grinsend. „Und, wo gehst du hin? Spazieren?“ Sein Vater strafte ihn sofort mit einem zurechtweisenden Blick währenddessen Eleazar über ihre Antwort nachdenken konnte. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen, oder ihn belügen? Letzteres würde bestimmt einfacher sein...
Zielstrebig führten Eleazars Schritte die junge Elfe zu dem steinernen Monument dass in Shyána Nelle von jedem als das Tor bezeichnet wurde, obwohl es sich eigentlich nur um einen großen, kunstvollen Bogen handelte. Warum man es als Tor bezeichnete, es aber offensichtlich mehr einem Kunstwerk oder einer Skulptur ähnelte, wusste Eleazar nicht. Vermutlich stammte der Begriff aus alten, längst vergangenen Zeiten als Shyána noch wirklich ein Tor, Mauern und mehrere Stadtwachen gebraucht hatte. Doch diese Zeit schien schon lange vorbei zu sein und nur die Ältesten konnten sich vielleicht noch schwach daran erinnern. Heute benötigte die Stadt keine Befestigungsanlagen mehr, denn Feinde hatte Shyána Nelle selbstverständlich keine. Wenn man unter sich blieb, musste man nicht den Zorn und die Armeen von fernen Königreichen fürchten - eine Lebensweisheit die sich bei den Shyáner Elfen seit je her bewährt hatte.
Als sich die Elfe dem Tor näherte, konnte sie immer deutlicher die Geräusche des dahinter liegenden Waldes vernehmen. Sie hatte ihn schon öfter, gemeinsam mit Cailan durchwandert. Er war nicht besonders groß, wenn man zügig ging und nicht die Orientierung verlor, konnte man ihn in nur wenigen Stunden durchqueren. Doch was hinter diesem Wald kam, das wusste Elezar nicht. Natürlich hatte sie in Brodos Unterricht gelernt, eine Karte zu lesen und sie wusste ungefähr, wo sie sich auf ihr befand und was in direkter Nähe lag. Und dennoch. Dort draußen gab es eine Grenze, die die junge Elfe noch nie überschritten, die meisten ihres Volkes noch nie überschritten hatten. Doch wenn sie ihre Reise fortführen wollte, sie auch nur irgendwie eine Chance auf Erfolg haben sollte, so musste sie diese Hürde überwinden.
Sie war gerade im Begriff, den großen Torbogen zu passieren als sie eine Stimme über sich hörte. „Hey Eleazar!“ Einen Moment sah sie sich verwirrt um, wusste nicht woher der Ruf gekommen war. „Hier, hier oben!“ Als Eleazar den Kopf in den Nacken hob, sah sie zu dem schmalen Wehrgang hinauf, der sich um die beiden Torpfeiler schlängelte. Auf ihm stand eine Hand von Elfen, die nun zu ihr hinuntersahen. Einige von ihnen grüßten sie höflich, wandten sich dann aber wieder von ihr ab und ließen den Blick über den Weg zur Stadt schweifen. Es waren ausschließlich Männer in ledernen Wämsern und mit blattgrünen Umhängen. Auf den Rücken hingen verzierte Köcher mit Pfeilen und in den Händen hielten sie grazile Bögen dessen Holz in der Sonne glitzerte. Es handelte sich unverkennlich um die Ehrenwache Shyánas, die Krieger die rund um die Uhr die Stadt bewachten, Neuankömmlinge als erstes grüßten und ihnen die Gesetze der Stadt vortrugen. Obwohl ihr Nutzen angesichts der Tatsache, dass Fremde nur sehr, sehr selten den Weg nach Shyána Nelle fanden eher gering war, wurden sie doch allseits mit großem Respekt behandelt. Der Elf, der Eleazar zugerufen hatte, unterschied sich jedoch von den anderen Wächtern. Er trug nicht die übliche traditionelle Kleidung und er war auch nicht bewaffnet. Auf den zweiten Blick fiel sein geringes Alter auf und als er der Elfin noch einmal zuwinkte erkannte sie ihn. „Ich bins, Elendir“ Bevor sie etwas erwidern konnte, eilte der Elf die wenigen Stiegen hinunter, die sich wie eine Wendeltreppe um den Torbogen wand und wäre beinahe einmal hingefallen, so eilig schien er es zu haben.
Doch er schaffte es heil hinunter und stand alsbald breit grinsend und leicht schnaufend vor ihr. Elendir war ein noch sehr junger Elf, etwa zehn Jahre jünger als Eleazar und wurde dementsprechend noch wie ein Kind behandelt - was nicht unbedingt ungerechtfertigt war, verhielt er sich auch meist noch als solches. Er hatte lange Nussbraune Haare, die ihm elegant über die Schulter fielen, hell funkelnde grüne Augen und trug stets ein Lächeln auf den Lippen. Heute schien er aber besonders froher Natur zu sein. „Vater hat mich heute Morgen mit auf die Wache genommen. Ich beschütze Shyána wie ein echter Wächter!“ Der Stolz, der in seiner Stimme mitschwang war nicht zu überhören. „Ein echter Wächter würde seinen Posten nicht verlassen um damit zu prahlen Junge“ Die angenehme und freundliche Stimme seines Vaters drang vom Torbogen hinunter und ließ den jungen Elfen leicht erröten. Um von seiner Verlegenheit abzulenken sah er zu Eleazar und mustere sie grinsend. „Und, wo gehst du hin? Spazieren?“ Sein Vater strafte ihn sofort mit einem zurechtweisenden Blick währenddessen Eleazar über ihre Antwort nachdenken konnte. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen, oder ihn belügen? Letzteres würde bestimmt einfacher sein...