Erklimmung des Drachengebirges

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Die große Hauptstadt wurde im Schutze dieses Gebirges gebaut.
Forumsregeln
[INFO] In der Stillen Ebene steht die dunkle Armee (bestehend aus Dunkelelfen, Orks und Untoten). Das Fischerdorf ist in der Gewalt von Orks. Pelgar wird von der dunklen Armee angegriffen, die auch im Besitz eines heraufbeschworenen Knochendrachens war. Hinweis: Dieser ist inzwischen besiegt und auf Pelgar abgestürzt. Seht hierzu die Weltereignisse auf der Webseite durch!
Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. September 2006, 13:38

Barus stieg durch die Berge und merkte nun, dass es deutlich kühler als in der Stillen Ebene war. Auch die dunkeln Wolken über ihm waren ihm nicht ganz geheuer. Sie schwebten nun schon eine ganze Weile über seinem Kopf, grollten leise und hier und da entlud sich ein gezackter Blitz quer über den Himmel, aber es begann nicht zu regnen.
Dafür knurrte bald Barus' Magen und vermischte sich mit dem Donnergrollen über ihm.
Er stieg immer höher und weiter das Gebirge, wäre einmal beinahe ausgerutscht und in eine tiefe Spalte gestürzt, konnte sich aber noch fangen. Der Wind pfiff ihm um die Ohren. Wäre Goblinhaut nicht etwas dicker als die der Menschen, hätte er schon längst ziemlich gefroren, aber noch war es erträglich.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. September 2006, 14:00

Es handelte sich bei dem Loch nicht nur um irgendeinen Riss, sondern es war ein kleiner Eingang in einen Tunnel. Führte er gar in eine Höhle hinein?
Vielleicht wäre Barus darin ja sicher. Auf jeden Fall wäre er den nun schon bedrohlich aussehenden Blitzen, die so nah zu sein schienen, nicht länger ausgesetzt. Auch der Donner wurde immer lauter, es schien dem Goblin fast als rollte er direkt über seinen Rücken zur Erde herab.
Die Blitze kamen erschreckend und unregelmäßig, erhellten inzwischen das halbe Gebirge und blendeten im grellen Weiß der weit oben liegenden Gipfel.
Schnell kroch Barus in die Spalte und schaute den Tunnel entlang. Es war ruhig, hier würde er sicher sein. Doch kam von weiter vorne nicht ein Licht? Tatsächlich, in der Ferne flackerte etwas. Ein Feuer? Barus wurde neugierig.



[weiter in Örks und die dunkle Frau]

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 12:11

Barus hatte die bedrückende, unheimliche Leere vor dem Drachentor überquert, die Pforte selbst wie eine bedrohliche, gigantische und zugleich mysteriöse Präsenz im Nacken sitzend.
Als er die Felsen erneut erklomm, sah er ein Stück vor sich einige Gestalten sitzen. Sie waren breit gebaut, bullig, hatten riesige Hauer als Zähne und kleine Schweinsäuglein. Außerdem trugen sie dunkle Rüstungen und wuchtige Waffen. Es waren Orks.
Seltsam schien nur, dass diese insgesamt fünf Gesellen eine seltsam untergebene Haltung angenommen hatten und zu einer weiteren Gestalt aufsahen, die in einem schwarzen Umhang gehüllt war. Die Gestalt sprach zu den Orks, ihre Haltung verriet, dass sie zornig oder zumindest aufgebracht war. Immer wieder streckte sie eine Faust aus und schlug damit einem der Orks auf den wulstigen Schädel.
Wie konnte eine so mickrig und hager wirkende Gestalt diese fünf bulligen Kampfbestien im Zaum halten? Und warum wehrten sich diese nicht?
Barus wollte schon vorsichtig an ihnen vorbeischleichen, als er ein paar Wortfetzen aufschnappte, die ihn zum anhalten brachten.

"... so dumm! Ich brauche den Stahl ... weiterverarbeiten ... Rüstung, um mich zu schützen ..."

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 12:46

Es ging nicht ganz in Barus' Richtung, doch auch noch nicht so weit fort, als dass er den Weg nicht in kürzester Zeit wieder hätte zurücklegen können. Daher folgte er der Gruppe weiter.
Während diese ein Stück tiefer ins Drachengebirge marschierte, konnte der Goblin die verhüllte Gestalt weiterhin sprechen hören. Ihre Stimme war scharf wie eine zweischneidige Klinge und eiskalt. Barus vermutete, dass sie einer Frau gehörte, doch es verwunderte ihn. Die Orks folgten einer Frau, die offenbar nicht einmal zu ihrer eigenen Rasse gehörte?
Die Gestalt, die vorneweg ging, sprach wieder: "Ihr Tölpel. Nicht nur, dass ihr Menschenfresser einfach abhaut, nur um diese Forscher ein zweites Mal zu überfallen, nein, ihr habt auch meinen kostbaren Stahl zurückgelassen. Ihn wiederzuholen hat uns zwei Tage jetzt gekostet. Zwei Tage! Ich sollte euch aufknüpfen lassen, sobald wir wieder in Morgeria sind. Ihr bringt all meine Pläne durcheinander. Ach, wenn ich nicht auf euch Idioten angewiesen wäre, um sicher durch das Drachenebirge zu kommen, ich hätte euch längst eine Klippe hinabspringen lassen. So dumm wie ihr seid, hättet ihr meinem Befehl ohne Widerwillen befolgt. Was würde ich jetzt für einen gescheiten Söldner geben, der intelligenter als ein orkischer Fußpilz ist?"

Die Gestalt kletterte einen Vorsprung hinauf und rief dann ihren Orks zu: "Gebt mir den Stahl hoch, ihr Trottel." Einer der Orks hob ein Bündel zum Vorsprung und die dunkle Gestalt nahm es entgegen. Dann jedoch verlagerte sie ihr Gewicht und blickte schnell um sich. "Wartet! Wir sind nicht allein." Ins Gebirge rief sie: "Zeigt Euch, Verfolger, und ich werde Euch nicht den Kopf abschlagen lassen oder meine Orks auf Euch hetzen!"
Sie schickte ihre Bande nach links und rechts auf dem kleinen Plateau aus, wo sich Barus hinter einem Felsen versteckt hatte. Mit einem einzigen gewaltigen Sprung landete die Gestalt auf eben diesem Felsen, schnappte Barus im Genick, hob ihn hoch und lachte. "Ein Goblin? Wie ist Euer Name und warum verfolgt Ihr mich?"

Benutzeravatar
fremde Frau
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von fremde Frau » Montag 4. September 2006, 13:17

Die Gestalt schnaufte in die Richtung eines Orks, der sofort zu ihr eilte und ihr die schwarze Kapuze vom Kopf zog. Nun stand Barus ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüber – nun ja, eigentlich hing er immer noch an ihrer kräftigen Hand. Doch jetzt erkannte er wenigstens, dass diese Frau eine Dunkelelfe war. Und was für eine! Ihre eiskalten Augen durchbohrten ihn und sie besaß nicht ein einziges Haar auf ihrem dunkel schimmernden Schädel, dafür aber rund um den Kopf eintätowierte Bilder und Symbole, die beinahe einen magischen Schimmer zu haben schienen.
Ihre Augenbrauen krümmten sich und der schmale Mund verwandelte sich in eine dünne, gerade Linie. Sie zog Barus ganz nah an ihr Gesicht heran, bis sie ihm tief und böse in die Augen schauen konnte.
Gleich wäre es vorbei, ein kurzer Befehl an ihre Gefolgschaft und Barus hätte seinen letzten irren Lacher getan.
Doch dann setzte die Dunkelelfenfrau ihn schon beinahe sanft auf dem Felsen ab und lachte mit einer solchen Heiterkeit, dass es viele Feiglinge sofort in die Flucht geschlagen hätte.

"Ihr seid ein mutiger Goblin, Barus, dass Ihr mir so frei heraus die Wahrheit sagt. Die meisten versuchen, mich mit Lügen zu hintergehen. Nun ja, sie schauen sich inzwischen die Tote Ebene von unter der Erde aus an. Mir gefällt Euer Auftreten. Und hinter meinem Stahl seid Ihr her, was? Ein Rohr? Wofür braucht Ihr dies?"

Sie schnalzte einem der Orks zu als sei dieser ein alter Gaul, doch der dumme Grünling schien sofort zu verstehen. Er rannte zum Felsvorsprung und holte das eingepackte Bündel. Dann reichte er es seiner Herrin und ging an seinen angestammten Platz zurück.

"Ich will Euch etwas von meinem Stahl überlassen, doch natürlich nicht ohne Bezahlung. Gebt mir 150 Goldmünzen ... <i>oder</i> hört Euch mein Angebot an, Barus. Ich könnte jemanden wie Euch in meiner Gruppe sehr gut gerbauchen. Ihr scheint mir weitaus mehr Verstand zu besitzen als meine Gefolgschaft zusammen. Ich würde es Euch mit mehr als nur dem Stahl entlohnen, wenn Ihr mich eine Weile begleiten würdet. Bis nach Morgeria, um genau zu sein, denn dies ist mein Ziel."

Sie ließ ihr Angebot zunächst einmal sacken, doch fügte dann noch an: "Ihr steht in meinem Dienst und unter meinem Kommando, aber ich werde Euch Schutz in Morgerias Mauern gewähren und Euch reich entlohnen. Was sagt Ihr dazu?"

Benutzeravatar
fremde Frau
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von fremde Frau » Montag 4. September 2006, 13:55

Die Dunkelelfe wartete geduldig, bis Barus seine Waffe repariert hatte. Dabei zeigte sie keine einzige Gefühlsregung, doch die Orks reihten sich um den Goblin und bewunderten das seltsame Schuss-Ding und dessen komplizierte Technik.

Als Barus soweit war, fragte er nach dem Namen der dunklen Frau.

"Ihr könnt mich <i>Herrin</i> ansprechen oder meinetwegen auch <i>Herrin Malizia</i>, denn so ruft man mich in Morgeria. Ich diene dem Dunklen Herrscher und bin in seinem Auftrag hier, doch hat er mir einen Boten ausgesandt, wieder nach Morgeria zurückzukehren. Mehr braucht Ihr als mein Gefolgsmann nicht zu erfahren, Barus. Nun kommt, wür müssen uns einen Weg durch das Drachengebirge bahnen. Ich hoffe für uns beide, dass Eure eigentümliche Waffe uns dabei helfen kann."

Malizia ließ einen schrillen Pfiff ertönen und die Orks sammelten sich hinter ihr. Dann ging es los. Mit Barus an der Seite und dem Blick zielgerichtet nach vorn, kletterte die Dunkelelfe über Vorsprünge und kleine Simse, führte ihre Okrs durch enge Schluchten und an Klippen vorbei. Dabei achtete sie nicht auf das schreckliche Wetter direkt über ihrem Kopf, aber oft genug musste sie die Orks mit ihrer Peitsche oder der Breitseite ihres Schwertes bearbeitetn, um diese zum Weitergehen zu bewegen. Die Orks riefen immer wieder, dass die Götter erzürnt seien und bekamen es tatsächlich mit der Angst zu tun.

"Wenn ihr nicht weitergeht, so verspreche ich euch, werdet ihr euch wünschen, dass die Götter in ihrem Zorn über euch richten und nicht ich! Und jetzt weiter!"
Malizia hatte die fünf Orks wirklich mit eiskalter Strenger und gnadenloser Bösartigkeit in der Hand. Zu Barus hingegen verhielt sie sich bisher normal. Solange er keinen Fehler beging, würde ihr Zorn nicht auf ihn stoßen.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 16:37

Malizia, die Dunkelelfe, führte ihre Gruppe zielstrebig durch das Gebirge. Sie schien es nicht zum ersten Mal zu durchqueren, dennoch hatte auch sie an manchen Stellen ihre Schwierigkeiten. Tatsächlich brauchte sie ihre Orks, denn diese musste ihren kostbaren Stahl halten und dann zu ihr auf Plattformen und Felsvirsprünge werfen und selbst nachkommen. Auch Barus wurde das eine oder andere Mal von einem der Orks in die Höhe gehievt, denn manche Vorsprünge konnte er aufgrund seiner geringen Größe nicht überwinden.

Das Wetter besserte sich nicht und man konnte kaum sagen, wie spät es war, denn der Stand der Sonne war schon lange nicht mehr zu sehen. Auch hatte sich eine dämmrige Dunkelheit breitgemacht, wie vor einem gewaltigen Sturm. Malizia störte die nicht. Sie ging weiterhin voran, jedoch verschlechterte sich ihre Laune mit jedem Jammern, das von den Orks kam. Als einer von ihnen schließlich auf die Knie fiel und den Kopf ängsltich in die Hände warf, weil er glaubte, die Götter wollten ihn strafen, so holte die Elfe ihre Peitsche hervor und schlug solange zu, bis der Ork sich nicht mehr rührte.

"Schlachtet ihn aus, das Fleisch können wir brauchen", sagte sie kühl und versetzte damit allen einen Schrecken. Dennoch folgten die anderen Orks ihrem Befehl wortlos und zerschnitten ihren Artgenossen wie ein erlegtes Tier.
Malizia war wirklich kalt und gnadenlos. Wie weit würde sie auf dieser Reise gehen? War es klug gewesen, sich in ihren Dienst zu stellen? Aber wenn nicht, konnte Barus ihr dann irgendwie entkommen, ohne getötet zu werden. Vielleicht sollte er zunächst erst einmal abwarten. Malizia hatte ihn noch nicht einmal verwarnt, sondern ihn sogar an ihrer Seite gehen lassen, ohne etwas zu sagen. Sie schien nur von den Orks sehr verärgert zu sein und Barus wohl als angenehme Begleitung zu empfinden. Jedenfalls spuckte sie ihn nicht an oder beschimpfte ihn, so wie sie es bei ihren anderen Begleitern tat.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 17:40

Als sie noch etwa zwei weitere Stunden durch das Gebirge gestiegen waren, gönnte Malizia sich und ihrer Gruppe eine Pause.
Zumindest im Ansatz.

"Dort unten, seht, da sind zwei Bergtrolle. Sie haben soeben ein Tier erlegt. Orks, Barus", wandte sie sich an ihre Gefolgschaft. "Tötet sie."

Mit diesem einen Befehl brachte sie das Blut der Orks in Wallung. Einer von ihnen, der breiteste der übrig gebliebenen vier, holte ein Messer hervor und ritzte sich damit in den Arm. Dann trank er von dem kleinen Blutrinnsal und ein Glimmen trat in seine Augen als sei er besessen.
"Töten!" schnaubte er und die anderen Orks machten ihm den Weg frei. Er musste ein wilder Berserker sein, denn er griff garnicht erst nach seinem Orkschwert sondern stürzte brüllend und rasend vor Wur auf die beiden Trolle los.

Die anderen Orks spannten in der Zwischenzeit kleine Bögen aus Bein und zielten auf die Augen der Trolle. Ein Pfeil traf sein Ziel, die anderen aber pflügten sich nicht minder gefährlich in die ledrige Haut der Trolle.

"Na los oder willst du hier nur herumstehen?", keifte Malizia Barus an, während sie die Peitsche schwingend auf die Trolle zustürmte, in einem wilden aber doch tanzartigem Wirbel um sie herumfegte und ihre Peitsche gleißen ließ. Dann zog sie sich für einen kurzen Moment hinter einen Felsen zurück, sammelte ihre Kräfte und schleuderte dunkle kleine Geschosse aus ihren Händen auf die Feinde zu. Malizia besaß Schattenmagie und sie setzte sie mit Leichtigkeit ein. Eines stand fest, sie war nicht irgendeine Dunkelelfe, sondern musste in Morgeria hoch angesehen sein.

Der Berserker-Ork prügelte inzwischen mit bloßen Händen auf einen der Trolle ein, der nicht einmal imstande schien, sich zu wehren.
Doch der zweite Troll hatte sich an dem Kämpfer und den Schattenkugeln, die Malizia abschoss, vorbei winden können und kam nun in die Richtung, wo sich Barus und die anderen Orks befanden. Wütend hob er eine Keule und knurrte wie ein hungriger Wolf.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 18:02

Barus zielte bereits auf den zweiten Troll, doch es war nicht mehr nötig, für ihn einen weiteren Schuss zu verschwenden. Der Berserker-Ork hatte ihn bereits zu einer wulstigen Masse aus Beulen, Wunden und blauen Flecken zerschlagen. Der Troll fiel gerade um und bewegte sich nicht mehr. Er war tot. Das kümmerte den wütenden Orks jedoch nicht. Er schlug weiter auf den Leichnam ein und zerfetzte ihn, griff nach seinem Arm, riss ihn heraus und begann wie ein wildes Tier darauf herumzukauen.

Malizia kam hinter ihrem Felsen hervor und beobachtete das Schauspiel mit einem breiten Grinsen, das dem von Barus nicht unähnlich schien. Es zeigte brutalen Wahnsinn und gehässige Zufriedenheit. Zu den anderen Orks rief sie: "Nähert euch wie immer erst, wenn euer Freund sich beruhigt hat. Dann schlachtet die Beute aus, damit wir essen können."

Sie ging mit schnellen Schritten an dem berserkerischen Ork vorbei, der schnaubend seine Mahlzeit genoss und kam zu Barus. Interessiert starrte sie auf seine Waffe.
"Ein beeindruckendes Gerät habt Ihr da ... Ihr seid also doch zu etwas nutze, meine Menschenkenntnis hat mich wieder mal nicht im Stich gelassen. Oder sagen wir in Eurem Fall, meine Goblinkenntnis." Sie lachte über ihren eigenen Witz und die andereren Orks durckten sich furchtsam zusammen.
"Ihr müsst unbedingt mit mir nach Morgeria kommen, Barus. Ihr könntet eine Bereicherung für unsere Seite sein."


"Wenn Ihr verweigert, lasse ich Euch töten", fügte sie nach einer Pause noch eiskalt hinzu. Dann wandte sie sich um und wartete darauf, dass ihr Berserker seine Mahlzeit beendete, damit ihre Gruppe ein Lager aufschlagen konnte.

Benutzeravatar
fremde Frau
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von fremde Frau » Montag 4. September 2006, 18:33

Malizia aß das Trollfleisch mit zufriedenem Lächeln. Es schmeckte sehr bitter und ließ sich kauen wie Leder, aber sie schien froh zu sein, nicht das noch schlechtere stinkende Fleisch des Orks essen zu müssen, welchen sie vor ein paar Stunden selbst ermordet hatte.
Dennoch ließ sie sich nichts anmerken und vertilgte schweigend ihren Anteil.
Die Orks legten sich bald einfach hin und schliefen ein, doch Malizia blieb in Barus' Nähe sitzen und starrte auf die dunklen Wolken hinauf.
"Seid Ihr müde, Barus?", fragte sie plötzlich frei heraus. "Wenn ja, so legt Euch ebenfalls hin, ich werde bald weiterziehen mit euch allen und wer zurückfällt, den töte ich eigenhändig. Seid also lieber ausgeruht."

Die Dunkelelfe erhob sich und ging ein paar Schritte vom Lager weg, vermutlich wollte sie einen Augenblick ihre Ruhe.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 19:29

Barus schlief eine lange Zeit, doch wie lange genau konnte er nicht sagen, die Wolken bedeckten immer noch den Himmel.

<i>[Barus hat wieder 100 % Lebensenergie]</i>

Er wurde von Malizias kalter Stimme geweckt. "Aufwachen, ihr Trottel, es geht weiter!"

Die Orks rührten sich und grummelten dabei. Einer von ihnen fluchte und erhielt als Strafe einen Schlag mit der Peitsche.
Schnell wurde das Lager zusammengetragen und weitgehendst abgebaut.
Die Überreste der Trolle blieben einfach liegen.

Dann ging es wieder los, noch weiter in das Drachengebirge hinein. Langsam wurde es noch kühler, doch die Orks kümmerte dies wenig. Nur Malizia hüllte sich enger in ihren Umhang, verlor aber kein Wort darüber.
Über ihren Köpfen türmten sich die Wolken, sie schienen sich noch weiter ausbreiten zu wollen.
So ging die Reise eine ganze Weile weiter. Ein Zeitgefühl besaß irgendwann niemand mehr von ihnen. Sie schliefen, wenn sie müde waren, aßen, wenn sie hungrig waren und Malizie tötete, wenn sie Lust dazu hatte. Am Ende waren nur noch sie, Barus und der Berserker-Ork übrig.

"Memmen!", schimpfte sie noch immer über die Orks, die durch ihre Peitsche den Tod gefunden hatte. "Solche Gefolgsleute kann ich nicht gebrauchen, lieber sollen sie verrecken!" Malizia begann zu lachen. "Seht, dort vorne! Bald haben wir es geschafft. Wir werden das Drachengebirge in wenigen Tagen verlassen können. Ich rieche bereits den Duft der Heimat."
Der Ork musste lachen, offenbar fand er seine eigenen Gedanken zu dieser Aussage.
"Sei still", keifte Malizia ihn an. Dann marschierten sie weiter.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Erklimmung des Drachengebirges

Beitrag von Erzähler » Montag 4. September 2006, 20:35

Kurz nach ihrer Rast ging es dann in die Weiten der Toten Ebene. Bei dem schlechten Wetter hier entlang zu gehen, konnte gefährlicher werden als im Gebirge, denn ein Blitz, der sich zum Boden hin entlud und dabei den kürzeren Weg über ein Lebewesen nahm, würde wohl schon den Tod bedeuten.
Doch blitzte es hier nicht so viel, aber der Donner war dafür lauter. Es hörte sich beinahe an, als reite eine Horde aus dem Himmel auf riesigen Wesen und Kriegstrommeln wurden dabei geschlagen.
Es war unheimlich.
Barus kam nun langsamer voran als die Dunkelelfe und der Ork. Seine kürzeren Beine hatten ihm im Gebirge, wo jeder nur langsam klettern konnte, nicht so behindert wie jetzt.

Eine Weile ließ Malizia es zu, dass Barus nur mühselig mit ihr und dem Berserker mithalten konnte. Dann blieb sie stehen und drehte sich in einer glanzvollen Bewegung um. Ihr Grinsen sprach Bände.
"Eure geringe Größe scheint Eure Schwäche, Barus. Schneller, schneller, wir müssen rasch nach Morgeria!"

Dann ging sie weiter, warf aber einen bösen Blick auf den Ork, der spottend über Barus gelacht hatte.
Kaum, dass Barus sie fast nicht mehr einholen konnte, blieb Malizia wieder stehen und sagte dieses Mal, ohne sich umzudrehen. "So kommen wir nicht voran ... oder zu langsam." Sie wandte sich an den Berserker, dass dieser Barus kleine Gestalt tragen sollte und der Ork stampfte prompt zum Goblin zurück.
"Komm, Kleiner, ich soll dich schleppen", brummte er und legte seine prankenartige Hand auf den erdigen Boden, damit Barus darauf klettern konnte.
Aus den Augenwinkeln beobachtete Malizia die Szene belustigt.

Antworten

Zurück zu „Das östliche Drachengebirge“