Örks und die dunkle Frau

Das Drachengebirge streckt sich vom östlichen bis in den westlichen Teil Celcias. Es ist die Grenze zwischen dem hellen und dem dunklen Reich. Die große Hauptstadt wurde im Schutze dieses Gebirges gebaut.
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[INFO] In der Stillen Ebene steht die dunkle Armee (bestehend aus Dunkelelfen, Orks und Untoten). Das Fischerdorf ist in der Gewalt von Orks. Pelgar wird von der dunklen Armee angegriffen, die auch im Besitz eines heraufbeschworenen Knochendrachens war. Hinweis: Dieser ist inzwischen besiegt und auf Pelgar abgestürzt. Seht hierzu die Weltereignisse auf der Webseite durch!
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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von fremde Frau » Montag 4. September 2006, 22:54

"Ja, bitte, lasst uns gehen!", schluchzte, nein, <i>flehte</i> Sonya Kri'il an. Sie klammerte sich hilflos an ihn und er konnte sie zittern spüren. Die junge Heilerin wollte nichts als fort von hier. Doch dann hatte er ihr noch diese schlechte Nachricht vom Tod ihrer restlichen Reisegruppe mitzuteilen.
Kri'il schmerzte es, ihr das sagen zu müssen, vor allem, als er das Entsetzen in ihren Augen sah. "Sie ... sind ... tot." Jedes Wort stach eine tiefe Wunde in Kri'ils Herz und als sie alle gesagt waren warf sich Sonya dem Halbelfen bitter weinend in die Arme.

Eine Weile saßen sie so da, bis Sonya schließlich aufhörte zu schluchzen und die Tränen versiegten. Sie löste sich aus der Umarmung und erhob sich langsam. "Gehen wir, ich packe uns Proviant und Decken ein." Rasch machte sie sich an die Arbeit, das lenkte sie ab und wenig später war alles nötige zusammengepackt.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Dienstag 5. September 2006, 00:47

Kri'il war schneller als Sonya und kletterte immer ein paar Meter vor ihr durch die Felsvorsprünge, wartete jedoch auf die junge Frau, damit diese nicht den Anschluss verlor. Sie hatte ihr Verhalten im Gegensatz zu vor ihrem Abschied ziemlich verändert. Sie war ruhig, ernst und kaum ansprechbar. Vermutlich lag das an dem Schock, den sie noch immer mit sich trug.
Aber auch das Wetter tat dabei sein übriges. Es war kühl, dunkel und unheimlich. Eigentlich erwartete man jederzeit den ersten Regenguss, doch er prasselte nicht auf sie herunter. Stattdessen regnete es Donner und Blitze. Inzwischen verbreiteten sich die Wolken, der Wind trug sie über das Drachengebirge hinaus und auf die Stille Ebene und Eldoras zu.

In der Ferne hörte Kri'il ein Wiehern. Eigenartig klang es, irgendwie schaurig. Allerdings konnte er kein Tier ausmachen.

Sein Schatten lotste ihn durch die Berge. Jetzt, da er ihn nach einem sicheren Pfad Richtung Pelgar schickte, schien er keine Probleme zu haben. Er sprang nicht wild hin und her, sondernd führte die beiden Reisenden über breite Steigwege, durch Täler und an Schluchten vorbei.
Wie lange Kri'il jetzt wohl schon unterwegs war? Er hatte so gut wie kein Zeitgefühl mehr, denn die Wolken verdeckten den Stand der Sonne und ließen keinen einzigen Strahl durch ihre dichte, schwarze Decke.

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Re: Örks und die dunkle Frau

Beitrag von Erzähler » Dienstag 5. September 2006, 11:06

Sonya nickte nur schweigend, versuchte sich aber ein Lächeln abzuringen. Es gelang ihr mäßig. Sie brauchte jetzt einfach etwas Ruhe.

Noch eine ganze Weile marschierten sie, Kri'il hatte mit seinen Worten nur die Frau aufmuntern wollen, denn er wusste, dass es noch länger dauern würde, bis sie das Gebirge verlassen konnten. Er wollte das letzte Stück in der Stillen Ebene fortsetzen. Dort war das Laufen angenehmer und sie würden schneller vorankommen.
Vorher aber mussten sie den Teil des Gebirges überqueren, der sich an Mashmoor anschloss oder sie würden sich in den Tiefen des moderigen Moores verirren.
Sein Schatten führte sie.

Zweimal rasteten Kri'il und Jahrla und beide Male legten sie sich für einige Stunden schlafen. Da sie nicht wussten, ob es Tag oder Nacht war, ruhten sie sich einfach immer dann aus, sobald die Müdigkeit und Erschöpfung sie einholte.
Ihr Proviant war ausreichend und die mitgenommenen Decken schützten sie vor den kalten Winden des Drachengebirges.
Einmal begegneten sie einer kleinen Gruppe wilder Gemsen und einem Höhlenbären, der es aber vorzog, in die Tiefen seines Unterschlupfs zu kriechen anstatt die beiden anzugreifen. Dazu hatte er keinen Grund.

So marschierten sie schließlich weiter. Sonya schien nicht mehr ganz so betrübt, langsam fand sie sich wohl mit den geschehenen Ereignissen ab. Das getrocknete Blut auf ihren Kleidern waren einzige Erinnerungen an die schrecklichen Momente allein in der Höhle, bis Kri'il endlich wieder aufgetaucht war.
"Ich ... habe Euch noch nicht dafür gedankt, dass Ihr zurückgekommen seid ... und mich beschützt habt. Vielen Dank", brachte Sonya in einem Moment der Stille plötzlich hervor, nachdem sie schon wieder einige Stunden in den Ausläufern des Gebirges geklettert waren.
In genau diesem Augenblick erklomm Kri'il gerade ein kleines Felsplateau und konnte auf die Weiten der Stillen Ebene vor sich hinabschauen. Sie hatten es bald geschafft. Pelgar war nicht mehr weit.



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