In der Freiheit?!

Das nördliche Königreich steht unter den Fittichen des Königs Hendrik dem Zweiten. Strenge Sitten herrschen hier und das Volk ist zweitrangig. Hier kann man nur ein schönes Leben führen, wenn man Reichtum und adeliges Blut besitzt.
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Der König ist mit den Dunkelelfen ein Bündnis eingegangen und lässt sie über seine Armee verfügen. Das gesamte Königreich hat sich den Wünschen der Dunkelelfen zu beugen!
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Richard Azrael Darkholme
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Donnerstag 7. Januar 2010, 17:58

Das Faith Richards Redeschwall ein Lächeln hervorzaubert, damit hatte er nicht gerechnet. Sie schien sein Verhalten nicht nachempfinden zu können.
Aber konnte er es? Als er sich an den Baum lehnte und die Augen schloss, rechnete er ebenfalls nicht damit, dass sie sich an ihn anlehnte.
Doch vielleicht war das was das mysteriöse Verhalten von Frauen ausmachte. Kaum merklich schüttelte er den Kopf.
ich habe Frauen noch nie verstanden…hat also nichts mit dem Alter zu tun. Obwohl sei ehrlich Richard, sonst musstest du die Frauen bezahlen und dann nicht fürs reden oder denken.
Faith schmiegte sich an ihn und er ließ es geschehen. Als sie leise in sein Ohr flüsterte, zuckte er zusammen. Es kitzelte der Hauch ihres Atems. Langsam öffnete er die Augen, während er ihr lauschte. Er wendete sich zu ihr und sah sie an.
„ Anders?...Du weißt nicht , wie anders, Mädchen.“ Die Wörter waren wie Klingen in seinem Mund. Es schmerzte. Richards Blick wurde dabei finster. Er hob seine Hand und betrachtete sie, wie etwas Fremdes. Kälte war in seinen Augen zu sehen. Anders? …Doch wie anders?. Er sah aus wie ein ganz normaler junger Mann, jedoch war da mehr. Ein Magier hatte ihm mal gesagt, er würde jetzt immer anders sein. Er wäre nicht mal mehr ein Mensch. Nur ein magisches Gebilde, was existierte. Eine menschliche Hülle, die nur durch Magie noch lebte. Das was Richard hasste, die Magie, liess ihn ewig leben. Welche Ironie. Doch das konnte Faith nicht wissen.
„akzeptieren?,…ich glaube mir bleibt nichts anderes übrig. Es lässt sich nicht ändern. Aber was ist anders an mir?….ich könnte das gleiche von dir und dem Kleinen sagen….und was die Narbe betrifft…du hast recht, sie erzählen Geschichten. Meine kann ich aber nicht leiden...vergiss es.“
Richard seufzte und drehte sich weg. Er hatte sein Aussehen früher gemocht, doch seit dieser Narbe mochte er die Gesichtshälfte nicht länger als nötig ansehen. Fast jedes Mal, nachdem er sich gewaschen hatte und sich im Spiegel betrachtete, schlug er wütend auf den Spiegel ein. Es war sein Makel, das Zeichen, was er ewig tragen würde. Die Erinnerung an einen Fehler.
Doch Faith schien es nicht zu verstehen. Sie selber hatte auch eine Menge Narben. Und trotzdem hatte sie etwas, was Richard mehr als sympathisch empfand. Sie kuschelte sich an ihn und fast schon von selbst legte Richard den Arm um sie. Vielleicht war es an der Zeit, das Richard mal anfing, seine Einstellungen zu ändern. Immerhin war ja auch die Situation anders.
oh, Richard, du weißt was das heißen könnte…du hast dann größere Angriffsfläche…ach quatsch. Ich nehme mir, was ich will und wenn es zu heiß wird, lasse ich es…sei ehrlich, du willst gar nicht….du willst gerade die Nähe…
Richards Finger berührten Faiths Kinn und sanft drehte er ihr Gesicht von den Wurzeln weg.
„Du solltest öfter reden…dann gewöhnst du dich wieder daran…“ Er liess Faith los und blickte sich um.“
Sollten wir nicht nach Adam suchen und ihm helfen. …ich warte ungern….Wir sind hier so ausgeliefert.“

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Samstag 9. Januar 2010, 16:37

Verwundert verfolgte Faith den Wandel in Richard. Sah wie sein Gesicht ebenso finster wurde wie seine Stimme und sein Blick. Doch eigenartigerweise zeigte sie nicht einen Moment lang Furcht, sondern eher so etwas wie Verständnis und Mitgefühl. Kein Mitleid, sondern schlicht das Gefühl, dass sie seine Seelenqualen zu verstehen schien. Nun oder es zumindestens zu glauben schien. Als dann förmlich ein Flut an bitteren Worten aus ihm zu sprudeln schien, lächelte sie sanft, streckte sich leicht, wobei sie kurz zischend einatmete, als einige Blessuren sich dagegen sträubten und legte eine Hand an seine von den Haaren verdeckte Gesichtshälfte. „Was anders ist?“ Sanft strich ihr Daumen über sein Haar und die Narbe darunter. „Du hast nicht weg gesehen. Du hast dich für uns eingesetzt, obwohl du selber verletzt warst.“ Sie schob sich vorsichtig vom Sitzen in eine hockende Position, so dass sie mit ihrer Hand sanft seinen Kopf leicht drehen konnte und so mit ihren Lippen seine verdeckte Narbe streifen konnte. „Wer mag schon die Geschichte seiner Entstellungen.“ Nun umfasste sie sein Gesicht mit beiden Händen und sah ihn eindringlich an. „Die Frage ist... trägst du deine Narbe oder deine Narbe dich?“

Mit einem traurigen Seufzen ließ sie ihn los und ließ sich langsam und vorsichtig wieder auf den Waldboden gleiten. Ließ ihm Zeit über ihre Worte und Gesten nachzudenken. lehnte sich einfach wieder dicht an ihn geschmiegt gegen ihn und kämpfte gegen den pochenden Schmerz an, der sich bei den Bewegungen in ihr ausgebreitet hatte. Da legte er seinen Arm um sie. Ohne ihren Blick zu heben, kuschelte sie sich dichter an ihn, genoss die beschützende Geste und legte ihren Kopf erneut gegen seine Schulter. Als er jedoch ihr Kinn berührte, zuckte sie leicht zusammen. Ließ aber widerstandslos zu, dass er ihren Kopf sanft zu sich drehte. Schweigend sah sie ihn ruhig und abwartend an. Lächelte dann bei seinen Worten sanft und rieb ihr Gesicht kurz an seinen Fingern. „Ich habe seit über zehn Jahren nicht mehr geredet. Geb mir etwas Zeit.“ Als wäre ihr dieses Geständnis peinlich, drehte sie räuspernd ihr Gesicht weg und schmiegte sich leicht zitternd dichter an seine Gestalt. Einen Moment schien es fast, als hätte sie seine letzten Worte nicht gehört, dann seufzte sie jedoch leise und erhob sich lautlos aber etwas steif.

Ebenso ging sie zu seinem ruinierten Hemd und vergrub es unter einem Busch, wobei sie es nur mit einer dünnen Schicht Erde, aber einer größeren Menge Laub, Stein und Moos bedeckte. Dann drehte sie sich Richard zu und hielt ihm ihre Hand hin, um ihm auf zu helfen. Als er stand, bückte sie sich mit langsamen, bedachten Bewegungen und blassem, angespannten Gesicht. Stumm teilte sie ihre Beutel auf, gab Richard die Hälfte und legte sich selber die Riemen der eigenen Hälfte quer über die Brust. Auch hier zeugten ihre Bewegungen von Schmerzen, doch kein Laut drang über ihre Lippen. Selbst ihre Atem ging ruhig und tief. Als sie abmarschbereit war, schlüpfte ihre Hand erneut in Richards, dann führte sie ihn sanft in den Wald hinein, warf nicht einen Blick zurück.

Sie gingen vielleicht knappe zehn Minuten durch das enge Unterholz, in welchem Richard sich wohl dank seiner Größe mehrmals ducken musste, als ihnen ein Rumpeln und das Geräusch von schweren Hufen entgegen kam. Na gut eigentlich kam der Lärm schräg auf sie zu. Von links vorne. Lächelnd stoppte Faith und nickte in die Richtung des Lärms. Doch anstatt in die Richtung abzudrehen, zog sie Richard weiter geradeaus. Wenige Schritte später, befanden sie sich auf einmal auf einer Art Trampelpfad. Wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, dass es eine Art Trampelstrasse war, auf welcher wohl vermehrt Wagen mit hohen Rädern fuhren, denn es gab zwei schmale Spuren und dazwischen Büsche, die etwas niedriger als die rechts du links dieser beiden dünnen Pfade waren. Sie mussten nicht lange warten, da bog ein Planwagen mit eben diesen besagten hohen Rädern um die Biegung links von ihnen. Ein riesiger Brauner, der selbst Richard bis an die Schulter reichte, zog diesen in einem gemütlichen Tempo. Auf dem Kutschbock thronte Adam und grinste den beiden zu, als er nicht nach den Zügeln griff, sondern nur einmal schnalzte. Prompt blieb der Braune stehen und hob den Kopf. Freudig wieherte er, als er Faith erkannte und lief bis zu ihr, um seinen gewaltigen Kopf an ihr zu reiben. Lächelnd rieb die junge Frau dem etwas mageren Tier über die braune Stirn und lächelte dann Adam an.

Der Junge deutete auf die etwas löchrige Plane des Wagens. „Ich hab alles abgebaut und eingepackt. Deswegen hat’s gedauert.“ Neugierig und eindeutig voller Vorfreude über die Aussicht weg zu kommen, musterte er die beiden Anderen. „Seid ihr soweit?“
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Richard Azrael Darkholme
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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Richard Azrael Darkholme » Dienstag 12. Januar 2010, 18:13

Noch eine ganze Weile ging Richard das Gesagte von Faith durch den Kopf, doch was sollte er schon antworten. Er wusste es nicht. Trug die Narbe ihn? Darüber hatte er nie nachgedacht.
So schwieg er und nahm mit Wohlwollen die Nähe von Faith war. Sie lächelte ihn wieder scheu an, als er ihr Gesicht zu sich drehte und schmiegte sich an seine Finger. Ein unbekanntes warmes Gefühl durchfloss seinen Körper und wärmte ihn. Ihre Antwort erstaunte ihn aber.
„ 10 Jahre?...eine lange zeit… oder auch nicht
Als sie sich dann mit einem Seufzer erhob, wusste Richard zuerst gar nicht warum.
„was..?...ahhh“…Warte,“ Er packte sie bei der Hand um sie selber etwas zu bremsen. Auch bei ihr sah man doch deutlich, dass sie schmerzen hatte. Und war es nicht sein Teil als Mann, Stärke zu zeigen. Sie hatte auf jeden Fall eine Menge Stärke. Doch ihre Bewegungen verrieten sie.
Sie half Richard auf die Beine und Richard legte den Kopf schief, als sie sein Hemd vergrub.
warum auch immer sie das macht…naja…sie wird es schon wissen….ach, nicht vergesssen. Richard drehte sie um und suchte die Wurzeln des Baumes ab. Dort lag es, die Sichel. Er verstaute sie an seinem Gürtel.
Als er sich umdrehte, hatte Faith die Beutel geteilt und sich die Hälfte umgehängt. Richard blickte sie an. Zwar war er nicht der Stärkste, aber dass eine Frau so viel schleppt, passte ihn nicht.
„Nichts da…ich kann noch etwas tragen…“ Murrte er sie an. Und noch bevor Faith Widerspruch leisten konnte, nahm er ihr nochmals die Hälfte ab und verstaute sie bei sich. Zwar tat ihm selber bei jeder Bewegung alles weh- doch das war ihm egal.
„…du bist verletzt…und ich packe das schon“
Ihre Hand schlüpfte in die seine und wieder sah Richard sie verwundert an.
wieso machst sie das?..nimm deine hand weg..das müsstest du nur sagen…oder ich mache es selber…verdammt, warum lasse ich das zu?..hmm, immerhin spiele ich hier den Starken, daran kann es liegen..oder?.. Richards Kopf arbeitete ununterbrochen, während Faith ihn in den Wald führte. Richard selber hätte sich in kürzester Zeit verlaufen. Hier sah ein Baum aus wie der andere. Doch sie wusste wohin.
Die Äste hingen zum Teil recht tief und Richard wusste mit dem Arm mal welche beiseite drücken oder sich darunter bücken. Er war für so was einfach zu groß. Doch wenigsten schaffte er es nicht gegen einen Ast zu laufen oder über eine Wurzel zu stolpern. Doch deutlich konnte er die Anstrengung für seinen noch gebeutelten Körper spüren.
Schlaf wäre nicht schlecht…naja, vielleicht bietet es sich noch an….was war das?
Richard blieb abrupt stehen und ließ Faith los. Er hatte die Sichel blitzartig in der Hand, doch als ihn Faith zunickte, entspannte er sich etwas. Immerhin Vorsicht war besser als Nachsicht. Sie zog ihn weiter und bald trafen sie auf einen Planwagen mit Pferd und Adam.
Das Pferd war wie die beiden auch schon recht mager, doch noch stark um den Wagen zu ziehen.
„Hast lange auf dich warten lassen, Kleiner“ rief Richard zu Adam rüber und näherte sich den Wagen. Das Pferd zu begrüßen wie Faith war nicht so seine Sache.
„Hilf deiner Mutter mit den Sachen, wir sollten schnellsten verschwinden. Kennst du den Weg nach Bernar? Dort sollten wir als erstes hin. Dann weiter…also los!“ Richard kletterte auf den Plan wagen drauf und lud erstmal seine Sachen ab, Faith half er dann ebenfalls noch hoch.
Während er sich im Wagen umschaute, sprach er weiter mit Adam.„ Hör zu Kleiner, Ich kann keinen Wagen lenken…jedenfalls im Moment nicht und auch sonst nicht deine Mutter und ich, wir müssen uns ausruhen. Ich werde mich hinlegen....falls was ist wecke mich, verstanden?“
Mit diesen Worten drehte sich Richard um und kroch ins Innere des Wagens. Erst sich einen Überblick verschaffen.
Als er für sich einen Platz gefunden hatte, brachte sich Richard in eine etwas angenehmere Position und atmete tief durch. Es schmerzte und pochte an den verschiedensten Stellen, jedoch lebte er. Müdigkeit machte sich bei ihm breit.
Hoffentlich werden die nächsten Tage besser ging es Richard noch durch den Kopf. Zuviel war geschehen. Und vieles war für ihn neu. Kurz sah er noch zu Faith und Adam rüber. Vielleicht waren die beide auch ein Neustart für ihn. Und mit einen fast friedlichen Lächeln schlief er ein.

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Re: In der Freiheit?!

Beitrag von Erzähler » Samstag 16. Januar 2010, 18:35

Faith hatte nicht widersprochen, als Richard ihr entschlossen die Hälfte ihr selbst zugeteilten Last abnahm. Auch wenn sie ihm nun vermehrt besorgte Blick zukommen ließ. Doch er schien so in eigene Gedanken versunken, dass er das scheinbar nicht mitbekam. Und dafür war die junge Frau durchaus dankbar. Ahnte sie doch, dass ihre Sorge nur erneut Grund zu einer seiner Grummelattacken wäre. So aber gingen sie schweigend durch den Wald.

Adam rollte bei Richards Begrüßung nur mit den Augen. „Dann lass dich das nächste Mal ganz, dann kannst du ja beweisen, dass das schneller geht.“ Feixend grinste er den Älteren an und blickte dann zu seiner Mutter, welche sich in dem Moment von dem Hengst abwandte und zum Wagen trat. Beide wechselten einen vielsagenden Blick bei Richards Worten. Anscheinend hatte es da jemand auf einmal verdammt eilig. Obwohl bei beiden die Mundwinkel verdächtig zuckten, gab keiner eine Antwort. Dafür befolgten beide artig und schnell seine Anweisungen. Faith reichte ihre Beutel hoch und Adam verstaute sie in der Truhe, welche den Kutschbock bildete. Richards landeten daneben. So waren wenigstens die Beutel sicher vor der Witterung.

Faith lächelte dankbar, als Richard ihr in den doch recht hohen Wagen half und machte sich dann daran, eine Art Lager für Richard herzurichten. In dem grob zusammen gezimmerten, von einem löchrigen Segeltuch überspannten Wagen lagen etliche flache Zaunlatten. An den Wänden lehnten Drahtrollen. Hinter dem Kutschbock standen zwei Futtersäcke und zwei Eimer ineinander. Daneben lag ein Bündel, welche Faith nun öffnete. Es war eine Art Segeltuch, welches wohl den Unterstand für das Pferd gebildet haben dürfte. Nun es dürfte noch immer besser sein, als direkt auf den Holzlatten liegen zu müssen. Als Faith die Bretter mit dem Tuch ausgelegt hatte, ging sie nach vorne zu dem Kutschbock.

Kurz darauf hatte sie die Decken, welche in dem einen Beutel gewesen waren, in der Hand. Eine rollte sie als Kissen zusammen, welches sie Richard sanft unter den Kopf schob, die anderen breitete sie über ihm aus. Obwohl sie bezweifelte, dass er das noch mitbekam. Er hatte zwar noch einmal hoch geschaut, als sie im Kutschbock gesucht hatte, doch jetzt lag er einfach ruhig da. Mit einem sanften Lächeln strich sie ihm die Haare ordentlich, dann kletterte sie über den Kutschbock und setzte sich neben Adam.

Ruckelnd setzte sich der Wagen in Bewegung...


TBC (Richard und Gefährten): Auf dem Weg in die Freiheit?!
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