Einbruchsvorbereitungen

Sie steht direkt am Strand. Hier wird die Wassermagie gelehrt, aber das ist offensichtlich. Das Wasser fließt nämlich aus Fenstern und über Zinnen, wie kleine Wasserfälle, bildet einen Graben um sie und strömt schließlich ins Meer hinein.
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Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Samstag 22. Mai 2010, 22:26

Kommt aus Laurons Zimmer


Alarmiert sah der Dunkelelf den Wirt an, als dieser ihn auf seine Frage hin musterte, anstatt sofort eine Antwort zu geben. War sein Alibi doch nicht so passend auf seine Tarnung geschnitten, wie er dachte? Leicht angespannt, fragte er sich, ob er dem Wirt nun noch einen Grund gegeben hatte misstrauisch zu sein. Mit einem noch immer leicht mulmigen Gefühl, prägte er sich die Wegbeschreibung ein, wobei er feststellen musste, dass ihm diese nicht sehr viel weiter half, schließlich musste er ja immernoch den Marktplatz finden. Da er aber fürchtete, seine Tarnung zu zerstören, wenn er auch noch fragte, wie er am schnellsten zum Marktplatz kam, beschloss er, es erst einmal dabei zu belassen. Vielleicht würde ihm ja die ein oder andere Gasse auf seinem Weg bekannt vorkommen. Zwar hatte er versäumt sich den Weg auf seiner Verfolgungsjagd einzuprägen, dennoch glaubte er, dass er einige Gebäude wiedererkennen würde.

Also bedankte und verabschiedete er sich von dem Wirt und verließ die Schenke. Der Anblick, der sich ihm draußen bot, trug nich gerade dazu bei, das ungute Gefühl, dass er nach diesem Gespräch hatte zu verbessern. Dennoch entdeckte er kurz darauf etwas, was ihm durchaus nützlich sein konnte. Eines der Handelsschiffe im Hafen wurde gerade entladen. Lauron schloss daraus, dass sicherlich einige dieser Waren direkt zum Markt gebracht werden würde, also konnte er den Knechten dorthin folgen.

Er wartete einige Minuten, bis die ersten Karren beladen waren und folgte ihnen schließlich mit einigem Abstand, schließlich wollte er nicht zu auffällig wirken. Unterwegs prägte er sich das Straßenbild wieder genau ein, damit er nicht wieder in ein derartiges Dilemma geraten konnte. Kurze Zeit später stiegen ihm bereits wieder die unterschiedlichsten Düfte in die Nase, er hatte also Recht behalten und war den Knechten wirklich zum Markt und nich bloß zu irgendeinem Lagerhaus gefolgt. Nachdem er den Markt, der nicht minder bevölkert war, wie am Morgen, erreicht hatte, folgte er der Wegbeschreibung des Wirtes.
Dabei stellte er sehr bald fest, dass ihm ein Teil des Weges bekannt vorkam. Während der Verfolgungsjagd war er offensichtlich an der Akademie entlang gelaufen. Bestätigung fand er schließlich in einem Mauerstück, dass ihm nur zu gut bekannt war, immerhin steckte dort noch immer ein Teil seines eigenen Schwertes darin. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte – er wollte sichergehen, dass keine Wache in der nähe war- begutachtete er das Überbleibsel seines Versuches, Tarkal außer Gefecht zu setzen.
Nur wenig später wendete er sich aber auch schon wieder ab, schließlich hatte er ja noch etwas zu erledigen. Sollte ein Schmied das Stück des Schwertes für die Reparatur benötigen, konnte er es immernoch holen. Lauron fragte sich sowieso, ob es sich lohnte es zu reparieren. Mit diesen Gedanken folgte er der Mauer, wie der Wirt gesagt hatte, bis er schließlich das Haupttor erreichte.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 23. Mai 2010, 19:26

Die Wegbeschreibung des Wirtes half Lauron auch nichts sehr viel weiter, doch war sie durchaus korrekt. Außerdem fiel ihm ein, dass er ja auch noch zum Marktplatz wollte und nachdem er nun erklärt hatte, dass er einen alten Freund, der die Wassermagie studierte besuchen wollte, wäre es doch sehr seltsam, wenn er nun auf einmal den Markt anstrebte.
Er bedankte sich bei dem Wirt und verließ die Schenke.

Draußen angelangt beschloss er den Männern zu folgen, die die Waren eines Handelschiffes abluden und zum Markt bringen würden. Doch musste er sich in Geduld über, denn bis alles abgeladen und kontrolliert war, verging etliche Zeit. Zwischenzeitlich hatte der Mann der die Waren kontrollierte ihn erblickt. Immer wieder warf er flüchtige Blicke in Richtung des Dunkelelfen und flüsterte seinen Knechten etwas zu, die auch mal einen Blick riskierten.
Der Dunkelelf folgte ihnen in einigem Abstand und war froh, dass die Männer tatsächlich den Markt als Ziel hatten und nicht irgendein Lagerhaus. Von dort aus suchte nun die Wasserakademie und entdeckte tatsächlich Gassen durch die er bereits gekommen war.

Die Akademie selber war durch eine hohe Mauer geschützt und grenzte direkt an dem Meer. Man hatte von dort aus eine wundervolle Sicht auf die Bucht von Kad Harat. Gerade morgens war es besonders schön wenn die Sonne über den Horizont stieg und alles in einem rötlichen Licht tauchte. Neben der Akademie führte ein kleiner Pfad hinunter zum Strand. In einiger Entfernung war ein Holzsteg zu sehen der direkt mit einer Treppe verbunden war die zu dem Akademiegelände hoch führte. Doch dieser war vom Strand aus nicht leicht zu erreichen und man musste dafür schon gut im Klettern sein oder Hilfsmittel wie eine Leiter oder ein Seil verwenden.
Auf dem Steg selber konnte Lauron etwa ein Dutzend Magiestudenten sehen. Sie trugen graue und weiße Roben mit dunkelblauen Säumen und die für Magier typischen spitzen Hüte. Sie erzeugten auf dem Wasser kleine Wellen, das konnte er sehen. Natürlich nicht in dem sie es berührten, nein, anscheinend übten sie einen neuen Zauber.

Lauron ging zum Haupttor. Es war weit geöffnet und man konnte viele der angehenden Magier und den bereits ausgebildeten Magier geschäftig über das Gelände laufen sehen. Viele trugen dicke Bücher und Schriftrollen mit sich herum. Andere standen in Grüppchen und unterhielten sich und lachten. Wiederum andere probierten sich an kleinen Zaubertricks oder blätterten in Büchern herum. Das Ganze wurde begleitet vom stetigen Rauschen des Wassers, das durch die oberen Fenster und über die Zinnen der Dächer, in vielen kleinen und größeren Wasserfällen hinab plätscherte und das Gebäude in einen Vorhang aus himmelblauem Nass mit vielen kleinen Schaumkrönchen tauchte. Unten angekommen mündete es schließlich in einem breiten Graben der das Gebäude umschloss. Es musste definitiv Magie im Spiel sein, anders ließ sich das nicht erklären. Magier waren ja schließlich nicht unbedingt für ihre Bescheidenheit bekannt. Über den Graben führte eine kleine Steinbrücke zu der großen doppelflügeligen Eingangstür

Da an den Toren keine Wachen positioniert waren, könnte er das Gelände nun einfach so betreten und erkunden, doch würde er wohl sofort auffallen und spätestens, wenn er einen anderen Weg folgte, als den, der ihn in die Räumen führte die für angehende Neuzugänge vorgesehen waren, würde er wohl aufgehalten werden. Das lag nicht mal an seiner dunklen Hautfarbe. Vielmehr trugen alle hier einheitliche Roben, welche sie als Schüler und Dozenten dieser Akademie auszeichnete.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Sonntag 23. Mai 2010, 21:18

Als Lauron das Haupttor erreichte beobachtete er seine Umgebung mit äußerster Aufmerksamkeit, schließlich musste er für den Einbruch so viele Eventualitäten wie möglich im vorraus beseitigen. Anders als bei normalen Leuten weckte das Ambiente, das sich im darbot, allerdings keine Bewunderung oder die Lust sich am Strand zu entspannen. Spätestens jetzt wurde ihm nämlich bewusst, dass ihm wahrscheinlich einiges an Überwindung abverlangen würde, um während des Einbruchs konzentriert zu bleiben.
Mit der direkten Anbindung ans Meer hatte er zwar gerechnet, aber die üppigen Wasseranlagen und der Graben bereiteten ihm doch ziemliches Unbehagen. Durch das ständige Plättschern konnte er nämlich die Tatsache, direkt am Meer zu sein, nicht so leicht ausblenden, wie es ihm zum Beispiel auf einem Markt gelingen würde, wo es schließlich genug Ablenkung gab.

Mit deutlichem Interesse musterte er die Uniformen der angehenden Magier. Es wäre sicherlich von Vorteil, eine solche in seinen Besitz zu bringen, da sie ihm das Eindringen bestimmt erleichtern und die Wahrscheinlichkeit senken würde, dass man ihn entdeckte. Allerdings bezweifelte er stark, dass er eine solche Uniform so einfach auf dem Markt auftreiben könnte. Derartige Roben wurden sicherlich nur auf Bestellung und auch nur für die Akademie angefertigt.

Da ihn diese Überlegungen allerdings nicht weiterführten, schob er sie zunächst einmal beiseite. Besser war es, zunächst einmal diesen Liefereingang zu finden, den er am besten für den Einbruch nutzen sollte. Dabei stellte sich ihm allerdings die Frage, wie viel Freiraum man ihm als Fremder auf dem Gelände ließ. Er konnte zwar keine Wachen entdecken, allerdings bezweifelte er, dass er weit in das Gebäude eindringen konnte, so wie er im Moment gekleidet war. Allerdings fiel ihm auch schon ein Vorwand ein, unter dem er sich zumindest ein wenig auf dem Gelände umschauen konnte. Einem Interessenten, der auf der Suche nach der Einschreibung ist, würde man es bestimmt verzeihen, wenn er sich auf dem Gelände verlief.

Also begann er seine Erkundung, indem er zunächst einmal dem Hauptpfad folgte, wobei er sich aufmerksam nach dem Eingang umsah, den Tarkal erwähnt hatte. Er konnte nur hoffen, dass er ihn nicht hier, hinter den Mauern fand, immerhin war es wahrscheinlich, dass das Haupttor über Nacht geschlossen war. Während er sich dem Hauptgebäude näherte, kam er, trotz des ihm nicht ganz passenden Stils, nicht umhin, es doch zu bewundern. Immerhin hatte er noch nicht oft ein ähnlich imposantes Gebäude gesehen. Eigentlich kam ihm als Vergleich nur die Feuerakademie in Sarma in den Sinn, wobei er dessen Gelände nie betreten hatte. Nach kurzer Zeit erreichte er schließlich das Tor, das in die Akademie hineinführte und betrat sie.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. Mai 2010, 23:28

Lauron steuerte recht zielsicher durch das Haupttor auch wenn ihm das viele Wasser nicht sonderlich behagte. Außer dem Haupteingang waren auf dem ersten Blick keine weiteren Türen zu sehen, da das Gebäude fast gänzlich in einem Schleier von Wasser eingeschlossen war. Die Magier der Akademie begutachteten ihn zwar neugierig, doch kam erstmal keine weitere Reaktion. Schließlich war es jeden vergönnt, egal welcher Rasse er angehörte Magie zu studieren, wenn es auch sicherlich Viele wunderte, dass es einen Dunkelelfen zu ihnen trieb. Doch Andunie war schließlich nicht nur für ihren vorzüglichen Apfelwein bekannt, sondern auch dafür, Fremden offen entgegen zu treten, was alleine schon durch die großen Handelsbeziehungen die Andunie pflegte, notwendig war. Viele verschieden Rassen hatte diese Stadt bereits gesehen

Als er nun die Brücke überquerte konnte er an den Seiten des Geländers einen leicht regenbogenfarbenen Schimmer sehen, der wie eine Art Barriere Wassertropfen von dem Übergang fernhielt. Sicher war dies ebenfalls durch Magie geschaffen.
Über einige Steinstufen gelangte man nun zu der Eingangtür hinauf. Rechts und Links davon führten Wege direkt an dem Gebäude vorbei und wahrscheinlich drum herum, aber das Lauron so nicht mit Sicherheit sagen können. Diese hatten ebenfalls diesen Schimmer in den Farben des Regenbogens, sodass niemand nass wurde. Das Ganze wirkte wie eine Art Tunnel, in dem das Rauschen des Wassers fast widerzuhallen schien.
Des Weiteren konnte er in gleichmäßigen Abständen verzierte Türen erblicken, die aber im Gegensatz zu dem Haupteingang schlicht wirkten.

War eine von diesen Türen der Eingang in die Küche den Tarkal erwähnt hatte?

Noch bevor sich Lauron für eine Richtung entscheiden konnte, wurde er von hinten angerempelt, als eine Traube von Magieradepten es sehr eilig hatte in das Gebäude zu kommen. Anscheinend hatten sie gerade etwas freie Zeit gehabt und nun ging der Unterricht weiter. Ehe er sich versah stand er in dem Gebäude. Vor ihm erstreckte sich der riesige Eingangsbereich, auch hier wurde mit Wasser nicht gespart. Es gab viele kleine und etwas größere Becken die sich harmonisch in den Nischen und an Säulen der Halle einfügten. Von oben plätscherte lautlos das Wasser durch die Wände und Säulen in Selbige. Die Schüler drängten lachend und plaudernd eine breite Treppe, die sich geradeaus links befand hinauf, andere verschwanden hinter Türen die sich eingehüllte zwischen den Wasserfällen befanden.

Lauron musste sehr unschlüssig da gestanden haben, als er ungeduldig von einem älteren Mann angesprochen wurde. Er trug ebenfalls eine Robe, wenn auch nicht in den anscheinend üblichen Farben der Akademie. Er hatte ein Schreibbrett mit mehreren voll geschriebenen Pergamenten unter dem Arm geklemmt und deutete auf die Tür. „Du da!“, machte er auf sich aufmerksam, „Gehörst du hierzu?“ Er deutete auf eine geöffnete Tür hinter sich, „Die Vorlesung Eine Betrachtung der arkanen Beschaffenheiten des Wasser beginnt gleich.“ Er sah an dem Dunkelelfen hinab, „Wo ist deine Robe?“ Er schien ungehalten, „Hol sie!“ Er deute die Halle hinab, „Und beeil dich, sonst muss ich dich als fehlend eintragen“, Er schüttelte den Kopf, „Immer diese Frischlinge.“
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Mittwoch 26. Mai 2010, 19:31

Mit einem zunehmend mulmigeren Gefühl in der Magengegend betrachtete Lauron die aufwändigen und offensichtlich auch magischen Zierelemente des Hauptgebäudes. Da er selbst keine magische Begabung besaß, beziehungsweise nicht wusste, ob er eine solche besaß, beeindruckte ihn diese Verwendung der Magie zwar, dennoch hatten die Architekten, falls überhaupt welche für den Bau dieses Gebäudes nötig gewesen waren, eindeutig zu viel Akzent auf Wasser gesetzt. Allerdings musste er sich eingestehen, dass er von einer Wasserakademie wohl kaum etwas anderes erwarten durfte. Das ständige Plättschern, welches aufgrund der magischen Architektur von überall wiederzuhallen schien, jagte dem Dunkelelfen einen kalten Schauer über den Rücken und lenkte ihn auch so sehr ab, dass er die Schüler gar nicht bemerkte, die ihn in ihrer Eile in die Haupthalle schoben. An seine erste Begegnung mit Tarkal erinnert, schnellte seine Hand zu seinem Goldbeutel, stellte aber erleichtert fest, dass nichts fehlte.

Leicht verärgtert darüber, dass er sich aufgrund seiner Nervosität ein solch verdächtiges Verhalten an den Tag gelegt hatte, betrachtete er seine Umgebung, wobei er allerdings zu seinem Bedauern feststellen musste, dass die Architekten auch hier nicht mit Wasser gespart hatten. Zumindest war das Plättschern ob der lachenden Schüler hier nicht ganz so deutlich zu vernehmen. Ihm blieb allerdings nicht viel Zeit, um sich seine Umgebung genau einzuprägen, da ihn schon wenige Minuten nachdem er die Haupthalle betreten hatte eine schroffe Stimme aus seiner stummen Beobachtung riss.

„Du da!“ rief ihm ein älterer Mann zu, worrauf hin der Dunkelelf erschrocken zusammenzuckte. Mit einem leicht verwirrten Blick, ihm gelang es in dieser Umgebung nicht wirklich sich auf eine ausdruckslose Miene zu konzentrieren, blickte er in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Dabei musste er offensichtlich überzeugend wie einer der neuen Schüler gewirkt haben, dan ihn der alte Mann, der anscheinend einer der Meister war, aufforderte seine Robe zu holen. Darin witterte Lauron natürlich eine exzellente Chance, die es ihm ermöglichte an eine Robe zu kommen und sich die Akademie eingehender zu anzuschauen. Ihm war jedoch auch klar, dass es durchaus ein gefährliches Unterfangen war, sich als Schüler der Akademie auszugeben. Da ihm eine solche Chance aber wohl kaum ein zweites Mal begegnen würde, ergriff er sie.
Mit dem unterwürfigsten Ton, den er in Anbetracht seiner Nervosität zu stande bekam antwortete er:

„Meine Robe?!“ Lauron sah demonstrativ auf seine Kleidung. „ Oh, bei den Göttern, ich Tollpatsch. Bitte verzeiht, Meister, ich bin noch nicht lange hier, ich mache mich sofort auf den Weg!“
Mit diesen Worten huschte er an dem Mann in die Richtung vorbei, die er ihm zuvor gewiesen hatte und betrat die Tür, die sich am Ende dieses Korridors befand.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Montag 31. Mai 2010, 22:29

„Meine Robe?! Oh, bei den Göttern, ich Tollpatsch. Bitte verzeiht, Meister, ich bin noch nicht lange hier, ich mache mich sofort auf den Weg!“

„Ja ja, ist ja schon gut“, Der Mann machte eine abtuende Handbewegung und nickte hastig mit dem Kopf. Anscheinend kannte er solche Ausreden schon. Sein Blick glitt hinter Lauron wo weitere Schüler standen. „Ihr gehört ebenfalls hierzu?“ Fragte er, diesmal schon ein wenig genervter. „Holt ebenfalls eure Robe.“ Die Schüler stimmten zu in dem sie aufgeregt durcheinander sprachen. Lauron war bereits voraus gegangen als er hinter sich viele Schritte vernahm. Augenscheinlich hatten diese angehenden Magier den gleichen Weg wie er.

Der Dunkelelf trat durch die Tür am Ende des Ganges. Vor ihm lag ein Flur von dem etliche Holztüren rechts und links abgehen. In der Zwischenzeit wurde er von den Schülern eingeholt die fröhlich plappernd an ihm vorbeigingen.

„Bist du auch neu hier?“ Sprach ein Mädchen ihn an, „Ich bin ja so aufgeregt!“
„Also, ich bin ja schon länger hier“, entgegnete ein junger Mann, ein wenig hochnäsig, „Wir sind aus Pelgar hierher gezogen. Eigentlich wollte ich ja an die großen Akademien in Zyranus, dort bekommt man eine erstklassige Ausbildung… nun…“, ihm schwoll förmlich die Brust an, „Im Sommer ist es endlich soweit.“
„Also ich finds toll hier“, Das Mädchen setzte einen Schmollmund auf. „Nun, bei Einigen ist die magische Begabung nicht so stark ausgeprägt, da reicht es natürlich hier zu sein.“ „Warum bist du dann in einem Anfängerkurs, wenn du das schon so gut kannst?“ Der Mann presste die Lippen aufeinander und sah das Mädchen böse an, ignorierte sie aber und sah stattdessen Lauron an, „Und wie sieht es mit deiner magischen Begabung aus?“ Fragte er mit überheblichem Tonfall, „Seit wann interessieren sich Dunkelelfen eigentlich für Wassermagie. Sollten die nicht bei ihren dunklen Machenschaften bleiben? Na ja, mir soll es gleich sagen.“

„Ich glaube das ist der Raum.“ Eine junge Frau stand vor einer Tür und winkte die Traube heran und öffnete langsam die Tür.
Dahinter befand sich eine Art riesiger Kleiderschrank mit allerlei Roben in verschieden Größen und entweder grau mit blauen Säumen oder weiß mit blauen Säumen. Der Mann der schon zuvor schon gesprochen hatte erhob die Stimme. „Die Weißen für die Mädchen, die Grauen für die Jungen.“ Dafür das er sich so gut auskannte, war es schon fast verwunderlich das er sich selber zu einer der Kleiderstangen begab und sich eine passende Robe heraussuchte.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Dienstag 1. Juni 2010, 22:29

Lauron war viel zu sehr damit beschäftigt, sich Gedanken darüber zu machen, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, sich als Schüler auszugeben, als dass er gemerkt hätte, dass ihm weitere Schüler folgten. Immerhin konnte dort so manches Problem auf ihn lauern, angefangen damit, dass er nicht die geringste Ahnung von Magie oder deren Anwendung hatte. Er konnte nur hoffen, dass ihn keiner der Lehrer im Unterricht, den er ja nun zwangsweise, zumindest bis zum Einbruch, besuchen musste, aufrief. In diesem Falle würde nämlich nicht nur seine Tarnung auffliegen, sondern sicherlich ein weitaus herberes Nachspiel auf ihn zukommen. Lauron wollte sich gar nicht vorstellen, was die Magier wohl mit ihm anstellen konnten, er befürchtete aber, dass dies bestimmt noch über die Magie, die in der Architektur verankert war, hinausging.
Erst als er die Tür erreichte und die anderen Schüler an ihm vorbeiliefen, nahm Lauron Notiz von ihnen. Mit einem misstrauischen Blick musterte er die fröhlichen Gesichter, wobei er sich fragte, ob sie wohl wegen dem Unterricht so enthusiastisch waren oder ob es einen anderen Grund hatte. War eine Akademie wirklich so spannend? Lauron konnte es nicht sagen, immerhin konnte er sich nicht erinnern, ob er jemals eine Schule besucht hatte. Möglich war es, immerhin konnte er lesen, da sich seine Adoptivgroßeltern aber keine leisten konnten, musste dies wohl vor seiner Zeit auf der Insel gewesen sein.

Ihm blieb allerdings nicht viel Zeit, diesen Gedanken nachzugehen, da ihn bereits ein junges Mädchen von der Seite ansprach.
„Bist du auch neu hier?“ hörte er sie fragen. Leicht verwirrt sah der Dunkelelf sie an, verwundert darüber, dass sie so einfach einen Fremden ansprach. Nach einigen Sekunden kam ihm allerdings die Idee, dass es an einer Akademie wohl Gang und Gebe sein könnte, sich selbst mit Fremden zu unterhalten, immerhin teilte man ja, normalerweise, die selben Interessen.
Als ihm klar wurde wie lange er schon geschwiegen hatte, antwortete er hastig:

„Oh natürlich ja! Ich bin auch neu hier.“

Dass ihm ein normaler Tonfall dabei nicht wirklich gelang, versuchte er mit einem kurzen Lächeln zu überspielen. Dieses Gebäude macht mich noch wahnsinnig! Dem offensichtlich ziemlich arroganten Mann, der glaubte sich ebenfalls zu Wort melden zu müssen, schenkte er wenig Beachtung. Da der Dunkelelf sowieso keine Ahnung von den verschiedenen Akademien hatte, interessierte es ihn wenig, dass dieser Magier offenbar eine sehr ausgiebige Ausbildung genießen durfte.
Dass ihm das Mädchen darauf frech Contra gab, brachte Lauron allerdings zum Schmunzeln, immerhin schien sie einen ziemlich wunden Punkt getroffen zu haben. Interessant wie eitel diese Magier sind
Als ihn der Mann nun jedoch nach seiner magischen Begabung fragte, schluckte er unwillkürlich.

„Nun“ antwortete er zögernd „ich gehöre wohl zu den weniger begabten, mir ist es nicht vergönnt in Zyranus zu studieren.“

Auf die Frage bezüglich dunkler Magie, wusste er allerdings keine Antwort mehr. Glücklicherweise erreichten sie bereits den Raum, in dem die Ausgabe der Roben war, so blieb ihm das Beantworten der Frage zunächst einmal erspart, Lauron konnte nur hoffen, dass der Mann nicht wieder darauf zu sprechen kam. In der Ausleihe angekommen nahm er sich, wie angeweisen eine der grauen Roben, stellte dabei allerdings fest, dass er nich wusste, was er nun mit seinem Mantel und dem Schwert anstellen sollte.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. Juni 2010, 23:29

„Und wenn du so wenig begabt bist, was willst du dann hier?“ Fragte der Hochnäsige. Das war in der Tat eine berechtigte Frage, die sich zwar theoretisch leicht beantworten ließ, doch praktisch nicht ratsam war ehrlich zu beantworten.
„Sicher ein paar Gönner.“ Der Mann verzog den Mund und wandte sich ab.

Unschlüssig stand Lauron an einer Kleiderstange. Eine passende Robe hatte er auf Anhieb gefunden. Sie war aus festen Leinen gewoben und die königsblaue Borte, welche die Säume zierte war zusätzlich mit dunkelblauen und zart silbernen Ornamenten bestickt. Es war eine hochwertige Arbeit, strahlte aber keinerlei Magie aus.

Noch während Lauron überlegte wo er seine Waffe und seinen Mantel verstauen sollte stürmten bereits einige der Adepten aus dem Raum hinaus.
Sie hatten die Roben einfach nur über ihre normale Kleidung gezogen. Lauron konnte sich nicht entsinnen jemanden gesehen zu haben der eine Jacke oder Ähnliches angehabt hatte. Wenn sie so etwas dabei hatten, dann hatten sie es sicherlich anderswo untergebracht. Vielleicht gab es vorne in der Eingangshalle eine Garderobe, doch wenn es dort so etwas gab, wollte Lauron wirklich seine persönlichen Sachen dort zurücklassen?
Im Übrigen waren Magierroben recht weit und es ließ sich sicherlich einiges darunter verstecken.

„He, das Rennen ist auf den Gängen verboten!“ rief ein anderer hinterher, zuckte mit den Schultern, als sein Aufruf nicht auf Anklang stieß und verließ ebenfalls den Raum.

Langsam leerte sich das Zimmer. Auf dem Gang konnte der Dunkelelf die Stimme des kleinen Mädchens vernehmen. „Sind wir alle beisammen?“ Jemand lugte in das Zimmer. „Scheint so.“ Anscheinend hatte man ihn nicht gesehen. Durch das sehr kleine Fenster, das direkt gegenüber der Tür war, war der Raum nur eher spärlich beleuchtet und Laurons dunkle Hautfarbe tat ihr übliches. Die Tür wurde geschlossen.

Es konnte sich nun entscheiden, ob er sich zu erkennen gab und sich einen Vortrag über die Wassermagie anhörte oder ob er das Akademiegebäude alleine und auf eigenen Faust erkundete. Wie er es vorgehabt hatte.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Dienstag 15. Juni 2010, 23:01

Sprach der Mann, der nach Zyranus gehen will, aber immernoch einen Anfängerkurs besucht, dachte Lauron, als der arrogante Magier seine „Fähigkeiten“ kommentierte. Er hielt es allerdings für besser, seine Gedanken nicht zu äußern. Zwar hatte dies auch schon das Mädchen getan, aber da er die Fähigkeiten des Magiers nicht abschätzen konnte, wollte er ihn nicht provozieren. Schließlich würde dies auch unweigerlich Aufmerksamkeit erregen, was der Dunkelelf lieber vermeiden wollte.

Noch immer ein wenig unschlüssig beobachtete er die anderen Magier, wobei er feststellte, dass diese den Mantel nur überwarfen. Viel weiter half ihm dies aber nicht, da er ja immernoch seinen eigenen Mantel anhatte und beide zusammen nicht nur heiß waren, sondern sicherlich auch ein merkwürdiges Bild abgaben. Als er nach einem geeigneten Versteck in dem Mantelraum suchte, bemerkte der Dunkelelf, dass die anderen den Raum bereits verlassen und ihn allein zurückgelassen hatten.

Dies half ihm zwar mit dem Mantel nicht weiter, allerdings stellte sich ihm damit eine neue Frage: Sollte er sich nun getarnt davon schleichen oder den anderen schnell in den Unterricht folgen?
Sicherlich bot sich ihm gerade eine exzellente Gelegenheit, allerdings würde seine plötzliche Abwesenheit sicherlich für Misstrauen sorgen. Immerhin hatte er mit den anderen Magiern gesprochen und dem alten Mann im Eingangsbereich gesagt, er ginge sofort in den Unterricht. Selbst wenn der alte Mann also so senil sein sollte, was Lauron bwezeifelte, und ihn vergaß, würden sicherlich die anderen Schüler sein Verschwinden bemerken. Außerdem konnte er sich gut vorstellen, dass während dem Unterricht noch andere Magier überprüften, ob auch alle den Unterricht besuchen, also würde er sicherlich auffallen, wenn er durch die Gänge streifte.

Im Grunde hatte er also keine andere Wahl, als den Unterricht zu besuchen. Im Anschluss allerdings sollte er sich allerdings so schnell wie möglich umsehen und dann verschwinden.
Also nahm er den Dolch von seinem Rücken, band ihn schnell an seinen Gürtel und warf sich den Mantel über, in der Hoffnung, dass man den Dolch unter den zwei Manteln nicht sah. Danach lief er zur Tür und folgte rasch den anderen Magiern, die fast schon aus seinem Blickfeld verschwunden waren.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Montag 5. Juli 2010, 11:46

Also Lauron endlich die Robe über gezogen und seinen Waffen, möglichst unsichtbar für andere an seinem Körper verstaut hatte, verließ er ebenfalls den Ankleideraum.

Er befand sich wieder auf dem Gang, von dem an beiden Seiten mehrere Türen abgingen, sowie am Kopf- und Fußende jeweils eine. Die eine davon führte zurück von wo er gekommen war. Gerade konnte er noch einen der Adepten sehen der mit wehender Robe durch die Tür in Richtung Eingangshalle verschwand. Diese fiel laut ins Schloss.
Die andere mündete in einen weiteren Gang. Dieser war breiter und rechts und links besaß er Fenster die aber nicht aus Glas sondern ebenfalls, wie Vieles hier, aus Wasser bestand. Dieses plätscherte in einem dünnen Schleier in einen länglichen Trog, aus dem Wassergras empor spross und sich sichtlich in dem kühlen Nass wohl fühlte. Weiter runter gab es auf der rechten Seite eine gewundene Steintreppe die nach Oben führte. Geradeaus befand sich eine weitere Tür. Sie war geöffnete und führte in einen Innenhof.

Lauron beschloss den Weg zurück zu gehen und damit den Adepten zu folgen. Dem Anschein nach hatte er keine Wahl als bei der Vorlesung dabei zu sein.
Als er die Tür öffnete und hindurch sah, konnte er in einiger Entfernung den älteren Mann sehen, der ihn angewiesen hatte seine Robe zu holen. Vor ihm sammelte sich die Traube von Magiern die der Dunkelelf bereits kennen gelernt hatte. Er schaute suchend mal den einen mal den anderen an, deutete dann mit den Fingern auf einen und harkte es auf seinem Schreibbrett ab, das er vorher unter dem Arm getragen hatte. Er überprüfte offenbar die Anwesenheit.
Was für unangenehme Fragen müsste Lauron sich wohl gefallen lassen, wenn herauskäme, dass er gar nicht auf der Liste steht… gewissermaßen sogar auf gar keiner Liste?

Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, als der Mann ihn entdeckte. Jeder des Anwesenheit er überprüft hat, verschwand in dem Raum dahinter. Verwirrt sah er auf sein Pergament dann wieder zu Lauron. Er bemerkte wohl das die Anzahl der Namen die auf seinem Zettel standen nicht der Anzahl der Personen entsprachen die er losgeschickt hatte ihre Roben zu holen. Sein Blick wurde ernst und eindringlich winkte Lauron zu sich herüber. Der Dunkelelf selber konnte noch das Kichern der Jungen und Mädchen vernehmen, als sie den Blick des Alten sahen.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Montag 5. Juli 2010, 23:45

Während Lauron den Magiern vor ihm in die Eingangshalle folgte, versuchte er sich bereits jetzt so viel möglich des Gebäudes einzuprägen, da schon die schiere Anzahl der Türen daraufhin wies, dass der Einbruch auch mit einer gewissen Kenntnis der Akademie keine Leichtigkeit werden würde. Ganz zu schweigen von dem elenden Plättschern, das selbst von den Fenstern kam. Die Nervosität saß ihm also überall im Nacken.

Als er die Tür zur Haupthalle passiert hatte, gesellte er sich zu der Traube aus Magiern, die sich um den alten Mann gebildet hatte, wobei er versuchte, sich so unauffällig wie nur möglich zu verhalten. Dabei fiel sein Blick auf das Schreibbrett, auf dem der Alte offensichtlich die Namen der Anwesenden abhakte.
Ihn traf fast der Schlag, als ihm der Fehler in seiner Überlegung bewusst wurde. Zwar konnte er nicht während des Unterrichts auf den Gängen erwischt werden, aber er stand auch auf keiner Unterrichtsliste! Verdammt! Was mach ich denn jetzt? Wie aufs Stichwort, war auch schon die Traube der Magier verschwunden und ließ ihn mit dem Alten alleine, dem offensichtlich dasselbe aufgefallen war.

Lauron schluckte. Viele Optionen hatte er nun nicht mehr. Die Flucht zu ergreifen, schied zu aller erst aus, auch wenn der Alte sicherlich nicht der Agilste war. Schließlich hatte ein Magier ja ein größeres Repertoire, um jemanden zu stoppen, als jeder Nichtmagier. Lauron bezweifelte, dass er es auch nur bis zum Tor schaffen würde.
Ihm blieb also nichts anderes übrig, als weiterhin den blutigen Anfänger zu mimen, der selbst nicht den leisesten Schimmer hatte, dass er nicht auf der Liste stand. Allerdings war die Gefahr groß, dass der Alte nicht so leicht locker lies. In diesem Fall wäre er ziemlich aufgeschmissen. Er bezweifelte, dass er die wahre Intention vor einer ganzen Horde Magier lange verbergen konnte, vor allem wenn es sich um jene handelte, die Wasser manipulieren konnten. Ich hoffe, dass der Alte nicht so weise ist, wie er aussieht

Angesichts seiner wirklich verfahrenen Situation entschied er sich also, es drauf ankommen zu lassen und ging dem Alten entgegen.
„Gibt es ein Problem, Meister?“ fragte er ihn in dem verwundertsten Tonfall, den er vorspielen konnte, als er vor dem Alten ankam.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 11. Juli 2010, 18:12

Ungeduldig wartete der Alte bis der Dunkelelf, mit dem unschuldigsten Gesicht das man nur aufsetzen konnte, auf ihn zukam. Er hatte es eilig, Zeit war schließlich Geld. Auch wenn er sich mittlerweile daran gewöhnt hatte, dass Anfängerkurse immer etwas später anfingen, als es normalerweise der Fall sein sollte. Das war besonders störend für die fortgeschritteneren Klassen, wenn auf der Fluren laut gesprochen wurde und hier und die Türen laut auf- und zugingen. Zwar brauchte man eine gehörige Portion Talent und eine natürlich auch eine gewisse Veranlagung zur Magie, denn wenn das nicht gegeben war konnte man ein Studium gleich vergessen. Man würde nie auch nur die Grundbegriffe verstehen.
Und auch wenn alle Voraussetzungen erfüllt waren, war es trotz allem sehr anstrengend und mit viel Konzentration und Disziplin verbunden. Ein normaler Schulbesuch war nichts dagegen.
Gegenüber konnte er schon die Stimme einer Frau aus einem der Klassenräume hören, die einen Schüler anwies die Tür zu schließen. Umsehr so mehr störte es den Mann, dass Lauron nur mit normaler Geschwindigkeit auf ihn zu trat, wo der Unterricht doch bereits beginnen sollte.

„Gibt es ein Problem, Meister?“ Fragte Lauron. Der Mann musterte ihn eingehend, atmete ein, seufzte und schüttelte den Kopf.
„Nein“ antwortete er und nuschelte noch etwas von ‚hoffe ich’ hinterher. Dann sah er wichtig auf sein Schreibbrett, kritzelte etwas an den Rand und sah dann wieder den Dunkelelfen an, wobei er das Schreibbrett so hielt, dass Lauron keinen Blick riskieren konnte.

„Wie ist dein Name?“ Fragte er unverhohlen. Sein Blick war herausfordernd, wusste er doch bereits, dass egal welchen Namen Lauron ihm nennen würde, er nicht auf seiner Liste stand, denn diese hatte er vollständig abgehakt. Vielleicht war ihm ein Fehler unterlaufen, aber es verirrten sich selten Dunkelelfen in die Akademie die Wassermagie lernen wollten, sodass er davon ausging, dass wenn es einen neuen Schüler gab, der dieser Rasse angehörte, er es wahrscheinlich mitbekommen hätte. Er war sich sicher, dass dieser junge Mann der vor ihm stand nicht hier her gehörte.

Noch ehe Lauron ihm antworten konnte, steckte ein Mädchen mit einem kunstvoll geflochtenen Zopf den Kopf durch die Tür. „Meister Rhauligan“ Fragte sie, der Magier drehte sich zu ihr herum. „Sollen wir das Gefäß, das auf euren Tisch steht schon mal mit Wasser befüllen?“ Der Mann schüttelte den Kopf, „Wir befüllen Gefäße nicht einfach nur mit Wasser.“ Antwortete er geheimnisvoll. „Nein, geht rein, setzt euch und seid ruhig und wartet ab.“
Das Mädchen klatsche freudig in die Hände. „Zaubern wir?“
„Ja… Nein… geh einfach rein. Ich komme gleich nach.“ Er winkte sie ungeduldig weg, wartete ab bis das Mädchen verschwunden war und wandte sich wieder Lauron zu.
„So, wie war dein Name?“…

Was würde Lauron nun tun? Der Magier schien abgelenkt zu sein. Er könnte nun verschwinden, wenn er es wollte. Natürlich war nicht absehbar, ob ihm das gelingen würde. Doch es gab genug Möglichkeiten sich zu verstecken und er war ein Dieb und die waren Künstler im Verbergen und er würde bestimmt einen Weg finden.
Oder wollte er es vielleicht einfach darauf ankommen lassen zu sehen, was passierte, wenn man feststellte, dass er nicht hier sein sollte? Möglicherweise durfte er am Unterricht teilnehmen und dort sein Verständnis für die Wassermagie entdecken, obwohl fraglich war, ob Lauron dies überhaupt wollte.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Dienstag 13. Juli 2010, 20:26

Mit stetig steigender Nervosität wartete Lauron ab, was ihm der Alte wohl sagen würde. Der Dunkelelf wusste, dass er nicht auf der Liste stand, weshalb er es nicht einmal versuchte einen Blick darauf zu erhaschen. Gelungen wäre es ihm sowieso nicht, der Alte hielt sie so, dass er niemals hätte darauf schauen können, ohne aufzufallen.
Nachdem ihm der Meister mit einem knappen „nein“ seine Frage beantwortet hatte und etwas auf dem Block notierte, schluckte Lauron. Wie ist deine Name? fragte ihn der Alte schließlich mit einem Blick der nur zu deutlich verriet, dass er wusste, was Lauron schon seitdem er die Akademie betreten hatte bewusst war. Nämlich, dass Lauron unter keinen Umständen hierher gehörte. Wobei er in diesem Moment nichts lieber getan hätte als zu verschwinden.

Name? Name… Name… Verdammt! Meinen richtigen Namen kann ich ihm wohl kaum nennen. Denk nach! Denk nach!
„Mein Name?“ fragte er verwirrt. „Ähm..“, begann er, wurde aber sogleich von einem der Schüler aus dem Klassenraum unterbrochen, weswegen er sehr dankbar war. Immerhin verschaffte es ihm ein wenig Zeit. Und es lenkte den Meister ab. Eine Gelegenheit zur Flucht?

Er warf einen flüchtigen Blick um sich herum. Aber wohin? fragte er sich. Die Akademie war groß, groß genug, um einem Dieb eine ganze Reihe von Verstecken zu bieten. Doch wieder stellte sich dem Dunkelelfen das Problem, dass er sich nicht im geringsten auskannte. Wenn auch nur die Hälfte der Akademie so aufgebaut war, wie der Gang, den er bereits in Augenschein nehmen durfte, dann war das Verstecken leichter gesagt als getan. Schließlich konnte sich hinter jeder Tür ein Klassenzimmer verbergen, in dem mehr als nur ein Magier war, der ihn aufhalten konnte.

Abgesehen davon bezweifelte der Dunkelelf auch, dass er auch nur eine Tür würde erreichen könnte, ohne dass es der Alte bemerken würde, auch wenn er gerade abgelenkt war. Dennoch juckte es dem Dunkelelfen in den Fingern es zu probieren, in Gedanken sah er sich schon selbst davon sprinten. Sein Verstand allerdings hielt ihn in Zaum und gebot ihm, sich lieber auf einen Decknamen zu konzentrieren.

Als der Meister seine Schüler schließlich abgewimmelt hatte, fragte er Lauron erneut nach seinem Namen. Da dem Dunkelelfen trotz intensiver Überlegung nichts brauchbares eingefallen war, antwortete er dem Alten das erste was ihm in den Sinn kam:

„Mein Name? Mein Name ist.. äh.. Lakrat.. Lakrat Kaltar... Wieso fragt ihr?“

Er war fast schon überrascht, dass ihm auf die Schnelle noch etwas eingefallen war. Im Nachhinein fiel ihm aber auf, dass sein Deckname im Grunde nur eine Abwandlung von Tarkals Namen war, weshalb er sich sogleich auf die Unterlippe biss. Wenn Tarkal in der Akademie für seine Machenschaften bekannt war, hätte er dem Alten wohl keinen besseren Hinweis auf den Grund seines Aufenthaltes geben können. Lauron spürte wie ihm langsam die Knie weich wurden, er konnte nur hoffen, dass dem Alten sein Wortspiel nicht auffiel.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. Juli 2010, 10:42

„Lakrat Kaltar also…hm….“ Sprach der Mann langsam den Namen aus den Lauron in genannt hatte und schaute konzentriert auf sein Schreibbrett. Sein Finger huschte geschwind über die Namensliste die sich wohl dort verbarg, dann blätterte er zurück und wiederholte die Prozedur. Das war schon fast lachhaft, da ja beide wussten, dass der Name nicht drauf stehen konnte. Immer noch den Blick seiner Liste zugewandt, stellte der Meister fest, dass sich dieser Name nicht sonderlich dunkelelfisch anhörte. Er blickte wieder auf.

„Bedauerlicherweise steht der Name nicht auf meiner Liste“, sein Gesichtsausdruck war ernst. Die Aussage glich zwar mehr einer Feststellung, aber er schien nun eine Erklärung zu erwarten, denn er sah Lauron abwartend mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Hast du eine Erklärung dafür?“ Fragte er unverhohlen und musterte ihn ausgiebig, wobei er feststellte das Lauron vielleicht schon ein wenig älter war, als das Alter, das man üblicherweise hatte, wenn man mit der Magie begann, aber so genau konnte man das bei den Elfen nie sagen.

„Wo kommst du her? Besitzt du eine Empfehlung? Hat man dir nicht gesagt, dass diese bereits mehrere Wochen vor Beginn abgegeben werden soll, damit man dich auf der Liste eintragen kann? Oder gibt es einen Geldgeber? Auch da sollte die Anmeldung rechtzeitig erfolgen. Es kann schließlich nicht jeder kommen und gehen wie ihm beliebt.“ Erklärte der Meister ein wenig ungehalten. „Magie zu lernen und zu lehren ist nicht nur äußert anstrengend und Zeit aufreibend, sondern ebenfalls eine kostspielige Angelegenheit.“ Er hielt das Schreibbrett wieder vor seiner Brust und sah Lauron, alleine schon wegen dem Zeitverlust denn er durch ihn hatte, unfreundlich an. „Du solltest mir schnell einen guten Grund nennen, weswegen du nicht auf meiner Liste stehst und mir deswegen meine Zeit raubst oder schnellstens das Gelände verlassen. Ich kann nicht zulassen, dass jemand der keine Berechtigung hat hier zu sein, hier herum… streunert!“ Das letzte Wort betonte er besonders und mit der Hand deutete er in Richtung der Eingangstür.

Nun lag es an Lauron sich etwas einfallen zu lassen. Ein Teil der Akademie hatte er bereits gesehen, doch war es nur ein Bruchteil. Das Gebäude schien sehr weitläufig zu sein. Reichte dieser kurze Einblick, um den Einbruch erfolgreich durchzuziehen? Was wusste er bereits? Das das Gebäude zu 50% aus Wasser bestand? Dem Element, dem er überhaupt nichts abgewinnen konnte?
Der Mann, den er bestehlen sollte, befand sich in einen der Osttürme wie ihm Tarkal ihm mitgeteilt hatte. Alleine schon das Wort ‚Türme’ sagte, dass es sich wohl um mehrere handelte. Der Eingangsbereich selber befand sich an der Südseite und die Küchentür…hm… wahrscheinlich auch östlich, in Richtung des Meeres.
Vielleicht musste er auch einfach nur abwarten, denn Tarkal erzählte ihm schließlich auch, dass besagter Kraden des Abends gerne zu dem kleinen Strand ging, der zu der Akademie gehörte. Lauron würde schon eine Lösung finden, auch wenn das viele Wasser ihn nicht wirklich behagte.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Mittwoch 4. August 2010, 20:54

Auch wenn seine Lage mit jeder verstreichenden Sekunde brenzliger wurde, atmete Lauron fast schon erleichtert auf, als er sah, dass der Alte sein Wortspiel nicht durchschaut hatte. Allerdings kam Laurons Gegenüber schließlich zum Punkt und sprach aus, was beiden von Anfang an klar war.

„Bedauerlicherweise steht der Name nicht auf meiner Liste“ sagte der Alte mit ernster Stimme und forderte sogleich eine Erklärung dafür.

Lauron schluckte, der musternde Blick des Magiers entging ihm nicht. Dem Dunkelelf war klar, dass er nicht das typische Bild eines Magiers gab. Mal ganz abgesehen davon, dass er wahrscheinlich der einzige seiner Art hier war, glich seine Statur nicht gerade der eines Magiers. Immerhin waren diese auch nicht den Großteil ihres Lebens dazu gezwungen gewesen, zu laufen, um nicht erwischt zu werden. Auch war er sicherlich etwas älter als die meisten der Magier, die er bisher in der Akademie gesehn hatte, wobei er natürlich nicht sagen konnte, wann Angehörige seiner Art mit dem Magiestudium begannen.

Als der Alte langsam ungeduldig wurde und ihn aufforderte zu gehen, sollte er ihm keinen Grund für seine Anwesenheit lieferte, schluckte Lauron erneut. Er saß in einer Zwickmühle. Einerseits konnte Lauron nun die Flucht antreten und damit sein ganzes Unterfangen als Misserfolg abstempeln, da er nicht nur den Mantel zurücklassen müsste, sondern immer noch unzureichende Ortskenntnisse besaß, oder er spielte auf Risiko, indem er sich einen Grund ausdachte, warum er nicht auf der Liste stand. Lauron stand nun vor der Frage, welches Risiko er eher eingehen sollte, als Hochstapler oder als Dieb erwischt zu werden. Eines musste er eingehen. Ohne ausreichende Ortskenntnis war die Wahrscheinlichkeit bei einem so imposanten Gebäude nicht gerade klein, dass er mal eben durch die falsche Tür spazierte.

Schließlich entschied er sich dafür, eine weitere Lüge zu spinnen. Als Hochstapler entlarvt zu werden, schien ihm weitaus weniger gefährlich als als Dieb auf frischer Tat ertappt zu werden. Also dachte er sich möglichst schnell etwas plausibles -sein Verstand schien ihm an diesem Tag in Bezug auf Lügen gut gewogen zu sein- aus und setzte ein verständnislose Miene auf.

„Wie? Ich stehe nicht auf der Liste?“ Er machte eine kurze Pause, die seine Ratlosigkeit unterstreichen sollte. „Mein Vater hatte extra aus Zyranus einen Boten vorgeschickt, der meine Anmeldung abgeben sollte, damit ich bei meiner Ankunft direkt beginnen kann.“

Lauron schluckte erneut, seine Knie begannen zu zittern. Würde ihm der Alte das abkaufen? Er schien sichtlich unter Zeitdruck sein, machte aber dennoch den Eindruck eines Vorschriftenfanatikers. „Ich könnte einen Boten nach Zyranus schicken, um eine Kopie meiner Unterlagen zu besorgen, wenn ihr wünscht.“, fügte Lauron in einem Anflug von Unsicherheit hinzu. Er konnte nur hoffen, dass der Alte nicht den Namen seines Vaters erfahren wollte.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Gestalt » Dienstag 10. August 2010, 12:12

„Euer Vater?“ Fragte der Meister ungläubig. Noch einmal musterte er den Dunkelelfen, um das Alter einzuschätzen. Er war sich zwischenzeitlich sicher, dass der Mann vor ihm, so alt war, dass er sich selber anmelden könnte. Verdammt, dachte er, warum ist es so schwer Elfen einzuschätzen.

„Der Name eures Vaters?“ Fragte er knapp und blätterte einige Seiten nach vorne und setze seine Feder an. Er schien den Namen notieren zu wollen.
„Wenn du aus Zyranus stammst, wieso studierst du nicht dort?“ Fragte er beinahe beiläufig, „Zyranus besitzt meines Erachtens eine große Akademie der Wassermagie. Wieso Andunie, wenn du doch dort…“, er räusperte sich, „…eine weit bessere Ausbildung erhalten könntest.“ Mit einem triumphierenden Blick sah er auf und Lauron an, denn den Grund musste ihm der Dunkelelf erstmal glaubhaft vermitteln können.

„Weißt du vielleicht zufällig den Namen des Boten?“ fragte er und kritzelte des weiteren etwas hastig auf das Pergament und erklärte dann einlenkend „Tatsächlich ist es so, dass du nicht der Erste bist, dessen Boten es nicht hierher geschafft haben“, Er zuckte, keinen wirklich Grund dafür wissend die Schultern, „Man vermutet Unruhen im Drachengebirge, doch da dieses sehr weitläufig ist, weiß keiner Genaueres.“ Er schrieb noch einige weitere Sätze auf das Pergament, löste es dann von seinem Schreibbrett und reichte dieses Lauron. Darauf stand das geschrieben, was der Dunkelelf dem Magier erzählt hatte und das man bitte den Verbleib des Boten überprüfen sollte.

„Geh den Gang hinunter.“ Er deutete auf die Tür, aus der Lauron gekommen war und wo auch der Raum mit den Roben war. „Nimm die Treppe nach oben. Die zweite Tür auf der rechten Seite führt ins Sekretariat. Dort gibst du diesen Schrieb ab. Man möge bitte überprüfen was mit dem Boten passiert ist. Am Besten hinterlässt du eine Anschrift wo man dich hier erreichen kann, damit wir dir eine Nachricht überbringen können, wenn das geklärt wäre. Es tut mir wirklich Leid, aber ohne eine Empfehlung oder einem Beleg wer die Kosten deckt, kann ich dich nicht am Unterricht teilnehmen lassen.“ Er nickte Lauron entschuldigend zu und wandte sich um. Seine Hand lag bereits auf dem Türgriff, als er sich noch einmal um drehte, „Vergiss nicht die Robe zurückzuhängen. Sie ist schließlich nur geliehen, bis man eine eigene hat, aber ich denke das weißt, wenn du die Schuldordnung gelesen hast.“ Dann verschwand er in dem Raum.

Lauron konnte die Stimme des Magiers durch die Türe hören als er die Adepten zur Ruhe anwies. In die Eingangshalle war es nun leer, da sich die meisten in ihren Unterrichtsräumen und Vorlesungssälen befanden. Leise konnte er das Wasser rauschen und plätschern hören. Jemand der kein Problem mit Wasser hatte, würde dieses Geräusch als äußerst beruhigend empfinden. Gedämpft konnte man hier und da Stimmen hinter den etlichen Türen vernehmen.
Und was würde Lauron jetzt tun? Sich weiter in einem Netz voller Lügen verstricken oder sein eigentliches Hier sein fortführen?
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Samstag 14. August 2010, 21:35

Mit wachsendem Zweifel wartete Lauron auf eine Antwort des Alten, wobei er sich immer wieder einredete, dass seine Antworten durchaus plausibel waren und eigentlich kaum Raum boten für Zweifel. Es lag wohl einfach nur an seiner verdammten Nervosität, diese ständige Plätschern machte ihn noch wahnsinnig. Als der Alte schließlich zu einer Antwort ansetzte, kam es natürlich so wie es kommen musste: er fragte nach Laurons Vater. Mein Vater... mein Vater.... Wie hatte Tarkal ihn genannt? Ach Quatsch...

Wenn Tarkal schon Mittel und Wege hat, Informationen über ihn zu sammeln, wird die Akademie das wohl schon lange können und früher oder später sicher Schlüsse auf Tarkal ziehen, wenn sie rausfinden, dass er kürzlich erst etwas über ihn rausfinden wollte. Und Tarkal war bestimmt keiner der lange fackeln würde, jemanden wie Lauron ans Messer zu liefern.

Bleib ruhig... denk dir einfach wieder was aus „Der Name meines Vaters?“, fragte Lauron schließlich wieder in einem etwas verwirrten Tonfall.
„Sein Name ist... Amras Kaltar“, äußerte er schließlich den ersten Namen, der ihm in den Sinn kam, wobei ihm auffiel, dass er schon wieder ein Wortspiel kreiert hatte. Seine Kreativität schien sich unter Nervosität scheinbar auf derlei Dinge zu beschränken.
„Ich bezweifle allerdings, dass euch dieser Name etwas sagen wird, er ist nicht sehr bekannt in Zyranus“, fügter der Dunkelelf hinzu, um so schnell wie möglich von dem Namen abzulenken. Die nächste Frage des Alten überraschte ihn allerdings.

Ja... wieso habe ich Zyranus denn verlassen?
„Ähm... mein Vater war der Ansicht, ich solle mal etwas mehr von unserem schönen Land sehen, als nur das Innere von Zyranus. Und die Reise hierher bot wirklich viel Abwechslung“, log Lauron. Schließlich hatte er nicht den geringsten Schimmer wo Zyranus überhaupt lag. Zu Laurons Erleichterung schien der Alte so langsam wirklich unter Zeitdruck zu geraten, weshalb er das Gespräch offensichtlich so schnell wie möglich beenden wollte. Die abschließende Frage nach dem Namen des Boten bedachte Lauron bloß mit einem Achselzucken und einem „Nein“. Dies schien dem Alten zu genügen, da er ihm schließlich die Zusammenfassung von Laurons Lügen in die Hand drückte und ihn ins Sekretariat schickte. Die Bermerkung, die die Robe betraf, überhörte Lauron einfach, schließlich war er ja nicht hier, um mit leeren Händen zu gehen.

Kurz darauf stand er auch schon allein in der Halle, nur noch das leise, beständige Plätschern im Ohr. Er hatte es geschafft. Er hatte Zeit gewonnen. Doch wieviel? Wie lange dauerte der Unterricht? Lauron beschloss am besten gar nicht lange zu überlegen und diese auch noch zu verschwenden. Den Zettel abzugeben, stand völlig außer Frage, schließlich hatte er ja nichts davon. Er konnte weder Empfehlungen, noch einen Geldgeber aufweisen. Wieso also die Schüler-Masche durchziehen? Also setzte sich der Dunkelelf in Bewegung, es galt schließlich einen Turm und eine Küche zu finden.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Freitag 20. August 2010, 12:11

„Amras Kaltar“, murmelte der Magier noch, als er die Türklinke bereits runtergedrückt hatte, aber noch nicht öffnete, „Hm… Nein“, er schüttelte den Kopf. Wäre da vielleicht fast Laurons Wortspielerei aufgeflogen oder meinte der Alte sich an jemanden zu erinnern der diesen Namen trug? Da er, nachdem er den Kopf geschüttelt hatte, aus Laurons Blickfeld verschwand, würde dies wohl sein Geheimnis bleiben.

Der Dunkelelf selber beschloss, dass er den Anweisungen des Magiers nicht Folge leisten würde, sondern dem weiter nachzugehen, weswegen er eigentlich hier war – Das Erkunden der Akademie. So steuerte er den Gang an, in dem er bereits gewesen war und trat am Ende durch die nächste Tür in einen weiteren Gang. Dieser war breiter und besaß rechts und links Fenster aus Wasser, welches in Regenbogenfarben schimmerte und in längliche Tröge floss, in denen Wassergräser wuchsen. Das auch hier wieder Magie im Spiel war, war nicht zu übersehen, selbst für jemanden der keine Ahnung von dieser Materie hatte.
Relativ am Ende des breiten Ganges, befand sich auf der rechten Seite ein gewundene Steintreppe die nach oben führte, wie der Meister es gesagt hatte. Geradeaus, wieder eine doppelflügelige Tür, wie die am Haupteingang. Sie war weit geöffnet und führte nach draußen.
Lauron ging die Treppe nach oben. Oben konnte er es hinter sich wieder plätschern hören, da sich dort ebenfalls eines dieser Wasserfenster befand, sowie auch auf der gegenüberliegenden Seite am anderen Ende. Dieser Gang war länger als der aus dem er gekommen war. Rechts und Links befanden sich wieder eine Menge Türen. Im Gegensatz zu Unten hatte man hier sogar mal mit dem Wasser gespart.

Gerade als er den Fuß auf die letzte Stufe setzte, öffnete sich die zweite Tür auf der rechten Seite und eine junge Frau mit hellblonden, langem Haar und einer grauen, schlichten Robe kam heraus. Sie schien es eilig zu haben. Unter dem Arm trug sie einen Stapel Schriftrollen. Sie eilte auf die gegenüberliegende Tür zu, klopfte, wartete einem Moment und warf derweil einen flüchtigen Blick auf den Dunkelelfen und trat dann ein. „Dies sind die Schrif…“ konnte Lauron noch hören ehe die Tür sich wieder schloss. Es dauerte einen kurzen Moment, dann öffnete sich die Tür erneut, „…Gut, dann werde ich ihm die Schriften bringen und ihm sagen, dass er sich auf der Liste eintragen muss, auch wenn ich bezweifle, dass er sie versteht und demnach auch nicht, was er damit will.“ Sie lachte leise auf.
„Es liegt nicht an uns, das zu entscheiden, wenn sie unbenutzt zurückkommen.“ Konnte Lauron eine männliche Stimme aus dem inneren des Raumes vernehmen.
„Da habt ihr natürlich Recht.“ Die junge Frau verabschiedete sich und schloss die Tür. Während sie auf die Treppe zulief, ordnete sie die Rollen, damit sie sie besser halten konnte und flitzte an dem Dunkelelfen vorbei, aber nicht ohne ihn freundlich anzulächeln.
Scheinbar wirkte dieser desorientiert, sodass sie sich noch einmal umdrehte. Schließlich trug er immer noch die Leihrobe und gerade das sagte aus, dass er wohl noch recht neu hier war. „Entschuldige“, sprach sie ihn an, „Kann ich dir irgendwie helfen? Findest du etwas nicht? Keine Sorge, das geht jedem am Anfang so. Das Gebäude ist sehr weitläufig.“
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Sonntag 29. August 2010, 22:48

Da Lauron vermutete, dass sich die Zugänge zu den Türmen in den oberen Stockwerken der Akademie lagen, beschloss er zunächst einmal der Wegbeschreibung des Alten Folge zu leisten, da sie ihn in den zweiten Stock lotste. Schnellen Schrittes betrat er also den Gang, den er bereits kannte und durchquerte ihn hastig. Dabei fiel es ihm schwer sich soweit unter Kontrolle zu halten, um nicht zu rennen. Die Zeit und das ewige Plätschern lag ihm im Nacken. Nachdem er die Tür am Ende des Ganges hinter sich gelassen hatte, hielt Lauron Ausschau nach der Treppe, die ihm beschrieben wurde. Dabei viel ihm auf, dass dieser Gang, der ihm eigentlich mehr wie ein Nebengang erschien, wie das Haupttor eine doppelflüglige Tür besaß, die nach draußen führte. Ob es wohl noch mehr solcher Türen gibt? fragte er sich. Sollte er im Fall der Fälle nicht mehr genug Zeit haben die Küche zu erreichen, boten sich ihm mehr Fluchtwege als er zuvor erwartet hatte. Allerdings bezweifelte er, dass er bei einer Flucht über das ganze Akademiegelände erfolgreich untertauchen könnte.

Als er schließlich die Treppe entdeckte, schob er diese Überlegung bei Seite und erklomm sie, zwei Stufen auf einmal nehmend. Oben angekommen stellte er zu seiner eigenen Überraschung fest, dass man dort offenbar mit der magischen Architektur gespart hatte. Das penetrante Plätschern lag hier leiser in seinen Ohren, verschwand allerdings nicht gänzlich. Gerade als er die letzte Treppenstufe hinter sich gelassen hatte, sah er wie sich vor ihm im Gang eine Tür öffnete. Erschrocken zuckte er zusammen, beherrschte sich aber soweit, um nicht sofort nach einem Versteck zu suchen. Verdächtiger könnte er sich schließlich kaum verhalten. Also blieb er stehen und wartete ab. Im ersten Moment schien dies auch eine gute Idee gewesen zu sein, da die Frau, die den Raum verließ, ihm nur einen kurzen Blick schenkte und dann auch schon wieder im gegenüberliegenden Raum verschwand. Dieser schien offenbar das Sekretariat zu sein, in das ihn der Alte geschickt hatte. Zumindest schnappte Lauron einige Satzfetzen auf, die darauf schließen ließen.

Allerdings schien ihm das Glück wieder einmal nicht hold zu sein, da die Frau das Sekretariat wenige Sekunden später auch schon wieder verließ und dem Gang ihm entgegen folgte. Lauron sackte das Herz in die Hose. Er wusste nicht, ob er es noch einmal schaffen würde, sich nicht zu verplappern, auch wenn die Frau, die ihm entgegen kam wesentlich netter wirkte als der Alte. Als sie schließlich auf gleicher Höhe mit ihm ankam und lächelnd an ihm vorbeilief, keimte in Lauron schon die Hoffnung, dass sie ihn einfach ihn Ruhe ließ. Unglücklicherweise hatte er jedoch, so angewurzelt wie er am Ende der Treppe gestanden hatte, wohl weitaus desorientierter gewirkt als ihm bewusst gewesen war, weshalb ihn die Frau doch noch ansprach.

„Kann ich dir irgendwie helfen? Findest du etwas nicht? Keine Sorge, das geht jedem am Anfang so. Das Gebäude ist sehr weitläufig.“ fragte sie ihn freundlich. Etwas ratlos starrte er sie an, unsicher wie er sich verhalten sollte.
„Ähm“ begann der Dunkelelf, als ihm klar wurde, dass er die Frau angestarrt hatte. „Ich... ähm... ich suche... die Schlafquartiere“ fuhr er hastig fort. Etwas Besseres war ihm auf die Schnelle nicht eingefallen. „Ich... bin gerade erst angekommen und wollte wissen, wo ich meine Sachen unterbringen kann. Allerdings hab ich mich wohl etwas verlaufen.“

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Gestalt » Dienstag 14. September 2010, 12:58

Die junge Frau lachte auf, als Lauron ihr unter einem Stottern mitteilte, dass er die Schlafquartiere suchte. Es war kein böses Lachen, sondern eher ein Lachen, was die Hilflosigkeit des Dunkelelfen, sich verlaufen zu haben, als weniger tragisch darstellen sollte. Scheinbar wirkte er sehr glaubwürdig auf sie und gelogen hatte ja nicht einmal wirklich. Tatsächlich wusste er nicht wo sich hier irgendetwas fand.

„Da bist du hier aber ganz falsch“, gestand sie ihm, „Hier oben sind nur die Klassenräume und das Sekretariat, sowie der Aufenthaltsraum der Meister. Unten findest du weitere Klassenräume und Vorlesungssäle“, erklärte sie, „Du musst ins Nebengebäude. Am Besten du gehst die Treppe hinunter und nimmst den Ausgang zum Innenhof und folgst nach rechts. Auf der gegenüberliegenden Seite siehst du eine weitere große Tür. Dort gelangst in den östlichen Teil. Unten befinden sich die Aufenthaltsräume der Adepten und der große Essenssaal. Geh einfach die Treppe nach oben und die findest die Schlafsäle.“ Sie musterte ihn eine Weile, um festzustellen, ob er ihrer Beschreibung folgen konnte. „Ich sehe, das war nicht wirklich sehr hilfreich.“ Sie lachte kurz auf, „Ich muss eh ins Nebengebäude und du könntest mich begleiten“, Sie hielt die Schriftrollen hoch, um dem Dunkelelfen zu signalisieren, dass sie diese dort abliefern sollte und beinahe wären ihr dabei welche runter gefallen. „Oh, da kannst du mir auch gleich beim Tragen helfen“, sie grinste verschmitzt und wartete keine weitere Reaktion ab. Sowieso schienen Widerworte nicht angebracht zu sein. Sie drückte dem, augenscheinlich, ganz frischen Lehrling der Wassermagie, einen Teil der Rollen in die Arme und schien sich dabei nicht geringsten darin zu stören, das Lauron der Rasse der Dunkelelfen angehörte, die allgemein als böse galten. Scheinbar war Andunie diesbezüglich, tatsächlich, äußerst tolerant.

Schon eilte sie die Stufen hinab. Nach der Hälfte hielt sie an und drehte sich herum, um festzustellen ob Lauron ihr folgte. „Weißt du denn deine Zimmernummer?“ Fragte sie, „Wenn nicht könnte ich das noch schnell in Erfahrung bringen. Wie ist übrigens dein Name?“

Sie trat durch die nächste große Tür nach draußen. Vor ihnen erstreckte sich eine lange hohe Mauer, die fast vollständig von einer Kletterpflanze, mit dunkelgrünen, sternförmigen Blättern und seltsam, anmutenden, weiß-lila Blüten, eingehüllt war. Rechts konnte Lauron wieder das verhasste Rauschen und Plätschern von Wasser hören und natürlich ging die Frau in diese Richtung. Eine andere Möglichkeit blieb ihr auch nicht.
Der Weg endete an einer Treppe und vor ihnen eröffnete sich der große Innenhof von dem sie gesprochen hatte und den er überqueren sollte. Der Innenhof selber war…hm… speziell… so ließ es sich am besten beschreiben. Er bestand aus mehreren, steinernen Plattformen, von unterschiedlicher Höhe und Größe, die mit kleinen Brücken und Treppen untereinander verbunden waren. Drumherum floss, wie es eigentlich nicht anders zu erwarten gewesen war, kristallklares, blauen Wasser, auf dem, an ruhigeren Stellen, weiße und in einem sehr hellen Rosé gehaltene, Seerosen blühten.
Die junge Frau machte eine Kopfbewegung nach links. „In dem Gebäude findest du die Bibliothek“ erklärte sie freundlich, dann nickte sie nach Vorne. „Unser Ziel liegt aber dort.“ Zielsicher eilte sie über die Plattformen und Brücken zu dem gegenüberliegenden Gebäude und trat dort durch die doppelflügelige Tür. Scheinbar waren die wirklich wichtigen Eingänge und Ausgänge dadurch gekennzeichnet, dass sie besonders große Türen besaßen.

Im Inneren strömte ihnen der Geruch von Essen entgegen und Lauron bekam eine weitere Beschreibung, dass es rechts den Gang entlang und wieder Rechts, zu dem Speisesaal ging und dahinter die Küche sei.
Links war eine Tür, hinter der man die Aufenthaltsräume der Adepten fand. Sie steuerte aber nach Rechts, wo es eine weitere Treppe gab und stieg diese empor.
In der ersten Etage bereits, befanden sich die gesuchten Schlafräume, jeweils rechts und links erstreckte sich ein Gang von denen etliche Türen abgingen. Doch die Treppe führte weiter nach oben. Der Dunkelelf erfuhr, dass jedes Stockwerk. seine eigenen Waschräume besaß und dass ganz oben, in der dritten Etage, die Studierkammern der Meister lagen, die man als Lehrling nicht betreten durfte. Es sei denn man hatte die Erlaubnis. Sie grinste, „Hiermit erteile ich dir die Erlaubnis… jedenfalls für diesen Moment.“ Damit drückte sie ihm die restlichen Schriftrollen, die sie getragen hatte, in die Arme und holte ein Schlüsselbund hervor und öffnete die Tür, wohinter die Treppe war, die sie ganz mach oben führen würde. „Komm“, forderte sie ihn auf.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Sonntag 3. Oktober 2010, 20:55

Äußerst angespannt wartete Lauron die Reaktion der jungen Frau ab. Er erwartete geradezu, dass sie seine Lüge durchschaute und ihn in den nächstbesten Kerker verfrachtete. Seine Lügerei war nämlich schon viel zu lange gut gegangen, so viel Glück konnte ihm unmöglich beschert sein. Doch lachte diese bloß freundlich und nicht auf eine Weise wie jemand, der gerade eine äußerst schlechte Lüge entlarvt hatte.
Bin ich wirklich so überzeugend? , fragte er sich, während er sich ein klein wenig entspannte.

Als ihm die Frau dann ausführlich den Weg zu den Schlafquartieren erklärte, versuchte Lauron sich so viel wie möglich zu merken, was ihm allerdings nicht besonders gut gelang. Während er sich die Beschreibung des Hauptgebäudes noch einprägen konnte, blieb er bereits bei der Hälfte der Wegbeschreibung zu den Quartieren auf der Strecke. Dies schien auch der jungen Frau nicht entgangen zu sein, die ihm kurzerhand eine Führung anbot und ihm ihre Schriftrollen ohne seine Antwort abzuwarten in die Hand drückte. Leicht überfordert von ihrer Spontanität wärden dem Dunkelelfen fast die Schriftrollen aus der Hand gefallen, erst im letzten Moment bekam er sie richtig zu fassen. „Ähm.. natürlich“ antworte Lauron, doch er bezweifelte dass die Frau ihn noch hörte, da sie schon losgelaufen war. So schnell es ging eilte er ihr hinterher und stieß fast mit ihr zusammen, als sie sich auf halber Höhe der Treppe plötzlich umdrehte.

Weißt du denn deine Zimmernummer? hörte er sie sagen, die Schriftrollen versperrten ihm allerdings die Sicht. Meine Zimmernummer? Verdammt, woher soll ich denn wissen, wieviele Zimmer es hier gibt? dachte er, bevor ihm eine Idee durch den Kopf schoss.
„Meine Zimmernummer? Ähm.. die hab ich mir auf einem Zettel aufgeschrieben,“ begann er, „allerdings, komme ich da gerade nicht ran.“ Auf die Frage nach seinem Namen antwortete er ihr genau wie dem Alten zuvor: „Ich bin Amras Kaltar.“ Nach kurzem Zögern fragte er dann: „Dürfte...ich... ähm...euren Namen auch erfahren?“

Doch noch bevor sie antwortete, erreichten sie den Innenhof, dessen Architektur Lauron trotz seiner Abneigung vor dem plätschernden Wasser, welches ihn immerzu an das Meer erinnerte, nur bewundern konnte. Er konnte nicht behaupten jemals etwas Vergleichbares gesehen zu haben. Während seiner ausgiebigen Musterung des Geländes hätte er fast vergessen, der jungen Frau weiterhin zu folgen, und beinahe ihre nächste Erklärung verpasst. Das ist also mein Ziel , dachte er während er sich das Äußere des Nebengebäudes so gut wie möglich einprägte. Doch noch bevor er sichergehen konnte, dass das Nebengebäude auch Türme besaß, lotste ihn die junge Frau hinein. Im Inneren folgte bereits die nächste Erklärung, die dieses Mal sogar besonders wertvoll für Laurons Vorhaben war, da er nun wusste, wo er das Gebäude betreten würde. Ihm blieb allerdings nicht die Zeit, sich die Küche anzuschauen, da seine Führerin bereits auf der Treppe zu seiner Rechten verschwunden war. Hastig stieg er ihr nach und schloss bei der ersten Etage wieder auf. Als sie ihm allerdings erklärte, dass sie hinauf in die Arbeitszimmer der Meister gehen würde, sackte ihm das Herz wieder in die Hose. Ihn hatten seiner Meinung nach schon viel zu viele Angestellte der Akademie gesehen, da kam es ihm nicht gerade Recht, jetzt auch noch in ein Zimmer voller Meister zu laufen. Da er allerdings wohl kaum eine andere Wahl hatte, schließlich war dies ja eine besondere Ehre, die wohl kein Schüler ablehnen würde, folgte er der jungen Frau durch die Tür.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 14. Oktober 2010, 14:41

Lauron war schon ein wenig erstaunt darüber, dass seine ganze Lügerei nicht aufflog. Scheinbar war er der Ansicht, dass er es normalerweise besser konnte. Was für ein Glück hatte er da, dass die Bevölkerung Andunies sehr vertrauensselig Fremden gegenüber war und immerzu an das Gute glaubten und warum sollte man ihm auch nicht glauben? Er trug schließlich eine Adeptenrobe und Kleider sagten viel über den eigenen Stand aus. Das er bei der Beantwortung von Fragen unsicher wirkte, war auch ganz einfach zu erklären, wenn man bedachte, dass er augenscheinlich neu hier war und so rein gar keine Ahnung von dem ganzen Ablauf hier hatte. Das konnte einen schon unsicher werden lassen. Jedenfalls sah die junge Frau dies so.

Auf die Antwort ihrer Frage, wie denn sein Name sei, nickte sie nur, „Dann herzlich Willkommen Amras“, begrüßte sie ihn freundlich lächelnd und beantwortete ihrerseits die Gegenfrage, nach ihrem Namen damit, dass man sie Selina nannte.
„Ich bin dafür zuständig, dass alles seinen gewohnten Gang geht“, erklärte sie ihr Aufgabengebiet, ohne dass er danach gefragt hatte, „Ich mache Botengänge, sortiere Papiere, kümmere mich um Anmeldungen und bereite Materialen für den Unterricht vor. Also, wenn du irgendwie Hilfe brauchst und nicht weiter weißt, kannst du mich immer fragen.“ Sie lachte.
Das ihm bei seiner Vorstellung ein Fehler unterlaufen war, schien er nicht zu bemerken. Schließlich hatte er sich bei Meister Rhauligan mit dem Namen Lakrat vorgestellt, Amras war der Fantasiename seines Vaters. Aber das konnte Selina nicht wissen und er konnte nur hoffen, dass dies nicht herauskam beziehungsweise solange nicht herauskam, bis er seinen Auftrag hier erfüllt hatte.

Sie erreichten das Nebengebäude und gingen die Treppe nach oben. Währenddessen prasselten so viele Erklärung und Beschreibungen auf den Dunkelelfen ein, dass es fraglich war, ob er sich das alles merken konnte. Nun, sicherlich konnte er das als Dieb besser als jemand der nicht auf jede Kleinigkeit achten musste und somit eine Tür durchschritt und nach den nächsten Erklärungen nicht einmal mehr wusste welche Räume sich davor befanden.
Nachdem Selina die Tür aufgeschlossen hatte folgte ein weiterer kurzer Gang der an einer schmalen, steinernen Wendeltreppe endete. Scheinbar befanden sie sich nun in einen der vielen Türme der Akademie. Alle paar Stufen befanden sich kleine Nischen in Bodenhöhe in der Wand, in denen kleine Fenster eingelassen waren. Dahinter konnte man das Rauschen von Wasser vernehmen, das wie ein Schleier das Gebäude umschloss. Eine frische, salzhaltige Brise wehte ihnen entgegen, sodass man sich vorkam, als würde man sich in einem Leuchtturm auf dem Meer befinden. Natürlich war das Meer nicht weit entfernt, doch da man dies woanders nicht wahrnehmen konnte, musste hier Wohl oder Übel, mal wieder Magie im Spiel sein.

Sie kamen an einer hölzernen Tür vorbei, doch die Frau beachtete sie nicht weiter, sondern stieg weiter nach oben. Erst die nächste Tür, die sie erreichten, durchschritt sie. Die Treppe selber führte noch weiter nach oben.
Sie befanden sich wieder in einem Gang. Rechts und Links waren weitere Türen zu sehen. Doch standen sie mit größeren Abstand auseinander, als die in den Schlafquartieren der Adepten, soweit Lauron dies gesehen hatte.
An einigen Türen konnte der Dunkelelf das schwache Glühen von ihm, nicht identifizierbaren Runen sehen und ein leichtes Kribbeln würde seinen Körper durchziehen, wenn er zu dicht an diesen vorbeigehen würde.
Möglicherweise waren diese Türen durch Magie gesichert, um unbefugtes Eintreten zu verhindern. Hier waren also die Studierkammern und Gemächer der Meister.
Sie kamen an einem großen Durchlass, auf der rechten Seite vorbei und wären fast mit einem älteren Magier zusammengestoßen, der durch diesen kam. Dahinter befand sich eine weitere Bibliothek. Eine, die wohl Bücher beherbergte die nur für die Meister zugänglich sein sollten. Ein abfälliger Blick traf sie und Selina nuschelte eine Entschuldigung, die mit einem Nasenrümpfen und einem abfälligen ‚Tss’ seitens des Magier beantwortet wurde.

Schließlich stoppte sie vor einer Tür, an welcher sie anklopfte und sich dann Lauron zuwandte, „Ein Gelehrter aus Zyranus“, erklärte sie im Flüsterton, „Er schreibt ei…“ Die Tür öffnete sich und Selina verstummte. Ein älterer Mann mit stahlgrauem Kraushaar stand vor ihnen. Er trug eine erdfarbene, schlichte Robe und war schätzungsweise um die sechzig Menschenjahre alt. In einem Arm hielt er einen dicken Wälzer, von dem er nun aufsah und mit der anderen Hand seine Sehhilfe zu Recht rückte und dabei fragend zwischen dem Dunkelelfen und der jungen Frau hin und her sah.
„Ja?“ fragte er. Sein Blick blieb an dem Stapel Schriftrollen haften die Lauron trug.
„Ah“, seine Mine erhellte sich, „Ihr bringt die magischen Schriften.“, stellte er fest. „Das ist ja wunderbar. Wartet… einen Moment… hm…“ Er sah sich in seinem Raum nach einem Platz um, wo er das Buch ablegen konnte und dies war gar nicht so einfach, bei dem Chaos das sich ihnen dort bot. Der Raum selber war eher spartanisch eingerichtet. Ein schlichtes Bett, ein Tisch und ein Stuhl. Doch eben dort stapelten sich haufenweise Bücher und allerlei Schriftrollen.

„Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, aber ihr wisst es müssen erst gewisse Formalitäten geklärt werden.“
„Das macht nichts“ wehrte der alte Mann die Entschuldigung ab und entschied sich dafür das Buch auf den Tisch zu legen, der so überladen war dass er eigentlich unter all der Last zusammenbrechen müsste und kehrte zu den Beiden zurück. Abwartend sah er die Zwei an. Verwirrung war in seinem Gesicht zu lesen als sein Blick auf Lauron fiel. „Duuu…“ Er richtete den Zeigefinger auf ihn, als Selina ihn unterbrach.
„Das ist Amras. Er ist neu hier und hat mir bei Tragen geholfen.“ Erklärte sie hastig, als ihr auffiel, wie unhöflich es gewesen war, ihren Begleiter nicht vorzustellen. „Amras, gib ihm die Schriftrollen.“ Wies sie Lauron an.
„Amras? …hm… Ich dachte…“ Der Mann schüttelte den Kopf, um irgendeinen Gedanken den er augenscheinlich hatte abzuschütteln. „Nun, ich habe ganz neue Erkenntnisse gemacht“, wechselte er das Thema, „Die Manipulation des Wassers hängt womöglich mit dem Wind zusammen. Das würde bedeuten, dass… nein… oder doch? Bekommt ich noch eine Unterschrift?“ Selina nickte lächelnd und überreichte ihn ein Schriftstück, das sie in der Tasche getragen hatte und der Mann gab es ihren einen Moment später unterschrieben zurück. Wieder lag sein Blick auf Lauron und man konnte das Gefühl haben, dass er der Ansicht war den Dunkelelfen von irgendwoher zu kennen.
„Nun, wollen wir euch aber nicht weiter stören. Ihr habt sicherlich noch viel zu tun… ich übrigens auch.“
„oh ja… ja…“ Er schüttelte lachend den Kopf. „Ich bedanke mich und natürlich kommen die Zauber unbenutzt zurück.“ Damit verabschiedete er sich und schloss die Tür.

„Puh… so…“ Selina seufzte, „Jetzt muss ich aber schnell zurück.“ Sie sah Lauron an und signalisierte ihm, dass sie nun gehen konnten.
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Donnerstag 9. Dezember 2010, 21:39

Lauron war fast schon ein wenig erstaunt über die Offenheit der Frau, die sich ihm als Selina vorstellte. Er wusste natürlich nicht, ob ein solcher Umgang üblich zwischen Angestellten der Akademie und den Schülern war, dennoch überraschte es ihn, dass Selina ihm so ausführlich Auskunft gab, wo sie doch, wie sie ihm wenig später erklärte, ordentlich Arbeit zu erledigen hatte. Die Tatsache, dass sie aber einen nicht gerade unbedeutenden Posten in der Akademie bekleidete oder viel mehr jemand war, der mit vielen Angestellten der Akademie Kontakt hatte, beunruhigte ihn aber. So hilfreich ihre Instruktionen auch waren, war es für Lauron sicherlich nicht von Vorteil gerade ihr begegnet zu sein. Vor allem da sie nun in die Quartiere der Meister spazierten, würde man bestimmt sofort auf sie zurückkommen, falls Zweifel an Laurons Identität aufkamen. Dass diese Sorge auf keinen Fall unberechtigt war, bewies die Tatsache, dass der Dunkelelf mit seinen Lügengeschichten schon durcheinander kam. Ihm selbst war dies aber noch nicht aufgefallen.

Für das Hilfeangebot bedankte er sich knapp und versicherte Selina auf jeden Fall darauf zurück zu kommen. Anschließend folgte er ihr weiter die Treppe hinauf, nach dem sie die Zwischentür geöffnet hatte. Es beruhigte Lauron ein wenig zu sehen, dass es weiter hinauf ging, da somit die Frage geklärt war, ob sich in dem Nebengebäude tatsächlich die Türme befanden, von denen einer sein Ziel war.
Abgesehen davon brachten ihn die vielen Treppenstufen aber auch langsam ins Schwitzen, immerhin hatte er unter der Adeptenrobe ja noch seinen eigenen Mantel, welcher ihm ordentlich einheizte. Den Rest trug schließlich die Nervosität hinzu, die ihm unablässig im Nacken saß. Der Salzgeruch, der ihm auf einmal in die Nase stieg, kam ihm da auch nicht gerade entgegen.

Mit Schweißperlen auf der Stirn erreichte er schließlich die Etage, in die Selina abgebogen war. Dort blieb er kurz stehen, um zu verschnaufen, schloss dann aber hastig wieder zu ihr auf. Als er wieder unmittelbar hinter ihr war, begann er schließlich die Umgebung ein wenig zu sondieren. Dabei konnte er nicht leugnen, dass ihn ein gewisses Ehrfurchtsgefühl überkam. Immerhin befand er sich grad im Allerheilgsten der Akademie, ein Ort, den einige Schüler bestimmt ihre ganze Studienzeit nicht zu sehen bekamen. Und er war nicht einmal ein Schüler!
Schließlich blieben seine Augen an einer der leicht glühenden Runen hängen, welche sich an einigen Türen befanden. Er ahnte bereits, dass diese wohl nichts gutes für ihn bedeuten würden. Schließlich lag die Vermutung nahe, dass es sich dabei wohl um mehr als bloße Namensschilder handelte.
Verdammter Mist! Wenn die hier irgendwelche magische Sicherheitsmechanismen benutzen , komme ich doch nie im Leben an diese Steine! Und vor allem, wieso hat Tarkal das nicht erwähnt?

In diese Gedanken versunken, bemerkte Lauron nicht, dass Seline stoppte, um nicht mit einem Meister zusammen zu prallen, weswegen er selbst fast in Selina rein lief, wobei ihm sicherlich sämtliche Schriftrollen aus der Hand gefallen wären. Mit gesenkten Blick musterte er den Meister, der an ihnen vorbeiging, wobei er sich fragte, ob wohl alle Meister hier die Angestellten derart abfällig betrachteten.
Nun etwas mehr auf den Weg vor ihm bedacht, welchen er ihm übrigen durch die Schriftrollenstapel kaum sah, folgte er Selina bis sie schließlich vor einer der Türen Halt machte.
Die Erklärung, um wen es sich in dem Raum handelte machte ihn hellhörig. Aus Zyranus? Was wenn.. Doch bevor er diesen Gedanken zum Abschluss bringen konnte, öffnete sich auch schon die Tür.
Der Gelehrte, der ihnen nun gegenüber stand, hätte Laurons Vorstellung von einem Meister der Magie kaum weniger treffen können. So vorschriftsbessessen, wie der Alte, den er zuvor getroffen hatte, war, hätte er nie gedacht, dass ein Meister solch eine Unordnung in seinem Arbeitszimmer walten lies. Was ihn aber noch viel mehr verwunderte war, dass er das merkwürdige Gefühl hatte, dass ihm dieser Mann nicht unbekannt war, wobei dies doch völlig unmöglich war. Immerhin hatte er mit Magiern bis zu diesem Tag rein gar nichts zu tun gehabt.

Die plötzliche Reaktion des Meisters, als er den Lauron erblickte, ließ ihn zusammenfahren, wobei ihm die Schriftrollen fast schon wieder aus der Hand gefallen wären. So unwahrscheinlich es war, so schien der alte Mann doch irgendjemanden in Lauron wieder zu erkennen, was den Dieb mehr als beunruhigte. Auf Selinas Anweisung übergab er ihm schließlich hastig die Schriftrollen. Er wollte dieses Treffen so schnell wie möglich beenden, bevor dem Meister noch einffiel, woher er ihn zu kennen glaubte. Falls er ihn schonmal in Sarma bei einem Diebstahl beobachtet hatte, wollte Lauron lieber nicht mehr in der Nähe sein, wenn er sich wieder erinnerte, obwohl die Reaktion des Meisters aber eher so wirkte, als kenne er Lauron schon viel länger.
Unruhig wartete er darauf, dass der Magier die Papiere unterzeichnete, wobei er bereits aus dem Augenwinkel die Tür fixierte. Die Situation war ihm absolut nicht geheuer. Als sie das Arbeitszimmer schließlich verließen, wäre ihm fast ein erleichternder Seufzer entwichen. Selinas folgende Worte sprachen ihm dabei gerade zu aus der Seele. Er nickte kurz und folgte ihr dann zurück zur Treppe. Er konnte es allerdings nicht vermeiden nochmal einen flüchtigen Blick zurück zur Tür zu werfen, um sich zu versichern, dass ihnen der Magier nicht folgte.

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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 30. Dezember 2010, 01:38

Selina schien es nun wieder sehr eilig zu haben. Zügig lief sie den Gang entlang. Als sie an fast an der Treppe angelangt war, drehte sie sich herum, um zu sehen, ob Lauron ihr folgte. Sie hielt inne und musterte den Dunkelelfen, der gerade noch einen flüchtigen Blick auf die Tür des Gelehrten warf und wartete, bis er wieder zu ihr aufgeschlossen hatte. Schließlich war es nicht üblich, dass junge Adepten hier oben herumliefen.

„Kennst du ihn?“ Fragte sie neugierig, als sie die Stufen hinab stiegen. „Ich hatte das Gefühl er würde dich kennen... ein seltsamer Kauz“, sie lachte belustigt auf, „Er schreibt Abhandlungen über die Magie, ist aber nicht ein bisschen magisch begabt.“ Sie räusperte sich und das Lachen verstummte, „das muss sehr schwer für ihn sein, alles zu verstehen. Es wundert mich ehrlich, dass er nicht einen einzigen Zauber kann.“ Sie zuckte mit den Schultern, „Aber ich habe großen Respekt vor dem was er schreibt. Es ist sehr anschaulich geschrieben und bringt sogar dem normalen Volk die Magie näher.“
Sie gelangten an der unteren Tür an und Selina kramte ihren Schlüssel hervor. Dahinter würde sich das Stockwerk zu den Schlafquartieren der Schüler befinden und schloss auf, sodass sie den Turm verlassen konnten und schloss wieder ab.
„Sein Name ist übrigen Kraden. Ich bin mir sicher, wir haben eine seiner Abhandlungen in der Bibliothek, wenn du daran
Interesse hast... Du weißt doch noch wo die Bibliothek ist?“ Sie deutete mit dem Finger auf ihn und lachte amüsiert auf, da sie vermutete, dass er es wahrscheinlich nicht mehr wusste, gab ihm aber sogleich die Antwort hinterher. „Wenn du aus diesem Gebäude in den Hof gehst... auf der rechten Seite.“ Sie nickte, „nun muss ich dich aber alleine lassen. Die Schlafquartiere sind hier und noch ein Stockwerk tiefer. Du wirst es schon finden.“ Damit verabschiedete sie sich und verschwand kurz darauf aus Laurons Sichtfeld. Von unten konnte man die Stimmen der jungen Magier hören die gerade keine Lehrstunden oder Ähnliches hatten. Hier oben war es eher ruhig, denn keiner hielt sich hier wirklich am Tage auf.


[OT: Sorry nicht allzu viel, aber ich weiß ja nicht was Lauron nun vor hat und wollte dich nicht steuern.]
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Re: Einbruchsvorbereitungen

Beitrag von Lauron » Mittwoch 5. Januar 2011, 21:00

Mit starkem Unbehagen registrierte Lauron, dass Selina sein flüchtiger Blick zurück nicht entgangen war. Er befürchtete schon, dass sie es als ein eindeutiges Zeichen der Angst deuten würde, doch sie schien es nur auf die äußerst merkwürdige Reaktion des Magiers zu beziehen. Diese ließ auch Lauron nicht los. Er fragte sich angestrengt, woher ihn dieser Mann kennen konnte, vor allem da seine Reaktion mehr als nur eine flüchtige Bekanntschaft andeutete. Lauron konnte sich aber nicht entsinnen, ihm jemals begegnet zu sein, obwohl ihn das seltsame Gefühl, ihn nicht zum ersten mal zu sehen, nicht verlassen wollte.
Er muss mich einfach verwechseln! , befand der Dunkelelf und teilte dies auch seiner Begleitung mit.
„Ich bin mir sicher, ihn noch nie vorher angetroffen zu haben. Er verwechselt mich bestimmt.“, sagte er, während er Selina die Treppe herunter folgte. Ihrer Erklärung zur Person des Mannes folgte er aber aufmerksam. Dabei machte ihn vor allem die Tatsache stutzig, dass dieser Kraden, wie sie ihn nannte, ohne jegliche magische Begabung, Abhandlungen über die Magie schreiben konnte. Er war bisher davon ausgegangen, dass man unbedingt eine praktische Veranlagung haben musste, um auch die Theorie zu verstehen. Dieser Mann war wohl nicht nur ein seltsamer alter Kauz, sondern auch ein ziemlich kluger Kopf. Ein Grund mehr für den Dieb, sich so schnell wie möglich aus dessen Reichweite zu begeben.

Die Tatsache, dass es Abhandlungen des Mannes in der Bibliothek der Akademie gab, weckte allerdings erneut sein Interesse. Vielleicht konnte er ja in einem dieser Werke einen Anhaltspunkt finden, woher ihn Kraden kennen konnte oder besser, wieso er ihm selbst irgendwie bekannt vorkam. Der Weg zur Bibliothek war ihm zwar nicht entfallen, aber Selinas erneute Wegbeschreibung bestätigte ihm zumindest, dass er aufgepasst hatte. Nachdem er sich ausgiebig bei ihr für ihre Hilfe bedankt und sie sich verabschiedet hatte, stand er unschlüssig in dem Gang zu den Schlafquartieren. Er rang mit sich selbst.
Einerseits wollte er die Gelegenheit nutzen und sich so schnell wie möglich vom Gelände der Akademie entfernen, da seine Spionageaktion seiner Meinung nach schon viel zu lange gut gegangen war, andererseits allerdings ließ ihn die Reaktion des Mannes nicht in Ruhe.

Was hat Selina gesagt? Kraden kommt aus Zyranus... Und Tarkal meinte, er hätte dort mit meinem Vater studiert... Kennt Kraden vielleicht meinen Vater? fragte sich Lauron, während er sich langsam aus dem Nebengebäude der Akademie bewegte. Da sich beide Ziele nicht in diesem Gebäude befanden, hatte er beschlossen, es schon einmal zu verlassen, allerdings nicht ohne noch einmal einen ganz kurzen Blick in den Gang zu werfen, der zur Küche führte.
Aber was nützen mir schon Informationen zu diesem alten Kauz, über meine Eltern erfahre ich dadurch noch lange nichts, selbst wenn sie in Zyranus waren, wie Tarkal behauptet... Allerdings... könnte es auch nicht schaden.. einige eigene Nachforschungen anzustellen... Vielleicht finde ich ja doch, etwas interessantes... Schließlich entschloss sich Lauron doch dazu, einen kurzen Abstecher in die Bibliothek zu wagen, auch wenn er dadurch noch länger dem Risiko, geschnappt zu werden und dem elenden Geplätscher der wasserbetonten Architektur ausgesetzt war.
Immerhin war es so ziemlich die einzige Chance, die er hatte, überhaupt in irgendeine Richtung Nachforschungen anzustellen. Und wenn er damit nur Tarkals Informationen überprüfen konnte, hätte sich das Risiko bereits gelohnt. Lauron traute diesem zwielichtigen Magier immernoch keines Weges. Allein die Tatsache, dass er ihn mit so wenigen Informationen über sein Ziel versorgte hatte, war Grund genug dafür, sein Misstrauen aufrecht zu erhalten.
Also setzte er sich in Richtung der Bibliothek in Bewegung und betrat sie. Allerdings wurde ihm noch währenddessen bewusst, wie verdammt klein die Wahrscheinlichkeit war, irgendetwas brauchbares dort zu finden. Dennoch begab er sich sogleich auf die Suche nach Kradens Abhandlungen.

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