Der Schankraum

Dies ist wohl die ruhigste Schenke ganz Celcias. Die Magier sind eher ruhige und spießige Gesellen. Sie trinken hier meist ein Gläschen und unterhalten sich über die neusten magischen Kenntnisse. Jedoch soll es hier magische Speisen und Getränke geben.
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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Freitag 2. März 2007, 17:27

@Iaren:

Zuris und Iaren gingen nach oben in ihr Zimmer, während Parlam seine Unterkunft im Handelskontor aufsuchte.
Sie verbrachten eine ruhige Nacht und genossen den Schlaf in ordentlichen Betten, nachdem sie so lange in der Wildnis hatten campieren müssen.
Am nächsten Morgen standen sie zeitig auf, erledigten ihre Morgentoilette und begaben sich wieder in den Schankraum, um ein Frühstück zu sich zu nehmen.

„Ich werde nach dem Essen erst einmal einen Heiler aufsuchen. Es wird Zeit, dass sich ein Fachmann um meine Hände kümmert.“

meinte der Schriftsteller, während sie die Treppe herunter gingen.
Im Schankraum herrschte trotz der frühen Stunde schon geschäftiges Treiben. Etwa 15 Männer, allesamt in Kettenhemden und blauen Wappenröcke gekleidet, die auf der Brust eine goldene Scheibe zeigten, saßen in der Schenke und nahmen eine Mahlzeit ein. Blitzende Helme lagen auf den Tischen, und an den Wänden lehnten lange Schwerter, glitzernde Speere und große, längliche Schilde, ebenfalls blau mit einer goldenen Scheibe.

Zuris blieb überrascht stehen, als er die Männer bemerkte.

„Nanu, was wollen die denn hier?“

fragte er. Iaren beschlich das Gefühl, dass Zuris die Männer erkannte.



@Nimuniél:

Der Mischling leerte seinen Krug und entschloss sich, zur Universität zu gehen um dort in einigen alten Büchern zu stöbern. Vielleicht würde sich dort auch eine Schlafgelegenheit ergeben. Logisch betrachtet konnten nicht alle Studenten dort aus Zyranus stammen, also mussten sie irgendwo untergebracht sein. Ein Zimmer in einer Schenke konnte sich ein Student niemals dauerhaft leisten.
Nimuniél stieß sich von der Theke ab, verließ die Schenke und atmete tief die kühle Nachtluft ein. Er war länger in der Schenke gewesen als er vermutet hatte, wenn es nun schon dunkel war. Nachdem sich seine Augen an die schummrige Dunkelheit gewöhnt hatten, die nur in regelmäßigen Abständen von einer magischen Lampe erhellt war, machte er sich auf den Weg und fragte sich zur Universität durch.

[Weiter in: Die Universität der Magie --> Die Universität. Der vorhandene Erzählerpost wird angepasst]

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Freitag 2. März 2007, 20:07

Zuris stand immer noch mit gerunzelter Stirn da und betrachtete die Männer.

„Das kann man wohl sagen. Die Männer sind Söldner meines Vaters. Das da,“

er deutete auf die blauen Waffenröcke mit den goldenen Scheiben,

„ist das Familienwappen der Sandkorns. Ich frage mich was sie hier wollen.“

Mit suchendem Blick trat er unter die Männer, und nach einigen Sekunden fand er was er suchte.

„Marius!“

rief er,

„was soll denn dieser Aufmarsch hier?“

Der Angesprochene war ein hünenhafter Mann Mitte 40 mit rabenschwarzen Haaren und sonnenverbrannter Haut. Er war sicher mehr als zwei Meter groß und extrem massig gebaut. Zunächst hatte er griesgrämig dreingeschaut, als er jedoch von Zuris angesprochen wurde, hellte sich sein Gesicht auf.

„Herr! Den Göttern sei Dank, dass wir euch endlich gefunden haben! Wir suchen schon seit Monaten nach euch!“

Der riesige Söldner kam auf Zuris zu und wollte ihm die Hand schütteln, doch dabei fiel sein Blick auf die verbundenen Hände von Zuris.

„Was ist passiert, Herr? Wer hat euch das angetan?!“

Zuris klärte Marius auf und deutete mehrmals auf Iaren, die sich in Gegenwart der Krieger nicht besonders wohl fühlte. Als der Schriftsteller fertig war, kam Marius auf Iaren zu und schüttelte ihr herzlich die Hand, während er sich überschwänglich bedankte. Er drückte so fest zu dass Iaren beinahe meinte, er würde ihr die Hand brechen. Aber seine Herzlichkeit zeigte auch, dass sich der Mann wirklich freute, Zuris mehr oder weniger gesund gefunden zu haben. Er wandte sich von Iaren ab und sah in den Schankraum.

„FELDSCHERER!“

brüllte er. Ein älterer Mann sprang auf, in Größe und Statur das krasse Gegenteil des Anführers der Söldner. Er war klein und ging gebeugt, hatte kleine wache Luchsäuglein und schlanke, fahrige Hände.

„Hier, Marius, du musst nicht so brüllen, ich höre recht gut, trotz meines Alters! Was hast du denn für mich!?“

Marius befahl dem alten Militärarzt Zuris´ Hände zu versorgen. Während der Mann Zuris verarztete, sah Marius den Schriftsteller ernst an.

„Es tut mir leid Herr, aber es gibt einen Grund warum wir euch seit Monaten suchen. Euer Vater war schwer krank, und vor vier Wochen erreichte uns ein Bote, der uns die traurige Nachricht vom Tod eures Vaters überbrachte. Ihr müsst nach Sarma zurückkehren Herr, und das Geschäft eures Vaters übernehmen.“

Marius verstummte als er Zuris Gesichtsausdruck sah. Er war vor Trauer und Schmerz verzerrt.

„Mein Vater…ist…ist tot!?“

stotterte er.

[Iarens Lebensenergie ist nach dem Schlaf und dem Essen wieder auf 100 %]
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Re: Der Schankraum

Beitrag von Asmodeus » Samstag 3. März 2007, 19:26

[komme vom Marktplatz]

Genau so wie er durch den gesammten Marktplatz gerast war schoss er auch durch die Tür in den Schankraum. Er keuchte bereits und sah nur noch ein Meer von Söldnern vor sich. Vermutlich hatten die Schmerzmittel seine Reaktionsfähigkeit minimal vermindert, auf jedenfall konnte er nicht rechzeitig Abbremsen und rannte einen der Söldner um. Beide fielen krachend auf den Boden.

Die Flaschen klirrten.

Die Weinflaschen in seiner Tasche hatten den Aufprall zum glück gut überstanden.

Er lag auf dem Söldner drauf und starrte diesem erschrocken ins Gesicht. Dieser starrte ihn ebenfalls Wortlos an. So verharrten sie einige Sekunden und starrten sich gegenseitig einfach an, dann liess er von ihm ab, richtete sich mühsam auf und reichte ihm die Hand um ihm aufzuhelfen.

Erschroken begann er sich unterwürfigst zu entschuldigen.

"Oh verzeiht bitte, ich... ich... ich wollte euch nicht anrempeln, es tut mir wirklich schrecklich leid! Eigentlich wollt ich nur singende Pfannkuchen kaufen und bin in Eile... Das war ein wirklich dummes Mistgeschick von mir, ich hoffe ich habe euch nicht verletzt. Ich habe so wenig Zeit und brauche noch die Pfannkuchen... aber das ist natürlich keine Entschuldigung! Ach ja und Stutenmilch auch noch! Es war wirklich nicht meine Absicht, dass müsst ihr mir bitte glauben. Das ist mir unsagbar peinlich... aber ich muss noch zum Meister und... entschuldigt bitte!"

Sprudelte es in einem nicht enden wollenden Atemzug aus ihm heraus.
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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Samstag 3. März 2007, 20:30

@Asmodeus:

Der Söldner nahm grinsend die Entschuldigung an, schlug Asmodeus auf die Schulter und setzte sich wieder zu seinen Kameraden. Diese bekamen gerade vom Wirt einen große Portion zu essen und trinken gebracht. Asmodeus lächelte Iaren kurz zu und schaute dann den Wirt an. Dieser drehte sich herum und sah Asmodeus.

<b>Ein weiterer Kunde…wunderbar! Besser könnte es für mich heute kaum laufen!</b>

Er ging zu Asmodeus und fragte:

„Was kann ich für euch tun, werter Herr? Alle Zimmer sind besetzt, aber ihr wohnt ja bei Meister Etelin ich vergaß. Wie geht es ihm? Soll es wieder Wein sein? Oder lieber etwas anderes?“

Er schaute auf die Tasche und zog die Augenbrauen hoch.

„Wenn ihr euch bei eurem Meister unbeliebt machen wollt gebt ihm diesen Wein. Ansonsten würde ich euch raten das Zeug dem erst besten Säufer zu geben und bei mir neuen zu kaufen. Ich habe zurzeit ein Sonderangebot. 5 Flaschen zum Preis von 2. Das wären dann zwar immer noch 20 Goldmünzen, aber das ist immer die beste Qualität! Aber ich vergaß, was wolltet ihr bestellen?“

Er drehte sich herum.

„Allerdings glaube ich habe ich keinen Tisch mehr frei!“



@Iaren:

Zuris wischte sich die Tränen weg und schaute Iaren an.

„Wenn ihr das tun würdet wäre ich so glücklich!“

Er begann wieder zu weinen und umarmte Iaren. Diese umarmte ihn auch. Die Söldner sagten nichts dazu sondern aßen still weiter.
Marius räusperte sich kurz und sagte dann:

„Herr, es tut mir Leid. Aber wir müssen bald los. Bis Sarma ist es ein weiter Weg und die Geschäfte warten nicht!“

Zuris nickte und gab Iaren sein Buch.

„Ich weiß das du es gut weiter führen wirst. Komm mich in Sarma besuchen wenn du es für fertig erachtest. Das Haus der Familie Sandkorn wird dir immer offen stehen!“

Der umarmte Iaren noch einmal und verabschiedete sich dann von ihr. Kurz darauf verschwanden die Söldner zusammen mit Zuris. Iaren blieb allein zurück. Sie hatte Asmodeus eben schon zurück gelächelt. Er stand immer noch beim Wirt und unterhielt sich mit ihm.

Vielleicht sollte sie zu ihm gehen. Wenigstens war sie so nicht allein. Oder sollte sie einen Magier suchen gehen der ihr mit ihrer Luftmagie weiter half? Oder war ein Frühstück jetzt erst einmal besser? Das Zimmer war für eine Woche bezahlt, sie hatte keine Eile.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Asmodeus » Samstag 3. März 2007, 21:12

Er war froh, dass der Söldner sehr nachsichtig war. Da erblickte er Iaren, sie sah einwenig mitgenommen aus, so als hätte sie gerade etwas unerwartetes Erfahren. Wenigstens war dieser seltsame Elf oder was das war ohne sie weitergezogen...

Dann wandte er sich an den Wirt.

<b> Wie soll es Etelin schon gross gehen?</b> "Nun es geht ihm gut, soweit... schätz ich mal." Er überlegte kurz.

"Ich möchte gerne zwei singende Pfannkuchen und Stutenmilch kaufen. Euer Angebot mit dem Wein ist äusserst grosszügig, wenn ich die Sutenmilch und die Pfannkuchen für 6 Goldmünzen bekomme, werde ich wohl auch noch den Wein kaufen, dass wären dann 26 Goldmünzen für euch und mein bester Dank."

<b> Super, wie du sinnlos dein Geld verpulverst. Was machst du mit dem Fusel? Mal sehen...</b>

"Vielleicht habt ihr selbst noch verwendung dafür? Zum Kochen zum Beispiel?"

Da ihn seine eigene Ungeduld in die Situation gebracht hatte, dass er vermutlich bald zu viel Wein haben würde, überlegte er sich, die 20 Goldmünzen, welche er für den Fusel bezahlt hatte aus seiner eigenen Tasche abzuziehen, damit sein Meister keine unnötigen Verluste erzielen würde.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Wirt » Samstag 3. März 2007, 21:39

Der Wirt überlegte kurz und meinte dann:

„Ein Pfannkuchen kostet 3 Goldmünzen, dann wären wir bei 6 Goldmünzen. Die Stutenmilch kostet 1 Goldmünze. Dann wären wir bei 27 Goldmünzen wenn ihr nichts dagegen habt. Normalerweise würde die Stutemilch mehr kosten aber da ihr mir ja den Wein zum kochen überlasst will ich mal nicht so sein!“

Asmodeus rechnet nach. Er hatte 50 Goldmünzen von Adelmund bekommen davon 20 beim Händler gelassen. Die Slefa- Blätter und das Skorpiongift hatte er umsonst bekommen…nunja er ging mit der Feuermagierin auf das Fest. Also hatte noch 30 Goldmünzen übrig. Adelmund würde nicht meckern können. Also schlug Asmodeus in den Handel ein.

Der Wirt brachte eine Flasche Stutenmilch und Wein und Met. Er packte es in eine Tasche und brachte kurz darauf einen Teller. Da Asmodeus nicht hier essen würde sondern sie mitnehmen wollte nahm der Mann die Haube ab die auf dem Teller war. Augenblicklich fingen die Pfannkuchen darauf an zu singen:

<i>Lila Lu der Mann wirkt wie ne Kuh!</i>

Der Wirt lachte und schaute Asmodeus an. Der widerrum schaute die Pfannkuchen an. Diese begannen gerade eine schnellere Version von <i>Alle meine Entchen</i> an zu singen.

„Wenn die Haube drauf ist singen sie nicht, aber da ihr nicht hier esst müsst ihr sie wohl so mit nehmen.“

Der Wirt verschwand wieder zu seinen Gästen.

Asmodeus schaute immer noch die Pfannkuchen an. Diese sangen gerade eine Version eines Schlafliedes.


[Asmodeus zahlt 27 Goldmünzen]
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Re: Der Schankraum

Beitrag von Asmodeus » Samstag 3. März 2007, 22:13

Asmodeus sah die Pfannkuchen fasziniert an. "Hallo? Hört ihr mich?" <b> Hallo spinnst du?</b> Schoss es ihm durch den Kopf.
<b> DU SPRICHST MIT PFANNKUCHEN!!</b>

Er legte die Haube auf, die Pfannkuchen verstummten, dann nahm er sie wieder ab und sie fingen auch wieder an ein Liedchen zu trällern. Verwirrt starrte er das Lebensmittel an. <b> Wer denkt sich den sowas aus?</b>

Er übergab dem Wirt die schlechten Weine, bedankte sich und trat aus der Schenke. Bevor er sie verliess nickte er aber noch freundlich Iaren zu und wünschte ihr eine gute Zeit und viel Glück auf ihrem weiteren Weg.

Er liess die Haube halboffen, damit die Pfannkuchen unbehelligt herumsingen konnten.

[- weiter in Adelmunds Haus]
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Re: Der Schankraum

Beitrag von Gast » Dienstag 10. April 2007, 16:49

[kommt aus der Universität]

Roque trabte langsam hinter seiner Mutter her, er versuchte sich zu kontrollieren, was ihm nur mässig gelang, seine Knie zitterten immer noch und sein Kopf hing immer noch nach unten.

Der Schankraum war nicht besonders voll, hier und da ein paar Magier, doch war es nicht wie in anderen Schänke, laut und stickig, hier lag über hauptkein Geruch in der Luft und man unterhielt sich nur gedämpft, denn die Themen waren auf keine Fall für die Öffentlichkeit bestimmt.

Roque suchte nach einem geeigneten Tisch, um möglichst weit von ihm bekannten Magiern zu sitzen.
Er versucht möglichst unauffällig zu bleiben und trottete weiter hinter seiner Mutter her.

Die Stille, die hier in der Luft lag, gefiel ihm gar nicht, nervös und aufgeregt, drehte er an einem seiner Knöpfe, dem Universitätssigel. Roque wischte sich seine schweißnassen Hände an seinem Umhang ab und als seine Nervösität langsam abglung, kehrte auch sein Hunger zurück.
Er fühlte sich leer und ausgelaugt, er wollte diese Situation, doch nun würde er die Suppe auslöffeln müssen...

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Wirt » Dienstag 10. April 2007, 19:12

Sie betraten die Schenken, nachdem sie die Universität verlassen und gemächlich über den Marktplatz geschlendert waren. Der Schankraum war nicht wie üblich oder in anderen Tavernen mit vor Schweiß riechender Luft gefüllt, nein ganz im Gegenteil, es herrschte Ordnung. Einige Magier saßen verstreut an einzelnen Tischen. Manche unterhielten sich mit einander, andere wiederum waren ganz allein und lasen oder rauchten gemütlich ihre Pfeife.

Martha bahnt sich zusammen mit ihrem Sohn einen Weg zu einem der vielen noch freien Tische und ließ sich dort dann nieder. Schnell folgte ihr Roque. Er versuchte so gut es ging, sich vor evtl. bekannten Magiern zu verbergen und so setzte er sich mit dem Rücken zum Schankraum an den Tisch. Der Wirt machte den typischen Eindruck, den jeder Wirt besaß, wenn er auch bei weitem nicht so schmutzig und fettig wirkte. Seine Kleider zeugten ebenfalls davon, dass dieser Mann eine Schankstube in einer <i>kultifierteren</i> Stadt besaß, denn sein rotes Seidenhemd wurde vorzüglich von seiner in braunen Tönen gehaltenen Hose wunderbar ergänzt. Eine Schürze bedeckte jedoch ein grossteil seines Kleiderbildes und auch er besaß einen dickeren Bauch als andere und ein knollige Nase. Doch drückte er sich gewählt und mit Ruhe in der Stimme aus.

„Was darf ich den Herrschaften bringen?“, fragte er wohl gelaunt.

Martha überlegte einen Augenblick bevor sie ihm antwortete:

„Für mich bitte einen deftigen Rinderbraten mit Kartoffeln und Rüben. Zu trinken würde ich mich sehr derben Rotwein freuen.“, meinte sie und blickte ihren Sohn erwartungsvoll an. „Was darf es für dich sein, Roque? Du kannst dir aussuchen was immer du möchtest.“

Eine Weile über dachte der Junge darüber nach und bestellte ebenfalls etwas, das seinen Geschmack traf. Der Wirt nickte freundlich und meinte nur: „Einen Augenblick bitte, ich werde Eure Bestellung sofort an den Koch weiter geben und die Getränke kommen sofort.“ Dann wandte sich der Mann um und verschwand hinter seiner Theke, aber kurz darauf kam er auch schon wieder mit einem Tablett, worauf sich die Getränke belanden, zurück. Er teilte sie aus und meinte dann: „Nun alles zusammen bekomme ich von Euch, werte Herrschaften, 20 Goldmünzen!“

Roques Mutter kramte in ihrer Tasche und holte einen Beutel, welcher klimperte daraus hervor. Sie öffnete ihn und zählte dem Wirt die 20 Goldstücke ab. Dieser bedankte sich und versicherte, dass das Essen gleich kommen würde.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Gast » Dienstag 10. April 2007, 21:23

Roque hatte lange überlegen müssen, eigentlich wollte er ja nein sagen, doch sein Hunger siegte und er bestehlte sich kleinlaut, dass selbe wie seine Mutter, auch den Wein...
Er hoffte, dass der Alkohol sein Gemüt wieder ein wenig heben würde.
Als sie sich einen Tisch ausgesucht hatten, hielt er den Kopf möglichst bedeckt auf seine Hände gestützt und fürchtete sich davor, seiner Mutter ins Gesicht zu sehen.
Immer wieder schwirrte die selbe Frage in seinem Kopf. Warum tat sie das? Warum war sie jetzt gekommen? Warum?
Ihm fiehlen viele mögliche Antworten ein, war sie einfach zu allein gewesen? Aber wieso alleine? Was war mit seinem Bruder? Ja, vielleicht war es wegen seinem Bruder, hatte es ihn erwischt, Roque spürte keinerleih Gefühl als er an diese Möglichkeit dachte, logisch klang es schon, Aufträge für den Rat zur erfüllen, war kein ungefährlicher Job...
Aber selbst wenn sie wegen seinem Bruder hier war, bewies das nur, dass sie doch irgentwas im Schilde führte.
Roque würde nicht darum kommen sie zu fragen, er nahm seinen ganzen Mut zusammen und fragte leise und stockend:

"Was willst du den von mir?" er räusperte sich und wünschte sich einen Augenblick danach, es nicht getan zu haben.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremde Frau » Donnerstag 12. April 2007, 22:59

Roque bestellte nun das gleiche wie seine Mutter und der Wirt nahm es kopfnickend entgegen, dann verschwand er hinter seinem Tresen. Verwirrung machte sich in dem Jungen breit, er konnte einfach nicht begreifen oder vielmehr glauben, dass seine Mutter nun hier bei ihm saß und ihm ein leckeres Essen spendierte. Sie hatte ihn seit seiner Kindheit immer schlecht behandelt, immer seinen Bruder vorgezogen und nun war das eingetreten was Roque nie für möglich gehalten hätte.

Der Wirt kam mit einem Tablett in den Händen, welches reichlich beladen war mit den leckeren Köstlichkeiten, an den Tisch zurück und stellte zunächst vor die Frau, dann vor den Jungen selbst einen Teller, beladen mit dem delikat duftenden Rinderbraten, den appetitlich aussehenden Kartoffeln und den schmackhaft gekochten Rüben. Martha begann sofort vornehm Messer und Gabel in die Hände zu nehmen und das Mahl zu verspeisen. Roque zögerte noch etwas, dann schließlich entschloss er sich die eine Frage zu stellen, welche seit dem erscheinen seiner Mutter in seinem Kopf herum schwirrte.

<b>Warum fragt er mich das gerade jetzt? Er hat zwar alles Recht darauf, diese Frage zu stellen… ach wie soll ich da nur antworten? Ich sollte nicht weiter zögern, sonst wirkt es wahrscheinlich beleidigend für ihn…</b>

„Nun…“, begann sie, brach aber ab. Sie legte ihr Besteck beiseite und startete einen neuen Versuch. „Roque, darf eine Mutter nicht ihren Sohn besuchen und ihm etwas gutes tun?“, fragte sie schließlich.

„Ich weiß, mein Sohn, dass ich in der Vergangenheit viele und vor allem große Fehler dir gegenüber gemacht habe! Dein Bruder…“, Martha brach erneut ab. „Deinen Bruder habe ich immer bevorzugt, ich weiß, aber ich dummes Weib hab endlich begriffen wie dumm ich immer war.“

<b>Ich hoffe nur er merkt, wie ernst mir die Sache ist und dass ich es wirklich wahr meine mit dem was ich sage! </b>

„Ich habe nur eine Bitte an dich, Roque! Ich bitte dich, vergib einer dummen, alten Frau ihre Fehler, die sie gemacht hat. Auch wenn es dir vielleicht schwer fallen mag, ich meines es wirklich ernst mit dem was ich dir sage! Vergebung ist das einzige was ich von dir möchte, mein Sohn.“

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Gast » Freitag 13. April 2007, 14:06

<b>Sie hat es schon wieder getan, mein Leben war gut und richtig und nun kommt sie und mischt sich wieder ein! Das ist so ungerecht!</b>
Roque wusste nicht was er erwidern sollte, diese Situation warf seine Pläne über den Haufen, er wollte reisen, weg aus der Stadt, quer durch das Land, die Hauptstadt sehen, sich Gefährten suchen, Abenteuer erleben, Teile dieser Welt erkunden, die er nur von Sagen und Geschichten kannte und nun kam sie und mischte sich in sein Leben... Roque wusste nicht, was er ihr antworten sollte.
Die Chance davon zu laufen hatte er schon längst vertan, benomen stocherte in seinem Essen herum und der Wunsch den Braten einfach in sich hineinzuschauffeln wurde immer größer...
Er war hin und her gerissen und zu seiner Bewunderung bemerkte er keinerleih Emotionen, im Lauf der Zeit hatte er jegliche Gefühle seiner Mutter gegenüber verloren, denoch könnte es sich als gute Idee herausstellen, die einflussreiche Händler auf seiner Seite zu haben.
Verzweifelt suchte Roque eine Antwort bei seinen Gefühlen, doch musste er einsehen, dass nur sein grausam logischer Verstand, ihm eine Antwort geben konnte...
Roque nahm seinen ganzen Mut zusammen und öffnete den Mund:
"Was ihr sagt ist wahr, aber ich werde nicht weiter darauf herumhacken, die Jahre haben mich viele Dinge gelehrt, Mutter, unter anderem, das Vergeben das schwer ist, doch um Vergebung zu bieten ist noch schwerer..." Roque kam sich vor, wie ein Dichter, der versuchte alles möglichst geschwollen auszudrücken. "Ich hege keinerleih Groll mehr gegen euch, doch die Zeit vollkommen zu vergeben ist noch nicht..."

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Sonntag 15. April 2007, 22:50

Martha saß da und wurde immer unruhiger, als eine Antwort von ihrem Sohn auf sich warten ließ. Als er dann schließlich die Stimme erhob und etwas sehr weises für wein Alter sagte, begannen ihre Augen zu leuchten. Sie war sehr glücklich über das, was ihr Sohn dort sagte.

<b>Bei den Göttern! Ich kann nicht mehr verlangen und das weiß ich auch. Ich bin nur schon sehr froh darüber, dass er mir meine schlimmen Fehler vergeben hat! </b>

„Du hast Recht, Roque. Die Zeit muss das Vertrauen wieder aufbauen, das war sehr weise von dir. Du weißt ja nicht wie glücklich du mich mit deinen Worten gemacht hast.“, sagte sie und langsam bildeten sich Tränen in Augen.

Eigentlich war es völlig untypisch für diese Frau zu weinen und das wusste Roque auch. Er hatte sie stets als starke und harte Frau gesehen, das einzige Mal völlig aufgelöst sah er sie bei… aber dazu kommen wir später. Martha wischte sich mit ihren Händen über die feuchten Augen und zog einmal schniefend die Nase hoch. Dann gab sie sich wie gewohnt, stark und unzerbrechlich.

„Nun lass uns essen, mein Sohn.“, meinte sie mit leicht zittriger Stimme. „Sonst wird das gute Mahl noch kalt.“

Mit diesen Worten nahm sie erneut vornehm ihr Besteck und begann die nun schon lauwarme Nahrung zuerst zu zerschneiden und dann in ihren Mund zu führen. Eine kleine Weile schaute ihr Roque noch zu, bevor er dann schließlich selbst anfing seinen köstlichen Braten zu verzehren.
So vergingen einige lange Minuten, bis ganz plötzlich die Tür zu der „fliegenden“ Schenke aufgeworfen wurde. Es gab einen lauten Knall, als das Holz gegen die Wand flog. Überrascht schauten die Gäste und der Wirt zum Eingang. Wer konnte es wagen solch ein Benehmen an den Tag zu legen, denn schließlich waren sie hier in Zyranus, der Stadt der Magier. Hier herrschte Ordnung und jeder Bewohner besaß ein gewisses Maß an Gebaren.
In der Tür stand ein fein gekleideter Mann. Er trug eine Robe, die leicht Gold schimmerte, die Säume waren mit feinsten braunen Stickereien verziert und auf dem Kopf hatte er eine Halbglatze. Sein borstiges Haar stand in einzelnen Strähnen in sämtliche Richtungen ab und ein langer Bart hing ihm bis zum Brustansatz hinunter.

<img src="http://i143.photobucket.com/albums/r137 ... yranus.jpg">

<b>Wo ist er? Er muss hier sein! Wo bei den Göttern steckt der Junge nur? </b>, dachte die Gestallt, als sie in die Schenke trat.

Sein Blick schweifte über die verdutzt wirkenden Magier und schließlich blieb er bei Roque hängen. Er schritt schnellen Schrittes auf den Jungen und seine Mutter zu, blieb vor dem Tisch stehen und musste zunächst tief Luft holen. Kleine Schweißperlen rannen ihm über die kahlen Stellen auf dem Kopf und verschwanden in dem buschigen Haaren.

„Roque! Bei den Göttern! Ich habe dich gefunden. Es…“, erneut schnappte er nach Luft. „… es ist etwas… furchtbares geschehen! Etwas Furchtbares.“

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Gast » Sonntag 15. April 2007, 23:46

Roque sah an seiner Mutter vorbei, als diese zu weinen began und nach ihrer Aufforderung nun zu essen, fing er erst langsam, dann schneller das Essen in sich zu nehmen. Die Leere in seinem Magen verschwand und er spürte jeden einzelnen Bissen in sich hinuntergleiten.
Plötzlich wurde die Tür der Schenke aufgeschleudert, Roque riss den Kopf nach unten und schnellte kurz darauf sofort nach oben, um nachzusehen, was diesen Höllenlärm ausgelöst hatte.
Roque erblickte den gut gekleideten Mann, der schnellen Schrittes auf ihn zukam.
<b>Oh bei den Göttern, was will der den?!?</b>

Er schraffte die Schultern und hoffte, dass dieser seltsame Besuch nichts von ihm wollte.
Doch Roque irrte sich, als der Mann keuchtet vor ihm stand, um ihm zu sagen, dass etwas schreckliches passiert sei...

Doch der von ihm erwartete Gedankenfluss, was es alles sein könnte, blieb aus, Roque dachte an nichts, was schreckliches passieren könnte.
Roque versuchte ruhig zu bleiben, doch versetzte ihn die Vorstellung überrascht worden zu sein in Angst, langsam hob er den Kopf:
"Was ist geschehen, werter Herr, berichtet, was ihr zu berichten habt, ich bitte darum!"

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 17. April 2007, 22:42

Der Mann schnaufte noch immer und weitere Schweißperlen rannen ihm über die kleine Halbglatze hinab in das krause Haar. Dann hob er seinen Kopf und seine Augen zeigten blanke Aufregung. Als er erneut seine Stimme erhob, klang sie nicht wie die einer seiner Lehrmeister, der ohne Zweifel jedoch war.

„Euer Lehrmeister in Runenmagie, Magister Shikobra, ist plötzlich spurlos verschwunden! Zuletzt wurde er in der Eingangshalle zusammen mit Euch und dieser Frau hier gesehen!“, er deutete auf Martha. „Wir haben bereits die ganze Akademie abgesucht, aber keine Spur von ihm gefunden! Am besten ihr kommt gleich mit zum Leiter der Universität!“

Nun verstummte der Lehrmeister, als er den verwirrten und geschockten Gesichtsausdruck Roques erkannte. Er studierte ihn und wartete auf irgendeine Reaktion des jungen Schülers. Er wusste, dass der Junge Magister Shikobra gern hatte. Seine Noten waren die Besten seiner Klasse in diesem Fach, was wohl auch an dem Lehrmeister lag.

<b>Das Verschwinden von Shikobra ist sicherlich ein Schock für den Jungen, aber wir kommen ohne seine Hilfe nicht weiter voran. Er muss uns alles sagen was er weiß, aber es sollte vor dem Akademieleiter geschehen. Vielleicht kommt dann der erwürdige Meister auf eine Idee! </b>

Erwartungsvoll oder eher fordernd schaute der Mann nun auf Roque und wartete auf eine Antwort, auf die richtige Antwort. Martha ließ er ganz bei Seite, obwohl sie nicht verstand um was es hier überhaupt ging. Sie wirkte noch viel verwirrte als ihr Sohn, aber keiner der Beiden schien es zu bemerken.

<img src="http://i143.photobucket.com/albums/r137 ... yranus.jpg">

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Gast » Freitag 20. April 2007, 22:41

<b>WAS?!? Magister Shikobra verschwunden?</b> Roques Gehirn hatte starke Schwierigkeiten diesen übergroßen Informationsfluß aufzunehmen, erst seine Mutter, jetzt noch diese Nachricht. Er wusste einfach nicht wie er reagieren sollte. Roque bemühte sich die Fassung zu bewaren, doch Brach die Flut aus Ereignissen nun über ihn ein.
"Ja, ähm, ja lasst uns das gleich sofort erledigend, ähm, Professor... ähm" stortterte Roque und seine Knie wurden weich, er sah kurz zu seiner Mutter und hoffte sie würde nicht sauer werden, doch insgeheim verspürte Roque eine Art Erleichterung, das sich diese Situation entspannt hatte, vielleich sogar dass daraus befreit hatte, aber zu welchem Preis?

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Montag 23. April 2007, 19:48

Roque schien sehr verdutzt auf diese schlimme Nachricht zu reagieren. Er stotterte dem Professor nur ein „Ja, lasst uns gehen“ hin und stand auf. Dann sah er seine Mutter an ihrem Platz sitzen und die ganze Sache beobachten. Sie hatte ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht, was den Jungen nur noch mehr verwirrte. Schließlich legte sie ihr Kinn auf ihre auf dem Tisch abgestützten Arme und erhob leise aber mit freundlichem und glücklichem Tonfall die Stimme.

„Mein Sohn.“, sagte sie. „Geh nur! Es ist dir doch wichtig! Ich verstehe das schon und vielleicht können wir unser Essen ein anderes Mal fortsetzten.“

Die Miene der Frau war gut gelaunt, aber ob dies nur aufgesetzt was konnte Roque nicht sagen. Es war einfach viel zu lange her und schließlich hatte er nie eine besonders gute Beziehung zu ihr gehabt. Der Magus räusperte sich und als der Magierlehrling sich zu ihm umwandte konnte er deutlich die Sorge und die Angst in seinen Augen lesen.

„Wir sollten jetzt wirklich aufbrechen, die anderen Magier warten schon auf uns und der Universitätsleiter will Euch dringend sprechen.“, meinte er zu dem Jungen. Dann wandte er sich kurz an Martha. „Werte Frau, verzeiht mir Euren Sohn so plötzlich und unerwartet von Eurer Seite reißen zu müssen. Bitte habt Verständnis dafür.“

Martha nickte nur und als die Beiden sich schließlich mit wallenden Gewändern auf den Weg machten schniefte sie eine Träne bei Seite und aß weiter das wundervolle Mahl. Schnell schritten die beiden Magier durch die Straßen der Stadt Zyranus. Nach einiger Zeit erreichten sie schließlich die großen Tore und betraten das Gelände der Magierakademie. Bereits in der Eingangshalle hatten sich viele der Lehrer und auch der Schüler versammelt. In der großen Menschenmassen, war es schwer auszumachen, wer alles gekommen war, aber es dauerte nicht lange bis Roque den Leiter dieser Einrichtung erblickte, der ihn aus großen Augen heraus anschaute. Was würde jetzt wohl kommen? Wie würde sich der Magierlehrling verhalten? All diese und noch weitere Fragen standen im Raum und warteten darauf eine Antwort zu erhalten.


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Zuletzt geändert von Erzähler am Montag 23. April 2007, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

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