Im Turm

Ein großer Turm ragt hervor. Man nennt ihn auch das Auge der Stadt, denn hier wohnt der Magierrat. Sie sind wohl die mächtigsten Magier dieser Stadt und verwalten diese auch in aller Strenge.
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Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2007, 16:05

Der Abgesandte trat vor das Turmportal. Er sprach weder eine Zauberformel, noch vollführte er irgendwelche Gesten. Dennoch lag der Hauch von Magie in der Luft und dieser gehörte nicht zu dem allgegenwärtigen Gefühl, das in Zyranus vorherrschte.
Konnten die Abgesandten etwa Magie wirken, ohne dabei sprechen zu müssen? Waren sie so mächtig? Jedenfalls öffnete sich das Portal schwungvoll.

Die Gruppe betrat den Turm. Im Inneren erlangten sie einen Blick auf eine kreisrunge Halle, die scheinbar unendlich weit in die Höhe reichte. Eine Decke war nicht zu sehen, aber rundum jede Menge Türen. In der Mitte der Halle fand sich eine Wendeltreppe aus schwarzem Eisen.

"Hier hinauf", wies der Abgesandte sie an, als Anezka, Thror, Adelmund und Luca versucht waren, zu trödeln. Aber wer konnte schon den Blick abwenden angesichts dieser von Magie erfüllten Halle? Überall liefen Abgesandte herum, was ihnen nicht gerade ein Gefühl der Sicherheit gab. Die Halle war schlicht gehalten, in blassen Farben. So schlicht wie die Abgesandten. Es war beinahe seltsam, in dem sonst so prunkvollen Zyranus einen Ort wie diesen zu finden.

Der Abgesandte setzte seinen Fuß auf die unterste Stufe der Wendeltreppe. Ungeduldig wartete er auf die anderen. Endlich setzten sie sich in Bewegung und folgten ihm die unzähligen schwarzen Stufen hinauf.

Unterwegs fragte sich Thror, weshalb niemand versucht hatte, ihre Waffen an sich zu nehmen. Adelmund warf einen flüchtigen Blick auf ihren gemeinsamen Führer, dann flüsterte er: "Das ist nicht nötig. Ein Ort, an dem solch geballte magische Macht vorherrscht braucht sich nicht vor physischem Schaden zu fürchten. Eure Waffen sind in den Augen des Rates keine Gefahr."

Das Erklimmen der Treppe erwies sich als überraschend einfach. Wie durch Zauberei gelangte die Gruppe ans obere Ende, ohne wirklich müde geworden zu sein. Nur Luca war noch immer kreidebleich und wirkte irgendwie kränklich.

Der Abgesandte führte die Gruppe zu einem weiteren Portal. Auch hier oben waren kreisrund mindestens ein Dutzend Türen zu sehen. Die Räume dahinter mussten entweder sehr eng und bogenförmig sein oder es war erneut Magie im Spiel.

Der Agesandte klopfte an das Portal. Ein lautes "Tretet ein!", drang von der anderen Seite an die Ohren der Gruppe. Schon schob sich das Portal auf und gab den Blick auf einen schlichten Raum frei, an dessen Ende sich ein riesiges Podest befand. Es ähnelte einem gigantischen Richterpult, nur dass dort sechs Gestalten saßen. Vor dem Podest war ein Holzthron aufgestellt worden. Er befand sich in einem Hexagramm und wirkte nicht gerade einladend. An den Seiten des Saales fanden sich kleine Logen mit samtbezogenen Sofas. An den Wänden brannten Kerzen in fratzenähnlichen Halterungen und spendeten Licht, ebenso wie ein kristalliner Kronleuchter über dem Holzthron.
Ein langer, roter Samtteppich führte bis an das Richterpult heran.

"Tretet vor", rief einer der sechs Magier und winkte die Gruppe heran. Der Abgesandte näherte sich nicht. Kaum, dass Anezka, Thror, Adelmund und Luca den Saal betreten hatten, verabschiedete er sich rückwärts aus dem Portal tretend, das sich sofort hinter ihm schloss.
Die Gruppe trat an das große Pult aus dunklem Eichenholz heran.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2007, 17:24

"Wir grüßen Euch, Anezka, Besucherin der Stadt Zyranus und Sprecherin der kleinen Gruppe, die im Falle des Diebstahles um Gehör bittet", sagte der ganz links sitzende Magier. Seine Stimme klang kratzig und rau, er war schon sehr alt und besaß kaum noch Haare auf dem Kopf. Aber wie die anderen Mitglieder des Rats der Magier strahlte er eine unheimliche Autorität aus, die zum Fluchtversuch einlud.

Man fühlte sich ja schon ziemlich klein un unbedeutend angesichts des riesigen und breiten Pultes, des bedrückenden Holzthrones und der seltsamen Logen. Aber die weise, unbeeindruckt und zugleich desinteressiert schauenden Magier sorgten für den Rest. Jeder, der vor den Rat trat, musste wohl dieses Bedürfnis haben, sich in der finstersten Ecke des Raumes verstecken zu wollen.

Kein Wunder, dass Luca einen erneuten Zusammenbruch erlitt. Er sah nun aus wie ein Gespenst, so bleich war er. Anezka und Thror wurden für einen Moment an die Geister der Ruinenstadt Kosral erinnert. Ja, Luca besaß irgendwo Ähnlichkeit mit ihnen.

Der nächste Magier sprach zur Gruppe: "Wir begrüßen auch Thror Thrainssohn, Lehrling der Runenmeisterin Jolanta Synapse und offensichtlich Vertreter der stämmigen Zwergensippe."

Und natürlich sprach nun auch ein weiterer Magier Adelmund der Form halber an. Erst, als die Runde an Luca Bresen ging, änderten sich sowohl Tonfall, als auch Anzahl der Sprecher. Jedes Mitglied des Rates erhob die Stimme und sie klangen wie eins, als sie sagten: "Luca, Schüler des Alchemisten Olgrin von der Potznitz, mutmaßlicher Dieb und von diesem Punkte der Zeit an angeklagter Verbrecher, setze er sich in den Thron und schweige er!"

Dann erhob sich der wohl dürrste Magier unter dem Rat. Er trug eine Brille mit dreieckigen Gläsern und war in seltsame Seidengewänder gekleidet, die wie flatterhafte Wolken oder Geistertücher um ihn herum schwebten. "Ihr anderen solltet euch lieber setzen, um die Anhörung nicht zu stören. Solltet ihr negativ auffallen, so müssen wir euch bedauerlicherweise ... entfernen lassen." Er schwang eine Hand im Halbkreis und auf einmal wurden Anezka, Thror und Adelmund von einem Windstoß erfasst, der sie in eine der Logen beförderte.

Luca hingegen hatte der Wind auf den Thron geworfen. Dort saß er nun, zusammengekauert zu einem Stück bleichen Elends und wagte nicht einmal mehr zu zittern, geschweige denn zu atmen.
Seine Augen waren starr auf den Magierrat gerichtet. In ihnen standen Furcht, Entsetzen und bittere Verzweiflung.

Einer der sechs Magier rief in den Saal: "Man benachrichtige die Abgesandten! Sie sollen Dimtri Bückling, den gnomischen Hexenmeister, sofort hierher schaffen!" Die Portaltüre öffnete sich und das Gesicht eines Abgesandten tauchte im Türspalt auf. Er gab eine Bestätigung von sich und schon war er wieder verschwunden.

Dann erhob sich erneut die gewaltige Ein-Stimme der Magier und richtete das hallende Wort an Luca: "Nun, sprich er, ehe wir ein Urteil fällen, ohne ihn angehört zu haben."

Luca stammelte zunächst, doch mit einem Mal brodelte die ganze Geschichte aus ihm heraus und dieses Mal erwähnte er auch Dimtri. Da der Rat ihn herbringen lassen würde, hatte es keinen Sinn mehr, seinen Namen zu verschweigen.

"Ich habe mich vor einiger Zeit mit meinem Lehrmeister Olgrin gestritten. Er wollte einfach nicht einsehen, dass Experimente nötig sind, um in der Alchemie neue Rezepte zu kreieren. Und dass ich eine besser wirkende Version des <i>Diebes Helfer</i> entwickelt habe, interessierte ihn auch nicht. Betrübt wandte ich mich an den Mann, der sich sein Freund nannte und dennoch oft genug mit ihm diskutierte: an den Gnomenhexer Dimtri Bückling. Er war erzürnt, dass Olgrin mir meinen Weg zum Alchemisten so mit Steinen verbaute, weil er mir großes Talent zutraute. Dimtri schlug mir vor, nach einem neuen Lehrmeister Ausschau zu halten. Aber ich war noch so wütend auf Olgrin, dass ich es ihm heimzahlen wollte. So fragte ich Dimtri, ob er einen Ort kannte, an dem ich mich verstecken könnte und er nannte mir die Abwässer. Alles weitere geschah so, wie Anezka es bereits erwähnte. Ich habe mich dank meines verbesserten <i>Diebes Helfer</i> in das Haus geschlichen und die Zutaten, die ich für diesen Trank benötige, mitgenommen. Das Haus habe ich auch verwüstet, ich geb es zu. Aber ich war so zornig. Ich hatte mich entschieden, die Stadt bald zu verlassen, jedoch nicht, ohne noch ein paar meiner Tränke zu brauen. Deshalb habe ich die Felle des Händlers gestohlen. Sie sind Teil der Zutaten. Aber es tut mir Leid, ich wusste nicht, dass ein kleiner Diebstahl so schlimm sein könnte."

Die Magier schauten wie eine Person auf Luca herab, der sich im Thron ganz klein gemacht hatte. Vermutlich dachten sie auch wie eine Person, jedenfalls setzten sie erneut zum Sprechen an.
"Was Dimtri Bückling angeht, so wird er ein eigenes Urteil erhalten. Du aber, der sich Luca schimpft, wird bestraft werden müssen! Es ist schändlich, eine so grauenhafte Tat wie Diebstahl zu begehen! Dabei steht nicht zur Debatte, welche Motive den Dieb bewegten. Er bleibt ein Verbrecher! Sofern du oder deine Begleiter nichts mehr zu sagen haben, fällen wir nun ein Urteil!"

Die sechs Magier drehten die Köpfe in Richtung Anezka, Adelmund und Thror. Das Unheimliche daran war, dass sie dies zeitgleich taten. Es konnte einem eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Fragen schaute der Magierrat die drei an.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2007, 19:09

Luca registrierte kaum, dass sich Thror neben ihn an den Thron stellte. Erst, als dieser zu sprechen begann und einen sehr langen Vortrag darüber hielt, dass der Junge zwar nicht unschuldig aber auch kein Schwerverbrecher war, schaute Luca von seinem Platz auf und zu Thror. Tränen standen ihm in den Augenwinkeln, aber er schluckte sie schnell herunter.

Als der Zwerg seinen Vortrag beendet hatte, fragte er noch, ob er bezüglich Olgrin und Dimtri etwas sagen dürfe.
Einer der Magier erhob sich.

"Wir waren so höflich, Euch aussprechen zu lassen, denn Höflichkeit ist eine wichtige Eigenschaft in Zyranus. Sie hebt niveauvolle Magier vom Rest der Welt ab und stellt uns über einfältige Bauern ohne jegliche Bildung. Doch es wundert den Rat schon sehr, dass Jolanta einen Schüler in ihre Obhut nimmt, der die Dreistigkeit besitzt, sich zu erheben und neben den Angeklagten zu treten."

"Euer Plädoyer hättet Ihr auch vom Logenplatz halten können", sagte der Windmagier und erneut vollzog er eine schwungvolle Bewegung mit seiner Hand. Thror konnte dem aufkommenden wind einen Moment lang Stand halten, denn er stützte sich hartnäckig auf seine Axt. Als er aber das empörte Gesicht des Magiers sah, ließ er sich aus dem Hexagramm und an die Seite wehen. "So ist es besser", nickte der Magier zufrieden.

"Über Olgrin brauch kein Wort mehr verloren zu werden. Wir haben ihn bereits angehört und uns eine Meinung bilden können – auch aufgrund Eurer Erläuterungen. Diese werden berücksichtigt. Dennoch, ein Diebstahl bleibt ein Diebstahl. Unwissenheit schützt nicht davor, es handelt sich nun einmal um ein Verbrechen. Etwas, das es in ganz Zyranus nie zuvor gegeben hat. Aber unser Richtspruch ist ein milder. Wir haben uns entschieden, dem Jungen das volle Maß seiner Strafe zu ersparen und begründen dies mit seiner schlechten Erziehung durch einen naiven Bauern. Andererseits möchten wir ausdrücklich betonen, dass Zyranus sich nicht nur so prächtig entwickelt hat, weil es über nötige magische Unterstützung verfügt. Unsere Bürger sind gebildet und denken eigenständig. Die Intelligenz und die Weisheit sind wichtige Eigenschaften eines jeden Bewohners der Stadt. Auch eines Jungen. Wenn er nicht in der Lage ist, sein Denken vernünftig einzusetzen, sondern stattdessen lieber ein Verbrechen zu begehen, kann das nicht geduldet werden. Das Urteil wird nun durch den hellen Anteil des Rates vollzogen."

Der Magier ganz rechts am Pult erhob sich. Er schritt vom Podest herab. Offenbar handelte es sich um einen Lichtmagier, denn er strahlte nicht nur eine leuchtende Präsenz aus, sondern trug weißgelbe Gewänder. Ein einziger Blick aus seinen strahlenden Augen genügte, um Thror noch ein Stück weit zurück treten zu lassen. Jeder Magier im Rat musste sehr viel Macht besitzen.

Der Lichtmagier trat an den Thron heran, blieb aber außerhalb des Hexagrammes. Luca schluckte. "Was geschieht jetzt mit mir?", fragte er und seine Stimme zitterte.
"Du erhältst dein gerechtes Urteil, verhängt vom hohen Rat der Magier zu Zyranus. Luca Bresen, der Zorn hat dich blind werden lassen gegenüber dem rechten Weg. Augen lassen sich zu leicht täuschen. Nimm deshalb dieses Urteil an und lerne, deinen magischen Instinkten zu vertrauen und auf die Vernunft zu hören!"

Aus den Fingerspitzen des Lichtmagiers schossen grelle blitzartige Strahlen, die den Thron einhüllten und ins Hexagramm stoben. Dieses leuchtete unter der gewaltigen magischen Kraft. Dann explodierte ein Licht, dass Thror, Anezka und Adelmund für einen Moment die Sicht raubte. Letzterer rief noch: "Schließt die Augen!", als sie nichts mehr außer Weiß sahen. Eine ganze Weile waren sie von der Magie der Ratsmitglieds geblendet. Dann erkannten sie nach und nach wieder die Konturen des Saales. Alles war wie vorher – fast alles.

Luca hockte mit aufgerissenem Mund im Thron, seine Haltung verriet Schrecken. Seine Muskeln waren angespannt. Seine Augen – nur noch ein einzig milchiges Gebilde. Die Pupillen hatten alle Farbe verloren. Das Urteil lautete Blendung. Der Rat hatte Luca zur Strafe für seine Taten das Augenlicht genommen.
Tränen liefen aus den weißen Höhlen, doch der Junge brachte kein Wort hervor.

Der Lichtmagier kehrte an seinen Platz zurück. Ein anderer sprach zu Luca: "Du hast deine Strafe erhalten. Du kannst gehen. Handle in Zukunft mit Vernunft."

Und an Thror gewandt sprach der Rat: "Nun können wir zum nächsten Urteil kommen und Ihr dürft Euch auch dazu äußern. Dimtri Bückling, der Gnomenhexer. Da kommt er auch schon!"
Das Portal öffnete sich und zwischen zwei Abgesandten betrat der Gnom den Saal.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2007, 20:11

Der Rat hatte Luca vom Thron aufstehen lassen und dieser war sofort von Adelmund an der Hand genommen worden. Von einer Sekunde auf die andere blind zu werden, war gewiss nicht leicht. Er führte den schwankenden Jungen ein Stück weit fort, raus aus dem Hexagramm.

Inzwischen musste sich Dimtri dem Rat stellen – oder eher setzen, denn die Abgesandten wiesen bereits einladend auf den Holzthron.

Dann begann ein Verhör, bei dem Thror und Anezka am liebsten nicht anwesend gewesen wären. Der Rat quetschte Dimtri aus wie eine Zitrone und ließ nur eine schrumpelige Hülle von ihm übrig. Sie drangen mit stechenden und gezielten Fragen in ihn ein, so dass der Gnom keine Möglichkeit hatte, überhaupt irgend etwas zu bestreiten. Hätten Anezka oder Thror ein solches Verhör über sich ergehen lassen müssen, sie hätten die Magier wohl angefleht, ihrem Leben endlich ein Ende zu bereiten.

Schließlich sank Dimtri Bückling wie ein nasser Sack auf dem Thron zusammen und sagte nichts mehr. Thror sprach nun zum Rat, aber alles, was er über den Gnom hatte sagen wollen, war wie weg geblasen. Er wollte nur noch raus hier.

Die Magier stimmten zu. "In seinem Zustand wird Luca unserer Stadt nicht mehr gefährlich werden – in keinster Weise. So kann er in Zyranus wohnen bleiben, ein großzügiges Angebot des Rates."
Anezka brodelte innerlich wie ein Vulkan und auch Thror umfasste den Griff seiner Axt fester als üblich. Als die Gruppe von einem Abgesandten aus dem Saal geführt wurde, bekam sie gerade noch das Urteil über Dimtri Bückling mit.

"Diebstahl mag ein hohes Verbrechen sein, doch viel schlimmer ist es, als Erwachsener Unvernunft zu zeigen und bei Dummheiten auch noch zuzustimmen. Ihr hättet Euch besser überlegen sollen, was Ihr dem Jungen ratet. Abgesandte, schneidet ihm die Zunge heraus, damit er nie wieder einen schlechten Ratschlag vergeben mag!"

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Montag 26. Februar 2007, 22:41

[Asmodeus kommt mit Adelmund und Mallahall von 'Am Turm der Magie']

Der Turm erschien Mallahall und Adelmund wie immer sehr unheimlich. Sie waren beide schon mehrmals hier gewesen und trotzdem war es jedes Mal etwas besonders.

Eine kreisrunde Halle mit einer endlos erscheinenden Höhe zeigte sich ihnen, man sah viele Türen rundherum. Eine Wendeltreppe aus schwarzem Eisen befand sich in der Mitte. Der Abgesandte stellte sich auf die erste Stufe, Mallahall und Adelmund folgten ihm.
Der Ort war sehr schlicht gehalten, ebenso die Abgesandten die überall herum liefen.

„Ich war vor gar nicht langer Zeit das letzte Mal hier!“, sagte er leise und schaute Mallahall an.

„Ging es um den Diebstahl?“, wollte sie wissen. Adelmund nickte nur, meinte dann aber das sie bei ihm im Haus weiter reden sollten.

In diesen Hallen wirkte soviel Magie das die üblichen Waffen wie ein Schwert oder ein Bogen sinnlos waren. Auch war die meiste Magie wirkungslos. Der Magierrat bestand aus 6 Männern, jeder hatte eine Magieart bis zur Perfektion erlernt. Sie brauchten nur sehr, sehr wenig zu fürchten.

Als sie oben ankamen klopfte der Abgesandte und die beiden Lichtmagier traten ein als ein „Tretet ein!“ zu hören war. Adelmund und Mallahall brachten ihr Anliegen beim Magierrat vor.

„Ich denke ihr solltet euch setzen!“, sie wurden von einem der Magier nach oben in eine Loge gefegt. Der Wind war sanft, aber bestimmt. Oben nahmen Adelmund und Mallahall Platz.

Dann ging die riesige Tür erneut auf und Asmodeus wurde herein gebracht. Der Raum war ebenfalls sehr schlicht gehalten. An seinem Ende saßen die 6 Magier auf einem Podest das wie ein Richterpult wirkte. Vor den Magiern stand ein Holzthron, er stand in einem Hexagramm. An ihm waren Arm-, Hand- und Fußfesseln angebracht. Sonderlich einladend wirkte er nicht.

Asmodeus wurde in seinem eingefrorenen Zustand über den langen, roten Samtteppich gebracht. An den Wänden brannten Kerzen in unheimlichen Halterungen und ein großer Kronleuchter hing weit über dem Holzthron. Adelmund und Mallahall saßen auf einem der vielen samtbezogenen Sofas. Die Heilerin zitterte und hielt sich an Adelmund fest.

Asmodeus wurde mit sanfter Gewalt in den Stuhl bugsiert. Die Abgesandten legten ihm die Fesseln an und verließen den Raum. Einer der Magier stand auf und erlöste Asmodeus aus seiner Starre. Der Halbdämon spürte kurz die Wärme des Feuers, dann konnte er sich wieder bewegen, soweit es seine Fesseln zu ließen.
Der Feuermagier, welcher aufgestanden war, begann zu sprechen.

„Wir sind hier um festzustellen ob ihr, Asmodeus, tatsächlich von einem bösartigen Dämon besessen seit und um, sollte es sich tatsächlich so verhalten, euch diesen Dämon auszutreiben. Was habt ihr dazu zu sagen?“

Er setzte sich wieder auf seinen Platz hinter dem Richterpult, und die sechs Magier starrten Asmodeus durchdringend an.
Dieser fragte sich, welche Art von Magie dem Rat bereits mitgeteilt hatte warum dieser Adelmund ihn hergebracht hatte, doch bevor er den Gedanken beenden und zu einer Antwort ansetzen konnte, öffnete sich die große Tür erneut und einer der Abgesandten trat ein. Er verbeugte sich vor den Magiern.

„Der, nach dem ihr geschickt habt, wurde benachrichtigt und ist auf dem Weg hierher.“

Die Magier nickten dem Abgesandten wie ein Mann zu, woraufhin dieser sich wiederum verbeugte und den großen Saal wieder verließ.

Während sich Asmodeus, oder vielmehr der Dämon, sich fragte nach wem die Magier geschickt hatten, bewegten die Magier alle gleichzeitig ihre linke Hand. Asmodeus verspürte einen Schub großer Hitze, und das Hexagramm unter ihm begann in einem merkwürdigen Rot zu glühen.

„Also?“

hakte der Magier der das Wort führte nach,

„Was sagt ihr zu dem Vorwurf der Besessenheit?“

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Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Montag 26. Februar 2007, 23:20

Der Dämon war ausser sich vor Wut. <b> Elende Bastarde! Was fällt euch ein über mich zu richten, welches Recht nehmt ihr hochnäsigen Schnösel dafür!</b> Dachte er, als er aus der Kugel stürzte. Wütend wollte er aufschnellen und diesem widerlichen Kerl von Magiern an die Gurgel gehen, der es wagte ihn hierher zu bringen. Doch er konnte nicht einmal seinen Gedanken zu ende fassen da wurde er schon eingefroren.

Die Kälte schmerzte und er wollte eigentlich heftigst protestieren, doch sein Körper versagte seinen Dienst. Ihm blieb nichts übrig als abzuwarten und er wusste, dass es nichts gutes sein mochte, was da auf ihm zukam.

Da spürte er die plötzliche wärme und er konnte endlich wieder seine Arme und Beine bewegen. Doch seine Freiheit währte nur kurz, schon fand er sich gefesselt in diesem Stuhl wieder. Mitten im Hexagramm. Er musste zu den werten Herren hoch schauen und kam sich in seiner Position vor wie der Abschaum der Welt.

<b> Die sitzen dort mit ihren Hintern auf ihren Samtstühlen und haben das Gefühl, nur weil sie Mächtig sind könnten sie Gott spielen! Elendig! Und mich wollen die Dämon nennen?!</b>

Er zog verzweifelt an seinen Fesseln. War mehr eine Trotzreaktion als ein ernsthafter Versuch, auch wenn er die Fesseln lösen konnte, wo sollte er denn hinrennen? Diese elendigen Wesen hätten ihn auf einen Schlag erledigt. Jetzt wünschte er sich die Selbstdisziplin seines „alten Freundes“, doch dieser verharrte in seinem Verliess und rührte sich nicht, sondern trieb in seiner eigenen Schuld.

Er ignorierte die Magier und starrte weiterhin Mallahall an. Trotz allem was sie ihm angetan hatte, schien sie noch die einzige Person in diesem Raum zu sein, welche vielleicht eventuell noch eine Spur von Mitgefühl hatte, da sie wusste, wer noch in ihm hauste.

<b> Besessen? Pha! Mistkerl! Austreiben? Ha! Ihr elendigen stümper könnt nicht austreiben was sich nicht teilen lässt! Selbstgefällige arrogante, aufgeblasene Mistkerle! Allesammt sollte man sie von der Erde tilgen! Menschen! Menschen wussten nicht wie mit Macht umzugehen war, sie wurden selbstgefällig und arrogant, hielten sich für bessere Wesen, für reinere Geschöpfe! Doch ihr seid nichts weiteres als elendige Menschen! Macht ist nur den Dämonen bestimmt, dass wollt ihr nicht begreiffen!</b>

Er merkte, wie er selbst abdriftete und noch immer den Magiern eine Antwort schuldig war. Seine Muskeln verspannten sich, sein Herz pochte panisch. Der Dämon hatte angst.

„Ich… ich bin nicht besessen.“ Meinte er knapp und starrte weiterhin Mallahall an. Doch ebenfalls schielte er unruhig auf das Hexagramm, welches unheimlich leuchtete.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 27. Februar 2007, 00:09

Mallahall klammerte sich noch immer an Adelmund und schaute nervös zwischen den Magiern und Asmodeus hin und her. Doch dann sah sie mit den anderen Anwesenden (außer Asmodeus, der seinen Kopf nicht so weit drehen konnte) zur Tür, als die Sitzung des Rates abermals gestört wurde. Ein Abgesandter hatte die Tür geöffnet und den Magiern ein Zeichen gegeben.

„Er ist da, Meister!“

sagte er, und nicht nur Asmodeus glaubte, die Stimme des Abgesandten ein wenig zittern zu hören.
Der Feuermagier ergriff wieder das Wort.

„Geleitet Meister Adelmund und Meisterin Mallahall bitte hinaus. Ihre Anwesenheit hier ist nicht weiter nötig und wird auch sicher von ihnen nicht weiter gewünscht.“

Dann drehte er den Kopf zu Adelmund.

„Meister Adelmund. Als Dank dafür, dass ihr die Sicherheit dieser Stadt zum wiederholten Male geschützt habt, dürft ihr euch einen Beutel Gold in der Schatzkammer abholen. Es ist bereits alles nötige in die Wege geleitet.“
Mit diesen Worten wandte er seinen Kopf wieder dem Abgesandten zu, der etwas blass wirkte und ganz offensichtlich schwitzte. Er wartete bis Adelmund und Mallahall den Raum verlassen hatten, dann bat er den Abgesandten, ihren neuen Gast herein zu bitten. Dieser verbeugte sich kurz und verschwand dann dienstbeflissen.

Kurz darauf hörte Asmodeus hinter sich leise, langsame Schritte, und im gleichen Moment hatte er einen fauligen Geschmack im Mund, ganz als ob die Luft selbst in Verwesung übergegangen wäre. Vor sich sah er zwei der Magier unruhig auf ihren Stühlen hin und her rutschen, ansonsten verhielten sich die Magier jedoch äußerst ruhig und fixierten einen Punkt links von Asmodeus.

Dann trat links von ihm eine Gestalt in das Blickfeld des Halbdämonen. Der Mann wirkte unscheinbar, aber doch merkwürdig. Einst mochte er wohl ein recht kleinwüchsiger Mensch gewesen sein, maß er doch nur wenig mehr als 1,5 Meter. Doch als Mensch war er nur noch schwerlich zu bezeichnen. Seine Haut hatte eine graublaue Färbung, wirkte eingefallen und irgendwie…faulig. Die Haare hingegen hatten eine undefinierbare Farbe irgendwo zwischen grau und schneeweiß…aschefarben traf es wohl am besten. Das merkwürdigste an ihm waren jedoch die Augen, die Asmodeus gut sehen konnte, als der Fremde ihn ansah. Der Blick der rot leuchtenden Pupillen war weder durchdringend noch interessiert. Im Gegenteil wirkten sie blass und tot, dennoch spürte Asmodeus, oder vielmehr der Dämon in ihm, dass dieses Wesen ihn völlig durchschaute. Hier gab es keine Lügen, keine Ausreden, nichts. Es war, als würde der Fremde tatsächlich nur den Dämon erkennen, während er durch Asmodeus´ sterbliche Hülle einfach hindurch blickte. Während der Fremde ihn musterte, hatte Asmodeus Zeit, die Kleidung des Fremden zu begutachten. Er trug ein schwarzes Gewand mit dunkelvioletten Mustern, schwarze Stiefel, schwarze Handschuhe und einen Umhang der nicht nur schwarz war, sondern auf eine merkwürdige Weise auch das Licht aus seiner Umgebung aufzusaugen schien. Das Interessantes war jedoch der Brustteil des Gewandes, der aus echten menschlichen Rippenbögen zu bestehen schien. Komplettiert wurde die Erscheinung von einem beinahe zwei Meter langen schwarzen Stab, der oben in einem menschenförmigen Skelett ohne Beine auslief. Im inneren des Brustkorbes leuchtete eine merkwürdige schwarze Kugel.

„Das ist er also?“

meinte die Gestalt mit einer Stimme, die nicht von dieser Welt zu sein schien.

„Ja, Meister Etelin. Es wurde uns zugetragen, er sei von einem Dämon besessen. Deshalb baten wir euch her. Eure Fähigkeiten als Lich erlauben es euch, mit den Wesen des Totenreiches und den Dämonen zu interagieren. Kann diesem armen Mann geholfen werden?“

Etelin, wie der Feuermagier den Fremden nannte, hatte es nicht für nötig befunden, sich dem Magierrat zuzuwenden, als er seine Antwort bekam. Eine solche Dreistigkeit hätte sich sonst niemand in ganz Zyranus erlaubt…doch er trieb es noch weiter.

„Ich weiß sehr gut um meine Fähigkeiten, dennoch danke das ihr mich darauf hinweist!“

meinte er emotionslos.

„Etelin…treibt es nicht zu bunt mit uns!“

Die Stimmen der sechs Magier erklangen gleichzeitig und mit einem drohenden Tonfall, doch Etelin reagierte nicht darauf. Dieser Lich schien überhaupt keine Emotionen zu besitzen.
Er starrte Asmodeus einige Minuten an, dann drehte er sich zum Rat um.

„Der Mensch und der Dämon sind untrennbar miteinander verbunden. Würde man sie dennoch auseinander reißen, kämen beide zu Tode. Möglicherweise jedoch kann man den Dämon eindämmen. Wünscht der hohe Rat das?“

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Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 27. Februar 2007, 00:26

Nun merkte er, dass es ziemlich schlecht um ihn stand. Im Moment sah der Dämon kein überleben, also geriet er in absolute Panik. Als die Magier den Bastard und Mallahall rausschickten schrie er völlig verzweifelt. „Das könnt ihr nicht machen!“ Doch als er den Blick des Abgesandten sah verstummte er.
<b> Was zur Hölle kommt da! Oh welch grauenvolle Macht!</b>
Obwohl er die Gestalt noch nicht sehen konnte, spürte er eine schreckliche Aura auf sich zukommen. Jene dunkle Aura, welcher jeder Dämon kannte. Dies war kein Meister des Lichts, sondern der Dunkelheit.

<b> Ou verdammt! Verdammt… verdammt…verdammt!</b>

Der Dämon zitterte nervös, als ihn der Lich anstarrte. Seine Augen hatten was absolut durchdringendes, nichts hielt sich vor ihm verborgen.

Als der Lich dem Magierrat seine „Diagnose“ mitteilte war der Dämon über beide Varianten gar nicht begeistert.
<b> Ohh nein! Ihr werdet gar nichts der gleichen tun! Oh nein!</b>
Er begann nervös an seinen Fesseln zu reissen. Die Panik hatte ihn vollends unter Kontrolle. Mit aller Kraft versuchte er aus dem Stuhl auszubrechen. Einfach nur noch weg, mehr wollte er nicht.
<b> Ich will hier raus! Weg! Weg! Verdammt noch mal! Die sind hier doch alle irre!</b>

Auch der gute Teil in ihm fürchtete sich. Nun ging es um deren beiden Überleben. Als der Dämon aber merkte, dass die Magier auch dem Lich nicht den nötigen Respekt zollten sah er eine verzweifelte Chance.

„Oh ehrenwerter Lich, ihr habt euch diesen Magiern nicht unter zu ordnen! Ihr wisst das doch. Ich verstehe euer Handeln nicht! Ihr gehört auf jenes Podest! Keiner soll über euch sein!“ Flüsterte der Dämon. Dann sah er wieder angespannt und in Todesangst zum Magierrat hoch.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 27. Februar 2007, 00:56

Der Lich sah Asmodeus mit ausdruckslosem Gesicht an.

„Ich habe Macht über die Toten, wozu sollte mir Macht über die Lebenden nützlich sein?“

Er drehte sich wieder zum Magierrat um, dieser schmunzelte nur über den kläglichen Versuch von Asmodeus den Lich auf seine Seite zu ziehen.

„Nun gut, dann dämmt das dämonische in ihm ein. Was braucht ihr und erklärt uns was ihr vorhabt?“

fragten die Mitglieder des Magierrates wie aus einem Mund.

Etelin ging vor dem Richterpult auf und ab.

„Ich benötige die Unterstützung eines Lichtmagiers, mehrerer Ritualmagier und eines Schamanen. Zudem benötige ich eine Phiole mit dem Gift der tanzenden Knochen. Mit diesem Gift werde ich dem Mann grausame Schmerzen zufügen, welche auch die Fähigkeiten des Dämonen beeinflussen und seinen Widerstand brechen werden. Der Lichtmagier hat die Aufgabe zu verhindern das der Mann vor Schmerzen stirbt, während ich mit den Ritualmagiern und dem Schamanen das eigentliche Austreibungs- bzw. Eindämmungsritual durchführen werde.“

Der Magierrat ließ innerhalb kürzester Zeit die Sachen und Personen heran holen.

„Schade das wir keinen Tisch haben, aber es wird auch im sitzen gehen!“, murmelte Etelin, wobei er beinahe gelangweilt klang.

Die Ritualmagier stellten viele Kerzen auf, wobei rote und schwarze überwiegten. An die Ecken des Hexagramms wurden ebenfalls schwarze Kerzen aufgestellt. Asmodeus spürte das die Macht des Hexagramms dadurch noch einmal zunahm.

Er schaute nervös in die Runde.

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Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 27. Februar 2007, 11:43

<b> Na herrlich!</b>
Dachte der Dämon entsetzt, als er über das Vorhaben seiner Peiniger aufgeklärt wurde. Er war heilfroh darum, dass er sich kurz zuvor noch Schmerzmittel eingeschmissen hatte. Obwohl diese wohl nur minimal etwas abdämpfen konnten.

Immer noch zerrte er an den Fesseln herum. Der Medicus in ihm hatte dafür nur eine Bezeichnung: „Das ist absolut Krank!!!“ Schrie er sie an. „Ich bin unschuldig!“ Fügte er hinzu.

Er bekam kaum Luft, weil er viel zu angestrengt Atmete. „Das könnt ihr nicht machen! Ihr werdet mich umbringen!“ Krächzte er noch immer, doch die Magier schienen ihn kaum zu beachten. Da schlug seine Verzweiflung in Wut um.

„Ihr elenden Bastarde! Ihr Mörder! Ich weiss genau, dass ihr es geniessen werdet nicht wahr? Diese Macht? Habt ihr ernsthaft das Gefühl ihr seid was Besseres als ich? Hä? Antwortet gefälligst!“ Dabei richtete er sich bewusst nicht an den Lich, welcher für solche Dinge absolut unerreichbar schien, sondern an die Magier.

Der Lichtmagier, welcher neben ihm stand war sein grösstes Ziel. Schliesslich wählt jemand die Lichtmagie um zu Helfen, wie Mallahall.
„Du…! Mein Blut wird an deinen Händen kleben hörst du! Ich werde deine Seele ewig heimsuchen! Du weißt genau, dass dieser Körper einem Unschuldigen gehört nicht wahr? Ihn werden sie quälen, nicht mich! Das ist Wahnsinn! Ihm wird all dies Leid widerfahren nicht mir!“ Schrie er und riss immer noch an seinen Fesseln herum. Seine Handgelenke bluteten bereits, weil sie am Riemen scheuerten.

„Eindämmen nennt ihr das hä? Das ist Folter! Ihr quält und zerstört!“

<b> Verdammt noch mal!</b>

Er starrte den Lichtmagier immer noch an. Er spürte wie er langsam durchdrehte. „Hilfe!“ Schrie der gute Teil plötzlich und wandte sich auch an den Lichtmagier. „Hilf mir bitte!“ Der Dämon übernahm wieder die Kontrolle über seinen Körper. „Mallahall warum???“ Schrieen sie beide. Dann verstummte das gute wieder.

Sein Oberkörper vibrierte vor Anspannung. Vergessen waren die gebrochenen Rippen, die Peitschenhiebe und alles andere. Der Dämon fing an in seiner Panik an irre zu lachen.
„Oh kommt nur her!“ Er versuchte einen davon anzuspucken.
„Dann werdet zu Mördern ihr elenden Bastarde! Ihr werdet mich nicht Kleinkriegen! Ihr werdet nur den schwächlichen Menschen in mir töten!“ Knurrte er.

Da verzog er seine Miene zu einem bösen knurren. „Warum holt ihr nicht Mallahall her hä? Sie soll sehen was sie angerichtet hat!“ Er lachte wieder. „Na los! Holt sie her, damit sie mit eigenen Augen sieht, was für Monster ihr seid!“

Dann wandte er sich wieder dem Lichtmagier zu. „Wie kann euer Herz so etwas zulassen, wenn es nicht selbst verdorben ist? Kennt ihr den keine Ehre? Keine Ethik?“ Der Dämon fuhr alles an Vorwürfen aus, was ihm irgendwie in den Sinn kann. „Ein Mediziner schwört einen Eid den er auch hält! Ihr elenden Lichtmagier tut nur so selbstgefällig! So gutmütig! Besonders ihr! Ihr seid ein Monster! Wie könnt ihr dem Menschen dienlich sein, wenn ihr solch eine Folter zulässt hä?“ Der Lichtmagier verschwand aus seinem Blickfeld.
„Ja hau bloss ab, wenn du nicht antworten kannst! Dass kommt euch Magiern ähnlich!“

Er lachte wieder irre vor sich hin.
„Kleines Magierlein, kleines Folterschwein!“
Spätestens jetzt, hatte er völlig durchgedreht.

„Na worauf wartet ihr denn noch hä? Was treibt ihr bloss für ein krankes Spiel? Na was ist denn nun? He!“ Er krähte den Lichtmagier an. „Bleib schön konzentriert mein Lieber! Du willst doch nicht, dass ein kleines Unglück geschieht und deine Seele den Titel Mörder trägt oder etwa doch? Möööööörder. Hört sich doch gut an? Kleiner Möörder duu…hehehe… Ach was sagst du? Ach du bist zuständig, dass der kleine Asmodi nicht stirbt? Na dann pass mal auf!“
In seinem Wahn biss er sich wieder auf die Zunge, welche unglaublich stark anfing zu bluten. Nun war er bei der Selbstzerstörung angelangt. Er spukte dem Lichtmagier einen Schwall Blut entgegen. „Damit du weißt, was du bald an deinen Händen kleben haben wirst! Kleiner Freund!“ Knurrte er während ihm das Blut übers Kinn lief. „Ihr werdet mich nicht kriegen, nur den Asmodi, den werdet ihr kriegen… und ich werde ihn euch gerne auf dem Silbertablett präsentieren!“ Schrie er entzückt in seinem Wahnsinn.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 27. Februar 2007, 12:40

Als Asmodeus den Lichtmagier mit seinem Blut gespuckt schaute Etelin ihn gelangweilt an.

„Was soll das denn bitteschön? Ich habe schon viele Dämonen gesehen, aber so etwas erbärmliches wie dich noch nie!“

Etelin drehte sich zum Magierrat um.

„Werter Magierrat, ich denke es wäre besser, bei der schwere dieses Falles den Lichtmagier aus dem Rat hinzu zuziehen.“

Er deute auf den Blut bespuckten Lichtmagier.

„Ich traue ihm nicht mehr zu seine Arbeit hier zu tun. Er hat sich von diesem Dämon einschüchtern lassen. Daher bitte ich den Lichtmagier des Rates zu Hilfe!“

Der Rat nickte wieder wie eine Person, dann stand der Lichtmagier auf und kam nach vorne. Sie ließen Asmodeus herum schreien und toben. Es interessierte sie gar nicht mehr. Selbst als Asmodeus es schaffte Etelin mit seinem Blut zu bespucken passierte nichts. Er Lich lächelte nur müde und gelangweilte und ließ den Stab auf Asmodeus Kopf fallen.
Es gab ein dumpfes Geräusch. Asmodeus bekam Kopfschmerzen und der Lich lächelte ihn wieder gelangweilt an.

„Ich möchte dem Magierrat noch einmal unser Vorhaben erklären. Das Gift wird den Körper schwächen und so den Dämon zurück drängen und die menschliche Seite wieder zulassen. Der Lichtmagier wird das ganze noch einmal verstärken. Ich werde mit den Schamanen dem Dämon unseren Willen aufzwingen, während die Ritualmagier die Kraft des Hexagramms aufrecht erhalten und unsere Kräfte noch einmal verstärken.“

sagte Etelin nachdem er sich wieder zu dem Magierrat herum gedreht hatte.

„Dann wollen wir anfangen!“, sagte der Magierrat und Etelin nahm die Phiole von einem Silberteller. Die Flüssigkeit darin war sehr zäh flüssig und hatte eine unheimliche Farbe. Etelin zog einen Ritualdolch aus seinem Gürtel. Die Klinge war aus Silber und einige fremdartige Schriftzeichen waren darin eingraviert. Der Griff bestand aus einem Wirr Warr aus schreienden Gesichtern. Oben endete der Griff in einem erstaunlich echt aussenden menschlichen Schädel.

„Ich werde den Ritualdolch nun mit dem Gift der tanzenden Knochen bestreichen.“

begann Etelin zu erklären. Er öffnete die Flasche und ließ das zähflüssige Gift auf die Klinge laufen. Dann verteilte er es mit einer schnellen Bewegung und wischte die behandschuhten Finger an einem Tuch ab. Das Tuch zeigte kurz darauf einige Löcher und es roch nach verbrannten Stoff.
Etelin ging mit langsamen Schritten zu Asmodeus. Die Ritualmagier hatten mit einem leisen, unheimlichen Singsang begonnen.

„Haltet euch bereit. Ihr müsst schnell Zaubern, sonst wird er uns vor Schmerzen sterben. Aber zaubert erst auf mein Zeichen!“,

meinte Etelin zu dem Lichtmagier. Man sah dem Magierrat an das er es nicht gewohnt war Befehle zu erhalten, aber er ließ Etelin gewähren. Der Lichtmagier des Rates machte sich bereit und schaute ausdruckslos zu Asmodeus.

Als Etelin näher kam zerrte Asmodeus an den Fesseln, aber durch die Kraft des Hexagramms war es ihm nicht möglich sie aufzureißen. Er schrie um Hilfe und Panik stand in seinen Augen. Der Lich begann einige leise Worte zu murmeln. Dann spürte Asmodeus den Schmerz der Dolchklinge, Blut rann an seinem Arm herunter. Es passiert nichts und er wollte schon auflachen, weil er dachte das, dass Gift bei ihm wirkungslos sei. Doch dann spürte er es. Es roch nach verbranntem Fleisch und Asmodeus schrie gequält auf. Seine Haut kochte und warf kleine Bläschen. Langsam ätzte sich das Gift weiter durch die Haut, als es die Knochen erreichte wurde der Schmerz zu groß und er wollte in die Bewusstlosigkeit sinken. Etelin gab ein Zeichen und der Lichtmagier reagierte. Die Wunde schloss sich innerhalb weniger Sekunden. Asmodeus wurde wieder wach. Seine Knochen hatten vibriert und sich langsam zersetzt, aber nun war die Wunden wieder geschlossen. Die Lichtmagie hatte den Dämon geschwächt und auch das Gift hatte das seine dazu beigetragen. Langsam rührte sich der menschliche Teil in Asmodeus, doch er war noch so schwach das der dämonische Teil ihn sofort wieder in Ketten legte.

Etelin nickte:

„Das menschliche regt sich in ihm, aber dieser Dämon will nicht aufgeben. Nun gut dann wollen wir weiter machen!“

Immer wieder und wieder wurde das Gift auf seinen Körper aufgetragen und wieder geheilt. Immer wieder fand der Kampf zwischen Dämon und Mensch statt. Irgendwann schaffte es der menschliche Teil in Asmodeus wieder die Oberhand zu gewinnen.

Asmodeus schrie auf und diesmal sprach der menschliche Teil aus ihm.

„Haltet ihr ihn in eurer Lichtmagie.“

Etelin legte den Dolch zur Seite und trat zusammen mit dem Schamanen zu Asmodeus. Der Lichtmagier hatte ein Lichtschild um Asmodeus gelegt. Die beiden traten hindurch, wobei der Mantel von Etelin das Licht auf nahm und eine gewisse Dunkelheit um den Lich herrschte.

Etelin und der Schamane legten die Hände auf Asmodeus Schulter. Der Dämon spürte die Berührung, es war als würden ihn zwei unsichtbare Hände tiefer in das Unterbewusstsein von Asmodeus schieben. Sie legten dicke Ketten um ihn und erst jetzt sah der Dämon das diese aus purem Licht bestanden. Anscheinend musste deshalb das Lichtschild um Asmodeus Körper gelegt werden. Das dämonische in Asmodeus versuchte sich zu wehren, aber es gelang ihm nicht. Er hörte eine Fremdesprache und langsam, schwand seine Kraft die er auf Asmodeus sonst ausübte. Der Dämon wurde immer schwächer und das menschliche stärker. Die Lichtmagie verstärkte den Vorgang. Als der Schamanen und Etelin dann die Hände weg nahmen war der menschliche Teil wieder an der Macht und der dämonische in dicke Ketten gelegt. Durch die Lichtmagie war der Dämon geschwächt. Asmodeus sank leblos in dem Stuhl zusammen. Das Ritual hatte alle angestrengt, selbst Etelin atmete schwer auf.

Er drehte sich zum Magierrat und sagte:

„Der Dämon ist eingedämmt, allerdings kann er so jeder Zeit wieder ausbrechen. Dazu müsste zwar großer Hass von Nöten sein, aber ich rate im Moment davon ab ihn allein herum laufen zulassen.“

„Was schlagt ihr dann vor?“, fragte der Magierrat und Etelin gab, nach einem Moment überlegen eine Antwort:

„Ich denke er sollte das Verbot erteil bekommen Zyranus verlassen zu dürfen. Dann müsste er lernen mit dem Dämon in sich um zugehen. Ich denke er sollte regelmäßig, also jeden Tag zu mir kommen. So kann ich ihm dies lehren. Allerdings denke ich auch das er regelmäßig eine Therapie mit der Lichtmagie braucht.“

Der Magerrat nickte und sagte:

„Du bekommst die Verantwortung für diesen Mann, Etelin. Acht gut auf ihn, wir werden uns später ein Bild davon machen. Die Lichtmagie wird Adelmund übernehmen. Ich denke jeden zweiten Tag dürfte genügen. Dennoch muss ich euch bitten, dort mit dem Mann zusammen hin zugehen!“

Etelin verdrehte die Augen, sagte aber nichts.

„Wir wissen sehr gut as ihr von der Lichtmagie und auch was ihr von Meister Adelmund haltet. Jedoch ist er der einzige, außer uns natürlich, der in Zyranus bereit wäre euch zu helfen! Das wisst ihr auch!“

sagte der Magierrat drohend.

„Sicher, ausreichend Gold wird er dafür ja bekommen!“

sagte Etelin und schaute Asmodeus an. Dieser war immer noch bewusstlos in sich zusammen gesackt.
Es herrschte seit Jahren ein ewiger Streit zwischen dem Lichtmagier und dem Lich. Beide hassten sich aber ohne den einen konnte es den anderen nicht geben. Alle wussten das und dennoch herrschte immer wieder ein heftiger Streit darum, warum der Magierrat es zu ließ das Etelin in Zyranus bleiben durfte. Er war der einzige Lich der in ganz Zyranus lebte. Es gab auch sonst keine Nekromanten, nur bei Etelin wurde eine Ausnahme gemacht.
Adelmund war der einzige Lichtmagier der das ein Stück weit akzeptierte. Deshalb würde er nun auch helfen müssen.

„Ich denke wir sollten ihn erst einmal wach werden lassen, dann will ich sehen ob der Dämon so verschwunden ist wie ich es wollte.“

sagte Etelin und setzte sich auf einen Stuhl. Alle schauten Asmodeus an. Der Dämon war in die tiefsten Ecken verbannt worden, das wusste Etelin. Er wollte den Magierrat nur noch ein wenig von seiner kostbaren Zeit stehlen.

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Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 27. Februar 2007, 13:32

Triumphierend sah er den erschütterten Lichtmagier an und lachte auf. Als er aber merkte, dass er durch sein Verhalten nur den Mächtigsten Lichtmagier von ganz Celcia heraufbeschworen hatte, fluchte er erzürnt vor sich hin.

Als der Lich mit dem Dolch auf ihn zukam, glaubte der Dämon einen Herzinfarkt zu erleiden. Er schrie vor sich hin, doch es nützte nichts. Er schnappte panisch nach Luft. „Nein!“ Krächzte er wieder. Als er die zähe Flüssigkeit auf seiner Haut spürte geschah zuerst… nichts. <b> Ha!</b> Schrie es in ihm, doch da setzte die ätzende Wirkung des Gifts ein. Der Dämon tobte vor schmerzen und wollte in die Bewusstlosigkeit entfliehen, doch der Lichtmagier liess dies nicht zu. Er spürte wie seine Muskeln sich vor schmerz verspannten und wie seine Knochen vibrierten, er roch sein eigenes verätzte Fleisch. Immer wieder versuchte er sich in die Bewusstlosigkeit zu fliehen, doch es gelang ihm nicht.
Unbarmherzig riss er an seinen Fesseln herum, was ihn nur erschöpfte, mehr nicht.

Sein Körper begann durch den Einfluss des Dämonen zu glühn. Seine Augen rauchten blau auf. Die geballte Kraft des Dämons ächzte vor sich hin. Doch es half nichts, die Magie des Hexagramms war zu stark. „Nein“. Schrie der Dämon.

Auch der Medicus in ihm, schrie vor Schmerzen, er litt mehr darunter als sein Dämon, war dieser noch viel stärker als er. „Das soll endlich aufhören!“ Schrie er.

Nun merkte der menschliche Teil ihn ihm, dass er selbst reagieren musste und begann gegen den Dämon anzukämpfen. <b> Was machst du Mörder! Lass mich! Nein! Du kriegst mich nicht los! Weiche! Nein! Verdammter Bastard! Selber! Weiche! Nein… du bist nichts ohne mich! Nur ein kleiner Mörder bist du, denk immer daran! Das war Notwehr! Jaaa das entschuldigt alles! Arg! Gib endlich auf! Nein! Du bringst uns um! Ha, na und? Lass von dem Körper ab! Nein! Arg! Gib endlich auf! Nein niemals! Dann werden sie dich in Stücke reissen! Na dich doch auch du Bastard! So soll es dann wohl sein! Nein du Narr, ich sollte die Macht haben! SO sollt es sein! Ach! Ja! Klar! Ach halt die Klappe! Na wie sind die Schmerzen für dich hä? Schlimm? Schweig still! Mir gefallen sie! Nein das tun sie nicht! Doooch! Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Arg! Siehst du! Pha! Du wirst niemals über mich Herrschen Mensch! Ach nein? Nein!</b>
Immer wieder wurde die Flüssigkeit auf seine Haut getragen und jedes Mal schrieen beide Teile in ihm auf.

<b> Lass ab! Arg! Weiche! … nein… Ich warne dich! Arg! Geht weg! …. Ne…. Ich befehle es dir! Arg… ach… wie niedlich! Schweig still! … arg!..</b>

Zu beginn war der Dämon unheimlich bockig, doch mit jedem Mal wenn sie wieder Gift auf seinen Körper trugen wurde er schwächer. Bis jener Punkt erreicht war, wo der Dämon nicht mehr konnte.

<b> Ich werde immer lauern, Asmodi!.. Immer!</b> Schrie er in Gedanken ein letztes mal auf und lachte böse. Er verstummte und starrte Panisch in die Lichthände der Magier. Er spürte die schweren Ketten um sich und wie er noch weiter ins Verliess gedrängt wurde. Er konnte sich nicht mehr wehren und musste sich fügen. Wie ein irrer lachte er in seinem Verliess herum und schmiedete bereits wieder neue Pläne. Doch diese hielten sich unter den dicken Ketten, vorerst sicher verschlossen.

Der Medicus schrie auf.
Sein Herz pumpte noch immer angestrengt, doch das dämonische Blut verlor an Wirkung. Endlich gewährte man ihm die zuflucht in die Bewusstlosigkeit und er sank erschöpft in sich zusammen.

Er vergass Zeit und Raum, vergass Schmerzen, vergass den Dämon. Wieder hatte er einen merkwürdigen Traum.

Er befand sich wieder im Grasland, Parlam sass angekettet neben Marlven und Tara, welche auch in Ketten lagen. Asmodeus selbst hatte die neunschwänzige Peitsche in der Hand und lachte. Mitten im Gras lag der Sklavenhändler in seinem eigenen Blut. Ein Speer steckte in seinen Eingeweiden und der Mann röchelte vor sich hin.

Da sah der Medicus, dass er durch und durch mit dem Blut des Mannes besudelt war.

Die drei angeketteten starrten ihn entsetzt an und schrieen allesamt gleichzeitig. „Mörder!“

Plötzlich befand er sich nicht mehr im Grasland sondern in einem Feldlazarett, überall lagen Verwundete und Asmodeus sah sich selbst mitten im Getümmel stehen, wie er es einst als Feldarzt getan hatte. Doch anstatt diesen Menschen zu helfen tötete er einen nach dem anderen.
Die Überlebenden starrten ihn entsetzt an und schrieen allesamt gleichzeitig „Mörder!“

Schliesslich befand er sich im Lager der Händler, er sah Simasha tot vor sich liegen mit Würgemale am Hals. Hinter ihm standen Zanball, die Köchin des Lagers und Mallahall.

Sie starrten ihn entsetzt an und schrieen allesamt gleichzeitig „Mörder!“

Nun befand er sich plötzlich im Magierturm, mitten im grossen Saal. Er stand vor dem Stuhl, darin gefesselt war sein Dämon. Dieser lachte ihm entgegen. „Auch über dich wird gerichtet werden, alter Freund!“ Lachte er.

Asmodeus wachte mit einem Ruck auf, er wusste nicht mehr ob er auch das ganze Ritual geträumt hatte. Doch als er den Lich erblickte wurde ihm klar, dass dies tatsächlich passiert war. Als er ihn betrachtete begann sein Körper vor Angst zu zittern.

Alles schaute ihn an und er befürchtete das auch diese nur „Mörder!“ zu ihm sagen würden, wie im Traum.

Noch immer atmete er falsch und ungenügend, er wusste nicht was er sagen sollte. Er brachte keinen Ton heraus, sonder starrte den Magierrat nur mit blanken Entsetzen an.

Immer wenn er seine Augen schloss, sah er den Lich vor sich wie er ihm die Flüssigkeit auftrug.

Er hatt keine Ahnung, was der Magierrat nun mit ihm vorhatte, doch er glaubte kaum, dass sie ihn einfach so gehen liessen.

Asmodeus schluckte schwer und zitterte vor sich hin, mehr tat er nicht.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Dienstag 27. Februar 2007, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 27. Februar 2007, 21:14

Etelin schaute Asmodeus an und dann zum Magierrat. Dieser begann wieder wie eine Person zu sprechen:

„Das Ritual ist beendet. Der Dämon konnte nicht von euch entfernt werden, jedoch ist er eingedämmt. Ihr dürft die Stadt bis auf weiteres nicht verlassen. Erst wenn wir wieder das Verbot aufheben könnt und dürft ihr die Stadt verlassen. Ebenso werdet ihr jeden zweiten Tag zu Meister Adelmund gehen und euch von ihm mit der Lichtmagie behandeln lassen. In der Zwischenzeit werdet ihr bei Meister Etelin wohnen. Er wird euch den Umgang mit dem Dämon erklären und erleichtert! Nun geht mit eurem neuen Lehrmeister! Uns wird eurer Betragen zu jeder Zeit mitgeteilt. Wenn die Lehre bei Meister Etelin und Meister Adelmund keine Wirkung zeigt wird das Ritual noch einmal durch geführt und diesmal der Dämon entfernt!“

Etelin packte Asmodeus an der Schulter und zog ihn hoch. Die Ketten waren auf gegangen, ebenso hatte das Hexagramm auf gehört zu leuchten.

„Folge mir!“

Etelin verließ den Turm und Asmodeus folgte ihm verwirrt.

„Du kannst mir alle Fragen stellen, aber erst wenn wir hier draußen sind!“


[weiter am Turm der Magie. Thema darfst du eröffnen!]

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. März 2007, 00:15

[komme mit Asmodeus von <i>Das Haus im Park</i>]

Meister Etelin nickte Asmodeus zu und zusammen gingen sie zum Turm der Magie. Dort angekommen schaute der Abgesandte davor die beiden an doch Etelin konnte so durch gehen. Drinnen war wie zuvor auch hektisches Gewusel der Abgesandten. Doch die beiden gingen nicht die große Treppe hinauf sondern in einen anderen Raum. Er war leer, ab gesehen von einem dunklen Loch. Dort führte eine Treppe herunter, verschwand jedoch bald in der Dunkelheit.

„Asmodeus, ich muss dich warnen. Dort unten lauern auch Sachen die gefährlich sind und die dein Vertrauen in mich, Meister Adelmund und auch Zyranus selbst weiter zum wanken bringen können. Jedoch sei versichert, sie können dir nichts tun und sind hier weil sie gefährlich sind oder weil sie es wollen. Wir helfen ihnen, wir sperren niemanden ein und Foltern dann völlig sinnlos Menschen und andere Wesen. Vielleicht mögen die manche Methoden merkwürdig erscheinen, aber wir würden niemals Foltermethoden anwenden! Willst du wirklich mit mir dort hinunter gehen?“

Ehe er etwas sagen konnte erschien Adelmund. Er war ein wenig außer Atem, anscheinend hatte er sich beeilt.

„Ich habe deine Nachricht eben bekommen und hier bin ich!“

sagte er und lächelte freundlich die beiden an.

„Nun, sollen wir gehen oder lieber nicht?“

fragte Etelin und wartete auf Asmodeus Antwort.

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Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Freitag 16. März 2007, 00:47

Nur schon der Anblick des Turmes liess ungute Gefühle in ihm Hochkommen. Vor kurzer Zeit erst, war hier schliesslich jenes schrekliche Ritual vollzogen worden...

Er schluckte schwer als sie zu der Treppe kamen. Er starrte unentwegt ins Dunkel hinab und merkte gar nicht wie sich Adelmund zu ihnen gesellte.

<b> Du musst da runter! Nein, vergiss es, dass ist ein Minenfeld! Wenn du da unten ausklinkst, hier hat der Magierrat seine Augen und Ohren überall! Ich muss aber mit dem Mann sprechen! Es ist zu früh! Morgen ist es vielleicht zu spät!</b>

Er sah seine beiden Meister nervös an. Die Anwesenheit von Adelmund beruhigte ihn aber. Einen Lichtmagus in seiner Nähe zu wissen, an diesem dunklen Ort. War sehr beruhigend.

So wie Etelin von dem Ort sprach musste da unten ja schon eine Vorstufe der Hölle sein.

Er grübelte auf die "Freiwilligkeit" dieser "Patienten" nach. <b> Vermutlich so freiwillig wie ich eingedämmt wurde?</b> Dachte er misstrauisch. Dies hier war kein guter Ort. "Helfen" war ein so vieldeutiger Begriff. Oftmals war vorallem den anderen geholfen, wenn man auffällige wegsperrte und sie "therapierte".

Er atmete tief durch. <b> Du wirst es bereuen wenn du hier runter gehst!</b>

Er starrte wieder ins Loch. Sollte er umdrehen? Davonlaufen? Sich der realität entziehen?

<b> Du wirst es bereuen wenn du nicht runter gehst!</b>
Er war hin und hergerissen.

"Nun gut. Gehen wir." Meinte er knapp. Seine Kehle war ausgetrocknet. <b> Was ist hier unten nur?</b>

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. März 2007, 01:27

Etelin und Adelmund nickten fast gleichzeitig. Adelmund tippte seinen Stab an, eine kleine Lichtkugel erschien, schwebte über seinem Kopf und spendete bisher kaum Licht. Doch als sie die ersten Treppenstufen herunter gingen war Asmodeus froh über diese Art des Lichtes.
Die Treppe war eine Wendeltreppe, an dem glatten und kühlen Steinen lief ab und an ein wenig Wasser herunter. Die Fackeln spendeten kaum Licht. Etelin ging zu erst, dann er und dann Adelmund.

Unten angekommen war zuerst nur eine Tür zu sehen. Adelmund murmelte einige Worte und plötzlich sah sich Asmodeus wieder in einer Lichtkugel. Doch diese schwang wieder.

„Damit bist du seelisch stärker vor dem was kommen wird, mein Schüler!“

sagte er und legte Asmodeus die Hand auf die Schulter. Etelin öffnete dann die Tür. Einige Schreie drangen durch die Dunkelheit. Asmodeus schluckte, doch er fühlte sich wirklich besser durch die Lichtmagie.

„In diesem Raum sind einige wesen von Celcia gefangen. Wir versuchen sie zu studieren und näheres über sie zu erfahren! Komm nicht zu nah an die Gitterstäbe!“

sagte Etelin und trat in den ersten Raum. Er ging mittig den Gang entlang. Dunkle Kammern lagen rechts und links von ihnen. Ab und an schauten einige Augen ihn an. Asmodeus beeilte sich seinen Meistern zu folgen. Dann hörte er eine Stimme. Es war eine fremdartige Stimme und sie klang gar nicht freundlich. Er drehte sich erschrocken um, rutschte auf den glatten Steinen aus und fiel rechts gegen ein Gitter.

Mehrere Sachen passierten gleichzeitig. Hinter ihm tat sich ein unheimliches Geräusch. Es klang als würden mehrere große Krallen über den kalten Boden rutschen. Dann krachte etwas gegen die Gitterstäbe. Asmodeus schaute nach oben und erkannte ein riesiges Maul mit vielen, spitzen Zähnen. Er schrie auf. Etelin packte ihn und zog ihn zurück. Dann wurde es plötzlich hell, der ganze Raum war ausgehüllt voller Licht. Adelmund hatte seinen Stab erhoben und den Raum mit Licht erfüllt.

„Lauft in den nächsten Raum!“

schrie er. Etelin packte Asmodeus und zog ihn weiter. Er sah mehrere riesige Wesen und einige kleinere.

Was waren das nur für Wesen?

Hinter der nächsten Tür, blieben sie stehen und atmeten durch. Adelmund ließ sich auf den Boden sinken und schnaufte.

„Ich werde einfach zu alt für solche Sachen!“, meinte er und lachte. Selbst Etelin huschte ein Lächeln über die Lippen.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte Etelin und Adelmund legte wieder die Hand auf Asmodeus Schulter.

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Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Freitag 16. März 2007, 01:47

Die Lichtkugel beruhigte ihn zunehmend. Misstrauisch betrachte er die Zellen.

Da hörte er diese seltsame böse Stimme. Sie lief ihm kalt den Rücken runter. Sein Körper versteifte sich. Diese Stimme war kaum menschlich gewesen - eher dämonisch.

Als er ausrutschte und in das Maul dieses Monsters sah stockte ihm der Atem. Er hätte sich nicht mehr bewegen können und war froh, dass ihn Etelin wegzog.

<b> Bei den Göttern was war das?! Und diese... diese Stimme? Hier unten herrscht das Böse. Dämonen und andere Wesen! Sie riefen nach seinesgleichen...</b>

Er fand sich in dem zweiten Raum wieder und zuckte erschroken zusammen als ihm Adelmund wieder die Hand auf die Schulter legte. Er war nervös. Ausserdem sah er totenbleich aus.

Er war sich nicht sicher was ihn mehr Angst eingejagt hatte, die Stimme - sie schien ihm ähnlich zu sein wie jene von seinem Dämon - oder das Monster.

"Was war das??" Keuchte er ungläubig vor sich hin. <b> Monster! Echte MOnster! Die halten hier irgendwelche Monster! Ich will hier raus!</b>

Er hätte wohl schon eine Panikattacke gekriegt, wäre da nicht die Lichtkugel gewesen, die ihn wieder ruhiger werden liess.

Er schluckte leer und schaute Adelmund an. "D-dd... d-diese Stimme, habt ihr sie gehört? Dort im Raum... habt ihr sie gehört?!"Stotterte er verwirrt und aufgebracht.

<b> Konnte man hier die Dämonen sprechen hören??</b>

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. März 2007, 14:46

Etelin nickte und erklärte ihm:

„Die Stimme die du gehört hast war ein Kelpie. Normalerweise leben diese Wesen in Gewässern, aber seit kurzem haben wir solch ein Wesen hier unten. Naja und das Vieh an den Gitterstäben war ein junger Basilisk. Sei froh das du ihn nicht in die Augen geschaut hast…sonst wärst du jetzt aus Stein!“

Etelin seufzte und meinte dann:

„Sollen wir weiter gehen oder brauchst du noch eine Pause?“

Adelmund zauberte wieder eine kleine Lichtkugel über seinen Kopf und schaute ihn an.

„Die nächste Tür ist nicht so schlimm! Dahinter lebt nur noch ein Wesen und die nächste Tür ist dann unser Anliegen! Ich hoffe er ist in Plauderlaune!“

Adelmund gluckste und schaute dann Etelin und Asmodeus an.

„Nun, weiter oder nicht?“

fragte er dann.

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Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Freitag 16. März 2007, 14:51

<b> Na toll. Zu Stein werden, dass ist doch mal was neues!</b> Dieses Viech war absolut schrecklich gewesen. Er hatte keine Ahnung dass solche Untiere überhaupt existierten. Er wusste nur, dass er sich wohl nun von allen Gewässern dieser Welt fernhalten würde, wenn solche Wesen darin hausten.

Er sah seinen Meister verdutzt an. Was für ihn wohl "nicht so schlimm" heissen mochte? Sie schienen viel entspannter zu sein als er. Es war unheimlich, dass sie sich hier unten so gut auskannten.

Langsam wurde er wieder ruhig. Er zog die kühle Luft scharf ein und meinte nur. "Gehen wir."

<b> Ja ich hoffe auch dass er in Plauderlaune ist, hier gehe ICH nie mehr rein!</b> Dachte er düster. <b> Hier KANN man doch nicht glücklich sein?</b>
Zuletzt geändert von Asmodeus am Freitag 16. März 2007, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. März 2007, 15:06

Adelmund öffnete die nächste Tür und zusammen gingen sie hinein. Sie gingen wieder einige Meter als plötzlich das Licht von Adelmund ausging. Was war passiert?
Asmodeus stieß mit Etelin zusammen.

„Ruhe!“, zischte dieser.

Dann hörte man wieder ein merkwürdiges scharrendes Geräusch und plötzlich tauchten einige Augen aus der Dunkelheit auf.

„Adelmund!“

sagte Etelin und zu Asmodeus Erschrecken hörte er Panik in Etelins Stimme.

„Mach sofort Licht! SOFORT!“

Im gleichen Moment drehte sich Etelin schnell um und irgendetwas knallte gegen ihn. Adelmund schlug wütend das Stockende auf den Boden und wieder wurde es hell in dem Raum. Asmodeus wurde wieder weiter gezogen. Er schaute zurück und sah überall kleine feeenartige Wesen herum flattern, aber sie waren schwarz und ganz behaart.

Mit einem Knallen fiel die Tür ins Schloss. Alle drei sanken auf den Boden und atmete tief durch.

„Ich hasse diese Doxys.“

maulte Adelmund.

„Haben mir einfach das Licht ausgeblasen!“

Etelin zuckte mit den Schultern und stand auf.

„So, Asmodeus. Bis hier hin begleiten Adelmund und ich dich. Den Rest musst du selber gehen. Geh einfach durch die Tür dann kommst du sofort zu Narmanel.“

Die beiden Zauberer setzen sich an einen Tisch der in dem Raum stand und Asmodeus schaute die beiden Türen an. Der Raum in dem er jetzt stand war leer, abgesehen von dem Tisch und den vier Stühlen. Und Adelmund und Etelin. Die eine Tür führte zu diesen Feen und die andere?

Er stand unentschlossen da und überlegte ob er es sich wagen sollte.

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