Im Turm

Ein großer Turm ragt hervor. Man nennt ihn auch das Auge der Stadt, denn hier wohnt der Magierrat. Sie sind wohl die mächtigsten Magier dieser Stadt und verwalten diese auch in aller Strenge.
Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Freitag 16. März 2007, 15:21

Asmodeus versuchte sich im Raum umzusehen als plötzlich Adelmunds Licht erlosch. Irgendwer packte ihn wieder und zog ihn weiter. Er selbst starrte ängstlich auf die Augen. Da stiess er mit seinem Meister zusammen.

"Verflucht nochmal wa..." Da zischte Etelin nach Ruhe. Asmodeus verstummte augenblicklich.

Irgendwie schaffte es Adelmund doch nocht, dass Licht wieder herzuzaubern und sie konnten den Raum stürmisch verlassen. Alle drei keuchten und hockten sich auf den Boden.

Dem Medicus gefiel die Idee überhaupt nicht, alleine zu diesem Narmanel zu gehen. Doch da musste er jetzt wohl oder übel durch.

Er starrte die Türe lange an. <b> Du suchst nach Antworten? Nach einem Sinn? Dann geh dort rein!</b>

Seine Hände zitterten, sein Herz pochte. Nervös starrte er nochmals zu seinen beiden Meistern. <b> Wieso kommen sie nicht mit?</b>

Langsam näherte er sich er Tür. Er spürte den kalten Knauf in seiner Hand. Er drehte ihn langsam um und trat ins Dunkel.

Nun dachte er nichts mehr.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. März 2007, 15:41

Mit einem Knallen fiel die Tür zu und Asmodeus fand sich in Dunkelheit wieder. Dann plötzlich hörte er etwas klatschen und an den Wänden begannen die Fackeln zu brennen. Der Raum war fast schon wohnlich. Eine Feuerstelle in der Mitte des Raumes, ein Tisch und drei Stühle. Zudem ein Sofa und ein Sessel mit einem kleinen Tisch. Einige Bücherregale und ein Bett standen auch noch dort. Ein Mann saß im Sessel und schaute ihn an.

„Komm ruhig näher, Asmodeus!“

Asmodeus schluckte und kam ein paar Schritte näher.

„Seit deiner Ankunft in Zyranus habe ich auf dich gewartet. Ich habe schon lange nicht mehr mit eines meines gleichen gesprochen!“

sagte der Fremde leise. Seine Stimme klang alt und rau. Er trug alte Kleidung als einfachem braunen Stoff. Zudem war sein Gesicht eingefallen und wirkte ungesund. Dennoch waren seine Augen aufmerksam und eine gewisse Jugend sprach aus ihnen.

„Setz dich nur. Und dann sag mir was dich zu mir führt? Draußen warten Meister Adelmund und Meister Etelin auf dich. Zwei fähige und gute Lehrmeister!“

Er nickte wie zur Bestätigung seiner eigenen Worte. Asmodeus setzte sich.

„Nun, was möchtest du von einem alten kränklichen Halbdämon?“

fragte er und hustete kurz.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Freitag 16. März 2007, 16:07

Als die Tür zuknallte und er in der Dunkelheit stand wollte er gleich wieder umdrehen, doch da hörte er das klatschen und die Fackeln gingen an.

Asmodeus sah sich verdutzt um. Im Gegensatz zu den anderen Räumen sah es hier wirklich… nett aus. Da wurde er von dem Halbdämon begrüsst. Er kam einige Schritte näher und betrachtete den Mann.

<b> Was für Tränke geben die ihm nur? Sie scheinen seinen menschlichen Teil völlig zerfressen zu haben! So viele Jahre lebt der schon hier? In dieser Dunkelheit? Neben diesen Monstern?</b>

Der Mann sah nicht gesund aus. Kein wunder, lebte er doch hier im Turm ohne Licht und musste sich ständig diese Versuche über sich ergehen lassen.

Dennoch die Augen waren nicht tot, sondern sehr aufmerksam. Viel Energie floss noch in diesem Mann. Auch dämonische, dass konnte er durchaus spüren.

<b> Er ist nicht eingedämmt, du kennst die Versteckspiele welche Dämonen gerne treiben. Was wenn ich gar nicht mit dem menschlichen Teil spreche sondern mit dem dämonischen? Vielleicht hatte der Mann den Magiern nur etwas vorgespielt? Quatsch, was sollte ein Dämon hier freiwillig verharren! Wenn er was plant… vielleicht ist es ja wirklich der menschliche Teil, schon mal daran gedacht? Sein Körper sieht nicht gesund aus, diese Tränke scheinen zumindest seinem Körper nicht gut zu bekommen… und dieser Körper ist menschlich!</b>

Dieser Gedankengang kam völlig unerwartet. Er war wohl aus dem wachsenden Misstrauen in dieses ganze Gemäuer geboren worden. Hier unten schien nur böses zu Hausen.

Er war noch nie einem gleichartigen Wesen gegenüber gestanden. Narmanel war viel älter als er selbst. Ausserdem war er dem Dämon um einiges länger ausgeliefert gewesen als er. Er fühlte sich dem Mann masslos unterlegen, was ihn nicht gerade ruhiger stimmte.

Langsam setzte er sich. <b> Er weiss das Etelin und Adelmund hier sind? Er weiss dass ich hier bin?</b> Er betrachtete den alten Halbdämonen nachdenklich.

Da hustete Narmanel.

Asmodeus sah den Mann immer noch nachdenklich an. <b> Wie sollte ich denn nur beginnen? Warum lässt er sich auf diese Art behandeln, warum keine Eindämmung, warum hier unten in der Finsternis? Wie ist sein Dämon? Warum hat er auf mich gewartet? Weshalb verharrt er hier unten? Warum will er auch mit mir sprechen? Erhofft er sich etwas davon?</b>

Da brach er das Schweigen.

„Ich habe Meister Etelins Buch gelesen… über euch und euer Schicksal…“ Begann er langsam. Er versuchte eine Reaktion aus dem Gesicht des Halbdämons zu erkennen.

Er war etwas verwirrt darüber, da er noch nie in der Situation war mit einem Halbdämonen sprechen zu können.

„Ich konnte noch nie mit meinesgleichen sprechen. Ich… warum ich hier bin… ich… ich habe mir erhofft mehr über unsere Wesenart zu erfahren…“ Er unterbrach sich selbst und setzte an einem anderen Punkt wieder an. Irgend etwas verleitete ihn dazu offen zu sprechen.
„Nun ich würde es wohl gegenüber Meister Etelin oder Meister Adelmund nicht erwähnen aber…“ Er schaute den Fremden Halbdämon an.

„Mein Dämon wurde eingedämmt… und ich… es ist… wie wenn ein Teil von mir fehlt. Er machte mich stark, ich habe das Gefühl dass der menschliche Teil in mir nicht überlebensfähig ist ohne ihn. Ich glaube kaum, dass das jemand versteht. Ausser meinesgleichen. Euer Dämon wurde nicht eingedämmt und ich habe sagen hören, dass ihr ein zufriedenes Leben führt. Davon musste ich mich aber selbst überzeugen. Ihr lasst freiwillig diese Art der Behandlung über euch ergehen? Die Versuche die man an euch durchgeführt wurden mussten doch schrecklich gewesen sein?! Ausserdem frag ich mich, wie ihr mit euerem Dämon umgeht. Hat er keine Macht mehr über euch?“

Asmodeus hielt inne, er begann langsam durcheinander zu sprechen weil er so viele Fragen hatten. Also schwieg er plötzlich und liess seinem Gegenüber die Möglichkeit auf seine Aussagen zu antworten.

Asmodeus fröstelte, trotz dem Feuer, war hier eine kalte Atmosphäre.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. März 2007, 17:29

Narmanel schaute Asmodeus lange in die Augen ehe er sprach:

„Du brauchst keine Angst vor irgendetwas zu haben das hier unten lauert und schläft. Diese Männer, dieser Magierrat hat vielleicht in bestimmten Dingen eine Meise aber in den meisten Sachen wissen sie was sie tun!“

Er holte tief Luft und Asmodeus hörte ein pfeifendes Geräusch, dann sprach er weiter:

„Nun das ist eine lange Geschichte und ihr habt viele Fragen, aber ich will versuchen sie euch zu erklären. Nun, wo fange ich am besten an?!“

Er überlegte kurz und begann dann zu erzählen:

„Ich wurde damals verflucht, von meiner eigenen Frau. Als ich heraus fand was passiert war flüchtete ich in völliger Panik in die Berge. Dort versteckte ich mich und der Dämon wurde immer mächtiger. Ich konnte irgendwann nicht mehr klar denken und war nur noch ein Schatten meiner Selbst.
Als die Magier dann nach unendlich vielen Jahren zu mir kamen griff ich sie wie ein wildes Tier an. Einen brachte ich dabei um, die anderen schafften es mich zu überwältigen und brachten mich hierher.
Die anderen Meister betrachteten mich als Versuchsobjekt, aber Etelin, damals selbst noch Schüler erreichte es das ich einen Trank bekam und so mein Geist wieder klar wurde.
Seitdem bekomme ich ihn jeden Tag. Mein Dämon ist immer noch in meinem Kopf und versucht oft die Kontrolle wieder zu erlangen, aber durch diesen Trank ist das nicht machbar.
Ich wollte kein Eindämmungsritual, weil ich die Menschen fürchtete. Ich war Jahrhunderte alleine und dann könnten mir diese Menschen helfen wieder ein normales Leben zu führen? Nein, davor hatte ich Angst. Also entschloss ich mich hier zu bleiben. Ich bin frei und kann gehen wohin und wann ich will. Aber manche Magier holen gern meinen Rat in gewissen Dingen, zudem genieße ich hier mein restliches Leben. Ich bekomme was immer ich will und wann ich will.
Aber Etelin kam vor deinem Eindämmungsritual auch zu mir und wollte meinen Rat.“

Der Mann holte wieder tief Luft und blieb dann erst einmal still. Er wollte das Asmodeus über seine Worte nachdachte und sie erst einmal verdaute.

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Freitag 16. März 2007, 17:38

<b> Er hat einen Magier getötet? Er wurde von seiner Frau verflucht?? Er findet den Magierrat KORREKT! Etelin hat den Trank entwickelt??? Welchen Rat hat er ihm gegeben? Warum liess er mich Eindämmen wo er es bei sich ablehnte?</b>

Er sah den Mann lange an. "Habt ihr Meister Etelin den Rat gegeben, dass Eindämmungsritual zu vollstrecken? Weshalb? Weshalb habt ihr ihm nicht zum Trank geraten?"

Nur schon bei dem Wort schauderte es ihm und er sah wieder die schrecklichen Bilder vor sich. Seine Pupillen weiteten sich und sein Blick war für einen kurzen Moment wieder derselbe wie dort auf dem Stuhl... doch er beruhigte sich wieder. Schloss seine Augen und richtete sein Blick anschliessend wieder auf den Halbdämonen.

<b> Er ist immernoch ein Mörder, dass der Magierrat dies durchgehen lässt?</b>

"Wurdet ihr für euren Mord nicht zur Rechenschafft gezogen? Warum wurdet ihr überhaupt verflucht? Was hatte eure Frau gegen euch? Welche Kräfte setzt der Dämon in euch frei?"

Er verstummte wieder und sah sein Gegenüber fragend an.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 20. März 2007, 17:07

Er atmete ein und wieder aus. Einen ganzen Moment lang sagte der Mann nichts man hörte ihn einfach nur atmen. Asmodeus verkrampfte sich, er konnte die Antwort des Mannes kaum abwarten. Dann schließlich seufzte er und meinte:

„Ja, ich habe ihm dazu geraten. Ich möchte euch auch erklären warum. Ich lehnte es ab weil ich auch nicht freiwillig wieder zurückgekommen bin, ich wurde von den Magiern hier hergeholt. Aber ihr seid mehr oder weniger freiwillig zurück zu den Menschen gekommen. Ihr brauchte eine neue Chance für euch und euer Leben, deshalb riet ich Etelin dazu. Vielleicht versteht ihr noch nicht was ich meine, aber irgendwann werdet ihr es.“

Er schwieg wieder, bewegte ganz leicht seine Hand. Kurz darauf standen zwei Becher mit warmem Met auf dem Tisch. Er nahm sich seines und bat das andere Asmodeus an. Dieser nahm den Becher, probierte und stellte fest dass er wahrhaft lecker schmeckte. Dass Met wärmte ihn und eine wohlige Wärme stellte sich in seinem Körper ein.

„Ich wurde nicht zur Rechenschaft gezogen. Ich habe eine Verhandlung bekommen und alle waren sich einig das ich dafür nichts konnte, sondern durch meinen Dämon und dem Zustand der Verwirrung nicht anders handeln konnte. Was meine Frau angeht…“

Er seufzte.

„wir hatten einen furchtbaren Streit weil sie mich mit ihrer Schwester erwischte. Damals wusste sie nicht das sie magische Fähigkeiten besitzt und hat mich so, mehr oder weniger unabsichtlich, verflucht.“

Dann grinste er und sagte:

„Die Kräfte des Dämons sind vielfältig. Ich spüre andere dämonische Wesen und kann Sachen bewegen. Natürlich ist auch die große Stärke des Dämons auf mich übergegangen. Aber das muss ich euch sicherlich nicht erzählen.“

Er lächelte ihn an, plötzlich spürte Asmodeus eine eisige Kälte in sich aufsteigen. Sie kroch in jeden Winkel seines Körpers. Seine Füße fühlten sich wie Eis an und als er wieder den Becher an die Lippen ansetzen wollte konnte er seinen Arm nicht mehr bewegen. Sein Blick glitt zu Narmanel. Dieser hatte plötzlich einen fast schon Wahnsinnigen Blick und schaute Asmodeus wie ein Stück Fleisch an. Er stand auf und strich Asmodeus über die Wange.

„Wisst ihr, der Dämon verleiht mir auch die Kraft Dinge und Wesen zu kontrollieren. Und ich muss sagen euer dämonisches Wesen hat mich von Anfang an interessiert. Seit ihr in Zyranus kann ich an nichts anderes mehr denken und wisst ihr…!“

Asmodeus konnte nun nicht einmal mehr seinen Kopf bewegen, er spürte die kalte Hand des Mannes auf seiner Schulter und den heißen Atem an seinem Hals.

„ich werde sehr viel Spaß mit euch haben!“

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 20. März 2007, 17:47

Asmodeus verstand den Mann wirklich nicht, was seine Entscheidung mit der Eindämmung anbelangte. Doch er wusste inzwischen, dass es selten eine Rolle spielte ob ER es nun verstand oder nicht, die Entscheidungen wurden so oder so ohne ihn getroffen, was äusserst demütigend für ihn war.

Misstrauisch betrachtete er den Met, er musste wieder an Adelmunds Getränk zurückdenken, welches ihn in einen unglaublichen Trip versetzt hatte wo er ihm praktisch seine halbe Seele ausgekotzt hatte.

<b> Du bist paranoid mein guter! Bin ich nicht! Doch, du siehst in jedem Glas einen Vergiftungsversuch und meint alle sind böse! Das ist paranoid! Nein ist es nicht, ich hatte oft auch guten Grund für meine Befürchtungen! Jaa jaa! Ja!! Halt die klappe und trink!</b>

Er nippte daran, es schmeckte gut, nach Met, normalen Met – er wusste nicht wie abnormaler Met schmeckte – aber normal war gut. Es schmeckte ihm. Ausserdem tat ihm die wärme des Getränks gut, langsam konnte er sich wieder entspannen.

<b> Auch ein Unfall also?</b> Dachte er über die Geschichte von der Frau des Dämons. <b> Solche Flüche scheinen ja ziemlich leicht von den Lippen zu gehen!</b> Dachte er düster. Er hätte sich wohl noch weitere Gedanken darüber gemacht, wenn ihn Narmanel nicht plötzlich so seltsam angegrinst hätte.

Er sah ihn fragend an, die wärme aus seinem Körper verschwand schlagartig und er spürte wie er von der plötzlichen Kälte erfüllt wurde. Anfänglich dachte er, ihm würde einfach nur sein Körper einen streich spielen. Er wollte die aufsteigende Kälte mit dem Met wegspülen, entsetzt musste er aber feststellen, dass er seinen Arm nicht mehr bewegen konnte. Diese Erstarrung war offensichtlich unnatürlich. Verwirrt sah er Narmanel an.

Als er den Blick des Halbdämonen sah schauderte ihm noch mehr. <b> Verdammt! Raus hier! PARANOID HÄ????? Soviel zum Thema ich sei übermässig ängstlich!!! LAUF! Ruf um Hilfe TU IRGEND ETWAS!</b>

Er konnte sich nicht rühren, er wollte eigentlich nur noch aus diesem verfluchten Turm raus.

<b> Warum haben die mich alleine zu diesem Wahnsinnigen gehen lassen?! Wo ist Adelmund? Wo ist Etelin? Hören die denn nichts?!</b>

Asmodeus gefiel überhaupt nicht was er da von seinem Gegenüber hörte. Als dieser ihm über die Wange strich wollte er ihn am liebsten quer durch den Raum schleudern, doch er konnte sich überhaupt nicht rühren.

Er wollte nach Etelin und Adelmund schreien, doch er konnte nicht. Er konnte nur noch Narmanel wütend anglotzen. Das war alles. Als dieser ihn an der Schulter berührte und er seinen Atem auf seinem Hals spürte drängte sich auch Angst in ihm auf und sein Blick veränderte sich dementsprechend.

<b> Was hat der nur vor? Verdammt! Verfluchter Mistkerl! Verfluchter Turm! Warum haben die mich hier hingebracht?! Nicht der Dämon! Nein der ist Eingedämmt! Er ist weg, ganz ruhig! Es wird dir schon nichts geschehen! Etelin weiss wo du bist! Oh verdammt ich hoffe er hat nichts damit zu tun! Nein…. Nein nein nein… SIEH IHN DIR DOCH AN der ist Wahnsinnig!! Verflucht ja! Paranoid hä? Ja schon gut! Verfluchter Bastard! Mach doch was! JA WIE DENN?</b>

Asmodeus tat tatsächlich was…

Er atmete unruhiger und angestrengter.

<b> Na toll, was für eine Reaktion! Bravo!</b>

Er hatte Angst. Nervös starrte er den Halbdämonen an.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 20. März 2007, 21:01

Narmanel ging um Asmodeus herum und grinste ihn weiterhin an.

„Weißt du, ich liebe die Fähigkeiten des Dämons. So habe ich schon manche Frau dazu gebracht zu machen was ich will!“

Er packte sich breit grinsend in den Schritt.

„Aber keine Sorge, du bist mir dazu doch zu männlich!“

Er lachte.

„Ich will von dir etwas ganz anderes. Weißt du es war schon mal ein Mann hier der von einem Dämon besessen war. Ich habe eine Methode gefunden den Dämon des anderen in mich aufzunehmen und das habe ich bei dir auch vor. So werde ich noch stärker. Du wirst dabei zwar sterben aber das ist dann nicht mehr mein Problem!“

Er lachte.

„Und keiner wird dir helfen können!“

Er stand auf und verschwand in einen Nebenraum. Etelin und Adelmund saßen nur ein paar Meter weiter, er konnte sich nicht bewegen. Vielleicht konnte der Dämon ihm helfen, Etelin hat doch gemeint das es vielleicht Zeit wäre für die nächste Stufe…doch was würde passieren wenn er jetzt den Dämon um Hilfe bitten würde?

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 20. März 2007, 22:23

<b> Du elendiger Bastard!</b> Dachte er als der Dämon über seine Frauenstrategien sprach.

Einen kurzen Moment war er erleichtert, dass er ihm zu männlich war. Er hatte da schon gewisse Befürchtungen. Doch was folgte, war nicht wirklich angenehmer.

<b> Wie konnte das Etelin nicht merken?! Meinen Dämon hat er sofort erkannt! Verdammt noch mal!</b>

Er versuchte sich wieder zu rühren. Doch da war nichts zu machen. Sein menschlicher Teil war dem Irren hilflos ausgeliefert.

<b> Denk nach! Du brauchst Asmodi! Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Ich wurde erst gerade Eingedämmt, ich kann den nicht beschwören! Doch du kannst! Du musst du Narr, oder willst du sterben?! Ach verflucht nicht so! HALLO wie denn sonst? Willst du ihn etwa zu Tode atmen? Ach verflucht!</b>

Wieder versuchte er sich zu rühren. Es half nichts, er konnte nicht um Hilfe rufen. Er musste sich selbst helfen.

<b> Na gut…</b>

Er muss die Eindämmung durchbrechen. Aber wie? Wie sollte er das anstellen? Er versuchte sich selbst wütend zu machen. Dachte an den Turm, an den Sklaventreiber, an Narmanel, an Adelmunds dämlichen Tee, an den Magierrat, an verrückte Elfen, an Spinnen, an Trolle, an den kleinen Jungen in Pelgar der das Gefühl hatte zu prügeln, an Schmerzmittel, dann wieder an Tee, an sich selbst.

<b> Komm schon du kleiner Bastard! Na komm her! Spinnst du, du wirst völlig ausser Kontrolle geraten, dein menschlicher Teil ist schwach! Der ist auf Entzug! Du wirst deinen Dämon nicht beherrschen! Wenn ich tot bin beherrsch ich überhaupt nix mehr! Etelin und Adelmund sitzen hier vor der Tür, die werden dich… mich schon beruhigen! Oder du wirst sie töten! Jaaaa töten werde ich sie ganz richtig! Haben auch nichts anderes Verdient! Dann werde ich mir noch Mallahall schnappen!</b>

Langsam kratzte er an seinem inneren Untier. Seine Gedanken wurden düster. Doch noch waren die Ketten dick, der Dämon geschwächt.

<b> Na komm schon du alter kleiner Bastard! Hast wohl nur ne grosse Klappe häh? Komm her! Beherrsch mich! Töte, mach was du willst! Nein! Doch! Nein! Doch! Komm her du! Lass mich in Ruhe! Ach was kneifst du jetzt! Werde nicht frech du elendiger kleiner Bastard! Ach sonst was? Sonst töte ich deine Freunde! Ach ja? Ja! Na dann komm doch her! Nein!</b>

Dieses Mistding bockte. Langsam wurde er ärgerlich. Der Mensch und der Dämon. Nervös starrte er in die Nebenkammer. Narmanel schien dort irgendwas zu werkeln – sicherlich nichts gutes.

<b> Was tust du denn jetzt so bockig? ICH BIN NICHT BOCKIG DU BIST BOCKIG! Nein du bist bockig! Ach ja? Ja! Ach mein alter Freund, ich werde dich zerstören! Na dann komm her du Bastard! Nein! Hast schiss! Ha! Schiss hast ja wohl du! Was sollte das eigentlich mit diesem dämlichen Adelmund und dieser verluchten Lichttherapie häh? Hast dich behandeln lassen wie ein blödes Tier! Kennst du keinen stolz mehr? Sie erniedrigten dich! Setzten dich unter Drogen! Ausserdem kippst du ständig um! Du bist peinlich Asmodeus! Unendlich peinlich! Es ist eine Schande, dich als Wirt zu haben! Hast du Mallahalls blick gesehen, dort als sie in der Tür stand? Ihre Tränen? Was flennt die rum! Wer hatte denn die Schmerzen?! ICH! Du auch du Bastard! Ja ich auch… Ach du bist ein Weichling! Schwach! Ohne Ehrgeiz! Du bist erbärmlich!</b>

Der Dämon wurde langsam stärker – nun ja sauer war er auf jeden Fall. Asmodeus merkte wie sich sein kreislauf veränderte, wie sein Herz ächzte und wieder begann Gift und Galle zu pumpen. Normalerweise hätte er wohl getobt, doch sein Körper war noch immer erstarrt.
Asmodeus kriegte plötzlich Panik vor sich selbst, als er merkte welche angestauten Energien sich plötzlich entluden. Sein Körper fühlte sich plötzlich elendig heiss an.

<b> DU elendiger Bastard! Na warte! Du wirst meinen Willen nie wieder brechen! Ich werde dich zerstören Asmodi! Nein! Doch ich werde bei deinen Freunden anfangen… nein! Nie mehr wirst du dich mir entgegensetzen und bei den Göttern kein Magierrat wird dir noch helfen können wenn ich mit dir fertig bin!</b>

Der Dämon erwachte und prügelte den menschlichen Teil in sein einstiges Verliess zurück.

<b> … nun soll der doch kommen, dieser elendige alte kranke Stümper von Halbdämon!</b>

Der Dämon versuchte Herr über den schwächlichen Körper von Asmodeus zu werden.

Seine Augen funkelten böse auf.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 20. März 2007, 22:46

Was Asmodeus nicht wusste war das, dass ganze ein Test war. Etelin und Adelmund standen ebenfalls in dem Raum und schauten durch ein Guckloch dem Treiben zu.

„Er ist wieder in sein altes Muster verfallen!“, murmelte der alte Mann leise und Adelmund nickte doch Etelin schüttelte den Kopf lass ihm noch einen Moment. Tatsächlich sollte Etelin recht behalten, ein Ruck ging durch Asmodeus. Sein menschlicher Teil nahm sich seinen Platz zurück, er wollte nicht mehr in dieses Verlies und der Dämon musste nachgeben. Asmodeus hatte über sein Untier gesiegt und spürte nun die neue Kraft durch ihn fließen.

Er konnte plötzlich wieder die Hände bewegen. Danach seinen Kopf und schließlich den ganzen Körper. Keiner hatte den Zauber aufgehoben aber Asmodeus Wille hatte dies erzeugt. Etelin hüpfte begeistert herum, räusperte sich dann und wurde wieder Ernst. Adelmund grinste schüttelte den Kopf und klatschte in die Hände.

Der Raum wurde schlagartig hell und sie standen wieder am Anfang der Treppe. Asmodeus wusste nicht wie ihm geschah. Adelmund umarmte ihn und auch Etelin sprach sein Lob aus.

„Du hast deinem Dämon die Schranken gezeigt! Das ganze war ein Test, jetzt können wir weiter arbeiten!“

Asmodeus spürte die Kraft des Dämons durch sich fließen aber es war der menschliche Teil in ihm der die Kontrolle hatte. Erstaunt ballte er die Hände zusammen. Sein Dämon war wieder gefangen und trotzdem hatte er seine Stärke.

Adelmund klopfte ihm auf die Schulter:

„Keine Sorge, dein Dämon ist wo er hingehört und das hast ganz allein du geschafft! Was Narmanel angeht…er hat die Wahrheit gesagt bis auf den letzten Teil…wir mussten dich nun einmal prüfen und ohne diese Maßnahme ging es nicht! Lasst uns feiern gehen! Da kannst du uns auch alle möglichen Fragen stellen!“ Adelmund lachte herzhaft über Asmodesu verdutztes Gesicht

Zusammen gingen die drei zu Adelmunds Haus.



[weiter im Wohnviertel---> Das Haus von Adelmund]

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 23. Mai 2007, 23:47

"Wenn du etwas brauchst ..."
Es zerriss ihn. Diese Worte. Sie machten ihm Angst. Furchtbare Angst, denn Mallahall würde ihn nicht so schnell vergessen können. Es schmerzte. Aber er konnte nicht anders. Musste fort, musste sie alleine lassen – für immer. Konnte sie nicht mehr sehen. Denn er würde ihr Wehtun. Sie immer wieder an Adelmund und dessen schreckliches Ende erinnern. Ihr immer und immer wieder weh tun. Er konnte dies nicht. Nein. Er konnte ihr dies nicht mehr antun.
Ihre Worte stachen ihm mitten ins Herz und machten ihn auf eine unheimliche Art ruhig. Er wusste was er zu tun hatte. Oh ja, noch nie hatte er etwas so genau gewusst wie jetzt.
Da sah er Zanraias Blick. Während Mallahalls ein Stich war, war dieser ein Schlag mit dem Hammer. Er Zertrümmerte ihn. Denn er hatte auch ihr wehgetan. Er hatte diesen unschuldigen Augen, diese furchtbare Trauer eingehaucht. Er der Medicus. Das kleine Fünkchen welches sie ihm entfacht hatte. Es erlosch. Erstickte. Erstarb. Es blieb… Schuld.
Denn seine Seele, sie lag offen da. Nackt. Verletzlich. Verängstigt. Zerstört. Hoffnung, war dabei so zerbrechlich, dass sie schnell erlöschen konnte.
Sie verliessen das Haus in welchem es noch immer schwach nach Tee roch... und Blut. Adelmunds Blut. Die Sonne, welche nun dem Zenit entgegen schritt, blendete ihn – und warf nun seinen Schatten auf ihn selbst.
Die Ketten klirrten als er lief. Waren schwer. Schwer von Schuld. Der er jetzt entgegentreten musste. Doch dann… was hatten sie vor? Die beiden Abgesandten… sie… sie liefen zum Haus. Er traute sich nicht, hochzusehen. Blickte immer noch zu Boden. Beinahe krank vor Scham. Vor Schuld. Nein… nicht krank. Zerstört. Zerfressen.
Er stand einfach nur da und starrte zu Boden während Mallahall wie eine Löwin um Adelmund kämpfte. Sie hatte nicht aufgegeben. Sie kämpfte weiter. Er… er rührte sich nicht. Hätte seinen Freund nicht verteidigt. Hätte es einfach so geschehen lassen.
Doch Mallahall schaffte es. Sie konnte widerstehen. Sie wachte über Adelmund.
Es beruhigte ihn. Sie hatte ihr Feuer angesichts dieses Leids nicht verloren. Dann würde sie ihn auch vergessen können. Es würde ihr gelingen… Adelmund jedoch würde immer in ihrer Erinnerung bleiben. Damit musste sie leben – dieses Verbrechen an ihre Seele – konnte er nicht wieder gut machen.
Da sah er Zanraia auf Etelin zustürmen – niemand achtete auf sie, flink wie ein Wiesel huschte sie an den Abgesandten vorbei zu Etelin… und versteckte sich unter ihm. Asmodeus sah Etelin verwirrt an. Er brachte sich und Zanraia in Gefahr.

Für ihn.
Der Magierrat würde keinen Eindringling dulden! Er sah seinen Meister kurz an und schüttelte kaum merklich den Kopf.
Nein… setze sie nicht dieser Gefahr aus… nicht sie… nicht dich… nein! Nicht für mich! Das ertrage ich nicht!
Er hatte sich aufgegeben. Wollte niemanden mehr mit sich reissen. Nie wieder. Wollte seine Seele nicht retten. Denn sie hatte es nicht verdient. Es war, als wäre der Körper des ohnehin schon eingeknickten Medicus, noch ein Stück mehr in sich zusammengefallen. Ein gebrochener Mann. Ein Mann, der sich selbst verstossen hatte.
So liess er sich schweigend durch die Menge eskortieren. Die Leute sahen ihn an und sie schienen zu wissen wer er war. Mörder! Ein Dämon! Abschaum! Er erwiderte ihre Blicke nicht. Reagierte nicht auf sie. Lief schweigend an ihnen vorbei. Nahm ihren Zorn und ihren Hass in sich auf. Sie hatten recht. So furchtbar recht.
Sie erreichten den Turm.
Er sah die Bilder von der Eindämmung wieder genau vor sich… und das Gesicht von Adelmund. Schweigend trat er die Stufen hoch. Sein Körper geriet in Panik – denn auch er wurde an die Qual erinnert, die er hier drin erlitten hatte.
Der Medicus zitterte. Die ängstliche zerfetzte Seele, sie versuchte sich zu verkriechen, doch da war nichts. Keine Deckung. Nichts. Nur Schuld.
Er wurde fahl, bleich sah kränklich aus. Schwach – so schwach wie er auch tatsächlich war. Er war ein hilfloser Helfer geworden. Ein Schatten.
Der Dämon in ihm erwachte aus seinem Schlaf. Gähnte gelangweilt. Grinste. Und wie er grinste. Ein dummes, böses grinsen.

Da stand er nun. Der Dämon. Der Medicus. Vor der Tür welche in den grossen Saal des Rates führte. Ihm war kalt. Eiskalt.

Und er hatte nur noch Angst. Die Ketten der Schuld, zitterten und klirrten dabei.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. Mai 2007, 00:24

Etelin hatte den ganzen Weg über nicht einmal zu Asmodeus hinüber geschaut. Genauer gesagt, er hatte niemanden angesehen. Sein Blick war geradeaus gerichtet, starr wie der eines Toten. War mit Adelmund auch das letzte bisschen seines anderen Meisters gestorben? Hatte er seinen letzten Hauch von Empfindungen verloren?

Asmodeus war erfüllt von Schuld. Sie tauchte an die Oberfläche, eine bösartige falsche Schlange. Eine Spinne, die ihr Netz bereits über ihm ausgeworfen hatte und ihn nun darin eniwickelte, um sich von ihm zu nähren. Spinnen saugten ihre Beute aus, ließen die Hülle zurück ... genau so fühlte sich Asmodeus nun wieder. Ausgesaugt, leer, nur noch eine Hülle seiner Selbst. Er würde als leere Hülle vor den Magierrat treten ... oder doch nicht? Der Dämon erwachte. Er grinste, kicherte und betrachtete sich das Schauspiel. Er würde die Hülle mit Leben füllen – mit dämonischer Boshaftigkeit.

Dann erreichten sie den Turm. Er war so riesig, wie ein gigantischer Finger, der bis zu den Göttern ragte. Ein Finger, der von so weit oben auf ihn hernieder gehen und ihn zerquetschen würde. Ja, zerquetscht ihn doch einfach, den Dämon, den Medicus – die Bestie.

Die Gesandten öffneten das Portal, welches Blick auf die vielen Stufen im Inneren des Turmes freigab. Jede Stufe war ein weiterer Schritt ins Verderben ... ein weiterer Schritt näher an Asmodeus' Urteil heran.
Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Man erklomm Stufe um Stufe und es dauerte eine ganze Weile, bis man schließlich vor dem großen doppelflügeligen Portals stand.
Die Gesandten glitten auseinander wie ein Meer, das in der Mitte geteilt wurde. Blaue, schlichte Roben raschelten, als sie sich links und rechts der Tür aufstellten. In ihrer Mitte war Asmodeus, sollte das Tor öffnen. Doch sein Meister – Etelin – nahm ihm diese Bürde ab. Er stemmte beide Hände gegen die Tür und drücke das Portal auf. Mit wallendem Umhang, unter dem sich irgendwo noch Zanraia verstecken musste, stolzierte er in den Saal. Asmodeus folgte, doch hielt den Blick noch gesenkt.

Wieder dieser unheimliche Saal mit den hohen Wänden und der ins Nichts reichenden Decke. Überall Holzvertäfelungen, der Boden harter Mosaikstein mit Bildern heroischer Magierlegenden. An den Wänden reihten sich diese schrecklichen Sitzgelegenheiten ... das letzte Mal waren die seltsam anmutenden Bänke leer. Nun saßen und hockten dort etwa hundert Magier und Magerinnen verschiedenster Art. Spitzhüte bevölkerten den Saal, doch war es mucksmäuschenstill. Niemand sprach ein Wort. 100 Augenpaare waren auf Asmodeus und Etelin gerichtet, als diese bis zu Mitte des Saals schritten. Dort stand ein hölzerner Thron ... <i>DER</i> hölzerne Thron. Asmodeus gefror das Blut in den Adern.

Und ein Stück weiter den Saal entlang befand sich das Podest mit dem langen Tisch, an dem der Magierrat saß. Wie sie auf Asmodeus hinabschauten, gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch schenkten sie diesen verachtenden Blick auch seinem Meister.

<img src="http://members.chello.at/de_klane_1986/ ... gierat.jpg">

"Etelin, du hast <i>es</i> also mitgebracht!", donnerte einer der Magier ihm entgegen, als er sich zum Gruße erhob ... nur um zu symbolisieren, wie weit er und seine Genossen doch über Etelin standen.

"Ich habe <i>ihn</i> mitgebracht", gab Etelin zur Antwort. Der Magier ließ sich nicht beirren, er wies auf den fatalen Stuhl innerhalb des Pentagramms – ein Ort des Grauens. "Es soll sich setzen. Wir müssen es ausfragen."

Etelin schaute Asmodeus an, nickte ihm vorsichtig zu. Der Medicus und der Dämon setzten sich. Letzterer lauerte im Hintergrund. Nicht einmal ihm gefiel diese Sache.
Sofort legten sich die Fesseln um Asmodeus' Hand- und Fußgelenke. Das Pentagramm loderte kurz unter grünen Flammen auf, dann leuchtete es nur stetig weiter in dieser Farbe.

Etelin, der sich außerhalb des magischen Pentagrammes befand, beugte sich kurz ruckartig vor, umklammerte seine Gewänder. Zanraia zappelte darunter, wollte zu Asmodeus.
Glücklicherweise konnte der Lich sie abhalten und wlech noch glücklicherer Umstand, die Magier interpretierten seine seltsamen Gesten asl Sorge. "Bangst du um die verlorene Seele dieses Geschöpfes? Dieses <i>Mörders und Monsters</i>?"

Ein Raunen ging durch die Menge der Zuschauer. Magier, Männer wie Frauen tuschelten miteinander. Immer wieder hallte das Wort "Mörder" etwas lauter in den Saal hinein. Dann verstummte der ganze Saal, als sich ein weiteres Mitglied des Rates erhob, um zu sprechen.

"Asmodeus, zeige dich kooperativ und die Strafe wird gnädig ausfallen. Ist es wahr, dass der Dämon zurück ist? Dass er das eindämmende Ritual gebrochen hat und deinen Geist erneut beherrscht, eine Gefahr für Zyranus ist? Antworte, Elender! Ist es wahr, dass er zum Vorschein kommt, wenn du triebhafte Lust verspürst? Mörderische Lust, Frauen zu peinigen und ihre Leben zu zerstören, ihre Seelen schändest? <i>Antworte!</i>
Ist es des Weiteren wahr, dass du einen Jungen vor den Toren mit einem Schwert aufgespießt und einen namhaften Lichtmagier ermordet hast? ANTWORTE!"

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 24. Mai 2007, 01:48

Er zitterte.

Zitterte ängstlich vor sich her und starrte auf diese wuchtige Tür vor sich. Sie stellten sich neben ihm auf. Überhäuften ihn mit ihren abschätzigen Blicken. Einer von ihnen deutete auf die Tür. Er sollte sie selbst aufstossen. Er streckte schon seine schwachen, verlorenen, nur unheilverbreitenden Hände danach aus – da nahm ihm sein Meister dieser Bürde ab. Dies war das letzte Mal, dass er ihn Anschaute. Mit diesem leeren Blick.

„Ich habe euch enttäuscht... und werde euch erneut enttäuschen. Es… tut mir leid Meister. Es tut mir leid…“ Flüsterte er ihm tonlos zu bevor dieser ihm die Türe aufstiess und voranging.

Er erstarrte erst, als er die Stille in diesem riesigen Raum vernahm und die Blicke spürte. Stechende, bohrende, verachtende, hassende Blicke. Sie ersäuften ihn darin. Erstickten ihn darin, verbrannten ihn darin. Er schaute nicht hoch. Schaute die Magier nicht an, die allesamt auf ihn hinab starrten. Schweigend lief er zum Stuhl – er wusste wo sein Platz war. Dieser schreckliche Stuhl.

Sein Herz hämmerte. Es raste. Es pochte. Es schrie. Wollte weg. Wollte nicht für diesen Körper schlagen. Nicht für diese Seele.

Er schluckte schwer. Er spürte wie sie auch Etelin verachteten. Weil er an ihn geglaubt hatte. Weil auch er versagt hatte. Sich geirrt hatte. Irren – der Magierrat irrte nie. Er hatte selbst Etelin ins Unglück gestürzt. Nun hatte es der Dämon geschafft. Alle seine Freunde waren zerstört. Fehlte nur noch einer.

Er selbst. Und dieser Turm - würde des dämons Bühne sein.

<i>"Etelin, du hast es also mitgebracht!"</i>

Der Medicus zuckte bei dem einen Wort zusammen. Endlich sprach es mal jemand aus. Die Wahrheit. Endlich bezeichnete ihn jemand als das, was er wirklich war.

Dreck. Der Abschaum der Welt. Ein niederes Wesen. Ein Ding.
Der Dämon aber, dieser spiee aus bei dem Wort und grollte böse in ihm drin. Doch auch der Dämon hatte angst, deshalb tat er was er immer tat. Denn er hatte ja den Medicus, so verkroch er sich in seine dunkelste Ecke. Badete in der Schuld, ergötzte sich daran, wand sich darin wie die Made im Speck, genoss das wohlige Gefühl der nahenden Zerstörung. Wartete nur darauf, dass sie den Medicus vernichten würden – mit ihm vielleicht auch ihn selbst. Doch das störte ihn nicht. Denn er würde lachend von dieser Welt vertilgt werden, weil er Asmodeus den Medicus mit sich reissen würde. Er würde gewinnen. Sie konnten ihn nicht besiegen!

Sie konnten ihn Quälen, Verletzen, Verachten, Verdammten, Eindämmen doch er würde Gewinnen. Er würde immer noch den Medicus haben. Seinen alten und einzigen Freund. Er würde ihn mitnehmen und ihn auf alle Ewigkeiten quälen. Denn für ihn war diese Welt, dieses Leben nur eine Bühne. Wo er Regie führte und seine Hauptperson einfach so ausradieren würde, wenn er es so wollte.

Da stand dieses Wesen nun.

Dieses Elend.
<i>"Ich habe ihn mitgebracht"</i>

Verteidigte ihn sein Meister. Doch er irrte. Er irrte schonwieder. Er war Niemand – nur Dreck. Abschaum. Oh ja! Alle in diesem Saal wussten, dass er Abschaum war. Nur Etelin hielt ihn für was anderes. Nur er allein. Den selbst der Medicus glaubte es nicht mehr…

…und…

… da war noch dieses unschuldige liebliche Geschöpf, welches ihn für ein Hündchen hielt.

Da wurde er aufgefordert sich auf den Stuhl zu setzen. Folgte Etelins nicken. Und er wusste, dass es das letzte Mal war, dass er mit ihm sprach und er wusste, dass Zanraia ihn hören konnte.

„Meister Etelin… bitte…Sorge dich gut um Zanraia… bringt ihr bei zu leben, so wie ihr es mir beigebracht habt.“ Flüsterte er ihm zu. Er wusste, wie sehr es Zanraia verletzen würde. Es war das letzte Mal. Denn so Verabschiedete sich der Medicus von seinem Meister. Der ein ihm ein verdammt guter Meister gewesen war.

Er wusste, dass Etelin irgend etwas im Schilde führte. Doch es war falsch. Er durfte ihn nicht Retten. Nicht nach dem was er getan hatte – und nicht für das was er war. Er war Dreck.
Die Fesseln schlangen sich um seine Gelenke. Hielten ihn fest. Schnürten ihn in seiner Schuld ein. Er zitterte. Sie würden sich Zeit lassen. Viel Zeit… und er verstand es.

<i>"Bangst du um die verlorene Seele dieses Geschöpfes? Dieses Mörders und Monsters?"</i>

Sie spotteten über Etelin. Sie verspotteten seinen Meister! Diese Strafe stand ihm nicht zu und dennoch er würde sie ertragen.

Das Monster starrte derweil leer und teilnahmslos auf den Boden.

Immer wieder hörte er die Menge „Mörder“ sagen.
Ja. Er hatte sich zum Mörder gemacht. Sein Verderben hatte damit angefangen, dass er sich nach rund 70 Jahren der Einsamkeit endlich wieder unter die Leute traute. Von einer seltsamen Hoffnung getrieben – welche er bis heute nicht verstand. Als er Pelgar zum ersten Mal wieder betrat. In jenem Augenblick lernte der Dämon, dass es auch andere Wesen zu quälen gab neben ihm. Die Reise führte ihn von Pelgar weg… in die Stille Ebene. Damals noch mit Simasha, die erste Frau, die den Menschen in ihm gesehen hatte und die erste Frau, die sowas wie eine Freundin war. Sie wollte ihm zeigen dass er kein Monster war – und sie starb dabei.

Dann trat Mallahall in sein Leben. Sie rettete ihn als er sterbend am Boden lag – obwohl sie den Dämon in ihm sah und auch wusste wie er war, denn er hätte beinahe ein kleines Mädchen ermordet – dennoch…rettete sie ihm das Leben und damit zog sie sich den gesamten Hass des Dämons auf sich. Der von diesem Punkt an, unablässig an deren Vernichtung arbeitete. In der Stillen Ebene trafen sie sich wieder – wurden als Sklaven gehalten. Asmodeus konnte ihr nicht helfen – und als er es dennoch tun wollte – verschlimmerte er ihre Situation nur. Sie kamen ins Grasland. Ihr gemeinsamer Weg führte sie nach Zyranus – wo er Adelmund traf und Etelin. Wahre Freunde. Die ihm helfen wollten. Die ihm Hoffnung schenkten, die an ihn glaubten, die ihn zum Menschen machten. – Doch der Dämon er holte sie alle ein. Zerstörte sie alle. Was blieb war Schuld und Schmerz.
Und die Gewissheit, dass sich alle in ihm getäuscht hatten, dass da nichts Menschenwürdiges war.

Nur ein Dämon, dessen Tarnung einem Menschen ähnelte.

Er erstickte sein Fünkchen Hoffnung selbst. Sie hatten ihm die Liebe und Hoffnung gegeben.... Sie hatten seinem Leben einen Sinn gegeben. Er hatte unglaubliches Glück gehabt. Doch er hatte es mit den Füssen getreten. Es vernichtet. Zerstört. So blieb ihm nur die Erinnerung, die mit sich nahm.

Und der Mensch allein trug die Schuld. Weil er die Liebe annahm. Liebe – welche einem Wesen wie ihm. Einem Ding. Nicht zustand.

Immer noch zitterte er.
Schaute zu Boden.

<i>"Asmodeus, zeige dich kooperativ und die Strafe wird gnädig ausfallen. Ist es wahr, dass der Dämon zurück ist? Dass er das eindämmende Ritual gebrochen hat und deinen Geist erneut beherrscht, eine Gefahr für Zyranus ist? Antworte, Elender! Ist es wahr, dass er zum Vorschein kommt, wenn du triebhafte Lust verspürst? Mörderische Lust, Frauen zu peinigen und ihre Leben zu zerstören, ihre Seelen schändest? Antworte!

Ist es des Weiteren wahr, dass du einen Jungen vor den Toren mit einem Schwert aufgespießt und einen namhaften Lichtmagier ermordet hast? ANTWORTE!"</i>

Er schwieg. Schwieg lange.

Spürte schon, wie der Rat ungeduldig wurde.

„Nein.“

Hauchte er.

„Es stimmt nicht, dass der Dämon das Ritual gebrochen hat. Ich habe ihn bewusst herausgelassen. Ich habe ihm die Tore geöffnet und ich habe dieses Vergehen zweimal begangen. Beim ersten Mal, konnte mein Meister den… mich… aufhalten. Er warnte mich davor und ich wusste es. Dennoch habe ich mich wieder… meinem Trieb hingegeben und so bewusst den Kontrollverlust in Kauf genommen.

Er schwieg wieder. Schluckte leer. Seine Kehle war ausgetrocknet.

„Und nein Herr, es stimmt nicht, dass ich eine Gefahr für Zyranus bin.

Der Hass welchen zu empfinden ich in der Lage bin, gefährdet nicht nur Zyranus, sondern jedes Wesen dass eine Seele besitzt.“

Seine Stimme vibrierte. Er schlotterte. Wurde immer kleiner in seinem Stuhl. Immer bleicher.

„Ja…ja, es ist wahr dass mein Dämon die Schranke aufgrund meiner Triebhaftigkeit zu durchschreiten vermag. Doch es stimmt nicht, dass ich nur ihre Seelen schände und sie peinige. Nein. Ich bringe ihre Freunde dazu, dies zu tun. Damit sie sich gegenseitig zerstören. Gegenseitig quälen. Gegenseitig peinigen. Denn es beschert dem Dämon tausendmal mehr Freude, wenn er sieht, wie sich Freunde gegenseitig vernichten.“

Erneut schwieg er. Starrte immer noch zu Boden. Schaute keinem dieser Menschen in die Augen. Keinem.

„N-nein… Herr…“ Er keuchte. Kämpfte mit sich und seinem Verstand. Kämpfte mit seiner Schuld für welche er nun geradestehen würde. Seine Schuld und die des Dämons. Er atmete tief durch. „N-ein Herr ich habe diesem Jungen, dessen Namen ich nicht kannte, weil er mich nicht interessierte… ich habe diesem Jungen… nicht nur mein eigen Schwert in den Unterleib getrieben… sondern… ihm in dem Wissen sterben gelassen, … dass..dass ich seine Eltern und seine Geschwister ebenfalls ermorden würde, weil er mich zulange aufgehalten hatte.“

Ihm wurde übel, angesichts seiner Taten. Angesichts des Leid welches er verursacht hatte. Als letztes, blieb seine schlimmste Tat. Seine Stimme versagte.

„Nein… Herr… ich habe keinen namhaften Lichtmagier…ermordet… sondern ich habe…Adelmund Constellano d'Artinell, der beste Freund der mir am meisten Vertrauen schenkte… mir die… die Freude schenkte… mir die Hoffnung schenkte…. Mir beibrachte… Glück zu empfinden… der immer an mich geglaubt hatte… der in meiner dunkelsten Stunde um mich besorgt war… der in SEINER… dunkelsten Stunde um mich besorgt war… diesen Mann… diesen einen Mann…. Habe ich getötet… um… mich am Leid seiner ehemaligen Schülerin Meisterin Mallahall zu ergötzen…“

In jenem Moment erloschen seine Augen. Waren Leer. Er zitterte nicht mehr. Nun war sie ausgelegt, seine ganze Schuld, sie füllte den ganzen Turm aus. Sie alle hatten es gehört. Sie alle waren Zeuge dieser Bestie.

„Und in diesem Moment Herr zerstöre ich das Leben einer jungen Frau hier in diesem Saal. Wenn ihr mir wahrlich einen Akt der Gnade für meine Kooperation gewähren wollt, dann verschont sie und lasst sie ziehen. Ich flehe euch darum an.“

Dies waren seine letzten Worte. Ehe er verstummte.

Der Dämon…
…er lachte über sein Meisterwerk das er aus diesem schwächlichen Menschen geschaffen hatte.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Donnerstag 24. Mai 2007, 01:57, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. Mai 2007, 11:11

Oh, wie sehr er sich doch ins Unglück stürzte. Das war Asmodeus im Moment, in dem er seine schlimmen Taten gestand, nicht bewusst. Oder etwa doch? Rechnete er bereits mit dem Tod? Aber vielleicht würde ihm der Magierrat Schlimmeres antun ... der Tod konnte manchmal Erlösung sein. Sein Zittern ließ nach, aber der Dämon in seinem Inneren lachte. Es amüsierte ihn, es erfreute ihn, was Asmodeus dem Rat erzählte. Ja, endlich gestand er sich ein, dass sein menschlicher Teil genau so verachtungswürdig war wie der Dämon selbst. Sie gehörten zusammen, waren unabänderlich miteinander verbunden und somit beide die Bestie.

Der Magierrat saß bzw. stand still da, ausdruckslose Mienen, während rings um die Zuschauer immer entsetzter wurden ob des Geständnisses.

Als Asmodeus schließlich verstummte, wurde es ebenso ruhig im Saal. Etelin kämpfte mit sich, rang scheinbar mit sich selbst, denn erneut beugte er sich vor und umkrallte seine Gewänder. Dieses Mal war es jedoch so heftig, dass er seinen Stab losließ und Teile seines Umhangs zusammenklaubte. Der Klang, der beim Aufkommen des Stabes erzeugt wurde, hallte wie ein letzter Urteilsschlag von den hohen Wänden wider.
Der Magierrat betrachtete das krampfhafte Ringen des Lichs mit sich selbst, gab dazu jedoch einen Kommentar an Asmodeus gewandt ab.

"Deinen Meister hast du also auch hintergangen. Es bereitet ihm ja offensichtliche Schmerzen, dass du zugibst, <i>mit dem Dämon zusammen zu arbeiten</i>! DU hast dem Dämon einen Platz in der Welt ermöglicht, daher bist DU ebenso eine Gefahr wie er."
"Wenn die Eindämmung keinen Erfolg brachte", mischte sich nun ein weiterer des Rat ein und erhob sich ebenso wie seine Stimme, "so müssen wir dafür sorgen, dass diese Gefahr auf ewig vernichtet wird!"
Raunen durchquerte den Saal, dann willige Bestätigungen. Einige riefen, dass der Dämon leiden solle, andere verlangten eine sofortige Bestattung auf dem Scheiterhaufen. Wieder andere wünschten den Körper verbrannt, gevierteilt und in die große Schlucht des Graslandes geworfen. Die Menge wurde immer energischer.

"RUHE!", gemahnte einer des Rates. Alles schwieg. Bis auf Etelin, der immer noch mit sich selbst rang. Er ächzte und murmelte leise, unverständliche Worte vor sich her.
"Wir wissen nicht", fuhr der Magier fort, "was passiert, wenn wir es verbrennen, vierteilen oder diesem Geschöpf aus Faldors Hallen den Kopf abschlagen. Womöglich ist der Dämon von diesem Körper dann befreit und kann ungehindert durch Zyranus wandeln. Was mit dem Rest Celcias passiert, ist uns bekanntlich recht egal. Genau so ..." und der Magier blickte Asmodeus starr in di Augen " ... wie uns egal ist, ob du nun das Leben von nur einer oder einhundert Frauen zerstörst. DIE STRAFE WIRD DIESELBE SEIN!"

Die Menge tobte. Ja, die Bestie würde eine furchtbare Strafe erhalten, mehr als Tod und Verderben ... sie würde leiden müssen und das für sehr lange Zeit.

"Wir müssen uns beraten", erklärte eines der Ratsmitglieder. "Wir können es nicht einfach töten und hoffen, dass nichts passiert. Wir müssen eine Weile über die unabänderliche Zukunft dieses ... Wesens diskutieren. Aber habt keinen Kummer, Bürger von Zyranus. Wir werden es nicht unter euch herumwandern lassen."
Der Magier klatschte in die Hände und sofort traten vier Abgesandte in ihren blauen schlichten Roben herein. Grimmige Gesichter richteten sich auf Asmodeus, Hass stand in den Augen.

"Wir bringen es in einem ganz besonderen Raum unter. Wir verwahren es im <i>unsichtbaren Verlies</i>!" Das unsichtbare Verlies? Was sollte das sein? Nicht einmal alle versammelten Magier und Magierinnen klatschten Beifall. Einige schauten eher ratlos aus. Es musste also ein sehr unbekanntes Verlies sein. Unsichtbar ... Asmodeus lief es eiskalt den Rücken herunter.

Als das Pentagramm seine Leuchtkraft verlor, damit die Abgesandten den Verurteilten fortschaffen konnten, mischte sich Etelin ein. Er hatte sich scheinbar wieder einigermaßen gefasst, hob nun seinen Stab auf und wandte sich zunächst an den Rat: "Hoher Magierrat, ihr alle und ich wissen, dass wir nie besonders gut miteinander zurecht kamen. Grund dafür bot Asmodeus, dem ich ... vertraut hatte. Doch hat auch er mich verraten und das, obwohl ... er wie ein Sohn für mich war." Einen Moment stockte Etelin, schaute zu Asmodeus herüber. Seine leeren, roten Augen schauten ihn traurig an. Dann: "Ich möchte mich selbst davon überzeugen, dass euer unsichtbares Verlies vor seiner Wut sicher ist. Ich möchte ihm einen Bann auferlegen, der es ihm unmöglich machen wird, diesen Raum zu verlassen. Doch muss ich bis zu seinem Urteil täglich einmal Zugang zu diesem Verlies haben, um den Bann aufrecht zu erhalten. Außerdem wird es dann nur dem Bannsprecher möglich sein, den Raum zu betreten, bis der Zauber endet. Ich bitte euch als ein Magus von Zyranus, als untergebener Bürger und betrogener Lehrmeister, gewährt mir diese persönliche Rache an meinem ehemaligen Schüler."

Der Dämon in Asmodeus jauchzte. Er sprang in seinem Geist herum und ergötzte sich an seinen Taten. Er hatte es geschafft, hatte Etelin gegen den Medicus aufgebracht und das in solcher Intensität, dass der Lich von Rache sprach. Oh, welch chlorreicher Tag!

Die Magier berieten sich kurz untereinander. Schließlich erhoben sie sich alle, doch nur einer sprach: "Deine Bitte, Etelin, soll dir gewährt werden. Wir konnten unter Zeugen sehen, wie sehr es dich schmerzt, dass dieses Geschöpf dich zu Fehlentscheidungen verleitet hat. Daher und nur aus disem Grund gewähren wir dir deinen Wunsch. Folge den Abgesandten, sie bringen dich und ... den Verurteilten zum unsichtbaren Verlies."

Etelin verneigte sich leicht und trat dann zu den Gesandten. Diese nahmen Asmodeus in Gewahrsam, fesselten ihn erneut mit Eisenketten und schafften ihn fort.


<i>[Poste hier noch einmal als Reaktion auf dein Urteil, ich eröffne dann ein neues Topic im Anschluss <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> ]</i>

Benutzeravatar
Asmodeus
Gast
Gast

Re: Im Turm

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 24. Mai 2007, 12:21

<b> Sieh es dir an Asmodeus… sieh dir dein Werk genau an. Siehe diesen elendigen Menschen hier in die Augen – und du wirst sehen was du bist. Sie werden es dir Spiegeln. Hahaaha!</b>

Der Dämon konnte es sich einfach nicht mehr verkneifen, zu schön war der Moment. Zu glorreich sein Sieg. Zu schmeichelnd, der Hass den sie ihm entgegenbrachten und mit ihm auch dem Mediucs. Oh ja! Er lachte und kreischte vor Genuss.

Der Medicus sah zum ersten Mal seit er diesen Raum betreten hatte hoch und es schien so als würde er jedem einzelnen dieser 100 Augenpaare kurz tief ins Innere blicken. Er sah immer das selbe: Verachtung. Pure Verachtung.

Nur ein Augenpaar mied er. Jenes von Etelin. Er ertrug es nicht, all die Verachtung er hatte sie verdient – denn er war nicht einmal in der Lage den Schmerz in Etelins Blick in sich aufzunehmen.

Er kriegte Panik. Atmete hastig. Sein Herz geriet ausser Kontrolle. Er wurde unruhig. Alles drehte sich um ihn herum. Schwindel. Heftiger Schwindel. Er keuchte vor Angst.
Es kam ihm alles so unwirklich vor. Wie ein Traum. Ein schrecklicher Traum. Seine Schuld. Wie sie nun ausgesprochen war. SEINE Schuld. Er wollte aufwachen, wollte das Blut welches an ihm klebte – Adelmunds Blut und jenes des Jungen einfach abwaschen. Es ungeschehen machen.

Er bereute.

Doch was war die Reue eines Wesens wie ihm schon Wert? Machte es seine Taten nicht nur noch furchtbarer?
Er schrak fürchterlich zusammen, als Etelins Stab zu Boden fiel. Doch er konnte ihn nicht ansehen. Er konnte es nicht!

<i>"Deinen Meister hast du also auch hintergangen. Es bereitet ihm ja offensichtliche Schmerzen, dass du zugibst, mit dem Dämon zusammen zu arbeiten! DU hast dem Dämon einen Platz in der Welt ermöglicht, daher bist DU ebenso eine Gefahr wie er." </i>

Seine Kiefermuskulatur spannte sich und in seiner erbärmlichen Lage begann er sogar an den Ketten zu reissen.

Nicht weil er sich von dem Urteil fürchtete.

Sondern vor sich selbst. Vor dem was er war. Er wollte aus diesem Körper raus. Von dieser verdorbenen, verfluchten Seele weg.

Er starrte zu den Magiern hoch als diese seinen Tod forderten. Ihn leiden sehn wollten. IHN dieses Ding. Dieses stück Dreck. Ja sie würden ihn vernichten. Sie würden ihm die Gnade erweisen, sich vielleicht endlich von diesem Dämon trennen zu können. Vielleicht! Denn er wusste nicht, was in seinem Tode geschehen würde. Hoffte aber, dass der nur ein elendiger Wirt war für dieses böse Geschöpf. Doch ER war dieses Geschöpf. Für ihn schien es keine Hoffnung zu geben.

Er hatte eine Krankheit – die er nicht heilen konnte. Den Patienten von dem Adelmund sprach. Er konnte nicht geheilt werden... weil er kein Patient war. Weil ER die Krankheit war.

Er kannte kein Mittel dafür, selbst der Tod würde keine Ruhe bringen.

<i> "RUHE!"</i> Donnerte der Magier.

Selbst er erstarrte in seiner Panik. Der Schwindel verschwand. Seine Sinne wurden klar. Glasklar. Noch nie in seinem leben war der Mensch so – frei – sich selbst.

Der Dämon… er hatte sich gänzlich zurückgezogen. Wollte dem Menschen, sein Urteil vollumfänglich empfinden lassen wollen. Wollte, dass er damit alleine war. Dass er spürte, dass es nur ER war den es hier zu bestrafen galt. Er grinste und lachte.

<i>"Wir wissen nicht", fuhr der Magier fort, "was passiert, wenn wir es verbrennen, vierteilen oder diesem Geschöpf aus Faldors Hallen den Kopf abschlagen. Womöglich ist der Dämon von diesem Körper dann befreit und kann ungehindert durch Zyranus wandeln. Was mit dem Rest Celcias passiert, ist uns bekanntlich recht egal. Genau so ..."</i>

Seine Pupillen weiteten sich. „Nein!“ Hauchte er. „Nein!“ Brüllte er. Riss an seinen Fesseln bis seine Handgelenke sich daran Wundscheuerte. Er riss so stark, dass seine Augen sogar jenes dämonische blaue Funkeln bekamen. Doch es war nicht der Dämon. Nein es war der Medicus.

Er würde diesem Dämon für ewig den Nährboden dienen! Ewig! Sie würden dafür sorgen, dass er niemals sterben würde und sie würden ihn mit dem Dämon alleine lassen. Weil ER der Dämon war. Sie würden dafür sorgen, dass der Medicus nicht mehr existierte. Nur noch dieses Ding. Er würde alles miterleben, würde ewig von seinem Dämon gefoltert werden und sie würden es nicht registrieren.

Niemand!

„Nein!“ Heulte er.

Die Menge tobte. Übertönte seinen panischen Protest. Er hatte mit dem Tod gerechnet. Mit der Erlösung…

<b> Alter Freund… guter… alter…Freund… hast du ernsthaft geglaubt, dass du dich von deiner Schuld in den Tod flüchten kannst? Bei all dem was du getan hast, WAGST du es noch an diesen Akt der Gnade zu glauben? Wie niederträchtig bist du nur geworden?! Hahahaah! Willst dich von der Strafe für den Tod deines Meisters drücken. FEIGLING! Schwächling!</b>

Der Dämon hatte recht. Wieder hatte er sowas von Recht. Selbst nach dem Geständnis, wollte er die Schuld nicht auf sich nehmen. Wollte fliehen. Sich dem entziehen. Wie konnte er nur denken, dass diese Strafe ungerecht war? Wie konnte er nur? Er wusste, die Verwahrung… sie war nur ein kleiner Teil der Strafe. Denn seine Schuld. Sie konnte nicht abgetragen werden! Nein! Niemals!

<i>"Wir bringen es in einem ganz besonderen Raum unter. Wir verwahren es im unsichtbaren Verlies!"</i>

Er schauderte. Starrte den Rat an. Keuchte. Wand sich auf dem Stuhl. Versuchte noch immer vor seiner Schuld zu fliehen. Wieso? Wieso er das tat? Weil ein närrischer kleiner Funke tief in ihm, ihm den Glauben nicht nahm, von jemandem geliebt zu werden. Jene Liebe, die er zerstören würde. Jene Liebe die ihn zerstören würde… er würde durch das schönste was er bisher in seinem Leben für sich entdeckt haben vernichtet werden… und dies hielt er nicht aus.

<b> Jaaa…. Mein Freund… bald wird dein Geist frei sein. Frei von Liebe. Frei von all diesen dummen Gefühlen. So frei… und doch… weil du diese –Liebe-</b>
Er spiee das Wort förmlich aus.
<b> Jemals empfunden hast, wirst du dich selbst zum Sklaven deiner Erinnerungen machen und EWIG in deiner Schuld baden! Heheehehehehe!</b>

Er resignierte. Hörte auf sich zu wehren. Fröstelte. Das glühen erlosch. Zurück blieb diese Leere.

<i>“Ich bitte euch als ein Magus von Zyranus, als untergebener Bürger und betrogener Lehrmeister, gewährt mir diese persönliche Rache an meinem ehemaligen Schüler."</i>

Etelins Worte zerquetschen sein Herz. Der Dämon hatte einen überwältigenden Sieg errungen. Er hatte selbst dem Lich – der kaum noch Gefühle und Emotionen kannte – Rache beigebracht.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Donnerstag 24. Mai 2007, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten

Zurück zu „Der Turm der Magie“