Der Park der Magier

Ein großer Turm ragt hervor. Man nennt ihn auch das Auge der Stadt, denn hier wohnt der Magierrat. Sie sind wohl die mächtigsten Magier dieser Stadt und verwalten diese auch in aller Strenge.
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Der Park der Magier

Beitrag von Gestalt » Dienstag 21. September 2010, 07:27

[Epitos kommt mit Anne de Fein (NPC) von: Die magische Stadt Zyranus --> Die Universität der Magie --> Die Universität (Seite 6)]


Nach kurzer Zeit hatten sie den Park der Magier erreicht und nun standen sie vor einem der beiden Gittertore, welche in die weite und mannshohe Mauer, die den Park umgab, eingelassen waren. Auf dem Weg hatten sie nicht sonderlich viel gesprochen und Epitos war in seine Gedankenwelt versunken gewesen. Mit den Worten "Wir sind da." sowie "Und, Epitos? Wollen wir?" hatte Anne die Stille, welche sie umgeben hatte, gebrochen und war schon drauf und dran den ersten Fuß in den Park zu setzen.

Zunächst jedoch blieb sie noch bei ihrem Begleiter stehen und schaute zu den kahlen Bäumen, welche die Zeit des Übergangs mit sich brachte. Die Blätter der Waldgiganten waren von ihrem Platz an den Ästen herab gefallen und bedeckten nun den sonst so ordentlich gepflegten Boden. Wäre es dunkel gewesen, hätte dieser Anblick wahrlich beängstigend sein können, die Bäume ragten wie Gerippe mit ihren Ästen, welche nun eher wie Finger- und Handknochen aussahen, in die Höhe und es schien als griffen sie direkt in den Himmel. Schnee war noch keiner gefallen, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch dieses Naturschauspiel seinen Einzug in Zyranus halten würde, denn auch das gehörte zur vorherrschenden Jahreszeit.

Anne drückte nun die Hand von Epitos, welche sie die ganze Zeit gehalten hatte, etwas fester und wandte ihren Blick zu dem Studenten um. Ihre leuchtend blauen Augen musterten des Jungen und erneut zeigten sich Ansätze eines Lächelns auf ihrem Gesicht. Dann betrat sie den Park mit einem weiten Schritt und zog den jungen Dailo hinter sich her. Sie folgten einem der angelegten Wege, der sie nach Osten führte und ein kühler bis kalter Wind kam auf. Sie gingen an unzähligen und kahlen Bäumen vorüber, passierten einige unbepflanzte Blumenbeete, die nun leer mit der braunen Erde da lagen, und erreichten schließlich einen kleinen, friedlichen und zumeist ungestörten Ort im Park. Es waren ein paar große Felsbrocken herbei geschafft und welche als Dekoration hier aufgestellt worden waren. Es machte einen hübschen Anblick und wäre eine andere Jahreszeit gewesen, wo die Bäume noch ihre Blätterpracht trugen, dann wäre dies sicherlich ein kleiner, grüner und idyllischer Ort.

Anne löste sich von Epitos Hand und drehte sich zu ihm um und wirkte etwas aufgeregt. "Womit fangen wir an?", fragte sie konnte es kaum erwarten, etwas von ihrem neuen Freund zu lernen.
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Epitos Dailo » Dienstag 21. September 2010, 19:24

Kurz nachdem Epitos gedankenverloren mehrere Worte murmelte, waren sie bereits vor dem Eingang des Parks angelangt. Daraufhin hielt Anne auch so gleich an und auch zog sie Epitos am Arm, damit dieser stehen blieb. Der junge Student erschrak im ersten Moment, aber dann realisierte er, das sie vor dem Park der Magier standen, oder eher vor dem geöffnetem Gittertor, welches einen Einblick auf den angelegten Park gewährte. Als sich Epitos dann zu Anne wandte, schaute diese ihm direkt in die Augen. „Wir sind da.“, sprach sie zu ihm, „Und, Epitos? Wollen wir?
Noch ein wenig perplex antwortete Epitos ihr: „Natürlich, lass uns gehen.“

Anne war schon kurz davor in den Park einzutreten, doch sie blieb noch stehen und blickte zu den kahlen Bäumen innerhalb des Parks. Die Blätter hingen nicht mehr an ihren Ästen, sie waren zu Boden gefallen und bedeckten diesen. Überall kahle Bäume, dessen Äste nun mehr Finger- und Handknochen ähnelten als Ästen selbst. In der Dunkelheit wäre dies gewiss ein schreckenerregendes Schauspiel gewesen. Dann aber spürte Epitos wie seine Hand von Anne etwas stärker gedrückt wurde. Auch wenn es eigentlich kalt war, so ging für Epitos eine angenehme Wärme von Anne aus, besonders von ihrer Hand. So blickte Epitos wieder zu Anne und wohl relativ gleichzeitig blickte auch die Studentin zu ihm. Ihre strahlend blauen Augen musterten ihn und er bemerkte Ansätze für ein Lächeln in ihrem Gesicht. Dann auch schon ging sie in den Park und zog den Studenten hinter sich her. Epitos bemerkte wie sie einem der angelegten Wege folgten, er würde sie in den östlichen Teil des Parkes bringen. Sie schritten an zahlreichen Bäumen vorbei, passierten sogar einige leere Blumenbeete und dann erreichten sie wohl den Ort den Anne angesteuert hatte. Dieser war gewiss etwas abgelegener und wirkte somit viel friedlicher. Epitos bemerkte große Felsbrocken, nicht viele, welche wohl zur Dekoration dienten. Es war ein durchaus schöner Ort und würden die Bäume noch nicht ihre Blätter abgeworfen haben, so wäre es sicher ein sehr idyllischer Ort.

Nachdem sich Epitos wieder eingefangen hatte, löste sich Anne von der Hand des jungen Studenten und drehte sich zu diesem um. Sie wirkte etwas aufgeregt und fragte Epitos etwas. „Womit fangen wir an?" Es war als könnte sie es kaum erwarten etwas zu lernen. „Nun, ich würde sagen, am besten wäre es, erst kurz die Grundlagen aufzugreifen und dann ein wenig mehr in die fortgeschritteneren Dinge über zu gehen.“ Beabsichtigt begann Epitos auf Melongiar, der Sprache der Magier zu reden, denn über Magie in der Sprache der Magier zu sprechen, war einfach für ihn das sinnvollste. Während er sprach, strahlte er wohl eine angenehme Ruhe aus und gleichzeitig lächelte er Anne an, dieser Ort färbte wohl ein wenig auf ihn ab. Er beruhigte ihn und gleichzeitig glücklich. Dann erhob der Student auch schon wieder seine Stimme. „Ich werde dir einfach erst einmal ein paar Fragen stellen und einfach ergänzen wenn etwas ausschlaggebendes fehlt. Denn so ist es, meiner Meinung nach, sinnvoller, als wenn ich die ganze Zeit nur irgendwas erzählen würde. Und vielleicht noch, wenn wir hier ungestört bleiben, noch etwas praktisches, was die Luftmagie angeht. Dadurch würden wir dich gewiss gut auf die Prüfung vorbereiten können. Oder hast du noch irgendeinen Wunsch, was wir noch machen sollten?“ Epitos verstummte und überlegte womit man am besten Anfangen könnte.

Mhhh … was könnten wir zu erst machen? … Ja, das wäre wohl das beste ...Erzähl mir doch erst einmal, wie die Luftmagie aufgebaut ist, also welcher Art der Magie sie angehört, was man alles mit ihr bewirken kann und eben alles was dir dazu so einfällt., Epitos verstummte kurz um zu überlegen aber sprach dann so gleich weiter, „Wie kann man sich die Luftmagie vorstellen? Eben all diese Themen.
Nachdem der junge Student Anne ein paar Ansätze gab, worüber sie was sagen könnte, begab er sich langsam zu ihr, legte seine Hände auf ihre Schultern, neige seinen Kopf langsam nach vorne und flüsterte ihr etwas zu. „Komm schon Anne, ich glaub an dich. Du schaffst das.“ Dann stellte er sich vor sie und lächelte ihr entgegen. Er wartete wie sie anfangen würde, aber er wusste, das sie es konnte.

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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 29. September 2010, 07:12

Endlich war es soweit. Sie hatten ihren Übungsort erreicht und nun würden die Lektionen beginnen, welche Anne hoffentlich dabei helfen würden, ihre Prüfung in der Luftmagie zu bestehen. Etwas Aufregung machte sich in dem jungen Mädchen breit und dies war ihr auch anzusehen. Sie stand direkt bei Epitos und wartete darauf, dass er etwas auf ihre frage, womit sie denn anfangen würden, beantwortete. Und es sollte auch nicht sonderlich lange dauern, da erhob der Adept seine Stimme. Allerdings sprach er seine nächsten Worte nicht in celcianisch, sondern verwendete absichtliche die Sprache der Magie. Anne war etwas erstaunt darüber, aber nachdem sie einige Sekunden nachgedacht hatte, kam es ihr sogar logisch vor. Was passte besser zu magischem Unterricht, als die Sprache, welche die Magie formen konnte?

Sie hörte ihrem "Lehrer" aufmerksam zu und es schien, dass die Ablenkung durch ihre Familie vollkommen beiseite geschoben war. Ganz offensichtlich fiel es ihr wesentlich leichter sich auf gewisse Dinge zu konzentrieren, seitdem sie die Runen auf ihrem Körper hatte. Dann stellte Epitos die erste Frage, beziehungsweise er forderte sie auf ihm etwas über die Luftmagie zu erzählen - ebenfalls in Melongiar. Die Schülerin legte ihre sonst so glatte Haut auf der Stirn in Falten und überlegte. Was weiß ich über die Luftmagie? Mhhh... die Grundlagen... der Aufbau... die Wirkungsweise... das Erscheinungsbild... Nicht ganz einfach, das hat uns Professor Windhaller ganz zu Beginn erzählt. Es dauerte wirklich einen langen Augenblick, bis Anne ihr Nachdenken beendet hatte. Sie schien sich nicht ganz sicher zu sein, mit was sie anfangen sollte, aber mit irgendetwas musste sie schließlich ihre Antwort beginnen und so öffnete sie einfach ihren Mund und begann zu erzählen:

"Die Luftmagie. Sie gehört zu der elementaren Magie, welche es schafft die Elemente zu beherrschen, zu formen und je nachdem wie stark ein Magier ist, ihnen seinen Willen aufzuwingen, wobei dies meist in Form von Beschwörungen eines bestimmten Elementes besteht. Die Luftmagie an sich, ist meist durch das Kontrollieren des Windes oder der gesamten Luft um den Magier herum zu beobachten. Aufgebaut wird diese Art der Zauberei, indem man mit seinen astralen Kräften spürt, wie die Luft sich fortbewegt oder aber vorhanden ist und einfach die Stränge der Magie, welche die Luft leitet, neu formt und damit etwas erschafft. Beispielsweise einen Luftzug, eine starke Boe oder aber einen Wirbelsturm - nur um wenige zu nennen. So ist es einem Luftmagier sogar möglich einer Boe scharfe Kanten zu geben - ähnlich einer Klinge - die sogar in der Lage ist einen dicken Baumstamm durchzuschneiden."

Nach diesem langen Monolog der Antworten hielt Anne zunächst erst einmal inne und schaute Epitos aus neugierigen Augen heraus an. Noch immer war sie etwas nervös, denn sie wusste nicht, ob das alles so richtig war, was sie erzählt hatte. Vielleicht hatte sie auch etwas vergessen, aber doch hatte sie so ziemlich alles wiedergegeben, an was sie sich aus dem ersten Semester erinnern konnte. Womöglich genügte es ja. Sie beobachtete Epitos und versuchte wohl aus seiner Mimik herauszulesen, was er über das Gesagte dachte, eventuell könnte sie so noch etwas anfügen. Aber soweit lies es nicht kommen, denn noch bevor ihr Freund etwas zu den Antworten sagen konnte, setzte sie wieder ihr bezauberndes Lächeln auf das Gesicht, strahlte Epitos regelrecht an, und erhob erneut ihre Stimme. Für ihn musste es in diesem einen Augenblick wohl so aussehen, als wolle sie noch etwas ergänzen.

"Und? Wie sieht es aus?", fragte sie ihn auf Melongiar. Offenbar beabsichtigte Anne ebenfalls in dieser Sprache zu bleiben. "Ich hoffe, das war so in Ordnung und freue mich schon auf den praktischen Teil. Oder hast du noch irgendwelche Fragen?"
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Epitos Dailo » Donnerstag 30. September 2010, 21:44

Nachdem Epitos, der wohl zurzeit eine Art Lehrer darstellte, Anne darum bat das diese doch die Luftmagie klassifizieren möge und näher erläutern könnte was ihr dazu einfiel, bemerkte Epitos wie sie eine nachdenkliche Miene aufsetzte. Mh, mal sehen wo mit sie anfangen wird. Es dauerte etwas länger als Epitos erwartet hatte aber dann begann Anne zu erzählen. Sie wirkte zwar etwas unsicher, aber es war doch besser die Fehler jetzt zu machen, als in den Prüfungen.

"Die Luftmagie. Sie gehört zu der elementaren Magie, welche es schafft die Elemente zu beherrschen, zu formen und je nachdem wie stark ein Magier ist, ihnen seinen Willen aufzuzwingen, wobei dies meist in Form von Beschwörungen eines bestimmten Elementes besteht. Die Luftmagie an sich, ist meist durch das Kontrollieren des Windes oder der gesamten Luft um den Magier herum zu beobachten. Aufgebaut wird diese Art der Zauberei, indem man mit seinen astralen Kräften spürt, wie die Luft sich fortbewegt oder aber vorhanden ist und einfach die Stränge der Magie, welche die Luft leitet, neu formt und damit etwas erschafft. Beispielsweise einen Luftzug, eine starke Böe oder aber einen Wirbelsturm - nur um wenige zu nennen. So ist es einem Luftmagier sogar möglich einer Böe scharfe Kanten zu geben - ähnlich einer Klinge - die sogar in der Lage ist einen dicken Baumstamm durchzuschneiden."

Oh... das hätte ich jetzt nicht erwartet. Sie wirkte zwar unsicher, aber ... so würde ich behaupten das sie all das was wichtig ist gerade aufgezählt hat. Mh... hat sie überhaupt irgendwas vergessen zu erwähnen? Der junge Student dachte über das nach, was Anne sagte. An sich war es relativ vollständig und dennoch simpel gehalten. Während Epitos nachdachte, bemerkte er wie Anne anfing zu strahlen und wieder anfing zu reden. "Und? Wie sieht es aus?" Huch und ich dachte schon ihr wäre noch etwas einfallen, was auch ich übersehen hätte. Epitos war erfreut das sie wohl vor hatte weiterhin auf Melongiar zu sprechen. Auch war er erleichtert, dass sie nicht noch irgendwas einwerfen wollte was ihr zur Luftmagie eingefallen war, da er befürchtete, das er etwas wichtiges vergessen hatte. "Ich hoffe, das war so in Ordnung und freue mich schon auf den praktischen Teil. Oder hast du noch irgendwelche Fragen?" "Ja, es war sogar mehr als in Ordnung.", antwortete Epitos ihr, " und Fragen hätte ich auch keine mehr." Der junge Student begann daraufhin auch gleich schon mit etwas, was er wohl geplant hatte.
Erstmal, werden wir simpel anfangen … Das sollte zum Einstieg immer ganz nützlich sein, zumindest hilft es mir eigentlich immer.

"Erzähl mir doch mal, was spürst du, was von der Luft hier um dich herum ausgeht? Wie würdest du sie jetzt in diesem Moment beschreiben?", während Epitos sprach, schloss er seine Augen um selbst seinen Geist für die Magie zu öffnen, wie er es nannte. Er kniff sie aber nicht zusammen, nein, er hielt sie nur leicht geschlossen, atmete tief durch und begann sie zu spüren. Es war, als würde Epitos die Luft wie einen leichten Schleier sehen, so simpel, aber doch für ihn faszinierend. Ein nebliger Schleier, der ihn umgab, allerdings keineswegs so das er nichts mehr sehen konnte. Auch spürte er die Luft nur in seiner direkten Nähe, alles andere würde gewiss stärker ausgeprägte Fähigkeiten, was die Luftmagie angeht, erfordern. Er selbst wusste nicht, wie andere es wahrnehmen konnten, aber der junge Student hatte das Gefühl, als würde er die Luft, wenn er denn seinen Geist dafür öffnete, fast schon sehen können. "Wenn du soweit bist, dann fang einfach an." Er selbst war soweit, und gab auch ihr das Zeichen das sie auf nichts mehr warten müsste.

Während er darauf wartete das sie sprach, begann Epitos damit, die Luft in seiner Nähe ein wenig in Bewegung zu versetzen. Wohl um zu prüfen ob Anne dies merken würde, schließlich sollte sie versuchen ihren Geist zu öffnen und zu die Luft zu spüren. In Gedanken versunken, ließ er einfach irgendetwas zeichnen. Zeichnen da Epitos die Luft mehr oder weniger sehen konnte, wenn er sich darauf konzentrierte. Als er betrachtete was er gerade darstellen ließ, war er ein wenig verblüfft. Dieses Bild, falls man es denn so nennen konnte, war mehr oder weniger eine Projektion seiner Gedanken und Gefühle. Es besaß keine wirkliche, sinngebende Form, aber für ihn drückte es trotzdem etwas aus. Es ging Art Sehnsucht davon aus, auch wenn er nicht wusste warum. Allerdings verblasste es nach kurzer Zeit auch schon wieder.

Also konzentrierte sich Epitos wieder auf seine Aufgabe und blickte Anne an und wartete darauf, was sie sagen würde und ob sie etwas bemerkt hätte. Er wollte sich eigentlich durch nichts ablenken lassen und ihr jetzt im Moment erst einmal helfen, sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Aber würde es schaffen? Immerhin hatte er wohl Gefühle für sie entwickelt.

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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Gestalt » Dienstag 5. Oktober 2010, 07:31

Nachdem Anne ihre Erläuterungen zur Luftmagie beendet hatte, betrachtete sie Epitos aus neugierigen Augen. Sie konnte sehen, wie er einfach nur da stand und erneut in seine Gedankenwelt abzudriften schien. Offenbar dachte er über das gerade von Anne Gesagte nach und je länger es dauerte, desto aufgeregte wurde das Mädchen. Sie würde gerne wissen, ob sie irgendetwas vergessen hatte zu erwähnen, oder aber ob sie irgendetwas völlig falsches gesagt hatte, denn nur so würde der Lerneffekt auch bei ihr eintreten - durch Informationsaustausch. Sie fragte zwar einmal nach, wie es denn aussehen würde, aber auch darauf erwiderte Epitos nichts. Jedoch zeigte er eine winzige Reaktion, gerade so als hätte ihn die Stimme von Anne erschreckt. Mhhh... er scheint es geradezu zu lieben in seiner Gedankenwelt zu leben. Ich hoffe nur, dass er auch irgendwann mal wieder in die unsere zurück welchselt., dachte sich nun auch Anne, aber ihre Hoffnung sollte sich sofort erfüllen.

"Ja, es war sogar mehr als in Ordnung und Fragen hätte ich auch keine mehr.", sagte der junge Dailo plötzlich. Diese Worte zauberten ein zufriedenes Lächeln auf ihr Gesicht, aber auch Erleichterung zeigte sich, denn offenbar hatte sie die Frage gut beantwortet. Also verfügte sie nun über das theoretische Wissen, welches sie für die morgigen Prüfungen brauchte. Dabei würde sie wohl nicht so viele Schwierigkeiten bekommen, auch wenn natürlich, wie bei jedem schriftlichen Test, einige Fragen dabei sein werden, welche die Prüflinge verwirren sollen. Solche Tricks wurden schon seit eh und je bei schriftlichen Prüfungen benutzt, um die Studenten zu verunsichern und zu sehen, wer dabei einen "kühlen" Kopf bewahrte.

Nun, jetzt ging es noch um das praktische Wissen von Anne.
"Erzähl mir doch mal, was spürst du, was von der Luft hier um dich herum ausgeht? Wie würdest du sie jetzt in diesem Moment beschreiben?", stellte Epitos ihr die nächste Aufgabe. Sie schaute ihm kurz in die Augen und musste überlegen was er damit eigentlich meinte, aber schließlich - es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde - schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich. Sie musste die Luftströmungen, welche sie umgaben, spüren und dazu brauchte sie ihre volle Konzentration. Es dauerte einen Augenblick, dann begann sie vor ihrem inneren Auge etwas zu erkennen. Zunächst war da nur Schwärze gewesen, aber dann huschte irgendetwas wie an ihr vorüber. Dieses Etwas war eine Windböe gewesen, welche sich dank ihrer magischen Kräfte als vorüberziehende Schleife zeigte. Es dauerte einen weiteren Augenblick, dann konnte sie mehrere von diesen "Schleifen" sehen und es wurden immer mehr und mehr, bis sie schließlich zu einem dunstigen Nebel verschmolzen und Anne den Eindruck vermittelten, dass sie die Luft beinahe berühren konnte. "Wenn du soweit bist, dann fang einfach an.", erklang die Stimme von Epitos in ihrem Geiste. Sie war soweit und darum tat sie, wie er es sagte und begann einfach damit ihre Eindrücke zu erläutern:

"Ich spüre, wie der Wind beziehungsweise die Luft mich umgibt, wie sie wabernd an mir vorüber zieht und einen zarten Hauch von Kühle mit sich trägt.", erklärte Anne und fügte noch dazu an: "Auch sehe ich wie die Luft um mich herum, wie ein dichter Nebel vorhanden ist, einzelne Böen zeigen sich mir als vorüberziehende Schleifen oder Bänder. Es ist fast so, als könnte ich direkt mit meinen Händen hinein greifen und etwas von der Luft in die Hand nehmen."
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Epitos Dailo » Samstag 9. Oktober 2010, 15:12

Epitos stand im Park der Magie und atmete erst einmal tief durch. Das theoretische Wissen besaß Anne, wenn sie jetzt auch noch mit dem praktischen Teil gut zurecht kommt, dürfte sie sich nur nicht in den Prüfungen aus der Ruhe bringen lassen, dann würde alles sicherlich sehr gut für sie verlaufen. Aber wie würden die Prüfungen für Epitos verlaufen? Eigentlich dürfte nichts schief gehen. Er besaß das theoretische Wissen und auch das praktische. Er wusste dies und die Professoren die seinen Jahrgang in der Luftmagie unterrichteten wahrscheinlich auch. Aber es könnte immer etwas schief gehen. Aber wie die Prüfungen verlaufen werden, wird sich erst am morgigen und den darauf folgenden Tagen zeigen.

Dann begann Anne zu erklären wie sie die Luft um sich herum wahrnahm. "Ich spüre, wie der Wind beziehungsweise die Luft mich umgibt, wie sie wabernd an mir vorüber zieht und einen zarten Hauch von Kühle mit sich trägt.", sprach sie und ergänzte noch : "Auch sehe ich wie die Luft um mich herum, wie ein dichter Nebel vorhanden ist, einzelne Böen zeigen sich mir als vorüberziehende Schleifen oder Bänder. Es ist fast so, als könnte ich direkt mit meinen Händen hinein greifen und etwas von der Luft in die Hand nehmen."

"Mhh, versuch doch mal diese Schleifen und Bänder die du siehst zu beeinflussen. Versuche sie zu formen. Versuche wortwörtlich in die Luft hinein zu greifen, aber nicht nur mit deiner Hand sondern auch mit deinem Geist." Epitos gab ihr sogleich die nächste Aufgabe, welche sicherlich auch noch zu bewältigen war. Es war noch nichts komplexes. Er selbst fand nämlich, dass es besser wäre langsam aufzubauen, anstatt sofort mit dem Schwierigsten zu beginnen. Denn es gibt ja auch welche die erst warmlaufen müssen. Wie ein Ball der erst eine gewisse Geschwindigkeit braucht um zum Beispiel eine Anhöhe zu passieren. Aber wäre Anne auch ein solcher "langsamer Starter"? Er selbst wusste es nicht, aber es würde wohl keine große Rolle spielen. Wenn sie mit einer Aufgabe nicht zurecht kommen würde, dann würde Epitos versuchen ihr genauer zu erklären wie sie vorgehen müsste. Er würde nicht sagen wie sie es machen müsste, aber er würde ihr Hinweise geben, so gut er konnte, wie ein Zauber funktioniert.

"Achja, Anne versuch doch mal, die Luft zu komprimieren, in eine bestimme Form. Also einfach einen Ball aus Luft erschaffen, der einen erhöhten Druck hat." So jetzt ist noch eine kleine "Schwierigkeit" in die Aufgabe eingebaut, aber es sollte eigentlich noch im Bereich des Möglichen für sie liegen. Aber wie wird sie vorgehen? "Achja, erkläre auch bitte, wie du vorgehst." Ergänze Epitos noch zu der eigentlich gestellten Aufgabe. So wie würde Anne nun vorgehen?

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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 13. Oktober 2010, 07:35

Anne stand mit geschlossenen Augen bei Epitos und bot alles was sie an Konzentration aufbringen konnte. Sie spürte die Luft um sich herum, konnte einen schwachen, nebelartigen Schleier wahrnehmen, welcher sich ihrem inneren Auge zeigte und vermutlich ebenfalls die sie umgebende Luft darstellte. Auch blitzten hin und wieder einzelne "Schleier" oder "Schleifen" vor ihr auf und wie sie richtig vermutet hatte, handelte es sich dabei um Windböen. Nach einer kleinen Weile wurde ihr Bild immer klarer und sie erläuterte ihrem Nachhilfelehrer was sie wahrnahm.

"Mhh, versuch doch mal diese Schleifen und Bänder die du siehst zu beeinflussen. Versuche sie zu formen. Versuche wortwörtlich in die Luft hinein zu greifen, aber nicht nur mit deiner Hand sondern auch mit deinem Geist.", erklärte ihr Epitos und stellte somit gleich die nächste Aufgabe, welche es zu bewältigen galt.

Anne de Fein versuchte ihren Geist zu öffnen, dachte an nicht mehr viel und konzentrierte sich ausschließlich auf ihre Magie. Jetzt konnte sie auch spüren, wie etwas ihren Körper durchflutete. Es fühlte sich warm an und reichte von ihren Zehen bis hinauf zu ihren Haarspitzen. Es erfüllte sie voll und ganz, kribbelte leicht und lies ein wohliges Gefühl zurück. Sie wusste, dass es sich dabei um die arcanan Mächte Celcias handelte, welche sie nun aufnahm und damit ihre Zauber spinnen konnte. Schließlich nickte sie leicht, als sie für die von Epitos gestellten Aufgabe bereit war - es mochte zwar etwas länger dauern, als es bei dem jungen Dailo der Fall war, aber sie war ja auch nicht so ein außerordentliches Naturtalent wie er.
Langsam, aber sicher hob sie ihre Hände, konnte mit ihrem inneren Augen genau verfolgen, wo sie sich nun befanden und streckte ihren Geist nach dem "Nebel" aus. Sie konnte ihn berühren und schob ihn langsam zu ihren Handflächen.

"Achja, Anne versuch doch mal, die Luft zu komprimieren, in eine bestimme Form. Also einfach einen Ball aus Luft erschaffen, der einen erhöhten Druck hat.", forderte Epitos nun.

Sie begriff, was er damit meinte und zog immer mehr von der sie umgebenden Luft zu ihren Handflächen. Epitos konnte beobachten, wie eine vorbei ziehende Windböe ihren Weg nicht vollenden konnte, denn sie wurde regelrecht in die Hände der jungen Zauberin gesogen. Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich hatte Anne es geschafft, genügend Luft zu sammeln und sie zu einer Kugel zu formen. Jetzt galt es diese zu komprimieren, sodass der Luftstrom auch für normale Augen sichtbar wurde. Sie drückte mit ihrem Geist die Luft dermaßen zusammen, wie es Kinder mit herumliegenden Schnee machten, um einen Schneeball zu erhalten und tatsächlich sie schaffte es die wabernden Luftmassen zu zusammenzuballen. In ihren zu einer Schale geformten Handflächen begann ein kleiner aus Luft bestehender Ball zu flirren und wurde immer sichtbarer. Während sie all das tat, kam sie der Bitte ihren "Nachhilfelehrer" nach und erläuterte, was sie gerade machte.

Dann öffnete sie die Augen und konnte für einen Augenblick ihren kleinen Luftball mit eigenen Augen sehen. Sie war überglücklich, dass sie es geschafft hatte, aber dann brach der Zauber in sich zusammen und die Luftkugel verschwand brausend. Sie war wohl doch nicht so stark, wie sie gedacht hatte, denn kaum, dass sie ihre Konzentration minimierte verschwand ihr gewirkter Zauber. Aber dennoch hatte sie es vollbracht und die gestellte Aufgabe erfüllt, wenn auch nicht so perfekt, wie sie es gerne gewollt hätte.

"Hast du das gesehen?", fragte Anne aufgeregt und sprach wieder in celcianisch. Sie wirkte sehr glücklich und umarmte Epitos voller Freude. "Danke für deine Hilfe! Ich weiß, auch wenn der Zauber eigentlich nicht sonderlich schwer ist, habe ich die letzten Tage doch vergeblich versucht die Luft um mich herum zu beeinflussen und jetzt hat es endlich wieder funktioniert. Danke!" Mit ihrem letzten -Danke- küsste sie Epitos auf die Wange und löste schließlich wieder die Umarmung.
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Epitos Dailo » Donnerstag 14. Oktober 2010, 22:18

Epitos merkte wie mehr und mehr Luft in der Umgebung auf Anne zu strömte und während er Anne lauschte, die erklärte was sie gerade tat, bemerkte Epitos wie es in Anne's Handflächen zu flimmern begann. Die Luft, die sie versuchte zu einem Ball zu formen, wurde langsam sichtbar. Mehr und mehr ähnelte das was Anne mit ihren Händen formte einer Kugel. Aber dann, plötzlich verpuffte die Kugel. Epitos war überrascht über das was passiert war, aber dann bemerkte er die Ursache für das verschwinden. Anne, welche noch wenige Augenblicke zuvor die Augen geschlossen hatte, hatte ihre Augen wieder geöffnet, sie wirkte überaus Glücklich, darüber das der Zauber von ihr glückte, aber wegen der mangelnden Konzentration brach er wieder in sich zusammen.

"Hast du das gesehen?, fragte Anne sichtlich aufgeregt in celcianisch. Epitos konnte ihr ansehen das sie glücklich war und im nächsten Moment umarmte sie Epitos schon voller Freude, dass es diesen fast schon von den Beinen riss. "Danke für deine Hilfe! Ich weiß, auch wenn der Zauber eigentlich nicht sonderlich schwer ist, habe ich die letzten Tage doch vergeblich versucht die Luft um mich herum zu beeinflussen und jetzt hat es endlich wieder funktioniert. Danke!" Während sich Anne bei Epitos bedankte, nickte dieser nur. Auch er war sehr mit dem was er gesehen und gehört hatte sehr zufrieden. Und diese Umarmung von Anne war für Epitos in dem Moment mehr Wert, als alles was er sich hätte erträumen können. Bis zu dem Augenblick zumindest, denn mit dem letztem – Danke - spürte Epitos wie ein zartes Lippenpaar seine Wange berührte und dann küsste. Ein Kuss, wenn auch auf die Wange, der Epitos wohl für lange Zeit in Erinnerung bleiben würde. Epitos bekam gar nicht mehr mit, dass Anne ihn inzwischen wieder los ließ. Er war völlig von der Rolle und stand einfach nur da. Stand da und fühlte mit seiner Hand an der Wange. Nein er hatte es sich nicht eingebildet, Anne hatte ihn wirklich auf die Wange geküsst.

Epitos stand eine halbe Ewigkeit an Ort und Stelle ohne auf sein Umfeld zu reagieren, man hätte vor seinen Augen winken können, man hätte schreien können. Alles was sich in seinem Kopf abspielte war dieser Moment, wieder und wieder und wieder. Bis ihm einfiel das Anne wahrscheinlich noch vor ihm stehen würde. " Oh ähm, Verzeihung, ich war bloß etwas von der Rolle, wie du vielleicht gemerkt hast. Aber ... aber ... es kam so plötzlich und ... und ... also ich ... ich ..." Epitos brach mitten im Satz ab. Er wusste nicht wie er es sagen könnte und ob jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt wäre. Also atmete er erst einmal tief durch. " Nunja, wie auch immer, für die Hilfe brauchst du dich wirklich nicht bedanken Anne, ich hab das gern gemacht. Und wenn du in den Prüfungen es einfach so machst wie heute, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Dann hast du den Abschluss so gut wie in der Tasche" Er ließ das was er eigentlich vorhatte zu sagen erst mal ruhen. Es würde sicherlich noch einen passenderen Moment dafür geben. Vor allem nach den Prüfungen. Denn für den Zeitraum zwischen Prüfungen und Abschluss hatten sie eine Art Verabredung. Wenn Anne es denn nicht vergessen würde. Eigentlich wäre dann der perfekte Moment dafür. Aber erst einmal sollte Epitos sich um das hier und jetzt kümmern und nicht um die Zukunft.

"Ähm, fällt dir denn noch irgendwas ein, was wir vielleicht noch üben sollten wo du dich unsicher fühlst? Oder, naja, fühlst du dich Bereit für die Prüfungen?" Epitos war sich im Moment nicht sicher, ob sie weiter Üben würden oder nicht, deswegen fragte er lieber nochmal nach, denn fragen kostet ja nichts.

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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Gestalt » Montag 25. Oktober 2010, 09:37

Anne hatte wieder von ihrem "Lehrer" abgelassen, stand nun eine Armesslänge von ihm entfernt da und schaute ihn aus glücklichen Augen heraus an. Sie konnte sehen, wie Epitos etwas verwirrt war, denn er gab keinerlei Regung von sich und hielt sich nur mit seiner Hand die Wange, auf welche sie ihn soeben geküsst hatte. Dieses Bild belustigte sie etwas uns so legte sie ein feines Lächeln auf ihr Gesicht und kicherte etwas. Hat er denn noch nie einen Kuss von einem Mädchen bekommen?, fragte sich die junge Windmagie-Schülerin und zwinkerte ihrem Freund zu. Dann schien sich seine Starre wieder zu lösen und endlich kam der junge Dailo wieder zu sich.

"Oh ähm, Verzeihung", gab er von sich brabbelnd und fügte gleich noch hinzu: "ich war bloß etwas von der Rolle, wie du vielleicht gemerkt hast. Aber ... aber ... es kam so plötzlich und ... und ... also ich ... ich ..." Seine letzten Worte kamen tatsächlich etwas stotternd hervor und so konnte sich Anne ein erneutes Kichern nicht verkneifen. Zwar hielt sie sich ihre Hand von den Mund, damit man es nicht so deutlich hörte, aber doch war es ja offensichtlich. Aber Epitos ging nicht weiter darauf ein, sondern erhob wieder seine Stimme. "Nunja, wie auch immer, für die Hilfe brauchst du dich wirklich nicht bedanken Anne, ich hab das gern gemacht. Und wenn du in den Prüfungen es einfach so machst wie heute, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Dann hast du den Abschluss so gut wie in der Tasche"

Das Mädchen lies ihre Hand wieder sinken und nahm das Lob, welches sie gerade erhalten hatte, in sich auf. Sie war offenbar wirklich soweit, auch wenn sie bei den Prüfungen wohl daran denken musste, sich stärker und länger zu konzentrieren. Sonst würde sie wohl Gefahr laufen, einen gewirkten Zauber wieder abzubrechen, so wie es eben bei der Übung geschehen war. Aber darüber würde sie sich später Gedanken machen, denn jetzt war jetzt und nun galt es den Augenblick zu erleben.
Epitos fragte sie, ob ihr noch etwas einfallen würde, wo sie sich unsicher fühlte und dass sie noch üben könnten. Anne dachte einen Momentan darüber nach und kam schließlich zu dem Schluss, dass die vorgenommene Übung vorerst ausreichte. Allerdings gab es wirklich einen Bereich, in welchem sie sich noch unsicher fühlte, aber diesen wollte sie noch nicht ansprechen, denn er betraf weder die Theorie noch die Praxis zur Luftmagie. Vielmehr handelte es sich dabei um ihre Gefühle, welche sie seit dem Vormittag entwickelt hatte. Es waren nur wenige Stunden, welche sie mit dem Jungen verbracht hatte, aber dies musste wohl ausgereicht haben, damit sie tiefere Gefühle als nur Jahrgangszugehörigkeit zu ihm empfand. Natürlich war Anne in ihren 16 jungen Jahren bereits verliebt gewesen, aber niemals waren solche Gefühle so schnell aufgetreten und das machte ihr doch schon etwas Angst - was sie allerdings nicht zeigte.

Diesmal war sie es, die sich für einen Augenblick in ihren Gedanken verloren hatte. Aber schließlich schaffte sie es sich zusammen zu reißen und wieder in das Hier und Jetzt zurück zukommen. Sie blinzelte und antwortete schließlich auf die Frage ihres "Nachhilfelehrers".
"Ich denke, das wir genug geübt haben.", meinte sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. "Es war zwar nur ein einziger Zauber, aber jetzt habe ich wieder die Gewissheit, dass ich in der Lage bin, meine Magie zu kontrollieren. Das wird mir eine große Hilfe bei den morgigen Prüfungen sein. Komm lass uns zurück ins Dorf gehen."
Mit diesen Worte machte seinen großen Schritt auf Epitos zu, hakte sich bei seinem linken Arm ein und begann damit ihn auf den Weg zurück zuführen.

Während sie so über den mit Bäumen gesäumten Weg durch den Park der Magier schlenderten, kam Anne Epitos immer näher und schließlich legte sie ihm ihrem Kopf an seine Schulter. Wenn ein Dritter sie gesehen hätte, wäre dieser sicherlich davon ausgegangen, dass es sich um ein festes Pärchen handelte, welches hier spazieren ging. "Ich danke dir wirklich für alles.", hauchte sie leise, während ihr Kopf bequem an seinem Körper ruhte.
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Epitos Dailo » Dienstag 2. November 2010, 22:00

Nachdem Epitos fragte, ob es noch etwas geben würde was Anne gerne üben wollte, bemerkte er wie Anne sich in ihren Gedanken verlor. Währenddessen begann Epitos Anne zu mustern. Hm, sie wirkt eindeutig zufriedener und glücklicher. Als wir uns begegneten, konnte man wirklich spüren das sie völlig verzweifelt war, aber jetzt? Jetzt strahlt sie das genaue Gegenteil aus … ob das wohl nur die Runen bewirken? …. hm, Als sie so traurig und aufgelöst war, war sie ja schon bezaubernd, aber jetzt? Wenn ein Lächeln ihr Gesicht verziert, es ist einfach nur Wundervoll. Und gerade als Epitos an das Lächeln von Anne dachte, begann sie auch schon zu Lächeln und zu Sprechen.

Sie antwortete auf Epitos Frage und sagte, dass sie genügend geübt haben würde und das Anne ihre Gewissheit wieder hätte, das sie ihre Magie kontrollieren kann. Daraufhin schlug sie vor wieder zurück ins Dorf zu gehen. Epitos widersprach nicht und dann hakte sich Anne auch schon bei seinem linken Arm ein und führte ihn zurück zum Weg im Park. Wegen dem eingehakten Arm von Anne war Epitos etwas nervös geworden. Aber er genoss es einfach und ließ alles seinen Lauf nehmen. Was konnte schon bei so etwas schief gehen? Aber gleichzeitig überlegte Epitos auch, worüber Anne wohl gerade eben nachgedacht hatte, denn er konnte sich nicht vorstellen das sie die ganze Zeit nur darüber nachgedacht hatte, ob sie genug geübt hätten. Da musste noch etwas anderes sein, aber wenn es wichtig wäre, würde sie es ihm schon erzählen. Dachte sich Epitos zumindest.

Beim schlendern über einen der vielen Wege im Park, bemerkte Epitos wie Anne ihm immer näher kam, bis sie schließlich ihren Kopf an seine Schulter legte. Es kam Epitos vor, als wenn all das hier ein Traum war. Ein Traum, der am besten nie mehr aufhören würde, das wünschte sich Epitos zumindest im Moment. Dann vernahm Epitos auch schon die Stimme von seiner Begleiterin. Sie sprach sehr leise, vielmehr hauchte sie die Worte. "Ich danke dir wirklich für alles." Epitos war erstaunt, weil sie sich schon wieder bei ihm bedankte, aber er verstand auch nicht wirklich was sie damit meinte. Für alles? Was hatte er großartig getan? Er hatte ihr geholfen sich auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten, aber das hätten auch viele andere Studenten getan. "Oh, nein. Das ist wirklich kein Problem, es hat mir wirklich großen Spaß gemacht dir zu helfen. Also sollte ich mich eher bei dir bedanken.", fing Epitos daraufhin an zu sprechen, und begann zu lächeln," Vielen dank, das ich dir helfen durfte und vielen dank dafür das ich dir Gesellschaft leisten durfte und du mir vertraust. Und wenn du mich irgendetwas fragen möchtest, kannst du mich gerne fragen." Man konnte hören, wie dankbar Epitos ihr war und sicherlich konnte man auch hören das das kein Scherz war, sondern die reine Wahrheit.

Während Epitos mit Anne durch den Park der Magier ging, lächelte er die ganze Zeit. Er war nämlich überglücklich und wünschte sich, das diese Zeit, in der sie so eng beisammen waren, nie enden würde. Aber gleichzeitig wusste er, das sie sich bald von einander trennen müssten, denn je näher sie dem Ausgang des Parkes kamen, desto näher kamen sie auch dem Augenblick in dem sie einander verlassen würden. Epitos wollte dies aber nicht, er würde am liebsten ewig so weiter gehen, auch wenn er wusste, das dies nicht ging.

Der junge Student wurde immer langsamer, bis er irgendwann stehen blieb. Was soll ich sagen? Was nur? Ich kann ja schlecht sagen, dass ich am liebsten ewig so weiter gehen würde. Und wie würde sie dann nur reagieren? Aber ich muss jetzt irgendetwas sagen, sonst wird sie fragen was los ist und dann fange ich bloß wieder an zu stottern … Epitos begann leise zu sprechen. „Weißt du Anne, das mag jetzt vielleicht, hm, naja etwas komisch klingen, aber … jetzt in diesem Augenblick … wünsche ich mir, das wir … ewig so weiter gehen könnten“ Während Epitos sprach, machte er immer mal wieder Pausen um Luft zu holen. Gleichzeitig stieg ihm dabei die Schamesröte ins Gesicht und zum Schluss schaffte er es nicht einmal mehr Anne ins Gesicht zu blicken. Er erwartete wohl das Schlimmste.

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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 11. November 2010, 07:39

Während sie so durch den Park der Magier schlenderten und Anne Epitos immer näher gekommen war, bis sie schließlich ihren Kopf auf seiner Schulter hatte, wurde es regelrecht still um sie herum. Zunächst sprach keiner der Beiden etwas, aber irgendwann erhob Anne ihre sanfte Stimme und bedankte sich erneut bei ihm für alles was er für sie getan hatte. Und dies waren nicht die Nachhilfestunden in der Windmagie, welche sie soeben verbracht hatten, nein, er hatte auch dafür gesorgt, dass sie innerlich wieder Ruhe fand. Nachdem Anne die Nachricht erhalten hatte, das Pelgar belagert wurde und ihre Familie dort eingeschlossen und in Gefahr war, war ihre Konzentration auf und davon gewesen. Aber jetzt sah die Welt doch schon wieder ganz anders aus.

Offenbar war sie zufrieden, so eng an dem jungen Adepten hier durch den Park zu schlendern, denn sie sie passte sich dem langsamer werdenden Tempo von Epitos an. Dann endlich, als einige weitere Minuten verstrichen waren, sagte er auch etwas:
"Oh, nein. Das ist wirklich kein Problem, es hat mir wirklich großen Spaß gemacht dir zu helfen. Also sollte ich mich eher bei dir bedanken.", gab der Jungevon sich und zeigte tatsächlich ein Lächeln, "Vielen dank, das ich dir helfen durfte und vielen dank dafür das ich dir Gesellschaft leisten durfte und du mir vertraust. Und wenn du mich irgendetwas fragen möchtest, kannst du mich gerne fragen."
Anne de Fein vernahm die Worte mit Freude und grinste ebenfalls vor sich hin - was ihr Begleiter allerdings nicht wirklich erkennen konnte. Sie war glücklich, dass er so dachte, denn bereits in der kurzen Zeit, welche sie mit ihm verbracht hatte, hatten sich bei ihr Gefühle entwickelt, welche zwischen Mann und Frau manchmal erst nach Jahren entstanden.

So schlenderten sie über die angelegten Wege, vorbei an unzähligen Bäumen, welche bereits ihre Blätter verloren und an Büschen, die gerade noch so ihre grüne Pracht festhielten. Die Zeit verstrich und langsam begann es dunkler zu werden. Die Sonne sank im Westen hinter die ersten hoch gebauten Gebäude und tauchte alles um sie herum in ein Zwielicht. Schließlich blieb Epitos einfach stehen. Anne tat es ihm gleich, war sie doch noch immer bei seinem linken Arm eingehakt. Dann hob sie ihren Kopf von seiner Schulter und wollte gerade fragen, was denn los sei, als er nach ein paar weiteren Augenblicken des Schweigen erneut seine Stimme erhob und leise meinte: „Weißt du Anne, das mag jetzt vielleicht, hm, naja etwas komisch klingen, aber … jetzt in diesem Augenblick … wünsche ich mir, das wir … ewig so weiter gehen könnten“ Seine Worten waren von Unterbrechern geschmückt, wobei Anne bemerkte, dass er Luft holte. Dann herrschte wieder Stille zwischen den Beiden.

Anne löste sich von Epitos, zog ihren Arm zurück und tat einen Schritt nach vorn. Dann wandte sie sich ihm direkt zu - stand jetzt genau vor ihm - und konnte sehen, dass er es nicht schaffte sie anzublicken. Sie hob ihre rechte Hand ganz langsam und führte sie zu seiner linken Wange. Dann legte sie sie auf seine warme Haut und hob leicht seinen Kopf, wobei sie doch tatsächlich einen Hauch von Rot bei dem jungen Mann erkennen konnte. Erneut lächelte sie und sollte Epitos sie mit seinen Augen fixieren, dann würde er erkennen, dass sie überhaupt nicht abweisend, sondern eher zufrieden wirkte. Schließlich stellte sich Anne auf ihre Zehenspitzen und kam somit dem Kopf ihres Gegenübers immer näher, bis sich ihre Nasen fast berührten.
"Mir... mir ergeht es ganz genauso.", hauchte sie leise und kaum hörbar. Dann schloss sie ihre Augen, kam den Lippen des jungen Dailo noch näher und näher, bis sie den weichen Widerstand von Haut spürte, welcher sich auf ihre Lippen presste.
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Epitos Dailo » Samstag 27. November 2010, 00:30

Nachdem Epitos mühsam runter stotterte was er dachte, bemerkte er, dass die Sonne sich dem Horizont näherte. Schatten streckten sich und alles wurde in ein Zwielicht getaucht. Es war nicht dunkel, aber auch nicht hell. Epitos empfand es aber trotzdem als schön. Seine Augen wanderten umher, blieben dann aber bei Anne hängen. Er wusste nicht warum, aber in diesem Zwielicht wirkte Anne auf ihn bezaubernder als jemals zuvor. Er war in ihren Bann gezogen, stand regungslos da und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Epitos mied zwar noch den Blickkontakt mit Anne, aber er bemerkte, wie sich ihre Hand seiner Wange näherte. Überrascht von dem was sie tat, blickte Epitos sie schließlich doch noch an. Sie lächelte und wirkte zufrieden. Was würde das für ihn bedeuten? Bevor er irgendwas sagen oder tun konnte näherte sich Anne und hauchte: "Mir... mir ergeht es ganz genauso." Diese Worte warfen ihn völlig aus der Bahn. Was bedeutete das? Aber schon im nächsten Moment schloss Anne ihre Augen und sie presste ihre Lippen auf die seinen. Im ersten Moment noch war Epitos völlig perplex und wusste gar nicht was geschah. Aber im nächsten Moment schon war sein Kopf befreit von jeglichen Gedanken und er ließ es einfach Geschehen. Er erwiderte den Kuss und legte seine Arme um sie. Er wollte sie schützen, nicht verlieren und sie sollte wissen das er sie schützen würde und das sie ihm wichtig war. Für Außenstehende wären sie wohl Geliebte und Geliebter, ein Paar.
Nachdem Kuss ließ Epitos noch einen Moment seine Arme um Anne gelegt. Damit er sich dieses Gefühl, welches er gerade erlebte, besser einprägen konnte und um ihr zu zeigen, was sie ihm bedeutete. Zumindest hoffte er, das er ihr dies dadurch zeigen könnte. Es war das schönste was er je erlebt hatte. Der junge Student war sogar so glücklich, das er es nicht verhindern konnte. Ihm liefen Tränen die Wangen hinunter. Epitos konnte die Freude einfach nicht mehr kontrollieren. Was würde Anne wohl denken?
Als sich Epitos wieder unter Kontrolle hatte, waren wieder ein paar Minuten vergangen. Aber er wusste auch nicht was er nun zu Anne sagen könnte. Es war eine schreckliche Stille. Zumindest empfand er es so. "Vielleicht … vielleicht sollten wir weiter gehen. Wenn du nicht ausgeruht bist, für all die Prüfungen, wäre all das was heute passiert ist, nutzlos gewesen. Haha." Wiedereinmal schaffte es Epitos nicht Anne anzublicken, er blickte zu Boden und kratzte sich leicht am Hinterkopf. Ihm gefiel diese Situation nicht. Nachdem Kuss hatte er das Gefühl, als würde er nur noch alles falsch machen, als würde er Anne enttäuschen und seine Stimme klang eher niedergeschlagen.
Gleichzeitig schossen ihm zahlreiche Fragen durch den Kopf. Waren sie jetzt ein Paar? Woran dachte Anne gerade? Warum fiel es ihm so schwer zu reden? All dies und noch mehr fragte er sich. Aber eins blieb ihm stets im Hinterkopf erhalten. Das Gefühl, als sich ihre Lippen trafen und die Zeit danach, als er sie umarmt hatte. Diese Zeit, in der Epitos hoffte, all seine Gefühle zum Ausdruck gebracht zu haben. Dss wäre wohl einfacher für ihn, als es ihr zu sagen. Wie wichtig sie für ihn geworden war.

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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 5. Januar 2011, 07:24

Es schien eine kleine Ewigkeit zu vergehen, während sie eng aneinander gedrückt da standen und sich ihre Lippen berührten. Anne spürte, wie Epitos zunächst etwas Zeit benötigte, dann aber erwiderte er ihren Kuss und legte sanft seine Arme um ihren schmalen Körper. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, welches sich in der jungen Schülerin ausbreitete. Sie fühlte sich sicher, gerade so als würde ihr Gegenüber sie beschützen und vor allem abschirmen, dass dir schaden konnte. Sie genoss es und offen gestanden wollte sie, dass dieser Momentan niemals wieder aufhörte.
Auch Anne legte ihre Arme um Epitos und streichelte ihm leicht über den Rücken, während sie sich küssten. Dann aber war der schöne Augenblick auch schon wieder vorbei und ihre Lippen lösten sich von den seinen. Dennoch hielt sie ihren Kopf dicht bei seinem und hatte noch immer ihre Augen geschlossen. Einen kleinen Augenblick standen sie noch doch dicht umschlungen aneinander, dann machte sie einen Schritt zurück.

Mittlerweile hatte sie ihre Augen auch wieder geöffnet und sie schaute ihren Freund an. Dieser hatte wie schon so oft sein Haupt gesenkt und blickte sie nicht an, auch sagte er zunächst keinen Ton, aber es war ihr egal. Sie hatte die Intensität gespürt, mit welcher Epitos versucht hatte seine Gefühle in der Umarmung und den Kuss zu legen und dies genügte ihr. Dann bemerkte sie, wie ihrem Nachhilfelehrer eine Träne über die Wange lief und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Sie wirkte zufrieden, aber doch wusste sie offenbar nicht, was die jetzt sagen konnte. Warum weinte der junge Mann? Verwirrung machte sich in ihr breit.

Hat es ihm nicht gefallen? Habe ich vielleicht zu stürmisch reagiert? War es ein Fehler ihn zu küssen und damit zu zeigen, dass ich ihn so gern habe? Was mache ich jetzt bloß?, huschten ihr die Fragen durch den Kopf und es waren noch wesentlich mehr vorhanden.

Anne schaffte es nicht ihren Blick von ihrem Gegenüber abzuwenden und doch quälte es sie Epitos so traurig zu sehen. Was sollte sie nur unternehmen? Sollte sie überhaupt etwas machen? Sie wusste es nicht und vertraute einfach ihrem Gefühl, welches ihr sagte, dass der Student einfach einen Augenblick zu brauchen schien.
Die Sonne hatte sich mittlerweile hinter den Horizont im Westen geschoben und tiefe Schatten legten sich über die beiden Anwesenden. Auch zog sich zusammen mit ihr die wärmenden Temperaturen zurück und machten somit den Kälteren Platz. Es dauerte nicht sonderlich lange, da kühlte ihre Umgebung auch schon aus.

"Vielleicht … vielleicht sollten wir weiter gehen. Wenn du nicht ausgeruht bist, für all die Prüfungen, wäre all das was heute passiert ist, nutzlos gewesen. Haha.", meinte Epitos plötzlich.

"Hihi" Hatte der junge Dailo wirklich richtig gehört? Anne hatte in das eher klägliche Lachen von ihm mit eingestimmt und sollte er doch endlich seinen Kopf heben, dann würde er erkennen, dass sie ihn anlächelte. Sie stimmte ihm zu, dass war wahrlich nicht zu übersehen und so machte sie einen Schritt seitwärts und stellte sich direkt neben ihn. Dann hakte sie sich bei ihm ein, legte erneut ihren Kopf an seinen Schulter wartete darauf, dass er losgehen würde.
"Du hast völlig Recht", bestätigte sie ihm und fuhr fort, "Bevor das alles hier umsonst gewesen sein soll, sollte wir zusehen, dass wir ins Bett kommen."


[weiter in: Die magische Stadt Zyranus --> Die Universität der Magie --> Das Studentendorf (Seite 1)]
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Kyano » Samstag 14. Oktober 2023, 13:12

Einstiegspost

Trotz des Turm der Magie in unmittelbarer Nähe und dem Wissen darum, das dort der Hohe Rat alle wichtige, aber vor allem ernste Entscheidungen fällte, mochte der junge Mann den Park rund herum. Es war ein lauschiger Flecken mit vielen hohen Bäumen, auf die es sich gut klettern und in den Baumkronen die Zeit verplempern ließ. Hier hatte man Platz innerhalb der Stadt und zugleich einen guten Überblick, mehr noch, wenn man sich gut zu verstecken wusste, konnte man auch so einige interessante Informationen von anderen aufschnappen, die nicht mit neugierigen Ohren rechneten.
Somit nahm es nicht Wunder, dass er diesen Ort meist als Treffpunkt auswählte, wenn er sich mit Rubina verabredet hatte. Auch fielen sie unter all den anderen Studenten und fertigen Magiern nicht auf, obwohl man ihnen die unterschiedlichen Magierichtungen anhand der Kleidung sofort ansehen konnte. Nicht, dass sie im Studentendorf zwangsläufig separiert wurden, allerdings boten Zusammenkünfte dort ab einem gewissen Alter eben leichter Anlass zu Gerede und das wollten sie beide nicht.
Dennoch hätte Kyano seinen freien Nachmittag lieber anderweitig verbracht, als nun in seinem Lieblingsbaum zu hocken, ein Bein locker herunter baumeln zu lassen und auf seine langjährige Freundin zu warten. Was hatte er sich gestern nur dabei gedacht, sich so provozieren zu lassen? Es war ihm immer noch ein Rätsel, wie sie ihn so leicht an der Nase hatte herum führen und ihn zu diesen unbedachten Worten verleiten können. Nicht, dass er sonst viel hin und her überlegte, ehe er etwas sagte, das passte schließlich auch nicht zu ihm. Obendrein kannte ihn seine Freundin recht gut und wusste, wie sie mit ihm umgehen musste, um ihn zu provozieren. Allerdings wunderte er sich darüber, wie einfach sie es gehabt hatte, ihn derart wütend zu machen.
Ob es daran lag, dass irgendwie die letzten Wochen der Belagerung doch an seinen Nerven gezerrt hatten? Unbewusst, weil er, abgesehen von seiner Strafe, irgendwie eingesperrt gewesen war? Egal, er würde schon eine Antwort darauf finden... oder eben nicht und das machte auch nichts.
Und außerdem... Warum sollte er sich nicht den ein oder anderen kleinen Spaß mit den Flüchtlingen erlauben, wenn sie welchen begegneten? Was sollten sie ihm denn schon anhaben? Nichts als mickrige, unbegabte Langohren waren das, in nichts zu vergleichen mit allen... na ja, fast allen Zyranern! Selbst Säuglinge besaßen mehr Talent in ihren kleinen Fingerchen als diese Soldaten! Was brachte denen schon ein Schwert, wenn sie nicht einmal in seine Nähe kamen, um ihm ernsthaften Schaden zufügen zu können? Er würde also einfach den ein oder anderen kleinen Zauber anwenden, einen dieser Typen durch die Gegend pusten und damit beweisen, dass an denen absolut nichts Interessantes dran war. Rubina würde schon noch einsehen, dass ihre Idee einfach nur langweilig gewesen war.
Hätte sie lieber mal gefragt, ob er sie nicht zu einem Ausritt mitnehmen könnte, sobald er wieder aufbrechen würde. Ja, da hätte sie ein wirkliches Vergnügen darin finden können, wenn es in den gestreckten Galopp ging und der Wind einem nur so um die Ohren pfiff! Herrlich, einfach nur herrlich!
Ein kleines, verschmitztes Grinsen kräuselte seine Lippen, als er sich nach hinten an den Stamm lehnte und einen Moment lang die Augen schloss. Oh ja, Erion würde sicher schon auf ihn warten und sobald sie draußen wären, könnten sie beide sämtliche, aufgestaute Energie endlich loswerden. Darauf freute er sich wirklich!
Warum musste das Schuljahr auch immer so ewig, quälend lange sein? Die alten Lehrer, die das bestimmten, könnten ruhig Nachsicht zeigen und ihnen viel mehr Ferienzeit gönnen! Aber nein, stattdessen zwangen sie einen in die staubigen Räume, ließen einen bis zum Umfallen pauken und üben und erwarteten auch noch, dass man dabei weder träumte, noch einschlief. Als ob die nie jung gewesen wären und einfach hätten Spaß haben wollen! Kyano verstand das nicht und wollte es auch gar nicht.
Nicht einmal der Umstand, dass seine eigene Mutter zum Professorenstand zählte, erleichterte es ihm. Denn natürlich war es ihr nicht gestattet, den eigenen Sohn zu unterrichten, wegen Voreingenommenheit und lauter solchem Blödsinn. Pfff, als ob sie nicht auch außerhalb der Akademie ihre Kinder schulen könnte!
Was sie zum Glück nicht tat, denn wenn er mal daheim war, wollte er eine Pause vom ganzen Lernen und nicht noch mehr Aufgaben erledigen. Ganz am Anfang, da hatte sie es versucht mit ihm und sehr schnell festgestellt, dass es klüger war, es lieber bleiben zu lassen. Bei der Erinnerung an das Chaos im Haus, weil er einen neugelernten Zauber vorgeführt... und ziemlich vergeigt hatte, musste er leise lachen. Ja, seine Mutter war schon eine tolle Frau und er liebte sie, jedoch genoss er diese eine Regel, die sie nicht zu seiner Lehrerin machte. Das war eine der seltenen guten Regeln, das hatte selbst er eben früh bereits zu schätzen gelernt.
Während der junge Mann seinen Gedanken nachhing, noch einige Erinnerungen aufkommen und wieder ziehen ließ, um dann in ganz andere Richtungen abzuschweifen, ging es im Park lebendig zu. Studenten schlenderten tratschend herum, was eine an- und abschwellende Hintergrundmusik zum Rauschen in den Blättern bot, nicht immer wirklich stimmig und dennoch scheinbar nie enden wollend. Hie und da führte einer von ihnen einen neuen Zauber vor und handelte sich damit Applaus oder Gelächter ein. Alles in allem also eigentlich wie immer, sah man davon ab, dass es in der letzten Zeit nicht gar so fröhlich an diesem Ort zugegangen war.
Kyano seufzte leise, als er sich selbst daran erinnerte und somit auch daran, warum er überhaupt in diesem Geäst ausharrte. Denn bislang hatte sich Rubina nicht gezeigt, sodass er allmählich ungeduldig wurde und geneigt war, sich von seinem Posten zu entfernen, um nach ihr Ausschau zu halten, wenn sie nicht bald auftauchte. Was sie wohl aufgehalten haben mochte? Würde es noch lange dauern? Dann hätte sie ihm wenigstens Bescheid geben können, damit er die Zeit wenigstens nutzen und nach Erion sehen könnte.
Feuermagier! So viel Spaß es auch mitunter machte, mit ihnen gemeinsam zu zaubern, die Flammen zu ungeahnten Formen und Höhen zu bringen, so sehr konnte deren Leidenschaft dafür sorgen, dass sie sich an den falschen Stellen zu lange aufhielten. Dabei sah es ihr gar nicht wirklich ähnlich, ihn einfach so hängen zu lassen.
Ob er sich vielleicht Sorgen machen sollte? Unsinn, Rubina war stark, mit ihrer Magie gleichfalls wie mit ihrem Mundwerk. Sie kam schon zurecht! Wollte er jedenfalls glauben...
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Erzähler » Sonntag 15. Oktober 2023, 21:47

Es waren wirklich zähe, langatmige und staubige Jahre gewesen, die Kyano seit seiner Kindheit in der Universität zu Zyranus hatte verbringen müssen. In aller Regel gewöhnten sich die Kinder recht schnell in das neue Leben ein, sobald sie von Mutter und Vater, Geschwistern und jeglicher Familie abgeschottet und in ihren jeweiligen Richtungen der Magie geschult wurden. Es war eine gut funktionierende Prozedur, die Kinder recht früh an die Universität zu holen, denn das verhinderte viel zu viele Querschläger und begünstigte eine hohe Anpassungsfähigkeit. In aller Regel funktionierte das so gut, dass einige niemals ihre Studien beendeten, sondern ihr Leben in dem Gemäuer der Universität verbrachten. Ohne jemals wirklich die Welt gesehen zu haben. Ohne sich mal etwas erträumt oder getraut zu haben. Zyranus war nicht dafür bekannt, aus der Norm zu schlagen. Es war ein großer Einheitsbrei mit vielen, sehr vielen, Köchen, die alle etwas zu sagen hatten. Die Stadt der Magier war schön, mächtig und… langweilig. Es gab einfach nicht genug Freiraum hier.
Kyano war seit 13 Jahren an der Akademie und hatte noch immer nicht gelernt, was es hieß, Verantwortung zu übernehmen. Anstatt seinen Studien nachzuhängen und sich im Bauen von Luftschlössern zu versuchen, da kletterte er lieber auf Bäume und versuchte sich darin, möglichst ungesehen und unbehelligt durch den Tag zu gelangen. Leider hatte das auch zur Folge, dass er kaum Fortschritte in seinen Studien machte. Noch immer gelangen ihm einfachste Übungen nur, wenn er gerade mal die paar Minuten Konzentration erübrigen konnte, um die Übung aufrechtzuerhalten. Es mangelte ihm gewiss nicht an Talent, aber es war nun mal Fakt, dass ohne Fleiß auch kein Preis winkte. Kyano aber machte sich darüber herzlich wenig Gedanken. Er saß in seinem Baum, lauschte dem kühlen Säuseln des Windes, der durch die Blätter der karger werdenden Baumkrone waberte und war rundum zufrieden. Nun, er hätte es sein können, wenn da nicht seine blöde Wette mit Rubina gewesen wäre.
Die Feuerhexe hatte ihm ordentlich eingeheizt und ihn so provoziert, dass er nun mit einem Versprechen dastand, das er eigentlich gar nicht halten wollte. Viel zu blöde war ihm dieser Zeitvertreib und er wäre am liebsten bereits bei Erion, unten bei den Stallungen am Stadtwall. Er hätte schon längst das offene Tor nutzen können, um endlich wieder ungehindert und für sich, den Adrenalinkitzel zu spüren, der ihn stets erfasste, sobald er auf dem Rücken seines Pferdes ritt.

Nun aber fiel ihm wieder ein, dass er bereits zu lange auf seine Freundin wartete. Sie hatte sich verspätet und wenn es nach ihm ginge, dann hätte sie durchaus kurz Bescheid geben können! Nur… In seinem Brast vergaß der Wirbelwind, dass sie gar keine Möglichkeit hätte, wenn ihr wahrlich etwas schwerwiegendes dazwischengekommen wäre. Was, wenn sie einen Unfall gehabt hätte? Was, wenn man sie aufgehalten oder anderweitig belangt hätte? Rubin war eine gelehrige Schülerin und durchaus begabt in ihrem Fach. Kyano könnte ihr in nichts nachstehen, wenn er nicht so faul und unstet wäre. Ob sie über ihren Studien saß, wie er es auch tun sollte? So oder so, Rubina tauchte auch in den nächsten Minuten nicht auf. Vielleicht, aber war das gar nicht so schlecht? Vielleicht wäre es seine Möglichkeit, aus der blöden Nummer wieder herauszukommen. Er hatte sich aufgeplustert und würde sich, sollte Rubina wirklich eine Demonstration verlangen, ganz gewiss zum Gockel machen. Kyano musste erkennen, dass er wieder einige Minuten allein im Baum saß. Hier herrschte immer reges Treiben, doch heute waren bedeutend weniger Studenten im Park der Magie. Ungewöhnlich eigentlich. Plötzlich tat sich etwas: Unter seinem Versteck am Boden, unterhielten sich zwei Studenten, die es offensichtlich eilig hatten. „…Nun hau die Hacken in den Teer, wir müssen zum Saal!“, forderte ein blondes Mädchen mit hübschen Sommersprossen ihren Begleiter auf. „…Ich weiß! Aber ich trage hier deine ganzen Bücher aus der Bibliothek!“, beschwerte sich der braunhaarige, leicht dickliche Junge. Das Mädchen blieb etwas von Kyano’s Versteck stehen, nahm dem Jammernden einige der Bücher ab und murrte ein „Zufrieden?! Was kann ich dafür, dass die Dozenten uns alle sehen wollen, um über die Lage zu sprechen. So ein Mist! Das hält nur auf und darum sollen sich andere kümmern!“, maulte sie erneut und er nickte eifrig. „Richtig. Wir müssen unsere Studien abschließen. Immerhin sind bald wieder Prüfungen! Ich fasse es nicht, dass sie die Tore öffnen. Das wird uns um Jahre zurückwerfen!“, sprachen sie weiter und entfernten sich eilig wieder, um zur Universität zu gelangen. Ein Blick zum Studentendorf konnte Aufschluss geben:
Dort strömten so einige Magie-Studenten hin und steuerten aus allen Richtungen die Universität an. Jene hatte einen großen Versammlungssaal, sodass große Feste und Ansprachen gemacht werden konnten und ein jeder Platz fände. Das war offenbar der Grund, warum Rubina nicht auftauchte! Eine Versammlung, die einberufen wurde. Und er hatte sie schlicht vergessen… Oder gar nicht gehört? Egal, das Ergebnis war dasselbe. Nun war guter Rat teuer. Kyano hatte freie Hand, was er zu tun gedachte. Entweder, er schloss sich dem Weg der meckernden Studenten an und hörte, was die Dozenten ihnen mitzuteilen hatten, oder aber er nutzte die Möglichkeit und konnte sich ungehindert zu den Stallungen begeben, um ein wenig die nächsten Stunden zu schwänzen und schließlich endlich Erion wieder mal zu bewegen. Er wusste, dass der Stallmeister seinen Hengst gut versorgte und ab und zu auch mal im Paddock laufen ließ, solange die Belagerung vor der Stadt anhielt. Aber jetzt, wo sie die Tore geöffnet und sogar Fremden Zutritt gewährten, da lockte doch der wilde Ausritt in das Grasland. Rubina musste er jedenfalls nicht mehr beeindrucken. Und sie konnte am Ende nicht mal sagen, dass er versagt, hätte denn… ER war ja bereit gewesen, nicht wahr? Es war eine absolute Gewinnsituation für ihn und er konnte sich hervorragend aus der Misere ziehen. Dieser Tag, schien doch wie für ihn gemacht…
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Kyano » Mittwoch 18. Oktober 2023, 19:34

Dass der junge Mann in unstetes Blatt im Wind war, wusste er. Nicht nur, weil er es immer wieder als Vorwurf zu hören bekam von allen Seiten, von jenen, die er ernster nahm, wie auch von denen, wo es ihm gleichgültig war. Aber er besaß inzwischen sogar ausreichend Selbsterkenntnis, um diese Ansicht zu teilen und sich gut genug zu kennen, dass er sich diesbezüglich einschätzen konnte.
Dabei mochte er seine Magie, man konnte mit ihr viel und lustigen Schabernack treiben, sowohl allein als auch mit anderen. Allerdings fehlte ihm der Sinn fürs Ernsthafte, als dass er wirklich mit Ehrgeiz daran arbeiten wollen könnte, sich zu verbessern. Er hatte Fortschritte gemacht in all den Jahren, keine Frage. Doch bei weitem nicht ausreichend, um mit seinem Jahrgang mithalten zu können oder gar daran zu denken, relevante Prüfungen abzulegen. Wozu auch? Es wäre viel zu langweilig.
Doch auch der Sinn hinter all dem Lernen und Üben fehlte ihm ein wenig. Bei seiner Mutter war das anders gewesen und auch seine ältere Schwester wusste, was sie mit ihrem Können anfangen wollte... oder zumindest, in welche Richtung es gehen sollte. Kyano hingegen... außer, dass er seine Späße damit treiben könnte, was brächte es ihm für Vorteile? Das hatte ihm bisher noch niemand wirklich schlüssig erklären können. Was es wiederum wohl verständlich machte, warum sich sein Ehrgeiz dermaßen in Grenzen hielt.
Ja, nicht einmal eine Freundin oder gar künftige Lebenspartnerin gab es in seiner Klasse, der zuliebe er sich mehr hätte bemühen wollen. Rubina hätte das Potential, so jemand zu werden, aber sie war eine Feuermagierin mit Leib und Seele, wodurch sie nicht infrage kam, weil sie sowieso keine wirklichen Berührungspunkte im Unterricht hatten.
Auf der anderen Seite war ein Hinschmeißen seines Studiums ebenfalls keine Option. Was sollte er auch sonst tun, wenn er nicht wenigstens ab und zu ein wenig paukte... oder so tat, als ob? Er war im Moment definitiv noch absolut ziellos, was seine Zukunft betraf. Ein Umstand, der dazu führte, dass er sich erst recht treiben ließ von Tag zu Tag. Es war einfach und es war bequem, und dadurch gab es eben keinen Grund, es auch nur im Geringsten ändern zu wollen.
Dass ihm hingegen Veränderung durch die Belagerung und nun das Eindringen der unbegabten Fremden aufgezwungen wurde, hatte er bisher gut ausblenden können. Jedoch schien es ihn in seinem Inneren mehr gewurmt und beschäftigt zu haben, als er hatte wahrnehmen wollen. Wie sonst sollte er sich erklären, dass seine Freundin ihn zu dieser vermaledeiten Wette hatte verleiten können? Er bereute es längst und trotzdem wollte er vor ihr nicht als Schisser dastehen, der kniff. Deswegen, und nur deswegen, saß er an seinem Plätzchen und wartete auf sie.
Allerdings war sie dieses Mal erstaunlich unpünktlich, was einfach nicht zu ihr passte. So feurig ihr Temperament auch oftmals war, eine verlässliche, stete Flamme war sie dennoch. Ob ihr etwas dazwischen gekommen war? Ob sie auf ihn vergessen oder gar nicht ernst genommen hatte? Oder sollte er sich Sorgen machen, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte?
Er überlegte hin und her, was er nun tun sollte. Sollte er weiter auf sie warten? Oder runter klettern und sie suchen gehen? Nur... wo würde er sie um diese Zeit überhaupt finden können? Es fiel ihm schon schwer, sich bis zum Ende eines Semesters den eigenen Stundenplan zu merken, bei Rubinas hatte er es erst gar nicht versucht, abgesehen von jenen Zeitfenstern, in denen sie sich sehen konnten! Oder sollte er es als Wink von Feylin ansehen und abhauen, um mit Erion auszureiten? Das wiederum könnte sie ihm als Feigheit vorwerfen, obwohl es sein gutes Recht wäre nach der Zeitspanne, die er inzwischen auf sie umsonst gewartet hatte.
Während der junge Mann noch hin- und herschwankte, wie er sich verhalten sollte, drangen Stimme ungewöhnlich nahe zu ihm herauf. Derart nahe, dass es ihn in die Wirklichkeit zurück holte und ihn blinzelnd nach unten spähen ließ. Normalerweise machten die Studenten eher einen Bogen um diesen Baum, der zwar schön, gesund und kräftig, aber doch ein paar Schritte abseits des Kiesweges stand. An schönen, warmen Tagen spendete er ausreichend Schatten, dass sich unter dem Blattwerk gern die Leute es sich in der Wiese gemütlich machten. Da könnte er es also nachvollziehen, aber heute?
Es wehte zwar nur ein laues Lüftchen, jedoch zogen Wolken über den Himmel und irgendwie waren auch weniger Personen unterwegs als sonst. Umso mehr fiel eben dieses Gespräch auf, dessen unwillkürlicher Zeuge er gerade wurde. Seine Augenbraue hob sich etwas skeptisch an, während er das Gesagte für sich erst einmal sortieren musste. Saal? Lage? Tore öffnen?
Die Studenten eilten weiter und er sah ihnen mit einem leichten Kopfschütteln nach. Was sollte das jetzt wieder...? Als er in Richtung der Universität blickte und erkennen musste, dass dieses Pärchen nicht das einzige war, das dorthin strömte, fiel es ihm wieder ein.
Er schlug sich auf die Stirn. "Bei Feylins Windeln, so ein Scheiß!", stieß er gemurmelt aus und schüttelte über sich selbst den Kopf. Wie hatte ihm das nur entfallen können?! Nun, die Antwort war einfach: Es war ihm ziemlich egal und er scherte sich wenig um irgendwelche Versammlungen, die angeblich alle besuchen mussten.
Allerdings erklärte es die Abwesenheit seiner Freundin. Sie hatte ihn nicht versetzt, sie war einfach nur zu folgsam, um eine derartige Veranstaltung nicht zu schwänzen.
Und er? Eigentlich interessierte es ihn absolut nicht, weder das Thema, noch der Umstand, dass er dort erwartet wurde. Ein Gesicht mehr oder weniger, das konnte ja gar nicht auffallen! Andererseits, wenn er jetzt hin ginge, könnte er mit Rubina vielleicht reden und herausfinden, ob sich die Warterei überhaupt gelohnt hätte. Nur... sie in der Menge ausfindig machen? Nein, wahrscheinlich ein Ding der Unmöglichkeit! Also doch nicht hingehen...? Nun ja... in Anbetracht dessen, dass er gerade erst mal wieder seinen Rüffel abgesessen hatte, sollte er womöglich nicht gleich den nächsten riskieren. Und wenn er in der Nähe der Tür blieb...?
Kyanos Gesicht hellte sich auf. Ja, klar, warum denn nicht? Das wäre die Möglichkeit! Er wäre anwesend und sobald ihm dieser ganze Zirkus zu langweilig werden würde, könnte er ein dringendes Bedürfnis vorschützen und sich rausschummeln. Genial!
Er grinste zufrieden und nickte sich selbst zu. Und sollte ihn niemand aufgrund von plötzlicher Blasenschwäche hinaus lassen wollen, würde er eben behaupten, er hätte Dünnpfiff. So eine Lüge wäre ihm nicht einmal peinlich, wenn das Ergebnis Freiheit bedeuten würde.
Zufrieden mit sich und seinem Einfall kletterte er geschickt von seinem hohen Sitzposten herunter und sprang den letzten Meter, um direkt neben einer noch sehr jungen Studentin zu landen. Dass diese leise aufschrie, weil er so plötzlich neben ihr auftauchte, ließ ihn auflachen und ihr eine Kusshand zuwerfen, ehe er fröhlich winkend mit ausladenden Schritte in Richtung Versammlungssaal ging.
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Re: Der Park der Magier

Beitrag von Erzähler » Freitag 20. Oktober 2023, 13:19

Niemand schrieb Kyano etwas vor. Er wählte seinen Weg, seine Vorlieben und seine Laune höchstpersönlich aus. Kein verstauber Magier, dessen Hut aussah, als wäre er aus dem vorletzten Jahrhundert. Dass der junge Magus überhaupt an der Universität war, verdankte er wohl den Positionen seiner Mutter und seines Vaters. Aryetta unterrichtete selbst an der Akademie und war eine versierte Luftmagierin. Sie genoss gewissen Respekt, denn sie war stets zuverlässig und fair. Und Loryn war als städtischer Gärtner und ebenfalls an der Universität ausgebildeter Erdmagier bekannt. Beide hatten ihr Lebtag in Zyranus verbracht und waren niemals aus der bunten Stadt herausgekommen. Aryetta hatte ihr Leben der Universität verschrieben und wurde von der Studentin zur Lehrkraft, während Loryn irgendwann die Uni verließ und schließlich die Anstellung in der städtischen Verwaltung fand. Beide gingen in ihren Leben tatsächlich auf und keiner von ihnen strahlte eine gewisse Reue über gewählte Wege aus. Das konnte mitunter einschüchtern, wenn man selbst noch nicht wusste, wohin es gehen sollte. Man fragte sich, ob man dazu fähig sein würde, ebenfalls seine Wege zu finden oder ob man scheitern und versagen würde. Aryetta und Loryn waren also glühende Beispiele und auch Lydia, seine ältere Schwester und ebenfalls luftmagische Studentin an der Universität schien nach ihren Eltern zu kommen. Auch sie hatte bereits erheblich mehr Fortschritte vorzuweisen, wobei sie mit deutlich mehr Fleiß und Eifer an die ganze Lehrzeit heranging. Kyano stand sich meist selbst im Weg und so fiel es ihm auch erst im Nachhinein wieder ein, wieso Rubina auf sich warten ließ und es heute ohnehin so leer im Park war. Die Versammlung. Die Professoren hatten ihnen am Ende des letzten Studientages gesagt, dass sie nun heute alle zusammenkommen sollten und sie etwas Wichtiges anzukündigen hätten. Tatsächlich überlegte Kyano noch lange, bevor er endlich eine Entscheidung mit der Option zum Fliehen auswählte: Er würde Erion verschieben und vorerst ebenfalls der Versammlung beiwohnen. Vielleicht hatte er ja Glück und könnte Rubina schneller ausfindig machen, als er glaubte. Und wenn alles viel zu langweilig wäre, alles uninteressant oder einfach auch nur zu lange, dann könnte er immer noch die alles schlagende Karte spielen: Diarrhoe. Was gab es bitte Besseres, als sich damit aus jeglicher Affäre zu ziehen? Absolut niemand würde ihn aufhalten. Keiner. Niemand wollte riskieren, dass ein Malheur passierte und man selbst damit konfrontiert wurde. Es war der perfekte Plan und somit ging Kyano beschwingt durch den Park der Magie und auf das Studentendorf zu.

Kyano weiter bei: Die Universität
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