Zauberhaftes Studentenleben

Hier lernen schon die Kinder wie man mit Magie und besonderen Gegenständen umgeht. Jeder Bewohner hat diese Universität schon besucht, einige wurden weiter gefördert und sind nun mächtige Magier
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Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Freitag 23. Juni 2023, 12:56

Sarin kommt von Das Wohnviertel von Zyranus -> Das Stadthaus der Familie die Swanviss

Cas ruhte im Nähkästchen zwischen Flicken, Garn, Nadeln und weichen Stoffresten. Sarin ruhte nicht. Sie sah sich dazu nicht in der Lage. Noch immer wühlten sie die Bilder vor ihrem geistigen Auge auf. Noch immer sah sie dort Augen, ein Paar, so schön und verzaubernd, dass kein Zweifel darin bestand, dass sie ihrem liebsten Halbdämon gehören mussten. Allerdings konnte sie mit den seltsamen Bildern nicht viel anfangen und um sich sowohl davon als auch von Mallahalls Zusammenbruch abzulenken, suchte sie ihr Heil in Arbeit. Noch konnte sie sich nicht hinsetzen, um zu nähen, aber die Aussichten standen gut dafür. In der Universität zu Zyranus, der Akademie der magischen Stadt, würde sie die Gelegenheit erhalten. Jolanta hatte alles dafür in die Wege geleitet. Sarin besaß nicht nur einen runenmagischen Ausweis in Form eines sechseckigen Plakettensteinchens, sondern wurde auch von einer Führerin bis auf das Universitätsgelände gebracht.
Bislang hatte die Fremde weder ihren Namen noch sonstige Informationen über sich selbst preisgegeben, so dass Sarin auch nur vermuten konnte, dass es sich bei der Frau vor ihr um eine Zyranerin handelte. Ihr langes, schwarzes Haar glänzte, während es über Schultern und Rücken fiel. Sie hielt es mit einem Haarreif zurück, der das ggenauso golden glitzerte wie der Nahtzwirn ihrer Roben. So konnte man ebenfalls mutmaßen, dass es sich bei ihr um eine Runenmagierin handeln könnte. Wenn sich der Zauber so mancher Runenkombination entfaltete, blitzte es auch gelegentlich golden auf. Manche Laien hielten es dann für Lichtmagie. Sarin dachte wohl eher weniger darüber nach. Sie hatte auch nicht wirklich Zeit für Träumereien, denn wo ihre Führende wenig von sich selbst erzählte, so sprach sie auf ihrem Weg doch andere Dinge an. Sie beantwortete sogar Fragen, die Sarin an Jolanta gerichtet hatte, wofür bislang einfach keine Zeit geblieben war. Die gute Zwergin wollte ihre Gaststudentin jedoch nicht "dumm sterben" lassen und so war es nun an ihrer Wegbereiterin, Rede und Antwort zu stehen.
"Ihr wolltet wissen, was die Wolfsstunde ist, nicht wahr?", stellte die Magierin zunächst eine Gegenfrage. Diese war jedoch von Rhetorik begleitet, so dass sie keine Antwort erwartete. Stattdessen erklärte sie kurz darauf selbst: "Nun, der Begriff ist mir nicht geläufig. Vielleicht verwechselt du ihn aber auch mit der Hundswache ... eigentlich eine Bezeichnung aus der Seefahrt, soweit ich weiß. Wir haben in Zyranus keine Schiffe, aber manche Redewendungen schwappen auch von Santros bis zu uns herüber. Der Wirt der fliegenden Schänke benutzt den Begriff oft. Er sagt dann immer 'Die Hundswache ist gleich vorbei, ich schließe nun. Raus mit euch!'" Sie musste über den Mann den Kopf schütteln, grinste aber. Sarin sah es nicht, hörte es aber aus ihrer Stimmung heraus, als sie weiter redete. "Zurück zur Begriffserklärung. Die Hundswache findet meines Wissens nach zwischen Mitternacht und der vierten Morgenstunde statt - eben dann, wenn im Allgemeinen nur noch die Wachhunde aktiv sind. Ich hoffe, das hilft Euch weiter." Nun spähte die Frau einmal über ihre Schulter zu Sarin zurück, dass ihre grauen Augen aufblitzten. "Beeilen wir uns", meinte sie plötzlich. "Meine nächste Vorlesung beginnt bald. Ich sollte Euch rasch zu Eurem Zimmer bringen. Oh und die Seminarvorlesungen von Meisterin Synapse finden alle zwei Tage zur fünften Nachmittagsstunde statt. Sie gehen bis zur siebten, was ich persönlich fürchterlich finde. So kommt man zu spät in die Kantine und kann nur noch kalt essen." Sie seufzte, winkte ab und führte Sarin dann die Straßen von Zyranus entlang.

Endlich erreichten beide das Akademiegelände. Es befand sich im Nordosten der Stadt und nahm für sich allein einen eigenen Bezirk ein. Sanft schmiegte sich das Gelände aus akkurat angelegten Beeten, umzäunten Bäumen und Ziersträuchern an die sichere Schutzmauer der Stadt. So sorgsam wie die Gärtner ihre Anlagen in diesem Bereich pflegten, so strukturiert hatten die Architekten gearbeitet. Man konnte zwischen den Reihen aus kleinen Häusern gerade Linien ziehen! Sie waren zu rechteckigen Wohnblöcken angeordnet, die zudem noch in verschiedene Semester unterteilt waren. Auf diese Weise kamen sich die Neulinge und die Langzeitstudenten nicht ständig in die Quere.
"Jedes Haus ist entweder genau einer Magie-Richtung zugeordnet. Manchmal bewohnen Magier verschiedener Richtungen aber auch ein Haus, beispielsweise wenn sich für die feuermagischen Kurse zu wenige Studenten eingeschrieben haben sollten. Dann findet eine Zuordnung pro Etage in dem jeweiligen Gebäude statt. Die Universitätsleitung achtet glücklicherweise penibel darauf, gegensätzliche Magierschüler nicht unter einem Dach zu verteilen." Sarins Führerin gluckste. "Man stelle sich vor, Feuer- und Wassermagier müssten in einem Gebäude miteinander auskommen!" Dass Gegensätze sich durchaus auch anziehen konnten, schien noch nicht in alle zyranischen Köpfe eingedrungen zu sein. Dafür legte man großen Wert auf Ordnung und das war seltsam, wo doch die übrige Stadt mit ihrem zauberhaften Charme einen so vielseitigen Eindruck machte. Sarin hatte Erker und Türmchen gesehen, wilde Naturmagie an Hauswänden entlang wuchern und wunderbare Erdmagie-Zierden an Fassaden. Hingegen wirkte die Universität von Zyranus erschreckend steril. Die Wohnblöcke waren penibel rechteckig angeordnet, die Häuser selbst wiesen wenig Schmuckhaftes auf. Lediglich magisch angebrachte Symbole in Schildern an den Fassaden gaben Aufschluss darauf, welches Semester man wo vorfand und in welchem Haus eine jeweilige Magie-Art untergebracht war.
Sarin wurde diesem Schema folgend zum Haus für Erstsemester der Runenmagie gebracht. Hier gab es offenbar genug Studenten, die sich eingeschrieben hatten, denn das Gebäude selbst war nicht noch einmal unterteilt worden. Innen besaß es deutlich mehr Charme. Zwar füllten die Gänge hölzerne Schränke mit Vorhängeschlössern, zwischen denen alle paar Meter eine Sitzgelegenheit auf müde Studenten wartete, doch wenigstens hingen hier jede Menge Dinge zum Anschauen. Da gab es Bilder vergangener Magier, die sich auf unterschiedlichste Weise hervorgetan hatten. Schöner waren jedoch handgeknüpfte Teppiche, in die Runen eingearbeitet worden waren. In eine Vitrine standen Pokale und andere Ehrenauszeichnungen für Professoren, die Studentschaft oder Akademie an sich. Korkbretter hingen voll mit Schleifen und Verdientsbändern, aber es gab auch eine weitläufige Vitrine mit den größten Fehlschlägen, vordergründig misslungene Runenketten oder die Überreste, zu denen sie geführt hatten. Und dann brachte Sarins Führerin sie zu einem Podest, das mittig im Gang stand. Dort lachten sie diverse, in Stein gehauene Abbildungen unterschiedlicher Männer und Frauen an. Eine jedoch erkannte Sarin recht schnell. Dass es innerhalb unerschiedlicher Kulturen auch unterschiedliche Interpretationen von der Optik einer Gottheit gab, war klar. Kein Abbild Manthalas glich dem anderen, wenn man in einen anderen Teil Celcias reiste. Aber ihre Symbole - Sichelmond, weiße Eule und schwarze Rose - waren überall gleich. Die Statue, die sie vor Sarin erhob, war eine wohlgeformte, nackte Schönheit. Rosen aus schwarzen, explizit so geschliffenen Edelsteinen verdeckten die zarten Knospen ihrer Weiblichkeit. Zwei Eulen aus weißem Marmor bedeckten mit ihren gereckten Köpfen den Schambereich und in den zarten Händen der Figur ruhte ein Sichelmond aus irgendeinem blassgelben Material. Es bestand kein Zweifel. Diese Statue zeigte Manthala. Demzufolge könnten die übrigen Steinhauerarbeiten andere Götter darstellen. Da gab es ein Paar, Arm in Arm, wobei dem Mann ein Geweih aus der Stirn wuchs, während die Frau mit steinernen Blumen und Blättern verziert war. Zu ihren Füßen saß die Statue eines verschmitzt dreinblickenden Kindes, das Marmorkätzchen auf dem Schoß hatte. Neben Manthala fand sich eine Statue aus reinem Gold. Ihre Reflektion allein reichte aus, um Sarin zu blenden. Jede dieser Figuren trug gewisse Symbole, so hielt der Goldene eine Kristallkugel in den Fingern, in deren Inneren eine Flamme tanzte. Das Interessante an diesem Denkmal aus verschiedenen Statuen war jedoch, dass sich überall Runen im Gestein fanden. Sie waren eingemeißelt worden, als gehörten sie zum Sinnbild der Götter selbst. Sarins Führerin zeigte ihr dann aber, weshalb sie sie wirklich hierher geführt hatte. Sie tippte auf einen in den Stein gemeißelten Schriftzug, der sich einmal rund um den Fuß des Podests zog. Dort hatte jemand in den Stein geschrieben: An welche Runen glaubst du?
"Meisterin Synpase hat dieses Kunstwerk in Nogrot anfertigen und bis hierher nach Zyranus transportieren lassen. Warum, das werdet Ihr erfahren, wenn Ihr das Seminar von ihr besucht." Mehr sagte die Schwarzhaarige dazu nicht. Sie brachte Sarin anschließend einen Gang entlang bis zu ihrem Zimmer. Dort erhielt sie von der Fremden einen Schlüssel, der nicht nur für ihre Tür vorgesehen war, sondern auch für eines der Schrankschließfächer im Gang. Dort könnte sie ihre Lehrmaterialien unterbringen. Sowohl Zimmer als auch Schrankfach besaßen die Nummer 33, was leicht zu merken war. Sobald Sarin den Raum aufgeschlossen hatte, verabschiedete sich ihre Führerin. Sie war bereits zu spät für ihre Vorlesung, weshalb sie es plötzlich immens eilig hatte. Sarin blieb allein zurück.
Ihr Raum befand sich im dritten Stock des Wohnkomplexes mit einem Fenster zum großen Hauptweg zwischen den Studentenunterkünften. Sie konnte von dort aus einen Blick auf den zentral angelegten Springbrunnen werfen. Magierschüler saßen dort bereits aus dem Beckenrand, lasen oder unterhielten sich. Einige spielten mit dem Wasser und boten sich eine kleine Schlacht mit zwei Feuermagierin, die das auf sie gelenkte Wasser sofort verdampfen ließen. Der Anblick ließ beinahe vergessen, dass jenseits der Mauern so viel Tod und Verderben das Gras des Landes rot gefärbt hatte.
Auch in Sarins Zimmer zählte Rot zu einer der Hauptfarben. Ihr Bettzeug war in einem sanften Verlauf aus Rot und Orange gehalten. Ein Kissen auf dem bequemen Stuhl vor einem Schreibtisch war ebenfalls rot. Darüber hinaus hatte man den Raum mit einigen Pflanzen, Landschaftsbildern und kleinen, vergoldeten Holzrunen verziert, die an roten Bändern von der Decke herab hingen und so einen schönen Blickfang boten. Nebst dem Bett und dem Schreibtisch gab es nur noch einen Schrank für Kleidung, sowie ein kleines Sofa beim Fenster, dem ein Kamin gegenüber war, damit man es jederzeit warm hatte. Um sich zu waschen oder etwas zu essen musste man - laut den Ausführungen ihrer einstigen Führerin - die öffentlichen Toilettenräume im Erdgeschoss und die Kantine im großen Universitätsgebäude nutzen.
Für Sarin lag auch schon bereit, worauf sie solange gewartet hatte. Wer die Stoffe, die Schnittmuster und Bilder beispielhafter Studentenroben hierher geschafft hatte, blieb ungeklärt. Auf ihrem Bett ausgebreitet lag jedoch alles, was Sarin benötigen würde, um sich selbst eine waschechte, zyranische Magierrobe für Erstsemester-Gaststudenten zu schneidern. Wenn sie alsbald damit begann, könnte sie schon am Abend Iryan in dieser Kleidung unter die Augen treten. Sie hatte jede Menge Zeit!
So begann es nun, ihr unerwartetes Abenteuer auf dem Geländer der magischen Universität zu Zyranus.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 25. Juni 2023, 12:11

Jolantas Worte hallten noch in Sarins Gehörgang nach.
"Nicht nur Mallahall wird an ihm interessiert sein. Castus, ihr Neffe. Als wir hinter den sicheren Mauern der Stadt warten mussten, teilte sie mir mit, was im Turm der Magie geschehen war. Ich weiß von Castus... Cas ist das kleine Licht in deinem Nähkästchen?...Geben wir ihm auch etwas Ruhe. Vielleicht finde ich in der Zeit mehr über ihn heraus, soweit es meine Fähigkeiten erlauben."
Die Zwergin selbst schien neutral gegenüber dem Halbdämonen eingestellt zu sein, wohl weil sie eben mit Mall befreundet war, aber es gab auch sicher viele die Cas wieder gern als Versuchskaninchen in die Finger kriegen würden.
...oder schlimmeres.
Der Anblick des gläsernen Gefängnisses im Magierturm hatte Sarin geprägt und Angst gemacht. Sie machte sich nichts vor. Auch hier lauerten Gefahren für Cas. Selbst Yolanta, die für Mall einen besonderen Status einnahm, selbst ihr vertraute Sarin noch nicht vollkommen. Auch sie war einfach ein neugieriges Wesen, dem man es nicht verübeln konnte 'wissen' zu wollen. Und manchmal war Neugierde halt auch gefährlich. Cas war zu Sarin gekommen und nicht zu Mall, also war es ihre Aufgabe über ihn zu wachen. Das nahm die Nachtelfe sehr ernst. Als bald sollte es aber auch genug geben, dass Sarins grüblerische Natur ablenken sollte. Eine Stadt wie Zyranus bot dafür einen Regenbogen an Fassetten und Ablenkungen.
Jolanta hatte ihre bürokratischen Vermutungen bestätigt, als sie einen flachen Stein mit der Initiationsrune Pherto zückte und sie auf sie prägte:
"Kraft meines Amtes als Runenmeisterin Jolanta Synpase, geboren in Nogrot, präge ich diese Plakette auf meine Schülerin Sarin Kasani aus dem Reich der Nachtelfen."
Damit hatte sie einen Ausweis. Sarin war überaus dankbar und sich der Ehe bewusst, nun offiziel als Jolantas Schülerin zu gelten.
Dann stahl sich die Zwergin für kurze Zeit davon. Sie kehrte mit einer jungen Frau zurück. Auch sie trug eine Runenplakette an ihrer Robe was sie als Jolantas Studentin auswies. Als Schneiderin fiel Sarins Aufmerksamkeit auf die Farben des Stoffes und die Details. Die Robe war braun und grau gehalten mit diversen Goldstickereien an den Säumen.
Schlicht und kraftvoll elegant.
Sie fand sie überhaupt nicht langweilig. Hier und dort ließen sich eingearbeitete Runen erkennen, aber sie waren nicht in Kombination verbunden und sahen nicht danach aus, als dass ihre Magie Einfluss auf die Umwelt nehmen könnte.
Vielleicht sind sie eben nur Zierde und inaktiv... nicht von einem Runenmagier gemacht.
In Sarins Fingern kribbelte es das zu ändern, aber vielleicht verstieße sie damit gegen geltende Regeln? Jolanta stellte die Frau als ihre Schülerin vor und rasch fand schließlich der Abschied von Jolanta und Mallahall statt, die nach wie vor ihr Bewusstsein nicht wiedererlangt hatte. Aber Sarin würde informiert und das beruhigte sie ungemein.
...
Im Schlepptau der anderen Studentin stahlen sie sich heimlich aus dem Anwesen der Familie di Swanviss. Warum das heimlich geschah verstand Sarin nicht so ganz, aber da vertraute sie ganz der Zwergin, ihrer neuen Lehrerin. Sarin war offiziell eingelassen worden, also könnte sie ja auch genauso auch wieder das Haus verlassen. Dem unangenehmen Diener wäre das sicher sehr angenehm sie los zu sein. Aber Jolanta musste bis zur Tür unsichtbare Runenketten gelegt haben, denn Adalbert tauchte nicht erneut auf. Wenn dem so war, dann würde Sarin sie gern irgendwann einmal fragen, wie das ginge, denn die Neugierde ein Haus heimlich betreten und wieder heimlich verlassen zu können lag Nachtelfen wohl im Blut. Etwas sarkastisch dachte sie an den Butler:
Vielleicht hat Adelbert aber auch einfach zu viel zu tun und sieht es unter seiner Würde Gäste wieder hinaus zu begleiten? ... Neeeee...
Das glaubte Sarin nun wieder auch nicht. Aber so oder so, konnte Sarin sich im Windschatten ihrer Führerin aus dem Haus stehlen und ihre Reise setzte neue Schritte in Richtung Magierakademie. Dabei konnte die Nachtelfe ihre Führerin genauer betrachten. Vieles verstand sie noch nicht, aber sie würde es lernen. Sie freute sich sogar auf das Lernen!
...
Auf dem Weg beantwortete die junge Schülerin mit der Pheto-Plakette ein paar Fragen, die Sarin der Zwergin gestellt hatte:
"Ihr wolltet wissen, was die Wolfsstunde ist, nicht wahr?...Nun, der Begriff ist mir nicht geläufig. Vielleicht verwechselt du ihn aber auch mit der Hundswache..."
Sarin nickte eifrig.
DAS war der Begriff den der Wirt benutze! Jetzt weis ich es wieder.
Endlich klärte sich dieses Rätsel auf.
"Eigentlich eine Bezeichnung aus der Seefahrt, soweit ich weiß. Wir haben in Zyranus keine Schiffe, aber manche Redewendungen schwappen auch von Santros bis zu uns herüber. Der Wirt der fliegenden Schänke benutzt den Begriff oft. Er sagt dann immer 'Die Hundswache ist gleich vorbei, ich schließe nun. Raus mit euch!'...Zurück zur Begriffserklärung. Die Hundswache findet meines Wissens nach zwischen Mitternacht und der vierten Morgenstunde statt - eben dann, wenn im Allgemeinen nur noch die Wachhunde aktiv sind. Ich hoffe, das hilft Euch weiter."
Dass sie im Laufe der Erklärung ein paar mal von der höfischen Anrede zum 'Du' und wieder zurück gewechselt war, zeigte nur, dass sie auch nicht so recht wusste, wie sie mit 'der Neuen' umzugehen hatte. Das machte sie sympathisch. Nun spähte die Frau einmal über ihre Schulter zu Sarin zurück, dass ihre grauen Augen aufblitzten.
Schönes schwarzes Haar, graue Augen... hübsch! Wo sie wohl her kommt?
Das Zyranus aus allen Herren Ländern Schüler beherbergte, war auch ihr schon aufgefallen. Bislang hatte die Fremde weder ihren Namen noch sonstige Informationen über sich selbst preisgegeben. Ihr Haarreif glitzerte kurz golden im Tageslicht, wie der Naht-zwirn an manchen Stellen ihrer Robe. Wenn sich der Zauber so mancher Runenkombination entfaltete, blitzte es auch gelegentlich golden auf und mit Goldenem Zwirn konnte man diesen Effekt sogar ein bisschen verbergen. Manche Laien hielten es dennoch für Lichtmagie. Sarin hatte jedoch jetzt gerade keine Zeit darüber nachzudenken, denn wo ihre Führende wenig von sich selbst erzählte, so sprach sie auf ihrem Weg doch andere Dinge an:
"Beeilen wir uns... Meine nächste Vorlesung beginnt bald. Ich sollte Euch rasch zu Eurem Zimmer bringen. Oh und die Seminarvorlesungen von Meisterin Synapse finden alle zwei Tage zur fünften Nachmittagsstunde statt. Sie gehen bis zur siebten, was ich persönlich fürchterlich finde. So kommt man zu spät in die Kantine und kann nur noch kalt essen."
Gut, zur fünften Stunde. Heute dann wahrscheinlich nicht, denn sie ist ja bei Mall. Also werd ich versuchen morgen dabei zu sein.
Sarin musterte nur still ihren Rücken als sie weiter gingen und dachte sich:
Alles sehr elitär hier... Sie ist das hier gewohnt und nimmt es als selbstverständlich. Viele wären überglücklich überhaupt etwas zu essen zu bekommen und hier sein zu dürfen. Ob die anderen so etwas wie Schulgeld bezahlen müssen?
Sarin machte ihre scheinbar selbstverständliche Einstellung dem Mädchen nicht zum Vorwurf. Aber sie sah diese Welt zum ersten Mal und Magie war in der Welt immernoch etwas 'Besonderes'! Nicht jeder trug diese Mächte in sich und Magierschüler sollten sich glücklich schätzen, wenn sie einen kundigen Lehrer ihrer Magie-Richtung fanden. Jene die das Glück hatten, waren eben gesegnet worden, großes zu bewirken und wurden gefördert. So stand es in vielen Geschichten. Selbst ein einfacher Bauer mit Naturmagie konnte in die Geschichte eingehen, wenn er besondere Pflanzen hervor brachte und damit sein Dorf vor Hunger und Not rettete, wo andere nichts tun konnten. Sarin sah Magie als etwas wertvolles, aber hier.... HIER in Zyranus, da war Magie anscheinend etwas 'alltägliches'. Vielleicht lag es aber auch ein wenig daran, dass Runenmagie an sich nicht sehr... aktiv war. Zwerge – die oft als unmagisch begabt beschrieben wurden – benutzen Runenmagie, da sie passiv war und keinen festen Regeln folgte. Runen folgten ihrem eigenen Willen und waren eben kein fest definierter Feuerball. Bat man eine Rune um Wärme, dann könnte es Feuer regnen oder man fand eine Decke. Sarin hatte die Willkür der Runen lieben gelernt.
Staunend folgte sie dem Mädchen und sah sich mit großen Augen um, als sie das Akademiegelände erreichten. Es befand sich im Nordosten der Stadt und nahm für sich allein einen eigenen Bezirk ein. Sanft schmiegte sich das Gelände aus akkurat angelegten Beeten, umzäunten Bäumen und Ziersträuchern an die sichere Schutzmauer der Stadt. Für Sarin waren es gerade die fremdartigen Pflanzen der Oberwelt, die sie in ihren Bann zogen und manchmal kurz stehen blieben ließen vor Staunen. Sofort riss sie sich dann wieder los um ihre Führerin nicht zu verlieren.
Aber auch die Architekten hatten hier herausragend gearbeitet. Was Stein und Bauten anbelangte, da konnte aber man eine Nachtelfe jedoch nicht ganz so leicht beeindrucken. Die unterirdische Welt der Nachtelfen war da ein Mysterium für sich. Sicher hatten die Zwerge in Nogrot ähnlich imposante Bauten mit bloßen Händen erschaffen. Aber wo man sagte, dass Elfen und Zwerge kaum etwas gemeinsam hatten, da irrten sie, wenn man die Nachtelfen betrachte. Beide Rassen lebten im Erdreich und liebten ihre Heimat. Wo Stein und Dunkelheit vorherrschte, da konnten ganz andere Faszinationen entstehen. Und Nachtelfen brauchten dafür nicht mal eine Fackel in der Hand.
Sarin fiel die strukturierte Bauweise des Studentenviertels auf. Es war ein bisschen wie bei einem Schnittmuster und das war verständlich für sie. Man konnte zwischen den Reihen aus kleinen Häusern gerade Linien ziehen! Sie waren zu rechteckigen Wohnblöcken angeordnet, die zudem noch in verschiedene Semester unterteilt waren.
Sehr übersichtlich.
"Jedes Haus ist entweder genau einer Magie-Richtung zugeordnet. Manchmal bewohnen Magier verschiedener Richtungen aber auch ein Haus, beispielsweise wenn sich für die feuermagischen Kurse zu wenige Studenten eingeschrieben haben sollten. Dann findet eine Zuordnung pro Etage in dem jeweiligen Gebäude statt. Die Universitätsleitung achtet glücklicherweise penibel darauf, gegensätzliche Magierschüler nicht unter einem Dach zu verteilen...Man stelle sich vor, Feuer- und Wassermagier müssten in einem Gebäude miteinander auskommen!"
Sarins Führerin gluckste und Sarin schmunzelte fast automatisch ein bisschen mit. Es stimmte, die Magier in Zyranus hatten etwas 'antiquierte' Ansichten und der 'Ton in der Stimme des Mädchen spielte darauf an. Dieses kleine Glucksen machte sie gleich noch sympathischer in Sarins Augen. Sie dachten wohl ähnlich.
Dass Gegensätze sich durchaus auch anziehen können, scheint noch nicht in alle zyranischen Köpfe eingedrungen zu sein.
Dafür legte man großen Wert auf Ordnung und das war seltsam, wo doch die übrige Stadt mit ihrem zauberhaften Charme einen so vielseitigen Eindruck machte.
Aber vielleicht braucht es Ordnung um manche Magie-Arten in sichere Bahnen zu lenken.
Die Studentenhäuser wiesen wenig Schmuck auf. Lediglich magisch angebrachte Symbole in Schildern an den Fassaden gaben Aufschluss darauf, welches Semester man wo vorfand und in welchem Haus eine jeweilige Magie-Art untergebracht war.
Alles sehr strukturiert.
Sarin wurde diesem Schema folgend zum Haus für Erstsemester der Runenmagie gebracht.
Erstsemester? Ah natürlich! Jolanta weis ja nicht, wie weit ich bin und es ist sicher besser, ich fange ganz unten bei den Anfängern an. So verpasse ich auch nichts, was vielleicht bei meiner 'Ausbildung' anders war als hier üblich.
Dass Sarin etwas weiter war, als ein Neuling der die Runen noch lernen musste und schon mehrere Kombination weben konnte, wusste ihre neue Meisterin ja nicht. Und ihre 'alte Freundin' hatte ihr auch nie eine Vergleichsmöglichkeit gegeben, an der sie wirklich einschätzen könnte wo sie stand, so war es sicher gut, dass sie ganz 'unten' anfing. Neugierig betrachtete sie die ganzen fremden Gesichter um sich herum, die teils ebenso 'neu' hier schienen wie sie selbst. Dann betraten sie das Gebäude, in dem eine weitere Überraschung wartete. Es gab jede Menge Dinge zum Anschauen doch am schönsten waren die handgeknüpften Teppiche, in die Runen eingearbeitet worden waren. DIE waren natürlich besonders interessant für Sarin! Aber sie ließ sich weiter ziehen...
Pokale und andere Ehrenauszeichnungen für Professoren, die Studentenschaft oder Akademie an sich waren überall zu finden. Korkbretter hingen voll mit Schleifen und Verdienstbändern, aber es gab auch eine Vitrine mit den größten Fehlschlägen, vordergründig misslungene Runenketten oder die Überreste, zu denen sie geführt hatten.
Auch interessant! Da kann man draus lernen, wie man es nicht machen sollte.
Und dann brachte Sarins Führerin sie zu einem Podest, das mittig im Gang stand. Dort lachten sie diverse in Stein gehauene Abbildungen unterschiedlicher Männer und Frauen an. Eine jedoch erkannte Sarin sofort.
Manthala?
Kein Abbild Manthalas glich dem anderen, aber ihre Symbole - Sichelmond, weiße Eule und schwarze Rose - waren überall gleich.
Schön, dich auch hier zu treffen.
Sarin grinste und betrachtete dann das Abbild ihrer Göttin mit einem fast sinnlichen Blick. Die Statue war eine wohlgeformte, nackte Schönheit. Rosen aus schwarzen, explizit so geschliffenen Edelsteinen verdeckten die zarten Knospen ihrer Weiblichkeit. Zwei Eulen aus weißem Marmor bedeckten mit ihren gereckten Köpfen den Schambereich und in den zarten Händen der Figur ruhte ein Sichelmond aus irgendeinem blassgelben Material.
Wunderschön! Die Eulenflügel gefallen mir. Die müsste ich bald mal in einem Kleid verwenden...
Ihre Kreativität regte sich. Nachdem sie sie einen Moment still bewundert hatte und mit einer Hand sich den Sichelmond aufs Herz gezeichnet hatte, so wie in anderen Religionen sicher andere Gesten als heilig galten, da ließ sie dann ihre Augen auch über die anderen Staturen wandern. Da gab es ein Paar, Arm in Arm, wobei dem Mann ein Geweih aus der Stirn wuchs, während die Frau mit steinernen Blumen und Blättern verziert war.
Florensia und Phaun?
Zu ihren Füßen saß die Statue eines verschmitzt dreinblickenden Kindes, das Marmorkätzchen auf dem Schoß hatte.
Den kenn ich nicht...
Neben Manthala fand sich eine Statue aus reinem Gold. Ihr Strahlen allein reichte aus, um Sarin zu blenden und so blinzelte sie leicht und wandte das Gesicht ein wenig zur Seite.
Das muss Lysanthor sein.
Das Interessante an den verschiedenen Statuen war jedoch, dass sich überall Runen im Gestein fanden. Sie waren eingemeißelt worden, als gehörten sie zum Sinnbild der Götter selbst.
Ich möchte sie lesen... Was steht da genau?
Sarins Führerin lenkte sie jedoch ab und zeigte ihr dann aber, weshalb sie sie wirklich hierher geführt hatte. Sie tippte auf einen in den Stein gemeißelten Schriftzug, der sich einmal rund um den Fuß des Podests zog.
**An welche Runen glaubst du?**
, stand dort eingraviert. Sarin neigte nachdenklich den Kopf. Diese Frage war seltsam, da hier Runen und Religion vereint wurden. Sie glaubte an...
..an alle Runen!
Oder waren hier doch die Götter gemeint? Das hier war etwas, über das sie sich gern mal mit Jolanta unterhalten wollen würde. Und prompt wurde ihr Unterbewusstsein bestätigt, dass die Künstlerin nur eine sein könnte:
"Meisterin Synpase hat dieses Kunstwerk in Nogrot anfertigen und bis hierher nach Zyranus transportieren lassen. Warum, das werdet Ihr erfahren, wenn Ihr das Seminar von ihr besucht."
Das fachte Sarins Neugierde natürlich noch mehr an. Mehr sagte die Schwarzhaarige aber nicht. Sie brachte Sarin nun bis zu ihrem Zimmer.
Dort erhielt sie von der Fremden einen Schlüssel mit der Nummer 33, der nicht nur für ihre Tür vorgesehen war, sondern auch für eines der Schrankschließfächer im Gang. Dort könnte sie ihre Lehrmaterialien unterbringen, sofern sie welche bekommen sollte.
„Danke für deine Hilfe. Ich heiße übrigens Sarin.“
Gerade wollte sie sie noch nach ihrem Namen fragen, aber da war sie schon eilig verschwunden.
Ach ja, sie war ja bereits zu spät für ihre Vorlesung...
Sarin blieb allein zurück und sah sich um. Als erstes trat sie an das Fenster. Ihr Raum befand sich im dritten Stock des Wohnkomplexes. Unten konnte sie den Hauptweg zwischen den Studentenunterkünften erblicken, wo ein Springbrunnen stand. Magierschüler saßen dort bereits aus dem Beckenrand, lasen oder unterhielten sich. Es hatte etwas merkwürdig beruhigendes diese Leute dort zu sehen. Sie hatten alle ein gemeinsames Ziel und das verband sie. Sie alle wollten lernen. Sarin lehnte sich einen Moment mit den Unterarmen auf die Fensterbank und beobachtete die Menschen lächelnd. Schaute man zu ihr hinauf musste sie ebenfalls ein hübsches Bild abgeben. Dann entdeckte sie ein paar der zuvor erwähnten gegensätzlichen Magie-Studenten, die sich eine kleine Schlacht lieferten. Mit leicht offen stehendem Mund sah sie staunend zu. Der Anblick ließ beinahe vergessen, dass jenseits der Mauern so viel Tod und Verderben das Gras des Landes rot gefärbt hatte. Hier gab es so viel Freude!
Castus, das hätte dir gefallen!
, dachte sie ein bisschen wehmütig und zog sich in den Raum zurück.
Mein Zimmer... Puh!
Sie war begeistert. Auch wenn sie als Prinzessin aufgewachsen war, so hatte ihr Leben ihr auch die andere Seite gezeigt und sie wusste zu schätzen, was man hier den Studenten an Luxus schenkte. Aufmerksam sah sie sich um.
Viel Rot... ob das hier auch als Zimmer für Feuermagier mal genutzt worden ist?
Ihr Bettzeug war in einem sanften Verlauf aus Rot und Orange gehalten.
...feurig. Wer hier wohl schon alles gelebt und gelernt hat?
Ein Kissen auf dem bequemen Stuhl vor einem Schreibtisch war ebenfalls rot. Darüber hinaus hatte man den Raum mit einigen Pflanzen, Landschaftsbildern und kleinen, vergoldeten Holzrunen verziert, die an roten Bändern von der Decke herab hingen und so einen schönen Blickfang boten.
Aber auch immer wieder Hinweise auf Runenmagie...
So richtig verstand sie den Innenarchitekten noch nicht, aber sie mochte es sehr! Ein dunkles Rot war bei ihrem blassen Äußeren auch immer ein schöner Kontrast und ihre eigene Kleidung war in eben jenem Ton gehalten. Fast sinnlich ließ sie ihre Finger über die Details streifen. Glattes Holz, geschnitzte Intarsien und feiner Zwirn fühlten sich immer gut an und Sarin war ein sehr sensorisches Wesen. Nebst dem Bett und dem Schreibtisch gab es nur noch einen Schrank für Kleidung, den sie sogleich öffnete.
...natürlich leer. Ich muss einkaufen.
, sowie ein kleines Sofa beim Fenster, dem ein Kamin gegenüber stand, damit man es jederzeit warm hatte. Um sich zu waschen oder etwas zu essen musste man - laut den Ausführungen ihrer einstigen und leider namenlos gebliebenen Führerin - die öffentlichen Toilettenräume im Erdgeschoss und die Kantine im großen Universitätsgebäude nutzen.
Dann fiel ihr Blick auf einen Haufen Stoff. Wer die Stoffe, die Schnittmuster und Bilder beispielhafter Studentenroben hierher geschafft hatte, blieb ungeklärt, aber es erwärmte Sarins Herz, dass Jolanta so an sie dachte und sie umsorgte.
Danke meine liebe kleine Meisterin!
Auf ihrem Bett ausgebreitet lag alles, was Sarin brauchte, um sich selbst eine waschechte, zyranische Magierrobe für Erstsemester-Gaststudenten zu schneidern. Ausgiebig studierte sie die Schnittmuster und Anleitungen. Natürlich interessierte sie inwieweit es eben Unterschiede in den Klassen gab. Erkannte man schon am Schnitt in welchem Semester man war? Sarin würde in jedem Fall die Etikette dieser Schule wahren, aber eines war nun einmal sicher!
Sie würde die best-angezogenste-Erstsemester-Studentin der ganzen Stadt sein!
Als Meisterschneiderin ging es einfach nicht darunter. Subtil versteckte sie die Nähte wo es gut aussah, wenn man glaubte, das ganze Gewandt wäre aus einem Stück gewebt und setzte dort welche, wo sie schöne Akzente bildeten, hielt sich aber an die offiziellen Vorgaben. Trotzdem war die Robe auf ihren Leib geschneidert und jede noch so kleine Falte war eben genau da, wo es dem Auge gefiel. Auch wenn Roben an sich dafür da waren alles zu vereinheitlichen, so konnte ein perfekter Sitz, ein kleiner Abnäher hier oder da, die Ausstrahlung die man darin hatte gewaltig ändern. Sarin erinnerte sich auch prompt an eben jenen rothaarigen Studenten, der sie zu Lirdalia gebracht hatte, einem Mitglied des hohen Rates und der so garnicht in seine Robe gepasst hatte! Armer Kerl!
Ob Clem hier auch irgendwo wohnt? - und Lirdalia hat immernoch mein Höschen...
Prompt wurde ihr ein bisschen warm. Die Luft-Maga hatte Eindruck hinterlassen und die Begegnung mit den beiden hatte ihren ganz eigenen Reiz besessen. Und jetzt da der Zeitdruck ein wenig genommen worden war und auch Castus nicht mehr einsperrt und in Lebensgefahr...
Sarin schluckte und wischte sich schnell eine Träne aus dem Augenwinkel.
Es war einfach zu viel geschehen. Sie konzentrierte sich wieder ganz und gar fokussiert auf einen Umschlag und dann auf eine Ziernaht, damit sie nicht wieder traurig wurde. Das hier war zu schön um es mit trübsinnigen Gedanken zu verderben.
Das hätte Castus sicher nicht gewollt.
Sie hatte Zeit und die sollte sie auch genießen. Sarin hatte ihren Mantel abgenommen und ordentlich in den Schrank gehängt. Wenn alles gut lief, dann würden ihre ihre meisterlichen Hände in ein paar Stunden ein ansehnliches Gewand schenken, dass sie hier her passen lassen würde und mit dem sie sich sehen lassen könnte. Ob sie mit der Schuluniform dann auch in das kleine Dorf zu Ian zurück reisen würde, dass musste sich noch zeigen. Jetzt hatte sie erst einmal Zeit die neuen Eindrücke auf sich wirken zu lassen und derer gab es so viel! Anfangs saß sie noch mit ihrem dünnen silberweißen langärmeligen Unterhemdchen und den langen Beinlingen aus ihrer Heimat auf dem Bett zwischen den Schnittmustern, aber sobald es einen Plan gab, da wanderte sie auch mal umher. Bald setzte sie sich an das offene Fenster seitlich auf die Bank um beim Nähen hinaus sehen zu können. Ihre Finger funktionierten auch blind und da unten gab es so viel zu sehen!
Unterdessen erschufen ihre Hände ein Kunstwerk aus dem braunen und grauen schlichten Stoff, der ihr zur Verfügung gestellt worden war. Die Qualität war nicht schlecht, auch wenn Sarin sicher schon feineres verarbeitet hatte. Als erstes erschuf sie aus dem dunklem Grau einen zweistufigen Unterrock der durch ein 'paar' Schlaufen mehr als üblich in der Raffung ihr weit um die Beine fallen würde. Zu lang musste er nicht sein und würde schön bei jedem Schritt um ihre Knie schwingen. Ein paar graue Strümpfe mit passenden Haltern folgten schnell und ihre eigenen hohen Stiefel konnte sie ebenfalls dazu gut tragen und würde gut dazu passen.
Trotzdem sollte ich vielleicht auch einen Schuhmacher aufsuchen, der mir etwas zum wechseln her stellt.
In der gleichen Stofffarbe folgte eine Bluse mit strengem geschlossenem aber doch leicht verspieltem Kragen in dessen Mitte gut das steinerne Emblem, die Plakette der Runenmagier, zur Geltung kommen konnte.
Sehr schick!
Sarin war zufrieden mit dem Zwischenergebnis.
Darüber kam dann ihr Glanzstück, ein weiblicher Gehrock aus dem warmen braunen Stoff und goldenen Akzenten in Form von einer Doppelreihe Knöpfe auf der Brust und einer taillierten Schnürung im Rücken, die ihre weiblichen Formen elegant zur Geltung bringen konnten. Die Ärmel waren lang und sehr klassisch geschnitten mit breiten Aufschlägen, so wie es der minimal militärische Stil der Akademie verlangte. Das Brustteil war zu beiden Seiten zu öffnen und sehr funktional im Gesamten auch abnehmbar. Darunter lag eine schlichte Reihe verborgener Haken die die Jacke geschlossen hielten und den Zug des Stoffes ausglichen. So benötigte man keine Korsage um die eigenen Rundungen auch in Bewegung perfekt in Position zu halten. Inzwischen hatte sie auch verstanden, dass die Zier-Kordeln in Gold am rechten Arm eine Bedeutung hatten und je nach dem wie viel man davon tragen durfte, man wohl in unterschiedliche Semester eingeteilt wurde. Dem entsprechend ließ sie sie erst einmal weg, denn dabei könnte sie noch Verständnis-Fehler machen. Insgesamt war sie aber nach den Stunden der konzentrierten Arbeit sehr zufrieden und da meldete sich dann auch ihre Blase und der Bauch!
Uh...schnell anziehen, das Bad...ach ja Erdgeschoss und dann was essen...
Also zog sie ihr Werk an und machte sich auf die Suche.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Montag 26. Juni 2023, 11:48

Sarin hatte noch nicht viel von Celcia gesehen und die Städte der Menschen waren für sie immer noch ein fremdes Geheimnis. Wenngleich wundervoll, so staunte sie doch auch über die beinahe militanten Aspekte einer von Menschen geprägten Gesellschaft. So verspielt das übrige Zyranus wirkte, so sehr suchte die Ordnung das Gelände der Universität heim. Man mochte kaum glauben, dass es in diesem Bezirk der Stadt darum ging, Begabten die Magie beizubringen. Es wirkte alles sehr ... fundiert. Naturgesetze bestimmten das Leben und auch Überleben auf Celcia. Sie fußten auf Wissenschaften wie Physik und Mathematik, aber auch die Magie hatte ihren Platz. Dass alle Aspekte so sehr miteinander verwoben und voneinander abhängig sein konnten, zeigte sich nun hier. Studenten streiften an Sarin und ihrer namenlosen Führerin vorbei. Der Blick der Nachtelfe fiel als gelernte Schneiderin natürlich sofort auf die Roben. Sie folgten einem mathematischen Ordnungsfaktor, jedenfalls im Ursprung. Würden die beiden Luftmagier, die mit wehenden Gewändern an ihr vorüberzogen, selbige auch anständig tragen, hätten sie ein mehr als stattliches Bild abgegeben. So aber, mit locker hängendem Kragen eines Hemdes, das halb aus der Robe lugte und nicht einmal richtig geschnürten Stiefeln suchte die Magie sich einen Weg aus Chaos hinein in die mathematische Ordnung. Dadurch entstand allerdings kein Feindbild zwischen beiden Richtungen der Wissenschaft. Sie ergänzten einander und schenkten dem Subjekt, um das sie sich rankten, mehr Persönlichkeit. Tatsächlich machte es die beiden Luftmagier sympathischer, dass sie sich nicht so entsetzlich strikt zeigten wie einige Eleven des Lichtes, auf die Sarins Blick kurze Zeit später fiel. Zum Glück übte die kleine Gruppe weißgold Gekleideter nicht gerade. Dann hätte sie ausweichen müssen, um sich selbst vor möglichen Schäden durch Lichtmagie zu schützen. Die Wintersonne genügte schon, dass ihre Haut an freien Stellen gelegentlich ein wenig kribbelte, sobald sich ein Sonnenstrahl durch das Wolkendach schob. Es war aber noch erträglich und bald fand sie sich in der Unterkunft für die runenmagischen Erstsemester wieder.
Sie bewunderte all die ausgestellten Preise, mehr noch die Wandteppiche. Am Ende heftete sich ihr Blick aber an jenes im Zentrum der Gänge aufgestelltes Denkmal mehrerer Götter. Sie erkannte sofort Manthala und mutmaßte auch Florencia und Phaun in dem steinernen Paar zu sehen. Lysanthor konnte nur der Goldjunge sein, der neben seiner Schwester aus dem Felsenklotz ragte. Viele weitere waren Sarin dann aber doch nicht geläufig. Interessant war der Satz, der sich um die Statue herum zog, zusammen mit all den Runen. Sarin kannte sie. Keine davon war mit Magie gespeist worden, so dass sie ebenfalls lediglich der Zierde dienten wie auf der Robe ihrer Führerin. Sie würden keine Effekte erzielen, solange kein Runenmagier einen Teil seiner Kraft in sie fahren ließ. Das war beim Herstellen magischer Runen bereits schwierig. Bei schon fertigen jedoch erforderte es höhere Kenntnisse, noch einmal mehr, wenn ein anderer sie geschaffen hatte. Wer auch immer sie in den Stein gemeißelt hatte, sah vor allem die Runen Feho (Verhandlungen) und Sowelo (Erfolgschancen) auf Manthalas Seite. Was der Nachtelfe vor allem ins Auge stach, war eine lange Kette aus Hagaldaz-Runen, die unterhalb des eingemeißelten Satzes wie ein Muster um das Denkmal herum führten. Halgadaz schütze vor Magie. Hier sollte sie wohl vor allem dein Stein davor bewahren, zum Opfer studentischer Streiche zu werden. Bisher hatte sich noch niemand mit einem dummen Sprüchlein auf dem Stein versucht. Hingegen fand Sarin bereits diverse "Student XY war hier"-Einprägungen in den Türen der Schränke im Gang. Jemand hatte es sogar gewagt, "Ruhnenmagie ist dohf" ins Holz zu ritzen. Statt sich darüber auszulassen, hätte ihm eine Lehrstunde in Rechtschreibung besser getan.

Sarin hatte viele Fragen. Die meisten davon wurden nicht beantwortet, solange sie diese nur in ihrem Geist formulierte. Aber selbst, als sie erste Anstrengungen ergriff, um auf Stillung ihres Wissensdurstes hinzuarbeiten, tappte sie auch ins Leere. So erfuhr sie den Namen ihrer Führerin auf dem Campusgelände auch dann nicht, als sie sich selbst initiativ vorstellte. Die Studentin war spät dran und die Hektik nahm so viel Raum in ihr ein, dass sich sämtliche Zugänge zu ihrer Persönlichkeit schlossen. Sobald sie Sarin an ihrem Zimmer abgeliefert hatte, huschte sie auch schon davon. Nun war die Nachtelfe allein. Prompt schlich sich eine leichte Beklemmung ein, selbst wenn sie es nicht schaffte, die Neugier und Aufregung in den Hintergrund zu schieben. Es war eben immer ein wenig befremdlich, allein an einem unbekannten Ort zu sein. Sarin machte das Beste daraus, indem sie sich umschaute. Das Zimmer an sich gefiel ihr. Es bot zwar nicht den Komfort des nachtelfischen Palastes, aber für einen Studenten war es mehr als angenehm. Vor allem durfte sie es allein bewohnen. Als Gaststudent besaß man durchaus ein paar Privilegien mehr. Warum der Raumausstatter sich vor allem für rote Farben entschieden hatte, wollte ihr hingegen nicht so in den Kopf. Wie schon bei der Robe der Schwarzhaarigen verknüpfte man die Runenmagie eher mit Gesteinsfarben wie Braun und Grau. So kamen die golden aufleuchtenden Runen gut zur Geltung, ohne einen unangenehmen Kontrast zu bilden. Die roten und orangefarbenen Töne ihres Zimmers ließen Sarin eher an Feuermagie denken. Das machte die weichen Laken allerdings nicht schlechter. Alles wirkte recht heimlig. Außerdem hatte Jolanta dafür gesorgt, dass sie sich wirklich daran machen konnte, ihre eigene Studentenrobe zu schneidern.
Die Schnittmuster halfen ihr. Mehr noch wurde Sarin jedoch von einem Blick aus dem Fenster und zum zentral gelegenen Brunnen inspiriert. Dort saßen auch Schülerinnen der Runenmagie. Sie trugen Braun, Grau und Schwarz. Der Schnitt ihrer Roben war gleich, die Anordnung der Farben unterschied sich jedoch etwas und wer auf die Details achtete, konnte Unterschiede erkennen. Manche der Mädchen und jungen Frauen trugen deutlich mehr goldene Kordeln über ihrer einen Schulter als andere. Einige wiederum wiesen an den Ärmelsäumen Runen auf. Leider konnte Sarin nicht genau erkennen, welche Kombinationen es waren. Dazu war ihr Fensterplatz zu weit entfernt. Sie konnte sich dadurch aber ein Bild für ihr eigenes Vorhaben machen. Außerdem bestätigte es ihr, dass sie durchaus ein wenig kreativ werden durfte, solange sie die Regelungen einhielt. Jolanta hatte auch daran gedacht. Zwischen den Schnittmustern lagen Informationsbroschüren bereit, die Auskunft gaben, dass man unbedingt für Knöpfe oder Zwirn bestimmtes Material nutzen musste. Die Runen an Ärmel- und Robensaum durften nur angebracht werden, wenn man gewisse Prüfungen bestanden oder selbst Seminare gehalten hatte. Es gab schrecklich viele Regeln,auf die Sarin zu achten hatte. Keine aber besagte, dass sie ihr Kleidungsstück nicht zusätzlich mit winzigen Details zieren durfte. Sie wusste, dass schon ein perfekt platzierter, einzelner Knopf zu einem wahren Blickfang werden konnte. So ließ sie sich an ihrer künftigen Robe aus. Sie schneiderte drauf los, bis ihre Finger schwer wurden. Es lenkte sie ab und sie konnte sich die Zeit vertreiben. Wahrscheinlich hätte sie noch länger an Arbeiten gesessen oder sich Ersatz geschneidert - genug Material war in jedem Fall da! - hätte sich nicht irgendwann ihr Bauch gemeldet. Dadurch, dass sie schon so früh aus dem Dorf aufgebrochen war und den halben Tag bei Mallahall und nun bei Schneiderarbeiten verbracht hatte, krampfte ihr Magen nun schon fast vor Hunger. Auch ihre Blase verlangte nach Aufmerksamkeit. Es half nicht, irgendwann musste Sarin ihre Arbeiten beiseite legen. Die neue Robe konnte sie allerdings schon tragen und so fiel sie zunächst kaum auf, als sie wie viele andere Runenmagier durch die Gänge streifte. Trotzdem warfen ihr noch genug andere Schüler Blicke nach. Nicht ob ihrer nachtelfischen Herkunft. Die Augen hefteten sich an ihre Arbeit. Selsbt wenn ihre Robe vom Schnitt her gleich war, so konnte es niemand mit der Art ihrer Verarbeitung aufnehmen. Sarin wurde zum optischen Blickfang der Erstsemester. Sie erhielt sogar einige freche Pfiffe von einer Gruppe junger Magierschüler und einer rief ihr nach: "Ich hab 'ne neue Rune entwickelt. Phallu ... soll ich sie dir tief einprägen?" Er ernte Gelächter seiner Freunde und dann einen Schlag auf den Kopf von der Ledertasche einer anderen Schülerin. Ihre Standpauke hörte Sarin noch, als sie bereits die Toilettenräume erreicht hatte.
Hier gab es geschlechtergetrennte Sammelduschen, einen großen Waschbassin und viele kleine Kabinen, in denen Luft- und Wassermagie dafür sorgten, dass die Notdurft der Schüler ihren Weg ... wohin auch immer fand. Magie konnte vieles, aber Fäkalien einfach verschwinden lassen schaffte sie dann auch nicht. Noch nicht! Vielleicht eines Tages. Sarin würde das nicht mehr erleben. Sie hatte aber auch gar keine Ambitionen, sich darüber lang Gedanken zu machen. Ihr Magen meldete sich auf's Neue und so suchte sie alsbald nach der Kantine.

Ihre namenlose Führerin hatte ihr den gemeinschaftlichen Speisesaal nicht gezeigt, sondern nur den Weg dorthin beschrieben. Er war Dank der geordneten Architektur des Geländes aber nicht schwer zu finden. Die Kantine für Studenten fand sich im Erdgeschoss eines der Hauptgebäude der Universität. Dort gab es auch mehrere Aulen, sowie die Aufenthaltsräume und Büros der Professoren. In einem kleineren Nebengebäude konnte man sich an diverse magische Heilkundige wenden, falls man ein gesundheitliches Problem hatte. Ein anderes Haus wies mit Schildern bereits daraufhin, dass man sich hier körperlich ertüchtigen konnte - vor allem die Schwimmhalle schien gern besucht zu werden, selbst in den kälteren Jahreszeiten. Es passte überhaupt nicht zum Klischeebild eines Magiers, dass man ihm gar eine Sporthalle baute. Umso schöner war es, dass Zyranus an das Wohl seiner Gelehrigen dachte. Vielleicht verirrte Sarin sich ja einmal dorthin oder es zog sie in die große Bibliothek der Universität, in andere Aufenthaltsräume für Studenten und mit etwas Glück durfte sie an einer magischen Studentenparty teilnehmen. Jetzt jedoch hatte der Hunger Vorrang.
Sie erreichte die Kantine, welche angenehm offen gestaltet war. Wenn es wärmer war, saß man sicherlich auf den Tischbänken in einem durch Zierbüsche abgetrennten Vorhof. Aber auch von Innen konnte man die Aussicht auf das Akademiegelände genießen. Große, eckige Fenster machten beinahe die gesamte Fassade des Erdgeschosses aus. Sarin blickte auf eine gläserne Wand und durch sie hindurch erkannte sie schon all die vielen, runden Tische aus hellem Holz mit bunt bemalten Stühlen. Sie sah die Essensausgabe. Man musste sich offenbar mit einem Tablett anstellen und konnte dann entlang eines verglasten Tresens von verschiedenen Speiseangeboten auftischen. Getränke gab es in einer anderen Ecke. Nebst Wasser wurden auch Säfte und sogar Wein angeboten. Den erhielten aber nur höhere Semester und offenbar nur mit einem speziellen Ausweis. Ein Magier, der wie die Abgesandten des Hohen Rates aussah, hielt neben dem Regal mit Weinflaschen Wache. Er kümmerte sich höchstselbst um den Ausschank.
Ehe es Sarin zu dem Rollwagen mit sauberen Tabletts zog, wurde sie aufgehalten. "S-sarin? Seid ihr das?" Auch wenn sie die Stimme einige Zeit schon nicht gehört hatte, würde sie diese wohl nicht vergessen. Clem tippte ihr zaghaft auf die Schulter. Seine Wangen nahmen sofort an Farbe an, so dass sein Gesicht erneut wie ein roter Blütenstempel wirkte, der von ebenfalls roten Locken umrahmt wurde. Es brachte die drei tätowierten Sterne unterhalb seines linken Auges jedoch gut zur Geltung.
Er trug eine dunkelgrüne Robe, deren Blumenkapute ihm im Nacken hing. Die Blüten waren dieses Mal weiß gehalten. Auf einer erkannte Sarin Reste von Flecken, die sich offensichtlich nicht hatten herauswaschen lassen. Clem lächelte ihr beinahe mit liebevoller Wärme entgegen. "Ich habe gehört, dass einige Magier im Dorf vor der Stadt feststeckten, während die Belagerung sich in einen Angriffskrieg wandelte. Nachdem ich all die Tage nichts mehr von Euch gehört hatte, fürchtete ich schon ... ich bin froh, Euch wohlauf zu sehen. Wie geht es Euch ... dir?" Er grinste auf.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Mittwoch 28. Juni 2023, 15:40

"Ruhnenmagie ist dohf"
...---...
Sarin stand wie vom Donner gerührt vor dem eingeritzten Schriftzug. Einen Moment lang starrte sie einfach nur darauf und dann blinzelte sie ein paar mal schnell.
Diese Welt ist verrückt! Zyraner müssen verrückt sein! …
Und das war der Moment in dem sie begriff, dass diese Welt hier oben doch ganz andern Regeln folgte, als es bisher ihre eigene getan hatte. Sarin hatte und würde es immer als eine Ehre ansehen in den Genuss von Unterricht zu kommen – besonders magischem! In 'ihrer' Welt durften vor allem die adeligen und reichen Kinder aus hohem Hause lernen, studieren und Wissen mehren. Wissen war Macht! Niemand wusste das besser als das Volk der Nachtelfen, das so viele Spione hervor brachte. Menthara Thronas war bestimmt die best bestinformierte Frau in ganz Celcia, die dabei auch noch unter der Erde lebte. Mit Wissen konnte man handeln und es einsetzen wie eine scharfe gezielte Klinge mit denen man Geschwüre aus der Welt schnitt. Unwissenheit gärte dagegen oft in den stillen Nischen der Gesellschaft, schuf aber breiten Aberglaube, großflächig Vorurteile und schlicht: Lüge. Aber hier...
Ihr Blick fiel noch einmal auf die Rechtschreibung und sie schüttelte nur den Kopf.
Unglaublich!
In Zyranus war es sogar den DUMMEN erlaubt Magie zu studieren. Ja, auch der Adel des Nachtelfenreichs war nicht ausnahmslos mit Intelligenzbestien durchsetzt, aber Magie war halt immer den 'Besonderen' vorbehalten gewesen. Dass sie hier in der Stadt der Magier so alltäglich war wie z.B. Geographie, das war für Sarin etwas gänzlich neues. Hätte dort **Mathe ist doof oder Geographie ist doof** oder sonst irgend ein anderes Fach gestanden, Sarin hätte es sicher nicht einmal bemerkt. Aber das 'MAGIE' laut des Autoren doof sein sollte, veränderte ihren Blickwinkel auf ihr Glück hier zu sein noch einmal gewaltig!
DANKE Manthala, dass dein Weg mich hier her geführt hat! Ein Ort, an dem Magie so selbstverständlich ist, dass sie behandelt wird wie... wie etwas dass man lernen 'muss' nicht wie etwas das man lernen 'darf'... unglaublich!
Sie atmete einmal tief durch und ging weiter ihren Weg. Der Verfasser dieses Schriftzuges musste wirklich ein vom Glück gesegneter Magier sein... ein sehr dummer, aber auch ein sehr glücklicher.
...
Aber dann dufte sich Sarin ja auf ihr Werk konzentrieren und das gab nicht nur ihrer Seele Halt. Die gewohnten Bewegungsabläufe ihrer Finger und Arme schenkten ihr eine fast meditative Ruhe. Zwischen den Schnittmustern und Informationsbroschüren sitzend und die Bilder in ihren Kopf zu einem ansehnlichen Ganzen zusammen zu fügen, war das schönste für sie. Dabei konnte sie für ein paar Stunden den Schrecken der letzten Tage vergessen. Die Erinnerungen würden sie noch lange begleiten, aber es brachte nichts, sich von seiner Trauer auszehren zu lassen. Sarin brauchte ihre Kraft noch für Andere... für Mall, für Ian und Dhan... und vielleicht auch für Cas.
Ihr kleines blaues Funkelglück lag still in seinem Kästchen, wenn sie still vor sich hin nähte. Er war ihr kleines Glück zwischen glitzernden Knöpfen und feinem Garn. Sarin war glücklich über diesen stillen Moment. Sie fühlte sich reich beschenkt. Sie hatte von Castus einen Funken Hoffnung geschenkt bekommen, durfte in einer sicheren Umgebung vielleicht etwas lernen und Jolanta hatte für ausreichend Stoffe gesorgt, dass sie sich eine komplette Ausstattung nähen konnte. Ja, sie erlaubte sich ein klein bisschen Glück zu fühlen. Das war wichtig! Und so floss dieses Glück auch in ihre erste zyranische Schuluniform ein. Immer hatte sie für Andere genäht und ihre Kreativität fließen lassen. Dass sie das nun gerade das erste Mal... bis auf ihr Hochzeitskleid... also das zweite Mal für sich selbst tat, war ihr noch garnicht richtig bewusst, aber sollte es sehr bald werden.
Gut auszusehen war nie ihr eigener Antrieb gewesen, aber es hatte seinen Zweck und den verstand sie als Meisterschneiderin besser als jeder andere. Wo ihre Motivation endlich wieder etwas schönes zu erschaffen, Schönheit zu ehren und zu zelebrieren sie ins Glück zurück zog, da bewirkte sie auch noch etwas anderes. Sarin sah am Ende einfach bezaubernd in ihrer Uniform aus. Und das hatte Folgen. Flogen, mit denen sie nicht gerechnet hatte, aber doch kannte.
Nur konnte sie damit noch nicht so recht umgehen.
Sich selbst als 'schön' zu empfinden, oder stolz auf sein Äußeres zu sein waren keine Eigenschaften der stillen Elfe. Dem entsprechend war sie mit dem Ankleiden der Uniform halt plötzlich in eine Roll gerutscht, die neu für sie war:
Plötzlich war sie die 'bezaubernd hübsche' Neue auf dem Campusgelände. So kam es auch, dass einige Blicke ihr schon folgten, wo sie es noch nicht einmal bemerkte. Nicht ob ihrer nachtelfischen Herkunft. Die Augen hefteten sich an ihre Arbeit. Selbst wenn ihre Robe vom Schnitt her gleich war, so konnte es niemand mit der Art ihrer Verarbeitung aufnehmen. Sarin wurde zum optischen Blickfang der Erstsemester. Sie erhielt sogar einige freche Pfiffe von einer Gruppe junger Magierschüler und einer rief ihr nach:
"Ich hab 'ne neue Rune entwickelt. Phallu ... soll ich sie dir tief einprägen?"
Sarin blieb wie vom Donner gerührt stehen und sah sich nach ihm um.
Galt... das... mir???
Hinter sich blickend, bekam sie dann auch mit, wie er das Gelächter seiner Freunde erntete und dann einen Schlag auf den Kopf von der Ledertasche einer anderen Schülerin bekam. Ihre Standpauke hörte Sarin noch, als sie bereits die Toilettenräume erreicht hatte. Still dankte sie sogar dem unbekannten Mädchen.
Gab es hier Spiegel? Wenn ja, dann starrte sich Sarin darin eine ganze Weile an.
Was hab ich getan?... Bin... Bin ich das?
Neugierig betrachtete sie das Wesen, dass sie da anschaute. Sie drehte sich ein paar Mal hin und her und kannte diese Wirkung – jedoch nicht von sich.
Das ist neu.
Ein Schmunzeln grub sich in ihre Mundwinkel und ein Hauch Rosa legte sich auf ihre Wangen.
Das würde Castus auch gefallen, oder?
Sie sprach innerlich mit ihrem Funkenfreund Cas.
Und Ian! Oh! Ich glaube, ich zieh das lieber nicht vor ihm an... sonst zieht er es mir vielleicht ein wenig zu ruppig gleich wieder aus! Hihihi.
Ein wohliger Schauer lief ihr über die Arme. Das war auf jeden Fall neu! Dieses Gefühl sich selbst schön zu finden. Aber wie man damit umging, wusste Sarin noch nicht so richtig, denn sonst hätte sie vielleicht einen schlagfertigen Spruch für den 'Rüpel' gehabt. Nein, schlagfertig war Sarin nicht. So stand sie ein Weilchen da und betrachtete die hübsche junge Studentin, die sie geworden war. Aber ihr Körper verlangte nicht nur nach Erleichterung und Reinigung, sondern auch nach Nahrung. Also genoss sie eine schnelle Dusche, kleidete sich erneut sehr sorgfältig, steckte sich die noch feuchten Haare wie gewohnt streng am Hinterkopf hoch und beeilte sich dann die Kantine zu finden.

Bibliothek... medizinische Versorgung... Moment! Eine Schwimmhalle???
Auf ihrem Weg sah Sarin so einiges, dass ihr wundervoll anmutete. Auch für das Leibliche Wohl war hier gesorgt.
Wann bin ich das letzte Mal schwimmen gewesen?
Sarin erinnerte sich nicht. Es war definitiv ZU LANGE her! Eine kleine Erinnerung ihrer kurzen glücklichen Kindheit, vor dem Tod ihrer Eltern wollte an ihrem Bewusstsein kratzen, aber da meldete sich wieder vorlaut ihr Magen und trieb sie weiter zu gehen. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes der Universität fand sie dann die Kantine.
Auweia....
Mit großen weiten Kulleraugen stand sie einen Moment kurz hinter dem Eingang und ließ den Strom an Menschen an sich vorbei fließen. Sarin blickte auf die vielen, runden Tische aus hellem Holz mit bunt bemalten Stühlen.
Oh jeh...
JETZ kam das beklemmende Gefühl die 'Neue zu sein' mit Macht zurück, dass sie erfolgreich in ihrem Zimmer verdrängt hatte. Sie sah die Schlange an der Essensausgabe.
Ok, bleib ruhig. Du schaffst das. Stell dir vor du bist Lucil an ihrem ersten Tag. Lächeln, ein bisschen gleichgültig drein schauen, als wenn das alles hier normal wäre...
Nur das das Sarin nicht so recht gelang.
Was muss ich machen? Wo soll ich dann hin? Wo sitzen?
Überall waren Leute und das Gewusel war wie ein verknotetes Wollknäuel.
...man muss sich offenbar mit einem Tablett anstellen und dann dann entlang dieses Tresens von den Speisen auftischen. Ah, Getränke gibt es in der anderen Ecke.
Sarin spürte wie nervös sie war. Der erste Eindruck in einer neuen Situation war immens wichtig. Unter den Schülern herrschen gewisse Regeln. Man gehörte schnell in irgendeine Schublade. Und plötzlich war sie sehr froh darüber, dass sie Jolantas Hilfe hatte umsetzen können und so wenigstens nicht sofort in die Kategorie 'hässliches Entlein' geschoben wurde. Ihre Kleidung würde sie wenigstens ein bisschen vor offenen Anfeindungen schützen. Nachtelfen waren nicht überall beliebt und oft gab es Vorurteile, die sich nur schwer abschütteln ließen. 'Halte deine Börse fest, wenn du einem Nachtelfen begegnest' war nur eines. Hier würde ihr 'besseres' Aussehen ihr hoffentlich ein wenig Zeit und Abstand verschaffen, Vermutungen ankurbeln, dass sie aus gutem Hause kam.
Verdammt noch mal, komm ich doch! Sarin! Also wirklich! Jetzt reiß dich mal zusammen!
Vor dem arroganten Butler hast du das doch auch geschafft.
Aber das hier waren alles Gleichaltrige, mehr oder weniger, wenn man den Entwicklungsstand verglich. Also straffte sie die Schultern, setzte ein möglichst neutrales Gesicht auf, vermischt mit einem kleinen Lächeln und holte sich ein Tablett.
Ehe sie jedoch dort ankam, wurde sie aufgehalten.
"S-sarin? Seid ihr das?"
Die Stimme kenn ich doch?
Clem tippte ihr zaghaft auf die Schulter und Sarins Lippen wanderten ganz automatisch in die Breite, als sie sich mit schwingendem Rock umdrehte und ihm am liebsten vor lauter Anspannung in die Arme gefallen wäre. Da stand er wie ein großer roter Leuchtturm inmitten des Sturms, der in ihr tobte. Aber ihre gute Erziehung und auch in bisschen Verstand hielt sie zurück. Aber eines ließ sie sich doch nicht nehmen. Sie trat nah an ihn heran und nahm kurz seine Hand, drückte sie, ließ sie los und faltete dann die eigenen brav vorm Schoß. Seine Wangen nahmen sofort an Farbe an, so dass sein Gesicht erneut wie ein roter Blütenstempel wirkte, der von ebenfalls roten Locken umrahmt wurde.
Ja, so kenne ich dich!
Sie mussten ein interessantes Bild abgeben. Der Rotschopf-Außernseiter, wie sie wusste und sie die hübsche 'Neue'. Vielleicht spielte ja das Schicksal mit und Sarin könnte Clem durch ihren 'mystischen Reiz des Neuen' zu etwas mehr Ansehen verhelfen, solange sie hier war? Manchmal konnten es die kleinsten Dinge sein, die einen in so einer Gesellschaft anhoben oder straucheln ließen. Sarin achtete immer auf solche Details und es war stets ihr Anliegen, ihren 'Kunden' – in diesem Fall Clem – das Bestmögliche angedeihen zu lassen. In ihren Kleidern, in ihrer Gegenwart sollte man sich nicht nur wohl fühlen, sondern... sie erfüllte auch gerne Wünsche wie eine kleine Zauberfee.
Wünschte jemand groß und stattlich zu sein, hatte aber einen etwas dicklichen Bauch, so konnte man mit etwas ihrer Hilfe darauf vertrauen, dass die Hülle jenen kaschierte und die Schultern straffte. Selbstbewusstsein und der damit verbundene Erfolg waren etwas, das man sich wirklich anziehen konnte. So war es auch mit Sarin eben vorm Spiegel geschehen. So griff sie nach seiner Blumenkapuze, ordnete sie in schon fast vertrauter Geste und versteckte so schnell die Blüte, die dort einen Fleck hatte. Sie lächelte ehrlich glücklich ihn zu sehen zu ihm auf und musterte ihn dann zufrieden. Er trug dieses mal eine dunkelgrüne Robe, was wirklich gut zu ihm passte.
Auf jeden Fall besser als die, die bei unserem ersten Treffen an hattest.
Das verunglückte Gewand hatte ihm auch überhaupt nicht gepasst. Dieses Mal wirkte er etwas 'ordentlicher'. Die Blüten waren dieses Mal weiß gehalten. Ihr Blick wurde warm.
Wann immer ich ihn sehe, möchte ich mich um ihn kümmern.
Clem lächelte ihr beinahe mit liebevoller Wärme entgegen.
"Ich habe gehört, dass einige Magier im Dorf vor der Stadt feststeckten, während die Belagerung sich in einen Angriffskrieg wandelte. Nachdem ich all die Tage nichts mehr von Euch gehört hatte, fürchtete ich schon ... ich bin froh, Euch wohlauf zu sehen. Wie geht es Euch ... dir?"
Er grinste auf.
„Oh, danke dir! Ja, mir geht es hervorragend. Es ist viel passiert, aber... können wir vielleicht etwas zu essen holen? Ich sterbe vor Hunger und ...uns dann irgendwo hinsetzten?“
Sarin sah sich etwas unsicher um und spürte die neugierigen Blicke. Sie grinste in Richtung Tresen und zeigte auf etwas, dass sie noch nie gesehen hatte.
„Ich glaube, ich brauche vielleicht ein bisschen Hilfe – sonst nehm ich mir noch lauter Sachen die mir dann den Magen verderben. Hat du gerade etwas Zeit? Kannst du mir was aussuchen?“
Damit hakte sie sich bei ihm unter und dirigierte ihn locker plaudernd in die Reihe. Neugierig beobachtete sie was er ihr so auf tat und lauschte etwaigen Erklärungen. Dann folgte sie ihm zu 'seinem' Platz in diesem Gewusel aus Studenten und setzte sich erleichtert zu ihm. Einen Moment lang sinnierte sie über das Essen und genoss die ersten Bissen sehr. Der Hunger machte alles köstlich, aber sicher war es das auch. Derweil überlegte sie, was sie Clem alles erzählen konnte und was besser nicht. Irgendwie vertraute sie ihm einfach... warum auch immer. Seine Art war einfach so ehrlich und aufrichtig, dass er ihr grundsätzlich sympathisch war. Das er Drogen mochte war jetzt auch nichts verwerfliches, wenn man halt Zeit und Muße dafür hatte. Sie selbst hatte damit ja auch keine Erfahrungen um sich ein Urteil anzumaßen. Sie kannte nur die negativen Beispiele bei Hofe. Sie fragte sich sowieso, was er noch wusste. Was hatte er durch seine Aufgabe sie damals vom Rat zu Lirdalia zu bringen so alles mitbekommen. Oder er hatte sie im folgenden Rausch dann doch für einen Traum gehalten? Schmunzelnd sonnte sie sich in seiner Nähe und fühlte sich einfach wohl. So richtig ungestört konnte man sich hier eh nicht unterhalten, wenn sie ihm nicht ganz offensichtlich ins Ohr flüstern wollte.
Obwohl ein bisschen Nähe ihn vermutlich gleich wieder zum 'stäuben' bringen könnte.
Sarin erinnerte sich mit einer gewissen Hitze schon gern an ihr letztes Zusammensein. Aber das sollte nun wirklich nicht 'öffentlich' gemacht werden. So lehnte sie sich nach dem Essen ein wenig vor, stützte sich auf den Ellenbogen, bog ihren Rücken ein wenig durch, dass er eine schöne geschwungene Linie bis zu ihrem schlanken Nacken und den aufgesteckten Haaren bildete und hörte ihm aufmerksam zu. Es gab so oder so so viele Fragen, die sie immer wieder einfließen lassen konnte:
„Sag mal, diese Schwimmhalle, ist die immer offen? Kann da jeder rein?“
Sie versuchte das Gespräch wie ein Pendel hin und her schwingen zu lassen, wartete bis er eines erklärt hatte, um dann weitere Fragen zu stellen.
„... Was hast du heute noch für Vorlesungen?“

„Könntest du mich vielleicht noch ein bisschen herum führen? Wohnst du eigentlich auch hier auf dem Campus?“
Aus dem Augenwinkel beobachtete sie ihre Umgebung aufmerksam. Gab es offensichtlich interessierte Blicke? Oder auch Neider? Zweiteres war immer schwierig, aber Sarin hatte nur einen Weg gelernt mit Neid umzugehen. Sie erwiderte ihn mit Liebenswürdigkeit, denn niemand konnte wirklich lange Groll im Herzen tragen, wenn er angelächelt wurde. Selbst Lucils neidische Feindinnen wurden zu ihren besten Freundinnen, als Sarin sie mit ihrer Kunst umwarb, ihren Groll in Seide wickelte wie Rouladen und sie in Schönheit marinierte.
Das Essen ist wirklich gut hier!
Kurz musste sie an Hyacinthus denken, wie aggressiv er ihr bei ihrer ersten Begegnung gegenüber getreten war und heute nannte sie ihn Freund. Jetzt gerade saß sie dem jungen Manne gegenüber, der sie nach der Ratsversammlung hatte in 'Arrest' bringen sollen. Es war also auch interessant für Sarin, was Clem in diesen sozialen Gefügen für eine Stellung hatte. Außenseiter konnte man aus vielerlei Gründen sein. Irgendwann brachte sie das Gespräch dann auch auf seinen Stundenplan und vielleicht ließ sich ja dieser auch ein bisschen mit ihrem abstimmen? Sarin war vor allem auf Jolantas Vorlesung morgen neugierig und wollte diese auf keinen Fall verpassen.
„Hast du vielleicht Lust mitzukommen?“
Ging das überhaupt?
„Runenkunde für Anfänger ist vielleicht etwas langweilig für dich, aber dann wäre ich nicht so allein und würde mich bestimmt wohler fühlen.“
Ein bisschen mit den Wimpern klimpern konnte dabei auch nicht schaden. Dabei setzte Sarin dieses Werkzeuge aber bei weitem nicht so hektisch flatternd ein wie ihre Cousine, sondern eher dezent, durch einen einzelnen tief ausholenden Augenaufschlag, leicht, flüchtig, aber doch so intensiv wie der Schlag eines Schmetterlings... Vielleicht fiel auch irgendwo fiel ein Sack Reis um! Oder der Schmetterling hatte sich mit einer Orkkäule bewaffnet?!
So oder so, Clam war ihr schon damals recht 'leicht' ins Netz gegangen und die Farbe seiner Wangen sprach dafür, dass sich ihr Einfluss auf ihn seit dem auch nicht geschmälert hatte.
„Was machen hier denn die jungen Magier um sich zu amüsieren? Mein allgemeines Studium ist schon ein Weilchen her, aber hier...“
Sie sah sich begeistert um.
„...das hier ist so viel aufregender, als bei uns.“
Zyranus wirkte trotz aller Disziplin so leicht und luftig. Mit Fleiß und Disziplin kannte sie sich aus, aber hier war alles ein bisschen freier. Das lag vor allen an den Studenten und der Neugierde auf das Leben, welche sie ausstrahlten. Im Laufe des Gesprächs teilte sie natürlich auch Clam ihren bisherigen 'Stundenplan' mit.
„Heute Abend kann ich nicht, aber morgen vielleicht.“
Schließlich erwartete sie Ian vor Mitternacht im Dorf zurück. Wenn es sich ergeben würde, könnte sie ihn vielleicht sogar mitnehmen? Aber das stand noch in den Sternen. Noch überrollten sie die Eindrücke viel zu sehr und ließen ihr Herz pochen, ihre Wangen leuchten und ihre Augen strahlen. Es gab aber auch so viel zu entdecken und Sarin war überglücklich in Clem ein vertrautes Gesicht gefunden zu haben. Irgendwann fragte sie ihn dann doch noch, obwohl sie sich nicht ganz sicher war, ob er überhaupt etwas in seinem Rausch mitbekommen hatte:
„Ich hoffe, Lirdalia war nicht erbost, dass ich unseren 'Nachhilfeunterricht' so plötzlich verlassen habe. Hat sie noch irgendwas gesagt?“
Nachhilfe...
Was war das nur, dass Sarin dabei an einen ganzen Marienkäferschwarm und feuchte Höschen denken musste. Verschmitzt biss sie sich auf die Unterlippe und unterdrückte ein freches kleines Grinsen, dass sich dennoch in ihre Mundwinkel stahl, auch wenn sie gleich darauf die Lippen aufeinander presste. Die Erinnerungen an die luftige Elfe und die Ereignisse waren etwas durcheinander geraten, aber sie ahnte noch, dass Lirdalia etwas gesagt oder gefragt hatte.
...etwas darüber, dass auch mit Manthala und meinem Glauben zu tun hatte... dem Träumen.
Traumhaft war auch dieses Badezimmer gewesen und die Rosenseife! Der zarte Duft hatte sie sogar bis aufs Schlachtfeld begleitet. Dann sah sie wieder zu Clem auf und hoffte ein paar Informationen und vielleicht auch seine angenehme Gesellschaft erhalten zu können. Dann lehnte sie sich doch näher zu ihm und flüsterte so, dass nur er es hören sollte:
„Was das Geschehen vor den Mauern angeht, da beantworte ich dir deine Fragen lieber ...wo anders. In Ordnung?“
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. Juli 2023, 10:20

Dass sich Sarin einmal so sehr über einen zufälligen Satz, irgendwo ins Holz geritzt, ärgern könnte, hätte sie wohl nicht gedacht. Es weckte jedoch etwas in ihr, dass es irgendwo hier in Zyranus jemanden gab, der seine Gabe nicht zu schätzen wusste. Schon immer hatte sie es als Privileg gesehen, magische Kräfte zu besitzen. Nicht jedes Lebewesen auf Celcia konnte sich derer bedienen. Umso verantwortungsvoller mussten jene damit umgehen, denen das Geschenk in die Wiege gelegt worden war. Sie war eine Ausnahme. Eine von vielen, verglichen aber mit ganz Celcia doch in der Unterzahl. Aber sie befand sich nicht länger im Reich der Nachtelfen. Sie war in Zyranus. Hier war Magie alltäglich und jene, die sie nicht beherrschten, eine so große Ausnahme, dass man mit ihnen vielleicht nicht einmal einen Hörsaal würde füllen können. Die Rede war natürlich von gebürtigen Zyranern. Es gab genug angereiste Gäste und Besucher der Stadt, die keine Magie beherrschten. Jetzt, da die Tore für die Soldaten der Belagerung offen waren, sowieso!
Aber Sarin musste sich eingestehen, dass man es als Zyraner einfach gewohnt war, magisch begabt zu sein. Man heiratete, bekam Kinder, die wiederum die Magie beherrschten. Die Richtung war zunächst uninteressant. So passierte es auch, dass diese Kinder in ein vorgeplantes Leben gestoßen wurden. Sie zeigten magisches Talent, sie kamen auf die Akademie - ihr Wille hatte kein Mitspracherecht. Aber die Nachtelfe kannte diese gesellschafltichen Formen nicht. Im Reich der Nachtelfen wurde mit Magiern nicht so verfahren. Sie hätte es höchstens auf die Pflichten einer adligen Tochter spiegeln können, die man von Geburt an bereits an die Hand eines Jünglings knüpfte. So wie es Dhansair bestimmt war, seinem Vater einen Erben zu zeugen und dann im Krieg zu fallen, damit der missratene Sohn nur noch ein Name im Stammbaum wäre.
Die vielen Eindrücke der Universität der Magie zu Zyranus ließen Sarins Gedanken allerdings kreisen und zogen sie so, zumindest für den Moment, von Dhansair weg. Sie dachte nicht einmal mehr an Iryan, als sie endlich die Kantine fand und zunächst nur etwas überwältigt im Eingangsbereich des großen Speisesaals stand. Interessanterweise suchten sich ihre Gedanken einen Weg zu dem verlegenen Naturmagier, der ihr in der Vergangenheit begegnet war. Und als hätte sie ihn allein dadurch heraufbeschworen, stand Clem Auerbruch plötzlich hinter ihr. Wieder trug er eine Robe mit blumiger Kapuze, aber dieses Mal war sie ihm weder zu groß, noch unpassend zu seinem Selbst. Das dunkle Grün stand ihm gut zu Gesicht, vor allem jetzt, da es einen Kontrast zu seiner Schamesröte bildete.
Die sanften, hellbraunen Augen glommen fast schon ein wenig Orange, als er Sarins Aufmachung vom Scheitel bis zur Sohle musterte. Ihm gefiel deutlich, was er sah, denn er schluckte mehrmals. Als die Elfe nach seiner Hand griff, quiekte er auf, dass einige andere Studenten in der Nähe sich verwirrt zu ihm umschauten. Einige kicherten. Clems Wangen glühten.
Sarins Versuch, seinen Ruf an der Universität zu steigern, indem er mit ihr - der schönen Fremden mit der fantastischen Lehrrobe! - gesehen wurde, schlug fehl. Zwar unterhielt man sich hinter vorgehaltener Hand bald auch schon über sie, aber die meisten tuschelten eher über den Naturmagier Auerbruch. Ob es ihm also helfen würde bei seiner Stellung an der Akademie, müsste sich noch zeigen. Clem versteifte sich indessen ganz auf Sarin - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Robe war weit, aber solange er sich nicht bewegte, konnte man durchaus sehen, dass eine Nachtelfe ihm leichter den Kopf verdrehen konnte als seine bevorzugten Rauschmittel. Er war bereit, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Sarin wollte zunächst einmal nur ihren Hunger stillen und Clem zeigte ihr schnell, wie der Essens-Alltag hier aussah.
Er griff für sich und Sarin jeweils ein Tablett. Dann stellten sie sich in einer bereits längeren Schlange an. Sie führte um mehrere Anrichten, auf denen das heute Angebot zu Türmen der Köstlichkeit drapiert worden war. Man konnte so viele Runden drehen wie man wollte. Es funktionierte fast wie ein nachtelfisches Buffett zu den Festlichkeiten der Stadtherrin, nur dass man sich hier wirklich jedes Mal auf's Neue hinten in der Schlange einreihte. Die Speisen gaben ein vielfältiges Angebot ab. Sarin entdeckte neue Dinge, von denen sie unmöglich wissen konnte, ob es natürliche Früchte waren oder die seltsamen Gemüsestifte und Obstverzierungen geschnitten worden waren. Alles roch so wunderbar. Einige Nachtische besaßen kunterbunte Farben und wackelten, als handelte es sich um Clems weich gewordene Knie.
"Das ist die Speise von Göttern", erklärte er und deutete auf einen Klumpen roter Wabbeligkeit, in dem winzige Furchtstückchen tanzten. "Du solltest dich aber lieber mit einer Hauptmahlzeit stärken. Die Universität bietet immer eine Auswahl aus Fleisch, Fisch und pflanzlicher Nahrung an." Der Naturmagier tischte sich etwas auf, das nach Kartoffelstampf mit Erbsen und Möhren aussah und goss eine helle Soße darüber. Er seufzte mit der Nostalgie eines Kindes, das sein Lieblingsgericht erhielt. Dann griff er sich noch eine Schale mit kleinen Pilzen. Sie waren mit einer zähen Kräuterpaste gefüllt und mit kleinen Paprikastücken bestreut worden.
"Ich glaube, ich brauche vielleicht ein bisschen Hilfe - sonst nehm ich mir noch lauter Sachen, die mir dann den Magen verderben." Clem musterte Sarin erneut. Dann stellte er seinen Teller samt Pilzschale kurzerhand auf ihr Tablett und nahm sich von Neuem. "Wenn du Fleisch möchtest, bist du allerdings auf dich gestellt", gestand er. "ich ernähre mich gänzlich fleischfrei. Ich mag es nicht, wenn Tiere für mich geschlachtet werden. Bei Milch und Eiern bin ich allerdings schwach. Ich liebe Käse." Er gluckste und griff zu einigen Käsehäppchen, um sich daraus einen Turm für seinen Teller zu stapeln.
Wenig später saßen er und Sarin an einem der Tische, etwas abseits vom großen Trubel. Die Aussicht auf den großen Platz zwischen den Univeristätsgebäuden konnte man dennoch sehen und Sarin fand sogar eine rechteckige Stelle, auf der in wärmeren Jahreszeiten sicher Gras wuchs. Vielleicht sogar Blumen. Sie interessierte sich allerdings für andere Informationen und löcherte Clem mit ihren Fragen. Der junge Magus lauschte immer nur lang genug, bis er eine Antwort parat hatte. So fand ihr Gespräch in einem lebhaften Wechsel aus Fragen, Antworten und gelegentlichem Essen statt.
"In die Schwimmhalle dürfen alle Studierenden und Mitarbeiter der Universität - das geht vom Professor für angewandte Luftmagie bis hin zu unserem goblinischen Hausmeister. Sie ist tatsächlich ganztägig geöffnet, außer am ersten Tag einer neuen Woche und zu den praktischen Wassermagie-Lektionen." Er schmunzelte. "Der Ruhetag wird für die Wartung und Reinigung genutzt. Die praktischen Unterrichtseinheiten dienen sowohl Wasser- als auch Luftmagierin zur Übung. Eigentlich wird die Halle mehr dafür genutzt als für die körperliche Ertüchtigung. Magier sind nicht so sportlich affin wie andere." Er lachte, denn er zählte auch sich mit dazu. "Du kannst jedoch auch nachts baden. Wir haben einige nachtelfische Magier und Magierinnen hier, die nicht benachteiligt werden sollen."
"Was hast du heute noch für Vorlesungen?"
Clem unterbrach seine Mahlzeit. Er kramte in bislang verborgenen Innentaschen seiner Robe umher, bis er ein kleines Buch zückte. Er schlug es an einem Lesezeichen aus Stoff auf und tippte kurz auf das Papier. "Hm. Ich habe nachher noch eine Vorlesung in theoretischer Erdmagie zum Thema Erde und ihre mineralischen Inhaltsstoffe. Als Naturmagier sollte man das wissen." Er stöhnte. "Sehr trockene Kost." Schließlich drehte er das Büchlein und zeigte Sarin die Seite. Sie glich einem der celcianischen Wochenkalender, die im Reich der Nachtelfen gar nicht so leicht zu erstehen waren. Dort führte man eher Mondkalender und das, obwohl nur wenige Bewohner jemals den Mond wirklich zu Gesicht bekamen. "Am Abend habe ich noch eine Vorlesung in Naturmagie zum Thema Pollenflug. Heute ist nur theoretisches Wissen dran. Ich könnte beides aber sausen lassen, falls du ... irgendwie Hilfe brauchst." Schon wieder errötete er, wich Sarins Blick aus und schmulte stattdessen auf seinen Teller. Ehe er diese Andeutung noch weiter ausführen musste, stopfte er sich hastig Kartoffelstampf in den Mund. Das führte aber nur dazu, dass Sarin Gelegenheit bekam, ihm noch mehr Fragen zu stellen.
"Könntest du mich vielleicht noch ein bisschen herumführen? Wohnst du eigentlich auch hier auf dem Campus?"
Er nickte. Das galt wohl ihrer letzten Frage. Hastig schluckte Clem den jüngsten Bissen herunter. "Ich könnte im Haus meiner Tante wohnen, aber ich bevorzuge es doch, selbstständig zu sein." Es klang ganz und gar nicht danach, sondern vielmehr nach dem Wunsch, dem Kontrollblick der Verwandten zu entkommen. "Ich hab ein Zimmer im Gebäudekomplex für Naturmagier, teile es aber mit weiteren Studenten. Falls du ... äh ... also ... mich besuchen willst, musst du vorher Bescheid geben, weil ..." Er fächelte sich Luft zu. Allein die Vorstellung, was alles geschehen könnte, überforderte ihn arg. So war er dankbar, dass noch eine andere Frage auf Antwort wartete. "Ich führe dich gern herum. Gibt es denn etwas Bestimmtes, das du sehen möchtest? Im Grunde haben wir hier hauptsächlich Hörsäle und Unterkünfte für die Studenten."
So bot Sarin ihrerseits Clem an, sie zu begleiten und eine Vorlesung bei Jolanta Synapse zu hören. "Runenkunde für Anfänger ist vielleicht etwas langweilig für dich, aber dann wäre ich nicht so allein und würde mich bestimmt wohler fühlen."
Wo Clem bislang bei jeder Näherung sofort knallrot geworden war, wich ihm nun jegliche Farbe aus dem Gesicht. Er begann zu stammeln, dann zu japsen und musste sich schließlich ans Herz fassen, damit es sich hoffentlich schnell beruhigte. Seine Locken veränderten sich. Sie entkringelten sich und reckten sich nun über seine Stirn hinweg wie Ranken, die nach Sarin greifen wollten. Zwischen ihnen formte sich eine dicke Knospe, die plötzlich erblühte und einen Schwall goldgelbern Pollenpuder über Sarin regnen ließ. "I-ist das etwa ... ein ... eine ... VERABREDUNG?!?!"
Ringsum hielten die studierenden Magier inne. Alle warfen Clem einen Blick zu. Zyraner, die ihn bereits zu kennen schienen, grinsten breit. Ein Grüppchen Eismagierinnen rümpfte über den Anblick die Nasen, während einige Jungen in Roben sich nicht oft genug gegenseitig in die Rippen stoßen konnten. Sie scherzten und lachten, bis einer Clem zurief: "Na, du Samenschleuder? Hast dich mal wieder nicht unter Kontrolle? Tja, die Pubertät, was? Hahahaha!"
Jene Knospe, welche eben noch direkt aus seinem Haar heraus erblüht war, senkte ihre weiten roten Blüten nun über Clems Gesicht herab und verbarg die dortige Röte. Er presste das weiche Blütenmaterial gegen seine Haut. Er war kein Erdmagier, so konnte er nun nicht einfach im Boden versinken, um der Peinlichkeit zu entkommen. Die Studenten lachten, einige zeigten mit Fingern auf ihn.
Und dann war es vorbei. Von einen auf den anderen Moment beruhigte man sich wieder und ging dem Alltag nach. Niemand machte sich langfristig über Clem lustig. Dass er aber bereits seinen Ruf weg hatte, schon vor Sarin, war klar. Und just als die Blüten aus seinen Locken fielen und wie große, weiche Taschentücher über dem Essen lagen, schaute der Naturmagus beschämt zu Sarin empor. "T-tur mir leid", murmelte er, griff nach einem Blütenblatt und schneuzte sich damit die Nase.
"Was machen hier denn die jungen Magier, um sich zu amüsieren? ... Ich hoffe, Lirdalia war nicht erbost, dass ich unseren Nachhilfeunterricht so plötzlich verlassen habe. Hat sie noch irgendwas gesagt?"
Erneut wanderte das Blut aus Clems Körper bis in seinen Kopf. Er wedelte in Sarins Richtung. "B-bitte ... kann ich solche Fragen ... auslassen? I-ich ... bin nicht mal ein typischer ... also ... ich lese. Oder kümmere mich um meine Pflanzen. Ich ..." Er atmete tief durch, um seinen Körper bloß nicht erneut in Wallung zu bringen. Außerdem zog er sich nun die Blütenkapuze über das lockige Haar. Nicht, dass die nächste Knospe der Erregung spross. "Lirdalia und der restliche Rat sind seit der Belagerung schwer beschäftigt. Ich hab sie nicht mehr gesehen, seit ... seit ... sie sagt, sie trägt jetzt besondere Unterwäsche. Uh-oh!" Er verbarg das Gesicht in Händen und sprach nun mehr zu sich selbst: "Warum passiert mir das immer wieder? Ich möchte doch einfach nur den Tag überstehen." So hörte er Sarins letztes, gewispertes Angebot nicht mehr. Das war vielleicht auch besser so. Clem litt und wusste nicht, wo er sich verstecken konnte. Er schickte Sarin aber auch nicht fort, dazu genoss er ihre Gesellschaft dann doch viel zu sehr. Nicht nur, weil sie in ihm solche Reize weckte, sondern weil sie sich überhaupt aufrichtig für ihn zu interessieren schien.
Auch eine Spätpubertät konnte zum reinsten Chaos werden. Clem war extrem spät dran. Das machte es für ihn nicht einfacher.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Montag 3. Juli 2023, 11:08

Das Essen, was Sarin sich unter Clems Anleitung zusammen stellte war einfach:
„Köstlich!!“
, stieß sie mit großen Augen erstaunt auf. Kartoffeln mochte ihr Magen und auch die Pilze. Sarin kannte einige der Speisen vom Hof ihrer Königin, aber als 'Angestellte' griff sie gern auf einfache Dinge zurück. Trotzdem liebte sie die schönen Dinge. So hatte sie sich kunstvoll mit einem Löffel eine Schale aus einem Ring Kartoffelstampf auf ihrem Teller geformt, gebratene Pilze in Kräutern und etwas gerührtes Ei dazu gegeben. Darüber zerfloss in Flocken goldene Butter und verband die Aromen zu einem kulinarischen Gedicht. Den 'göttlichen' Nachtisch hatte sie sich natürlich auch genommen, aber behielt ihn sich für später auf. Erst einmal musste sie sich stärken und nicht nur ihr Hunger ließ sie die köstliche Mahlzeit genießen – sondern auch die Gesellschaft. Mit einem strahlenden Augenaufschlag bedankte sie sich bei Clem, während dieser so lieb all ihre Fragen beantwortete. Er berichtete ausführlich von der Schwimmhalle und Sarin horchte auf, als er sagte:
"...Wir haben einige nachtelfische Magier und Magierinnen hier, die nicht benachteiligt werden sollen."
Es war ein merkwürdiges Gefühl, dass sie vielleicht ihren 'Artgenossen' ausgerechnet hier über den Weg laufen könnte. In Bruchteilen von Sekunden huschten Gedanken durch ihren Kopf:
Was wenn mich jemand hier erkennt? Wer könnte es sich leisten hier zu studieren? Doch eigentlich nur Söhne und Töchter aus vornehmen Häusern und die sind manchmal... etwas anstrengend. Hm... Ich bin mit meinem echten Namen hier eingetragen und sie könnten ihren Familien in der Heimat davon schreiben. Dann würde auch Mentara früher oder später davon erfahren, dass ihr Plan mich nach Morgeria zu verheiraten fehl geschlagen ist. Vielleicht weis sie es ja schon... aber würde sie etwas unternehmen? Wäre das schlimm? Was wird wohl Onkel Jafar denken, wenn er plötzlich erfährt, dass ich Studentin in Zyranus bin, anstatt Legehenne in Morgeria? Sollte ich ihnen schreiben?
Sarin durfte sich aber in ihren Sorgen nicht zu weit verzetteln. Es gab noch so viel, dass sie wissen wollte.
"Was hast du heute noch für Vorlesungen?"
Clem zeigte ihr sein Büchlein Es glich einem der celcianischen Wochenkalender.
So einen brauch ich auch.
"Am Abend habe ich noch eine Vorlesung in Naturmagie zum Thema Pollenflug. Heute ist nur theoretisches Wissen dran. Ich könnte beides aber sausen lassen, falls du ... irgendwie Hilfe brauchst."
„Praktisches Büchlein.“
, kommentierte Sarin. Schon wieder errötete er, wich Sarins Blick aus und schmulte stattdessen auf seinen Teller.
Er ist soooo süß!! Ich muss aufpassen, dass ich ihn nicht zu sehr für mich ...vereinnahme. Sicher würde er nicht nein sagen, aber … Sei lieb Sarin! Er ist kein Nachtisch, den du einfach so vernaschen kannst!
Die sinnlichen Momente bei Lirdalia und ihr damals geplanter 'Nachhilfeunterricht' schwelten noch in ihrem Unterbewusstsein, aber würden wohl nicht mehr stattfinden.
Außerdem wartet Ian auf mich.
Sarin seufzte fast ein wenig wehmütig auf und klimperte unbewusst mit den Wimpern. War das alles schon so lange her? Den Rotschopf in Sachen Liebesleben zu 'desensibilisieren' erschien immernoch eine lobenswerte Aufgabe, so leicht wie er auf ihre Reize ansprang. Es reizte ihr Selbstbewusstsein und fühlte sich einfach gut an – natürlich. Aber da wartete um Mitternacht ein liebevoller Liebhaber auf sie, der es mehr als nur verdient hatte, dass sie ihre Versprechen einhielt. Also schüttelte sie den Kopf und erwähnte, dass sie abends noch etwas vor hätte, aber den Nachmittag würde sie wirklich gern hier mit ihm verbringen.
"Könntest du mich vielleicht noch ein bisschen herumführen? Wohnst du eigentlich auch hier auf dem Campus?"
Er nickte. Das galt wohl ihrer letzten Frage. Hastig schluckte Clem den jüngsten Bissen herunter.
"Ich könnte im Haus meiner Tante wohnen, aber ich bevorzuge es doch, selbstständig zu sein....Ich hab ein Zimmer im Gebäudekomplex für Naturmagier, teile es aber mit weiteren Studenten. Falls du ... äh ... also ... mich besuchen willst, musst du vorher Bescheid geben, weil ..."
Er fächelte sich Luft zu.
Auweia, ist das süß!
„Ich nehme an, es ist nicht schicklich wenn sich unterschiedliche Magie-Studenten gegenseitig besuchen? Darf man sich überhaupt in den Wohnheimen besuchen? Ich kenne mich mit den Gepflogenheiten und den Regeln noch nicht aus.“
Sarin ahnte zwar, dass Clems Andeutungen in die Richtung ging, was er sich vorstellte, wenn er noch mal mit ihr allein sein dürfte, doch so wie sie es formulierte, gab es viel Raum in alle Richtungen. In ihrer 'Jugend', die ja in Elfenjahren zwar noch nicht sooo lang vorbei war, aber sie eben nie wirklich viel Möglichkeiten gehabt hatte sich auszuprobieren, da war ein Studentenleben unmöglich gewesen. Als Tochter eines Nachtfürsten hatte sie nur Privatunterricht erhalten, der zwar sehr effektiv gewesen war, aber die Freuden und Tücken des Studentenlebens hatte sie nie gekostet. Sie lockten mit ihrer Vielfalt und den vielen Unterschieden, dem Reiz des Unbekannten. Sarin fühlte sich hier sehr wohl und wollte so viel von dieser Welt in sich aufsaugen wie nur ging.
"Ich führe dich gern herum. Gibt es denn etwas Bestimmtes, das du sehen möchtest? Im Grunde haben wir hier hauptsächlich Hörsäle und Unterkünfte für die Studenten."
So bot Sarin ihrerseits Clem an, sie zu begleiten und eine Vorlesung bei Jolanta Synapse zu hören.
"Runenkunde für Anfänger ist vielleicht etwas langweilig für dich, aber dann wäre ich nicht so allein und würde mich bestimmt wohler fühlen."
Wo Clem bislang bei jeder Näherung sofort knallrot geworden war, wich ihm nun jegliche Farbe aus dem Gesicht. Sarin zuckte etwas zusammen und hob leicht fragend die Schultern.
Hab ich was falsches gesagt?
Er begann zu stammeln, dann zu japsen und fasste sich ans Herz.
Was.. kriegt er keine Luft? Hat er sich verschluckt?
Seine Locken veränderten sich. Sarin sah verblüfft mit großen Augen zu, was da mit ihm geschah. Sie entkringelten sich und reckten sich nun über seine Stirn hinweg wie Ranken, die nach Sarin greifen wollten. Zwischen ihnen formte sich eine dicke Knospe, die plötzlich erblühte und einen Schwall goldgelbern Pollenpuder über Sarin regnen ließ.
...HUCH...?
"I-ist das etwa ... ein ... eine ... VERABREDUNG?!?!"
Ringsum hielten die studierenden Magier inne. Alle warfen Clem einen Blick zu. Zyraner, die ihn bereits zu kennen schienen, grinsten breit. Ein Grüppchen Eismagierinnen rümpfte über den Anblick die Nasen, während einige Jungen in Roben sich nicht oft genug gegenseitig in die Rippen stoßen konnten. Sie scherzten und lachten, bis einer Clem zurief:
"Na, du Samenschleuder? Hast dich mal wieder nicht unter Kontrolle? Tja, die Pubertät, was? Hahahaha!"
Jene Knospe, welche eben noch direkt aus seinem Haar heraus erblüht war, senkte ihre weiten roten Blüten nun über Clems Gesicht herab und verbarg die dortige Röte. Er presste das weiche Blütenmaterial gegen seine Haut. Er war kein Erdmagier, so konnte er nun nicht einfach im Boden versinken, um der Peinlichkeit zu entkommen. Die Studenten lachten, einige zeigten mit Fingern auf ihn.
Sarin spürte Wut in sich aufwallen.
Was bilden die sich ein! Wie kann man nur so...
Wenn sie schlagfertig gewesen wäre, wäre sie vielleicht aufgesprungen und hätte diesem dummen jungen eine Ohrfeige oder etwas verbal passendes um die Ohren geschleudert, aber das war nicht Sarin. Sie blieb ruhig sitzen und fühlte nur Mitleid. Und dann war es auch schon vorbei. Von einen auf den anderen Moment beruhigte man sich wieder und ging dem Alltag nach. Niemand machte sich langfristig über Clem lustig. Dass er aber bereits seinen Ruf weg hatte, schon vor Sarin, war klar. Und just als die Blüten aus seinen Locken fielen und wie große, weiche Taschentücher über dem Essen lagen, schaute der Naturmagus beschämt zu Sarin empor.
"T-tur mir leid"
, murmelte er, griff nach einem Blütenblatt und schnäuzte sich damit die Nase.
Er braucht wirtlich Nachhilfeunterricht! Ach Mist! Ich wünschte ich könnte ihm helfen. Er hat SO VIEL Potenzial... Potenz? Ja, deswegen sind sie alle hier bestimmt heimlich neidisch. Pah!.. Ach, der Arme. Er schafft es nur nicht seine Kräfte zu kontrollieren... in die rechten Bahnen zu lenken.
Sarins Helferkomplex lief auf Hochtouren. Sie würde ihm wirklich gerne helfen. Nur befürchtete sie, dass ihre Bemühungen keine 'Früchte' tragen würden, da sie nicht so recht wusste was genau Clem helfen könnte...
Wenn er lernen würde seine Energien zu fokussieren... gezielt zu entladen, wann und wie ER es will, wäre er sicher ein großartiger Magier. Aber... in einem haben sie wohl Recht. ...Potenz treibt in der Pubertät oft merkwürdige Blüten. Aber... sie machen ihn auch so schön!
Sarin war definitiv im Club Clem! Der junge Magier war so reizend in seiner unbeholfenen Art. Es gab kaum etwas ehrlicheres als so einen Ausbruch an Magie und Ehrlichkeit war für die gebürtige Nachtelfe etwas kostbares! Also lenkte sie ihn von der Peinlichkeit wieder ab und stellte einfach weiter ihre Fragen, während sie sich ein bisschen von dem Goldpuder von einem Unterarm klopfte.
"Was machen hier denn die jungen Magier, um sich zu amüsieren? ... Ich hoffe, Lirdalia war nicht erbost, dass ich unseren Nachhilfeunterricht so plötzlich verlassen habe. Hat sie noch irgendwas gesagt?"
Erneut wanderte das Blut aus Clems Körper bis in seinen Kopf. Er wedelte in Sarins Richtung.
"B-bitte ... kann ich solche Fragen ... auslassen?“
Sarin nickte verständig.
„Natürlich. Du musst nicht.“
Sie war ein wenig überrascht, dass ihn diese Frage so aus dem Konzept brachte. Gleichzeitig machte sie seine Reaktion doch ein wenig neugierig auf was wohl geschehen war, nachdem sie gegangen war?!? Raum für Phantasie gab es da viel, aber wenn müsste sie wohl die Luftelfe fragen, denn inwieweit man auf Clems Ausführungen im Drogenrausch vertrauen dürfte, war fraglich.
„I-ich ... bin nicht mal ein typischer...“
...ein typischer ...'was'?
„ ... also ... ich lese. Oder kümmere mich um meine Pflanzen. Ich ..."
Er atmete tief durch und zog sich die Blütenkapuze über das lockige Haar.
"Lirdalia und der restliche Rat sind seit der Belagerung schwer beschäftigt. Ich hab sie nicht mehr gesehen, seit ... seit ... sie sagt, sie trägt jetzt besondere Unterwäsche. Uh-oh! ...Warum passiert mir das immer wieder? Ich möchte doch einfach nur den Tag überstehen."
Zu ihrem letzten Satz, den er wohl so oder so nicht gehört hatte, kam sie garnicht mehr. Auch Sarin war etwas errötet und blinzelte ein paar Mal schnell, bis sie dann vielleicht deutlich perplex und durchaus unbedacht nachplapperte:
„Lirdalia trägt meine Unterwäsche???“

Einen Moment lang herrschte vollkommene Stille in ihrem Kopf.
Ups... hab ich das gerade laut gesagt?
Vorsichtig begann sie sich umzusehen. Starrte jemand auffällig oder blinzelte erstaunt? Sie und bestimmt auch Clem wollten ganz gewiss das Ratsmitglied in keinem schlechten Licht darstellen! Gerüchte bei Hof machten schnell die Runde und konnten den Ruf einer Person schnell beschädigen. Aber...
Hat das jemand gehört?
Und wenn, was machte es? Skandale waren immer vielschichtig. Man konnte mit ihnen arbeiten, oder gegen sie – was meistens nicht gut ausging.
Mist... was mach ich, wenn das die Runde macht? Lirdalia trägt meine Unterwäsche... Hm... neuste Mode? Könnte man nutzen. Etwas positives draus machen!
Natürlich dachte Sarin gleich wieder in Themengebieten wie die ihrer Schneiderei. Das so ein Satz auch ganz anders aufgenommen konnte, kam erst nachträglich.
Oh... Moment, das könnte auch anders ausgelegt werden. Das die Luftelfe und ich...
Sarin stolperte über ihre eigen Vorstellungskraft. So war das mit der Kreativität. Sich selbst und die wunderschöne Elfe zusammen in den Kissen und Schleiern zu sehen, … das viel wahrlich leicht. Und dazu trug Lirdalia auch nichts weiter außer ihr kleines Marienkäferhöschen. Sarin schmunzelte verhalten.
Aaaaber.... ich muss diese Information schnell in die rechte Bahn lenken, falls... und bevor sowas die Runde macht!
Also kommentierte sie ihren eigenen Ausruf strahlend:
„Ihr gefällt meine Wäsche?! Das ist ja toll! Dann werde ich weitere Stücke dieser Kollektion für sie nähen.“
Da waren die Stichworte: Kollektion und Nähen. Das ließ auf Schneiderarbeiten schließen und nicht auf ein 'Stelldichein'. Außerdem hatte Sarin schon vorher mit dem Gedanken gespielt, sich hier in Zyranus als Meisterschneiderin zu etablieren. Nur hatten die äußeren Umstände all ihre Pläne, Wünsche und Gedanken dazu wieder verworfen. Dass sie nun trotzdem hier saß, mit Clem, weiter träumen durfte – das erschien ihr wie ein kleines Wunder. Sogar ihr kleiner Ausrutscher passte mit etwas Glück ins Bild. Und wenn nicht, war es auch nicht schlimm. Jetzt war es nur wichtig Lirdalia, Clem und auch sich selbst vor zu schlechter Nachrede zu schützen. Sarin lächelte bewusst breit und sehr zufrieden, als ginge sie bereits neue Schnittmuster durch.
Was sie auch tat.
Ihre Kreativität war angefacht und die niedlichen kleinen roten Käferchen würden sich auf Wäsche mit etwas mehr Stoff als dem Original sicher sehr gut machen. Sarin dachte an kleine Höschen, die den Po zur Hälfte bedeckten und vielleicht sogar an verspielte Rüschenwellen an der Kehrseite, oder Spitze als Umrandung? Auch die winzigen Dreiecke, die sie auf ihrer Reise hier her aus der Not heraus entworfen hatte, könnte man so ein wenig 'versüßen. Brustwickel huschten durch ihre Gedanken, mit mal mehr oder mal weniger Stoff. Sogar zwei sich küssende Käferchen, die gerade so groß waren um kleinere Brüste zu halten krabbelten durch ihren Kopf.
Käferchenmode... hihi.
Sie musterte Clem, der sicher als Naturmagier absolut nichts gegen Käferchen hatte, sie vermutlich sogar noch mehr schätze als Sarin, die noch nie in Natura einen Marienkäfer gesehen hatte. Wüsste besagter Magier allerdings worüber sie gerade nachsann, so hätte er sie sicher gleich noch mal bestäubt. Da der Winter noch nicht ganz vergangen war, so würde sie vermutlich auch noch nicht all zu bald in diesen Genuss kommen... außer...
„Clem, gibt es eigentlich hier so etwas wie Gewächshäuser? Ich hab mal bei uns in den unterirdischen Gärten eines gesehen, das war durch Magie erleuchtet und dort wuchsen so wunderschöne Pflanzen das ganze Jahr über...“
Das war hoffentlich ein Thema in dem sich Clem wohl fühlen konnte. Instinktiv zog sie ihre Manschetten an den Armen etwas herunter um ihre Hände zu bedecken. Für den Fall zu starker Sonneneinstrahlung hatte sie sie so genäht, dass sie sie umklappen konnte und eine kleine Schlaufe auf der Innenseite, die man über den Daumen schlingen konnte. Dann hielt alles dort, wo man es haben wollte. Genauso hatte sie eine Kapuze im Rücken des Gehrocks eingenäht, die man bei Sonnenschein dann heraus ziehen und aufsetzten konnte. Sie müsste nur kurz den Kragen öffnen. So hielt sie das peinliche Gespräch am laufen und lenkte es behutsam und langsam in Gefilde, wo sie sich beide helfen und ergänzen konnten.
„...und weist du vielleicht was man so in der Schwimmhalle trägt? Gibt es so etwas wie Bademode?“
Sarin war ganz in ihrem Element und darin leicht zu begeistern. Die Aussicht ihre Kreativität hier vielleicht ein bisschen ausleben zu dürfen, beflügelte. Es machte sie glücklich.
Unbewusst hatte sie eine Hand in ihre Rocktasche verschwinden lassen und streichelte das Nähkästchen in dem Cas ruhte. Vielleicht teilte sie so unbewusst ihr Glück mit ihm.
Den Nachmittag wollte sie gern mit Clem verbringen und es war für sie auch in Ordnung, wenn er einen Kurs für sie verschob. Aber nicht mehr! Es standen zwar schon einige Punkte auf ihrer Wunschliste, aber sie wollte ihn nicht ausnutzen. Schwimmen gehen war einer, aber dafür brauchte es sicher einen Badeanzug, den sie nicht hatte. Auch war sie sich noch nicht sicher, ob sie am Tage oder Nachts dort hin wollte, denn anderen Nachtelfen über den Weg zu laufen, machte sie nervös. Still betete sie für sich sehr kindlich, denn sie fühlte sich in eine Jugend versetzt, die ihr viel zu früh genommen worden war:
Liebe Manthala. Bitte mach, dass ich das hier noch ein Weilchen genießen kann.
, denn jederzeit konnten Dinge geschehen, die sie teils herbei sehnte, wie eine Spur zu Dhan zu finden, aber auch wieder von hier fort führen würden. Und es gefiel ihr hier. War das egoistisch? Vielleicht. Nach all dem was sie erlebt hatte, wünschte sich ihre Seele einfach ein bisschen Ruhe und Ablenkung. Ihr Herz brauchte Liebe und Wärme und ihr Körper... Ertüchtigung – in der ein oder anderen Form.
Schwimmen stand also recht weit oben auf der Liste, aber erst weit nach der Vorlesung bei Jolanta am kommenden Tag. Davor kam noch die Sorge um Mall und natürlich das Versprechen um Mitternacht zurück im Dorf bei Ian zu sein.
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Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Samstag 8. Juli 2023, 09:00

Oftmals genügten simple Zutaten, um ein Essen unvergesslich zu machen. Wenn es allerdings noch durch Optik und kleine Details glanzvoll zur Schau gestellt wurde, verwandelte es sich zu einem wahren Gaumenschmaus. Das Auge aß eben mit und so konnte Sarin nicht anders als ihren bis zum Rand gefüllten Teller als köstlich zu bezeichnen. Wer auch immer in der Küche der Universität arbeitete, konnte unmöglich ohne Magie solche gastronomischen Wunder bewirken! Oder aber jemand verstand in Sachen Kochen sein Handwerk so gut wie Sarin auf dem Gebiet der Textilien.
Clem schaute immer wieder verstohlen zu der Nachtelfe hinüber, wann immer sie mit Verzückung einen Bissen zu sich nahm. Er beobachtete sie sehr genau, ohne wirklich zu starren. Das schien er wiederum perfektioniert zu haben. Clem könnte einen guten Spion abgeben, allerdings nur was seine Beobachtungsgabe anging. Bei jeder weiblichen Zielperson in seiner Nähe würde er sich wohl durch massiven Pollenflug verraten. Sobald der junge Naturmagier nervös wurde, verlor er die Kontrolle. Solange Sarin aber nicht auf zweideutige Tuchfühlung ging, ließ sich mit ihm ein mehr als angenehmes Gespräch führen. Er war freundlich, höflich und darüber hinaus auch hilfsbereit. So schob er Sarin ohne zu zögern seinen Notizkalender zu, nachdem er die Seite der aktuellen Woche herausgerissen hatte.
"Möchtest du ihn haben?", fragte er und würde ihn ihr definitiv überlassen, sollte sie mit Ja antworten. "Ich lasse mir von meiner Tante einfach einen neuen mitbringen. Sie wird mir das nicht verwehren, da es wichtig ist, dass ich all meine Termine irgendwo eintragen kann. Vor allem die Pflichtdienste bei den Abgesandten." Er seufzte, schmunzelte dabei aber. "Die kann ich leider nicht einfach sausen lassen. Meine Familie zählt darauf, dass ich viele Kontakte knüpfe, gerade in den Reihen des Magierrates und dessen engster Mitarbeiter." Es klang nicht danach, als sei Clem jemals gefragt worden, ob er das überhaupt wünschte. Er ging jedoch nicht näher darauf ein, auch weil Sarin sich nach Sittengeboten zwischen Studenten unterschiedlicher Magie-Richtungen erkundigte. Ihm war es wesentlich wichtiger, ihre Neugier zu stillen als über seine eigenen Hintergründe zu erzählen. Nach diesen hatte sie schließlich nicht gefragt und so legte er keine Prioritäten in persönliche Informationen. Dass er Sarin jedoch alles beantworten würde, was er konnte, stand fest. Clem war ihr verfallen und neigte sich ihr entgegen wie eine junge Blume dem ersten Licht eines neuen Tages.
"Ich nehme an, es ist nicht schicklich, wenn sich unterschiedliche Magie-Studenten gegenseitig besuche? Darf man sich überhaupt in den Wohnheimen besuchen?"
Clem entlockten ihre Fragen zunächst ein Blinzeln. "Äh ... natürlich darf man das." Dann lachte er sogar amüsiert auf und wedelte energisch mit der Hand ab. "Zyraner mögen sehr strukturiert sein und Ordnung ist gerade auf dem Campus beinahe beliebter als Magie selbst, aber der Austausch von Ergüssen wird geradezu befürwor... äh ... äh....!!!" Clem stockte. Farbe stieg ihm erneut in die Wangen, um die Sommersprossen darauf zu vertilgen. Er fächelte sich zum wiederholten Male Luft zu, ehe er sich mit zwei Fingern in die Nasenwurzel kniff und die Augen zusammenkniff. "Geistige Ergüsse! So ist das gemeint! Ausgebildete Magier, Professoren und angesehene Zyraner beglückwünschen es, wenn verschiedene Perspektiven auch aufgrund unterschiedlicher Magie-Richtungen ausgetauscht werden. Magie arbeitet miteinander, nicht gegeneinander. Selbst gegensätzliche Richtungen können einander unterstützen. Es kommt auf den Kontext an." Er sprach wie aus dem Lehrbuch. Ein altes, staubiges Lehrbuch, dessen Weisungen nicht galten, wenn es sich um die in Zyranus unliebsame Ritualmagie oder gar Schattenmagie handelte. Trotzdem zeigte selbst dieser von Clem zitierte, alte Wälzer eine Offenheit, die man den bornierten Zyranern nicht unbedingt zutraute.
Der Naturmagus nickte. "Ja, es ist natürlich erlaubt, andere Wohnheime aufzusuchen. Nur das Wirken von Magie sollte man über die alltagsüblichen Zaubereien hinaus in den praktischen Unterricht verlagern. Streitigkeiten dürfen nicht auf magischem Wege ausgetragen werden. Es sei denn, man meldet sich zu einem Schlichtungs-Duell an. Ein solches Duell leitet man übrigens ein, indem man einen Stick als symbolischen Zauberstab vor die Füße seines Kontrahenten wirft. Besser betuchte Magier lassen sich vorher gern auch einen besonders prunkvollen, aber nicht magischen Zauberstab anfertigen. Man hat diese Tradition vom Adel übernommen. Dort werden meines Wissens nach aber Handschuhe geworfen." Er hob die Schultern an und zeigte einmal mehr, dass er nicht der typische Magier war, sondern bisweilen ein wenig hinterwäldlerisch. "Ich halte es zumindest für eine bessere Idee, einen Stock zu werfen als Handschuhe. Die sind kostbar, gerade bei dieser Kälte." Sein Blick wanderte zu der breiten Fensterfront. "Aber es wird wärmer. Bald strecken junge Halme ihre Köpfe aus der Erde und das Grasland macht seinem Namen wieder alle Ehre. Ich freue mich auf Spaziergänge inmitten..." Er zuckte erneut zusammen. "Oh! Kann man überhaupt noch hinaus? Wegen der missglückten Belagerung, meine ich. Ist das gesamte Grasland verwüstet?" Besorgt suchte er eine Antwort in Sarins Blick, verlor sich aber schnell in ihren Augen. Sie konnte sehen, wie er ihrem Bann zum Opfer fiel, seine Schultern sich lockerten und sein Blick sich etwas träumerisch verklärte, ohne dass die Röte verschwinden wollte. Es war also auch ebenso wenig verwunderlich, dass er so immens reagierte, als Sarin ihn einlud, der Seminarvorlesung für Runenkunde zu lauschen. Clem bekam es direkt in den falschen Hals. Im Glauben, zu einem Rendevous eingeladen worden zu sein, vergaß er beinahe zu atmen. Mehr noch, seine Reaktion zeigte sich so lautstark, dass andere Studenten nicht nur fragend die Köpfe herum warfen. Einige machten sich auch offen über Clem lustig. Damit schürten sie allerdings auch Sarins Wut. Sie kochte innerlich, dass auch ihre Wangen fast rot anlaufen wollten. Wobei es auf ihrer blassen Haut eher einem dunkleren Ton mit violetter Nuance gleichkam. Wirklich rot wurde sie so nicht. Aber Sarin konnte nach all den Jahren als stummes Mauerblümchen in den Schatten noch nicht aus ihrer Haut. Nicht immer und nicht überall. Ihr fehlte es an Erfahrung, solchen Momenten mit einem schlagfertigen Konter zu begegnen, zumal man diesen auch noch ohne Stottern in der Stimme hervorbringen müsste. Daran scheiterten die meisten armen Seelen, denen man auf diese Weise übel mitspielte und anschließend machten sie sich durch ihren Mut nur noch lächerlicher. Es war zum Höhlenasselnmelken!
Überraschend war, dass der Spaß auf Clems Kosten so schnell wieder beendet war wie er begonnen hatte. Die Studenten kümmerten sich schnell wieder um ihre eigenen Belange und jeder ging seinem Tagwerk nach als sei nie etwas geschehen. Sie alle hatten sich kurzzeitig amüsiert und sofort wieder vergessen - außer Clem und damit verbunden auch Sarin. Er würde es niemals vergessen. Diese Momente suchten ihn heim, wenn er nachts allein im Bett lag und kein Auge zubekam. Diese Erinnerungen konnten Seelen schlimmer belasten als das Erlebte selbst.
Aus nachtelfischer Wut ohne Ventil wurde Mitleid, vor allem als Clem sich auch noch entschuldigte. Sarin wusste ihm nur leider nicht zu helfen, im Augenblick nicht. Sie versuchte es mit Ablenkungen und nahm so ebenfalls den Weg des Alltags ein. Ihrer bestand darin, Clem Löcher in den Bauch zu fragen. Es funktionierte! Er beruhigte sich rasch, weil er sich auf sie konzentrierte und kehrte schnell zu einer neutralen Hautfarbe zurück ... nachdem es ihm gelungen war, einer Beantwortung zu Lirdalia auszuweichen. Er wollte nicht auf ihre neue Unterwäsche eingehen und murmelte es auch nur vor sich her. Dieses Mal war es aber Sarin, die dadurch einen reaktionären Ausbruch hatte. Erneut wandten Köpfe sich um, weniger als bei Clem, aber einige schauten doch neugierig. Dass an seinem Tisch von Unterwäsche gesprochen wurde, die die angesehene Lirdalia aus dem Hohen Rat der Magier zu Zyranus trug - folglich also Damenunterwäsche - erregte durchaus Aufmerksamkeit.
Clem starrte Sarin offen an. Andere Studenten taten es ihm gleich. Sarin hockte im Rampenlicht und es brannte fast so, als schiene Lysanthors Sonne auf sie herab. Mit Glück schlug sie Blasen und zerplatzte in einer Explosion aus Peinlichkeit. Nein, so sollte es nicht enden! Das wäre ohnehin ein schmerzhafter, grausamer Tod. Sarin entschied sich für den Kampf und zwar auf ihre Weise. Sie pickte den unheilvollen Faden ihrer Worte auf und begann damit zu weben. Sofort entstand ein Geflecht aus kleinen, aber feinen Lügen, bei dem keine von ihnen schlecht weg käme.
"Ihr gefällt meine Wäsche?! Das ist ja toll! Dann werde ich weitere Stücke dieser Kollektion für sie nähen." Hatte Sarin nicht ohnehin vor, in Zyranus ihr Geld als Schneiderin zu verdienen? Vielleicht würde Lirdalia wirklich eines Tages ihre Unterwäsche tragen - geschneiderte Spitzenhöschen aus dem Hause Kasani, ganz offiziell und nicht gebrauchte Marienkäferchen, denen die Elfe doch ein wenig nachweinte. Ihre Geschichte hingegen wurde nicht nur abgekauft, sondern schuf Raum für Spekulationen und Getuschel.
"Oh, ist sie eine Schneiderin?"
"Eine magische Schneiderin, meinst du? Glaubst du, ihre Studentenrobe sieht deshalb so schick aus?"
"Ich frage mich, ob sie Aufträge annimmt."
"Warum? Willst du auch magische Unterwäsche?"

Sarins feine Elfenohren nahmen das zyranische Geplapper sofort auf. Sie durfte gar ein wenig stolz auf sich sein, sowohl auf die Art und Weise, wie sie sich nun aus der Affäre gezogen hatte als auch auf ihre Schneiderkünste. Jene wurden bereits jetzt erkannt und hoch genug angesehen, dass man ihre Arbeit wünschte. Der Idee, sich damit ein finanzielles Polster zu schaffen, stand kaum noch etwas im Wege. Alles, was sie brauchte, waren ein Ort zum Schneidern und natürlich das passende Material. Bei all ihren kreativen Gedanken blieben jedoch vor allem erneut die Käfer hängen und mit ihnen drang eine Idee zu Sarin durch, die neue Fragen aufwarf. Sofort befeuerte sie Clem damit: "Clem, gibt es eigentlich hier so etwas wie Gewächshäuser? Ich hab mal bei uns in den unterirdischen Gärten eines gesehen, das war durch Magie erleuchtet und dort wuchsen so wunderschöne Pflanzen das ganze Jahr über..."
Ein Lächeln breitete sich auf den Zügen des Magiers aus. Es erreichte seine Augen, die etwas größer wurden, weil auch er plötzlich vor Ideen zu sprühen schien. Glanz und Glückseligkeit traten nach seinem Fauxpas von Ausbruch hinein. Sie konnten es nicht mit Castus' schönen Augen aufnehmen, wohl aber wusste dieser Anblick auf seine Weise zu verzaubern. "Das magische Gewächshaus der Universität. Natürlich! Möchtest du dorthin gehen? Es ist grün und lebendig und ich könnte ... ich könnte sicher einige Knospen erblühen lasen! Wir setzen uns dort auf eine der Bänke, genießen den Duft und die Farben und die Natur und..." Er hatte sich selbst verzaubert, wirkte eifrig und voller Liebe zu diesem Ort. Clem war so beflügelt von dem Gedanken, seine Zeit mit Sarin dort zu verbringen, dass er ihre Fragen zur Schwimmhalle und etwaiger Bademode vollkommen überhörte. Er schob seinen Teller beiseite und stand auf. Dann streckte er Sarin einladend eine Hand entgegen.
"Komm mit, lass mich dich an den schönsten Ort der Universität entführen!"

Auch wenn er als Naturmagier nicht ganz unparteiisch sein konnte, hatte Clem nicht zu viel versprochen. Von der Kantine aus ging es eine Weile über das weite Gelände des Campus. Hinter dem großen Universitätsgebäude, fast versteckt in dessen Schatten, befand sich das magische Gewächshaus. Hier lernten nicht nur Naturmagie mit ihren Fähigkeiten praktisch umzugehen. Auf dem Weg dorthin erklärte Clem bereits, dass es gerade in der kalten Jahreszeit ein noch besserer Rückzugsort war als den Rest des Jahres. Viele würden nämlich dem Irrglauben verfallen, die Pflanzen dort würden dann ebenso traurig und trostlos aussehen wie das Grasland unter seinem Winterkleid. Natur-, Erd-, Wasser- und auch Lichtmagier wussten es besser. Wenngleich sich die anderen drei Richtungen eher verpflichtet fühlten, weil sie per Anweisung im Gewächshaus zu sein hatten, um die Flora unter dem großen, gläsernen Kuppeldach mit dem Notwendigen zu versorgen. Erdmagier mussten den Boden regelmäßig lockern und prüfen, ob die Pflanzen genug Nährstoffe aus ihm erhielten. Um die Bewässerung kümmerten sich Wassermagier, allerdings eher die Professoren. Die Studenten zog es nun einmal lieber in die Schwimmhalle zum Üben und eine Gießkanne konnten auch andere in die Hand nehmen! Was es gerade in der Zeit des Übergangs und der Zeit der dunklen Tage jedoch benötigte, waren Lichtmagier. Sie mussten mit ihren arkanen Kräften den Pflanzen das geben, was Zyranus und das Grasland in der Kälte nicht schafften. Vor allem mussten die Lichtmagier hier mit den Studenten der Naturrichtungen zusammenarbeiten, denn nicht jede Pflanze benötigte gleich viel Licht.
Clem steigerte sich in die Ausführungen hinein, hielt sie durch seinen Eifer aber interessant, so dass er keinen langweiligen Monolog hielt, während sie sich auf das Gewächshaus zu bewegten. im Gegenteil, er weckte Interesse und was seine Worte nicht schafften, darum kümmerte sich das Gebäude selbst. Groß und beeindruckend erhob es sich weit über Sarins Kopf. Es bestand zum größten Teil aus Glas, das von einem Gitterrahmen aus weißem Holz und hellem Gestein gehalten wurde. Kleine Türmchen an den Ecken des Hauses ließen es fast wie ein Schlösschen aussehen, vor allem aber, weil sich mittig das große Kuppeldach erhob. Obgleich das Gewächshaus somit zum Großteil aus Glas bestand, konnte man nicht bis zur nahen Stadtmauer hindurch schauen. Das Innere war angefüllt mit Florencias Gaben. Sarin erkannte zunächst nur ein weites Spektrum aus verschiedenen Grüntönen, aus denen sich hin und wieder ein bunter Klecks offener Blüten breit machte.
Clem öffnete eine kleine Glastür, die eindeutig nur ein Seiteneingang war. "Die Haupttür ist außerhalb der Unterrichtszeiten geschlossen. Es ist das Privileg von uns Naturmagie-Studenten und auch den Dienst habenden Licht-, Erd- und Wassermagiern, das Gewächshaus jederzeit betreten zu dürfen." Er zwinkerte Sarin zu. "Und Gäste sind ebenfalls erlaubt, daher ... bitte ich einzutreten."
Clem öffnete ihr die Tür zu einem Paradies aus Natur. Schmale, künstlich angelegte Wege aus Pflastersteinen oder Erdpfade mit ausgelegten Holzlatten schlängelten sich durch einen wahren Urwald der Vielfalt. Das Gewächshaus schien jede Pflanze Celcias zu beherbergen! Sarin konnte vor lauter Grün zunächst kaum einzelne Bäume, Sträucher und Büsche ausmachen. Nach und nach erkannte sie aber, was hier alles wuchs. Die Naturmagier hatten eigene Biome angelegt und in jedem wuchsen die Pflanzen, die dafür am besten geeignet waren. Eine Ecke besaß sandigen Boden, der richtig orange erstrahlte. Auf ihm wuchsen krautige, bodennahe Sträucher zusammen mit geraden oder besonders wild verästelten Kakteen. Kleine Salamander-Keramiken waren als Zierde zwischen den Pflanzen aufgestellt worden. Ein anderes Biom wirkte eher sumpfig und hier dürfte Sarin sich allein von den Lichtverhältnissen her wohler fühlen. Die Laternen mit magischen Lichtbällen waren in diesem Teil des Gewächshauses gedimmt worden, so dass alles etwas zwielichtiger und bläulicher wirkte. Sogar die Blätter einiger Pflanzen besaßen eher eine blauviolette Farbe. Die Blüten glitzerten mit eigenen Lichtpollen um die Wette, dass es erneut an Castus' galaxienhafte Augen erinnerte. Eine blauschwarze Ranke erhob sich über ihre Köpfe hinweg und von ihr hingen tomatenartige Früchte herab, die jedoch purpur waren. "Sie sind giftig, iss sie nicht", warnte Clem vor und deutete stattdessen auf einige Pilze. Sarin erkannte sie sofort, auch ohne seine Erklärungen. Trotzdem verkündete er stolz: "Diese leuchtenden Purpurmäntel haben wir aus dem Reich der Nachtelfen erhalten. Sie gedeihen Dank unserer Bemühungen sogar an der Oberfläche gut. Wenn sie reif sind, verteilen wir sie an nachtelfische Studenten, die sie gern als natürliche Leselampen in ihren Zimmern aufstellen." Er lachte. "Es macht so viel mehr Spaß, die Pflanzen heran zu züchten, wenn man damit jemandem helfen kann."
Dann führte er Sarin weiter in ein Biom, in dem die Luft so feucht war, dass sich ein Nebel bildete. "Wir versuchen hier, den Urwald Kapayu zu simulieren. Über ein Rohrsystem mit reichlich Gieskannenlöchern werden die Pflanzen hier alle 20 Minuten beregnet. Wassermagier müssen täglich einen Teil ihrer Kräfte einspeisen, um das System am Laufen zu halten, aber wie du siehst, lohnt es sich." Das stimmte. Zischen hohen, von Ranken umwucherten Bäumen, deren Blätter so groß wie Bettdecken waren, sprossen zahlreiche Pflanzen in unterschiedlichsten Ausführungen. Einige besaßen kleine Beeren, andere waren mit Dornen gespickt und dazwischen fanden sich jede Menge Blumen. Clem trat an einige dunkle Knospen heran und berührte sie mit den Fingern. Sofort erkannte Sarin, wie ein grünlicher Schimmer auf die Pflanzen überging. Im nächsten Moment drückten sie ihre Knospen auf und entfalteten sich. Vor Sarin tat sich eine Wand aus Blüten auf, deren Blätter sich auf Armeslänge ausstreckten. Und sie waren so schön! Knallgelb mit winzigen roten Tupfen. Blassrosa mit einem Hauch von Blau im Zentrum, das sich zu den Rändern hin langsam verlief. Schillernde rote, herzförmige Blätter mit langen Blütenstempeln in der Mitte, deren Orange fast feurig wirkte. Die goldenen Pollen lockten wie Juwelenschätze. Manche Blüten besaßen Kringel, über andere zogen sich Streifen. Es erinnerte an das große Werk eines Künstlers, der wild Farben auf eine Leinwand geworfen hatte, wobei man beim zweiten Anblick doch ein System dahinter entdeckte. Und der Duft! Er machte Sarin beinahe benommen. Die Luft war geschwängert vom Nektar, dass sie den Honig fast direkt riechen konnte. Betörend, erfrischend, vernebelnd. Je nachdem, wohin sie sich drehte, schwang ihr ein anderes Aroma entgegen. Und inmitten all dessen stand Clem mit seinem eigenen Blütenkranz aus roten Locken, einem nektarsüßen Lächeln und glänzenden Augen, die wie Tautropfen schillerten, obwohl sie braun waren.
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Sarin Kasani
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 8. Juli 2023, 19:44

Ach, Cas...
, dachte Sarin etwas melancholisch und streichelte unbewusst das Nähkästchen.
...was für ein traumhafter Tag!
Ob nun durch Castus vergangenem Wirken, oder durch den Segen ihrer Göttin, oder einfach aus sich selbst und den äußeren Umständen geboren – der Tag war wirklich TRAUMHAFT!
Danke Manthala.
Sarin fühlte sich wahrlich gesegnet. Die schlimmen Tage rückten etwas ferner, auch wenn sie nicht verschwanden und die allgegenwärtigen Sorgen wurden vom sanften Schleier einer Welt verhüllt, die Sarin verzauberte. Diese Welt, das Leben in Zyranus war etwas so besonderes, dass sich die schüchterne Nachtelfe durchaus aufgewertet fühlte und stolz war hier zu sein. Auch den kleinen Fauxpas in der Kantine, bekam sie mit ein bisschen elegantem Witz, gesäumt von Raffinesse geglättet. Endlich klappte mal etwas und das Glück schien zu ihr zurück gekehrt zu sein. Ein klein wenig Stolz kitzelte ihre Schneiderseele, als sie die leisen geflüsterten Worte vernahm:
"Oh, ist sie eine Schneiderin?"
"Eine magische Schneiderin, meinst du? Glaubst du, ihre Studentenrobe sieht deshalb so schick aus?"
"Ich frage mich, ob sie Aufträge annimmt."
"Warum? Willst du auch magische Unterwäsche?"

Ihr Unternehmerherz flatterte beflügelt und wob schon neue fantastische Kollektionen, während sie unschuldig den Kopf neigte und unter ihren langen Wimpern heimlich zu der potenziell neuen Kundschaft spähte. Sie musste sich die Gesichter merken und bestenfalls war es auch sicher hilfreich schon im Vorfeld Erkundigungen über Rang, Stand und Namen einzuholen, damit sie sich vorbereiten könnte. Vielleicht konnte auch da Clem helfen, denn wie sich auch schon zuvor heraus kristallisiert hatte, so war er zwar ein recht chaotischer Magier ohne Kontrolle über seine Potenz, aber trotzdem musste seine Familie ein gewisses Ansehen genießen, denn er war dem Rat und den Abgesandten zugeteilt worden. Blieb also zu vermuten, dass er sich hier nicht nur mit den Örtlichkeiten gut auskannte.
„Kennst du die beiden da hinten?“
, flüsterte sie in einem unbeobachteten Moment ihm zu, wenn möglich. Sarin erinnerte sich an ein Bild in der Galerie der hohen Magier, das Ähnlichkeit mit ihm gehabt hatte. Sie hatte ihn nicht fragen können, denn es war keine Zeit gewesen. Sie wusste auch, er hatte eine einflussreiche Tante, die ihn antrieb sich gut zu vernetzen, selbst wenn er mit seinen magischen Leistungen nicht heraus stach. Clem Auerbruch hatte gewiss eine interessante Hintergrundgeschichte, aber bisher war kaum Zeit gewesen, diese zu ergründen. Um so glücklicher war sie, dass es jetzt vielleicht doch diese Möglichkeit gab.
Als das Gespräch sich dann gen Gewächshaus zuwandte, glomm eine Leidenschaft in Celms Augen auf, die Sarin ein kleines Seufzen entlockte. Auch ihre Augen spiegelten dieses Gefühl nur zu gerne wieder. Sie strahlte ihn an und genoss den Enthusiasmus, mit der er sein Fachgebiet beschrieb und die Leichtigkeit mit der er ihr seine Hand plötzlich entgegen streckte. Sarin nickte und erhob sich sofort. Lächelnd ergriff sie zwar nicht die dargebotene Hand, aber hakte sich bei Clem sogleich unter, so wie es 'anständiger' wirkte. Hätte sie die seine ergriffen, wäre er sich der viel zu vertrauten Geste vielleicht bewusst geworden und ihre ineinander verschränkten Finger hätten bewirken können, dass Sarin gleich wieder bestäubt wurde.
Er ist so herrlich ehrlich ...und auf eine so unbeholfene Art! Es fühlt sich alles so ...leicht und einfach an in seiner Nähe. - Natürlich! Ja! So natürlich. Ein bisschen wie die ersten zarten Bande mit Castus...
Wie sehr sie doch ihren Halbdämonen vermisste. Aber Sarin fühlte sich einfach wohl in Clems Gegenwart und lächelte versonnen. Ein klein wenig fühlte sie sich in den Rollen vertauscht, auch wenn sie nicht genau benennen könnte, wie genau. Als wäre sie Castus und er die kleine unschuldige Sarin. Ihre Zuneigung zu ihm keimte und wuchs ebenso natürlich, wie ein Samenkorn im ersten Licht des Frühlings. Welche Pflanze daraus wohl erblühen könnte? Auf jeden Fall ein Schattengewächs, wenn es nach ihr ging – vielleicht ein Farn? Farne waren fraktale geometrische Gebilde voller filigraner Detailverliebtheit und Eleganz. Mit ihm zu reden, an ihm immer wieder etwas neues zu entdecken, war einfach und die nötige Kontrolle, den Blick nach außen, den konnte auch sie für ihn übernehmen und so sie beide vielleicht vor erneuten peinlichen Momenten ein wenig schützen oder zumindest abmildern. Sie kannte ihn zwar noch nicht lange, aber konnte schon ein bisschen abschätzen, dass zu große Nähe oder selbst kleine Neckereien ihn schnell aus der Fassung bringen könnten. Bei ihm musste sie in der Öffentlichkeit ablenken, mit Anstand und Bedacht vor gehen und...
...und verborgen in samtenen Schatten ihn vielleicht ein bisschen desensibilisieren?
Wie genau das 'Desensibilisieren' aussehen könnte, was sie wann alles gerne mit ihm anstellen würde, wie weit man gehen könnte..., dass blieb noch hinter dem Schleier der Vorstellungskraft verborgen. Doch so wie Castus Herz immer offen gewesen war, so wie er einst seinen Kuss frei von Scham verteilt hatte, so fühlte auch Sarin.
Ich würde ihm so gern einen Wunsch erfüllen. Ihm helfen, so wie Castus es bei mir getan hatte...
Sarin schmunzelte auf dem Weg zu den Gärten und genoss das Gefühl ihrer Hand auf seinem Unterarm. Es hatte etwas beruhigendes, dass Stoff dazwischen ruhte und sie trotzdem mit ihrer gesteigerten Sensibilität das Spiel seiner glatten Muskeln erahnen konnte. Es war einfach schön mit ihm. Es war ...schön von ihm so angesehen zu werden, als sei man etwas besonderes, als sei man liebenswert. Das Clem sie mochte war einfach offensichtlich und er versteckte es auch nicht. Dafür war ihr Herz unendlich dankbar. Daran fühlte sie sich... wachsen.
„Ich danke dir, Clem! Danke für das Büchlein, dass du mich herum führst und...“
Sarin verschlug es die Sprache und sie starrte mit leicht geöffneten Lippen auf das Gebäude, was sich vor ihr aufgetan hatte. Clem lotste die sprachlose Elfe mit den geweiteten Augen, die staunend alles in sich auf saugten, auch schon ins Innere des Gewächshauses.
„Das...“
Mehr brachte sie gerade nicht heraus, aber ihre Mimik und Gestik sprach dafür Bände. Staunend wie ein Kind, dass zum ersten Mal... was ja auch stimmte, denn Sarin sah vieles hiervon das erste Mal... tapste sie um die eigene Achse rotierend umher und deutete hier und da auf die Wunder der Natur. Fasziniert blieb sie vor den hoch gewachsenen Pflanzen mit den vielen Stacheln stehen, die so wehrhaft aussahen und doch die allerschönsten Blüten trugen. Doch nur wenige Schritte weiter fand Sarin noch schönere Knospen und Clem ließ sie erblühen. Die Nachtelfe japste ein wenig nach Luft und presste sich ergriffen die Fäuste auf das Herz. Farben und Formen rannen wie süßes Ambrosia in ihr Herz, das Schönheit einfach liebte.
„Das... ist alles... so wunderschön!“
, hauchte sie heiser. Nein, er hatte nicht zu viel versprochen! Wenn dann zu wenig! Er hatte echt untertrieben! Sarins Augen glänzten und eine kleine Träne rann vor lauter Freude über das Perlmutt ihrer Wange, so dass sich das grüne Licht darin fangen konnte und kleine Regenbögen auf ihre zart violett verfärbte Haut zauberte. Clem war ganz in seinem Element und erklärte gerade, welche von den prallen Früchten essen könnte und welche man besser mied, da Sarin eine Hand ausgestreckt hatte.
"Sie sind giftig, iss sie nicht"
, warnte Clem und Sarin zog ihre neugierigen Finger lieber zurück. Es lag einfach in ihrer Natur diese Schönheiten nicht nur zu betrachten sondern sie vielleicht auch sanft zu berühren – nicht gleich zu vernaschen. So kam es auch, dass sie leise aufstöhnte als sie einen 'Bekannten' unter all den Schönheiten erkannte.
"Diese leuchtenden Purpurmäntel haben wir aus dem Reich der Nachtelfen erhalten. Sie gedeihen Dank unserer Bemühungen sogar an der Oberfläche gut. Wenn sie reif sind, verteilen wir sie an nachtelfische Studenten, die sie gern als natürliche Leselampen in ihren Zimmern aufstellen."
Er lachte und Sarin kniete sich lächelnd zu dem Pilz, streichelte seine gerundete Kuppe und seufzte leise. Ihre Fingerkuppen liebkosten die zarte seidige Oberfläche, die so viele Erinnerungen barg. Ein Stück ihrer Heimat an diesem Ort zu finden, war schon etwas besonderes.
"Es macht so viel mehr Spaß, die Pflanzen heran zu züchten, wenn man damit jemandem helfen kann."
, erklang hinter ihr und sie nickte. Dann führte Clem Sarin weiter von einem Biom in das nächste und erklärte wie alles funktionierte und was für ein Aufwand betrieben wurde um alles gedeihen zu lassen. Clem trat bald darauf an einige dunkle Knospen heran und berührte sie mit den Fingern. Sofort erkannte Sarin, wie ein grünlicher Schimmer auf die Pflanzen überging. Im nächsten Moment drückten sie ihre Knospen auf und entfalteten sich. Vor Sarin tat sich eine Wand aus Blüten auf, deren Blätter sich auf Armeslänge ausstreckten.
...so wunderschön! All diese Farben und Muster... was...?
Sarins Blick huschte umher und sog all diese neuen Reize in sich auf. Dabei bemerkte sie kaum, dass sie aufgeregt auf den Fußballen wippte und ihre Fingerspitzen am Saum ihres Rockes knibbelten, so dass dieser ab und an ein wenig von ihren Strümpfen aufblitzen ließ. Ihr Enthusiasmus über all das Neue überwältigte sie schlicht.
„Wie nennt man diese hier?“
, fragte sie Clem bei der dunkelvioletten Blüte mit dem Hauch feinen silbernen Adern und dem goldenen leuchtenden Blütenkern aus dem ein kleiner zungenförmig eingebetteter runder Stempel am oberen Ende in pinken Ton heraus lugte. Die äußeren Blätter wirkten wie weit geöffnete Lippen oder Ärmel eines prachtvollen Kleides und schmiegten sich doch elegant an den kleinen dunklen Kelch, der über einem dunkelgrünen Stängel und schlanken langen Blättern thronte.
Die Blume an sich hatte kaum Wurzelwerk und wuchs auch nicht aus der Erde, sondern hatte sich in der Astgabel eines der tropischen Bäume eingenistet. Ihr schwerer Duft hing schon fast betäubend schön in der feuchtwarmen Luft und ihr Anblick hatte etwas...
...erotisches...
Sarins Mundwinkel hob sich. Dieser Duft! Er machte Sarin beinahe benommen. Die Luft war geschwängert vom Nektar. Sinnlich leckte sie über ihre Lippen und ihre Fingerspitze stich wie der Kuss eines Schmetterlings so sanft über die schimmernden Kanten jenes Blütenblattes. Betörend, erfrischend und vernebelnd zugleich kam ihr der Duft vor. Viele Eindrücke mischten sich, je nachdem, wohin sie sich drehte, schwang ihr ein anderes Aroma entgegen. Und inmitten all dessen stand Clem mit seinem eigenen Blütenkranz aus roten Locken, einem nektarsüßen Lächeln und glänzenden Augen, die wie Tautropfen schillerten, obwohl sie braun waren.
Bernstein... dunkler Bernstein. Es wäre so leicht ihn zu lieben... so leicht und so... natürlich.
Ihrer Phantasie folgend, stellte sie sich vor, wie sie ihn einfach zwischen die Pflanzen zog und ihn entblätterte. Sie kannte diesen jungen Mann kaum, aber das konnte man auch von Ian, Dhan und Castus sagen, als sie zusammen gekommen waren. Ihn zu verführen, ihn inmitten all dieser Schönheit erblühen zu lassen... Mit einem kleinen Augenaufschlag sah sie über ihre Schulter zu ihm, den Kopf voller verboten guter Bilder aus fließenden Schatten, zuckender Haut und explodierenden Farben.
Sein Explodieren ...könnte fatale Folgen haben! Oh...
Ein kleiner Teil warnte Sarin vor ihrer eigenen Fantasie. Bei Clems Potenz... Potenzial könnten die Pflanzen hier ein wenig... überwuchern? Sie musste einfach schmunzeln, als ein Bild von einem überwucherten Zyranus in ihrem Kopf erschien und alles nur, weil Clem sein erstes Mal...
Ja, Sarin ging davon aus, dass er noch Jungfrau war. Alles wies darauf hin und sie glaubte sich zu erinnern, dass er sogar etwas in der Art auf seine ehrlich direkte und oft sehr süß ungeschickte Art heraus posaunt hatte, als sie noch bei Lirdalia gewesen waren.
Was könnte wohl noch alles geschehen wenn ich... ?
Sarin sah sich nackt zwischen den kühlen feuchten Blättern und Nektar glitzerte auf ihrer erhitzten Haut. Ranken streichelten ihren Körper und wuchsen über ihre Fesseln die lasziv gespreizten Beine hinauf. Ein Purpurmantel erhob sich aus blau schimmernden Moos und richtete sich steil auf. Das Blau erinnerte Sarin an Castus und den ersten Anblick, den er ihr geschenkt hatte.
...ich fühl mich ein bisschen wuschig … ist das der Duft?...
Wo ein purpurner Kelch sich in ihrem Innern um die Leere zusammen zog, da öffneten sich zaghaft ein anderer... ihre Lippen befeuchtend sprach sie:
„Clem...“
Sarin räusperte sich etwas verlegen, denn ihre Stimme hatte kurz etwas rau geklungen.
„Sag mal... hast du eigentlich etwas, dass du dir von Herzen wünschst?“
Sarin konnte nicht wie Castus mit einem Kuss in das Herz der Menschen schauen, aber dieser Gedanke spukte ihr schon eine Weile im Kopf herum. Castus Erbe war zu ihr zurück gekehrt. Sein Leuchten, seine Liebe war noch immer bei ihr und irgendwie... irgendetwas in ihr wollte diesen wundervollen Gedanken – sein Erbe einfach nicht los lassen. Vielleicht könnte sie...
...vielleicht kann ich ihm einen Wunsch erfüllen...
Gewiss nicht so wie Castus es vermocht hatte, aber vielleicht auf ihre eigene Weise. Sarin glaubte zu ahnen, was ein Magier sich wünschen könnte... was Clem vielleicht auch brauchte. Kontrolle... doch diese zu erreichen, da gab es vielleicht unterschiedliche Wege. Aber vielleicht irrte sie auch und er wünschte sich etwas ganz und gar anderes. Sie musste halt fragen und ...nicht... einfach küssen.
„Du hilfst mir sehr und ich würde mich gern revanchieren.“
Und irgendetwas in ihrem Hinterkopf flüsterte davon, wie Castus sich im Gegensatz zu seinem Vater ernährt hatte. Asmodeus fraß sich am Leid der Seelen satt, aber sein Sohn war immer das ganze Gegenteil gewesen und irgendetwas sagte Sarin, dass Cas sich vielleicht auch ganz wohl fühlen könnte, wenn sie weiterhin gutes tat, andere glücklich machte und ...Wünsche erfüllte. Vielleicht würde es ihn nicht 'ernähren' im wörtlichen Sinne, aber schaden würde es gewiss auch nicht, hoffte sie. Ob dieser Gedanke weiter wachsen könnte, lag aber erst einmal an Clem und ob er einen Wunsch formulieren würde, bzw. ob dieser dann auch erfüllbar wäre.
Später könnten sie vielleicht auch auf das Thema 'Zyranus und seine verwüstete Umgebung' zurück kommen, denn ungestört waren sie hier schließlich. Wenn sie Clem darum bäte, würde er sie auch sicher hinaus vor die Stadt begleiten und sich das Feld des Todes selbst ansehen. Asmodes hatte viel Schaden verursacht mit seiner Druckwelle. Sicher wäre es gut, dort aufzuräumen und der Natur einen kleinen magischen 'Schubs' zu geben, damit sie sich schneller regenerierte. Die Felder um die Stadt mussten sicher bestellt werden wie überall auf der Welt auch. Der Frühling stand vor der Tür und damit das sprießende Leben, welches die bösen Erinnerungen überwuchern konnte.
„Wenn du mir deinen Herzenswunsch verrätst, dann verrate ich dir ein wenig von dem, was da draußen vor den Mauern passiert ist.“
Das war doch sicher ein guter Handel. Sarin handelte immer, selbst wenn sie bereit war freiwillig zu geben oder wenn sie Geschenke annahm, sie mit Freundlichkeit vergoldete und zurück erstattete.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Dienstag 11. Juli 2023, 09:16

Für den Moment waren all die Schrecken der letzten Zeit vergessen. Sarin strich sogar über Cas' kleines Versteck, ohne noch einmal an die unheimlichen Bilder zu denken, die er ihr offenbar hatte zukommen lassen. Sie war beflügelt von ihrem kleinen Erfolg, Clem und auch ihr selbst aus einer peinlichen Situation heraus geholfen zu haben. Mehr noch, das leise Getuschel der Studentinnen in der Nähe schmeichelte ihr. Natürlich bekam sie es mit. Ihre feinen Elfensinne ließen sich auch durch eine vorgehaltene Hand nicht ausschließen. Sarin warf den beiden jungen Frauen einen verstohlenen Blick zu, klimperte dennoch mit einem Augenaufschlag. Sie signalisierte, dass sie etwas bemerkt hatte und prompt endete das Getuschel. Die Schülerinnen tauschten ertappte Blicke, während Sarin sich an ihren Gegenüber wandte. Auf ihre Frage hin, ob er die Mädchen kannte, musste Clem jedoch den Kopf schütteln.
"Nicht sehr gut", erwiderte er leise und beugte sich ein wenig vor. "Sie sind verwandt, soviel ist mir bekannt, aber das genaue Verhältnis kann ich dir ebenso wenig sagen wie ihre Namen. Sie stammen aus dem grandessarischen Königreich, wenn ich nicht ganz falsch liege." Grandessa schickte also die eigenen Soldaten gen Zyranus, wo ihre Töchter die Kunst der Magie studierten. Wären diese beide Mädchen bei der Verteidigung der Stadt eingesetzt worden und hätten sie ihr Leben verloren, war nicht einmal sicher, ob ihre Angehörigen nicht erst in Monaten davon erführen. Und dann regnete es sicher Ausreden, um den Angriff durch die eigenen Männer - potenzielle Verlobte! - zu rechtfertigen. Für einen Moment hing diese Information wie eine Schauerwolke über dem Tisch, an dem Clem und Sarin saßen. Die Schneiderin jedoch vertrieb solche Gedanken rasch. Es war den Schülerinnen nichts passiert und sie hatte alles gegeben, damit auch möglichst wenigen Soldaten und anderen Zyranern etwas geschehen war. Sie hatte Castus gegeben...
Wie gut, dass der Naturmagier hier erneut einschreiten und die Gemüter erhellen konnte. Er nahm Sarin zum Gewächshaus der Universität mit, dorthin, wo vor allem seinesgleichen Praxis lernten. Dass auch andere Magie-Richtungen ihren Beitrag leisteten, um die Pflanzen zu hegen, kam überraschend, war aber nicht unlogisch. Vielmehr ließ es auf eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Magie-Auslegungen schließen und somit auf ein Miteinander innerhalb Zyranus, das sich nach außen hin doch wenig interessiert gab. Es bestand Hoffnung für die Stadt der Magie. Vielleicht würde man sich eines Tages auch nicht magischen Nachbarn Celcias derart offen zeigen wie untereinander. Vielleicht würden eines Tages sogar Richtungen hier gelehrt, die bis heute noch tabu waren. Die Ritualmagie hätte Sarin möglicherweise gebrauchen können, käme ihr das Bild von Castus' schönen Augen in diesem organischen Wulst pervertierter Existenz noch einmal in den Sinn. Aber hier gab es keine Ritualmagier. Sie lernten und lehrten andernorts.
Sarin erhielt vorerst aber keine Möglichkeit, ihre Gedanken in diese Richtung schweifen zu lassen. Das Gewächshaus und vor allem Clems Passion zu jenem Gebäude lenkten sie ab. Zwar spazierten sie beide nicht mit verflochtenen Fingern hin wie Clem es sich wohl erhofft hatte, trotzdem strahlte er weiterhin eine tiefe Glückseligkeit aus, überhaupt eine Frau an seiner Seite zu haben. Eine Nachtelfe, schön und geheimnisvoll, die noch dazu seinen Arm hielt! Während sie gingen, lösten sich immer wieder kleine, schirmchenartige Samen aus Clems Haar, die im Wind davon schwebten. Sein wilder, roter Lockenkopf wandelte sich demnach beinahe in eine der von Kindern heiß geliebten Pusteblumen, nur dass er lediglich die naturmagischen Reaktionen verlor und nicht seine schönen Locken. Zum Glück, konnte man sagen! Ansonsten wäre er ein Glatzkopf, würde Sarin noch mehr Zeit mit ihm verbringen. Dass er ihre Nähe genoss, war unumstritten, aber auch sie labte sich daran. Sie erinnerte sich an Castus und seine offene Art, mit Gefühlen umzugehen. Er hatte stets einen Kuss für andere übrig gehabt, nur um ihnen einen Teil seines Seelenfriedens zu vermitteln. Er hatte Sarin so viel geschenkt, indem er allen etwas von sich schenkte. Sie wollte es nun zurückgeben und sei es nur an Clem. Am liebsten hätte sie ihm einen Wunsch erfüllt, doch ihr wollte nicht so recht einfallen, wie sie ihm eine Freude machen könnte. Eine gewisse Richtung nahmen ihre Überlegungen bereits, aber ob das Clem auch wirklich gefiel und ob eine halbe Minute tiefster Freude genug für ihn wäre?
Andererseits gab es da noch Ian. Er war ihr jede Sekunde treu gewesen, sobald sich zwischen ihnen eröffnet hatte, wie er zu Sarin stand. Castus und Dhansair hatte er in diese Bündnis eingelassen, bei Hyacinthus hingegen war Eifersucht in ihm hochgekocht. Wie würde es bei Clem sein ... oder jedem anderen, dem Sarin auf ihrer Reise der nachholenden Lebensfreude noch begegnen würde? Wollte sie sich denn auch so eng an Iryan binden oder zählte er auch nur als ein Mann von vielen. Ein Tropfen Honig im großen Glas, das sie komplett kosten wollte?
Die Metapher kam wohl zustande, weil Sarin von dem Duft des Nektars verzückt wurde, der vor allem nahe der riesigen Blüten so kräftig in der Luft hing. Nicht nur der Duft mochte zu verzaubern. Sarin hatte sich bereits kurz nach dem Betreten von der Schönheit des Gewächshauses in den Bann ziehen lassen. Sie hatte eine Träne vergossen und nun japste sie immer wieder ergriffen von all der Pracht, welche sogar unter Clems zarter Naturmagie gedieh. Es war einfach nur traumhaft! Allein für diesen Anblick lohnte es sich, an der Universität der Magie studieren zu wollen. Das Gewächshaus war sicherlich für viele Magier ein geheimer Rückzugsort, eine Oase und Zuflucht, wenn der Lernstress zu groß würde.
So viel natürliche Schönheit streichelte die Seele. Anders konnte man es nicht ausdrücken.
Sarin aber blieb sich selbst treu. Ihre Neugier ließ sie fragen. Sie wollte die Namen verschiedensters Blüten und Sträucher kennen lernen. Sie wollte sogar giftige Früchte berühren. Clem hielt sie an den nötigen Stellen auf, grinste ihr munter entgegen und nannte ihr nicht nur die Namen einiger Pflanzen, sondern auch deren Gebrauch für Mensch, Elf oder Zwerg. Sarin lernte Schwertlilien kennen, die Unterschiede einzelner Rosengattungen, erfuhr mehr über Gift-Efeu und Krokusse, sowie eine Vielzahl kompliziert klingender Namen, die die Zyraner den Blumen, Bäumen und Büschen gaben. Namen, die sie niemand jemals würde merken können. Niemand außer Clem. Er entfaltete sich fast so weit wie die Knospen, die er mit seinem naturmagischen Licht berührte. So aufgeweckt hatte er sich nicht einmal in den anderen Räumlichkeiten der Universität gezeigt, geschweige denn im Turm der Magie. Das hier war seine Welt und er liebte sie.
Sarin hingegen betrachtete sich den Magierschüler. Sie sah seine wippenden Locken, darunter den Ausdruck aufrichtiger Freude in seinen Zügen und das warme, bernsteingoldene Leuchten seiner Augen. Clem liebte das Gewächshaus und Sarin begann, Clem zu lieben. Es war nicht zu vergleichen mit den Gefühlen, die sie für Dhansair, Iryan oder Castus empfand. Keinewegs! Dazu kannte sie den Naturmagier noch nicht gut genug und seine Offenheit für Rauschkraut war auch etwas, das diese Liebe trüben könnte, aber dennoch öffnete sich ihr Herz für Clem. Und nicht nur das. Sarins Experimentierfreudigkeit, ihr Wunsch sich endlich auszuleben, bezogen auch Clem mit ein, wenn er sich denn auf sie einlassen wollen würde. Es war eine besondere Form der Liebe und Zuneigung, die in keiner Ehe enden musste und doch ehrlich sein konnte. Castus hatte größere Spuren auf der Seele der Nachtelfe hinterlassen als sie gedacht hatte.
"Clem..." Der Angesprochene wandte sich Sarin voll und ganz zu. Wie seine Augen leuchteten! Nicht nur die Elfe schien Opfer der Düfte hier zu sein. Die Pflanzen verteilten ihr Aroma mit einer Sehnsucht nach Bestäubung wie Clem bisher bereit war, sie aus seinem Körper zu entlassen. Auf so vielsagende, faszinierende Weise, dass es Sarins Geist mit fantasievollen Bildern erfüllte. Eine Nacht mit Iryan genügte nicht. Sie wollte sich nicht nur mit Träumen ausfüllen lassen, sondern auch mit...
"Clem ... Sag mal ... hast du eigentlich etwas, das du dir von Herzen wünschst?"
Andere hätten nun vielleicht persönliche Wünsche geäußert. Andere hätten zwischen den Zeilen gelesen, was Sarins leicht bebende Lippen schon andeuteten. Andere hätten sich sofort darauf eingelassen und so vielleicht nicht direkt ihren Herzenswunsch genannt, aber einen, der aktuell präsent war. Clem zeigte jedoch, dass er anders war. Wo die meisten Blumen auf Wiesen erblühten, da reckte er seine ersten Halme aus einem Komposthaufen hervor, den viele für abstoßend und stinkend empfanden. Doch Kompost war die beste Erde. Sie war fruchtbar, bot Potenzial für die kleinen Samenkörner in ihrem Inneren. Kompost ließ sie nicht nur wachsen und erblühen, sondern schenkte ihnen eine besondere Kraft und somit wurden solche Blumen zu den außergewöhnlichsten Celcias.
"Du musst dich nicht verpflichtet fühlen, mir eine Gegenleistung anzubieten ... oder ein Geschenk. Ich freue mich, dass dir das Gewächshaus gefällt." Er lächelte. Warm, ehrlich. Clem war aufrichtig. Castus hätte ihn sehr gemocht.
"Du hilfst mir sehr und ich würde mich gern revanchieren." Jetzt konnte Clem sich nicht mehr wehren. Seine Wangen glühten und sein Blick huschte über Sarins Gestalt hinweg. Wo er sonst jedoch schnell die Kontrolle verlor, da wusste er, dass er gewisse Sehnsüchte nicht einfach äußern konnte. Er konnte unmöglich von ihr Dinge verlangen, die sich für einen zyranischen Magierschüler nicht schickten. So schweig er und senkte den Blick dabei. Sarin aber ließ nicht locker. "Wenn du mir deinen Herzenswunsch verrätst, dann verrate ich dir ein wenig von dem, was da draußen vor den Mauern passiert ist."
"Ist das Erpessung?", erwiderte Clem. Er wagte es immer noch nicht, Sarin anzuschauen. Stattdessen zupfte er nun an seiner Robe herum. "Du musst mir nichts anbieten, damit ich dir antworte. Ich ... es ist nur ..." Plötzlich raschelte es in Clems Haaren.
Unter Menschen existierte eine Redewendung, dass man Schmetterlinge im Bauch hatte, wenn man verliebt war. Entweder nahmen Naturmagier das zu wörtlich und nutzten die Redewendung auf ihre Weise aus oder Clem zeigte erneut seine Einzigartigkeit. Zwar entkamen ihm keine der farbenfrohen Insekten, aber doch stahl sich Magie aus seinen Haaren, wirbelte auf und sprühte einen Schwall pastellfarbener Blüten in die Lüfte. Rosa, zartblau und blassviolett tanzten sie aus Clems Locken, wirbelten umher und erinnerten dabei fast schon an Schmetterlinge. Der Naturmagier verbarg beschämt das Gesicht mit einer Hand. "I-ich ... kenne mich mit ... also ... Knos-Knospen aus und ... nur nicht mit .. ich würde gern ... was ich sagen will ... das ... sollte niemand einer schönen Frau jemals ... also ... was ich meine, ist ... ich ... Sarin ... darf ich fragen, ob ... also ... zu ... äh ... Studienzwecken, weil ... ich sollte ... alle Knospen Celcias kennen und ... ohje!"
Seine Robe hob sich an. Dieses Mal war es keine Beule, die sich unter dem Stoff abzeichnete. Die ganze Robe wuchs empor. Sarin hatte bereits erotische Bilder in ihrem Geist gehabt von Ranken, die sich um ihre Schenkel schlangen. Nun aber wuchsen sie unter Clems Gewand empor, hoben es an umschlangen einander, um sich zu dicken, vor Kraft strotzenden Strängen zu vereinen, deren Spitzen sich zu unterschiedlichen Formen höchster Freuden für das Auge einer Frau zusammenfügten. Nicht alle besaßen die klassische Pilzform, denn die Natur bot viele Möglichkeiten. Clems Ranken endeten auch mal in einem Busch aus wilden, kleinen Halmen, die verheißungsvolles Kitzeln versprachen oder in einem ovalen Wuchs, der mit abgerundeten Noppen Glückseligkeit versprach.
So unerfahren der Bursche sein mochte, er hatte sich offenbar bereits weitläufig belesen. Anders ließ sich nicht beschreiben, dass ihm da gerade ein Arsenal an Freuden spendendem Spielzeug auf biologischer Basis unter der Robe hervor lugte. Er versuchte gar nicht erst, es zu verbergen. Dazu war es ohnehin schon zu spät. Stattdessen glühte er wie eine hochreife Tomate, die bei jeder noch so kleinen Berührung aufplatzen könnte, um ihren Saft zu verteilen. "D-darf ... darf ich deine Knospen ... berühren?", keuchte er auf und konnte gar nicht fassen, dass er nun tatsächlich seinen sehnsüchtigsten Wunsch ausgesprochen hatte. Dass dessen Erfüllung nur neue, intensivere Bedürfnisse wecken würde, ahnte er ja nicht einmal!
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Montag 17. Juli 2023, 10:19

"Ist das Erpressung?"
, erwiderte Clem und Sarins Brauen wanderten schwungvoll in die Höhe, dann lachte sie jedoch kurz auf.
„Haha... Bei Manthala, nein! Es ist ein Handel. Ich erkläre dir den Unterschied gern ein andern mal.“
Clem war einfach süß! Er wagte es immer noch nicht, Sarin anzuschauen. Stattdessen zupfte er nun an seiner Robe herum.
"Du musst mir nichts anbieten, damit ich dir antworte. Ich ... es ist nur ..."
Plötzlich raschelte es in Clems Haaren und die Nachtelfe spähte abermals neugierig darauf.
Was passiert da wieder?
Er zeigte erneut seine Einzigartigkeit in dem seine Magie einen Schwall pastellfarbener Blüten in die Lüfte sprühte. Rosa, zartblau und blass violett tanzten sie aus Clems Locken, wirbelten umher und erinnerten dabei fast schon an Schmetterlinge. Sarin tanzte um ihre eigene Achse und versuchte einige zu fangen.
...das ist soooo schön!...
Der Naturmagier verbarg derweil unbemerkt und beschämt das Gesicht mit einer Hand. Sarin war einfach nur glücklich.
Ob sie zerfallen, wenn ich sie einfange?
Vorsichtig hielt sie eine Hand unter eines der tanzenden Blütenblätter und sah vollkommen von der Schönheit des Moments gefangen zu, wie es sich langsam auf ihre Haut senkte. Blieb es dort? Zerfiel es? Gleichermaßen gebannt und abgelenkt und über alle Maßen fasziniert hörte sie Clem mit einem Ohr zu, als er weiter sprach:
"I-ich ... kenne mich mit ... also ... Knos-Knospen aus und ... nur nicht mit .. ich würde gern ... was ich sagen will ... das ... sollte niemand einer schönen Frau jemals ... also ... was ich meine, ist ... ich ... Sarin ... darf ich fragen, ob ... also ... zu ... äh ... Studienzwecken, weil ... ich sollte ... alle Knospen Celcias kennen und ... ohje!"
Es war unmöglich den Sinn der bloßen Worte zu erraten, also sah Sarin wieder zu Clem. Seine Robe hob sich an.
Nanu?
Dieses Mal war es keine Beule, die sich unter dem Stoff abzeichnete. Da bewegte sich deutlich mehr! Die ganze Robe wuchs empor.
Auweia!
Sarins erotische Bilder in ihrem Geist, von Ranken, die sich um ihre Schenkel schlangen, wurde nur noch von der Realität übertroffen! Gebannt biss sie sich auf die Unterlippen und schränkte die Finger unbewusst ineinander. Das alles war alles so aufregend und schlicht...
...überwältigend!
Dicke, vor Kraft strotzenden Stränge, deren Spitzen sich zu unterschiedlichen Formen formten, wuchsen auf sie zu.
Ach du meine...
Sarin konnte kaum erfassen, was Clem da anbot. Auch wenn sie vor ihren Erlebnissen mit Ian, Dhan und Castus keine Erfahrungen mit Männern gehabt hatte, so war sie ebenfalls belesen in solchen Dingen. Dass bestimmte Formen und Auswüchse durchaus ihre Phantasie weckten und sie ansprachen war da durchaus verständlich.
...Manthala? Versuchst du mich?...
, huschte ein Gedanke durch ihr Unterbewusstsein. Und dabei fiel ihr Blick auf Clems Ranken. Neugierig trat sie näher und nahm ein Ende in die Hand. - Ja ja, Sarin war ein taktiles Wesen! Kurz gesagt, sie musste einfach alles anfassen. Hoch konzentriert betrachtete sie nicht nur die gerundete Spitze mit den kleinen Noppen, sondern betastete sie auch mit ihren Fingerspitzen. Ob er das spüren konnte oder nicht, die Frage kam ihr dabei garnicht in den Sinn. Clem versuchte auch gar nicht mehr sein Arsenal zu verbergen. Dazu war es ohnehin schon zu spät. War Sarin schon diesem Schicksalsstrang ins Netz gegangen? Schon in dem Moment, in dem Clem sie das erste mal 'verzaubert' hatte. Vollkommen fasziniert stand sie zwischen all den Auswüchsen und griff nach jener weiteren Ranke, die besonders flauschig aussah um sie mal an ihrer Wange zu reiben.
So seidig...
"D-darf ... darf ich deine Knospen ... berühren?"
, keuchte Clem auf. Tatsächlich hatte er nun seinen sehnsüchtigsten Wunsch ausgesprochen. Sarin war etwas abgelenkt worden von seiner Magie und den Auswüchsen seiner Fantasie, aber jetzt sah sie zu dem Rotschopf auf und Clem in die Augen.
„...meine Knospen...?“
Dann begriff sie erst so richtig, was er meinte und auch in ihrem Gesicht veränderte sich die Farbgebung. Sofort senkte sie wieder den Blick auf seine Brust und ihre Gedanken rasten, stritten mit den duftenden Einflüssen ihrer Umwelt und der Verlockung, die sich ihr hier bot. Dann kam ihr plötzlich ein Gedanke:
Wie...? Ist das lange her! Wie war das doch gleich? Was hatte die Priesterin gesagt?...
Etwas von ihrer Ausbildung zur Novizin Manthalas, kroch träge durch ihre Erinnerungen:
Man soll Verlockungen nachgeben, denn man weis nicht, ...nein... es war anders. Ah, jetzt weis ich es wieder: 'Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie je wieder kommen.'
Es war ein einfacher Satz gewesen, aber enthielt viel von Manthalas Weisheiten. Wenn man sich dem Leben verschloss, dann konnte man auch nichts erleben. Versuchungen, Verlockungen und Wünsche waren eine Säule von den Glaubenslehren, die in ihre Religion tief verwurzelt waren. In der Waagschale Manthalas lag immer der Wunsch auf der einen Seite und die Erfüllung auf der anderen. Das war das Gleichgewicht des Handels in seiner ursprünglichsten Form. Vielleicht hatte sich Sarin auch deshalb so schnell in Castus verliebt. Er war ihre Erfüllung gewesen und sein ganzes Dasein war auf Wünsche ausgerichtet gewesen. Sein Kuss hatte ihren innigsten Wunsch hervor gelockt. Einen Wunsch zu erfüllen, das lag auch in Sarins Wesenheit und ebenso in ihrer Berufung als Schneiderin. Doch auch die Priesterinnen Manthalas erfüllten Wünsche. Sie halfen den Gläubigen ihre Träume wahr werden zu lassen. Das sie dabei durch die Nacht und das Unterbewusstsein, durch die Träume ihrer Anhänger wanderten, oder sich teils auch sehr real hingaben, war ein klassischer ...Nebeneffekt. Manch eine bösartige Zunge könnte auch Manthalas Priesterinnen als 'vergeistigte Prostituierte' bezeichnen, aber darüber ging es weit hinaus! Opferte man der Göttin, so gab sie ihren Teil zurück. Das taten auch ihre Jünger. Der Handel war einfach. Wunsch und Erfüllung lagen beide in der Waagschale des Glaubens.
Nun war Sarin zwar als Novizin ausgebildet und fest in diesem Glaubenslehren erzogen worden, doch sie war nie offiziell zur Priesterin geweiht worden. Leider war ihre Mutter dafür zu früh gestorben und sie vom Weg eine Weile abgekommen, doch jetzt... genau in diesem Moment – da fühlte sich Sarin ihrer Göttin sehr nahe. Das hier war ein schon fast 'göttlicher' Handel. Eine Waagschale mit Angebot und Nachfrage. Und Clem hatte sich nicht nur überwunden 'nachzufragen', er bot auch sehr viel an.
Sarin knabberte kurz an ihren Lippen, ließ sie durch die glatten Zähne gleiten und sah dann wieder zu ihm auf. Ihre Stimme war leise:
„...meine Knospen also. Das ist dein innigster Wunsch?“
Sarin lächelte und ließ seine Ranken los um langsam an der Schleife ihres Kragens zu ziehen. Der Kragen öffnete sich und sie ließ ihre Finger hinab zu den Knöpfen ihres taillierten Gehrocks wandern, während sie einen halben Schritt rückwärts machte, damit er besser sehen konnte.
„Kannst du sicher stellen, dass wir hier nicht gestört werden, wenn ich dir meine ...'Knospen' zeige? Ist das jetzt der rechte Zeitpunkt dafür?“
Überrascht wollte Sarin nicht werden. Es war ihr erster Tag hier in Zyranus und an der Akademie, da wollte sie nicht gleich unangenehm auffallen. Gewisse 'Glaubenslehren' praktizierte man lieber in den Schatten der Nacht und ungesehen.
Ob es an den Düften, an Clems übersprudelnder Magie lag? Sarin war wie gebannt und hatte auch gar keine Angst, dass dieser chaotische Naturmagier ihr etwas 'antun' würde... er wünschte sie es sich. Er musste sich endlich ausprobieren um seiner angestauten Magie ein Ventil zu bieten, also war es ein guter Handel, wenn sie beide etwas davon hätten.
Dachte sie dabei auch an Ian? Durchaus.
Würde ihm das gefallen?
Sarin wusste noch nicht wie besitzergreifend ihr Liebster wirklich war. Sie verstand auch durchaus das Prinzip von Monogamie und treuer Liebe zu einem einzelnen Herzen, so wie ihre Eltern es ihr vorgelebt hatten. Ihre Mutter war trotzdem die Hohepriesterin gewesen und durch die Fantasie manch eines Nachtfürsten gewandert. Doch körperlich hatte sie sich nur noch ihrem Vater hin gegeben, als dieser begann ihr den Hof zu machen. Doch Sarins Umstände waren etwas anders. Sie war weder mit einem der drei Männer verheiratet gewesen, noch hatte sie Treue gelobt.Trotzdem kitzelte sie die Sorge, ob Ian dieses Spiel hier gutheißen, bzw. ob es ihn verletzen würde. Sarin fühlte, dass es ihr lieber wäre, wenn er dabei wäre oder wenn sie wenigstens wüsste, dass er sie weiter lieben würde. Aber gleichermaßen wollte ihr Herz sich auch keine Zügel anlegen lassen, die ihre und Castus 'liebenswerte' Art schmälern würde. So konnte sie nur hoffen – hoffen und beten, dass der, der sie liebte ihr großes Herz aus den richtigen Gründen liebte und sie nicht nur besitzen wollte. Ein letzter düsterer Gedanke den schlimmsten Fall betreffend wollte sich manifestieren, doch den wehrte ihr positives Denken ab. Das hier würde so oder so eine Gratwanderung werden.
Ach Ian... Ich wünschte, ich könnte dir Clem vorstellen. Aber dafür bräuchte Clem noch VIEL Nachhilfe! Ohne Kontrolle würde ich ihn nie in seine Nähe lassen!
Aber Clems Magie und die Allergie des Dunkelelfen passten so überhaupt nicht zusammen. Die beiden würden wohl leider niemals zusammen kommen.
Aber erzählen werde ich es ihm trotzdem. Verschweigen wäre schlimmer.
Und damit drängte Sarin ihre Sorgen erst einmal in den Hintergrund und öffnete sich dem Leben und dem was da kommen würde. Bisher ging es ja 'nur' um ihre Knospen...
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. Juli 2023, 08:04

Die Blütenblätter von Clems Haarschopf waren genauso echt wie die wohlgeformten, verschiedenartigen Rankenstränge, welche Tentakeln gleich unter seiner Robe heraus krochen. Nichts davon löste sich bei Berührung auf. Wo die Blüten sich allerdings zart wie Babyhaut anfühlten, da strotzten die Ranken vor pulsierender Kraft, als bestünden sie aus einem strammen Stück Fleisch. Clem reagierte auf die kleinste Berührung. Er seufzte und verdrehte die Augen hinter halb geschlossenen Lidern, während der von Sarin liebkoste Pflanzenstrang geradezu unsittlich erbebte. Ein anderer bildete plötzlich eine dicke, grüne Knopse aus, die schnell an Farbe annahm. Sie wurde dunkelrot und platzte förmlich in einem Kranz aus Blüten auf, aus dem sich süßer Honig ergoss. Schwer und zähflüssig tropfte er von der Blüte herab, um die Umgebung nur noch mehr mit einem Lockduft zu füllen, der geradezu benommen machte. Clem stöhnte auf und griff nach jenem Rankenstrang, um ihn wie zur Beruhigung zu streicheln. Dass hier alles andere als Ruhe in dem jungen Naturmagier herrschte, der gerade eine späte Phase der besten Vorzüge der Pubertät erlebte, war für Sarin eindeutig. Doch mit seinen naturmagischen Bildern regte er auch ihre Fantasie an und nicht nur das. Sie war bereit, ihm seinen Herzenswunsch zu erfüllen, sobald sie verstand, was er denn am liebsten von ihr hätte. Zwar dachte sie dabei auch sofort an Iryan und ob es ihm missfallen könnte, aber Sarin war ihrerseits in einer späten Form der Pubertät gefangen. Sie hatte sich so lange aufgespart, dass sie sich nun nicht an nur einen Mann binden wollte. Noch nicht, denn es gab so viel zu experimentieren und entdecken! Clem war der beste Beweis dafür. Was könnte er ihr alles für Freuden bereiten? Er allein, wo sie im Grasland noch drei gestandene Männer gebraucht hätte. Jeder seiner Stränge könnte sie verwöhnen und es blieben gewiss noch einige übrig, denen sie beim ... Honigproduzieren zuschauen könnte.
Was sie definitiv nicht wollte, war, dass andere ihr hier und jetzt zusahen. "Kannst du sicherstellen, dass wir hier nicht gestört werden, wenn ich dir meine ... 'Knospen' zeige? Ist das jetzt der rechte Zeitpunkt dafür?" Clem nickte hastig, dass weitere der pastellfarbenen Blütenblätter aus seinen Locken rieselten. Dann hob er beide Hände an. Seine Züge nahmen etwas Ernsthaftes an, denn er konzentrierte sich und je länger er es tat, desto schlaffer ließen die ominösen Ranken ihre Köpfe hängen. Dafür zeigte sich, dass der Magier sein Fach durchaus verstand. Er war weder dumm, noch zu jung, noch schlecht in seiner Kunst. Er war einfach nur viel zu oft von all dem abgelenkt, was ihm bisher verwehrt geblieben war. Nun stand die Aussicht offen, dass Sarins Ausschnitt bald offenstünde und das spornte ihn so richtig an.
Mit einem Wink zu seiner linken, einem zu seiner rechten Seite rief Clem seine Magie an und die Natur gehorchte. Zwischen den Bodenplatten, auf denen sie standen, wuchsen Halme empor. Bäume des umgebenden Bioms neigten ihre Äste herab und schon bald wuchs um ihn und Sarin herum ein schützender Kokon aus dornenfreien Ranken, dichtem Gesträuch und vielen kleinen Verästelungen, die mit ihrem Laubdach jegliche Sicht nahmen. Auch Sarin verlor diese, denn im Inneren der Naturkuppel war es stockfinster.
"Warte", hörte sie Clem wispern. Dann dauerte es einen Moment und schon wuchsen die ihr so bekannten leuchtenden Purpurmäntel um ihre Füße herum. Ihr Licht erhellte den kleinen Kokon, dass Sarin sich an ihre heimatlichen Höhlen erinnert fühlte. Und während sie gedanklich entschied, dass sie auf jeden Fall mit Iryan über das sprechen würde, was hier gleich geschehen könnte, da begann Clem damit, seine Robe überzustreifen. Natürlich trug er darunte nicht einmal Unterwäsche! Er wandelte durch Zyranus wie die Natur ihn geschaffen hatte und hielt sich nur minimal an die erwarteten Sitten. Als Naturmagier gehörte ein solches Gemüt wohl dazu oder Clem war die lustigste Ausnahme, die diese Stadt zu bieten hatte. Im Moment gab es jedoch nichts an ihm zu lachen.
Eigentlich hatte er sich so sehr gewünscht, dass Sarin zumindest ihren Brustbereich für ihn präsentierte. Nun wirkte es umgekehrt. Clem war wirklich schlaksig. Wie ein Skelett in einem Sack aus Haut ohne jegliche Muskeln zusammengehalten werden konnte, blieb unbegreiflich, aber es schien zu funktionieren. Vermutlich bräche Clem sich gleich beide Arme, müsste er einmal schwer anpacken. Trotzdem ließen kleine Schwielen an seinen Fingern erkennen, dass er Arbeit gewohnt war. Vermutlich hatte sie nichts mit Kraftaufwand zu tun oder aber er war derjenige, der sich stets besonders abmühte, ohne wirklich Erfolg zu haben. Es passte zu ihm. Er schien gewillt, immer sein Bestes zu geben. Für die Welt genügte es nicht, aber was Sarin nun zu sehen bekam, machte das sicher wett. Er besaß auch am übrigen Körper Sommersprossen und hatte sich ebenfalls an der Hüfte in einem s-förmigen Bogen kleine Sterne auf die Haut tätowieren lassen. Die Blütenranke, die sich um sein Bein schlängelte, wirkte allerdings echt. Ebenso wie der Busch aus fleischigen Strängen, der seinem Schritt entsprang. Umrahmt von einigem, tiefrotem Kraushaar wuchsen all die Ranken aus seiner Mitte und hoben sich nun wieder in Sarins Richtung. Sie hatte bisher nur zwei von ihnen liebkost. Der Rest war neidisch darauf und buhlte nun um ihre Aufmerksamkeit. Den größten Eindruck machte aber die kleinste Ranke. Nein, sie war nicht naturmagischen Ursprungs. Das war Clem und was Florencia und Phaun ihm bei der Geburt gegeben hatten. Auch dieser Strang aus echtem Fleisch streckte sich Sarin entgegen, nahm eine dunklere Farbe an als der Rest des Magiers und neigte dazu, nun ebenfalls weiter wachsen zu wollen. Er besaß eine angenehme Pilzform mit einem dicken, purpurrotem Hütchen. Der Anblick allein genügte, um zu wissen, dass er sich warm und pulsierend anfühlen würde.
Clem wagte einen Schritt auf Sarin zu. Seine Ranken erzitterten vor Lust. Zaghaft streckte er die Finger nach ihrer Kleidung aus. Die Ungeduld in ihm spielte nur insofern eine Rolle, als dass er fürchtete, gleich mehrere Gläser Honig füllen zu können, ohne überhaupt seinen Wunsch erfüllt bekommen zu haben. Seine Finger zitterten vor Aufregung. Sein zentrales, natürliches Pilzgewächs wuchs auf unnatürliche Größe heran. Wäre Iryan damit gesegnet gewesen, es hätte ihm das gesamte Blut aus dem Restkörper abverlangt, um sich so aufrecht zu halten. Bei Clem wirkte aber Naturmagie und so konnte er nach wie vor stehen, während seine erkennbare Erregung zwischen ihm und Sarin stand. Sie brauchte sie nur ein wenig mit dem Kopf nach unten zu neigen, um seinem purpurroten Helmchen einen Kuss zu geben. Zum Glück wuchs dieser Pilz nicht auch noch in die Breite! Keine Frau - abgesehen vielleicht von einer Trollin - könnte es damit aufnehmen. Jede andere hätte mit der Armeslänge zu kämpfen, aber vielleicht erwartete Clem von Sarin nichts. Er wollte nur ihre Knospen erblühen sehen und vielleicht ein wenig ... bestäuben.
"I-in dem Licht b-bist du ... wu-wu-wuunderschön ... S-Sarin. S-so ... unglaublich ... f-f-fruchtbar. So ... bereit ... d-der Natur zu --- huldigen", brabbelte er in einem Stadium purer Lust und Sehnsucht, bei dem das letzte Körnchen Verstand sich noch an einer Konversation versuchte, aber vielleicht sollte er lieber jene Natur für sich sprechen lassen, damit Dinge ihren Lauf nahmen. Clem setzte zumindest voraus, dass Sarin für diesen Schritt ebenfalls bereit wäre. Er war es und wie er es war! Die Entscheidung überließ er jedoch ganz ihr und die Gefahr, dass es früher vorbei wäre als gedacht, läge nur in ihrem Zögern. Wenn Sarin sich nun reizvoll entblätterte und sich reichlich dabei Zeit ließ, müsste sie Clem nicht näher an sich heranlassen, falls ihr schlechtes Gewissen gegenüber Iryan zu stark in den Vordergrund trat. Vielleicht war es aber auch ihre Experimentierfreude, die nun Einzug hielt, um jeden seiner naturellen Vorzüge einmal auszuprobieren. Vielleicht fand sie einen Kompromiss, beließ es bei einer Knospenschau und genoss ihrerseits das Rankenspektakel. Es lag ganz bei ihr.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Dienstag 18. Juli 2023, 13:24

Naturmagie war schon etwas unglaubliches und sehr überraschendes.
'Wachstum' bekam hier eine ganz neue Bedeutung!
Alles um sie herum schwoll an und wuchs.
Sarin war hin und weg von dem Überangebot, was Clem ihr hier präsentierte. Und WIE er sich präsentierte! Ranke um Ranke spross unter seiner Robe hervor und mit nur zwei Händen gesegnet wusste die Nachtelfe garnicht welche sie zuerst streicheln sollte und alle buhlten sie sanft um ihre Aufmerksamkeit.
Wie viele sind es eigentlich?
Sarin bemerkte es fast nur am Rande, denn ihr Fokus wanderte mal hier mal dort hin. Zu viel Stimulanzien berührten sie und langen auch als berauschender Duft auf ihrer Zunge. Noch bevor Clem die Natur um sie herum befehligte sich schützend um sie beide zu vereinigen, sie vor neugierigen Blicken zu schützen, da floss bereits der erste süße Honig und während er sich auf seinen Zauber konzentrierte, stibitzte sich Sarin mit der Fingerspitze einen jener vergossenen Tropfen des süßen Nektars, der zähflüssig über eine Blattkante rann. Im Taumel der Reize gefangen öffneten sich ihre Lippen und ihre kleine rosa Zunge kostete den Tau.
… sooo süß …
Die Saat eines Mannes schmeckte anders, das hatte sie bereits erfahren dürfen, aber das hier war auf magische Weise sehr besonders. Sarin hatte da auch keinerlei Berührungsängste...oder Scham. Ihre Neugierde war schon immer groß gewesen und das hier lockte ihre Sinne. Dann wurde es dunkler und die vertraute Finsternis ihrer Heimat schuf ein Ambiente, in dem sie sich vollkommen sicher fühlte.
„Warte...“
, hörte sie Clem wispern. Es war zu dunkel für seine menschlichen Augen. Der sanfte Schimmer der kurz drauf schwellenden Purpurmäntel ließ ihre Augen glänzen und aus der Tiefe heraus erglühen, wie es bei Katzen geschah. Die Dunkelheit war ihr Verbündeter und Mut flammte in ihrem Herzen auf. Etwas schwoll in ihrem Herzen an. Auch Clem schien diesen Mut zu fühlen und entblätterte sich für sie.
Natürlich trägt er darunter nicht einmal Unterwäsche! Was für eine Versuchung!
Dieses Wissen würde sie hüten wie einen Schatz und es würde sie ständig reizen.
Apropo Unterwäsche...
Einen Moment war Sarin so abgelenkt gewesen, dass sich ihre Gedanken erst sortieren mussten um den Inhalt der letzten Stunden zu erfassen.
...hab ICH überhaupt ein Hös...???
Sarins Kopf sandte Bilder von sich selbst auf dem Bett ihres Zimmers, wie sie schneiderte. Teile des Gehrocks, Knöpfe und Bänder lagen um sie herum strategisch verstreut und mischten sich mit den erotischen Eindrücken der Ranken, die auf sie zu wuchsen.
Rock, Mantel... Ärmel... Strümpfe...
Doch Sarin entsann sich nicht auch Unterwäsche genäht zu haben. Sie wusste noch, dass sie den Gehrock so entworfen hatte, dass er ihre weiblichen Rundungen perfekt umfangen und halten würde, aber … unten rum? Für andere mochte sie immer perfekt strukturiert sein, doch für sich selbst war sie manchmal... etwas schusselig. Manchmal vergaß sie selbst so grundlegende Dinge wie das Essen.
Was hatte ich denn vorher an?
Sie ging ihre wenigen Habseligkeiten durch und kam zu dem Schluss, dass sie vermutlich wenn dann einzig dieses winzige auf der Reise genähte Dreieck verbunden mit schmalen Bändern trug... wenn sie es nach der Dusche nicht doch irgendwo hatte liegen lassen!
Ihr Unterbewusstsein rang mit sich. Nach einer so erfrischenden Reinigen benutze Sachen wieder anzuziehen, war nicht ihre Art. Sarin musste kurz über sich selbst glucksen.
Hinterlasse ich eine Spur aus Höschen???
Tatsächlich war das schon das zweite, welches sie 'verlegt' hatte. Aber sehr viel weiter kam sie mit ihren gedanklichen Eskapaden nicht. Der Anblick des jungen voll in seiner Pubertät und Manneskraft erblühten Magiers vor ihr verschlug ihr doch kurz den Atem. Auch wenn Clem sehr schlaksig war, so war er doch ein Mensch. Elfen hatten von Hause aus einen schmaleren Körperbau und so wirkte er auf Sarin eher groß und drahtig als zu dürr. Clem bestand aus starken Knochen und schlanken Sehnen, aber war deswegen nicht unansehnlich.
Außerdem liegt er nach Punkten ganz weit vorn...
Sarin musterte verzückt seine Sommersprossen. Auch das Sternbild auf seiner schmalen Hüfte wurde bemerkt und abgespeichert. Dass er die ganze Zeit nichts unter seiner Robe trug als seine nackte Haut, reizte ihre Vorstellungskraft und sie raunte leise, vielleicht unhörbar für seine menschlichen Ohren:
„...wir haben was gemeinsam...“
Dabei dachte sie an die Tatsache, dass sie wohl beide gern auf Unterwäsche verzichteten. Sarin rieb unwillkürlich die Beine aneinander und fühlte sich in ihrer Annahme bestätigt. Weich und seidig glitten, frei von jeden stofflichen Zwängen, die Blütenblätter ihrer geheimen Grotte aneinander.
Er wandelte durch Zyranus wie die Natur ihn geschaffen hat.
Und das was sie sah, gefiel.
Wenn seine Mitstudenten wüssten...vor allem die weiblichen.. WAS er zu bieten hat, dann würden sie gewiss nicht mehr über ihn lachen! Die Männer würden neidisch blicken und die Frauen tuschelnd um ihn werben.
Im Moment gab es wirklich nichts an ihm zu lachen! Es passte alles zu ihm. Jede straffe Muskelfaser und jede wogende Ranke! Für die Welt da draußen genügte es vielleicht nicht, aber was Sarin nun zu sehen bekam, machte das MEHR als wett. Die Blütenranke, die sich um sein Bein schlängelte, wirkte allerdings echt und erinnerte Sarin an ihren Tagtraum.
Manthala, willst du mir hier vielleicht einen Traum erfüllen? Womit hab ich das denn verdient? Aber ich will nicht undankbar sein. Ich … nehme alles was du mir gibst und vergelte es wenn ich kann!
Sarins Blick fiel auf den Busch aus fleischigen Strängen, der dem Schritt des Magiers entsprang. Umrahmt von einigem, tiefrotem Kraushaar wuchsen all die Ranken aus seiner Mitte und hoben sich in Sarins Richtung. Sie japste leise vor Erregung auf.
...so viel!
Verzückt und auch ein bisschen überfordert berührte sie mal hier mal da jene gerundeten oder anders gefomten Rankenspitzen, die sich ihr anboten. Sie hatte bisher nur zwei von ihnen liebkost. Der Rest war neidisch darauf und buhlte nun um ihre Aufmerksamkeit. Hin und her gerissen, wanderten ihre Finger gefolgt von ihrer Aufmerksamkeit hin und her...
...warte, nicht weg zucken... hab ich dich! ... du bist aber hübsch! Oh... die ist ja noch schöner! Und du? Manthala, steh mir bei!!! So glatt und seidig... und die da ist ja geriffelt wie ein Faltenrock und Oh... kann sich strecken!
Den größten Eindruck machte aber die kleinste Ranke inmitten des Überangebots von Reizen. Sarins Blick fiel auf sie, während sich gerade eine der Ranken um ein Handgelenk wickelte und sie die zuckende grüne Spitze sanft mit den Fingerkuppen glatt strich.
...diese ist rot. Nein, die ist nicht naturmagischen Ursprungs.
Das war Clem in Fleisch und Blut. Was Florencia und Phaun ihm bei der Geburt gegeben hatten, war reich bemessen. Auch dieser Strang aus echtem Fleisch streckte sich Sarin entgegen, nahm eine dunklere Farbe an als der Rest des Magiers und neigte dazu, nun ebenfalls weiter wachsen zu wollen.
Nach huch? Was passiert den da?
Sarin musste leicht schlucken, denn ein wenig Speichel hatte sich gesammelt. All der süße Duft, der sich in dieser Blase aus Blättern staute und die Verlockungen ließen auch ihre Säfte fließen. Den Blick auf Clems natürlichsten Freudenspender geheftet, streichelte sie, was sie an pflanzlichen Auswüchsen in die Finger bekam.
Clem wagte einen Schritt auf Sarin zu. Seine Ranken erzitterten vor Lust. Zaghaft streckte er die Finger nach ihrer Kleidung aus. Sie ließ es zu, dass er nach ihrer Schleife griff und den Rest der Schnürung löste. Danach mussten Knöpfe folgen um den Gehrock zu öffnen. Seine Finger zitterten stark vor lauter Aufregung, so dass Sarin ein wenig nach half. Dafür wich sie wieder einen kleinen Schritt zurück und Knopf um Knopf schlüpften verheißungsvoll durch die Löcher. Dann öffnete sie die Kostümjacke und ließ sie über die Schultern hinab gleiten, doch sie fing sie bevor sie sich wie ein Wasserfall um ihre Füße bauschen konnte und warf sie leicht zur Seite. Der ganze Honig sollte nicht auf ihrer Kleidung landen. Die Bluse stand schon halb offen und folgte schnell. Mit leicht geöffneten Lippen ließ Sarin ihren Atem entweichen.
'Oben ohne' blickte sie auf Clems zentrales, natürliches Pilzgewächs und das wuchs auf unnatürliche Größe heran.
Oh... Wachstum ist durchaus etwas.... magisches. Ich hab nicht gewusst, dass so etwas möglich ist?! Wahnsinn!
Diese spezielle 'Ranke' nahm Ausmaße an, die unmöglich von ihrem Körper an dafür gemachter Stelle aufgenommen werden konnte. Sie stand zwischen ihnen und hielt sie tatsächlich auf Abstand. Sarin war recht klein gegen Clem und sein Fleisch wuchs noch weiter hinauf.
Ich bräuchte nur ein wenig mit dem Kopf nach unten, um seinem purpurroten Helmchen einen Kuss zu geben. Vielleicht mache ich das auch... später.
Die Verlockung war groß. Riesig um genau zu sein. Zum Glück wuchs dieser Pilz nicht auch noch in die Breite, so dass die Phantasien in Sarins Kopf nicht zerplatzten.
"I-in dem Licht b-bist du ... wu-wu-wuunderschön ... S-Sarin. S-so ... unglaublich ... f-f-fruchtbar. So ... bereit ... d-der Natur zu --- huldigen"
Sarins Verstand stolperte. Clem hatte ein Wort erwähnt, dass ein leises Alarmglöckchen in ihr anschlug.
...fruchtbar.
Ihre Experimentierfreude fand schnell einen Kompromiss, denn schwanger wollte sie nicht werden.
Hm.. der muss leider für bestimmte Bereiche ausscheiden, aber nicht unbedingt leer ausgehen. Diese spezielle 'Ranke' bekommt eine Sonderbehandlung, wie bei Dhan... Wie hatte Castus es mir beigebracht...?
Sie schmunzelte verzückt, bei ihrer spontanen Idee, gepaart mit Erinnerungen ihrer süßesten Vergangenheit. Trotzdem! Sie hatte zwar vor kurzem mit Hilfe von einem Kräutersitzbad dafür gesorgt, dass Ians Saat keinen Nährboden fand, aber bei Clem war sie sich nicht so sicher, ob sein magisch wachsender Körper sich nicht über solche Sicherheitsmaßnahmen einfach hinweg setzten würde. Fruchtbarkeit war sicher bei ihm vorauszusetzen. Seine pflanzlichen Ranken wären ihr willkommen, denn ein 'Honig-Baby' würde sie schon nicht bekommen, aber diese eine... verlangte nach besonderer Behandlung.
Sarin leckte sich die Lippen, dass sie purpurn in der sanften Dunkelheit schimmerten.
Das ist... alles so erotisch... und so...magisch!
Clem verzauberte nicht nur sich selbst, sondern auch seine anschwellende und wachsende Umgebung. Sogar Sarin hatte das Gefühl unter seinem Einfluss ein wenig an zu 'schwellen'. Ihre nun blank gelegten Knospen, die sich hart auf den Gipfeln unter ihrem Atem wogenden schimmernder Berge aufrichten, sie kribbelten bei dem leichtesten Hauch und sandten kleine Schauer in ihre tiefere Körpermitte. Sarin kniete sich hin, bedeutete Clem das gleiche zu tun, ließ sich dann nach hinten sinken, sortierte ihre Beine und lehnte sich in die Wand aus weichen Pflanzensträngen. Sie bot so Clem gute Sicht auf ihre Knospen, die sie nun mit eigener Hand zu streicheln und zu zupfen begann. So viel Erfahrung hatte sie auf diesem Gebiet auch noch nicht, also versuchte sie die Bewegungen von Castus Mund nachzuahmen, als dieser sie verwöhnt hatte. Allein die Erinnerung an ihren liebsten Halbdämonen ließ noch weitere seiner Taten vor ihrem inneren Auge erscheinen. Seine Lippen hatten ihre tieferen Lippen gekostet und sie fast vergehen lassen vor Lust. Das Echo der Vergangenheit holte sie ein und ließ sie erzittern. Sollte sich Clem etwas zu forsch nähern konnte sie in dieser Position schnell ein Bein ausstrecken und ihm mit einem Stiefel gegen seine Brust auf Abstand halten. Das sollte hoffentlich reichen um seine armlange Fleisch-Ranke von ihrem Schoß fern zu halten.
Aber ihre Körpermitte verlangte inzwischen auch nach Erfüllung. Also setzte sie sich präsentabel hin und bedeute mit etwas 'streng' gespieltem Blick und Fingerzeigen, dass er ihre Haltung spiegeln sollte. Der kleine Raum, den er mit seiner Magie gewoben hatte, bot gerade so viel Platz, dass dies so gerade gelingen sollte.
Ein bisschen Abstand muss sein.
Es war so oder so schon schwer, sich seinen Reizen gänzlich hinzugeben. Clems Magie nahmen Formen und Farben an, die Sarin heiß erschaudern ließen. Ihr Körper reagierte stark auf den Anblick seiner über wogenden Erregung, also hauchte sie bald:
„Setz dich... Clem. Ich erwarte einen fleißigen und folgsamen Schüler für diesen Nachhilfeunterricht! Bleib also da. Diese eine... diese Ranke da...“
Damit wies sie auf sein kolossal angewachsenes Fleisch.
„...die bleibt wo sie ist. Verstanden?!“
Sie brauchte sein Versprechen.
„Alle andern...“
Sarins Blick huschte schon fast lüstern über seine Auswüchse.
„...alle anderen dürfen zu mir.“
Hatte sie das wirtlich gerade erlaubt? Ja, hatte sie. Sie hatte es gesagt. Dann löste sie ihre Hände vom Spiel mit ihren eigenen rosafarbenen Knospen und griff nach einer Ranke um sie sich in das Tal zwischen ihren Hügeln zu legen.
Ich werde ihn zeigen... vorbereiten... auf das, was ich vor habe zu tun. Dann kann er sich vielleicht ein wenig besser konzentrieren.
Dann drückte sie ihre Brüste mit den Schultern und Händen zusammen, bis nur noch oben die Kuppe heraus schaute. Ein kleiner Augenaufschlag und dann senkte Sarin ihre Lippen auf die gerundete Kuppe, den von Honig bereits schimmernden Teil um ihn zu kosten. Leicht öffnete sie ihren Mund um etwas mehr aufzunehmen und entließ ihn dann leise schmatzend und gefolgt von einem verzückten Kichern, als würde sie einen Lutscher aus Zucker lecken.
„Sehr köstlich!“
Sogleich leckte sie noch einmal spielerisch darüber und begann den Unterricht fortzusetzen, während ihre Hände ihre Brüste am Schaft der Ranke auf und ab rieben. Nach drei oder viel mal lecken und saugen setzte Sarin ab und sah Clem an.
„Nimm 'deine' Ranke in die Hand. Übertrage mein Tun auf dich und lass ...es fließen. Hab keine Scham. Wir üben das zusammen.“
Vielleicht 'halfen' die ein oder andere pflanzliche Ranke auch Sarin bei ihrem tun, dass sie vielleicht bald ihre Hände für andere Dinge frei hätte. Oder warben seine Ranken um ihren Körper auch an anderer Stelle? Sarin präsentierte ihre reibende Knospenschau an jenem Pflanzenstrang und genoss ihrerseits das Rankenspektakel um sie herum. Spektakulär war es in jedem Fall und in Sarins kreativen Gedanken woben sich schon neue Ideen... nicht nur zu diesem Moment, sondern noch weit darüber hinaus...sogar ein neuer Stoff mit eben jenen eingewebten Ranken huschte durch ihren Kopf. Aber da war noch so viel mehr. Sie waren schwer zu fassen und immer wieder huschten sie vorüber wie Libellen über einen Teich, die ihre Hinterleibe in das Nass eintauchten.
Eintauchen... Libellen... der Libellenkuss...
So hatte Sarin den Kuss ihres Halbdämons genannt, als er ihre Blüte gekostet hatte. Sarins Hand wanderte so selbstverständlich zu ihrer Mitte, dass sie kaum bemerkte, wie sie sich selbst für Clems Blick entblößte, als sie den Rock hoch schob und ein Knie anzog und dann zur Seite kippen ließ. Was er unter den fließenden Wellen des dunkelgrauen Stoffs dort entdecken durfte war eine weitere geheimnisvolle kleine Knospe inmitten einer geöffneten Blüte voller Tautropfen und Nektar. Inmitten ihrer perlmuttfarbenen Schenkel erblühte Sarin in Farben von Flieder über Rose bis dunklem Purpur im Kern ihrer Lust. Ganz Nachtelfe, die sie nun einmal war, störte auch kein Busch den Blick auf den feuchten Glanz ihrer Haut. Das magische Licht der Purpurmäntel vervollkommnete den Anblick. Sarin genoss Celms Augen auf sich und zeigte ihm mit ihren Fingern, was auch ihren Honig zum fließen brachte.
Wo war noch gleich die Ranke mit den ovalen Köpfchen und den hübschen Knubbeln?...
Sarin sah sich einen Moment abgelenkt um.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. Juli 2023, 21:18

Sarin hatte wohl noch nie in ihrem Leben eines dieser unheimlichen Meereswesen gesehen, das nur aus einem großen Kopf und acht gigantischen Armen zu bestehen schien. Ohnehin waren Meeresfrüchte nicht unbedingt etwas, das sich auf einer nachtelfischen Speisekarte finden ließ, wenn die Stadtherrin nicht gerade exotischen Besuch aus Küstengebieten beherbergte und selbst dann gab es klassischen Fisch, meist gepökelt, damit er bei der langen Reise nicht verdarb. So konnte Sarin nun auch keinen Vergleich zu einem Oktopus oder Kraken ziehen, als Clem sich in all seiner natürlichen und naturmagischen Pracht zeigte. Sie versuchte lediglich die vielen Rankenarme zu zählen, verlor jedoch sofort wieder die Übersicht. Sie wanden und züngelten schlangengleich um sie herum, denn jeder einzelne wollte sich einer Berührung durch ihre zarten Finger sicher sein. Jenen Strang mit dem abgerundeten Ende und all den dicken Pustelnoppen, sowie der Flauschige, den sie sich schon an der Wange gerieben hatte oder die bereits geplatzte Knospe mit dem köstlichen Honig blieben ihr im Gedächtnis. Aber sie sah auch einen gefächterten, der sich gelegenlich um sich selbst drehte und wieder zurücksprang. Allein die Vorstellung, was eine solche Ranke alles im Schoß einer Frau anstellen konnte, brachte ihre eigenen Natursäfte zum Fließen. Dann gab es da noch den Doppelköpfigen - zumindest konnte man ihn so bezeichnen. Die Spitze war sehr dich, weil sie wie das Spitzmaul eines Tieres wie aus zwei Mundstücken bestand, die sich spalten konnten und dann eher wie die augenlosen Köpfe zweier Schlangen aussagen. Dieser Strang schnappte sogar einmal spielerisch nach Sarins Finger und zeigte ihr, welche Kraft hinter seinen Naturfasern steckte. Oh, aber nicht jede Ranke fühlte sich angenehm glatt an. Eine borkige, die sich auch eher hölzern und langsam wand besaß eine faszinierende Maserung und würde wohl besser als Rückenkratzer dienen. Eine andere wiederum konnte sofort den Spitznamen des Kaninchenbaus erhalten. Zwar besaß sie keine Höhle, aber oberhalb des wohlgeformten Endes hockte eine Ausbuchtung, welche die Form eines vorspringenden Häschens besaß, das seine festen Ohren eher stiergleich nach vorn drückte. Oh, dieser kleine Rammler könnte genau auf den weiblichen Schätzen zum Liegen kommen, wenn die Ranke erst zu rammeln bekann ... sofern sie überhaupt dazu in der Lage war. Woher Clem sich ausgerechnet mit den perfekten Formen für die Manneskraft auskannte und zugleich so unerfahren bei Frauen an sich wirkte, blieb ungeklärt. Es war letzten Endes auch vollkommen uninteressant. Sarin hatte andere Dinge mit ihm vor.
Nachdem sie von seinem naturmagischen Nektar gekostet hatte und feststellen durfte, dass es wirklich nach besonders süßem Honig schmeckte, widmete sie sich wieder der Erfüllung seines Wunsches. Sie überließ es Clem, die Bluse von ihrem Körper zu blättern. Nur bei den Knöpfen half sie nach. Der arme Jungmagier war viel zu aufgeregt, um eine ruhige Hand zu behalten. Auch hier verhießen seine vibrierenden Finger verheißungsvolle Verlockungen, wenn sie nur an der richtigen Stelle ebenfalls so arg zittern würden.
Sarin stellte fest, dass sie es kaum selbst noch aushielt. Außerdem trug sie wie Clem keine Unterwäsche. Sollte sie sich jemals als Schneiderin auch in Zyranus etablieren, kannte man sie dort wohl erst einmal als die hoch begabte Nachtelfe, die überall Gratishöschen verteilte. Vielleicht wäre das sogar eine gute Idee, um für sich Werbung zu machen, jedenfalls zu Beginn ihrer geplanten Karriere. Immerhin wollte sie doch gerade mit Reizwäsche eine Nische bei den sonst so prüden Zyranern füllen. Dass jedoch nicht jeder Magier verbohrt und bis zum Halse zugeknöpft war, zeigte sich erneut in Clem. Der hatte Sarin endlich von ihrem Oberteil befreit und ... machte nichts. Er starrte zunächst nur auf ihre liebliche Weiblichkeit. Selbst seine Lustranken hielten still, um den Moment zu genießen. Clem betrachtete ihren Mund und als Sarin sich die Lippen leckte, ahmte er diese Geste ganz unbewusst nach, stöhnte dabei sehnsüchtig auf, dass sein Pilzstecken sich noch gut eine Handlänge höher streckte. Das konnte nur auf seine Magie zurückzuführen sein und doch ... so viel Fleisch! Doch Sarin wurde unsicher. Clem zeigte sich nicht nur als stark im Saft stehender junger Mann mit jeder Menge Möglichkeiten, seine Freude an ihm zu haben. Er hatte bereits bewiesen, dass er ein sehr ... spritziges Gemüt besaß, was dieses Thema betraf. Einen Pollenartiges. Auch wenn es ihm in der Kantine nicht wirklich geschmeichelt hatte, die Bezeichnung der Samenschleuder passte nun einmal wirklich zu ihm. Sarin fürchtete, dass sie selbst dann schwanger würde, wann er nur zu nahe bei ihr wäre mit seinem natürlichen Vorzug und dieser zuckte gerade gegen ihre Brust.
Clem japste, als ihre harte, etwas dunkler gefärbte Spitze erzitterte. "F-früchte m-mit Knospen dran k-kenne ich nicht", plapperte er vor sich her und streckte die Finger nach der zarten Versuchung aus. Es war sein sehnlichster Wunsch und Sarin würde ihm diesen erfüllen. Das hatte sie zumindest vor, aber dann sank sie auf die Knie, noch ehe Clem seine Finger auf Reisen hatte schicken können. Er seufzte, folgte ihr aber und kniete nun selbst. Zwischen ihnen erhob sich sein strammer Pilz und wie ein Aufmarsch an Partisanenträgern standen die Rankensoldaten um sie herum Spalier.
Der Magus leckte sich die Lippen. Wieder streckte er seine Finger aus und wieder entkam Sarin ihm. Sie ließ sich in das weiche Laub des geschaffenen Pflanzenkokons sinken und begann ihrerseits zu streicheln, was Clem gern selbst erkundet hätte. Trotzdem starrte er gebannt, schaute ihr zu und bekam den Mund nicht mehr zu. Aus zwei sie umgebenden Ranken platzten erneut die Knospen auf. Eine ließ goldenen Honig zu Boden tropfen, die andere verteilte einen Schwall Sporen in den Raum, der lieblich nach Zedernholz duftete.
Sarin nahm die Zügel in die Hand, nicht aber Clems natürlichen Stamm. Vielmehr schickte sie ihn auf die andere Seite des Kokons, wo auch er sich ins Laub lehnen sollte. Er folgte ihrer Aufforderung zwar stumm, schaute aber weiterhin voller Sehnsucht zu ihren liebkosten Brüsten. Selbst seine Ranken waren ihnen nun näher als seine Hände. Und mit seinem eigenen Gemächt sollte er sich zudem auch noch zurückhalten.
"Versprochen! Ich halte hier ganz still!" Er nickte artig, was dazu führte, dass der Pilz sich etwas zurückzog. Er verschwand nicht, schrumpfte aber auf die Größe herunter, die Clem gut zu Gesicht stand und proportional einfach besser zu ihm passte. Verstecken musste er nichts. Er ohnehin nicht! Er besaß so viele Möglickeiten, eine Frau glücklich zu machen. Die meisten davon umschwärmten Sarin nun wie eine Schar Schlangen. Fast zischelten sie auch, denn jedes Erzittern hinterließ ein leises Surren in der Luft.
Mit seinem Versprechen fühlte Sarin sich sogleich wohler. Außerdem wollte sie nun experimentieren und herausfinden, was die Natur(magie) so zu bieten hatte. Sie griff nach ihrem Liebling unter den Ranken und schob ihn gekonnt zwischen ihre beiden als Früchte getauften Hügel. Dort rieb sie Noppenspitze und Schaft sinnlich an ihrer Haut entlang. Es zeigte sofort Wirkung. Clem stöhnte auf, streckte den Rücken durfch und ... Sarin konnte sich auf die eigene Schulter klopfen, so bedacht gehandelt zu haben. Dieses Mal quoll kein Honig hervor, sondern erneut die fließende Seide, die sie schon von Iryan, Dhansair und Castus kannte.
Clem und sie befanden sich in einem Paradies, in dem Milch und Honig flossen. Sarin würde von allem kosten, dem Magier dennoch die Nähe zu ihren reifen Früchten der Versuchung verwehren. Mit verklärtem Blick schaute er zu, wie seine Ranke weitere Reibungen genoss. Die anderen wurden nun aber auch aktiv. Eine schlängelte sich um Sarins Arm und setzte ihre Spitze dann auf ihre Brust ab. Es handelte sich um jenen Strang, der bereits Honig vergossen hatte. Nun füllte er seine Wabe mit Sarins harter Knospe und ließ seinerseits kleine Blütenblätter sprießen, die sich mit ungeahnter Kraft gegen ihr weiches Gewebe pressten. Dort drückten und walkten sie die Haut, damit die Knospe immer wieder in die kleine, warme Wabe geschoben wurde, die sich ihrerseits daran festzusaugen schieb.
Der Doppelköpfige eroberte ihre andere Brust, spaltete seinen Kopf wieder in zwei und legte sich um die kleine Brustwarze wie glatte Lippen. Dann schloss er sich, fing die Knospe ein und zwirbelte sie, als beide Kopfstücke sich ineinander drehten. Die Stimulation nahm jedoch noch lange kein Ende. Die Ranken machten sich selbstständig. Einige schlangen sich nun um Sarins Schenkel, um sie zu spreizen. Dabei gingen sie zwar durchaus entschlossen vor, würden aber bei dem kleinsten Anzeichen von Gegenwehr sofort von ihr ablassen. So hielten die Ranken Sarin für Clem auf Position, dass dieser einen tiefen Einblick in die rosa-violetten Schatzhöhlen der Nachtelfe erhielt, von denen bereits sichtbar flüssige Edelsteine tropften.
"Sarin ... ich ... ouh ..." Clem umfasste seinen eigenen Stamm und begann damit, sich selbst zu verwöhnen. Nun ließen sich die Schwielen an seinen Händen vielleicht nachvollziehen, denn er hobelte kräftig Holz, während jener hölzerner Rankenstrang Sarins Zentrum für sich entdeckte. Er schob sich vor und rieb sacht an ihren weichen Lippen entlang, reizte die Haut mit seiner Maserung und bereitete sie zugleich auf einen seiner Gefährten vor. Der Fächerartige war noch übrig. Er näherte sich Sarins Mitte und schob dann den Berindeten beiseite. Er wollte die erste Ranke in ihrem Inneren sein. Schon setzte er sich in Position, drehte die Fächer um sich selbst und ließ sie wieder zurück flirren. Kühle Luft traf Sarins Lustgrotte. Dann spreizte die Ranke ihre Fächerlamellen auseinander um zu präsentieren, wie weit er Hindernisse beiseite schieben oder auch fortdehnen könnte. Schon zog er sich wieder zusammen und war bereit, in Sarins tiefste Nischen vorzudringen. Es flirrte leise. Kleine Tautropfen der Lust trieb es vom Luftzug beiseite. Sarin fühlte schon die ersten Millimeter und wie sie ihr Innerstes berührten. Da keuchte Clem auf: "N-nicht!" Die Ranke hielt inner und auch alle anderen unterbrachen ihr lustvolles tun.
Clem keuchte. Sein Kopf war so rot wie seine Lockenpracht. Er hielt die eigene Manneskraft fest umschlossen und ein weiterer Film feinster Milch glänzte von der Spitze herab. Trotzdem schüttelte er zaghaft den Kopf, ehe er Sarin mit einem wirklich unglückseligen Blick betrachtete. "D-das ... ist nicht mein ... Wunsch gewesen. I-ich wollte doch nur ... ich ... d-das geht zu weit ... o-oder?" Er schluckte leer. "E-es ... wir hatte nicht mal ... eine Verabredung und ... ich ... i-ich ... d-das ist mein erstes Mal!", platzte es aus ihm heraus, als hätte niemand diese offensichtliche Tatsache ahnen können. Tränen glitzerten in seinen Augen. Die Situation überforderte ihn. So weit hatte er wohl gar nicht gehen wollen. Sein Körper war es, der sich nicht im Zaum hielt. Selbst jetzt ignorierten ihn seine magischen Ranken und setzten das Liebesspiel bei Sarin fort. Auch Clems Fordern konnte ihnen nicht Einhalt gebieten. "B-bitte hört auf ... v-vielleicht will sie g-gar nicht. D-das hab ich nicht gewünscht!"
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Mittwoch 26. Juli 2023, 18:10

Sarin hatte noch nie in ihrem Leben eines dieser unheimlichen Meereswesen, einen Oktopus oder gar einen Kraken gesehen. Sie wusste nichts von Tentakeln oder anderen weichen saugenden Auswüchsen, die die Natur so hervor bringen konnte. Da war sie vollkommen weltfremd. Das einzige, das dem hier nahe kam, das hatte sie mal auf einem geheimen Spaziergang in einer der oberen Höhlen gesehen, die nahe unter der Oberfläche lagen. Dort sah man Wurzeln wie Ranken aus der Decke wachsen. Aber diese hier... die waren belebt und 'fast' genauso neugierig auf die Nachtelfe wie Sarin auf diese neue Welt die sich ihr hier bot. Das Gewächshaus allein hatte sie schon vollkommen überrumpelt. Jetzt war sie auch noch Celms übernatürlichen Charme erlegen, der sich in all seiner natürlichen und naturmagischen Pracht zeigte. Sie versuchte die Rankenarme zu zählen, verlor jedoch ständig die Übersicht, da sie sich um sie wanden und züngelten und jede einzelne wollte sich einer Berührung durch ihre zarten Finger sicher sein. Sarin bemühte sich sehr jeder gerecht zu werden. Jenen Strang mit dem abgerundeten Ende und all den dicken Pustelnoppen, hatte sie vorerst als ihren Liebling auserkoren. Der Flauschige erinnerte sie an eine zarte Federboa und verwöhnte sie mit seinem sanften Kitzeln.
Wie soll man sich da nur festlegen?
Es war unmöglich und ...unnötig. Warum auch. Sie wollte alles ausprobieren. Sarin war wohl genauso spät dran mit ihrer Pubertät wie Clem. Die Reize die sich ihr hier boten, waren schlicht überwältigend. Sie konnte niemals sagen, was genau ihr von vornherein gefiel, aber sie war gewillt es heraus zu finden. Das Ausprobieren machte die ganze Sache noch viel reizvoller.
Manche der Gebilde verstand sie nicht so recht, wie zu, Beispiel den einen gefächerten, der sich gelegentlich um sich selbst drehte und wieder zurücksprang. Aber jeder der Ranken inspirierte ihre kreative Seele und ihre Vorstellungsgabe, was wohl eine solche Ranke alles in ihrem Schoß anstellen könnte?
Wie?...und der?... was?...Oh! Das...! ... hinreißend!!!
Es brachte ihre Säfte zum Fließen. Sarin war hin und weg und der Nektar benetzte bereits jetzt die Innenseite ihrer Schenkel. Und Clem? So viel Kreativität hätte sie niemals bei einem dieser eher als 'steif' verschrienen Zyranern erwartet. - Obwohl 'steif' in diesem Sinne garnicht so schlecht war.
Ui, was für eine interessante Form... und der...?
Wie ein Kind, dass sich nicht auf eine Sache konzentrieren konnte, hüpfte ihre Aufmerksamkeit zwischen den Lustbarkeiten hin und her. Da gab es noch den..
Na, Doppelkopf...? Und was kannst du so?
Die dicke Spitze spaltete sich und schnappte spielerisch nach Sarins Finger.
...ganz schön kräftig...
Spielerisch rangelte sie mit der Ranke und streichelte ihm mehrfach über sein Köpfchen, als er dann doch von ihr abließ. Ein weiterer floraler Spielkamerad buhlte um ihre Aufmerksamkeit, aber Sarin erschrak fast ein wenig vor ihm.
„Oh! Der ist aber rau!“
, stieß sie leise aus. Warnend hob sie den Finger.
„Lieb sein!“
Sonst verpass ich dir eine Antimagierune! Also sei brav.
Eine andere wiederum bekam sofort einen Spitznamen:
Ah... ein kleines Kaninchen... wie süß!
Sarin kicherte, als sie die zwei kräftigen Ohren massierte und das wohlgeformte Endes stiergleich nach vorn drückte.
Oh, süß und wild! Dieser kleine Rammler könnte genau auf meinen weiblichen Schätzen zum Liegen kommen, wenn die Ranke dann in mir rammeln...
Sarins Wangen glühten vor lauter kreativer Energie und ihr Körper sandte wohlige Schauer an jene Stellen, die ihre Fantasie bereits berührte. Nachdem sie von Clems naturmagischen wirklich süßen Nektar gekostet hatte (Wer weis, was das für eine Wirkung hatte?), widmete sie sich wieder der Erfüllung seines Wunsches. Sie überließ es Clem, die Bluse von ihrem Körper zu blättern. Nur bei den Knöpfen half sie nach, da seine Finger dazu kaum mehr in der Lage waren.
...so süüüß! Ich könnt ihn hier und jetzt vernaschen!
Sarin stellte fest, dass sie es kaum selbst noch aushielt. Ihr ganzer Körper summte wie ein Bienenstock und der Honig war so nah! Dann hatte Clem sie endlich von ihrem Oberteil befreit und ... machte nichts.
Er starrte zunächst nur auf ihre liebliche Weiblichkeit. Selbst seine Lustranken hielten still, um den Moment zu genießen.
Bei allen Göttern, wenn er nicht gleich...
Sarin wusste nicht mal genau was sie sich eigentlich wünschte... Eigentlich wünschte sie eher, dass sich seine Wünsche erfüllen würden. Clem betrachtete ihren Mund und als Sarin sich die Lippen leckte, ahmte er diese Geste ganz unbewusst nach, stöhnte dabei sehnsüchtig auf, dass sein Pilzstecken sich noch gut eine Handlänge höher streckte.
OH – GÖTTIN – MEIN!
Sein natürlicher Vorzug zuckte gerade gegen ihre Brust. Clem japste, als ihre harte, etwas dunkler gefärbte Spitze zwischen ihren Bergen erzitterte.
"F-früchte m-mit Knospen dran k-kenne ich nicht"
, plapperte er vor sich her und streckte die Finger nach der zarten Versuchung aus.
„Dies sind aber Früchte, in die man nicht beißen darf...zumindest nicht sehr fest!“
, plapperte auch Sarin ohne viel nachzudenken. Denken im Allgemeinen wurde immer schwieriger. Sie wollte ihn eigentlich nur endlich glücklich sehen...glückselig. Es war sein sehnlichster Wunsch und Sarin wollte ihm diesen erfüllen, doch ...noch nicht. Sie sank nach hinten und er folgte brav ihrer Bewegung. Wieder streckte er seine Finger aus und wieder entkam Sarin ihm. Sarin übernahm erst einmal, was Clem gern selbst erkundet hätte und er bekam den Mund nicht mehr zu. Aus zwei sie umgebenden Ranken platzten erneut die Knospen auf. Eine ließ goldenen Honig zu Boden tropfen, die andere verteilte einen Schwall Sporen in den Raum, der lieblich nach Zedernholz duftete.
Honig und Zedernholz... diesen Duft werd ich wohl ewig mit ihm verbinden.
Die waldigen Noten mochte Sarin sehr und atmete tief ein, zwickte noch einmal ihre kleinen Knospen und seufzte wohlig. Sie hatte die Zügel in die Hand, nicht aber Clems natürlichen Stamm. Vielmehr hatte sie ihn auf die andere Seite des Kokons geschickt. Seine Ranken waren ihr nun näher als seine Hände, was sie ja auch so erlaubt hatte. Mit seinem eigenen Gemächt sollte er sich zurückhalten.
"Versprochen! Ich halte hier ganz still!"
Er nickte artig, was dazu führte, dass der Pilz sich etwas zurückzog.
Brav!
Sarin nickte äußerst zufrieden.
Und Unglaublich! Körperteile wachsen zu lassen! Ganz unglaublich! Vor allem bei DIESEM Prachtstück!
Mit seinem Versprechen fühlte Sarin sich sogleich aber auch wohler. Außerdem wollte sie nun experimentieren und herausfinden, was die Natur(magie) so zu bieten hatte. Sie griff nach ihrem Liebling unter den Ranken und schob ihn gekonnt zwischen ihre beiden als Früchte getauften Hügel. Dort rieb sie Noppenspitze und Schaft sinnlich an ihrer Haut entlang, was ihr selbst ebenfalls einige lustvolle Schauer einbrachte. Es zeigte jedoch bei Clem sofort Wirkung. Der Magus stöhnte auf, streckte den Rücken durch und ...
Ui, das ...ging aber ...schnell. War aber zu erwarten.
Sarin konnte sich auf die eigene Schulter klopfen, so bedacht gehandelt zu haben. Dieses Mal quoll kein Honig aus den pflanzlichen Knospen hervor, sondern erneut die fließende Seide, die sie schon von Iryan, Dhansair und Castus fleischlichen Ranken kannte.
... also... Das war schon mal gut. Der erste Druck sollte gemildert sein...
Mit verklärtem Blick schaute er zu, wie seine Ranke weitere Reibungen genoss. Die anderen wurden nun aber auch aktiv. Eine schlängelte sich um Sarins Arm und setzte ihre Spitze dann auf ihrer Brust ab. Es handelte sich um jenen Strang, der bereits Honig vergossen hatte. Nun füllte er seine Wabe mit Sarins harter Knospe und ließ seinerseits kleine Blütenblätter sprießen, die sich mit ungeahnter Kraft gegen ihr weiches Gewebe pressten und Sarin zusätzliche kleine leise wimmernde Geräusche entlockten.
...ist das guuuuut...!
Sie drückten und walkten sie die Haut, damit die Knospe immer wieder in die kleine, warme Wabe geschoben wurde, die sich ihrerseits daran festzusaugen schien. Bei jedem kleinen Ploppen, wenn der Hohlraum ihren kleinen Nervenknoten entließ, stöhnte Sarin leise auf.
Uiiihhh... soo gut!!!
Der Reiz sandte zusätzliche Stromstöße tief in ihren 'Unterleib. Dann eroberte der Doppelköpfige ihre andere Brust, spaltete seinen Kopf wieder in zwei und legte sich um die kleine Brustwarze wie glatte Lippen. Dann schloss er sich, fing die Knospe ein und zwirbelte sie, als beide Kopfstücke sich ineinander drehten.
„...Hhmmm...jaaahh....“
Sarin streckte ihren Oberkörper und den Rücken durch. Das Gefühl war einfach atemberaubend. Die Stimulation nahm jedoch noch lange kein Ende. Die Ranken machten sich selbstständig. Einige schlangen sich nun um Sarins Schenkel, um sie zu spreizen. Sie unterstützten ihre natürliche Beweglichkeit quasi nur. So hielten die Ranken Sarin für Clem auf Position, dass dieser einen tiefen Einblick in die rosa-violetten Schatzhöhle der Nachtelfe erhielt, von denen bereits sichtbar flüssige Edelsteine tropften.
"Sarin ... ich ... ouh ..."
Clem umfasste seinen eigenen Stamm und begann damit, sich selbst zu verwöhnen, so wie die Nachtelfe es ebenfalls ihm vor machte. Ausgerechnet jener hölzerner Rankenstrang, der ihr so rau erschienen war, entdeckte Sarins Zentrum als erstes für sich. Er war jedoch erstaunlich sanft, rieb sacht an ihren weichen Lippen mit seiner Maserung und bereitete sie zugleich auf einen seiner Gefährten vor. Der Fächerartige näherte sich Sarins Mitte und schob dann den Berindeten beiseite. Er wollte die erste Ranke in ihrem Inneren sein.
Ein... Fächerpilz?
Schon setzte er sich in Position, drehte die Fächer um sich selbst und ließ sie wieder zurück flirren. Kühle Luft traf Sarins Lustgrotte und ließ sie heftig den Rücken durch drücken. Ein kleiner fast erschreckter Laut entkam ihr, aber war so sehr von Lust getränkt, dass sogleich ein leises unbedachtes:
„..mehr...“
, darauf folgte. Sarin sah alles wie durch rosa schimmernde Seide.
Manthala, passiert das wirklich?
Dann spreizte die Ranke ihre wunderschönen farbigen Fächerlamellen auseinander um zu präsentieren.
...welche Pracht!
Nur die Natur konnte solch Schönheit hervorbringen und in Sarins Schneiderherz woben sich Kleider mit solch fächerartigen langen Ärmeln oder Schleppen. Fließende Farben drangen in sie ein... Sie sah wie sich der Stoff wieder zusammen faltete und sich zu ihrem Schoß senkte. Schon war er bereit, in Sarins tiefste Nischen vorzudringen. Es flirrte leise. Kleine Tautropfen der Lust trieb es vom Luftzug beiseite und sie stöhnte erneut leise in hohen Tönen auf. Leise eben nur, weil sie sich vor lauter Lust die Lippen zwischen die Zähne zog.
„Hmmmmm....“
Sarin fühlte schon die ersten Millimeter und wie sie ihr Innerstes berührten, spreizte die Beine so weit sie konnte, da keuchte Clem auf:
"N-nicht!"
Die Ranke hielt inne und auch alle anderen unterbrachen ihr lustvolles tun.
NEIN!
Ihr Körper schrie empört auf, er solle weiter machen. Am liebsten hätte sie nach unten gegriffen und sich die weichen zusammen gelegten Lamellenlappen, die sie an den Anblick auf der Unterseite eines Pilzes erinnerte, einfach in den Körper gerammt. Doch Clem keuchte und brachte sie damit aus dem Taumel der eigenen Lust wieder heraus. Sarin hob den Kopf und sah ihn mit fiebrigen Blick an.
Ach du mein... auweia... da hab ich mich einen Moment doch glatt selbst vergessen! Uuiuiui gefährlich! Süß, aber gefährlich!
Süßes Gift konnte abhängig machen wie eine Droge. Damit kannte sich Clem besser aus als Sarin und nun wusste sie, wie gefährlich seine Magie sein konnte.
Ich muss auf der Hut bleiben. Aufpassen! Und tief durchatmen. Ich brauch einen klaren Kopf.
Gedacht - getan. Ihr Blick glitt über seinen Körper, der vor Lust und Kraft nur so strotzte. Er hielt die eigene Manneskraft fest umschlossen und ein weiterer Film feinster Milch glänzte von der Spitze herab. Sarin konnte einfach nicht anders, als sich bei diesem Anblick die Lippen erneut zu lecken. Eine weiter oben gelegene Bewegung lockte sie aufzusehen. Clem schüttelte den Kopf, ehe er Sarin mit einem wirklich unglückseligen Blick betrachtete.
"D-das ... ist nicht mein ... Wunsch gewesen.“
Nicht???
„I-ich wollte doch nur ... ich ... d-das geht zu weit ... o-oder?"
Er schluckte leer. Dieser flehende Blick war einfach zum nieder knien. Zum Glück tat das Sarin bereits, sonst hätte sie wirklich weiche Knie bekommen.
"E-es ... wir hatte nicht mal ... eine Verabredung und ... ich ... i-ich ... d-das ist mein erstes Mal!"
, platzte es aus ihm heraus, als hätte niemand diese offensichtliche Tatsache ahnen können. Tränen glitzerten in seinen Augen.
...Oh, steht mir bei!!!
Sarins Herz krampfte vor lauter Mitgefühl zusammen. Die Situation überforderte ihn. So weit hatte er wohl gar nicht gehen wollen. Moral und Erziehung standen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Sein Körper war es, der sich nicht im Zaum hielt. Selbst jetzt ignorierten ihn seine magischen Ranken und setzten das Liebesspiel bei Sarin fort. Auch Clems Fordern konnte ihnen nicht Einhalt gebieten.
"B-bitte hört auf ... v-vielleicht will sie g-gar nicht. D-das hab ich nicht gewünscht!"
Sarin ließ alles los und stieß sich von der Rückwand ab. Auf allen vieren krabbelte sie halb zwischen seine Beine halb über ihn und sah ihm fest in die Augen. Einen kleinen Moment entkam sie so vielleicht auch dem Stubsen der Ranken.
„Clem!“
Durchatmen! Sammel dich! Du musst ihm den Druck nehmen und gleichzeitig die Kontrolle behalten... für ihn! Herjeh, das ist auch eine Prüfung für mich!
„Ich glaube schon, dass du genauso mehr willst, wie ich.“
...wie ich. Ja, ich will auch mehr und dass muss er wissen, damit er keine Angst hat. Ich muss schnell reden, denn ich weis nicht, wie lange ich das selbst noch aushalte... Könnte ich noch aufhören?... Oh Mist, ich weis es nicht. Aber er ist wichtiger! Es ist sein Wunsch! Nicht meiner!...also in Teilen...
„Ich glaube auch zu ahnen, was dich gerade hemmt. Dein Kopf ist sehr gut erzogen worden..., aber dein Körper braucht etwas anderes. Deswegen streiten sie sich. Vielleicht gehorchen deine Ranken dir darum nicht. Du darfst nicht immer nur deinen Kopf entscheiden lassen. Dein Körper hat auch Rechte und Bedürfnisse. Ich will dir helfen, damit deine Magie dieses Gleichgewicht zwischen Verlangen und dem, was du gelernt hast zu wollen, findet.“
Eindringlich sah sie ihn an.
„Hab keine Scham.“
Sarin griff nach seiner durch und durch fleischigen Ranke, die für sie die größte Gefahr darstellte, so glaubte sie zumindest.
„Diesen hier... den übernehme ich, wenn du mich lässt... Das wäre MEIN Wunsch. Und deine Ranken dürfen dafür meinen Körper erkunden, in Ordnung? Du darfst mich berühren und ich dafür dich. Abgemacht?“
Sarin kauerte über ihm, so dass ihre Brüste schon in perfekter Höhe über dem fleischigen Schaft baumelten und sich ihre Knospen noch einmal erwartungsfroh zusammen zogen. Die Haut über ihrem wonnigen Fruchtfleisch zog und kribbelte vor Verlangen. Gleichzeitig lockte ihr nun vollkommen frei liegender Schoß und ihr aufragendes Gesäß die ersten mutigen Ranken wieder an ihre Haut zu streicheln. Irgendetwas streifte kurz ihre Scham und ließ sie leicht zusammen zucken.
„Es ist in Ordnung. Wie gesagt, sie dürfen das. Nur... dieser hier nicht.“
, sprach sie mit leicht überstrecktem Nacken, damit sie ihn noch ansehen konnte. Dann ließ sie ihren Oberkörper auf die Ellenbogen sinken und umschloss sein heißes Fleisch mit jenen reifen Früchten, die er so begehrte. Mit einer Hand drückte sie dabei seinen Oberkörper leicht nach hinten, damit ihr Kopf genug Platz fände und ließ ihr Hand auf seinem Herzen liegen. Ihren Mund senkte sie erwartungsvoll der prallen weis glasierten Praline entgegen, die ihre hungrigen Lippen bereits erwartete. Dabei reckte sie ihren Po naturgemäß weiter in die Höhe und präsentierte so eine freie offenliegende Blüte, deren Nervenknötchen nur so bitzelten. Ganz kurz huschten bildhafte Erinnerung durch ihren Geist, wie sie sich von Cas hatte zeigen lassen, wie sie Dhan so verwöhnen konnte.
Schmeckt er wohl genauso?
Flüssige Seide, das salzige Aroma einer prallen Nuss und das unbeschreibliche Gefühl seiner heißen glatten Haut zwischen ihren Lippen, ließen Sarin erzittern. Das hier war definitiv 'unanständig' aber auch unanständig gut! Und Sarin meinte es gut. Sie wollte wie ihr lieb gewonnener Halbdämon Wünsche erfüllen. Sie wollte sein Erbe weiter geben und ...es LEBEN! Sie wollte endlich leben! Castus war in so vielen Dingen so rein und so gefühlvoll gewesen und hatte so wenig Zeit gehabt. DAS wollte sie auf keinen Fall verlieren! Dieses Gefühl... Hatte er sie damit 'verdorben'? Wenn ja, dann würde sie gern die verdorbenste Frau in ganz Zyranus...in ganz Celcia werden. Wenn sie so sein Vermächtnis weiter tragen konnte, dann war ihr das durchaus recht. Sogar in ihrer Glaubenslehre fand sich ebenfalls ein Plätzchen für diese Empfindung in Manthalas Schatten. Träume und Wünsche zu ergründen, zu erfüllen waren sich sehr ähnlich. Und noch ein Teil von Sarins Seele fand hier, was er brauchte! Clem hatte es vollkommen unbeabsichtigt geschafft, ihre Kreativität zu erregen... anzuregen. War es verwunderlich, dass die Meisterschneiderin an ein neues Höschen dachte, während ihre Lippen und Zunge die harte Glätte jener Eichel kostete? Was auch immer derweil seine Ranken mit ihr anstellten, sie pflanzten ganz köstliche Triebe der Phantasie in Sarins aufblühenden Geist... und Körper.
Ich muss für Clem ein ganz eigenes Höschen entwerfen... hmmmmm... so glatt... eine Blüte, die er bestäuben kann... jaaaaa... eine Blüte mit überlappenden schillernd bunten Blättern, die doch einen Zugang zulassen... in der Mitte offen. Ohhhjjaaaahhh.... oder ein Höschen, geformt wie ein Schmetterling mit einem kleinen geringelten Rüssel für den Fruchtstempel? ...oder eine Libelle mit einem gebogenen Hinterleib, den man im Körper traaaaagen kann? … oder eine die solche hübschen reibenden Ohren für mein Knötchen hat wie das Kaninchen... ein Rammelhöschen mit einem Loch an der passenden Stelle...
Wie sie genau den Fächer in ein Höschen einbauen könnte wusste sie noch nicht, aber sogar die Baurinde fand sich in Ideen von einem kleinen geriffelten Zwickel wieder, der sich sicher ganz wunderbar beim tanzen anfühlen würde.
In einem meiner kleinen Dreiecke würde der sich bestimmt guuuut machen.
Sarin erblühte vor Fantasie und ihre über seinem Knie gespreizten Beine erzitterten. Sie steckte und buckelte im Rücken, ganz nach Erregungsgrad und ließ Clem über ihren Mund spüren, wenn es besonders gut gefiel.
Das hier war schließlich Nachhilfeunterricht und er sollte ja was lernen.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. Juli 2023, 00:29

Die Pubertät war eine schwere Zeit, sowohl für Mann als auch Frau. Wenn die Hormone verrückt spielten und erste Gefühle über das Sexuelle hinaus sich zu entwickeln drohten, herrschte Chaos. Jeder im Erwachsenenalter konnte auf diese Zeit zurückblicken und es gab wohl kein humanoides Lebewesen auf Celcia, das nicht von sich behaupten würde, gerade mit den Hormonen oftmals auch Stresssituationen zu meistern gehabt zu haben. Wo aber Frauen sich mit Unterleibskrämpfen, monatlichen Blutungen und der Vorsorge, fortan nicht schwanger zu werden herumschlugen, da hatten es Männer weniger schmerzlich erwischt. Dafür mussten sie lernen, ihr verlängertes Fleisch im Zaum zu halten und nicht jedes Mal aufzustöhnen, weil angesichts eines Stücks nackter Haut die Hose plötzlich eng wurde. Ohja, es litt sehr, das starke Geschlecht! Jeder Mann konnte ein Lied davon singen. Wie aber musste es einem Spätzünder erst ergehen, noch dazu einem Naturmagier, der nicht nur eine ungebändigte Schlange sein eigen nannte, sondern sich in einem wahren Knäuel aus wild wirbelnden Liebeswerkzeugen wiederfand. Jedes davon schien seinen eigenen Kopf zu besitzen und keines wollte nach der Pfeife aus dem Munde des einzig echten Kopfes tanzen, der diesem Körper angehörte.
Clem Auerbruch litt. Er litt unter zwei Problemen, von denen seine rankenden Hormone gerade das kleinere Übel waren. Er rang innerlich mit dem, was Sarin anhand seines erfolglosen Rückzugsversuch sofort erkannt hatte. Als Zyraner war er zur Verbohrtheit erzogen worden. Anstand, Sitte und Ordnung, als das hatte die Nachtelfe nur zu gut in Mallahalls Elternhaus wiederfinden müssen. Von der Fassade über das Mobiliar bis hin zum unliebsamen Hausdiener existierte keine Spur für Kreativität, freie Entfaltung oder ein bisschen Experimentierfreudigkeit. Wenn Clems Familie ihn nur halb so streng erzogen hatte, war es kein Wunder, dass er so sehr litt. Der arme Bursche wusste ja kaum noch ein und aus. Auf der einen Seite wollte er die Schönheit des Erwachsenwerdens entdecken. Er wollte sich selbst entdecken und erkunden, was die Welt ihm mit in die Wiege gelegt hatte. Es war doch nur natürlich, dass man früher oder später den Drang verspürte, sich selbst zu erforschen ... und andere. Auf der anderen Seite schwebte die zyranische Erziehung über ihm wie ein Damoklesschwert. Nicht nur der eigene Ruf wäre in Gefahr, würde man ihn beim Treiben von Unzucht erwischen! Er würde der Familie Schande bereiten, vielleicht sogar von der Akademie geworfen werden und könnte dann zwar seinen Körper entdecken, nicht aber seine naturmagischen Talente fördern. Das führte garantiert dazu, dass er Zyranus würde verlassen müssen. Wer wollte schon einen halbfähigen Studienabbrecher - ob gezwungen oder nicht - in seine Dienste stellen? Die ungeklärte Frage blieb: Wäre es wirklich so schlimm? Vielleicht könnte Clem außerhalb der von Ordnung und Sitte regierten Mauern ein glücklicheres Leben führen. Er wollte es ja. Sein Körper schrie danach. Sein Kopf war es, der ihm im Wege stand.
Sarin erkannte das. Sie erkannte aber auch, dass Clem ohne Hilfe keinen Weg aus diesem Teufelskreis finden würde. Er brauchte sie so sehr, wie sie ihn brauchte. Ihr Schoß schrie nach Zuwendung, aber Sarin beherrschte sich. Clem zuliebe stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse zurück, kam ihm näher und umfasste sein Gesicht, damit er sie ansah. In seinen Augenwinkeln glitzerten Tränen wie Tautropfen auf sommersprossigen Blütenrändern. Er war verzweifelt. Zugleich breitete sich aber allein schon deshalb Dankbarkeit auf seinen Zügen aus, weil Sarin ihn nicht allein ließ. Mit zitternden Fingern klammerte er sich an sie. Ob er sich deshalb Rauschsubstanzen bediente? Sie beruhigten, ließen den Verstand entrücken und machten das Leben etwas leichter, wenn auch nur für kurze Zeit. Diese Frage würde sich vorerst nicht klären. Ihre Beantwortung war aber auch gar nicht so wichtig. Clems Seelenheil stand jetzt im Vordergrund und zu einem kleinein Teil auch die Erlösung, die Sarins Schoß so sehr herbeisehnte. Sie wollte wie der Naturmagier, dass er seinen Körper erkundete und die ihm gegebenen Talente nutzte. Er musste nur den Kopf ausschalten. Das riet sie ihm.
"Dein Kopf ist sehr gut erzogen worden ... aber dein Körper braucht etwas Anderes. Deswegen streiten sie sich. Vielleicht gehorchen deine Ranken dir darum nicht. Du darfst nicht immer nur deinen Kopf entscheiden lassen. Dein Körper hat auch Rechte und Bedürfnisse. Ich will dir helfen damit deine Magie dieses Gleichgewicht zwischen Verlangen und dem, was du gelernt hast zu wollen, findet."
Sein Blick war eine warme Mischung aus geschmolzenem Bernstein und friedlichen Erdtönen. Darin aber hatten sich eine tiefe Unglückseligkeit und Sehnsucht verfangen. Er konnte nocht nicht aus seiner Haut heraus, obwohl er es versuchte. "Sarin, ich...", begann er. Doch die Nachtelfe schlug ihm bereits vor, wie sie das Problem lösen wollte. Sie würde nicht zulassen, dass seine Erziehung ihn in Ketten legte. Sie würde auch sich selbst nicht vom bornierten Zyranus die Freuden nehmen lassen, die seine Naturmagie ihr andeutete. Es pochte zu sehr in ihrem Schoß und dahinter warteten zu viele Erlebnisse darauf, ihr wohlwollende Erinnerungen zu verschaffen. Sie durfte um ihrer beider Willen Clems Wunsch nicht unerfüllt lassen.
Aber sie war im Gegensatz zu ihm auch von einem Halbdämon "verdorben" worden. Er hatte sie das Gefühl der absoluten Schamlosigkeit gelehrt und dadurch ihre Seele befreit. Sarin entfaltete sich, frei von gesellschaftlichen Zwängen. Clem konnte das nicht.
"Du darfst mich berühren und ich dafür dich. Agbemacht?"
Er blinzelte den Tau seiner Tränen über die Blütenlider, die seine Augen bildeten. Silbrige klare Spuren des schönen Quellwassers rannen aus seinen Seelenspiegeln über die Wangen. Keine Sommersprosse konnte sie aufhalten. Sarin konnte deutlich die tiefe Sehnsucht in seinem Blick erkennen. Wie gern würde er all den Gefühlen nachgeben. "Ich darf nicht", wisperte er unglücklich. Dabei hielt er Sarin aber auch nicht davon ab, sich seinem besten Stück zu widmen. Er hatte sich gewünscht, ihre Brüste berühren zu dürfen und nun gewährte sie es ihm, indem sie diese wie eine Vorahnung ihres Schoßes um sein Stamm legte und ihn an den weichen Innenseiten reiben ließ. Dabei küsste sie den älteren Tau von der Spitze des blattlosen Baumwipfels, schmeckte das Salz des letzten Regengusses und die Frische seiner Haut. Sie roch das Zedernholz, das seine Ranken esktatisch in die Luft abgegeben hatten. Es war doch so perfekt. Warum erwiderte er nicht, was sie sich beide wünschten? Was hielt ihn noch auf? Welches Verbot war ihm auferlegt worden, dass er es nicht abstreifen konnte.
Clem schloss die Augen. Dass seine Tränenquellen weiter heraus rannen, ließ sich dadurch nicht verhindern. Er stöhnte erregt, was es für ihn schwierig machte, zu sprechen. "Ich muss rein bleiben. Ein junger Setzling, der seine Wurzeln erst in neue Erde stoßen darf, wenn er vor hat, sich für immer darin verpflanzen zu lassen." Er kniff die Augen in allem Unglück zusammen. Er griff blind nach Sarin, umfasste ihre Oberarme und hielt sich daran fest. Gleichzeitig überstreckte er den Hals, reckte ihr sein geschwollenes Holz entgegen und stöhnte in kehligen Impulsen. "Es wird erst auf fremden Ackern gesät, wenn ... der Bauer das Land erworben hat. Ich ... darf nicht ... vor der Ehe." Er litt, so wie unzählige der zyrnischen Jugend unter alten Traditionen gewisser Magierfamilien litten. Es war nicht in ganz Zyranus üblich. Es gab modernere Familienkreise, die es längst lockerer sahen, aber Clems zählte offenbar nicht dazu. Für sie mussten die Kinder jungfräulich in eine Ehe eintreten und wenn sich niemand fand, der bereit war, jemanden wie Clem zu heiraten, würde er auf ewig in seinem Hormonstrudel gefangen sein. Bis er vertrocknete. Dann würde er zu einem dieser stubenhockerischen Käuze von Magiern werden, die ihre Passion in Schriftrollen und Bücher stecken, anstatt ihren Stecken in den Schoß einer Frau, um dort wahre Magie zu vollbringen.
"Ich möchte ... so sehr..." Er winselte, aber traute sich nicht, dieses Verbot zu übertreten. Nicht mit seinem Körper. Sarin konnte zwar ungezwungen an ihm agieren, aber er konnte nur bedingt genießen. Der Kopf ließ sich nicht ausschalten. Die Schuldgefühle gegenüber der Familientradition wog schwer. Immerhin hatte er auch gute Aussichten auf Karriere und Status innerhalb der Stadt. Seine Tante hatte ihm über Beziehungen nicht nur einen Platz an der Magierakademie verschafft, sondern ihn auch bei den Abgesandten des Hohen Rates der Magie unterbringen können. Er setzte gerade beides auf's Spiel für ein wenig körperliche Freuden.
"Ich halte das Gleichgewicht", krächzte er. "Die Dämpfe von Hanf und einige Pilze halten mich ruhig. Ich ... darf meine Familie nicht enttäuschen." Er gab sich Rauschmitteln hin, um die Kontrolle zu behalten. Nicht, weil er sie genoss, zumindest nicht vordergründig. Vielleicht hatte er sich bereits von ihnen abhängig gemacht, um der Sehnsucht nach Leben zu entkommen. Er musste sich zu etwas zwingen, das Sarin Zeit ihres Lebens nicht ausgelebt hatte, weil sie sich in ihre Karriere gestürzt hatte und von einem Fluch belegt worden war. Galt Letzteres aber nicht auch für Clem? Er mochte kein verzaubertes Brautkleid besitzen, das ihn am Glück hinderte, aber er litt genauso sehr an der Einsamkeit, die Zurückhaltung und sittenhafte Ordnung mit sich brachten.
Sarin versuchte noch, ihn zu überreden. Sie merkte an, dass es nur sein natürlicher Stamm nicht in ihre Gefilde verschlagen dürfte. Dann wäre es in Ordnung und endlich erreichte sie ihn damit. Er öffnete die Augen, senkte den Kopf und richtete den Blick auf sie herab. Er suchte nach diesem Ausweg. Er suchte ihn so sehr! Nicht, um der Verlockung willen, die körperliche Zweisamkeit mit sich brachte, sondern um endlich Frieden zu finden. Seelenheil, damit er glücklich werden konnte. Sarin griff Castus' Vermächtnis auf. Sie wollte den Magier glücklich sehen. Niemand musste hiervon erfahren und wenn es nur seine Ranken waren, die sie beglückten, dann konnte auch niemand behaupten, dass er Unzucht betrieben hätte. Dass er indessen spürte, was die naturmagischen Phallussymbole ebenfalls empfanden, musste ebenfalls niemand wissen. Sarin sah ihre Mission als unproblematisch an und so rieb sie ihre sanften Wölbungen mit den harten Knospen immer wieder an seinem Schaft entlang. Sie verwöhnte ihn mit Lippen, mit Küssen und einer Zunge, die schon an anderen Männern hatte üben dürfen.
Clem drückte sich einen letzten Schwall Tränen aus den Augen, ehe er zurück in die Laubwand der Schutzkuppel sank. Er gab auf, gab sich hin und ließ sowohl Sarin gewähren als auch seine Rankengewächse. Diese näherten sich nun endlich von hinten der empor gereckten Pforten. Sie waren auf beide neugierig, umschmeichelten sie mit weichen Streicheleinheiten. Da die Nachtelfe mit Clem beschäftigt war, konnte sie keinen Blick zurück werfen und wusste nicht, welche Ranke sich wann und wo ihren heiligen Hallen widmete. Dass es aber ihr auserkorener Favorit war, der den ersten mutigen Schritt machte, spürte sie, als sein genoppter Umfang sich einen Weg in die feuchte Dunkelheit bahnte. Langsam arbeitete sich dieser Arm von Clems Naturgewächs voran, drehte sich ein wenig und reizte Sarins Innenleben mit seinen eigenen Ausbuchtungen. Doch auch die anderen Pflanzenarme wollten nicht untätig sein. Der Rindenartige - so musste die Nachtelfe annehmen - wand sich in reibenden Bewegungen zwischen ihren Beinen entlang. Er küsste ihre Lippen, reizte und kratzte sie leicht, dass es prickelte. Wo er zu grob vorging, folgte schnell ein sanftes Streicheln, das beinahe kitzelte. Es war die wuschelige Ranke, die liebevoll küsste, was der Berindete kratzte. Und die anderen?
Irgendeine Ranke machte sich an ihrer Hinterpforte zu schaffen. Vorsichtig, ganz behutsam schob sie sich hinein und verteilte dort schon vorab klebrige Wärme. Nektar, damit alles gleitfreudiger wurde. Wenig später fühlte Sarin sich an Iryan erinnert und wie er beim ersten Mal in sie vorgedrungen war - animalisch, einnehmend, ausfüllend. Auch jetzt war kein Platz mehr, wo sich Pflanzenanteile vorwagten. Es roch süß, fühlte sich warm an und sie spürte das Stoßen, das ihre Öffnungen immer weiter dehnte. Da kam dem Gesellen mit der Noppenhaut ein anderer Naturarm zur Seite. Wo sie im ersten Augenblick glauben musste, sie würde gleich auseinandergerissen, da schmiegten sich beide Ranken umeinander, formten sich zu einer einzigen größeren Variante und suchten sich so ihren Weg erneut. Tief stießen sie sich in Sarins Leib, dass sie nur so das magische Quellwasser ihrer Mitte förderten. Sie erweiterten den Zugang zu ihrer Höhle, dehnten ihn, nur um ihn dann beim nächsten Vorstoß komplett auszufüllen. Sarin hatte das Gefühl, dass die Ranken Orte erreichten, die keiner ihrer Liebsten bisher auch nur im Ansatz hatte entdecken können. Neue Wellen purer Lust brachten ihren Körper zum Erzittern. Als schließlich das Spaltköpfchen seine beiden Anteile wie eine Klemme um ihre nachtelfische Perle legte und diese zwirbelte, war es Clem, der einen lustvollen Schrei in den Kokon ausstieß. Nur Sarin konnte ihn hören, seine Lust, seine Esktase. Und sie spürte die Hitze, die sich ihr mit gleicher Leidenschaft entgegenschlug. Clem tauchte ihr komplettes Gesicht, ihre Brüste und einen Teil ihres Halses in eine flüssige Variante von Manthalas Mondlicht, dass Sarin vollkommen davon gesalbt wurde.
Daraufhin erkannte sie das nächste Wunder der Natur...magier. Sie behielt nämlich Recht. Clem war mehr als fruchtbar und stand gut im Saft. Vor allem stand er. Niemand besaß ein so reichhaltiges Reservoir an Saatgut wie ein Naturmagus. Er kannte sich mit Pflanzen aus, vom winzigen Samen bis hin zum mächtigen Baum und so streckte sich auch sein Stamm trotz der ersten Ekstase weiterhin empor und wartete auf Zuwendung. Die Ranken hatten ebenfalls noch nicht genug. Eine blieb übrig. Die Fächerartige erschien in Sarins Sichtfeld, um sich wie eine Schlange um ihrem Gesicht zu nähern, dort ihre Lamellen zu entfalten, dass sie mit erotischem Klatschen und Flirren gegen ihre Wangen schlugen. Dabei verteilten sich winzige Pollen überall in der Luft. Wo sie auf Sarins Haut landeten, hinterließen sie ein erregendes Kribbeln. Schließlich sprang der Fächer von der Spitze der Ranke ab, schwebte einem Schirmchen gleich zwischen Nachtelfe und Magier herab und senkte sich wie eine zweite haut über sein Gemächt. Dort verdrillten sich die Fächeranteile erneut, bis sie fest genug saßen, dass sie eine schützende Hülle um seine Spitze bildeten.
Die Natur wusste genau, was sie tat. Sie wusste, was nötig wäre, damit es für das Natürlichste der Welt keine Beweise wie eine Schwangerschaft geben könnte. Jetzt blieb nur noch die Frage, ob Sarin sich nicht bereits mit den Ranken in ihrem Leib zufrieden gab und ob sie und Clem sich dem Risiko aussetzen wollten, sich einander nun auch ohne Magie hinzugeben. Außer ihnen beiden existierten keine Zeugen. Clem müsste nur in der Lage sein, seine kleine Eskapade zu verschweigen, aber so wie er Sarin gerade anstarrte - mit diesem bernsteingoldenen verklärten Blick - würde kein Wort über seine bebenden Lippen dringen.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 29. Juli 2023, 13:51

Was für ein Teufelskreis.
Sarin erkannte, dass Clem ohne Hilfe keinen Weg aus diesem selbst erschaffenen Harax finden würde. Er brauchte sie so sehr, wie sie ihn brauchte. Sarin beherrschte sich Clem zuliebe und stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse zurück. Ihre Finger umfassten sein Gesicht, damit er sie ansah. In seinen Augenwinkeln glitzerten Tränen wie Tautropfen auf sommersprossigen Blütenrändern.
Er ist so voller Farbe...so voller Leben und verbietet sich es raus zu lassen... wie kann das gut oder auch nur gesund sein?
Er war so verzweifelt, dass es Sarin in der Seele weh tat. Sie litt mit ihm und konnte ihn so unmöglich zurück lassen. Ein Rückzug war so niemals möglich für ihr viel zu großes Mitgefühl. Zugleich breitete sich aber allein schon deshalb Dankbarkeit auf seinen Zügen aus, weil Sarin ihn nicht allein ließ. Mit zitternden Fingern klammerte er sich an sie. Clems Seelenheil stand jetzt im Vordergrund und zu einem kleineren Teil auch die Erlösung, die Sarins Schoß verlangte. Sie erlaubte dem Naturmagier, dass er ihren Körper erkundete und die ihm gegebenen Talente dafür nutzte. Er musste nur den Kopf ausschalten. Das riet sie ihm und ihre Intervention zeigte erste Wirkung. Doch ganz und gar konnte er noch nicht aus seiner Haut heraus, obwohl er es versuchte.
"Sarin, ich..."
, begann er. Doch die Nachtelfe schlug ihm bereits vor, wie sie das Problem lösen wollte. Sie durfte um ihrer beider Willen Clems Wunsch nicht unerfüllt lassen.
"Du darfst mich berühren und ich dafür dich. Abgemacht?"
Er blinzelte den Tau seiner Tränen über die Blütenlider, die seine Augen bildeten. Silbrige klare Spuren des schönen Quellwassers rannen aus seinen Seelenspiegeln über die Wangen, die sie mit ihren Fingern einfing.
"Ich darf nicht."
, wisperte er, aber er hatte sich gewünscht, ihre Brüste berühren zu dürfen und nun gewährte sie es ihm. Clem schloss die Augen. Dass seine Tränenquellen weiter heraus rannen, ließ sich dadurch nicht verhindern. Er stöhnte erregt, was es für ihn schwierig machte, zu sprechen, während Sarin sich größte Mühe gab sein Fleisch gewordener Traum zu werden.
"Ich muss rein bleiben. Ein junger Setzling, der seine Wurzeln erst in neue Erde stoßen darf, wenn er vor hat, sich für immer darin verpflanzen zu lassen."
Er kniff die Augen in allem Unglück zusammen.
Was für merkwürdige Worte...
Sarin runzelte seinen Moment die Stirn.
Das klingt fast ...religiös... formuliert wie ein Gebet... Begehe ich ein Sakrileg, wenn ich dagegen handle? Welche Gottheit hat Clem wohl derart mit seiner Gabe gesegnet und verbietet es sie einzusetzen?
Er griff in diesem Moment blind nach Sarin, umfasste ihre Oberarme und hielt sich daran fest. Seine Verzweiflung übertrug sich durch den Druck seiner Finger in ihre Haut.
Es tut mir so leid... Wie kann man sein so perfektes Wesen, so verbiegen... so beschneiden...
Gleichzeitig überstreckte er den Hals, reckte ihr sein geschwollenes Holz entgegen und stöhnte in kehligen Impulsen.
"Es wird erst auf fremden Ackern gesät, wenn ... der Bauer das Land erworben hat. Ich ... darf nicht ... vor der Ehe."
Er litt.
Warum nur?!
Sarin kannte den Grundsatz, dass gerade Kinder aus adeligen Häusern jungfräulich in eine Ehe eintreten mussten. Bei Clem sah sie jedoch eine ganz andere Gefahr. Nicht nur, dass er bis dahin in seinem Hormonstrudel gefangen sein würde, bis er entweder vertrocknete oder...
...was wenn er in einem falschen Moment die Kontrolle verliert und einem Mädchen weh tut, was er mag. DAS würde ihn ...zerstören!!!
"Ich möchte ... so sehr..."
Ich muss einen Weg finden...
Sarin agierte, aber er konnte es nur bedingt genießen. Das wurde ihr auch schnell klar. Sein Kopf ließ sich bei ihm nicht ausschalten.
Was mach ich nur?
"Ich halte das Gleichgewicht.... Die Dämpfe von Hanf und einige Pilze halten mich ruhig. Ich ... darf meine Familie nicht enttäuschen."
Achso... Er gibt sich den Rauschmitteln hin, um die Kontrolle zu behalten. Er wählt bewusst das Vergessen ...das Verschwimmen der Sinne im Rausch der Drogen...
Und hier fand Sarin vielleicht die Lösung... Noch arbeitete der Gedanke in ihr unbewusst. Sie wusste, dass es nur sein natürlicher Stamm nicht in ihre Gefilde verschlagen dürfte. Alles andere wäre in Ordnung und endlich erreichte sie ihn damit. Er öffnete die Augen, senkte den Kopf und richtete den Blick auf sie herab. Er suchte nach diesem Ausweg. Er suchte ihn so sehr! Nicht, um der Verlockung willen, die körperliche Zweisamkeit mit sich brachte, sondern um endlich Frieden zu finden.
Manthala, bitte schenke ihn deinen Frieden diese kommende Nacht und lass ihn morgen in dem Glauben, dass dies alles nur ein Traum sein konnte.
Clem brauchte etwas Seelenheil, damit er glücklich werden konnte. Sie wusste auch, dass sie für eine echte Beziehung zu ihr, so lieb sie ich bereits jetzt schon hatte, viel zu kurz in Zyranus sein würde und von einem Tag auf den anderen vielleicht verschwinden könnte. Der Gedanke Dhan zu finden erfüllte immernoch ihr Herz. Aber das machte es auch unmöglich sich auf etwas neues einzulassen. Sarin würde nicht die Frau werden, die Clem brauchte um glücklich zu sein. Aber sie konnte sein Traum sein.
Lass mich sein Traum sein.
Sarin Verstand griff aber auch Castus' Vermächtnis auf. Sie wollte den Magier glücklich sehen. Niemand musste hiervon erfahren und wenn es nur seine Ranken waren, die sie beglückten, dann konnte auch niemand, nicht mal er selbst behaupten, dass er Unzucht betrieben hätte.
Clem drückte sich einen letzten Schwall Tränen aus den Augen. Sarin bäumte sich ein wenig auf und streichelte ihm über die feuchten Wangen und küsste die Tränen fort. Ihre sanfte Stimme flüsterte in der schummrigen Dunkelheit:
„Lass dich fallen...
Ich bin getauft im Licht des Mondes.
Ich bringe dir den Traum.
Ich bin gesegneter Leib.
Ich halte dich im Zaum.“

Er gab sich hin und ließ sowohl Sarin gewähren als auch seine Rankengewächse. Diese näherten sich nun von hinten ihren Pforten. Sie waren neugierig, umschmeichelten sie mit weichen Streicheleinheiten, dass die Nachtelfe leicht zuckte. Sarin nahm wieder Clems hartes Fleisch zwischen ihre weichen Lippen und konnte keinen Blick zurück werfen, welche Ranke sich wann und wo ihren heiligen Hallen widmete. - Aber das Gefühl war großartig!
Den ersten mutigen Schritt machte ihr unausgesprochener genoppter Fraund und Sarin stöhnte gegen Clems heißes Fleisch. Die Rankengewächse waren allesamt etwas kühler, aber dadurch nicht weniger angenehm. Es brachte ihren Körper nur dazu sich enger um die neuen Eindrücke herum zusammen zu ziehen. Ein kleiner Krieg begann in dem Sarins Körper nur unterliegen konnte. So wie sie sich vor Wollust zusammen zog, so arbeitete sich jener Arm von Clems Naturgewächs voran, drehte sich ein wenig und reizte Sarins Innenleben mit seinen eigenen Ausbuchtungen.
„Hmmmm...hmmmmmmmaaaaahhh!“
Sarins Mund löste sich in einem lang gezogenen Stöhnen von Clem, als sie das erste mal die Wellen der Lust überrollten. Sie konnte nicht anders. Sie brauchte Luft zum atmen und die Lust musste irgendwie raus. Doch auch die anderen Pflanzenarme wollten nicht untätig sein und ließen keine Sekunde von ihr ab. Sarin spürte Kratzen und Streicheln, irgendeine Ranke machte sich an ihrer Hinterpforte zu schaffen und Bilder von ihrem Geliebten Ian fluteten ihren Geist. Sarin kannte dies und verkrampfte deswegen auch nicht. Im Gegenteil, sie sah Clem fest in die Augen und befahl heiser aber eindringlich:
„Übernimm!...Bitte!!“
Sie dirigierte seine Hände an ihre Brüste, damit er selbst damit den Druck regulieren und wie fest oder wie leicht ihre Haut die seine streicheln konnte. Einen Herzschlag lang zuckte der Gedanke, dass seine Magie womöglich ihr Fleisch wachsen lassen könnte durch ihren Kopf. Könnte er ihre Brüste wachsen lassen? Und was wäre mit anderen Körperteilen? Wie gesegnet wäre seine Gabe, wenn er Versetzten verlorene Gliedmaßen wieder geben könnte...
...oooh...mit seinen Fähigkeiten … ob er nicht nur bei sich?...aaahh
Aber weiter kam sie nicht. Zu intensiv bearbeiten sie die Ranken. Sie brauchte die Hände frei damit sie sich den Stößen entgegen stemmen konnte, die sie unerbittlich vorwärts trieben. Schnell war kein Platz mehr, wo sich Pflanzenanteile vorwagen konnten. Es roch süß und sie spürte das Stoßen, das ihre Öffnungen immer weiter dehnte. Keuchend presste sie ihre Hände gegen Clems Brust und fühlte das Echo seines wild schlagenden Herzens, während sie erneut und erneut heftig kam. Da kam dem Gesellen mit der Noppenhaut ein anderer Naturarm zur Seite. Sie formten sich zu einer einzigen größeren Variante und suchten sich so ihren Weg erneut. Tief stießen sie sich in Sarins Leib, dehnten ihn, nur um ihn dann beim nächsten Vorstoß komplett auszufüllen. Sarin bebte in dem Gefühl einer einzigen langen Explosion und hatte das Gefühl, dass die Ranken Orte erreichten, die keiner ihrer Liebsten bisher auch nur im Ansatz hatte entdecken können. Neue Wellen purer Lust brachten ihren Körper zum Erzittern und jedes Denken zum erliegen.
Als schließlich das Spaltköpfchen seine beiden Anteile wie eine Klemme um ihre nachtelfische Perle legte und diese zwirbelte, war es nicht nur Clem, der einen lustvollen Schrei in den Kokon ausstieß. Und sie spürte in den Wellen der Lust die Hitze, die sich ihr mit gleicher Leidenschaft entgegenschlug. Clem tauchte sie in eine flüssige Variante von Manthalas Mondlicht, dass Sarin vollkommen davon gesalbt wurde. Ihr Geist war zu keinem klaren Gedanken fähig, aber voller seliger Dankbarkeit diesem Mann und ihrer Göttin gegenüber die sie derart mit diesem erleben gesegnet hatte. Dafür gab es keine Worte. Sarin schwebte.
Doch statt der erwarteten Pause stand Clems Stamm trotz der ersten Ekstase weiterhin empor und wartete auf weitere Zuwendung die sie ihm gerade nicht geben konnte. Sie war diesen Moment nicht ...anwesend. Die Ranken hatten ebenfalls noch nicht genug und füllten immernoch Sarins Leib. Sie wimmerte gefangen in den Wellen ihrer auf und ab treibenden Lust. Überall reizten sie ihren Körper und Sarin hatte schon lange den Überblick verloren, wo welcher vergossene Tautropfen, welches Streicheln, welcher Schauer hin gehörte. Einfach alles fühlte sich an, als explodierten Sterne auf ihrer Haut, drangen in sie ein und verflüssigten sich zu jenem Sternen-Strom, den man in klaren Nächten am Himmel sehen konnte. Wie eine milchige Straße zogen die tausenden glitzernden Bruchstücke ihres Verstandes kitzelnd durch ihren Körper. Jede Berührung ließ Worte und Sinn zerplatzen wie Seifenblasen. Woher sollte sie auch wissen, was welche Ranke was tat. Sarin war verloren. Sie hatte sich ihm hingegeben...Clem...ihrer Lust... dem Segen.
Eine war jedoch übrig geblieben. Die Fächerartige erschien in Sarins flirrenden Sichtfeld, um sich wie eine Schlange um ihrem Gesicht zu nähern, dort ihre Lamellen zu entfalten, dass sie mit erotischem Klatschen und Flirren gegen ihre Wangen schlugen.
..was....?
Dabei verteilten sich winzige Pollen überall in der Luft. Wo sie auf Sarins Haut landeten, hinterließen sie ein erregendes Kribbeln. Hätte sie das nicht getan, Sarin hätte sich vielleicht einfach den Weg an Clems Brust hinauf stoßen lassen und sich dann ganz natürlich genommen, was sein Leib anbot. Doch die kleine Ohrfeige bewirkte, dass ihr Verstand sich aus den funkelnden Splittern der Lust wieder zusammen setzte.
„..oohhhaaahhh...“
Sie stöhnte auf und rang nach Atem. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sich ihr Verstand wieder zusammen ordnete und beobachtete verträumt, wie der Fächer von der Spitze des Fäches ab sprang, einem Schirm gleich zwischen Nachtelfe und Magier herab schwebte und sich wie eine zweite Haut über sein Gemächt senkte. Dort verdrillten sich die Fächeranteile erneut, bis sie fest genug saßen, dass sie eine schützende Hülle um seine Spitze bildeten. Es erinnerte Sarin dunkel an etwas, dass sie irgendwo gelesen oder gehört hatte. Dort hatte man aber von Schafdarm gesprochen.
Die Natur wusste genau, was sie tat. Sie wusste es sogar besser und schöner zu machen als die Menschen. Sie wusste, was nötig wäre, damit es für das Natürlichste der Welt keine Beweise wie eine Schwangerschaft geben könnte. Doch Sarin lächelte und schüttelte leicht den Kopf. Hier ging es nicht nur darum, dass die Magie bekam was sie sich wünschte, oder das Sarin bekam was sie sich wünschte. Es ging um Clem ...als ganzes. Er musste erst eins werden mit sich, damit sein Gleichgewicht sich herstellen konnte. Also senkte sich Sarin mit gespreizten Beinen über seinen Schenkeln ab, den strammen Pfahl in ihrer Hand. Sie griff unter sich und löste ein paar der Rankengewächse, wenn gleich sie sicher nicht alle zu greifen bekam, atmete tief durch und sammelte sich. Schwer atmend und sichtlich erregt und gleichermaßen auch befriedigt sah sie diesen talentierten Zauberer an.
„Schau... sogar deine Magie zeigt dir Auswege. Sie möchte, dass ich dich in mich aufnehme, in meinen geheiligten Leib, ohne dass deine Saat dem Bauern auf dem Felde gleich Wurzeln schlägt. Das wäre aber gegen alles was du gelernt hast ...und soweit bist du noch nicht, Clem. Du musst das hier erst mal verarbeiten... du musst träumen und wachsen und dein Gleichgewicht finden.“
Ihn einfach in sich aufzunehmen...käme Sarin jetzt einer Vergewaltigung gleich. Clem war nicht soweit. Er hatte aufgegeben. Jetzt würde seine Magie regieren und den Verstand unterdrücken, was auch nicht richtig wäre. Das jetzt auszunutzen wäre schlicht falsch. Er sollte bewusst entscheiden, was er in seinem Leben wollte.
„Wenn du es wünschst, dann sei mein fleißiger Schüler, solange ich hier bin. Ich zeige dir die Freuden, die du bereiten kannst und eines Tages wirst du dann......ui!“
Sie sog abermals eine der vielen vorwitzigen Ranken zwischen ihren Beinen hervor und streichelte das Köpfchen liebevoll, während eine andere wieder in sie eindrang.
„Eines ...hmmm... eines Tages wirst du einmal eine Frau... oder vielleicht sogar mehrere …sehr glücklich machen! Mit deinen Fähigkeiten könntest du von der kleinen Goblinfrau bis zum Trollmädchen JEDE Frau glücklich machen!“
Sarin schmunzelte und lacht sogar leise und neckte ihn mit ihren warmen Blicken. Dann lehnte sie sich vertrauensvoll gegen seine Brust und streichelte über sein Herz.
„Dies hier bleibt ein Traum...unser Traum. Morgen... morgen werden wir uns begegnen und du wirst dich fragen, ob das alles wirklich geschehen konnte. ...Ich werde dich auch heute Nacht in deinen Träumen besuchen und dort werde ich so sehr bei dir sein, wie du es dir nur vorstellen kannst. Wir werden zusammen sein. Dort können wir eins sein.“
Sie gab ihm ein paar Minuten um sich zu beruhigen. Dabei achtete sie darauf den Kontakt zu halten, aber ihn nicht erneut zu reizen. Clem müsste nur in der Lage sein, seine kleine Eskapade zu verschweigen, aber so wie er Sarin angestarrt hatte - mit diesem bernsteingoldenen verklärten Blick - würde kein Wort über seine bebenden Lippen dringen.
„Das ist unser Traum.“
Mit so viel Sanftheit wie sie aufbringen konnte, streichelte sie seinen Kiefer entlang und setzte sich dann langsam auf, bis ihr Hintern den Boden berührte und jede Ranke Platz ihren Platz langsam räumen musste.
„Und jetzt musst du mich helfen mich ...sauber machen.“
Sarin schmunzelte. Clem war stets hilfsbereit gewesen und würde ihrem Vorbild bestimmt folgen. Sie war sich noch nicht ganz sicher, ob all seine Ranken seinem Willen sofort folgen wollten. Eine saugte immernoch so süß an ihrer Brust. Doch da hatte sie eine Idee.
„Wenn du willst, könnte ich noch etwas ausprobieren, was dir helfen könnte... Eine Rune... Raidho. Sie hat die Bedeutung: Ordnung und Versöhnung. Ihre Wirkung: Sie hilft bei Streit und Chaos. Deine Magie steht im Widerstreit mit dir und ... vielleicht ist es dann leichter für dich deine Libido im Zaum zu halten.“
Fragend schaute sie in seine bernsteinfarbenen Augen. Vielleicht musste Clem seinen Liebespfahl erst einmal als Freund sehen und nicht als Widersacher.
„Soll ich es versuchen?“

Im Grunde war Sarin durchaus bereit für weitere Lektionen, doch Clems Bedürfnisse gingen vor. Sie wollte sich nicht nehmen, was er nicht gänzlich bereit war aus freien Stücken zu geben. Aber noch lagen sie wie ihre Götter sie geschaffenen hatten beieinander und lernten von einander die Freuden des Lebens zu genießen.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. Juli 2023, 10:48

Das zyranische Gesellschaftsbild traditionsbewusster Familien war Sarin nicht allzu fremd. Auch im Reich der Nachtelfen herrschten gewisse Regeln, zumindest in den Kreisen der Adligen. Dort stand es für einige Familien vollkommen außer Frage, dass die Körper der eigenen Erben rein sein mussten. Gleiches erwartete man von potenziellen Heiratskandidaten. Niemand sollte eine erblühenede Ehe beschmutzen. Es galt als Skandal, vor der Ehe den Akt zu vollziehen. Kam es heraus, konnte das Kind nicht nur mit Enterbung rechnen, sondern sogar mit einem Ausschluss aus der eigenen Blutlinie. Diese Familienlosen fand man nicht selten bei jenen Nachtelfen vor, die an die Oberfläche gingen ... und niemals zurückkehrten. Sarin konnte sich an dieser Stelle fragen, ob sie hier oben nicht ihr Glück gefunden hatten, anstelle eines durch die Sonne herbeigeführten Todes. Zumindest sie glaubte daran, denn ihr Glück stieß mit jeder weiteren Ranke gerade in ihren Leib, zwirbelte an ihren Brustwarzen oder reizte ihre Haut durch kribbelnden Pollenflug. Hinzu kam die schöne Aussicht, die die Natur ihr bot. Clems erregtes Gesicht, seine vor Lust bebenden Lippen. Es hätte so schön sein können, wenn er sich nur gänzlich fallen ließ, aber auch ihm war ein toxisches Gesellschaftsbild eingebrannt worden. Auch er bemühte sich mit aller Kraft, diesem Bild zu entsprechen. Er bediente sich sogar Rauschmitteln, um eine Betäubung seiner Triebe herbeizuführen. Dabei war es gerade bei einem Mann wie ihm fraglich, ob das die richtige Entscheidung war. Er stand so sehr im Saft, war so fruchtbar, dass er ganze Dörfer mit seiner Saat bestücken könnte. Fast noch wichtiger war hier jedoch die Frage, ob man Naturmagier dieses ... Natürliche nehmen und eingrenzen sollte. Vielleicht könnte er mehr erreichen, wenn er durch regelmäßige Ausstreuung seiner Saat zu seinem Gleichgewicht fand. Sarin war jedenfalls bereit, dieser These zu folgen und so bot sie Clem zumindest an, ihre Brüste zu beglücken. Dort konnte nichts geschehen und sie sah es auch nicht nach einem Regelbruch seiner Traditionen an. Denn war es nicht das, was er sich trotz allen Pflichtgefühls seiner Familie gegenüber wünschte? Zwischen ihre kleinen Hügel zu tauchen, diese zu berühren? Jetzt durfte er sich an ihnen reiben, was nicht nur eine Offenbarung für ihn darstellte. Sarin spürte das Kratzen seines strammen Schafts an ihrer Haut. Es erinnerte fast an die rindenartige Ranke, nur dass es weniger kantig, sondern warm war. Aber beide gingen mit natürlicher Härte vor, drängten weiches Fleisch beiseite und nahmen Raum ein. Die Vorstellung allein, Clem auch in ihrem Schoß so wahrzunehmen, schickte Sarin auf den Gipfel ihrer Gefühle und darüber hinweg. Sie stürzte selig in den Abgrund, nur um von der nächsten Ranke wieder emporgetragen zu werden. Wie viele Orgasmen sie während ihrer Zweisamkeit hatte, könnte sie später nicht sagen. Unzählige, aber jeder davon intensiv genug, sie in den Wahnsinn zu treiben. Seit sie an die Oberfläche gekommen war, hatte sie nicht nur so viel Neues gesehen. Sie lernte nicht nur Celcia kennen, sondern auch sich selbst und sie liebte es. Sie liebte jeden einzelnen Mann, der ihr solche Freuden bereitete.
Sarin betete zwischen dem Erzittern ihres Leibes und einem Konzert aus Stöhnen und Keuchen zu ihrer Göttin. Sie bat Manthala darum, Clem wenigstens in seinen Träumen dorthin zu schicken, wo er in der Realität nun nicht sein konnte. Außerdem teilte sie es ihm mit. Sie ließ es wie ein Versprechen klingen, einen Zauberspruch, den der Jungmagier nicht kannte. Es reichte aus, dass er noch einmal einen Schwall süßer Seide aus seiner prallen Raupe entließ, so dass es aussah, als wollte er Sarin in einen Kokon hüllen. Dabei war sie doch schon sein schöner Schmetterling. Mit verklärtem Blick starrte er ihr entgegen, ließ sich von ihren Händen leiden, knetete endlich ihre Haut und zwickte in ihre Knospen. Er rückte sich einen Schoß aus ihren Brüsten zurecht, in den er dann vorstieß und vor Lust ein weiteres Mal verging. Wie viele Orgasmen Clem hatte, würde auch er nicht sagen können. Unzählige! Aber auch nach dem zweiten und dritten Höhepunkt stand sein Stamm wie jeder Baum, der sich im guten Wuchs befand. Unter der fleischfarbenen Rinde pulsierten dicke Aderstränge und hielten das Blut in Wallung. Mit jedem weiteren Überspringen der Klippe wirkte dieser Anblick reizvoller. Jemand wie Clem könnte eine oder sogar mehrere Frauen - oder Männer - die ganze Nacht hinweg beglücken, ohne eine Pause zu brauchen. Hätte es ihn statt in eine Magierakademie in ein Bordell verschlagen, hätte das ganze Etablissement von ihm allein leben können. Wie Naturmagierrinnen wohl mit der arkan-hormonellen Mischung in ihren Körpern umgingen? War Clem der Standard oder die Ausnahme? Was immer er war, das hier tat sowohl ihm als auch Sarin gut. Die geheime Laubgrotte des Wintergartens wurde zu ihrer beider persönlichem Paradies und sie nutzten es, soweit es ihr Verstand zuließ.
Selbst die Naturmagie wünschte sich mehr, schickte einen schützenden Schirm von der Ranke aus und über Clems zitternden Pilz. Es wirkte so dünn und doch wusste Sarin instinktiv, dass seine Kräfte hier an ihren Schutz und die Vertuschung gemeinsamer Sittenwidrigkeiten dachte. Nichtmagische nutzten gesäuberten Darm von Tieren oder auch Schweinsblasen. An sie heranzukommen war aber nicht so einfach und Metzger, die diese zur Verfügung stellten, ließen sich gut dafür bezahlen. Hier bot sich Sarin nun die Möglichkeit, sorglos auszuleben, wonach sie sich Jahrzehnte lang gesehnt hatte. Vielleicht könnte Clem ihr sogar einige dieser schützenden Schirmhäufte für andere Abende überlassen. Iryan wartete im Dorf auf sie. Es wäre leichter, diese Methode anzuwenden als jedes Mal Sitzbäder zu vollziehen oder zu warten, bis die Kräutermischung wirkte, die Sarin noch herstellen musste.
Es war reizvoll und am liebsten hätte sie sich sofort auf diesen ummantelten Pilz gesetzt, damit er die Ranken ablösen könnte. Aber hier ging es im Grunde nicht um sie. Es ging um Clem und er kämpfte nach wie vor mit den Dämonen, die die Gesellschaft ihm auferlegt hatte. Dämonen ... was für eine Bezeichnung. Sarin kannte da zumindest einen Halbdämon, der sich keine Sekunde um solche selbstgemachten Probleme gekümmert hätte. Er war schamlos und arglos gewesen. Er hätte allein mit Worten alle Bedenken gesprengt. Er hatte es getan! Und er hatte Sarin geliebt, so sehr, dass seine Abwesenheit noch immer schmerzte.
Wie gut es tat, dass Clem sie weiterhin ablenkte. Er nahm ihren Seelenschmerz, trug ihn in stoßenden Wellen der Ekstase davon, die seine Gewächse in ihren Leib trieben. Längst flossen wieder Milch und Honig, füllten Sarin aus oder hüllten sie in eine zweite, cremige Haut. Es klebte, es duftete, es stank. Es war betörend, widerlich, erregend. Sex war so schön wie schmutzig. Man genoss ihn und anschließend säuberte man sich. Doch so weit waren sie noch nicht. Sarin zeigte Clem, dass er sie nun haben und erleben könnte, ohne Schande über sich zu bringen und dem Ruf der Auerbruchs zu schaden. Er könnte alles entdecken, wonach er sich sehnte ... oder aber er würde sich Zeit nehmen. Sarin wollte eine Weile in Zyranus bleiben. Sie würde ihn lehren. Sie würden es langsam angehen und Stück um Stück könnte er sich ihr nähern, bis er bereit war, über die Schwelle zu treten.
Clem schickte glitzernde Tränen über den Rand seiner Augen. Er nickte langsam. Auch wenn sein Körper noch fähig war, sein Geist konnte heute keine Grenze überschreiten. Aber er durfte trotz allem stolz auf sich sein, sich dem Rand so sehr genähert zu haben. Es würde weitere Lektionen geben. Sarin ließe ihn nicht allein. Er schaute sie so dankbar an wie ein fast vertrocknetes Blümchen die erste Regenwolke, die seit langer Zeit über ihr hing und für sie weinte.
"Dies hier bleibt ein Traum ... unser Traum. Morgen ... morgen werden wir uns begegnen und du wirst dich fragen, ob das alles wirklich geschehen konnte ... Ich werde dich auch heute Nacht in deinen Träumen besuchen und dort werde ich sp sehr bei dir sein, wie due es dir nur vorstellen kannst. Wir werden zusammen sein. Dort können wir eins sein."
Er nickte wieder und streckte sich dann nach vorn, dass sein standhaftes Stück Lust sich beinahe von selbst in Sarins Leib schob. Hindernisse gab es keine mehr. Die Ranken hatten sie vorbereitet und ihre eigenen Quellen hatten dafür gesorgt, dass sie sogar Orks empfangen könnte, ohne Schmerz zu empfinden. Sie spürte bereits, wie der dunkle Pilzhut ihre Haut auseinanderschob. Aber Clem wollte nicht weiter gehen. Es war Zufall, dass er zumindest einen kurzen Blick in Sarins heilige Hallen warf. Er bemerkte es nicht einmal, ließ sich von anderen Reizen betören. Angezogen von ihren Worten, ihrer Schönheit, ihrem Blick suchte der Magier nach ihren Lippen.
Der Kuss war unbeholfen, sanft, fast übervorsichtig. Clem würde sich einem scheuen Reh gleich zurückziehen, wenn Sarin auch nur einmal falsch zuckte. Nahm sie es aber an, blieb er und benetzte ihre Lippen mit weichen Blüten. Er ließ winzige Gräser auf vertrocknetem Boden sprießen, wagte sich weiter vor und küsste das Leben in sie hinein. Es war wie ein Segen durch Florencias selbst, der die Zeit des Erwachens durch Sarins Körper jagte. Es war ... nicht vergleichbar mit der Lust, die die Ranken ihr bereitet hatten und doch weckte es etwas in ihr. Gab es Höhepunkte, auf die nur der Geist reagierte? Man sagte manchmal, dass Sex auch Kopfsache war. Das galt für Clem, aber auch für den Kuss? Es fühlte sich wundervoll an. Der junge Magier brauchte mehr Übung, aber dann könnte seine Zunge Dinge vollführen, von denen viele nur träumten. Sein Körper nutzte alle Wunder der Natur aus. Er schmeckte süß wie eine reife Frucht, konnte sie sanft mit seinen Lippen streicheln wie die hauchzarten Blüten junger Blumengewächse und umgarnte ihre eigene Zunge mit der Quirligkeit eines Grashalms, der den höchsten Baum erklimmen wollte. Er streckte sich und streckte sich und dann ... Erneut schoss die Hitze seidiger Lust gegen Sarins Bauch. Clem war eine schier unerschöpfliche Quelle.
"Das ist unser Traum."
Clem nickte, zog sich zurück, um Sarin lange und schweigend zu betrachten. Er lächelte. Er sah so dankabr aus, so glückselig. Sie hatte ihm nicht nur auf physischer Ebene Erleichterung geschenkt. "Du bist der erste Grund, warum ich mich freue, mit meiner Tante nach Zyranus gegangen zu sein", sagte er und schniefte. "Bitte, bring mir in Zukunft noch mehr bei. Ich werde bei dir besser lernen als in meinen Vorlesungen. Ich verspreche es!"
Sarin wollte im Moment nur eines: Sauber sein. Sie bat Clem, ihr zu helfen, denn irgendwann ebbte auch die größte Lust ab. Er hatte sie mehrfach befriedigt, ohne sie auch nur einmal selbst zu nehmen. Sie fühlte sich glücklich, aber ausgelaugt. Clem schuf mittels seiner magischen Kräfte große, weiche Blütenblätter, die sie wie Handtücher nutzen konnten, um die Spuren ihrer Ekstase von den Körpern zu wischen. Der Duft von Milch und Honig hing allerdings weiterhin an Sarin. "Vielleicht möchtest du die Schwimmhalle nutzen?", fragte Clem, als er soweit fertig war, dass sie sich beide zumindest wieder in die Öffentlichkeit trauen könnten. Seine Wangen glühten. Er sah verweint aus, aber nicht unglücklich. Auch ihm hatte Sarin mehr Freude als Leid beschert. Seine auferlegten Regeln würden für ihn kein Hindernis mehr sein. Er gab Schlupflöcher und eines Tages würde Clem auch Sarins erobern. Sie wünschten es sich schließlich beide. Sarin würde geduldig mit ihm üben, bis Clem bereit dafür war.
Bis dahin musste er nur irgendwie sein Gleichgewicht halten können. Für den Moment machte er einen unsagbar ausgeglichenen Eindruck. Er war nicht einmal mehr nervös und suchte Sarins Nähe, indem er nach ihren Fingern griff. Er hielt sie ganz scheu, ganz sittlich, aber er hielt sie. Und er lächelte dabei.
Ehe er den Kokon aus Laub und Blumen auflöste, kam der Elfe eine Idee. Clem hatte seine Magie genutzt, um sie beide zu schützen und zu bezaubern. Nun war es an ihr. Auch Runenmagie konnte Dinge bewirken und endlich fiel ihr ein, was sie Clem Gutes tun könnte. Sie schlug vor, ihm eine Rune aufzuzeichnen, die ihm helfen sollte, das Chaos aus Lust und Magie bei ihm zu ordnen. Raidhos Versöhnungskräfte würden den Streit schlichten, das Chaos beseitigen und sowohl Magie als auch körperliche Beedürfnisse miteinander versöhnen. Das erhoffte sie sich jedenfalls und Clem zeigte sich offen. Es war herrlich mit ihm zu arbeiten, denn er verschloss sich nicht. Er vertraute ihr. Er lächelte sie warm an.
"Soll ich es versuchen?"
"Bitte. Es kann mir nur helfen. Aber wie ... und wo ... musst du sie mir in die Haut ritzen oder genügt es, sie wirklich aufzumalen? Was passiert, wenn ich sie versehentlich abwasche? Komm ich dann erneut zu dir? Ich möchte es versuchen. Bitte, schöne Sarin. Schenk mir deine magische Rune Raidho. Ich will sie tragen und ... und ... äh ... das klingt, als machst du mir einen Antrag." Er gluckste verlegen, errötete erneut, aber er drückte Sarins Hand dabei. "Du bist schön", sagte er mit verliebtem Blick.
Wie auch immer Sarin nun vor hatte, Raidho auf Clems Körper zu bringen, die nötigen Utensilien ließen sich im Wintergarten bestimmt finden. Und Clem könnte seinen Kokon auch noch einmal um sie herum wachsen lassen, falls der Elfe delikatere Orte zum Auftragen der Rune vorschwebten. Der Naturmagier ließ sich von ihr leiten, half, wo sie ihn brauchte und hielt ansonsten still. Das Lächeln hatte sich bei ihm eingebrannt und wann er konnte, blickte er Sarin an. Sie hatte bereits eine Rune auf ihm hinterlassen. Eine, die sich in keinem Lehrbuch, in keiner Schriftrolle oder Aufzeichnungen der höchsten Meister finden ließ. Sie war mächtig und Sarin trug sie schon dreifach.
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Sarin Kasani
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 30. Juli 2023, 14:37

Diese Erfahrung... Erfahrungen, denn es waren so viele auf einmal, waren wirtlich reizvoll! Clems erregter Anblick, diese Kreativität, die aus ihm geboren wurde und sich tief in Sarin versenkte war wirklich wie ein Traum. Es war so reizvoll und sich auf diesen ummantelten Pilz zu setzen wäre doch ein wenig zu viel gewesen. Sarin zog eine Linie, die sie jetzt nicht überschreiten würde. Hier ging es nicht um sie, aber sie musste sich auch schützen. Es ging in erster Linie um Clem und seinem Kampf mit den Dämonen. Sarin dachte an ihren einen Halbdämon, der sich keine Sekunde um solche selbstgemachten Probleme gekümmert hätte. Er war schamlos und arglos gewesen.
So rein...
Er hätte allein mit Worten alle Bedenken gesprengt. Er hätte es getan! Castus brauchte aber auch nur einen Kuss um sich vollkommen sicher zu sein, was sein Gegenüber sich tief in seinem Herzen wünschte und brauchte. Das konnte Sarin nun mal nicht. Sarin spürte aber immernoch seine Gegenwart. Sie vergaß ihn ncht. Er war immer bei ihr. Er hatte Sarin geliebt, so sehr, dass seine Abwesenheit noch immer schmerzte, aber dieser Schmerz war gut. Er verband sie miteinander.
Ach, Castus...
Sarin erlaubte sich in den Erinnerungen an ihn zu baden und jede Bewegung in ihrem Innern ihm zuzuschreiben. Wie gut es tat, dass Clem sie auf diese Weise helfen konnte. Er nahm ihren Seelenschmerz, trug ihn in stoßenden Wellen der Ekstase davon, die seine Gewächse in ihren Leib trieben. Sarin zeigte Clem, wie er sie haben konnte, ohne Schande über sich zu bringen. Er könnte alles entdecken, wonach er sich sehnte und sie konnten sich Zeit nehmen. Sarin wollte eine Weile in Zyranus bleiben. Sie würde ihn lehren. Er würde ihr Nachhilfeschüler sein. Clem streckte sich nach vorn, dass sein standhaftes Stück Lust sich beinahe von selbst in Sarins Leib schob. Ein kleiner Nachhall Lust ließ Sarin erschaudern.
Vorsicht, junger Novize...
Auch sie würde diese Nacht gewiss von lebhaften Ranken träumen. Sie spürte bereits, wie der dunkle Pilzhut ihre Haut auseinander schob. Die Verlockung sich doch noch einfach auf ihn zu schieben war groß, aber Sarin blieb standhaft. Er bemerkte es nicht einmal, ließ sich von anderen Reizen betören. Angezogen von ihren Worten, ihrer Schönheit, ihrem Blick suchte der Magier nach ihren Lippen.
Oh...
Der Kuss war unbeholfen, sanft, fast übervorsichtig und wurde dadurch nur um so schöner. Sie hielt ganz still und er benetzte ihre Lippen mit weichen Blüten.
...so zart...
Er wagte sich weiter vor und küsste das Leben in sie hinein. Es war wie ein Segen durch Florencias selbst, der die Zeit des Erwachens durch Sarins Körper jagte. Sie seufzte schwer und ließ langsam ihre Finger in das Haar seines Nackens gleiten. Es war ... nicht vergleichbar mit der Lust, die die Ranken ihr bereitet hatten und doch weckte es etwas in ihr.
Das hier ist pure Sinnlichkeit. Das macht er gut... hmmm... sehr gut!
Man sagte, dass Sex auch Kopfsache war. Das galt für Clem, aber auch für den Kuss? Es fühlte sich wundervoll an. Der junge Magier brauchte mehr Übung, aber dann könnte auch seine Zunge sicher Dinge vollführen, von denen viele nur träumten, aber in diese Künste führte Sarin ihn nocht nicht ein. Sie ließ den Kuss sanft bleiben und genoss selbst nur seine Lippen.
...so süß...
Er schmeckte wie eine reife Frucht, konnte sie sanft mit seinen Lippen streicheln wie die hauchzarten Blüten junger Blumengewächse und umgarnte. Ein leichtes Knabbern erlaubte sie sich. Er streckte sich und streckte sich und dann ... Erneut schoss die Hitze seidiger Lust gegen Sarins Bauch. Sie schmunzelte.
Du unerschöpflicher Quell.
"Das ist unser Traum."
Clem nickte, zog sich zurück, um Sarin zu betrachten. Er lächelte. Er sah so dankbar aus, so glückselig, dass ihr allein dieser Blick schon genügte.
Ich glaube, heute sind gleich ein paar deiner Wünsche in Erfüllung gegangen.
"Du bist der erste Grund, warum ich mich freue, mit meiner Tante nach Zyranus gegangen zu sein... Bitte, bring mir in Zukunft noch mehr bei. Ich werde bei dir besser lernen als in meinen Vorlesungen. Ich verspreche es!"
Sarin nickte zufrieden und hob aber warnend den Zeigefinger.
„Das ist gut. Aber eine Voraussetzung gibt es! Du darfst keine Drogen nehmen, bevor wir uns treffen! Ich will dich bei klarem Verstand!“
Dann bat sie Clem, ihr zu helfen, sie zu säubern und er schuf mittels seiner magischen Kräfte große, weiche Blütenblätter, die sie wie Handtücher nutzen konnten, um die Spuren ihrer Ekstase von den Körpern zu wischen. Der Duft von Milch und Honig hing allerdings weiterhin an Sarin, was ihr eigentlich ganz gut gefiel.
...vielleicht nicht ganz so stark.
"Vielleicht möchtest du die Schwimmhalle nutzen?"
„Gute Idee.“
Er griff nach ihren Fingern und hielt sie scheu, ganz sittlich, aber er hielt sie. Und er lächelte dabei.
Ehe er den Kokon aus Laub und Blumen auflöste, kam der Elfe noch eine Idee. Sie schlug vor, ihm eine Rune aufzuzeichnen, die ihm helfen sollte.
"Soll ich es versuchen?"
"Bitte. Es kann mir nur helfen. Aber wie ... und wo ... musst du sie mir in die Haut ritzen oder genügt es, sie wirklich aufzumalen? Was passiert, wenn ich sie versehentlich abwasche? Komm ich dann erneut zu dir? Ich möchte es versuchen. Bitte, schöne Sarin. Schenk mir deine magische Rune Raidho. Ich will sie tragen und ... und ... äh ... das klingt, als machst du mir einen Antrag."

Er gluckste verlegen, errötete erneut, aber er drückte Sarins Hand dabei.
„Nein, ich mach dir keinen Antrag... Himmel, dann müssten wir uns verabreden, Anstandsdamen beauftragen, Zeremonielle ablaufen, unsere Vormunde... und... Nein. Ich erwarte mehr von dir, als das was die Gesellschaft will. Und... ich ...ich werde gewiss nicht heiraten!“
Damit war sie durch. Ihr Hochzeitskleid war verflucht und außerdem würde eine Hochzeit sie in die Zwänge zurück drängen, die sie gerade erst abgelegt hatte. Nein. Heiraten kam nicht in Frage. Das hatte sie abgelegt, wie eine zu eng gewordene Korsage. Aber...
Hört er mir zu?
Clem starrte sie an.
"Du bist schön"
Sarin lachte leise.
„Du auch! Deine Schönheit muss nur noch in rechten Bahnen wachsen. Warte.... ah, da ist etwas, das ich brauche...“
Sarin drückte ein bisschen dunklen Pflanzensaft aus einem geknickten Stängel in ihrer Nähe und hob Clems Robe vorne an.
„Halt mal den Saum fest.“
Kurz betrachtete sie seinen etwas entspannteren Unterleib, zupfte das unbenutzte Schirmchen von seinem 'Stengel' und steckte es sich in ihre Rocktasche.
Vielleicht brauch ich das heute Nacht noch mal... mal sehn, wie lange es hält.
Bereits jetzt ahnte sie bei Clems Anblick, wenn sie nicht schnell arbeitete, würde sich gleich noch mal Honig über sie ergießen.
„Schön still halten...“
Dann kniete sie sich vor ihm hin und ließ sie ihre Magie aus sich fließen. Konzentriert malte sie Raidho auf Clems unteren Bauch, dort wo sein Stamm seinen Ursprung hatte. Ein bisschen Unkraut musste sie dafür hier und da auseinander streichen, aber so sollte es eine Weile halten.
„Lass es einen kleinen Moment trocknen...“
Sarin blies leicht gegen die feuchte Farbe und sein Fleisch zuckte.
Ups... lieber nicht.
„... und nicht dran rum kratzen. Wenn du heute Nacht Erleichterung brauchst, dann kannst du deine Hände auch so nutzen wie ich es dir gezeigt habe und an mich denken. Wenn sie etwas verwischt ist es nicht schlimm. Die Wirkung hält trotzdem eine Weile an. Ich bin in dieser Magie zum Glück keine blutige Anfängerin mehr. Auch wenn es nur eine Rune ist und keine Kette, so trägt sie doch genügen Magie von mir in sich, dass es einige Stunden halten sollte.“
Das Lächeln in Clems Gesicht hatte sich bei ihm eingebrannt. Sarin zupfte ihm den Saum seiner Robe wider aus den Händen und ordnete seine Gewandung sorgfältig. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, nahm sein Gesicht in beide Hände und zog ihn zu sich hinunter um ihn einen kleinen unschuldigen Kuss aufzuhauchen.
„Und jetzt zeig mir dieses Bad!“

Eine gewisse Erleichterung trat ein, als Sarin dann ein paar Minuten später allein in der Umkleide der Mädchen saß und sich nach einer schnellen Dusche umzog. Sie hatte sich am Eingang von einer hilfreichen Dame einen Badeanzug leihen können. Der Stoff saß etwas zu locker und einer der Träger rutsche ihr ständig über die Schulter, aber es sollte gehen. Wenn es sich ergab tatsächlich länger in Zyranus zu bleiben, dann würde sie sich etwas passendes schneidern. Zum Glück waren zu dieser Zeit kaum Leute unterwegs gewesen und die ihnen begegnet waren, bzw. keiner hatte so genau hingesehen. Jetzt freute sich Sarin auf das Bad und betrachtet voller Staunen die Konstruktionen, die diese Halle bereit hielt. Im Gegensatz zu den unterirdischen Seen ihrer Heimat, ja selbst den luxuriösen Bädern des Palastes, hatte dieser Ort einen gewaltigen Vorteil. Er hatte einen Himmel! So trat sie in den geräumigen Bereich und ließ alles auf sich wirken.
Sarin tauchte in das Wasser und ließ sich unter der gläsernen Kuppel treiben. Vielleicht schwammen auch ein paar andere Studenten herum, aber Sarin hielt sich so gut es ging abseits. Angestrengt Bahnen zu ziehen war ohnehin nicht ihr Ziel. Sie hatte eben schon sehr viel körperliche Aktivität gehabt. Sie genoss einfach den Moment. Das Licht, das durch das durchsichtige Material fiel war um ein vielfaches schwächer, als es draußen war und so könnte sie vielleicht sogar im Sonnenschein baden, wenn die Wolken mal aufreißen würden. Doch heute war ein trüber Wintertag und das Grau des Himmels war Sarins Verbündeter. Der Nachhall des 'Nachhilfeunterrichts' mit Clem summte in ihrem Körper.
Ich glaube, heute sind gleich ein paar Wünsche in Erfüllung gegangen. Und selbst... wenn es Cas nicht genährt haben sollte...
Lange badete sie nicht und es zog sie auch zurück in ihr Zimmer im Wohnheim, wo sie nach Cas schauen könnte. Vielleicht hatte Mall oder Professor Synapse auch schon eine Botschaft schicken lassen? So verweilte sie nicht lange an diesem ebenfalls sehr schönen Ort, den die Einheimischen hier kaum nutzten.
Die haben es echt zu gut hier!...hm.
Also kleidete sie sich wieder an und begab sich zum Wohnheim, wo sie die Vorhänge zu zog und die Tür absperrte, bevor sie nach Cas schauen wollte. Wann immer sie das kleine Kästchen öffnete kitzelte sie auch unbewusst die Angst, dass er ganz erloschen sein könnte. Er war der Funke, der ihr noch von ihrem Halbdämon geblieben war. Er war aber auch irgendwie mit Ian verbunden. Die beiden hatten sich... unterhalten.
Ein Gedanke huschte herum.
Wenn Cas und Ian so wie Castus und Ian miteinander verbunnden wären.... fühlt er dann was er fühlt? Hm... aber selbst die Verbindung zu Castus hab ich nie ganz verstanden. Das ist... alles so ...so...einfach nicht greifbar.
Sie verstand es nicht. Wie auch. Plötzlich biss sich Sarin auf die Lippe.
Oh...wenn... oh je...
Wenn Cas mit Ian verbunden wäre UND Cas mitbekam was Sarin so trieb...
Nun... Ich hab eh vorgehabt mit Ian darüber zu sprechen. Verschweigen wäre viel schlimmer! All diese Regeln... nein! Das will ich nicht für uns. ...Genausowenig wie einen Antrag...
Das was Cas da in den Mund genommen hatte, klang noch in ihr nach.
Ich hoffe... ich hoffe nur... ich verlier Ian nicht durch seine Eifersucht. Mit Hyazinthus...
Sarin schüttelte den Kopf.
Nein. Cinny liebt vor allem sich selbt. Das war etwas anderes. Clem... Celm braucht meine Hilfe und die bekommt er.
So lag Sarin bäuchlings auf dem Bett und ließ die Füße über den Rand baumeln. Sie betrachtete das Kästchen.
Heute treff ich mich um Mitternacht mit Ian. Dafür muss ich ungefähr eine Stunde vorher los, damit ich rechtzeitig in der Taverne bin... Morgen... morgen ist die Vorlesung bei Jolanta. Mehr hab ich eigentlich nicht zu tun... hm... Wie spät es wohl ist? Ob noch Zeit habe Lirdalia zu besuchen?
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. August 2023, 20:05

Im Schutz des blättrigen Kokons trafen Sarin und Clem eine Vereinbarung. Der Naturmagier würde zum kleinen Nachhilfeschüler der Nachtelfe. Er würde von ihr nicht lernen, wie man Runen schuf und auch im Bereich der pflanzlichen Magie konnte Sarin ihm nicht aushelfen. Aber sie hoffte, durch die gemeinsame Erkundung ihrer Sexualität bei Clem ein Gleichgewicht zwischen seinen Hormonen und den arkanen Kräften zu schaffen, die ihm innewohnten. Würden sie gemeinsam dieses Ziel erreichen, könnte sich der Magus gewiss auch auf die eigentlichen Studien konzentrieren. Sie glaubte fest daran, dass es mit seiner Karriere bergauf ginge, wenn sie ihn auch nach und nach an ihrem eigenen Körper studieren ließe. Und Sarin profitierte ebenfalls davon. Clem war ein unerschöpflicher Quell an Fruchtbarkeit. Seine Zauber konnten verführen und befriedigen, ohne dass die Gefahr einer Schwangerschaft bestand. Trotzdem würde sie ihm eines Tages auch zumindest den Schritt ermöglichen, ohne magische Gewächse einen Höhepunkt aus ihr herauszukitzeln. Sie war dem selbst ja nicht abgeneigt, nachdem sie nicht nur Clems Statur, sondern vor allem seine Kondition erlebt hatte. Dieser junge Mann könnte sich um sie kümmern, wo es ansonsten drei andere bräuchte. Er war der geborene Bauer eines Ackers aus Lust. Sein Boden war fruchtbar, reichhaltig. Er würde die größte Ernte einfahren, sobald er nur gelernt hatte, nicht den halben Ackerboden auszuheben, wenn er mit seinem Pflug heran stapfte. Die Metapher passte zu ihm. Gleichzeitig schwebte aber auch das Bild eines anderen in ihrem Kopf umher, dem es nicht unbedingt gefallen könnte, was sie vor hatte. Sarin beschloss, das Thema noch heute Nacht mit Iryan zu besprechen. Sie ließ sich von dem Gedanken nun nicht abbringen, Clem helfen zu wollen. Dazu war es ihr ein viel zu großes Bedürfnis. Außerdem wollte sie Castus' Erbe in Ehren halten. Auch sie wollte so vielen Celcianern helfen wie es nur möglich wäre. Ganz bedingungslos ging sie aber nicht voran. Sie schrieb dem Naturmagier vor, seine Finger von berauschenden Substanzen zu lassen, wenigstens falls ein Treffen mit ihr geplant war.
"Es könnte schwer werden, mich dann in deiner Gegenwart zurückzuhalten", murmelte er mit verlegener Röte, die seine Sommersprossen baden ließ. Er wandte den Blick ab, schlussendlich kehrten seine Augen aber wieder zu Sarin zurück. Sobald er sie anschaute, stahl sich ein Lächeln auf Clems Züge. Sie hatte ihm bereits geholfen. Er wirkte so glücklich! "Ich verspreche, nichts einzunehmen, auch wenn es schwer wird."
Mit diesem Ehrenwort war die Vereinbarung getroffen. Nun blieb nur noch, Clem auch eine Rune aufzuzeichnen, damit er anderweitig Unterstützung erhielt. Sarin glaubte fest daran, dass sein innerer Frieden ins Gleichgewicht geraten könnte, wenn Hormone und Magie nicht länger um eine Vorherrschaft in Clem kämpften. Wenn sie ihre imaginären Waffen niederlegten und Seite an Seite agierten, könnte daraus mehr entstehen. Also entschied sie sich, ihm die Rune Rhaido aufzuzeichnen. Dass sie dafür seinen Schambereich als Ort auserkor, knapp über dem Ansatz seiner endlich schlaff gewordenen Manneskraft ließ den Magus erneut erröten. Er wehrte sich allerdings nichts, musste nur hart um Selbstbeherrschung kämpfen und als Sarin mit ein wenig Pflanzensaft fast unsichtbar die Rune auftrug, präsentierte Clem ihr schon wieder einen größeren Pinsel, mit dem er am liebsten in ihren holfen Farbtopf getaucht wäre, um ein Funken sprühendes Bild ekstatischer Explosionen zu zeichnen.
Kreativ genug war der Naturmagier, das hatte er mit seinem sinnlichen Rankenspiel bewiesen. Doch irgendwann endete die Zeit für alles. Sarin und Clem hatten ihren Spaß gehabt. Sie würden es gewiss wiederholen, aber nun nicht mehr. Man musste den Muskeln auch etwas Ruhe gönnen. Entspannung fand die Nachtelfe wenig später in der Schwimmhalle. Sie besuchte das Gebäude allein, da Clem im Grunde noch Pflichten im Gewächshaus zu erledigen hatte.
Beim Empfang konnte man sich kleine Leibchen aus Leinen oder Badehosen ausleihen für alle Studenten, die selbst nichts besaßen. Sarins Modegeschmack entsprach dieser Beutel überhaupt nicht, aber er würde seinem Zweck dienen. Vielleicht wäre gerade für den Aufenthalt im Wasser eine Bedeckung wie ihre Dreiecke an Schnüren eine optimale Wahl. Man würde nicts sehen und sie wären luftig genug, um das Wasser zu genießen. Der Badeanzug, den Sarin nun trug, zog sie mit seinem Gewicht fast ein wenig tiefer herunter. Trotzdem war es angenehm. Es gab nicht nur ein großes Becken, in dem sportlichere Magier ihre Runden drehen konnten - niemand hier tat das - sondern es existierten auch viele kleine Becken, in denen verschiedene Studenten direkt übten. Einige Feuermagier erhitzten ihr Badewasser und lockten so zahlreiche junge Damen zu sich in das Becken, die nicht nur im warmen Wasser entspannen wollten, sondern sich auch in die Arme der fähigen Arkanisten schmiegten.
In einem anderen Becken ließen Luftmagier ein richtiges Blubberbad entstehen, das die angespannten Muskeln auf eine Weise lockerte, wie es kein Masseur im Stande war. Sarin blieb trotz allem eher für sich. Wenigstens fiel sie als Nachtelfe hier überhaupt nicht auf. Es gab alle möglichen Völker, die badeten. Sie sah sogar eine schlangenähnliches Wesen. Es besaß zwar Gliedmaßen und auch Statur wie ein Mensch, aber über den gesamten Körper zog sich eine Schuppenhaut. Sie schillerte im Wechsel aus grün und Braun, während der fleischige, weich wirkende Bauch eher gelb gehalten war. Der Kopf dieses Wesen erinnerte an ein Reptil und es besaß auch einen solchen Schwanz. Sarin kannte Höhlensalamander aus ihrer Heimat. Dieses Geschöpft ähnelte ihnen stark. Sie konnte auch nicht wirklich erkennen, welchem Geschlecht es angehörte. Es trug überhaupt keine Badekleidung, aber man sah auch nichts. Da war nur dieses zauberhaft schimmernde Schuppenkleid.
So erhielt die Elfe nicht nur Entspannung in der Schwimmhalle, sondern gewann auch neue Eindrücke. Zyranus war vielfältig, genauso wie die Magie-Arten, die man hier lernte. Sarin sollte bald Teil davon werden.

Dass plötzlich fast drei Wochen vergangen waren, konnte sie kaum glauben! Wo war die Zeit hin gewichen und wie hatte sie diese ausgefüllt? Sie wusste es nicht, bemerkte nur, dass sie es viel zu sehr in Zyranus genoss. Die Zeit des Erwachens brach an und mit ihr ein Aufschwung, der in allen Stadtbewohnern zu spüren war. Die grelle Schneedecke des Graslandes schmolz. Frische, junge Halme reckten sich wie ein Meer grüner Härchen aus dem Boden. Tief lila Krokusse, gelbe und rote Tulpen, zartrosa bis weiße Schneeglöckchen und nicht zuletzt auch Dutzende Hyazinthen, die gleich nahezu alle Farben annehmen wollten. Sie mussten eben immer aus der Masse hervorstechen.
Sarin verbrachte tatsächlich auch einige Zeit im Dorf nahe der Stadt, um den Menschen mit ähnlichem Namen gleich mehrere Besuche abzustatten. Es besaß noch immer keinen Namen, die Schenke "Zum taumelnden Grashalm" hatte jedoch einen neuen erhalten. Denn sie sollte nun als mehr bekannt werden, denn nur eine Taverne. Über dem Eingang war bereits ein Schild angebracht, auch wenn alles sich noch im Umbau befand. Dort stand in geschwungenen Lettern und neben dem Symbol von überkreuzter Feder und Schwert:


Theater der Gefallenen
Schriftrolle Fuss

Hyacinthus verfolgte sein Vorhaben offensichtlicht erfolgreich. Er hatte einige Leute angeheuert, die den Umbau der Taverne zu einem waschechten Theater umsetzen sollten. Der Schankraum musste vergrößert werden, damit eine Bühne für die Stücke bereit stand, die er schrieb. Dabei unterhielt der Zyraner sich sehr häufig mit den grandessarischen und dunkelelfischen Soldaten. Er ließ sich Geschichten erzählen und zwar nicht über die epischen Erfolge, die die Armeen erzielt hatten. Er notierte sich Berichte zu den verlorenen Soldaten. Er schrieb nicht nur auf, wo und wie sie gefallen waren. Hyacinthus erzählte Sarin sogar, dass er Angehörige brieflich kontaktierte und darauf hoffte, so mehr über die zu erfahren, die im Grasland ihr Ende fanden. Er wollte sie in seine Stücke einbringen. Das Theater sollte die wahren Heldengeschichten aufführen. Geschichten von Helden, die niemand so nannten. Auf diese Weise würden sie nicht vergessen.
Damit traf Hyacinthus voll ins Schwarze. Er bemerkte überhaupt nicht, wie sich unter seiner Vision die Völker einten. Grandessarer wie Dunkelelfen meldeten sich, um beim Aufbau zu helfen. Xot Hau'r beaufsichtigte die Arbeiter und holte jeden fähigen Goblin-Ingenieur heran, um bei der Planung zu helfen. Es wurden auch einige neue Häuser gebaut, denn viele Soldaten wollten in der Gegend bleiben. In Grandessa order Morgeria warteten vielleicht ihre Lieben, aber in beiden Orten herrschte das Böse, wie viele erzählten. Sie sahen bei der Magierstadt die Möglichkeit für einen Neuanfang und das war das Beste, was aus einem Eroberungsfeldzug herauszuholen war. Viele ließen sich von der Idee des Theaters anziehen und unterstützen Hyacinthus. Er berichtete Sarin sogar, dass seine Eltern ihm finanziell unter die Arme griffen und so der Namen Marcaundt bereits häufiger in Zyranus fiel als zuvor.
Das bemerkte auch Sarin. Zwischen ihren Vorlesungen, schlenderte sie gern durch die Stadt. Das konnte sie sogar spät abends tun, denn Zyranus war auch dann belebt. Sie besuchte magische Stoffweber und Schneider. Sie probierte die regionalen Köstlichkeiten und begann, sich mit Kleidung jenseits der Akademie-Uniformen einzudecken. Die meisten nähte sie selbst. Aber langsam merkte sie, dass ihr die Edelsteine ausgingen. Die kostbaren Blutrubine, mit denen sie zahlte, wurden immer weniger und bald würde sie einen anderen Weg finden müssen, sich ihre Zeit in Zyranus zu finanzieren. Erste Ideen hatte sie ja schon. Sie träumte von diversen Kollektionen, die sie schneidern und verkaufen wollte. Spätestens als sie ein zur Vermietung stehendes Gebäude mit großem Schaufenster und Verkaufsraum vorfand, festigte sich der Gedanke. Die Frage war, ob sie sich leisten konnte, dort einen Laden zu eröffnen.
Vielleicht griff ihr ja Jolanta Synapse unter die Arme. Wenn sie nur Gelegenheit bekäme, mit ihr zu sprechen! Aber Sarin besuchte nicht einmal ihre Vorlesungen. In den drei Wochen, die sie nämlich schon an der Akademie als Gaststudentin residierte, hatte noch nicht ein Seminar unter der Runenmeisterin stattgefunden. Sie ließ sich vertrösten, nannte aber keine engeren Gründe. Die Gerüchteküche brodelte, doch es war nur Sarin, die die Wahrheit kannte. Trotzdem war sie von Jolanta gebeten worden, darüber zu schweigen. Die Zwergin hatte ihr einen Brief geschrieben, gleich am zweiten Tag:


Geschätzte Gaststudentin, Schülerin und Freundin, Sarin

Mallahall ist endlich aus ihrer Ohnmacht erwacht. Ich hatte einen Heilkundigen kommen lassen, weil ich mir Sorgen machte. Er betreut sie nun, hält es aber für ratsam, dass ich ihr nicht von der Seite weiche. Auch ein Geistheiler wird sich ihr bald annehmen. Ihre Psyche hat unter der Nachricht vom Verlust des Dämonen Asmodi und dem von ihm besessenen Medicus Asmodeus schon arg gelitten. Aber ihren Ziehneffen verloren zu haben, hat bei ihr einen schweren Schock ausgelöst.
Ich bin in Sorge, liebe Sarin. Mallahall hat die ersten Tage nur unter Zwang gegessen und getrunken. Inzwischen klappt es, aber auch nur, wenn ich sie füttere. Sie spricht nicht und schleicht wie ein Geist durch mein Heim. Ich habe sie zu mir geholt. Im Haus ihrer Mutter würde sie in ihrem Zustand alles andere als Zuspruch erfahren. Sie kleidet sich nur noch in Schwarz, verschleiert ihr Gesicht, dass ihre großen, saphirblauen, traurigen Augen nur noch schmerzlicher hervorstechen. Es bricht mir das Herz, meine Freundin so zu sehen. Ich habe es mit Runenketten versucht, aber ihre Seele scheint die Hilfe nicht anzunehmen. Sie ist gebrochen und ich habe Bedenken, ob sich ihr Zustand jemals wieder bessern wird.
Meine Seminare und Vorlesungen müssen vorerst ausfallen. Wenigstens, bis der Geistheiler mir versichert, dass Mallahall auch ohne meine Anwesenheit den Tag übersteht. Als meine Gaststudentin ist es dir natürlich erlaubt, jede Vorlesung deiner Wahl zu besuchen. Ich bitte dich, genieße den Aufenthalt in der Akademie und nimm so viel Wissen mit, wie du kannst. Es ist eine mächtigere Waffe als jedes Schwert oder jeder Zauber.
Sobald sich etwas an Mallahalls Zustand ändert - zum positiven wie zum negativen - werde ich mich erneut bei dir melden. Du erfährst als Erste, wenn ich die Vorlesungen wieder aufnehme. Bis dahin hoffe ich, dass du auf dich achtest und dein Tag nicht mit Sorgen erfüllt ist. Es reicht, wenn ich sie mir mache.
Schriftrolle Fuss

Und tatsächlich sollte es sich als noch schlimmer herausstellen. Sarin konnte in den drei Wochen Mallahall lediglich einmal besuchen. Sie wollte sicherlich ebenso Beistand leisten, vielleicht sogar Jolanta ablösen und nicht zuletzt natürlich Mallahall helfen. Sie wollte ihr zeigen, dass es zumindest noch das kleine Cas-Licht gab, aber damit löste sie nur aus, dass Mall plötzlich wie am Spieß schrie, zitterte und versuchte, ihren Kopf an der nächstbesten Wand zu zertrümmern. Der Geistheiler teilte ihr und Jolanta wenige Stunden später mit, dass es das Beste sei, wenn außer der Zwergin niemand Mallahall vorerst besuche. Ihre Psyche sei zu instabil und die Gefahr der Selbstverletzung zu hoch.
Sarin blieb keine Wahl. Hier kam sie nicht weiter. Wenigstens gab es einen Lichtblick in dieser Situation und der war das Cas-Licht selbst. Es schien sich zu erholen. Offenbar hatte es sich einfach nur etwas zu sehr verausgabt, dass es so winzig und matt geworden war. Mit jedem weiteren Tag, der verging, erstarkte es aber. Schon bald war es sogar wieder quirlig genug, um nicht mehr im Nähkästchen bleiben zu wollen, sondern Sarin auf ihren Wegen zu begleiten. Es schwirrte um sie herum wie ein kleines Glühwürmchen und nicht selten wurde die Nachtelfe gefragt, ob sie eine Lichtmagierin sei und wie interessant es doch aufgrund ihrer Herkunft wäre, dass sie diese Magie-Art beherrschte. Manche dichteten ihr aber auch Energiemagie an, weil Cas nun einmal so zauberhaft blau leuchtete. Niemand aber störte sich an ihrem Gefährten oder beäugte ihn misstrauisch. Es war die Stadt der Magie und es gab viele Formen, sie darzustellen. Sarin hatte dies doch gerade bei Clem gesehen!
Clem. Ihr kleines Steckenpferd. Er entwickelte sich gut unter ihrem Unterricht und auch Sarin tat es gut, ihn zu fördern. Sie lernte viele Formen der Lust kennen, nicht nur mit Ranken. Streicheleinheiten mit weichen Blütenblättern, Lustspiele mit erhitztem Nektar oder Kostproben überquellenden Honigs erfüllten die Unterrichtseinheiten. Sarin ließ sich von zahlreichen naturellen Formen ausfüllen und verwöhnen. Ohja, die Natur war etwas Wundervolles!
Trotzdem hatte auch sie ihre Tücken. Sarin war nun schon drei Wochen in Zyranus und fast jede Nacht hatte sie versucht, Kontakt zu Iryan aufzunehmen. Jolantas Brief war es, der sie ablenkte, ihn noch in der ersten Nacht zu besuchen. In der zweiten ließ Hyacinthus nicht von ihr ab und die dritte Nacht stand Clem schon wieder mit Schwellung unter der Robe an ihrer eigenen Schwelle, um sie dieses Mal wirklich und ganz offiziell auszuführen. Die beiden besuchten ein Violinenkonzert, bei dem die Instrumente von Erdgolems und mittels luftmagischer Wellen gespielt wurden. Es war traumhaft. Doch leider musste Sarin ihren liebsten Leibwächter dadurch ständig vertrösten. Als sie es dann endlich eines Nachts doch zu ihm schaffte, wurde sie nur von Ethel empfangen.
"Dein Dunkelelf hat treu gewartet und die Tage damit verbracht, im Dorf auszuhelfen. Er ist wirklich eine viel zu gute Seele. Man erwartet es von einem seiner Art gar nicht", berichtete sie. "Er kam dabei mit einigen Soldaten ins Gespräch und hat sich gestern Mittag bei mir abgemeldet. Sarin, er sagte mir, ich solle Euch unbedingt mitteilen, dass er zurückkehrt. Er müsste einem Grandessarer folgen, der auf dem Weg zurück in die Heimat sei. Er müsste ihn einholen und würde zu dir zurückkehren, sobald er seine Informationen zusammen hat. Er sagte, es geht um euren verlorenen Freund." Mehr wusste die Alte aber auch nicht zu besprechen.
Nun waren es schon drei Wochen. Drei lange Wochen, in denen sich weder Mallahalls Zustand gebessert, noch Iryan zurückgekehrt war. Sarin stand in der Schwebe. Die Zeit mit Clem war zwar wundervoll und er bekam seine Hormone auch immer besser in den Griff, die letzten Tage hatte sie aber auch ihn kaum mehr zu Gesicht bekommen. Im Rat der Magie wurde heiß wegen all der Flüchtlinge in der Stadt diskutiert. Man brauchte jeden Abgesandten und Clem stand in der Pflicht. So wurde es für die Nachtelfe immer schwieriger, Kontakt zu den Personen zu halten, die doch ihr Leben so eingenommen hatten. Freiheit war schön, aber was sollte sie nun tun? Vielleicht doch nochmal einen Blick zu dem Laden werfen, den man mieten konnte? Oder sollte sie es noch einmal bei Jolanta versuchen? Möglicherweise kehrte Iryan auch gerade zurück, wenn sie sich noch einmal im Dorf umsah. Oder sie besuchte Hyacinthus ein weiteres Mal. Vielleicht wusste sie aber auch, sich gänzlich anders abzulenken. Viele Wege waren noch nicht zu Ende gegangen, aber nicht jeder Pfad führte sie aktuell weiter.

Mod-Hinweis: Da Sarin nun viele "offene Baustellen" hat, die sehr chaotisch würden, wenn sie alles gleichzeitig versucht abzudecken, biete ich dir hier nun an, erst einmal in ein oder zwei Richtungen zu gehen. Welchen Teil von Sarins Geschichte findest du gerade am interessantesten? Wende dich dorthin und ich passe alle Plots so an, dass sie nach und nach wieder in den Vordergrund rücken. Es geht nichts verloren, wenn du nun einen Weg wählst. Ich möchte nur wissen, mir welchem wir beginnen. Das kannst du entweder in deinem nächsten Post mit abwickeln oder mit mir per PN klären :)
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 3. August 2023, 18:29

Die Zeit zerrann der Nachtelfe wie der Sand im Stundenglas.
Eben hatte Sarin noch die Wunder des ersten Bades in dieser Schwimmhalle erleben und dabei sogar eines dieser schlangenähnliches Wesen bewundern dürfen, dann erschien es ihr auch schon, dass ihr die Stunden und Tage nur so entglitten. Doch die Eindrücke blieben und verankerten sich fest in ihrem Herzen. Von besagtem Echsenwesen war sie ganz hingerissen, da sein...oder ihr Schuppenkleid sie zu neuen Farbgebungen und Formen inspirierte. Gern hätte sie einmal diese Haut berührt.
Sie sieht so kalt aus.
Wenn sie sich aber da mal nicht irrte. Sarin hatte auch schon in ihrer Heimat keine Furcht vor irgendwelchen krabbelnden oder huschenden Wesen gehabt. Sie mochte sogar die kleinen pelzigen Achtbeiner ihrer alten Freundin und genauso die kleinen süßen Geckos, die im Schein der Purpurmäntel so schön glänzten. Sarin war schlicht von all diesen neuen Eindrücken vollkommen fasziniert. So ging sie auf alles vollkommen ohne Scheu und teils auch etwas naiv und weltfremd offen zu. Dieses Echsenwesen hatte sie besonders fasziniert. Es besaß zwar Gliedmaßen und auch Statur wie die eines Menschen, aber über den gesamten Körper zog sich seine schillernde Schuppenhaut. Grün und Braun wechselten sich ab und der fleischige, weich wirkende Bauch leuchtete in sanftem Gelb. Der Kopf dieses Wesen erinnerte an ein Reptil und es besaß auch einen solchen Schwanz. Welchem Geschlecht es angehörte, was trotz gänzlich fehlender Kleidung nicht zu erkennen.
Ob...er...sie sich mal von mir berühren lassen würde? Ob sie sich häuten wie Schlangen es tun? Was würde ich für eine solche Haut geben!
Wie wundervoll würde es wohl aussehen diese glatten schillernden Schuppen z.B. zart wie ein Schleier über dickeres gefärbtes Leder zu spannen.
Ihre kreative Seele wüsste einiges mit diesem Material anzufangen. Abgelegte Schlangenhaut war nicht einfach zu verarbeiten, aber sie war schließlich eine Meisterschneiderin. Vielleicht ergab sich ja in Zukunft mal ein Gespräch? Aber es gab vorher noch einiges zu tun.

Leider schaffte Sarin es einfach nicht ihren Liebsten Ian gleich am ersten Abend zu treffen, denn ein Brief von Jolanta hielt sie auf. Sarins Tränen benetzten das Pergament, als sie die Zeilen las und Schuldgefühle drohten sie zu erdrücken. Sie hatte die schlechten Nachrichten noch verschlimmert und das konnte ihr auch niemand abnehmen. Mall litt noch viel schlimmer und selbst ihre beste Freundin, die an ihrer Seite blieb, schien ihr nicht helfen zu können. Auch ein Besuch von Sarin machte es eher schlechter als besser. Auch dies hinterließ Abdrücke auf ihrer Seele.
Sarin gab auf.
Ja, sie wollte helfen, aber wenn ihre Anwesenheit es verschlimmerte, dann half sie indem sie sich ,wenn auch schweren Herzens, fern hielt. Nur Jolanta nahm sie nach ihrem Besuch das Versprechen ab, dass wenn sie gebraucht werden würde, sie nach ihr rufen lassen sollte.
...
Weiter Eindrücke gewann die Nachtelfe auch außerhalb der magischen Stadt. Natürlich suchte sie so schnell es eben ging Ian, doch dieser hatte eine Spur eines Grandessarer zu verfolgen.
Hoffentlich eine Spur zu Dhan? Auch hier fühle ich mich so nutzlos.
Sarin nutzte aber auch die Zeit außerhalb Zyranus um die wachsende Popularität des Theaterhauses Marcaundt zu bewundern. Hyacinthus bemerkte überhaupt nicht, wie sich unter seiner Vision die Völker einten und wundervolles entstand. Jeder leistete seinen Beitrag.
...nur ich nicht...
Grandessarer wie Dunkelelfen meldeten sich, um beim Aufbau zu helfen. Xot Hau'r beaufsichtigte die Arbeiter und holte jeden fähigen Goblin-Ingenieur heran, um bei der Planung zu helfen. Also bot Sarin wenigstens an, den Vorhang für die Bühne zu nähen.
Viele Soldaten wollten in der Gegend bleiben. In Grandessa order Morgeria warteten vielleicht ihre Lieben, aber in beiden Orten herrschte das Böse, wie viele erzählten. Sie sahen bei der Magierstadt die Möglichkeit für einen Neuanfang und das war das Beste, was aus einem Eroberungsfeldzug herauszuholen war. Viele ließen sich von der Idee des Theaters anziehen und unterstützen Hyacinthus. Er berichtete Sarin sogar, dass seine Eltern ihm finanziell unter die Arme griffen und so der Namen Marcaundt bereits häufiger in Zyranus fiel als zuvor. 'Cinni' wurde zum Vorreiter einer neuen Zeit.
...
Eine Frage blieb jedoch unbeantwortet, auch wenn es einen Lichtblick in dieser Sache gab. Cas schien sich ganz von selbst zu erholen. War also ihr Zutun eigentlich garnicht nötig gewesen? Waren ihre Gedanken sein Erbe mit der Erfüllung von Wünschen zu erhalten vielleicht fehl geleitet?
Bewirke ich überhaupt etwas... oder bringt es garnichts?
Offenbar hatte sein kleines Leuchten sich einfach nur etwas zu sehr verausgabt, dass es so winzig und matt geworden war. Mit jedem weiteren Tag, der verging, erstarkte es aber, was Sarins Selbstzweifel bald zerstreute.
Hauptsache es geht ihm gut. Alles andere ist unwichtig und wäre ...nur Balsam für meine Seele... nicht für seine. Das wäre egoistisch.
Schon bald war er sogar wieder quirlig genug, um nicht mehr im Nähkästchen bleiben zu wollen, sondern Sarin auf ihren Wegen zu begleiten. Sarins größte Erleichterung war es jedoch, dass niemand sich an ihrem Gefährten störte oder seinem Vater zuschrieb. Ganz im Gegenteil, viele fanden ihn sogar äußerst faszinierend und schrieben Sarin wegen ihm die unsinnigsten Fähigkeiten zu.
Ts...Lichtmagie! Und das andere? Was ist Energiemagie? Das was der große Avatar gewirkt hatte?
Das weckte schon ein wenig ihre Neugierde. Da Jolanta keine Zeit hatte um ihre Vorlesungen abzuhalten gab es für Sarin nicht wirklich etwas zu lernen. Runenmagie war nun mal ihr Steckenpferd und das unterrichtete nun mal nur Professor Synapse.
Oder soll ich mich in weiteren Magierichtungen fortbilden? Geht das?
Wenn, dann wäre das wohl tatsächlich die Energiemagie. Sie war äußerst selten auf Celcia vertreten und Sarin empfand dieses Knistern in der Luft, wie wenn bei einem Gewitter irgendwo gleich ein Blitz einschlagen könnte, nicht unbedingt als unangenehm. Sarin bekam auch recht schnell heraus, wie die Lehrmeisterin hierfür in Zyranus hieß:
Merwida Septium... aber ist das möglich?
...
Und dann war da ja auch noch Clem. Er entwickelte sich gut unter ihrem Unterricht und auch Sarin tat es gut, ihn zu fördern. Sie lernte viele Formen der Lust kennen, nicht nur mit Ranken. Streicheleinheiten mit weichen Blütenblättern, Lustspiele mit erhitztem Nektar oder Kostproben überquellenden Honigs erfüllten die Unterrichtseinheiten die ihrer beider Gleichgewicht dienten. Manchmal war es fast wie eine... Meditation.
Ohja, die Natur war etwas Wundervolles!
Die Zeit mit Clem war erfüllend und er bekam seine Hormone auch immer besser in den Griff, die letzten Tage hatte sie aber auch ihn kaum mehr zu Gesicht bekommen. Im Rat der Magie wurde heiß wegen all der Flüchtlinge in und um der Stadt diskutiert. Man brauchte jeden Abgesandten und Clem stand in der Pflicht, aber es war schön zu beobachten, dass ihr 'Nachhilfeunterricht' insoweit Wirkung zeigte, dass er immer seltener bei ihr vorsprechen musste. Endlich fühlte sie sich zu etwas nützlich, auch wenn es nur eine einzelne Seele war, der sie helfen konnte.
...
Die Zeit verrann und Sarin konnte sie sich auch mal wieder ganz auf sich selbst konzentrieren. Selbst Jolanta hatte ihr geraten so viel wie möglich von hier 'mitzunehmen'. Wissen war etwas mächtiges in dieser Welt und niemand war das so klar wie dem Volk der Nachtelfen die die besten Spione hervor brachten.
Also überlegte Sarin, was sie als nächstes angehen wollte.
Was würde ICH gern tun? Energiemagie studieren? Oder doch meinen Namen als Schneidermeisterin Ehre machen?
Ein eigener Laden in Zyranus wäre wohl am ehesten ihr persönliches Zeil gewesen.
Vielleicht wenn ich die Zeit hätte jemand einzuarbeiten... eine Vertretung die in meiner Abwesenheit die Geschäfte führt?
Das Problem war, ein Geschäft jetzt anzumieten war ungünstig, solange sie nicht wusste, ob sie bald mit Ian doch aufbrechen würde um Dhan zu suchen. Es war einfach schwer sich etwas aufzubauen, wenn man jederzeit fort gerissen werden konnte und sie fühlte sich nicht nur 'verpflichtet' den Prinzen des Balls zu finden, zu retten, sondern sie wollte ihn auch lieben.
Dhan war der einzige Mann der ursprünglichen drei Liebhaber, bei dem Sarin sich immernoch nicht ganz sicher war, warum er ausgerechnet SIE liebte, so wie Castus es ihr versichert hatte. Ja, er hatte sie auf dem Ball sie erwählt, aber das war mehr aus der Not heraus geschehen, wie sie annahm. Sie war einfach da gewesen. Vorgesetzt von Mentara Tronas, wie ein zappelnder hübscher Köder im 'verflucht hübschen' Kleid.
Also was sollte sie nun tun?
Es noch einmal bei Jolanta versuchen, schied aus. Dort würde sie Abstand wahren bis man sie rief.

Sarin entschied sich also als erstes zu einem gänzlich anderen Weg, den sie nur des Nachts beschreiten konnte. Die Göttin des Mondes, des Schlafes und der Nacht könnte ihr vielleicht über Träume eine Vision schicken. Bilder oder Nachrichten wären so leicht austauschbar, wenn sie ihnen diesen Weg gewährte.
Dhan war der Grund, ihre einzige Intension, warum sie für diesen Tanz sich ein recht schlichtes Gewand in grau geschneidert hatte. Die Farbe der Göttin komplettierten hauchfeine Ranken aus schwarzen Rosen und sofern sie gefunden oder erstehen hatte können auch einige weiße Eulenfedern, die weich über ihren Rücken eine Kapuze verzierten oder wie anliegender Flügel fielen, hatte sie sie nach hinten geschoben. Vielleicht hatte sie auch einen der Rubine in einen Mondstein umtauschen können, der dann die Schließe des halb durchsichtigen weit fließenden Mantels verzieren sollte. Ganz und gar ihrer Göttin gefällig und ergeben hatte sie bei ihren Besuchen im Dorf auch das ein oder andere Mal den Fußweg gewählt und so einen passenden Ort für ihr nächtliches Gebet gefunden. Diese Nacht sollte ganz Dhan gehören und ihrem Flehen nach einem zarten Band zu ihm.

(Inspiration Schnitt)

Ein weiteres Lied im Mondenschein, sollte ihr Gebet an die Göttin der Nacht gewogen stimmen. Hierfür wählte sie die nächste klare Nacht, damit das Licht der Sterne und des Mondes ihre Seele sehen konnten.
Heilige Mutter Mond, ich erflehe deinen Seegen. Ich erbitte das Band der Visionen, wie du es meiner Mutter gewährt hattest. Dein Reich sei der Weg, dein Wille die Botschaft. Amen.

(Inspiration Lied)

In der Stille der Nacht, im silbernen Licht kniete sie sich nieder und begann leise zu singen, was ihre Göttin weiter in Dhansairs Herz tragen sollte:
"Für dich schlägt mein Herz
denn du bist der Grund.
Ich opfere meinen Schlaf.
Bitte komm zurück zu mir.
Fühle das Zittern meiner Hände.
Denn du bist der Grund.
Mein Herz blutet in Sehnsucht.
Ich brauche dich jetzt.

(Ian braucht dich jetzt.)
Könnte ich die Uhr zurückdrehen
würde ich sicherstellen, dass das Licht das Dunkel besiegt

(In diesen Worten lag wurzelte das Gefühl ihrer Trennung durch seinen Vater)
Ich würde jede Stunde und jeden Tag damit verbringen
Dich zu schützen, damit du nicht gehts.

(...das Bedauern, dass er fort war und sie ihn vermisste)
Ich würde jeden Berg besteigen
Und jeden Ozean durchschwimmen

(...die Bitte ihm Bilder zu schicken, wo er weilte)
Nur um bei dir zu sein
Und zu reparieren, was zerbrochen ist.

(...ihn wieder in ihre Arme zu schließen)
Oh, denn ich brauch dich, um zu erkennen
Dass du der Grund bist.

(...die Bitte um eine Antwort)
Du bist der Grund, dass ich hier bin."
Weich klang ihre Stimme aus und Sarin öffnete langsam ihre zum Sternenhimmel gewandten Augen.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. August 2023, 07:41

Zyranus lag ihr offen mit all seinen Wundern, Farben und nicht zuletzt mit seiner Magie. Da Sarin vorerst keine wahren Pflichten hatte, außer Jolantas Seminar zu besuchen, standen ihr viele Möglichkeiten offen. Noch mehr, als auch dieses ausfiel - sogar für Wochen. Leider waren die Umstände für die Nachtelfe mehr als erschreckend. Sie musste erstmals im Leben erkennen, dass Hilfe manchmal nicht unbedingt das bewirkte, was man sich erhoffte. Jedenfalls sah sie es so, als sie zuerst Jolantas Brief über Mallahalls Zustand erhielt und es mit eigenen Augen bei einem späteren Besuch erkennen musste. Der einst so selbstbewussten Lichtmagierin ging es mehr als schlecht. Sarin war nur die Überbringerin schlechter Nachrichten gewesen. Für die Umstände konnte sie nichts. Sie war mehr oder weniger in eine Geschichte hineingerutscht, deren vorhersehbare Katastrophen schon lange zuvor geschmiedet worden waren. Sie hatte das Pech, sich in den kleinen Helden dieser Geschichte verliebt und zu ihm ein Band geknüpft zu haben. Auch sie trauerte um Castus, aber Mall hatte sowohl mit dem Halbdämon als auch mit dessen Vater viel mehr Zeit verbracht. Ihre Bande waren nicht geknüpft gewesen, sondern in Stein gemeißelt. Dieser Stein war nun gesprengt worden und begrub sie unter sich. Ob sie sich jemals davon erholte, blieb unklar. Sarin tat das einzig Richtige aus ihrer Position heraus: Sie schenkte Mallahall Freiraum, hielt sich zurück, würde aber sofort an ihrer Seite sein, wenn sie gebraucht würde. Jolanta Synapse kümmerte sich unter ärztlicher Aufsicht weiterhin um ihre magische Kollegin und Freundin. Mehr konnte Sarin an dieser Stelle nicht tun, aber es rückte ihr Herz in die Schatten.
Statt sich nun über die Vielfalt und Möglichkeiten der Magierstadt zu freuen, bildete sie sich ein, nirgends einen nützlichen Platz zu finden. Sie stand am Rande von Ereignissen und Geschehen, konnte nur zusehen. Dabei stimmte das nicht, sie musste es nur erkennen! Sie hatte längst so vielen geholfen und tat es auch weiterhin durch ihre bloße Anwesenheit, ein Lächeln oder Nachfragen nach dem Befinden.
Sie lehrte Clem weiterhin und wie ein Pflänzchen aus dem Kompost erblühte er in den schönsten Farben. Ihre gemeinsamen Stunden erweiterten nicht nur das Spektrum ihrer Erfahrungen, sie waren auch sinnlicher Balsam für die Seele. Clem ging sehr umsichtig mit Sarin um, lernte eifrig und mit der Zeit stellte sich ein wenig Routine ein. Seine Lust minderte es nicht, aber er lernte sie zu kontrollieren. Es öffneten sich ihm viel mehr Wege und plötzlich passierten auch Momente, in denen er die Initiative ergriff. Bei einem der jüngsten Stelldicheins im Gewächshaus - ihrem persönlichen, kleinen Lustparadies - verwöhnte er Sarin nicht nur mit einer Rückenmassage. Er wagte sich auch statt seiner magischen Gewächse zu ihrem Schoß vor, streichelte und rieb sie dort, bis erneut Nektar und Mondmilch flossen.
Wie gern hätte Sarin diese Erfahrungen auch mit ihrem liebsten Leibwächter geteilt, aber Iryan war nun auch schon seit einiger Zeit verschwunden. Es musste wichtig sein, ansonsten hätte er Sarin gewiss nicht zurückgelassen. Sie konnte es nur erahnen, aber da er angeblich einem grandessarischen Soldaten folgte, ließ sich schlussfolgern, dass es mit der Suche nach Dhansair zu tun hatte. Vielleicht besaß dieser Soldat Kontakte zu Morgeria oder zumindest Wissen um Dhans Standort. Sarin vermisste den tänzelnden Prinzen, auch wenn sie zu ihm nicht so tiefe Gefühle hatte aufbauen können wie zu Castus oder Iryan. Trotzdem hatte er sein Schicksal nicht verdient. Sie wollte ihm so sehr helfen, dass es frustrierte, weil sie selbst keine Möglichkeit wusste, es anzugehen. Und nun saß sie schon über Wochen ohne Iryan immer wieder nachts im Dorf, hoffte auf seine Rückkehr und war zum Geduldigsein verdammt.
Wenigstens bot Hyacinthus muntere Abwechslung. Dass sie auch ihm half, sah sie nicht. Es war auch etwas schwerer zu erkennen als bei Clem. Cinni war so sehr von sich selbst und seinem Projekt umfangen, dass er Sarin damit regelrecht vollplapperte. Stolz zeigte er ihr, was andere unter seiner Aufsicht schon umgebaut hatten. Er rezitierte einige Stellen aus dem ersten Stück, an dem er schrieb und lud sie ein, es sich anzusehen, sobald es aufführbar wäre. Ihm fehlten wohl noch einige Schausteller. Die Zyraner und Soldaten eigneten sich offenbar nicht dazu, theatralisch Emotionen darzustellen. Er schrieb in alle celcianischen Himmelsrichtungen, um Interessierte für sein Theater zu finden. Sarin kannte niemandem, dem sie in Cinnis Namen hätte schreiben können. So bot sie Hyacinthus an, wenigstens die Vorhänge für die Bühne zu schneidern ... und erreichte damit mehr, als sie beabsichtigte.
"Oh, wirklich?!" Der Zyraner frohlockte nicht nur. Er war sein Theaterskript auf einen der Tavernentische, sprang auf und umarmte Sarin stürmisch. Er drückte sie fest an sich, löste sich dann schnell von ihr, musterte sie, nickte und klatschte sich die flache Hand gegen die Stirn. "Ja, natürlich. Wie konnte ich nicht darauf kommen. Man sieht es doch an deiner Kleidung, werte Sarin! Ich hätte es wissen müssen, dass du diese Mode selbst geschneidert hast. In Zyranus erhält man selbst für hohe Preise nicht solch eine Qualität. Ich hab doch Recht, oder nicht? Ha, ich irre mich nie!" Er streckte die Hand aus, zeigte mit seinem Finger auf ihre studentische Uniform. "DAS warst du!", stieß er aus, als hätte er soeben ein Jahrhunderträtsel gelöst. Umstehende Bauarbeite und Helfer blickten sich verwirrt nach ihm um. Hyacinthus würdigte sie nicht eines Blickes. Er zupfte an seinem Oberlippenbärtchen, während er Sarin umrundete. Als er wieder vor ihr zum Stehen kam, nickte er begeistert. "Eine wirklich gute Arbeit, fürwahr. Wieviel würdest du verlangen, wenn ich bei dir mehrere Kostüme ordere? Du darfst dich kreativ austoben. Ich nehem dir alles ab, solang es zu meinem Skript passt. Was meinst du, kann ich dich als Schneiderin für das Theater anheuern?"
Er handelte noch am gleichen Tag einen Vertrag mit ihr aus. Sarin erhielt allein als freie Mitarbeiterin des Theaters einen kleinen Wochenlohn, von dem sie sich durchaus mehr leisten könnte als nur eine spontane Mahlzeit auf dem Markt. Wenn sie dann noch Kleidung und Kostüme zu Cinnis Zufriedenheit schneiderte - das Material stellte er großzügig - erhielt sie Sonderzahlungen. Schon die Summe für das erste Gewand war so immens hoch, dass das Bild des kleinen Ladens, den sie zum Verkauf gesehen hatte, plötzlich nicht mehr so unrealistisch wirkte. Hyacinthus hatte viele Rollen zu besetzen und plante folglich auch viele Kostüme schneidern zu lassen. Wenn Sarin noch einige Wochen sparte, würde sie den Laden wenigstens ohne Mobiliar erstehen können. Vielleicht ließ sich sich ein Kredit aufnehmen oder jemand bürgte für sie. Sie musste nur schauen, welche Beziehungen ihr in Zyranus zur Verfügung standen und welche Mittel diese hätten. Vielleicht ließ sich sogar Hyacinthus überreden. Seine Familie wirkte wohlhabend genug für ein solches Vorhaben. Immerhin halfen sie ihm finanziell auch bei seinem Traum.
Das alles stand aber noch in den Sternen, doch jedes Mal, wenn Sarin den Markt passierte und die Straße mit dem Laden durchquerte, bemerkte sie selbst, dass ihre Kreativität übersprudelte. Ihre Idee von knappen Dessous-Kollektionen und erotischer Magierwäsche existierte immer noch. Clem half ihr da auch unfreiwillig aus, denn seine Lektionen zeigten Sarin, was einem Zyraner so alles gefiel. Natürlich konnte sie nur auf naturmagische Vorlieben zurückgreifen, aber vielleicht ließen sich weitere Studenten befragen. Die Akademie besaß ein großes Brett in einer ihrer Hallen, an das man Gesuche und andere Informatioen aushängen konnte. Manch ein Schelm pinnte dort auch obszöne Zeichnunen oder Scherze an. Wieder andere hefteten angebliche Zauberanwendungen an, die nur dazu führten, dass der naive Tropf, der darauf hereinfiel, am Folgetag mit knallpinken Haaren durch die Akademie lief, eine kleine Explosion verursachte oder ein ganzes Wohnheimgebäude in eine stinkende Rauchwolke hüllte. Zumindest die zyranischen Studenten besaßen eine spaßige Ader.
In andere Vorlesungen hatte die Nachtelfe bisher noch nicht hereingeschnuppert, auch wenn Jolanta ihr den Vorschlag nahelegte. Sie dachte zwar einige Zeit darüber nach, die Vorlesungen zur Energiemagie zu besuchen, doch stellte rasch fest, dass sie nur sehr wenig verstand. Energiemagie und Runenmagie hatten wenig gemein und schnell kristallisierte sich heraus, dass es auch zu Castus' Fähigkeiten keinen wirklichen Bezug gab. Er strotzte zwar immer vor Energie, aber Blitze verschoss er nicht. Dafür erkannte Sarin nun, dass der Große Avatar einen Energiezauber gewirkt haben musste, um den Streit zwischen Mallahall und ihrer Mutter zu unterbinden. Letztere weilte bereits wieder im Kreis des Rates. Sie hatte sich erholt, es drang aber keine Nachricht durch, was sie von Mallahalls Zustand hielt. Sie schien sich überhaupt nicht für ihre Tochter zu interessieren. Vielleicht war auch dies ein Teil des Auslösers, weshalb die Lichtmagierin aktuell so litt. Ihr Zustand besserte sich nicht. Weder von Jolanta erhielt Sarin eine Nachricht, noch hörte sie von Iryans Rückkehr.
Die Zeit verging und mit ihr wuchs das Gefühl der Nutzlosigkeit zusammen mit der Sorge um jene, die einen Platz in ihrem Herzen besaßen. Da Iryan so lange schon fort war, stieg auch die Furcht um Dhansair immer wieder an die Oberfläche, so dass Sarin sich eines Nachts dazu entschloss, Manthala selbst in einem Gebet um Hilfe zu bitten.

Sie bereitete sich ausgiebig darauf vor. Selbst die Kleidung, die sie wählte, sollte Manthala gefallen. Es war nahezu unmöglich, zu dieser Jahreszeit und inmitten des Graslandes an schwarze Rosen zu gelangen, aber einige weiße Eulenfedern für ihre Kapuze ließen sich auftreiben. Nahezu schlicht und doch von einer mysteriösen Aura umgeben suchte Sarin im Schutz des Vollmondes eine Stelle im Grasland auf, die sie als geeignet hielt. Dort wuchs ein Ring aus Krokussen, der in der Dunkelheit beinahe schwarz wirkte. Keine Rosen, aber immerhin Blütengewächse. Es würde Manthala schon gefallen, sie hoffte darauf. Vielleicht half auch noch die eine oder andere Rune, die Sarin auf einen der Findlinge zeichnen könnte, um einen guten Handel mit ihrer Göttin abzuschließen. Manthala verschenkte nichts, sagte man. Aber Sarin war auch nicht hier, sie einfach nur um etwas zu bitten, ohne ihrerseits etwas anzubieten. Sie betete. Sie kniete sich in das Mondlicht hinein, das Gesicht von den Eulenfedern an ihrem Kapuzensaum umramt. Und sie sang das Gebet. Sie sang für Manthala und sie sang für Dhansair, bis der Nachtwind ihre Stimme weit fort trug.
Ihr einziger Begleiter war Cas, das kleine dämonenblaue Licht. Er hatte sich inzwischen wieder erholt und leuchtete so hell wie Sarin ihn kennengelernt hatte. Ob ihre Versuche, Castus' Erbe fortzusetzen, dazu beigetragen hatten oder das Lichtlein einfach nur Ruhe benötigt hatte, wusste sie nicht. Doch es ging ihm wieder gut und das war die Hauptsache. Einem Glühwürmchen gleich schwirrte es um den Kopf der Nachtelfe herum, während sie ihr Gebet aufsagte.
Als sie endete, waren ihre Augen zum Nachthimmel erhoben. Sterne funkelten ihr entgegen. Der Mond schien mit blasser Neutralität auf sie herab. Für den Moment fühlte Sarin sich schrecklich verlassen. Es sah nicht so aus, als hätte ihre Göttin sie erhört. Schwere legte sich über ihr Gemüt, hüllte sie ein und drückte sie zu Boden. Sie merkte gar nicht, dass die Nacht selbst es war, die das verursachte, während eine Eule wie aus dem Nichts über sie hinweg flog und ihren Schatten auf Sarin warf. Die Nachtelfe träumte...

"Ist es wieder soweit?"
Sie kannte die Stimme. Sie gehörte Dhansair und als die vergitterte Tür zu seinem Zimmer geöffnete wurde und sie eintrat, erhob er sich von einem Bett. Die Einrichtung erweckte nicht den prunkvollen Eindruck eines Adelshauses, wirkte aber dennoch nobel. Sarin erkannte die hochwertigen Stoffe von Bett- und Kissenbezügen. Ein Sessel fand sich vor einem kleinen Kamin. Ausgestopfte Wildtiere und das große Geweih eines Hirsches hingen an den steinernen Wänden. Über dem Bett zeigte ein geknüpfter Wandteppich das Wappen, das sie schon bei den Soldaten derer von Blutsdoren vereinzelt gesehen hatte. Eine Fledermaus, die ihr Maul aufriss - das Wappen Morgerias. Darunter stand in geschwungenen Lettern allerdings "Kosral, 3. Regiment".
Sarins Fokus legte sich auf Dhansair und nachdem sie mit schwarzen, damenhaften und doch kräftigen Fingern die Tür geschlossen hatte, marschierte sie dicht an den dunkelelfischen Prinzen heran. Er sah nicht begeistert aus. Überhaupt sah er nicht gut aus. Das schöne Leuchten seiner fliederfarbenen Augen schien verblasst. Selbst seine Haut schimmerte nicht mehr. Er wirkte ermattet, das Haar stumpf und aus den silbernen Spitzen war der violette Schimmer gewichen. Dhansair von Blutsdorn hatte an Farbe verloren. Unterernährt schien er nicht, machte aber auch keinen allzu gesunden Eindruck. Ringe verdunkelten seine Augen, auf der Stirn hatten sich kleine Falten gebildet und er ließ die Schultern hängen. Er sah aus, als hätte ihm jemand die Lebensessenz ausgesaugt.
Sarin griff nach ihm aus. Sie sah ihre Hand, die sich entschlossen und vielleicht etwas zu forsch direkt auf seinen Schritt legte. Mit Druck rieb sie ihm darüber, aber Dhansair weigerte sich verbissen, auch nur lauter auszuatmen. Über Sarins Gemüt breitete sich Missbilligung aus. Sie hörte sich selbst in fremden Zungen sprechen, mit einer fremden weiblichen Stimme, aber doch verstand sie jedes Wort: "Kriegst du ihn schon wieder nicht hoch? Seit Wochen versuche ich, dich hart zu bekommen. Was ist los mit dir? Bin ich dir nicht schön genug?!"
"Das ist es nicht..."
, erwiderte Dhan, ohne Sarin anzusehen. Er blickte stattdessen auf seine Hände, bevor er sie zu Fäusten ballte. Sarin ahmte die Geste nach, aber sie war es, die den Elfen am Kragen seines feinen Seidenhemdes packte. Sie kümmerte sich nicht um die kostbare Spitze oder dass bei ihrer groben Behandlung sogleich ein Silberknopf abriss. Sie zog Dhansair dicht an ihr eigenes Gesicht, so dass ihr Blick sich in seinen trüben Augen widerspiegelte. Sarin erkannte ein graues Augenpaar. Stahlgrau und streng, diszipliniert wie die militant schmale Linie ihrer Lippen. Die Haut war schwarz wie Onyx, nur fand sie kein Haar. Der Schädel war kahl rasiert. Sie musste jedoch wie Dhansair silbernes Haar besitzen, denn die vor Zorn zusammengezogenen Brauen wiesen daraufhin. Am auffälligsten aber dürfte die Stirntätowierung sein. Sarin erkannte sie in der Reflektion nur schwer, wusste aber, was es war. Immerhin war sie als Tochter einer Priesterin aufgewachsen. Die Frau, die sie in diesem Traum darstellte und die so grob mit Dhansair umging, trug Faldors Zeichen auf der Stirn: eine schwarze Sonne. Sie besaß einen blutrot gestochenen Rand, um sich von ihrer fast gleichfarbigen Haut abzuheben.
Mit kraftvollem Schwung stieß Sarin Dhansair zurück, dass er auf das Bett taumelte und darin landete. "Zieh dich aus, sofort. Dieses Mal kommst du nicht an mir vorbei. Wir werden es jetzt tun und wehe dir, du verschießt deinen Samen wieder nutzlos in die Luft! Ich warne dich..." Sie trat an Dhansair heran, ohrfeigte ihn. Er ließ es zu, wehrte sich auch dann nicht, als Sarin in Gestalt dieser fremden Dunkelelfe, seine Kleider vom Leib schnitt. Sie nutzte dafür ein faldorisches Zeremonienmesser, mit dem man bei Faldorsweihen eigentlich Tier- oder andere Kadaver über einer Schale ausbluten ließ, um ihm zu huldigen. Als Dhansair von seinem Hemd befreit war, konnte sie einige Schnitte an seinem Körper sehen, die teilweise schon Schorf bildeten. Manche aber wirkten frisch. Sarins setzte einen neuen Schnitt an. Dhansair zischte auf. Frisches Blut rann aus der Wunde. Sei war nicht lebensbedrohlich. Sarin spürte innere Erregung, als sie sich vorbeugte und Dhansairs Blut von seinem Körper leckte. Erneut packte sie in seinen Schritt, rieb hart und unnachgiebig.
"Fick mich!", verlangte sie mit militanter Stimme. Dann schlug sie wieder zu.


So hart wie die Prügel in ihrem Traum war, so sanft kitzelten Sarin die jungen Grashalme des gleichnamigen Landes. Sie lag auf kalter Erde, fröstelte ein wenig und erstes Tageslicht fiel auf sie nieder. Glücklicherweise schützten Gewand und Kapuze sie davor, Opfer der morgendlichen Sonnenstrahlen zu werden. Allzu lange sollte sie sich aber nicht im direkten Licht aufhalten.
Ihre Gieder schmerzten leicht und fühlten sich steif an. Sie musste die ganze restliche Nacht auf dem Erdboden verbracht haben. Cas hatte über sie gewacht. Er erhob sich von ihrer Nasenspitze, schwebte vor ihrem Gesicht umher und schien sich vergewissern zu wollen, dass es ihr gut ging. Das war der Fall. Wenn Manthalas gesandter Traum sich aber als Wahrheit herausstellte, dann brauchte Dhansair mehr als nur Hilfe, denn ihm ging es überhaupt nicht gut.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 5. August 2023, 16:30

Zeit war etwas schlecht greifbares und manchmal verging sie schnell, doch manchmal auch sehr langsam. Sarin hatte beides erlebt und auch wenn die drei Wochen so plötzlich vergangen waren wie der Flug der Brieftauben, so zog sie sich gerade, wenn man auf seinen Liebsten wartete in die Unendlichkeit.
Ach, Ian! Wo bist du nur...?
Auf einem Besucht im Dorf hatte sie sich mit 'Cinni' getroffen und die neusten Ereignisse ausgetauscht. Hyazinthus schrieb gerade in alle celcianischen Himmelsrichtungen, um Interessierte für sein Theater zu finden. Sarin kannte zwar niemandem, dem sie in Cinnis Namen hätte schreiben können oder wollen, aber in ihrem Kopf fiel ihr sofort jemand ein, der ihrer Meinung nach perfekt auf seine Bühne passen würde.
Dhansair... Seine Eleganz, seine Ausstrahlung beim Ball, der Tanz...
Er war eine Augenweide und besaß Talent, alle in seinen Bann zu ziehen, sei es Männlein oder Weiblein. Er hatte einfach dieses gewisse Etwas. Doch auch dieser war nicht greifbar. Sarin sehnte sich nach ihm. Sarin vermisste den tanzenden Prinzen, auch wenn sie zu ihm nicht so tiefe Gefühle hatte aufbauen können wie zu Castus oder Iryan.
Auch hier konnte sie nicht viel tun.
So bot sie Hyacinthus an, wenigstens die Vorhänge für die Bühne zu schneidern ... und erreichte damit mehr, als sie beabsichtigte.
"Oh, wirklich?!"
Der Zyraner frohlockte nicht nur. Er warf sein Theaterskript auf einen der Tavernentische, sprang auf und umarmte Sarin stürmisch.
Huch?
„Also ich muss doch sehr bitten... Ihr erwürgt mich, eure...Herzlichkeit.“
Spielte sie den empörten Hochadel und drückte dann fester zurück. Ein kleines Lachen entrang sich ihrer Kehle. Cinni löste sich von ihr, musterte sie, nickte und klatschte sich die flache Hand gegen die Stirn.
"Ja, natürlich. Wie konnte ich nicht darauf kommen. Man sieht es doch an deiner Kleidung, werte Sarin! Ich hätte es wissen müssen, dass du diese Mode selbst geschneidert hast. In Zyranus erhält man selbst für hohe Preise nicht solch eine Qualität. Ich hab doch Recht, oder nicht? Ha, ich irre mich nie!...DAS warst du!...Eine wirklich gute Arbeit, fürwahr. Wie viel würdest du verlangen, wenn ich bei dir mehrere Kostüme ordere? Du darfst dich kreativ austoben. Ich nehme dir alles ab, solang es zu meinem Skript passt. Was meinst du, kann ich dich als Schneiderin für das Theater anheuern?"
„Hast du, wirst du und kannst du.“
, beantwortete Sarin lachend einige seiner wild durcheinander gewürfelten Fragen.
„Du wirst dir meine Preise nicht leisten können, aber da wir Freunde sind...“
Sie zwinkerte.
„...bekommst du Rabatt.“
Sie handelten noch am gleichen Tag einen Vertrag aus. Sarin erhielt als freie Mitarbeiterin des Theaters einen kleinen Wochenlohn, von dem sie sich durchaus mehr leisten könnte als nur eine spontane Mahlzeit auf dem Markt. Es ging also aufwärts. Wenn sie dann noch Kleidung und Kostüme zu Cinnis Zufriedenheit schneiderte – Materialkosten gehörten dazu - erhielt sie Sonderzahlungen. Schon die Summe für das erste Gewand war so immens hoch, dass das Bild des kleinen Ladens, den sie zum Verkauf gesehen hatte, plötzlich nicht mehr so unrealistisch wirkte.
Vielleicht kann ich uns allen...
Damit zählte sie auch Ian und Dhan dazu
..doch hier einen Neustart ermöglichen.
Der Traum von einem Laden, vielleicht eine kleine Wohnung darüber, die Zusammenarbeit mit Hyazinthus und dem Theater, das alles ließ Sarin wieder etwas Hoffnung fassen. Als sie damals ihre Pläne gemeinsam geschmiedet hatten um dem Nachtelfenreich zu entkommen und den Rubinschmuck als ihre 'Brautausstattung' erstanden hatten, da hatten Dhan, Ian uns sie schon das alles mit eingeplant gehabt. Sie hatten noch kein Ziel gehabt und wollte nur weg, hatten nicht gewusst, wohin sie die Zukunft trieb, aber da Zyranus sich gerade so gut entwickelte und die Tore öffnete, war die Magierstadt eigentlich perfekt. Einen 'Unternehmens-Plan' hatte Sarin bereits im Kopf und wenn sie es schlau anstellte, könnte sie binnen kürzester Zeit schwarze Zahlen schreiben. Wichtig war, dass man klein anfing und langsam expandierte. Geld was man nicht hatte, gab man auch nicht aus. Aber mit einfacher Schneiderei konnte man schon recht gut Geld verdienen, aber das hier war Zyranus. Hier wob man Magie in die Stoffe und dafür war Sarin nun mal bekannt. Was klein mit erotischer Wäsche beginnen sollte, durfte wachsen und später durchaus magische Inhalten besitzen. Doch solange Ian und Dhan nicht zurück waren, würde sie niemals ungefragt ihren Anteil der Rubine in Geld umwandeln. Sarin rührte das Vermögen der Männer nicht an. Sie wollte es aus eigener Kraft schaffen, so wie sie es auch in ihrer Heimat getan hatte. Einzig ihre Ausbildung war von der Familie bezahlt worden und somit hatte sie einen glücklichen Start ins Leben geschenkt bekommen. Alles weitere schrieb sie sich durchaus stolz selbst zu. Aber einen Kredit?... Wenn dann nur für sich selbst und erst wenn sie genaueres für ihre Zukunft planen konnte – was jetzt einfach noch nicht ging.
Aber Hyacinthus hatte viele Rollen zu besetzen und plante folglich auch viele Kostüme schneidern zu lassen, was eine gewisse Basis an Aufrägen schuf. Wenn Sarin noch einige Wochen sparte, würde sie den Laden wenigstens ohne Mobiliar erstehen können. Dank Jolantas Stipendium konnte sie das auch. Vielleicht ließ sich Hyacinthus zu einer kleinen Investition überreden, wenn es soweit war. Seine Familie wirkte wohlhabend genug für ein solches Vorhaben.
Das alles stand aber noch in den Sternen, doch jedes Mal, wenn Sarin den Markt passierte und die Straße mit dem Laden durchquerte, bemerkte sie selbst, dass ihre Kreativität übersprudelte. Sie blieb stehen und musterte die leeren Auslagen und in ihrem Kopf bildeten sich Bilder von hölzernen Kleiderpuppen... vielleicht sogar ganz besondere... selbst 'gewachsen' von Clem? Der Kreativität waren da kaum Grenzen gesetzt. Ihre Idee von der knappen Dessous-Kollektionen und erotischer Magierwäsche wuchs von Tag zu Tag. Clem half ihr da auch irgenwie, denn seine Lektionen zeigten Sarin, was einem Zyraner so alles gefiel. Natürlich konnte sie nur auf naturmagische Vorlieben zurückgreifen, aber vielleicht ließen sich weitere Studenten befragen. Einmal hatte sie von diesem großen Brett gestanden und einen Aushang aufgehängt:

**Suche: Probanten für modisch-magische Experimente. Eigene Ideen ausdrücklich erwünscht. Keine Entlohnung, aber Rabatt für abgeschlossene Projektarbeiten. Schriftliche Anmeldung an: Haus XY, Zimmer XY, Sarin Kasani.**
Schriftrolle Fuss
Bisher war jedoch nichts eingetrudelt, aber solche Sachen brauchten Zeit.
Leider, auch wenn Jolanta ihr den Vorschlag brieflich nahegelegt hatte, fand Sarin sonst keine Möglichkeit sich fotzubilden. Die Vorlesungen zur Energiemagie stellten sich als unpassend heraus. Energiemagie und Runenmagie hatten wenig gemein und schnell kristallisierte sich auch heraus, dass es auch zu Castus' Fähigkeiten keinen wirklichen Bezug gab. Auch wenn Dämonen ähnlich wie Energiemagier Lebensenergie 'fraßen' so passte ...es einfach nicht. Leider kam Sarin hier auch nicht weiter.
Auch von Jolanta erhielt Sarin keine weitere Nachricht, noch hörte sie von Iryans Rückkehr.
Die Zeit verging und mit ihr wuchs das Gefühl der Nutzlosigkeit zusammen mit der Sorge um jene, die einen Platz in ihrem Herzen besaßen. Da Iryan so lange schon fort war, stieg auch die Furcht um Dhansair immer wieder an die Oberfläche, so dass Sarin sich eines Nachts dazu entschloss, Manthala selbst in einem Gebet um Hilfe zu bitten.
Sie bereitete sich ausgiebig darauf vor.
Selbst die Kleidung, die sie wählte, sollte Manthala gefallen. Es war nahezu unmöglich, zu dieser Jahreszeit und inmitten des Graslandes an schwarze Rosen zu gelangen, deshalb bestickte sie damit die Ränder ihres Gewandes. Aber einige weiße Eulenfedern für ihre Kapuze ließen sich auftreiben. Nahezu schlicht und doch von einer mysteriösen Aura umgeben suchte Sarin im Schutz des Vollmondes eine Stelle im Grasland auf, die sie für geeignet hielt. Dort wuchs ein Ring aus Krokussen, der in der Dunkelheit beinahe schwarz wirkte. Es waren keine Rosen, aber immerhin Blütengewächse und sie dufteten angenehm mild. Die eine oder andere Rune, die Sarin auf einen der Findlinge zeichnete, kompelttierte das Bild, um einen guten Handel mit ihrer Göttin abzuschließen. Sie kniete sich in das Mondlicht hinein, das Gesicht von den Eulenfedern an ihrem Kapuzensaum umrahmt und sang das Gebet.
Sie sang für Manthala und sie sang für Dhansair, bis der Nachtwind ihre Stimme weit fort trug.
Ihr einziger Begleiter war Cas, das kleine dämonenblaue Licht. Einem Glühwürmchen gleich schwirrte es um den Kopf der Nachtelfe herum, während sie betete und ihrer Göttin in dieser Nacht huldigte. Als sie endete, waren ihre Augen zum Nachthimmel erhoben. Sterne funkelten ihr entgegen. Der Mond schien mit blasser Neutralität auf sie herab. Für den Moment fühlte Sarin sich schrecklich verlassen und allein. Schwere legte sich über ihr Gemüt, hüllte sie ein und drückte sie zu Boden. Sie merkte gar nicht, dass die Nacht selbst es war, die das verursachte, während eine Eule wie aus dem Nichts über sie hinweg flog und ihren Schatten auf Sarin warf. Sarine träumte...
Und als sie zitternd erwachte, sprach sie leise vor sich hin, damit sie den Traum nicht gleich wieder vergaß. Das war wichtig und sie musste es so schnell wie möglich weiter tragen.
Am besten aufschreiben...
Sarin hatte diesen kleinen Kalender von Clem bekommen und schlug ihn eilig von hinten auf um die letzten Seiten zu benutzen.
*Ian, suche Dhan in Kosral, 3. Regiment...*
, schrieb sie leise redend nieder und ließ weitere Stichpunkte folgen.
„Dhan sah nicht begeistert aus. Er sah überhaupt nicht gut aus... Das schöne Leuchten seiner Augen verblasst schon.“
Sie schrieb:
*Schlechter Allgemeinzustand*
Der Eindruck, den er gemacht hatte, würde sie sowieso nicht mehr so schnell vergessen.
„Er sah aus, als hätte ihm jemand die Lebensessenz ausgesaugt.“
, flüsterte sie leise in die Nacht hinaus. Dann versuchte sie sich an die Eindrücke der Frau zu erinnern die Dhan vergewaltigte. Nicht nur ihr Handeln widerte sie an. Jedes Wort tropfte wie Gift in ihr Herz. Sarin spürte im Nachhall der Traumbilder ihre Galle den Hals hinauf steigen und schluckte ein paar mal heftig.
Ich muss mich zusammen reißen.
Ihr Blick in seinen trüben Augen hatte etwas ...jemanden widergespiegelt, nachdem Ian vielleicht Ausschau halten konnte um ihren gemeinsamen Freund zu finden. Sie notierte:
*Suche nach einer Frau:
Augen: stahlgrau und streng, diszipliniert
Militant schmale Lippen
Haut schwarz
kein Haar, kahl rasiert
silberne Brauen
auffällige sonnenförmige Stirntätowierung, rotgerändert - Faldor
Vorsicht: faldorisches Zeremonienmesser*

Sarin löste sich von der kalten Erde, auf der sie während des Schreibens gekniet hatte, zog den Mantel enger um sich und lief los. Wenn Ian zurück kehrte, dann würde er als erstes im Dorf bei Hyacinthus oder der alten Heilerin vorbei sehen um nach Neuigkeiten von ihr zu fragen. Dort musste sie so schnell es ging die Nachricht für ihn hinterlassen.
Ihre Glieder schmerzten leicht und fühlten sich steif an. Sie sah ihren kleinen blauen Begleiter an. Cas hatte über sie gewacht.
„Ian muss das erfahren!“
Sarin hatte keine Ahnung wie stark das Band zwischen ihnen allen war, aber irgendwie musste diese Nachricht zu Ian. Gab es vielleicht eine Chance Cas zu Ian zu schicken?
„Kannst du ihm das irgendwie ...übermitteln? Fühlst du ihn? Weist du wo er ist?“
Er erhob sich von ihrer Nasenspitze, schwebte vor ihrem Gesicht umher und schien sich vergewissern zu wollen, dass es ihr gut ging. Das war der Fall. Wenn Manthalas gesandter Traum sich aber als Wahrheit herausstellte, dann brauchte Dhansair mehr als nur Hilfe, denn ihm ging es überhaupt nicht gut.
Er hat dieses Schicksal nicht verdient!
Sarin fühlte sich sogar in ihre eigenen Albträume von sich und seinem sie vergewaltigenden Vater zurück versetzt, so dass sie so schnell lief, wie sie nur konnte. Brachte es etwas zu rennen? Vielleicht nicht, aber die Nachricht musste zu Ethel und Sarin brauchte die körperliche Anstrengung gerade um die Angst aus ihren Knochen zu vertreiben. Die Alte würde sich darum kümmern und sie zumindest sicher verwahren. Einem heimlich reisenden Dunkelelfen etwas nachzusenden war schlicht unmöglich. Nachrichten flogen per Vogel oder wurden bestenfalls mit magischen Spiegeln ausgetauscht...von denen Ian und Sarin beides nicht hatten. Sie hatten nur … Cas.
War das eine Chance?
Aber selbst wenn nicht, fand sie rennend sich wenig später im Dorf ein und eilte zu Ethel. Die Heilerin war immer an den gleichen Orten zu finden. Entweder sie war in ihrer eigenen Hütte, oder in der Taverne wo vielleicht immernoch ein paar der Schwerverletzten ihre Wunden kurierten. Falls sie sie nicht fand, wäre Hyazinthus im Theater ihr nächster Ansprechpartner. Beiden vertraute Sarin.
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Montag 7. August 2023, 10:43

Die einzige Person, die Sarin als geeignet hielt, auf Cinnis Bühne zu tanzen, war derjenige, der sie mit seinen feengleichen Bewegungen auf dem Parkett bereits verzaubert hatte. Sie dachte in letzter Zeit schon häufig an Dhansair. Mitunter könnte Iryans Abwesenheit der Grund sein. Ihr geliebter Leibwächter hatte sich recht sang- und klanglos verabschiedet und wären seine Gefühle für Sarin nicht so stark in ihrem eigenen Herzen verankert, hätte sie wahrlich befürchten können, er habe sie verlassen. Es passte nur nich zu Iryan. Dieser Dunkelelf war eine loyale Seele und er liebte sie! Er würde zurückkehren. Dass er einfach aufgebrochen war, konnte nur bedeuten, dass seine Motive wichtig sein mussten. Er war einem Grandessarer auf der Spur. Was immer er von diesem Mann wollte, es konnte sich nur um Dhansair drehen.
So drehten sich auch Sarins Gedanken in letzter Zeit mehr um ihren verlorenen Gefährten als um jene, die sie umgaben. Natürlich fand sie trotz allem Zeit, ihre eigenen Planungen wenigstens ins Rollen zu bringen. Sie brachte einen Aushang an der Anschlagtafel der Universität an, auf den sich leider bisher niemand gemeldet hatte. Allerdings hing ihr Gesuch auch erst wenige Tage und sie war nicht ständig im Wohnheim anzutreffen. Schließlich besuchte sie viel zu oft genau jene Straße nahe des Marktes, wo der Laden zum Verkauf stand. Sie bemerkte, dass auch schon andere Interessenten diesen aufsuchten und sich von einem Zyraner herumführen ließen, der die Räumlichkeiten zeigte. Vielleicht sollte Sarin sich auch erst einmal alles vorführen lassen. Sie konnte nur durch das große Schaufenster in den Verkaufsbereich ihrer Traumvorstellung blicken. Sie ahnte nichts über die Größe eines Lagers oder was noch alles in den Hinterzimmern dazugehörte. Den Preis kannte sie und der konnte sich sehen lassen! Er stand direkt auf einem Holzschild vor dem Eingang, zusammen mit Informationen wie man den Verkäufer - einen gewissen Archimedes da'Paccio - erreichen könnte. Wenn Sarin es sich recht überlegte, verlangte dieser Mann einen richtigen Wucherpreis für den Laden. Sie hatte sich selbst geschworen, nichts von den Rubin-Anteilen ihrer Freunde anzurühren, aber würde sie mit ihrem eigenen, gut gehüteten Vermögen diesen Wunschtraum umsetzen, hätte sie eine Summe zu begleichen, die zwar nicht endgültig schmerzte, die sie dennoch als kleines Loch in ihren Ersparnissen spüren würde. Sie kaufte keinen Palast, aber wenn man sich die Verkaufsfläche erneut anschaute, müsste da schon ein riesiges Lager hinter sein, um den Preis zu rechtfertigen. Sie käme wohl nicht drumherum, einmal mit Archimedes direkt zu verhandeln. Am besten auch, bevor andere Interessenten ihr diese kleine Chance vor der Nase weg schnappten. Denn Sarin konnte nicht abstreiten, dass die Lage perfekt war. Der Laden befände sich weit genug fort vom zentralen Markt der Magier, um nicht ständig der Geräuschkulisse ausgesetzt zu sein, aber er befand sich an einer viel genutzten Durchgangsstraße. Das bedeutete, hier kamen reichliich potenzielle Kunden vorbei. Es wäre eine Schande für ihr Schneider- und speziell das erotische Dessous-Gewerbe, würde sie nicht zuschlagen! Trotzdem sollte sie auch nicht blind kaufen und sich dabei womöglich über den Tisch ziehen lassen.
Wenn nur Dhansair hier wäre. Er als adliger Spross eines morgerianischen Hauses von Rang und Namen besaß gewiss auch einiges an Verhandlungsgeschick. Nicht, dass es Sarin darin mangelte! Sie hatte in ihrer gesamten Lehrzeit viele Fehler gemacht und aus diesen an Erfahrung schöpfen können, um nun die kleinen Tricks und Kniffe zu kennen. Worin sie Defizite besaß, glichen ein paar gut versteckte Runen für Manthalas Gunst wieder aus. Dhansair aber stammte aus einer Kultur, die noch skrupelloser mit anderen umging als die Nachtelfen. Morgeria zog wahrscheinlich auch dann noch andere über den Tisch, wenn diese wussten, dass es passieren würde und sich entsprechend vorbereiteten. Diese Einstellung war zwar bei Zyranern nicht grundlegend zu erwarten, aber generell fühlte man sich in Verkaufsgesprächen einfach sicherer, wenn man noch einige Verbündete an seiner Seite hatte. Selbst wenn sie nur schweigend daneben säßen, es stärkte den eigenen Rücken. Castus ... Iryan ... Dhansair ... Sarin bemerkte, wie sehr ihr Herz aktuell litt.
Vielleicht war das der Grund, warum es sie ins Grasland zog, warum sie zu Manthala betete und diese sie mit einem wahren Albtraum strafte. Sollte es aber wirklich eine Strafe sein? Sie hatte ihr Dhansair gezeigt. Dass die Bilder so erschreckend waren, dafür konnte die Göttin nichts. Sarins Freund ging es bedenklich schlecht. Er hatte auch auf der Reise auf sein Äußeres geachtet und nun? Sein Anblick hallte mit einem Gefühl der Beklemmung in ihr nach, als sie sich zwischen Gräsern und unter den ersten Lichtstrahlen eines neuen Morgens wiederfand. Cas war noch bei ihr, schwebte besorgt um sie herum. Er hatte offenbar keinen Traum gehabt und wusste nicht, was nun in ihrem Geist vor sich ging. Falls er ihre Worte jedoch verstand - so ganz konnte sie sich schließlich nicht sicher sein - bekam er allein durch ihre Selbstgespräche schnell mit, was sie beschäftigte. Sarin wollte kein Detail des Traumes vergessen und so fasste sie ihn für sich selbst laut ausgesprochen zusammen. Schließlich notierte sie sich sogar Einzelheiten. Sie schrieb Iryan eine Nachricht.
Keinen Moment lang zweifelte die Nachtelfe an den Bildern, die ihre Göttin ihr gesandt hatte. Warum auch, sie war tief gläubig! Sie hatte zu Manthala gebetet und der Traum war die Antwort gewesen. Ihre geliebte Göttin würde keine List gegen sie verwenden und wenn doch, dann mit kalkulierten Hintergedanken. Dann musste Sarin Vertrauen haben, dass Manthala wusste, was sie unternahm. Sie vertraute ihr immer, gab sich in ihre mondbleichen Hände und ergab sich ihrem listigen Lächeln. Sie leitete Sarin schon immer auf ihren Wegen und diese hatten sie doch erst an die Oberfläche geführt ... in die Arme ihrer geliebten Männer, von denen niemand mehr hier war, um sie zu halten.
Wie sehr die Sehnsucht doch nach ihr rief! Allein deshalb schrieb Sarin an Iryan. Es half und vielleicht könnte jemand die Nachricht zu ihm bringen. Sie hoffte auf ihren kleinen Lichtgefährten. Cas jedoch schwebte am Ende nur über den Brief hinweg. Er konnte ihn weder anheben, noch brachte er ihn zum Glühen oder ließ ihn wie durch Zauberhand verschwinden. Dazu war das Lichtlein dann wohl nicht fähig. Es sank bis auf den Umschlag nieder, als täte es ihm wahrlich leid, so unnütz zu sein.
Dann schwebte es mit Schwung empor und schoss einmal durch Sarins Brust. Es streifte ihr Herz, bevor es hinter ihr wieder aus ihrem Körper flog, eine Wendung machte, um neben ihr auf ihrer Schulter zu landen. Die kurze Zeitspanne, in der sie mit Cas' Licht vereint war aber hatte ihr wieder ein Bild gezeigt. Einen schaurigen Ausschnitt, der aus den unheimlichsten Gefilden Celcias stammen musste. Sie erinnerte sich an den brennenden Himmel, an die rauchigen Ströme, deren zähflüssige Masse sich wie Lava fortbewegte und dennoch keine sein konnte. Lava besaß weder Farbe noch Form organischer ... Gedärme? Sie hatte bei dem kurzen Ausblick nicht genau feststellen können, was sich da bewegte, aber die Masse zog an einem anderen, widerlichen Klumpen vorbei. Ein Klumpen aus Einzelteilen, aber zusätzlich mit Klauen und Hörnern und viel zu vielen Augen. Nur ein Paar stach weiterhin daraus hervor. Cas hatte ihr dieses Bild schon einmal gezeigt. Blaue Galaxien mit kleinen, silbernen Sternen, purpurnen Nebeln, Planetenringen, die glänzten und in all dem die tiefe Zuneigung einer Seele, die ihr Herz berührt hatte. Bei dem jetzigen Ausschnitt blickten die Augen leer umher, bis sie Sarin zu entdecken schienen. Sie richteten sich schlagartig auf sie aus, fokussierten sie. Sie sahen einander an und dann erfüllte ein tiefes Grollen ihr Innerstes.
"Dieser Weg ist dir versperrt..." Eine Klauenhand legte sich in Sarins Sichtfeld, zog an einem Gebilde, das Stein und Organisches zugleich sein könnte und sich wie eine Pforte vor ihren Augen schloss. Dann war Cas aus ihr heraus und die Bilder schwanden. Was immer die Kreatur in ihrer Vision gesprochen hatte, der klang seiner Laute erinnerte sie an Asmodeus' letzte Momente auf Celcia. Die Worte jedoch blieben für sie ungreifbar.
Cas schwebte an ihren Hals heran. Er rieb sich daran und dann tauchte er noch einmal in sie hinein. Eine nächste Bilderszene. Nein, es war nur ein einzelner, winziger Eindruck. Cas hatte ihr diesen offenbar zeigen wollen, sich selbst aber nicht darauf ausrichten können. Beim zweiten Versuch gelang es. Sie sah jemanden. Eine Gestalt in schwarzer Rüstung, die sich müde durch weiter Flächen mit Schneeresten, aber viel mehr jungen Gräsern und kleinen Flecken aus bunten Frühlingsblumen schleppte. Sie brauchte nicht Iryans Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass er es war. Sie kannte seine Statur, seine Bewegungen. Und im Hintergrund sah sie das namenslose Dorf aufblitzen. Dann verblasste das Bild. Iryan hatte sich auf das Dorf zubewegt. Hieß das, er kehrte zurück?
Da Sarin über Cas den Brief nicht an ihren Liebsten vermitteln konnte, hatte sie ohnehin vor, Ethel aufzusuchen. Ihre Schritte führten sie demnach zwangsläufig in die kleie Siedlung vor Zyranus zurück. Sie hoffte, die Alte an den üblichen Orten anzutreffen. Im "Theater der Gefallenen" (noch im Aufbau) wurde sie fündig.
Die Alte hatte ihre Berufung als Heilkundige natürlich nicht eingestellt, nur weil sie in der Taverne niemanden mehr versorgen konnte. Zwar befanden sich weiterhin im Hinterzimmer einige Pflegebedürftige, aber so wie der Umbau des Gebäudes voranschritt, wurde inzwischen auch ein kleines Lazarett gezimmert, in das sich Ethel, aber auch die anderen helfenden Frauen bald einen eigenen Platz sichern könnten. Mit all den Soldaten benötigte es nun einmal einen Sammelort für Kranke und Verletzte. Die wenigsten konnten sich Lichtmagier aus Zyranus leisten. Ethel war Anlaufstelle für die Bedürftigen. Aber zu ihr kamen auch jene, die in ihr eine Freundin gefunden hatten.
Sarin fand die humpelnde Heilerin nicht allein im Schankraum an einem der Tische vor. Ihr gegenüber, die schwer gerüsteten Arme auf die Tischplatte gestützt und daneben den morgerianischen Fledermaushelm abgelegt, saß Sarins schwarzer Ritter. Iryan ruhte erschöpft und ausgebrannt auf dem Stuhl, während Ethel die klassischen Utensilien zur Wundervsorgung vorbereitete, inklusive Nadel und Faden. Jetzt erst entdecke Sarin die dünne Blutspur, die sich vom Eingang der Taverne - des Lazaretts - des Theaters - bis zum Tisch hin zog. Es war eine dünne Schnur rubinroter Tropfen, aber doch stetig. Schließlich fiel ihr Hyacinthus auf, der von Iryans massiver Gestalt bisweilen verdeckt geblieben war. Höchstselbst legte der eitle Zyraner Hand bei ihrem Wächter an und löste die Riemen seiner Rüstung, um den Rumpf freizulegen. Dank ihrer feinen, elfischen Sinne hörte sie bereits Gesprächsfetzen der drei, noch ehe sie diese erreichte.
"... bekomme den unteren Riemen nicht auf."
"Lass mich dir helfen." Iryan klang müde. Das bemerkte auch Ethel, die sofort erwiderte: "Bleibt einfach ruhig sitzen. Cinni macht das schon. Er ist geschickt. Lieber Cinthus, wenn die Verwundung freigelegt ist, sag mir in etwa die Größe und hol warmes Wasser, sowie einige Tücher, ja? Wärst du so gut?"
"Natürlich! Und ich hole heißen Kakao mit Sahne und Zimt. Das hat noch jeden bisher zurück auf die Beine gebracht. Äh ... möchtest du einen Schuss Schnaps in dein Getränk?"
Iryan winkte müde ab. "Ich trinke nicht."
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 10. August 2023, 11:19

Als Sarin nun an Ians Seite saß und Cinthus hinzu kam, machten ihre Gedanken für einen Herzschlag einen kleinen Sprung in die nähere Vergangenheit. Drei Wochen waren vergangen, aber sie war nicht untätig gewesen. Sie hatte sich in dieser Zeit gut vorbereitet!
...
Archimedes da'Paccio, Verkäufer der Ladenfläche...
Der Name war klangvoll und erinnerte Sarin dunkel an einen der Helden ihrer Romane. Ob dieser Herr dem gerecht werden würde, musste sich noch zeigen. Aber eines war sicher, Sarin kaufte bestimmt nicht die sprichwörtliche Katze im Sack. Natürlich plante sie den Laden vorab zu besichtigen, aber...
Am besten ich binde Cinni mit ein.
Der Name Hyacinthus Pomponius Filipek aus dem Hause Marcaundt gewann jeden Tag etwas mehr an Klang und Gewicht, denn das Theaterhaus wuchs und viele neugierige Blicke richteten sich auf den jungen Spross der Familie, der es vortrefflich verstand die Menge zu faszinieren. Einen Kredit bei ihm zu nehmen, kam für Sarin nicht in Frage, aber wenn sie ihm ihre Pläne unterbreiten könnte, vielleicht würde er eine Investition in Sarins Laden tätigen. Wenn der Laden gut lief und das Theaterhaus immer neue Kostüme brauchte, war eine Zusammenarbeit sowieso nicht nur nützlich, sondern schlicht notwendig. Sarin könnte sich kreativ austoben und Cinni hätte Anteile am Gewinn des Ladens, sowie Sarin Einnahmen durch das Theaterhaus. Man half sich gegenseitig zum Wohl der Gemeinschaft. Cinthus munterte die Einwohner der magischen Stadt mit dramatischen Geschichten der Gefallenen auf und Sarin... nun Sarin munterte an anderer Stelle die Bewohner auf. Im Krieg waren viele Seelen gegangen. Es war nur logisch und darüber hinaus überaus wichtig für die zurück gebliebenen Herzen, dass sich neues Leben darin breit machte. Und genau in diese 'Nische' galt es hinein zu rutschen.
Also hinterließ sie ihren Namen im Postschlitz des Ladens mit einem kleinen Anschreiben.

**Sehr geehrter Herr Archimedes da'Paccio,
mein Name ist Sarin Kasani aus dem Reich der Nachtelfen. Ich habe Interesse an einem Laden in ihrer bezaubernden Stadt und würde mich gern für eine Besichtigung mit Ihnen treffen. Derzeit studiere ich an der Akademie und bin dort postalisch im Haus XY Zimmer XY zu kontaktieren. Bitte hinterlassen sie dort Nachricht für mich und eine Auswahl an Terminvorschlägen.
Vielen Dank.
Sarin Kasani.**
Schriftrolle Fuss
So hieß es auch bei diesem Faden der Geschichte erst einmal abwarten.
Ein anderer Faden hatte sich auch noch nicht weiter gesponnen, aber Sarin hatte Geduld. Die Probanden für ihre modischen Experimente und Befragungen, was Magier so 'anziehend' fanden, hatte sich auch noch nicht schriftlich angemeldet, wie im Aushang gewünscht. Aber das konnte auch noch passieren. Erst dann gäbe es den nächsten Aushang für ein Treffen mit den gemeldeten Personen. Wenn niemand sich meldete, machte es auch keinen Sinn etwas vorzubereiten. Sarin selbst sprudelte nur so vor Ideen, aber nicht jede davon, so wusste sie, würde auch beim Kunden Anklang finden. Die Geschmäcker waren verschieden und so 'bunt' musste auch ihre Kollektion werden. Modisch hatte sie bei ihren Spaziergängen auf dem Markt schon ein bisschen das Allgemeinbild studieren können...
...was furchtbar langweilig und teils sehr streng...
war. Aber auch in anderer Hinsicht, genauer gesagt für 'das geplante Hinterzimmer' hatte Sarin einige Fragen noch an Clem, denn vielleicht konnte der Naturmagier ihr da bei ihren Ideen zu erotischem 'Spielzeug' vielleicht sogar helfen?
Eine besonders delikate Idee war ihr in den einsamen Stunden in ihrem Zimmer gekommen, aber dieses sich auch nur auszumahlen, brachte Sarin ganz schön ins Schwitzen. Das, was ihre Phantasie da beflügelt hatte, war gleich aus mehreren wilden Gedanken geboren worden und spukte ihr seit dem im Kopf herum:
...seine Ranken... sind die magisch oder natürlich? Kann ich das Schirmchen von Clem überhaupt bei Ian benutzen... bei seiner Allergie? Bleibt abzuwarten, weil er eh nicht da ist... *seufz*... Ach Ian, du vermisst sicher Dhan auch so sehr! Ich hoffe du findest ihn. Oder wenigstens einen Hinweis... Ach Dhan! Mein schöner Prinz! Ich weis du liebst Ian... du liebst so ...anders. Könnte ...vielleicht ich so lieben wie du es tust? Oh...! --- Wenn... eine Ranke... Hm. Wenn Clem sein Schirmchen mir mit geben konnte, dann vielleicht auch einen Teil einer Ranke? Ein Samenkorn, was man sich einpflanzt und fleißig mit den eigenen Säften wachsen lässt, hihihi... Ich bin so albern! Aber das wär schon was. Eine Ranke, die ich... die eine Frau sich einführen und gleichermaßen nach außen wachsen könnte? Celms Ranken lassen ihn spüren, was sie berühren! Oh WOW! DAS wäre ja mal was! Ein ...sensibler Phallus für Frauen? Ginge das?
Der Gedanke war mehr als nur 'unanständig' aber auch verlockend. Und welche Frau war nicht mal neugierig zu wissen, wie sich Liebe als Mann anfühlte! Allein der Gedanke, ließ die Hitze in ihrem Bett um ein paar Grad ansteigen, so dass die Nachtelfe in jener Nacht kaum Ruhe fand.
Aber mit solchen Ideen sollte ich warten! Ich muss vorher noch einiges andere in Erfahrung bringen.
Allem voran musste sich Sarin noch mit etwas sehr unangenehmen befassen, bevor sie ihre Pläne auch nur ansatzweise in die Tat umsetzen konnte und auch dafür war in den nächsten Tagen die Schulbibliothek ein guter Anlaufpunkt:
„Wo finde ich die Gesetze der Stadt?“
, fragte sie sich zur entsprechenden Abteilung durch und wurde fündig. Vielleicht fand sich hier auch ein Gehilfe, der ihr den Weg zum Themen wie: Steuern, Bauvorschriften, Zulassungsunterlagen und allgemeinen Sittenbild der Stadt wies. Denn wenn Sarin etwas machte, dann richtig. Einen Laden für 'Reizwäsche' zu eröffnen und ihn dann womöglich wegen so etwas trivialen wie gesetzlicher 'Anstößigkeit' wieder zu verlieren musste ausgeschlossen werden! Die Rechtslage musste also vorab geklärt werden. Deshalb verbrachte Sarin auch innerhalb der drei Wochen einige Stunden mit solch trockenen Themen. Es war auch ein guter Weg um ihre erwachte Libido ein wenig abzukühlen.
...llaaaaaaaaaaaaangweilig!!.... aber notwendig, also weiter!!.....
...
Sarin sah zu Cinni auf und nickte dankbar, als dieser dann mit dem warmen Wasser und Verbänden wieder kam.
„Danke dir. Wenn Zeit ist, dann würde ich mich später gern mit dir kurz unterhalten. Ich habe da noch eine Idee, die ich gern mit dir besprechen würde, wenn es sich ergibt.“
, lockte sie seine Neugierde. Ihre gemeinsamen Gespräche über Kostüme waren immer sehr schön und die Kreativität sprudelte nur so, wenn sie sich zusammen setzten. Cinthus war ein guter Freund geworden. Sie würde ihm von ihren Plänen bezüglich des Ladens erzählen und schauen, ob er ins so etwas 'delikates' investieren wollte. Der Laden könnte auch einfach erst einmal nur für die Kostüme laufen, für 'normale' Kleidung oder Schuluniformen... und später sein Repertoir erweitern. Sarin plante sowieso auf längere Sicht.
„Vielleicht könntest du mich auch zu einer Besichtigung begleiten?“
Damit ließ sie aber erst einmal das Thema ruhen und Cinnis Neugierde wachsen. Jetzt stand Ian im Vordergrund und Sarin erlebte den Traum, den Weg, den sie bis hier her gerannt war gleich noch einmal.
..."Dieser Weg ist dir versperrt..." Das waren die Worte. Ich verstehe sie nicht. Ich kann sie nicht übersetzten.
Die Klauenhand hatte aber sehr eindrücklich Sarins Sichtfeld versperrt und sie ausgeschlossen. Dann war Cas aus ihr heraus und die haraxischen Bilder verschwunden. Noch immer zitterte Sarin, wenn sie auch nur daran dachte. Aber warum zeigte Cas ihr schon zum zweiten Mal diese Bilder, wenn alles andere in Sarins Geschichte doch dafür sprach eben NICHT diesen Weg weiter zu verfolgen. Was konnte sie auch tun? Castus war gestorben und seine Seele nicht einmal mehr in dieser Welt! Das war schlimm genug. Auch Mall konnte sie nicht helfen, geschweige denn Mall Sarin! Nein, sie machte es sogar schlimmer, wenn sie sich um sie bemühte. Dieser Faden der Geschichte war doch gekappt... oder nicht? Was wollte ihr ihr Schicksal sagen?
Soll ich etwa in den Harax reisen und nach Castus suchen? Ich wüsste ja nicht mal wie?!
Das war doch Wahnsinn! Dieser Schicksalsfaden... führte doch zu nichts... oder? Das Castus Cas zurück gelassen hatte, nur um sie mit diesen Eindrücken aus dem Harax zu quälen, konnte sie sich aber auch nicht vorstellen. Aber so richtig begreifen, warum dann Cas ihr immer wieder diese Bilder zeigte, konnte sie auch nicht. So konnte Sarin nicht los lassen.
Warum...?
Gab es denn Hoffnung? In diesem Fall... tat Hoffnung nur weh, denn sie wäre vergebens. Ihre Hände zitterten unter den vergangenen Eindrücken, während sie Ians Arm sanft streichelte und der alten Heilerin bei ihren ruinierten Handgriffen zusah.
Ich muss mich auf das Jetzt konzentrieren!
Natürlich bot sie an:
„Soll ich die Naht machen?“
, ballte ihre Finger ein paar Mal zur Faust und atmete tief durch.
Wir müssen Dhan finden.
„Ian, ich habe zu Manthala gebetet und sie hat mich erhört. Sie hat mir einen Traum von Dhan geschickt. Er ist in Kosral...“
Sarin nestelte ihre Notizen zu dem Traum heraus, aber erzählte anhand derer alle Details, die das geschriebene Wort nicht vermitteln konnte. Sie berichtete so ausführlich es ging von den Eindrücken die sie aus der Beobachterperspektive erhalten hatte. Es noch einmal zu erzählen, alles noch mal wach zu rufen war ..schwer, aber es half auch. Und es lenkte Ian vielleicht ein bisschen von seinen Verletzungen und der Nadel in seiner Haut ab, egal wer diese führte. Gen Ende des Berichts bat sie dann doch noch einmal Cinthus:
„Ich hätte wohl auch gerne einen Kakao mit Sahne und Zimt. Ich habe wohl einige Stunden auf kaltem Waldboden geschlafen... und ich glaube ein kleiner Schuss Schnaps könnte mir heute auch ganz gut tun."
Das Ian nicht trank, fand sie sogar insgeheim ganz gut. Ihr schwarzer Ritter durfte sowieso nicht, schon wegen des Blutverlustes. Aber einen betrunkenen Ian konnte Sarin sich auch nicht so recht vorstellen. Dafür war er zu pflichtbewusst, zu kontrolliert und wehe dem... wenn es einmal nicht so wäre! Ian war eine Naturgewalt!
Sarin hatte in ihrem Leben noch keinen größeren oder muskulöseren Mann gesehen... doch... einen...jenen Ork, der jetzt für das Theater arbeitete. Sie kannte auch keine Mantroner. Überhaupt kannte sie kaum etwas aus der Oberwelt. Aber Ian war unter den Dunkelelfen bestimmt der größte. Für sie war er ohnehin der 'Größte' und sie liebte ihren schwarzen Ritter!
„Ian...“
Sie lehnte ihre Stirn an seine Schulter.
„Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“
Dann hob sie ihren Blick und küsste sie ihn sanft auf die Wange. Ein kleiner unschuldiger Kuss und doch war er voll von ihrer Zuneigung für ihn.
„Kannst du erzählen, was dir passiert ist? Hast du etwas über Dhan heraus gefunden?“
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Re: Zauberhaftes Studentenleben

Beitrag von Erzähler » Samstag 12. August 2023, 19:11

Angesichts von Iryans plötzlicher wie überraschender Rückkehr rückten die letzten Wochen mitsamt ihrer Erlebnisse ein wenig in den Hintergrund. Ihre vielen Behördenhänge, um sich mit den zyranischen Gesetzen vertraut zu machen, waren der Harax auf Celcia. Offenbar besaßen jeglich Gesetzesschreiber und Arbeiter einer solchen Profession noch einmal eine eigene Sprache. Sie nannte sich "bürokratischer Gesetzestext, der nicht ohne mindestens 5 Fachwörter pro Satz, unzählige Paragraphen, Unterparagraphen und Fußnoten auskam". Es kostete die Nachtelfe wohl den Großteil ihrer Freizeit, sich überhaupt erst einmal bis zum Ende all der Wälzer und Schriftrollen durchzuarbeiten. Sie zusätzlich zu verstehen, dafür reichte selbst ihre Kenntnis bei weitem nicht aus. Nach gut zwei Wochen, in denen sie durchaus auch mit dem einen oder anderen Magier hatte sprechen können, war ihr jedoch klar, dass diese das Thema Unterwäsche mieden. Zumindest auf erotischer Basis. Erotik fand in Zyranus sowieso offenbar nur in den Hinterstübchen und geheimen Zauberkämmerlein statt. Sie existierte, da bestand kein Zweifel, aber niemand sprach darüber, geschweige denn stellte sie offen zur Schau. Reizwäsche war per Gesetzt nicht verboten, aber ob sie zum Verkaufsschlager würde, wenn Sarin sie präsentierte oder doch eher zum Schreckbild der Stadt, das man als gesitteter Zyraner meiden sollte, stand in den Sternen.
Auf ihr Anschreiben hatte bisher auch kein Student reagiert. Das Interesse war bisher nahezu nicht vorhanden. Nur mit Clem konnte Sarin erste, kleine Ideen austauschen. So lange sie nicht zu erotisch waren und sie nicht zu sehr ins Detail gingen, antwortete er ihr. Über ihr Stoffdreiecke für Frauen nickte er nur und konnte danach nicht mehr aufhören, jene Stellen an ihrem Körper anzustarren. Daraus ließ sich schließen, wie sehr diese Idee gefragt wäre, nur dass man sie nicht offen anpreisen sollte. Ein Geschäft hierfür zu führen würde noch zur Herausforderung. Einer Aufgabe, an die Sarin nun nicht dachte, da sie mit Iryan, Ethel und Cinthus am Tisch saß. Ja, angesichts ihre schwarzen Ritters rückte die Vorstellung eines eigenen Ladens wirklich in den Hintergrund, obwohl Sarin in diese Richtung wirklich Fortschritte machte. Sie hatte beim Geschäft da'Paccio selbst einen Brief hinterlassen und um Terminvorschläge gebeten. Sie hatte keine Woche warten müssen, allerdings würde es zur Besichtigung noch eine Weile dauern. Es gab offenbar mehr Interessenten als angenommen oder aber Archimedes war ein vielbeschäftigter Mann. Er stellte sich auch nicht persönlich vor, aber schickte einen Boten. Schon wenige Tage nach ihrem Brief stand eine junge, etwas pausbäckige Heranwachsende vor Tür 302 des Erd- und Runenmagie-Hauses für Erstsemester und Gaststudenten. Das Mädchen mit dem kurzen, braunen Haarschnitt, der sie wie ein wirres Gebüsch aussehen ließ, war zumindest nicht scheu. Rasch stellte sie sich als Archimedes' Enkelin Muria da'Paccio vor und verkündete stolz, dass sie eines Tages auch eine große Magierin werden wollte. Ihre Richtung sei noch nicht ganz klar, aber sie wies Spuren von Erd- und Naturmagie auf. Je nachdem, was man förderte, würde sie bald ein Stern am strahlenden Himmel von Zyranus sein! Ehrgeiz besaß sie zumindest und auch die Antwort an Sarin bezüglich einer Ladenbesichtigung. Sie nannte ihr drei Termine, von denen Sarin den ersten leider unfreiwillig verschwitzt hatte. Genauer gesagt hatten ihre Unterrichtsstunden mit Clem ein wenig zu lange gedauert, dafür hatte sie diese ausgiebig genießen können. Der Naturmagier spross wie ein junger Baum und hatte auch Sarins Blüte nun nicht zum ersten Mal bestäubt. Inzwischen nutzten die beiden aber eifrig Clems geschaffene Pilzhaut-Hauben, die sich als reißfest und zugleich dünn genug herausstellten, um eine Empfängnis zu verhindern. Der fleißige Schüler versicherte ihr ebenfalls, dass sie - einmal von seinem Rankenpilzchen oder anderen Gewüchsen, die er so schuf - abgenommen, wäre alle Magie aus ihm verwirkt. Sie könnte ihn beliebig nutzen. Dabei schaute Clem jedoch ein wenig bekümmert. Er fragte nicht nach und Sarin hatte ihm gegenüber Iryan auch noch nicht erwähnt, doch der Jungmagus schien zu ahnen, dass es da noch jemanden gab. Immerhin ließ er Sarin seinen eigenen Stamm noch immer nicht spüren. Er konnte nicht so weit gehen, warum sollte sie also Vorkehrungen treffen?
Allerdings konnte die Nachtelfe sich auch nicht wirklich mit ihm über ihre Ideen unterhalten. Clem blieb auf einer gewissen Ebene furchtbar schüchtern, obgleich er mit seinen Ranken doch so viel mehr Kreativität ins Spiel gebracht hatte. Darüber zu sprechen war etwas Anderes. Da bekam er kaum einen anständigen Satz heraus und drohte, als überreife Tomate noch zu explodieren. Wenigstens erhielt Sarin Auskunft über seine Fähigkeiten. Die Ranken an sich waren nur so lang magisch, wie sie mit Clem verbunden waren. Damit fiel ihre Idee, sich ein selbst sprießendes Samenkorn zu Lustzwecken jeglicher Art einzupflanzen, ins Wasser. Es wäre am Ende einfach nur ein Samenkorn in ihrer Erde, nur dass es nicht wuchs, ganz gleich, wie fruchtbar sie selbst wäre. Und genau das wollte sie doch nicht sein! Sarin sollte nämlich besser darüber nachdenken, passende Kräuterpräparate zu nutzen. Mit Clem und dem Gewächshaus war sie diesbezüglich in perfekten Händen. Der Naturmagier konnte ihr sogar eine eigene Mischung zusammenstellen, die sie monatlich dann eine Woche lang trinken oder täglich als Pastille einnehmen müsste. Dann stünde ungezügelter Lust nichts mehr im Wege. Das ohnehin nicht, denn Sarin hatte durch Clems Leidenschaft tatsächlich den Termin verschwitzt. So sorglos war sie eigentlich nicht, aber der aufblühende Magier hatte sie nach ihrem Stelldichein nicht nur für eine zweite Runde begeistern können, sondern sie anschließend sogar zu einem Picknick eingeladen. Das Grasland war dafür noch zu kalt. Die Zeit des Erwachens brach erst an und es war noch recht frisch. Aber das Gewächshaus bot so viele, magische Ecken. Wie hätte Sarin es ablehnen können. Zwei Termine gab es schließlich noch, die sie wahrnehmen könnte. Der nächste fände bald statt, aber Sarin hatte noch Zeit. So war sie zum Beten ins Grasland gegangen, aus Sorge um Dhansair. Sie hatte ihn gesehen, in ihren Träumen, auch wenn jene katastrophal gewesen waren. Und sie hatte erneus Castus' Augen gesehen in dieser ... seltsamen, schaurigen Umgebung.
Aber was immer mit ihm geschehen war - wenn es sich nicht um inhaltlose Traumbilder handelte, aber sie konnte dies ausschließen. Cas würde ihr solche Visionen nicht grundlos gewähren - Sarin hatte auch ein Wesen mitbekommen. Dessen Sprache verstand sie nicht, erkannte darin aber eine ähnlich chaotische Boshaftigkeit wie in Asmodeus' Stimme.
Sarin verband es rasch mit einem einzigen Gedanken: der Harax. Dämonen lebten dort, es war eine Welt, die neben Celcia existierte und die sie gewiss nicht kannte. Wie sah es dort aus, wie lebten die Dämonen dort? Kehrten ihre Seelen in den Harax zurück, wenn sie auf Celcia starben? Das würde aber bedeuten, dass Asmodeus dort ebenso sein könnte wie ... wie Castus. Aber Dämonen besaßen keine Seele! Was hatte die Vision nur zu bedeuten und warum schien es ihrem kleinen Cas-Licht so wichtig, ihr ständig diese Schreckensbilder vorzuführen?
Es sprach nicht deutlicher zu ihr. Sie bemerkte aber, dass das Lichtlein sich schon zum zweiten Mal nach der Vision mit Castus' Augen ausruhte. Es kostete das Licht Kraft. Nicht so viel, dass es verblasste, aber es blieb dann doch ein wenig für sich. Jegliche direkte Frage blieb unbeantwortet. Was sollte Sarin also tun? Von Mallahall konnte sie keine Hilfe erwarten, solange es der Magierin selbst so schlecht ging.
Wen sie allerdings um Hilfe bat, das war Hyacinthus, wenn auch in einem gänzlich anderen Themengebiet. Als er Ethel die Schale mit Wasser und die Verbände brachte, hielt Sarin ihn nochmal auf, ehe er Getränke für alle holen wollte. "Wenn Zeit ist, dann würde ich mich später gern mit dir kurz unterhalten. Ich habe da noch eine Idee, die ich gern mit dir besprechen würde, wenn es sich ergibt. Vielleicht könntest du mich auch zu einer Besichtigung begleiten?"
Hyacinthus blinzelte kurz, lächelte dann aber. Er rieb sich über das Oberlippenbärtchen und strich seinen Umhang aus goldenen Haaren von der Schulter. "Natürlich. Doch zunächst sollten wir uns um Iryan kümmern. Äh ... Ihr solltet das machen, werte Ethel." Die Alte nickte, lud Sarin aber mit stillem Blick ein, ihr zur Hand zu gehen. Schließlich handelte es sich um einen ihrer Freunde. Dass die Elfe da erst Recht nach ihm sehen wollte, war ihr klar. Also überließ sie Sarin fast gänzlich das Feld, schickte Cinni los, Kakao mit Schuss zu besorgen - auch für Sarin! - und beobachtete wie eine stille Mischung aus wachsamer Eule und ruhender Glucke.
Sarin suchte Ablenkung ... und Trost, denn all die ungeklärten Bilder und Sorgen ließen sie nicht los. Mit Nadel und Faden wusste sie umzugehen und auch wenn Haut zu nähen sich anders anfühlte als Stoff, fand sie Ruhe darin. Genug Ruhe, um ein Gespräch mit dem Verletzten führen zu können.
"Ian, ich habe zu Manthala gebetet und sie hat mich erhört. Sie hat mir einen Traum von Dhan geschickt. Er ist in Kosral..." Bereits bei der Nennung des verschollenen Dunkelelfen zuckte Iryan zusammen. Sarin musste aufpassen, ihn mit der Nadelspitze nicht zu stechen. Die Wunde war nicht sehr tief, aber lang. Wenn sie es richtig anstellte, würde keine Narbe zurückbleiben. Den Elfen kümmerte es nicht. Er starrte vor sich auf die Tischplatte. "Kosral...", war alles, was er sagte. Und obwohl er so gelassen, so ruhig wie immer wirkte - der starke Felsenritter in der Brandung aus Problemen - da konnte Sarin seine Unruhe spüren. Eine Rastlosigkeit hatte ihn wohl schon vorher gepackt, aber jetzt erkannte sie all die Kleinigkeiten. Seine Augen starrten in die Leere, aber sein Mundwinkel zuckte. Die Finger spielten unstet an etwas herum oder trippelten nahezu lautlos auf der Tischplatte herum. Er bewegte die Füße immer wieder, positionierte sie neu. Er beherrschte sich, so gut es ging, nun nicht aufzuspringen und den ganzen Weg bis nach Kosral zu sprinten.
"Geht ... es ihm gut?", fragte er irgendwann, schien die Antwort aber schon zu ahnen. Sarin musste zwischen den Zeilen lesen, um seine wahren Motive zu erkennen. Iryan wollte los, wollte Dhansair holen. Er wollte ihn aus Kosral holen, zu sich. Seinen Herrn, seinen Freund. Den Mann, der ihn liebte und der nun allein war ... ohne seinen Wächter. Gewiss fühlte der Dunkelelfenritter sich auch schuldig. Er hatte Dhansair nicht aufgehalten, mit seinem Vater zu gehen, aber er hatte ihn auch nicht begleitet. Die beiden waren über Jahrzehnte hinweg nie getrennt gewesen. Jetzt ohne die jeweils andere Hälfte zu sein ... schmerzte. Sarin konnte es nachempfinden. Sie hatte Castus nicht lange für sich gehabt, aber allein die Visionen seines verbliebenen Lichts reichten aus, dass auch sie dieses Vermissen spürte. Es tat weh. Wie schlimm musste es für Dhansair und Iryan erst sein?
Nachdem Sarin die Wunde vernäht hatte, holte sie ihre Traumotizen hervor und berichtete. Ethel verband inzwischen den Verletzten. Iryan ließ sie machen. Er lauschte aufmerksam, was seine Nachtelfe ihm zu sagen hatte. Und er wurde dabei immer ruhiger, ohne dass er sich entspannte. Sie alle machten ernste Mienen. Ethel, die pflegte. Hyacinthus, der Kakao und ein Fläschchen Schnaps brachte, nur um dann allen - bis auf Iryan - etwas in die Becher zu geben. Iryan selbst. Sarin hatte ihn nie so finster dreinblicken sehen. Wäre sein Herz nicht warm, allein dieser Blick aus den tiefblauen Augen könnte einschüchtern. Sie waren wie zu Eis erstarrt, kalt und bereit, ihr Seelenlicht in Blut zu tauchen. Er würde jedes Hindernis überwinden, um Dhansair von seinem Schicksal zu befreien. Er würde über Leichen gehen ... viele Leichen. Rachsucht war es, die sich wie eine Schicht aus Eis über seine Seelenspiegel legte. Er würde jemanden für das büßen lassen, was Dhan angetan worden war - immer noch angetan wurde!
Sarins Überlegungen, welche Naturgewalt sie vor sich sitzen hatte, passten da gut ins Bild. Es könnte ein unheimliches Bild werden, wenn er nicht aufpasste. Aber es war verständlich. Man übertrat Grenzen, wenn es um Freunde ging, um geliebte Personen.
"Ian..."
Er schaute auf, als erwachte er aus einem Tagtraum. Für den Moment schaute er sich sogar orientierungslos um, bevor er seine Stirn in die Hand stützte und seufzte. "Verzeih mir. Ich hoffe, die Klinge war nicht vergiftet. Ich fühle mich nicht seltsam, aber ... bin nicht ganz bei der Sache, fürchte ich."
"Mein Junge, du hast auch einiges zu verarbeiten", sagte Ethel. Sie erhob sich, berührte Haycinthus' Schulter. "Ich lasse euch allein. Cinni, vielleicht ist das auch nicht für deine Ohren bestimmt." Der Zyraner schaute fragend zu Sarin und Iryan. Sie konnten ihm beide ansehen, wie entsetzt er über die Nachricht war, auch wenn er selbst Dhansair gar nicht kannte. Aber er hatte noch gute Erinnerungen an seine eigene kleine Gruppe aus Mitschülern, von denen eine auch ihren Freund an die Belagerung verloren hatte. Er wusste, was es bedeutete und er würde beiden beistehen, falls sie ihn einbanden. Wenn nicht, folgte er Ethel. Er wusste auch, was Respekt bedeutete.
Sarin jedoch schien es wichtiger, Iryan aus seinen düsteren Gedanken zu befreien. Der Dunkelelf hatte es wissen müssen. Nun aber musste er sich ablenken, damit er in einem ruhigen Moment alles noch einmal gedanklich verarbeiten könnte. Ansonsten träfe er schnell Entscheidungen, deren Ausgang nicht klar war.
Sarin küsste ihn auf die Wange. Eine Einleitung, die bereits mehr half als alles andere. Sie hatte Iryans Aufmerksamkeit. "Kannst du erzählen, was dir passiert ist? Hast du etwas über Dhan herausgefunden?"
Er griff zu seinem Kakao, dem einzigen Becher ohne Schnaps. "Ich ... hab nicht nach ihm gesucht", war seine Antwort. Ethel hatte wohl nicht vollkommen richtig vermittelt. Doch die Alte war wachsam. Ihr passierten solche Fehler nicht. Iryan klärte auf: "Ich hab das nur als Vorwand genommen, weil ... oh, ich weiß nicht. Sarin. Da ist etwas in mir. Irgendein Drängen. Ich kann es nicht beschreiben, aber es schmerzt. Es brennt fast so wie ... wie ..." Er blickte sich verstohlen um, aber selbst wenn Hyacinthus noch anwesend war, vor ihm verheimlichte er es nun nicht. Lediglich andere sollten es nicht hören. "Es brennt wie Magie, nur aus dem Inneren heraus. Mein Herz brennt." Noch einmal stützte er seine Stirn in die Hand. Er wusste, wie seltsam das klang, was er sagte. "Ich bin einfach nur einer Sehnsucht gefolgt. Ich war tagsüber im Dorf helfen. Ich habe mit Soldaten gesprochen und recht schnell aufgeschnappt, dass Asmodeus gar nicht der Dämon hatte sein sollen, der ihr Heer anführen sollte. Jemand erzählte, sie hätten einen erfahrenen, haraxischen Kriegsmeister beschwören wollen. Eine Beschwörung, aus dem Harax heraus! Ich bekam nicht mehr viel mit, denn Soldaten sind keine Magier. Sie erzählten aber, dass in Grandessa sogar eine Akademie steht, die Ritualmagie lehrt. Man stelle es sich einmal vor: Eine magische Universität wie hier in Zyranus, die damit spielt, Dämonen auf Celcia loszulassen!" Er keuchte, blickte auf und zu Sarin herüber. "Richtige Dämonen. Nicht Castus..." Er verstummte und schaute zu einem der Fenster. Eine ganze Weile sprach er kein Wort. Schließlich aber fuhr er fort: "Ich hatte den restlichen Tag nicht mehr ruhigsitzen können. Etwas ... drängte mich. Etwas brannte ... in mir ... ich habe Nachforschungen angestellt. Ein Magier, ein Dunkelelf, war auf dem Weg zurück nach Grandessa. Er wusste über das Ritual Bescheid und noch ehe ich eine Entscheidung hatte treffen können, fand ich mich auf seinen Spuren wieder. Mein Körper führte mich wie von selbst und ich wusste, ich hätte hier bleiben und das mit dir besprechen sollen. Aber ... ich bin diesem Drängen gefolgt. Ich hab nichts Anderes tun können." Er leerte seinen Kakao, füllte ihn nach und leerte ihn erneut. Als er nach dem Absetzen seufzte, wirkte er endlich etwas ruhiger. "Meine Suche war vergebens. Ich erreichte den Dunkelelf zwar, aber er ließ nicht mit sich reden. Er griff mich an, verlangte, für immer von diesem Krieg ausgeschlossen zu werden. Ich ... tat ihm den Gefallen." Seine Hände umklammerten den Becher. Er hielt den Kopf gesenkt, mied Sarins Blick. "Verzeih mir..."
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