Auf dem Marktplatz
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Re: Auf dem Marktplatz
Adelmund konnte seinen Blick nur mit Mühe von den umherstreifenden Ratten lösen. Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und warf einen Blick auf die bauchige Flasche. Das zähflüssige Innere schwappte gemächlich hin und her, als Anezka die Flasche etwas drehte.
Adelmund bat darum, die Flasche einmal zu öffnen. "Ich kenne mich mit Alchemie nicht sonderlich gut aus, aber vielleicht erkennen wir am Geruch, was es ist."
Er sah zu, wie Anezka an der Masse schnupperte und dann etwas davon auf den Boden goss. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich das glibberige Zeug überhaupt aus der Flasche bewegte. Man hätte in der Zwischnezeit wohl eine kleine Mahlzeit einnehmen können.
Adelmund berührte die schleimige Pfütze mit der Spitze seines Schuhs. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auf Nasenschleim oder dickflüssigen Speichel tippen. Es erinnert mich an die Zeit, als ich mit einer Erkältung im Bett lag."
Adelmund bat darum, die Flasche einmal zu öffnen. "Ich kenne mich mit Alchemie nicht sonderlich gut aus, aber vielleicht erkennen wir am Geruch, was es ist."
Er sah zu, wie Anezka an der Masse schnupperte und dann etwas davon auf den Boden goss. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich das glibberige Zeug überhaupt aus der Flasche bewegte. Man hätte in der Zwischnezeit wohl eine kleine Mahlzeit einnehmen können.
Adelmund berührte die schleimige Pfütze mit der Spitze seines Schuhs. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auf Nasenschleim oder dickflüssigen Speichel tippen. Es erinnert mich an die Zeit, als ich mit einer Erkältung im Bett lag."
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Re: Auf dem Marktplatz
Anezka schmierte sich die glibberige Masse auf die Hand. Es fühlte sich widerlich an, aber mehr auch nicht. Sie hatte erwartet, dass es wenigstens brennen würde oder dergleichen. Ihre Haut kribbelte nicht einmal. Dann spürte sie doch etwas: Ihre Hand wurde langsam taub. War dieses seltsame Zeug in der Flasche ein Lähmungsgift? Als sie ihre Hand garnicht mehr bewegen konnte und diese wie ein Lumpen schlaff von ihrem Handgelenk baumelte, wischte sie mit einer schnellen Bewegung das zähflüssige Was-auch-immer ab.
Adelmund verkorkte sofort die Flasche. "Es muss ein Lähmgift oder dergleichen sein. Experimentiere das nächste Mal besser nicht damit herum, Anezka." Wenigstens war der Magier nun aus seiner Rattenstarre erwacht.
Inzwischen grübelte Thror mehr für sich selbst als für die beiden anderen. Er wollte sich einfach nicht ausmalen, dass Luca diese kirminelle Ader besitzen könne. Niemand hatte bisher schlecht von dem Jungen gesprochen, nicht einmal Olgrin. Und gerade mit seinem Lehrmeister hatte er sich doch zerstritten.
Das Ganze wollte Thror nicht in den Kopf. Er stand sprichwörtlich auf dem Schlauch.
Da drangen plötzlich Schritte bis zur Kreuzung durch. Etwas oder jemand näherte sich. Mit einem einzigen Schnippen dämmte Adelmund das Licht seines magischen Balles, aber er ließ es noch nicht ganz verlöschen. "Bleiben wir hier oder verstecken wir uns?", fragte er die beiden anderen.
Adelmund verkorkte sofort die Flasche. "Es muss ein Lähmgift oder dergleichen sein. Experimentiere das nächste Mal besser nicht damit herum, Anezka." Wenigstens war der Magier nun aus seiner Rattenstarre erwacht.
Inzwischen grübelte Thror mehr für sich selbst als für die beiden anderen. Er wollte sich einfach nicht ausmalen, dass Luca diese kirminelle Ader besitzen könne. Niemand hatte bisher schlecht von dem Jungen gesprochen, nicht einmal Olgrin. Und gerade mit seinem Lehrmeister hatte er sich doch zerstritten.
Das Ganze wollte Thror nicht in den Kopf. Er stand sprichwörtlich auf dem Schlauch.
Da drangen plötzlich Schritte bis zur Kreuzung durch. Etwas oder jemand näherte sich. Mit einem einzigen Schnippen dämmte Adelmund das Licht seines magischen Balles, aber er ließ es noch nicht ganz verlöschen. "Bleiben wir hier oder verstecken wir uns?", fragte er die beiden anderen.
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Re: Auf dem Marktplatz
Die Schritte wurden lauter und auch wenn Anezka, Thror und Adelmund nur noch verschwommene Konturen sehen konnten – der Magier hatte schließlich seinen Lichtball verpuffen lassen – wussten sie, dass sich die fremde Gestalt immer mehr näherte. Das klangvolle Auftreten von Stiefeln auf dem feuchten Untergrund hallte von den Tunnelwänden wider.
Und dann erstrahlte ein kleines Licht. Jemand trug eine Kerze zur Kreuzung. Schatten tanzten an den Wänden, als sich der Fremde näherte. Mehrere Ratten quiekten und flüchteten in die Tunnel. Adelmund unterdrückte einen Schrei, der sie beinahe verraten hätte.
Die drei Freunde beobachteten die schattenhafte Gestalt nun aus ihrem Versteck. Der Fremde stellte die Kerze auf dem Boden ab. Die Flamme flackerte wild, obwohl hier unten kaum ein Luftzug wehte.
Thror, Adelmund und Anezka erkannten die schemenhaften Konturen eines noch nicht ausgewachsenen Mannes. Ob das Luca war? Der Fremde besaß einen längeren Haarschopf, der im Kerzenlicht dunkelblond schimmerte. Er legte etwas neben die Truhe. Die drei konnten nicht genau erkennen, was es war. Dann aber hörten sie ein Fluchen vom Fremden.
"Was ist denn das? Igitt, wer hat denn hier Schleim auf dem Boden verteilt? Und ich trete natürlich genau rein!"
Bei den Göttern! Anezka hatte nicht mehr daran gedacht, die zähflüssige Masse zu entfernen, die sie auf dem Boden ausgekippt hatte. Jetzt war es zu spät. Der Fremde dachte sich wohl seinen Teil, denn schnell war er an der Truhe und holte dich dickbäuchige Flasche hervor. "Da war jemand an meinem Spinnenspeichel!" Leicht gebeugt nahm er die Kerze und zog einen kleinen Gegenstand; einen Dolch oder ein Messer.
"Komm raus, wer immer du sein magst! Zeig dich, ich weiß, dass sich jemand hier versteckt!"
Und dann erstrahlte ein kleines Licht. Jemand trug eine Kerze zur Kreuzung. Schatten tanzten an den Wänden, als sich der Fremde näherte. Mehrere Ratten quiekten und flüchteten in die Tunnel. Adelmund unterdrückte einen Schrei, der sie beinahe verraten hätte.
Die drei Freunde beobachteten die schattenhafte Gestalt nun aus ihrem Versteck. Der Fremde stellte die Kerze auf dem Boden ab. Die Flamme flackerte wild, obwohl hier unten kaum ein Luftzug wehte.
Thror, Adelmund und Anezka erkannten die schemenhaften Konturen eines noch nicht ausgewachsenen Mannes. Ob das Luca war? Der Fremde besaß einen längeren Haarschopf, der im Kerzenlicht dunkelblond schimmerte. Er legte etwas neben die Truhe. Die drei konnten nicht genau erkennen, was es war. Dann aber hörten sie ein Fluchen vom Fremden.
"Was ist denn das? Igitt, wer hat denn hier Schleim auf dem Boden verteilt? Und ich trete natürlich genau rein!"
Bei den Göttern! Anezka hatte nicht mehr daran gedacht, die zähflüssige Masse zu entfernen, die sie auf dem Boden ausgekippt hatte. Jetzt war es zu spät. Der Fremde dachte sich wohl seinen Teil, denn schnell war er an der Truhe und holte dich dickbäuchige Flasche hervor. "Da war jemand an meinem Spinnenspeichel!" Leicht gebeugt nahm er die Kerze und zog einen kleinen Gegenstand; einen Dolch oder ein Messer.
"Komm raus, wer immer du sein magst! Zeig dich, ich weiß, dass sich jemand hier versteckt!"
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Re: Auf dem Marktplatz
Adelmund sah zu Thror herüber. "Ich kann es nicht komplett dunkel werden lassen, aber ich kann das Licht beeinflussen. Vielleicht lass ich die Kerzenflammer etwas kleiner werden", flüsterte der Magier.
Thror nickte daraufhin. Das würde den Fremden ablenken, während Anezka sich bereits von hinten an ihn heran schlich.
Adelmund murmelte ein paar Worte und formte die Hände zu einer sich schließenden Kugel zusammen. Zeitgleich schien das Licht der Kerze abzunehmen. Die Flamme wurde kleiner, erlosch aber nicht.
Anezka war bis hinter den Fremden heran getreten. Durch Adelmunds Zauber erkannte sie jetzt nur noch schwach seine Konturen, aber auch er würde Schwierigkeiten haben, ihr Gesicht zu erkennen, sobald er sich umdrehte.
"Ich habe mir deinen Spinnenspeichel genauer angesehen", sagte sie. Der Fremde wirbelte herum, den kleinen Dolch zum Angriff erhoben. Als er Anezka sah – nämlich als größeren Schatten mit einem sehr scharfen Schwert – ließ er vor Schreck die Waffe fallen und stolperte einige Schritte zurück. Dabei rutschte er auf dem Spinnenspeichel aus und stürzte. Mit dem Hosenboden landete er im feuchtfröhlichen Schmutzwasser. Abwehrend hob er die Hände.
Es war tatsächlich nur ein Junge, vielleicht knappe 16 Sommer alt. Ängstlich schaute er zu Anezka hoch, deren Gesicht er im Halbdunkel nicht erkennen konnte. "Bitte verschont mich", stammelte er.
Thror nickte daraufhin. Das würde den Fremden ablenken, während Anezka sich bereits von hinten an ihn heran schlich.
Adelmund murmelte ein paar Worte und formte die Hände zu einer sich schließenden Kugel zusammen. Zeitgleich schien das Licht der Kerze abzunehmen. Die Flamme wurde kleiner, erlosch aber nicht.
Anezka war bis hinter den Fremden heran getreten. Durch Adelmunds Zauber erkannte sie jetzt nur noch schwach seine Konturen, aber auch er würde Schwierigkeiten haben, ihr Gesicht zu erkennen, sobald er sich umdrehte.
"Ich habe mir deinen Spinnenspeichel genauer angesehen", sagte sie. Der Fremde wirbelte herum, den kleinen Dolch zum Angriff erhoben. Als er Anezka sah – nämlich als größeren Schatten mit einem sehr scharfen Schwert – ließ er vor Schreck die Waffe fallen und stolperte einige Schritte zurück. Dabei rutschte er auf dem Spinnenspeichel aus und stürzte. Mit dem Hosenboden landete er im feuchtfröhlichen Schmutzwasser. Abwehrend hob er die Hände.
Es war tatsächlich nur ein Junge, vielleicht knappe 16 Sommer alt. Ängstlich schaute er zu Anezka hoch, deren Gesicht er im Halbdunkel nicht erkennen konnte. "Bitte verschont mich", stammelte er.
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fremder Mann
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Re: Auf dem Marktplatz
Adelmund brachte mittels seiner Magie die Kerzenflamme zurück auf ihre ursprüngliche Größe. Jetzt trat auch er aus dem Versteck und beschwor zusätzlich erneut einen seiner Lichtbälle. Erneut war die Kreuzung erhellt.
Anezka und Thror sahen in ein junge Gesicht. Dunkelblondes Haar fiel dem Burschen auf die Schultern, ein Stirnband hielt störende Haarbüschel vom Gesicht fern. Der Junge trug einfach Kleidung für zyranische Verhältnisse: eine rotgoldene Lederweste, dazu eine dunkle Hose und einen golden schimmernden Schnallengürtel. Eigentlich müsste er selbst in einer farbenfrohen und prunkvollen Stadt wie Zyranus auffallen. Gold trugen nur wenige. Die meisten Magier und Hexen beließen es bei kleinen Verzierungen, wohingegen die Weste des Knaben golden gerändert war.
Er traute sich nicht einmal, aufzustehen. Grund dafür waren aber Thrors grimmige Worte. Der Zwerg hatte ihn ganz schön eingeschüchtert. Bei der Frage, ob er Luca Bresen sei, nickte er nur ruckartig. Aber er brachte sonst kein Wort hervor.
Erst als sich die kriegerische Frau an ihren Zwergenkumpanen wandte, sagte er kleinlaut: "Hier ist sonst niemand. Ich bin allein, wirklich."
Anezka und Thror sahen in ein junge Gesicht. Dunkelblondes Haar fiel dem Burschen auf die Schultern, ein Stirnband hielt störende Haarbüschel vom Gesicht fern. Der Junge trug einfach Kleidung für zyranische Verhältnisse: eine rotgoldene Lederweste, dazu eine dunkle Hose und einen golden schimmernden Schnallengürtel. Eigentlich müsste er selbst in einer farbenfrohen und prunkvollen Stadt wie Zyranus auffallen. Gold trugen nur wenige. Die meisten Magier und Hexen beließen es bei kleinen Verzierungen, wohingegen die Weste des Knaben golden gerändert war.
Er traute sich nicht einmal, aufzustehen. Grund dafür waren aber Thrors grimmige Worte. Der Zwerg hatte ihn ganz schön eingeschüchtert. Bei der Frage, ob er Luca Bresen sei, nickte er nur ruckartig. Aber er brachte sonst kein Wort hervor.
Erst als sich die kriegerische Frau an ihren Zwergenkumpanen wandte, sagte er kleinlaut: "Hier ist sonst niemand. Ich bin allein, wirklich."
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fremder Mann
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Re: Auf dem Marktplatz
Luca blieb im ersten Moment ganz still, als beide eindringlich auf ihn einredeten. Zunächst machte er ein trotziges Gesicht und mied ihre Blicke, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er wirklich tief in die Sache verwickelt zu sein schien.
Dann aber warf er den Kopf entsetzt herum und seine Augen weiteten sich. Er schaute Thror ungläubig an. "Die Abgesandten des Magierrats suchen mich? Aber ich hab doch niemandem etwas angetan! Ich hab nur Meister von der Potznitz eine Lehre erteilt!"
Der Junge war auf die Füße gesprungen, sein Gesicht schimmerte kreidebleich. Er war sichtlich erschreckt, welche Wendung seine Tat genommen hatte.
Hilflos gab er einen lachenden Schnaufer von sich, kratzte sich am Kopf, sah dann wieder zu Thror und Anezka und schüttelte den Kopf. "Nein, ich ... was kümmert es denn den Rat? Nein, es war nur meine Rache an Meister Olgrin, nichts weiter. Ich hab doch nur ... ich wollte doch nur ..." Luca war von einem Schlag auf den anderen vollkommen am Ende. Seine Beine zitterten und er sah ziemlich mitgenommen aus. Verzweiflung stand in seinem Gesicht.
Dann aber warf er den Kopf entsetzt herum und seine Augen weiteten sich. Er schaute Thror ungläubig an. "Die Abgesandten des Magierrats suchen mich? Aber ich hab doch niemandem etwas angetan! Ich hab nur Meister von der Potznitz eine Lehre erteilt!"
Der Junge war auf die Füße gesprungen, sein Gesicht schimmerte kreidebleich. Er war sichtlich erschreckt, welche Wendung seine Tat genommen hatte.
Hilflos gab er einen lachenden Schnaufer von sich, kratzte sich am Kopf, sah dann wieder zu Thror und Anezka und schüttelte den Kopf. "Nein, ich ... was kümmert es denn den Rat? Nein, es war nur meine Rache an Meister Olgrin, nichts weiter. Ich hab doch nur ... ich wollte doch nur ..." Luca war von einem Schlag auf den anderen vollkommen am Ende. Seine Beine zitterten und er sah ziemlich mitgenommen aus. Verzweiflung stand in seinem Gesicht.
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fremder Mann
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Re: Auf dem Marktplatz
Luca seufzte.
<b>Besser ist es, ich erzähle ihnen alles. Es hat wohl keinen Sinn mehr sich zu verstecken. Wenn der Magierrat mich sucht, bin ich geliefert.</b>
"Bevor ich euch erzähle, warum ich mich mit dem Meister gestritten habe, muss ich euch von seinen miserablen alchemistischen Künsten berichten. Vielleicht versteht ihr dann mein Handeln."
Luca wies auf ein paar aus den Tunneln gebrochene Steine. Dort konnte man sich bequem niederlassen, ohne feuchte Stiefel zu bekommen – was jetzt jedoch kaum noch der Rede wert war, denn Thror, Anezka und Adelmund hatten bereits bis zu den Knöcheln im Schmutzwasser gestanden, von den Stiefeln einmal ganz abgesehen.
"Lehrmeister Olgrin ist ein schlechter Alchemist. Er ist wirklich hundsmiserabel, beherrscht nur das Kopieren einfacher Rezepte von wahren Meistern ... und seine Versionen ergeben selten denselben Effekt. Aber er hält sich an die Rezepte, er experimentiert nicht gern. Deshalb missfiel ihm auch meine Art der Studien. Ich habe oft einfach mehrere Rezepte versucht, miteinander zu kombinieren. Der Meister und ich kamen genau aus diesem Grund oft in Streit, denn er wünschte nicht, dass ich seine Zutaten für <i>solch unnütze und lächerliche Experimente verschwnede</i>", äffte Luca Olgrin von der Potznitz nach. Den Tonfall traf er wirklich sehr gut.
"Ich wusste, ich würde wenig Chancen haben, ein wahrer Alchemist zu werden, wenn ich bei Olgrin bliebe, aber er behandelte mich gut. Außerdem hat er mich von meinen garstigen Zieheltern weggeholt. Ich konnte ihm es nicht vergelten, indem ich einen anderen Lehrmeister aufsuchte. So blieb ich bei ihm, aber dennoch nutzte ich manches Mal seine Zutaten auf meine Weise. So kam es vor kurzem, dass ich die beiden Tränke <i>Des Diebes Helfer</i> und <i>Trank der dunklen Nebel</i> miteinander kombinierte. Das Ergebnis war verblüffend. Ich erhielt eine Substanz, die selbst die magischen Augen von Zyranus von mir ablenkten. Einen verbesserten <i>des Diebes Helfer</i>. Ich konnte diese Entdeckung nicht für mich behalten und erzählte meinem Meister davon. Aber er hat es mit einer einfachen Geste abgewiesen. Dann bin ich zornig geworden und habe nach einem heftigen Streit meine Sachen gepackt."
Luca unterbrach sich für einen Moment. Traurig schaute er zu Boden. Für geraume Zeit blieb es still. <b>Von Dimtri erzähle ich ihnen noch nicht. Es reicht, wenn der Magierrat mich sucht.</b>
Dann schlug Thror plötzlich vor, dass Luca sich bei seinem Meister entschuldigen und die gestohlenen Dinge zurückbringen oder ersetzen solle. Außerdem wollte er mit ihm zum Magierrat gehen, um alles zu klären.
Noch ehe Luca darauf antworten konnte, taten sich die anderen drei etwas abseits zu seiner Runde zusammen und tuschelten miteinander.
Luca rief ihnen zu: "Wenn der Rat mich sucht, kann ich mich nicht stellen. Die lassen mich hängen oder foltern mich mit Zaubersprüchen! Zu denen geh ich nicht, nein! Das geht nicht!" Er griff in seine Weste und holte ein Fläschchen hervor, für die anderen nicht zu erkennen.
<b>Wenn sie mich zu den Magiern schleifen, muss ich das wohl trinken, um zu entkommen. Und dann ... muss ich die Stadt verlassen, so sehr ich es bedauern werde.</b>
<b>Besser ist es, ich erzähle ihnen alles. Es hat wohl keinen Sinn mehr sich zu verstecken. Wenn der Magierrat mich sucht, bin ich geliefert.</b>
"Bevor ich euch erzähle, warum ich mich mit dem Meister gestritten habe, muss ich euch von seinen miserablen alchemistischen Künsten berichten. Vielleicht versteht ihr dann mein Handeln."
Luca wies auf ein paar aus den Tunneln gebrochene Steine. Dort konnte man sich bequem niederlassen, ohne feuchte Stiefel zu bekommen – was jetzt jedoch kaum noch der Rede wert war, denn Thror, Anezka und Adelmund hatten bereits bis zu den Knöcheln im Schmutzwasser gestanden, von den Stiefeln einmal ganz abgesehen.
"Lehrmeister Olgrin ist ein schlechter Alchemist. Er ist wirklich hundsmiserabel, beherrscht nur das Kopieren einfacher Rezepte von wahren Meistern ... und seine Versionen ergeben selten denselben Effekt. Aber er hält sich an die Rezepte, er experimentiert nicht gern. Deshalb missfiel ihm auch meine Art der Studien. Ich habe oft einfach mehrere Rezepte versucht, miteinander zu kombinieren. Der Meister und ich kamen genau aus diesem Grund oft in Streit, denn er wünschte nicht, dass ich seine Zutaten für <i>solch unnütze und lächerliche Experimente verschwnede</i>", äffte Luca Olgrin von der Potznitz nach. Den Tonfall traf er wirklich sehr gut.
"Ich wusste, ich würde wenig Chancen haben, ein wahrer Alchemist zu werden, wenn ich bei Olgrin bliebe, aber er behandelte mich gut. Außerdem hat er mich von meinen garstigen Zieheltern weggeholt. Ich konnte ihm es nicht vergelten, indem ich einen anderen Lehrmeister aufsuchte. So blieb ich bei ihm, aber dennoch nutzte ich manches Mal seine Zutaten auf meine Weise. So kam es vor kurzem, dass ich die beiden Tränke <i>Des Diebes Helfer</i> und <i>Trank der dunklen Nebel</i> miteinander kombinierte. Das Ergebnis war verblüffend. Ich erhielt eine Substanz, die selbst die magischen Augen von Zyranus von mir ablenkten. Einen verbesserten <i>des Diebes Helfer</i>. Ich konnte diese Entdeckung nicht für mich behalten und erzählte meinem Meister davon. Aber er hat es mit einer einfachen Geste abgewiesen. Dann bin ich zornig geworden und habe nach einem heftigen Streit meine Sachen gepackt."
Luca unterbrach sich für einen Moment. Traurig schaute er zu Boden. Für geraume Zeit blieb es still. <b>Von Dimtri erzähle ich ihnen noch nicht. Es reicht, wenn der Magierrat mich sucht.</b>
Dann schlug Thror plötzlich vor, dass Luca sich bei seinem Meister entschuldigen und die gestohlenen Dinge zurückbringen oder ersetzen solle. Außerdem wollte er mit ihm zum Magierrat gehen, um alles zu klären.
Noch ehe Luca darauf antworten konnte, taten sich die anderen drei etwas abseits zu seiner Runde zusammen und tuschelten miteinander.
Luca rief ihnen zu: "Wenn der Rat mich sucht, kann ich mich nicht stellen. Die lassen mich hängen oder foltern mich mit Zaubersprüchen! Zu denen geh ich nicht, nein! Das geht nicht!" Er griff in seine Weste und holte ein Fläschchen hervor, für die anderen nicht zu erkennen.
<b>Wenn sie mich zu den Magiern schleifen, muss ich das wohl trinken, um zu entkommen. Und dann ... muss ich die Stadt verlassen, so sehr ich es bedauern werde.</b>
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fremder Mann
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Re: Auf dem Marktplatz
"Lasst Dimtri da raus", fuhr Luca beinahe aufrausend hervor. Mit Schrecken in den Augen hatte er mit angesehen, wie Anezka die Waffe an seinen Hals gehoben hatte. Ohne Widerstand zu leisten hatte er sich seinen speziellen <i>Diebes Helfer</i> aus der Hand nehmen und sich fesseln lassen. Aber er würde nicht zulassen, dass der Gnomenhexer für seinen Taten mitbüßen sollte.
"Er hat nichts damit zu tun. Es ist alles auf meinem Mist gewachsen. Dimtri hat mir lediglich den Ratschlag gegeben, mich in den Abwasserkanälen zu verstecken. Schon lange redete er auf mich ein, dass meine Ausbildung bei Olgrin ein Fehlschlag sei. Er hält mich für einen begabten Alchemisten, der es weit bringen könnte – wenn ich mir einen anderen Lehrmeister suchte. Aber er hat mich nie dazu gezwungen, mich gegen Olgrin aufzulehnen. Das war allein meine Entscheidung. Bitte, zieht ihn nich unnötig mit in die Sache hinein, er ist mir ein guter Freund geworden. Ich möchte nicht, dass auch er sich vor dem Rat der Magier verantworten muss."
Luca ließ den Kopf hängen. Er zitterte. "Wo bringt ihr mich jetzt hin?", fragte er zögernd und mit besorgtem Blick. Er hatte Angst, das sah man ihm an – aber ob es Angst vor dem Magierrat, den Abgesandten oder seiner Enttarnung war, konnten weder Anzeka, Thror noch Adelmund sagen.
"Er hat nichts damit zu tun. Es ist alles auf meinem Mist gewachsen. Dimtri hat mir lediglich den Ratschlag gegeben, mich in den Abwasserkanälen zu verstecken. Schon lange redete er auf mich ein, dass meine Ausbildung bei Olgrin ein Fehlschlag sei. Er hält mich für einen begabten Alchemisten, der es weit bringen könnte – wenn ich mir einen anderen Lehrmeister suchte. Aber er hat mich nie dazu gezwungen, mich gegen Olgrin aufzulehnen. Das war allein meine Entscheidung. Bitte, zieht ihn nich unnötig mit in die Sache hinein, er ist mir ein guter Freund geworden. Ich möchte nicht, dass auch er sich vor dem Rat der Magier verantworten muss."
Luca ließ den Kopf hängen. Er zitterte. "Wo bringt ihr mich jetzt hin?", fragte er zögernd und mit besorgtem Blick. Er hatte Angst, das sah man ihm an – aber ob es Angst vor dem Magierrat, den Abgesandten oder seiner Enttarnung war, konnten weder Anzeka, Thror noch Adelmund sagen.
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fremder Mann
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Re: Auf dem Marktplatz
Adelmund sog die Luft ein. "Nun, ich bin sicher, man wird uns zum Magierrat vorlassen, wenn wir mit dem Dieb im Gepäck dort auftreten. Allerdings ..." Der Magier warf einen besorgten Blick zu Luca. "Nie zuvor ist eine solche Tat begangen worden und der Magierrat regiert mit recht strenger Hand. Ich kann nicht vorhersagen, was sie mit dem Jungen anstellen werden."
Anezka wandte sich an Luca. Offensichtlich würde Dimtri Bückling nicht so einfach davonkommen. Anezka sah es nicht ein, dass der Gnom einfach verschont bliebe. Luca war noch ein Junge, vielleicht war ihm das Ausmaß seiner Handlung nicht ganz bewusst gewesen. Aber Dimtri hätte es ahnen können. Anezka würde dafür sorgen, dass auch er seine Suppe auslöffelte.
Thror drängte langsam zum Gehen, denn seine Zwergennase lag näher an den Gerüchen der Abwässer als die der anderen. Folglich roch er den Gestank viel früher und weitaus intensiver.
Adelmund gab einen Vorschlag von sich: "Entweder treten wirr jetzt direkt vor den Magierrat oder wir kehren noch einmal zu mir nach Hause zurück und ziehen uns um. Die Nasen des Rates könnten uns den Eintritt verwehren, wenn wir so stinkend um Audienz bitten."
Anezka wandte sich an Luca. Offensichtlich würde Dimtri Bückling nicht so einfach davonkommen. Anezka sah es nicht ein, dass der Gnom einfach verschont bliebe. Luca war noch ein Junge, vielleicht war ihm das Ausmaß seiner Handlung nicht ganz bewusst gewesen. Aber Dimtri hätte es ahnen können. Anezka würde dafür sorgen, dass auch er seine Suppe auslöffelte.
Thror drängte langsam zum Gehen, denn seine Zwergennase lag näher an den Gerüchen der Abwässer als die der anderen. Folglich roch er den Gestank viel früher und weitaus intensiver.
Adelmund gab einen Vorschlag von sich: "Entweder treten wirr jetzt direkt vor den Magierrat oder wir kehren noch einmal zu mir nach Hause zurück und ziehen uns um. Die Nasen des Rates könnten uns den Eintritt verwehren, wenn wir so stinkend um Audienz bitten."
