Sarin kommt von Das Grasland -> Schneetreiben
Wie es Iryan Ferndall gelungen war, eine ganze Armee aus Dunkelelfen und grandessarischen Soldaten abzulenken, blieb ungeklärt. Auf jeden Fall funktionierte es und die Gruppe um Sarin Kasani herum wusste, wann es Zeit war, sich den Toren der Magierstadt sicher nähern zu können. Wo sie alle zunächst mit einer Art Explosion oder ablenkenden Lichteffekten gerechnet hätten, so war es ein lauter Gong, der das Grasland erfüllte und das Lager auf sich aufmerksam machte. Aus dem Schatten der zyranischen Stadtmauer heraus beobachteten die verbliebenen Vier, wie Soldaten allesamt aus den schwarzen Zelten ins Zentrum ihres Lagers strömten.
"Da ist er", murmelte Castus plötzlich und deutete auf eine hagere, hochgewachsene Gestalt, die sich nur durch den Mangel einer Rüstung und den gewaltigen Haarkamm von den übrigen Arrmee-Mitgliedern unterschied. Seine Haare waren ebenso blau wie die des Halbdämonen, der Unterschied lag jedoch in der Art, wie er seine Frisur trug. Heerführer Asmodeus' Haar schien ein einziges Meer blau züngelnder Flammen zu sein. Die Strähnen des Kammes wanden sich schlangenartig in die Höhe. Sie zuckten und tanzten bei jedem Schritt des Feldherrn und erinnerten an ein hungriges Feuer, das sich nach Nahrung streckte. Der Anblick erweckte den Eindruck, dass sein Schopf ein Eigenleben führte. Dann verschwand er zwischen zwei tiefschwarzen Zeltplanen.
Es blieb keine Zeit zu Warten. Mallahall gab das Zeichen und führte die Gruppe an das Stadttor heran ... das gar keines war. Wären nicht allerhand seltsame Konstruktionen in kanonenartiger Form auf einen Teil dieser Mauer gerichtet, die ansonsten nur von einer blauen und einer roten Fackel gesäumt wurde, hätte man sie nicht von anderen Abschnitten der Stadtmauer unterscheiden können. Abgesehen von all den Blutflecken am Gestein und im Schnee. Teilweise fanden sich noch tote Leiber dunkelelfischer Soldaten auf der harten, freigetrampelten Erde. Bei der Lichtmagierin löste der Anblick eher Erleichterung denn Schrecken aus. "Gut", seufzte sie aus. "Das zyranische Verteidigungssystem funktioniert noch und hält die Armee in Schach."
"So viel Tod...", murmelte Castus. Er konnte den Blick nicht abwenden, zugleich schienen ihm die Bilder allein seelische Pein zu verursachen. Er würgte sogar, um den Brechreiz zu unterdrücken. Mall tätschelte seine Schulter. Dann trat sie an die von Brand- und Blutflecken besudelte Mauer heran. Sofort lösten sich zwei Steine wie durch Zauberhand auf. Es handelte sich bei ihnen anscheinend um eine Illusion, hinter der sich ein metallener, langer Schlauch verborgen hielt, der nun wie eine halb aufgerichtete Schlange vor Mallahall zum Schweben kam. Aus dem Ende des Schlauches lugte ihr ein großes, rundes Auge entgegen, in dem sich ihr Antlitz spiegelte. Es erinnerte an eine Glaskugel, in deren Inneren die Magie selbst wie ein Nebelwirbel pulsierte. In den Köpfen aller Umstehenden erklang plötzlich eine hallende Stimme.
"Passwort!", verlangte sie zu erfahren und Sarin verdankte es ihrer geheimnisvollen, namenlosen Freundin aus dem Reich der Nachtelfen, dass sie die Aufforderung nicht einfach als zauberhaftes Raunen abtat. Mallahall, gebürtige Zyranerin, verstand natürlich Melongiar und antwortet in derselben Sprache mit: "Zynracal Zyranus Zinthasia."
"Einlass gewährt", erwiderte die Gedankenstimme. Im nächsten Moment zog sich das Rohr zurück, ließ bei Castus und Cadren fragende Blicke zurück. Mallahall hingegen blieb ruhig und erwartungsvoll stehen. Kurz schimmerte die Stadtmauer auf, dann nickte sie. "Wir können eintreten."
"Eintreten, aber w-? Tantchen?!" Castus' Kinnlade klappte herunter, als Mallahall einfach durch die Stadtmauer hindurch schritt und verschwand. Sie löste sich zwischen dem Gestein in Luft auf. Cadren blinzelte einmal. Er schaute Castus und Sarin an und folgte der Magierin dann schweigend. Obgleich er weder Celcianisch noch Melongiar sprach und gar nicht wissen konnte, dass die Mauer selbst ein Passwort gefordert hatte, schien er von der magischen Schutzbarriere nicht allzu beeindruckt gewesen zu sein. Welche Zauber Shyáner Elfen wohl in ihrer Heimat alle nutzten, dass es ihm fast schon normal erschien? Auch er verschwand einfach. Castus griff schließlich nach Sarins Hand, drückte sie und wagte sich todesmutig mit ihr in das Gestein hinein.
Es fühlte sich für einen Moment kalt und nach leichtem Widerstand an, als müsste man sich einen Weg durch nebelartigen Pudding bahnen. Dann verschwand die Kälte, wich frischer Luft und vor allem der Geräuschkulisse einer Stadt, in der Magie so alltäglich war wie der morgendliche Gang zum Abort. Eine Allee aus derzeit blattlosen, aber mir magischen Lichtern geschmückten Bäume hieß Besucher der Magierstadt Willkommen. Fein säuberlich führte ein Weg aus Pflastersteinen zwischen ihnen hindurch bis zu einem großen, von Statuen und Brunnen dekorierten Platz. Seitlich neben den kahlen, aber magisch erleuchteten Bäumen fand sich ein Markt. Die Stände waren geöffnet. Es wurde gehandelt, als fände draußen vor der Stadt keine Vorbereitung für einen Krieg statt. Auf Gerüsten aus dickem Holz hingen meterweise Bahnen feinst verzierten Stoffes, die die Auslegware vor dem sanften Schneefall schützten. In den Ständen selbst entdeckte Sarin nicht nur Menschen und Elfen. Zwerge, Gnome und sogar ein geheimnisvolles Schuppenwesen, das in dicke Wolle eingepackt war, priesen ihre Waren an. Da gab es Glaskugen auf goldenen und silbernen Gestellen. Dutzende Amulette hingen von den Deckenbalken einiger Stände herab, magische Ringe und anderer Schmuck glitzerten in eckigen Holzschalen. Ein Händler warf soeben etwas aus einem Beutel in die Luft. Es glitzerte wie Sternenstaub und dann drang der Duft von sommerlichen Gärten zu ihnen herüber. An anderer Stelle schwang ein Kunde einen kleinen Zauberstab, aus dem plötzlich Eiskristalle sprühten. Dazwischen gab es aber auch Stände, die einfach nur Nahrungsmittel oder Kleidung boten. Vor einem reihten sich mehrere Puppen auf, auf die feine Roben mit allerlei Zauberzeichen oder Verzierungen drapiert worden waren. Ein magischer Schneider!
Mallahall aber hatte nicht vor, den zyranischen Markt zu betreten. Sie folgte der Allee zum großen Platz hin. Dort fand sich nur ein einziges Gebäude. Es schwebte beinahe in der Luft. Lediglich eine metallene Wendeltreppe führte zu einer Bodenluke empor. Keine Säulen, nichts hielt das Gebäude in der Schwebe, dennoch fürchtete niemand, dass es herab fallen könnte. Es besaß viele Erker und Türmchen, wirkte dadurch wie ein kleines Luftschloss und ein großes Schild an der Fassade verkündete in Melongiar: Die fliegende Schänke.
"Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch oben in der Schänke ausruhen. Oder ihr schaut auf dem magischen Markt vorbei. Vielleicht wäre es für dich sogar ratsam, ins Hospital einzukehren, Castus, mein Schatz." Mallahall wies auf ein großes Gebäude am Ende der Allee und des Platzes. Runde Kuppeldächer ließen es wie einen Palast erscheinen. Kristallfenster reflektierten das Tageslicht und große Kristallkugeln auf Steinpodesten erhellten auf magische Weise den Weg Richtung Eingang. "Ich selbst muss zum Turm der Magier und eine Audienz beim Magierrat erbitten. Beinahe kommt es mir so vor, als habe kein Zyraner die Gefahr von draußen bisher wahrgenommen ... oder aber sie ignorieren sie in all ihrer Überheblichkeit, wie üblich." Mall konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen.
"Werden sie denn auf dich hören, Tantchen?"
"Hoffen wir es. Ich habe ein paar Freunde im Magierrat, aber seit der Sache mit As... mit deinem Vater damals könnten selbst sie nicht mehr allzu gut auf mich zu sprechen sein." Sie straffte ihre Schultern. "Aber versuchen muss ich es. Bitte, vertreibt euch solange die Zeit. Wir sehen uns später in der fliegenden Schänke, in Ordnung? Wenn es gar nicht anders geht, werden wir bei mir zu Hause einkehren müssen." Man musste kein Experte der Menschenkenntnis sein, um die Abscheu in Mallahalls Aussage heraus zu hören. Sie ging jedoch nicht weiter darauf ein, denn die Zeit drängte. Jede Minute, die Iryan allein im feindlichen Lager draußen verbrachte, könnte gefährlich für ihn ausgehen. Und jedes Zögern erleichterte es Asmodeus nur noch mehr, die Magierstadt anzugreifen. So zog Mallahall di Swanviss los, während die anderen drei zurückblieben.
Cadren schaute sich um, ohne groß auf sich aufmerksam zu machen. Er betrachtete zwar all die Eindrücke, die mit magischer Intensität auf sie alle drei herein prasselten, doch konnte er sich keiner anderen Emotion als dem Verlust und die Trauer um seinen Bruder hingeben. Castus hingegen versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Daher fragte er in bemühtem Plauderton: "Wollen wir uns den Markt ansehen oder die Stadt selbst? Hier soll es viele Bücher in der magischen Akademie geben, falls euch das interessiert. Oder wenn ihr Hunger habt, können wir in der Schänke bestimmt etwas abstauben. Leider habe ich gar kein Geld bei mir." Er schmunzelte verlegen. An diesen Umstand hatte wohl selbst Mallahall nicht gedacht.
Wie es Iryan Ferndall gelungen war, eine ganze Armee aus Dunkelelfen und grandessarischen Soldaten abzulenken, blieb ungeklärt. Auf jeden Fall funktionierte es und die Gruppe um Sarin Kasani herum wusste, wann es Zeit war, sich den Toren der Magierstadt sicher nähern zu können. Wo sie alle zunächst mit einer Art Explosion oder ablenkenden Lichteffekten gerechnet hätten, so war es ein lauter Gong, der das Grasland erfüllte und das Lager auf sich aufmerksam machte. Aus dem Schatten der zyranischen Stadtmauer heraus beobachteten die verbliebenen Vier, wie Soldaten allesamt aus den schwarzen Zelten ins Zentrum ihres Lagers strömten.
"Da ist er", murmelte Castus plötzlich und deutete auf eine hagere, hochgewachsene Gestalt, die sich nur durch den Mangel einer Rüstung und den gewaltigen Haarkamm von den übrigen Arrmee-Mitgliedern unterschied. Seine Haare waren ebenso blau wie die des Halbdämonen, der Unterschied lag jedoch in der Art, wie er seine Frisur trug. Heerführer Asmodeus' Haar schien ein einziges Meer blau züngelnder Flammen zu sein. Die Strähnen des Kammes wanden sich schlangenartig in die Höhe. Sie zuckten und tanzten bei jedem Schritt des Feldherrn und erinnerten an ein hungriges Feuer, das sich nach Nahrung streckte. Der Anblick erweckte den Eindruck, dass sein Schopf ein Eigenleben führte. Dann verschwand er zwischen zwei tiefschwarzen Zeltplanen.
Es blieb keine Zeit zu Warten. Mallahall gab das Zeichen und führte die Gruppe an das Stadttor heran ... das gar keines war. Wären nicht allerhand seltsame Konstruktionen in kanonenartiger Form auf einen Teil dieser Mauer gerichtet, die ansonsten nur von einer blauen und einer roten Fackel gesäumt wurde, hätte man sie nicht von anderen Abschnitten der Stadtmauer unterscheiden können. Abgesehen von all den Blutflecken am Gestein und im Schnee. Teilweise fanden sich noch tote Leiber dunkelelfischer Soldaten auf der harten, freigetrampelten Erde. Bei der Lichtmagierin löste der Anblick eher Erleichterung denn Schrecken aus. "Gut", seufzte sie aus. "Das zyranische Verteidigungssystem funktioniert noch und hält die Armee in Schach."
"So viel Tod...", murmelte Castus. Er konnte den Blick nicht abwenden, zugleich schienen ihm die Bilder allein seelische Pein zu verursachen. Er würgte sogar, um den Brechreiz zu unterdrücken. Mall tätschelte seine Schulter. Dann trat sie an die von Brand- und Blutflecken besudelte Mauer heran. Sofort lösten sich zwei Steine wie durch Zauberhand auf. Es handelte sich bei ihnen anscheinend um eine Illusion, hinter der sich ein metallener, langer Schlauch verborgen hielt, der nun wie eine halb aufgerichtete Schlange vor Mallahall zum Schweben kam. Aus dem Ende des Schlauches lugte ihr ein großes, rundes Auge entgegen, in dem sich ihr Antlitz spiegelte. Es erinnerte an eine Glaskugel, in deren Inneren die Magie selbst wie ein Nebelwirbel pulsierte. In den Köpfen aller Umstehenden erklang plötzlich eine hallende Stimme.
"Passwort!", verlangte sie zu erfahren und Sarin verdankte es ihrer geheimnisvollen, namenlosen Freundin aus dem Reich der Nachtelfen, dass sie die Aufforderung nicht einfach als zauberhaftes Raunen abtat. Mallahall, gebürtige Zyranerin, verstand natürlich Melongiar und antwortet in derselben Sprache mit: "Zynracal Zyranus Zinthasia."
"Einlass gewährt", erwiderte die Gedankenstimme. Im nächsten Moment zog sich das Rohr zurück, ließ bei Castus und Cadren fragende Blicke zurück. Mallahall hingegen blieb ruhig und erwartungsvoll stehen. Kurz schimmerte die Stadtmauer auf, dann nickte sie. "Wir können eintreten."
"Eintreten, aber w-? Tantchen?!" Castus' Kinnlade klappte herunter, als Mallahall einfach durch die Stadtmauer hindurch schritt und verschwand. Sie löste sich zwischen dem Gestein in Luft auf. Cadren blinzelte einmal. Er schaute Castus und Sarin an und folgte der Magierin dann schweigend. Obgleich er weder Celcianisch noch Melongiar sprach und gar nicht wissen konnte, dass die Mauer selbst ein Passwort gefordert hatte, schien er von der magischen Schutzbarriere nicht allzu beeindruckt gewesen zu sein. Welche Zauber Shyáner Elfen wohl in ihrer Heimat alle nutzten, dass es ihm fast schon normal erschien? Auch er verschwand einfach. Castus griff schließlich nach Sarins Hand, drückte sie und wagte sich todesmutig mit ihr in das Gestein hinein.
Es fühlte sich für einen Moment kalt und nach leichtem Widerstand an, als müsste man sich einen Weg durch nebelartigen Pudding bahnen. Dann verschwand die Kälte, wich frischer Luft und vor allem der Geräuschkulisse einer Stadt, in der Magie so alltäglich war wie der morgendliche Gang zum Abort. Eine Allee aus derzeit blattlosen, aber mir magischen Lichtern geschmückten Bäume hieß Besucher der Magierstadt Willkommen. Fein säuberlich führte ein Weg aus Pflastersteinen zwischen ihnen hindurch bis zu einem großen, von Statuen und Brunnen dekorierten Platz. Seitlich neben den kahlen, aber magisch erleuchteten Bäumen fand sich ein Markt. Die Stände waren geöffnet. Es wurde gehandelt, als fände draußen vor der Stadt keine Vorbereitung für einen Krieg statt. Auf Gerüsten aus dickem Holz hingen meterweise Bahnen feinst verzierten Stoffes, die die Auslegware vor dem sanften Schneefall schützten. In den Ständen selbst entdeckte Sarin nicht nur Menschen und Elfen. Zwerge, Gnome und sogar ein geheimnisvolles Schuppenwesen, das in dicke Wolle eingepackt war, priesen ihre Waren an. Da gab es Glaskugen auf goldenen und silbernen Gestellen. Dutzende Amulette hingen von den Deckenbalken einiger Stände herab, magische Ringe und anderer Schmuck glitzerten in eckigen Holzschalen. Ein Händler warf soeben etwas aus einem Beutel in die Luft. Es glitzerte wie Sternenstaub und dann drang der Duft von sommerlichen Gärten zu ihnen herüber. An anderer Stelle schwang ein Kunde einen kleinen Zauberstab, aus dem plötzlich Eiskristalle sprühten. Dazwischen gab es aber auch Stände, die einfach nur Nahrungsmittel oder Kleidung boten. Vor einem reihten sich mehrere Puppen auf, auf die feine Roben mit allerlei Zauberzeichen oder Verzierungen drapiert worden waren. Ein magischer Schneider!
Mallahall aber hatte nicht vor, den zyranischen Markt zu betreten. Sie folgte der Allee zum großen Platz hin. Dort fand sich nur ein einziges Gebäude. Es schwebte beinahe in der Luft. Lediglich eine metallene Wendeltreppe führte zu einer Bodenluke empor. Keine Säulen, nichts hielt das Gebäude in der Schwebe, dennoch fürchtete niemand, dass es herab fallen könnte. Es besaß viele Erker und Türmchen, wirkte dadurch wie ein kleines Luftschloss und ein großes Schild an der Fassade verkündete in Melongiar: Die fliegende Schänke.
"Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch oben in der Schänke ausruhen. Oder ihr schaut auf dem magischen Markt vorbei. Vielleicht wäre es für dich sogar ratsam, ins Hospital einzukehren, Castus, mein Schatz." Mallahall wies auf ein großes Gebäude am Ende der Allee und des Platzes. Runde Kuppeldächer ließen es wie einen Palast erscheinen. Kristallfenster reflektierten das Tageslicht und große Kristallkugeln auf Steinpodesten erhellten auf magische Weise den Weg Richtung Eingang. "Ich selbst muss zum Turm der Magier und eine Audienz beim Magierrat erbitten. Beinahe kommt es mir so vor, als habe kein Zyraner die Gefahr von draußen bisher wahrgenommen ... oder aber sie ignorieren sie in all ihrer Überheblichkeit, wie üblich." Mall konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen.
"Werden sie denn auf dich hören, Tantchen?"
"Hoffen wir es. Ich habe ein paar Freunde im Magierrat, aber seit der Sache mit As... mit deinem Vater damals könnten selbst sie nicht mehr allzu gut auf mich zu sprechen sein." Sie straffte ihre Schultern. "Aber versuchen muss ich es. Bitte, vertreibt euch solange die Zeit. Wir sehen uns später in der fliegenden Schänke, in Ordnung? Wenn es gar nicht anders geht, werden wir bei mir zu Hause einkehren müssen." Man musste kein Experte der Menschenkenntnis sein, um die Abscheu in Mallahalls Aussage heraus zu hören. Sie ging jedoch nicht weiter darauf ein, denn die Zeit drängte. Jede Minute, die Iryan allein im feindlichen Lager draußen verbrachte, könnte gefährlich für ihn ausgehen. Und jedes Zögern erleichterte es Asmodeus nur noch mehr, die Magierstadt anzugreifen. So zog Mallahall di Swanviss los, während die anderen drei zurückblieben.
Cadren schaute sich um, ohne groß auf sich aufmerksam zu machen. Er betrachtete zwar all die Eindrücke, die mit magischer Intensität auf sie alle drei herein prasselten, doch konnte er sich keiner anderen Emotion als dem Verlust und die Trauer um seinen Bruder hingeben. Castus hingegen versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Daher fragte er in bemühtem Plauderton: "Wollen wir uns den Markt ansehen oder die Stadt selbst? Hier soll es viele Bücher in der magischen Akademie geben, falls euch das interessiert. Oder wenn ihr Hunger habt, können wir in der Schänke bestimmt etwas abstauben. Leider habe ich gar kein Geld bei mir." Er schmunzelte verlegen. An diesen Umstand hatte wohl selbst Mallahall nicht gedacht.