Am Tor zum Nachtelfenreich

Das Tor zu den Nachtelfen ist am Ende der Spiraltreppe und nicht gerade groß und das prunkvollste. Es besteht aus massivem Eisen und einem kleinen Schlitz zum Durchsehen. Nur durch Klopfen und das richtige Kennwort kann man hier eintreten
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Am Tor zum Nachtelfenreich

Beitrag von Erzähler » Dienstag 19. Juni 2012, 23:07

Eáránë kommt von Mentáras Anwesen -> Berichterstattung

Nachdem sie all ihre Sachen aus Akáis Haus heraus geholt und hoffentlich wieder abgeschlossen hatte - obwohl, würde es den Nachtelfen überhaupt stören? - hatte sich Eáránë auf den Weg zum Stadttor gemacht. Diesen kannte sie inzwischen und mithilfe von Wolfs ausgeprägtem Spürsinn würde sie sich nicht einmal im Reich der Nachtelfen verlaufen. Das Tor kam in Sicht. Von der Innenseite machte es einen weitaus weniger gewaltigen Eindruck, denn hier sah man die dicken Riegel und Eisenverstärkungen, die von außen nahezu unsichtbare waren. Da fiel das Tor bei all den Steinverzierungen ohnehin nicht groß auf. Von innen aber erkannte man das viele dunkle Holz, mit dem es verarbeitet worden war. Vermutlich stammten die Hölzer aus dem Arus, der ja direkt an der Oberfläche lag. Wenn im Nachtelfenreich etwas aus Holz bestand, konnte man davon ausgehen, dass es von den Bäumen des Arus stammte. Die Stadtherrin schickte manchmal ganze Trupps nach oben, um in der Nacht Kiefern zu fällen oder sogar bis zum Kloster zu reisen, um dort mit den Mönchen und Priestern zu handeln. Diese gottgläubigen Menschen kannten im Gegensatz zu vielen anderen Celcianern das Volk der Nachtelfen recht gut.

"Willst du nach draußen?", wurde Eáránë plötzlich von einem der Torwächter gefragt. Offenbar langweilte sich dieser, er hatte ja auch keine allzu große Aufgabe. Selten kam es vor, dass sich Nachtelfen an die Oberfläche wagten und nicht immer wurde eine Truppe zum Bäumefällen hinaus geschickt. Da sein Kamerad derzeit in ein kleines Seitenhaus beim Tor ging, um sich zu erleichtern, war bei ihm ziemliche Langeweile aufgekommen. Eáránë bot da nicht nur einen hübschen Anblick, sondern auch gleich eine nette Abwechslung - falls sie sich darauf einließ, mit ihm zu sprechen. Um hinaus zu kommen, musste sie ihm zumindest das Passwort nennen. Kannte sie den Code? Es gab Nachtelfen, denen er nicht geläufig war. Vor allem die Jüngeren und Kinder wurden so früh noch nicht mit der Parole vertraut gemacht. Sie sollten sich an der Oberfläche nicht unnötig in Gefahr begeben.

Endlich tauchte Akái auf. Er winkte mit einem Bündel, aus dem kleine Holzstöcke mit Federn an den Enden ragten. Pfeile in einem Köcher. Schnellen Schrittes kam er zu Eáránë und Wolf gelaufen. "Wir sind soweit und können gleich aufbrechen. Ich habe dir Pfeile mitgebracht, wie du es wolltest. Das sind ganz besondere Pfeile, von einem Schattenmagier mit Magie gespeist. Wenn sie den Feind nicht treffen, erzeugen sie kleine Zonen der Dunkelheit. Damit kann man ihn zumindest bei einem Fehltreffer noch überraschen." Er drehte sich zu dem Torwächter um, dessen Kollege soeben das Toilettenhäuschen verließ. Ohne große Erklärung sagte Akái: "Blut für Blut."
Der Wachmann nickte. Das war die Parole. Er öffnete das Tor.
"Bevor wir hinaus gehen", setzte Akái noch einmal an und überreichte Eáránë den Pfeilköcher mitsamt Munition, "du meintest, ich kann dich alles zu deinem Kristall fragen. Warum ist er jetzt schwächer als zuvor? Hat der Kristall an magischer Kraft eingebüßt, die man zurückholen könnte? Falls ja, wie?" Plötzlich lachte er, winkte ab. "Erzähl es mir und dann geb ich dir ein paar Antworten zu unserem Berufsweg. Schließlich bist du jetzt meine Schülerin und hast eine Menge zu lernen."
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Eáránë Fëfalas
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Re: Am Tor zum Nachtelfenreich

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Mittwoch 20. Juni 2012, 21:02

Während Akái in der Kaserne war, um zum einen den Befehl der Stadtherrin weiter zu geben und zum anderen Eáránë neue Pfeile zu besorgen, holte die junge Nachtelfe ihre Sachen aus dem Haus des Spions. Sie schloss noch ab und legte ihn in das Versteck zurück, wo er zuvor von dem Nachtelf zurückgelassen wurde. Gemeinsam mit Wolf ging sie dann zum Stadttor um dort auf ihn zu warten. Von innen sah das Tor nicht ganz so erstaunlich und gewaltig aus. Eáránë mochte es zwar auffallen, aber sie störte sich keineswegs daran. Zwar hatte sie es wahrgenommen, doch beachtete sie das Tor nicht weiterhin, sollte es doch seinen Zweck erfüllen, Eindringlinge aus der Stadt zu halten und nicht einfach nur prunkvoll auszusehen.
Die Diebin stand dort eine kurze Weile, war ein wenig in Gedanken versunken als sie von dem einen Torwächter angesprochen wurde. “Ja, ich möchte nach draußen. Aber ich warte auf meinen Gefährten, er müsste bald da sein.” Antwortete die junge Nachtelfe freundlich und lächelte den Wächter an. “Darf ich dich fragen, wie oft du schon oben warst?” Fragte sie zwar recht zurückhaltend, aber dennoch neugierig. Sie wusste ja nicht wie viele von den nachhelfen nach draußen gingen und wenn ja wie häufig. Und ein kleiner Smalltalk konnte ja nicht schaden.
Nach einiger Zeit kam dann auch schon Akái und hielt einen Köcher mit Pfeilen in seinen Händen. Als er bei ihr angekommen war, erklärte er, was es für Pfeile seien. “Danke sehr!” Sie umarmte ihn und nahm dann den Köcher entgegen. Während er ihr erzählte, dass diese Pfeile mit Schattenmagie versehen waren. Die junge Nachtelfe nahm einen von ihnen heraus und betrachtete diesen, er sah wie ein gewöhnlicher Pfeil aus. Da fragte sie sich, wie das wohl ging und ob man dies mit jedem Gegenstand tun konnte. Das schien wirklich sehr interessant. Und etwas sehr praktisches! Vielleicht sollte sie herausfinden wie man das macht, damit auch sie ihre Pfeile verzaubern konnte.
Akái wandte sich dann an den Torwächter und nannte diesem das Passwort. Eáránë horchte auf, wiederholte es in ihren Gedanken, um es sich einzuprägen. Blut für Blut.

"Bevor wir hinaus gehen", "du meintest, ich kann dich alles zu deinem Kristall fragen. Warum ist er jetzt schwächer als zuvor? Hat der Kristall an magischer Kraft eingebüßt, die man zurückholen könnte? Falls ja, wie?", "Erzähl es mir und dann gebe ich dir ein paar Antworten zu unserem Berufsweg. Schließlich bist du jetzt meine Schülerin und hast eine Menge zu lernen."


Die junge Nachtelfe nickte leicht, als ihr Begleiter ihre Worte erläuterte, dass er sie alles über den Kristall fragen konnte. Ohne zu zögern stellte er seine wohl wichtigsten Fragen. Sie hielt eine kurze Weile inne, schien noch einmal genauer darüber nachzudenken, was sie selbst wusste, um ihm möglichst seine Fragen beantworten zu können. „Warum die Kristalle schwächer sind, kann ich dir leider nicht genau sagen. Ich weiß nur, dass sie ihre Form verändert haben und sie in ihrer jetzigen Form schwächer sind als zuvor. Ob dies wieder rückgängig gemacht werden kann oder gar wie, kann ich dir leider nicht sagen. Auch ich weiß nicht sonderlich viel über die Kristalle. Uns wurde auch nicht viel erzählt. Es könnte sein, dass meine Freundin Miriel etwas mehr darüber in Erfahrung gebracht hatte, aber versprechen kann ich es nicht.“ Eáránë erinnerte sich. Die Begegnung mit der sehr temperamentvollen Menschenfrau. Immerhin hatte diese sie und Lyrien dazu überredet ihr bei der Suche der Kristalle zu helfen. Sie wusste definitiv besser bescheid als Eáránë. Da fiel ihr Viramyl ein. Der Elfenmagier. Dieser wusste bestimmt so gut wie alles über die Kristalle. Doch war er kurz vor dem Brand der Schenke verschwunden. Und wo er sich sonst aufhielt, wusste sie nicht. Immerhin war er plötzlich auf der Stillen Ebene aufgetaucht, mit ein paar anderen… Es waren keine Kristallträger unter ihnen gewesen, doch erinnerte sich die Nachtelfe noch dunkel an sie. Einer von ihnen wurde mit ihr entführt. Ob diese wussten, wo man den Elfenmagier auffinden konnte? Selbst wenn sie es wüssten, die junge Diebin würde dann vor der nächsten Hürde stehen: Wie konnte sie denn diese Gruppe aufsuchen? Außerdem konnte sich die Nachtelfe nicht sicher sein, ob diese Gruppe überhaupt noch zusammen war. Immerhin wurden sie auf der Stillen Ebene auch getrennt. Ob sie wieder zusammenfanden oder nicht, das wussten nur sie selbst und die Götter. Die Euphorie, die im Gesicht der jungen Frau zu sehen war, als sie über Viramyl nachdachte verschwand immer mehr. Sie seufzte enttäuscht. „Da hätte ich eine Möglichkeit gehabt, eventuell mehr über diese Kristalle zu erfahren… Und dann so was.“ Sprach sie eher zu sich selbst. „Wobei…“ Zernaus! Er war ja so was wie der Geist des Kristalls oder so. Er wusste bestimmt von allen am meisten! „Warum ist mir das nicht gleich eingefallen?!“ Die junge Frau haute sich leicht gegen die Stirn. Dann wandte sie sich an Akái. „Man kann ja die Kristalle selbst fragen! Na ja.. Ob es bei den anderen Kristallen genauso ist, weiß ich nicht, aber ich nehme es mal so an.“ Nicht nur Akái, auch der Torwächter schien etwas verwirrt zu sein. Beide schauten sie mit fragenden Blicken an. Kurz sah sie zwischen den beiden hin und her, bis ihr Blick wieder bei ihrem Mentor stehen blieb. „ Es hatte einen bestimmten Grund, weshalb ich sagte, dass die Kristalle ihren eignen Willen haben. Zu mindest ist es bei meinem so. Weil es wortwörtlich so ist. Es sind nicht nur einfach willenlose magische Gegenstände. Sie sind… Anders…“ Der Spion schien immer noch leicht verwirrt zu sein. Es hörte sich auch ziemlich abstrakt an. „Es ist sehr schwer zu beschreiben…“ Sagte sie dann etwas leiser und drehte sich dann zu dem schon offnen Tor. "Wir können uns ja unterwegs weiter unterhalten. Sonst kommen wir ja nie voran.“ Die junge Nachtelfe wandte sich lächelnd an den Torwächter. „Auf wieder sehen!“ Verabschiedete sie sich von ihm. Wolf ging schon mal hinaus, wartete aber am Fuß der Treppe auf die anderen beiden.

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Re: Am Tor zum Nachtelfenreich

Beitrag von Erzähler » Freitag 29. Juni 2012, 09:52

Während sie noch auf Akáis Eintreffen wartete, entschloss sich Eáránë, die Zeit mit einem Plausch mit dem nachtelfischen Wächter zu vertreiben. Der Mann freute sich vielleicht darüber, dass man mal mit ihm redete, anstatt ihn den ganzen Tag hier achtlos stehen zu lassen und sich nur an ihn zu wenden, wenn man an die Oberfläche wollte. Und Letzteres kam bei weitem auch nicht so häufig vor, dass er sich damit den Großteil seiner Zeit vertreiben könnte. Aber die Stadtherrin bezahlte ihn für diese Aufgabe und so konnte er seine Familie ernähren. Deshalb beklagte man sich auch nicht, sondern ging dem Befehl nach. Aber er freute sich wirklich, von Eáránë angesprochen worden zu sein, weshalb er ihr auch recht schnell antwortete: "Dürft Ihr. Ich war erst drei oder vier Mal oben und auch nur bis zum Rand des Steingebildes, das die Stufen hier herunter umrundet. Nachtelfen sollten meiner Meinung nach nicht zu lange oben sein. Seht Ihr das hier?" Er krempelte den Ärmel seines Kettenhemdes etwas hoch, anschließend den Stoff der Nachtelfen. Darunter kamen mehrere rundliche Narben zum Vorschein, die wie Pocken ausschauten. "Das sind Rückstände der Pusteln, die ich bekommen habe, als ich einmal ohne den schützenden Stoff und bei Tag nach oben bin. Sie erinnern mich daran, dass ich hier sein sollte. Unten, wo die Sonne nicht brennt." Er schob Kleidung und Rüstung wieder an den angestammten Platz. Gerade rechtzeitig, als Akái endlich eintraf. Er ließ sich mit Hilfe des Passwortes das Tor öffnen und nahm Eáránë mit hinaus, wo die gigantische Steintreppe in scheinbar endlosen Stufen an die Oberfläche führte. Hier konnten sie sich ungestört unterhalten, ohne dass neugierige Ohren etwas davon mitbekamen.
Wolf ging voraus. Er nahm immer gleich zwei Stufen auf einmal, sprang sie hinauf und schaute hin und wieder hechelnd zurück, ob seine Gefährten ihm auch brav folgten. "Diese Miriel ... wer ist sie und wo könnte sie stecken?" Ob Akái persönliches Interesse an dieser Antwort hatte, ließ er nicht durchblicken. Er stellte Fragen, damit er es Mentára Tronás würde erklären können, wenn er erneut mit ihr in Kontakt trat. Denn sie wäre mehr als interessiert. Die Kristalle hatten vereint geholfen, die dunklen Wolken zu vertreiben, welche damals das gesamte östliche Celcia bedroht hatten. Natürlich strebte jeder nach solcher Macht und sei es nur, um das eigene Heim zu verteidigen. Das Problem war, dass man über diesen Gedanken hinaus ging, sobald man eine solche Macht erst einmal besäße. Es wunderte den Spion lediglich, dass Eáránë diese Schattenmacht ganz offensichtlich nicht missbrauchte. Sie war eine gute Elfe, entschied er. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, weitere Informationen zu sammeln, denn wozu wäre er sonst Spion? Und seine Gefährtin konnte es zudem noch offen ausfragen! Doch dazu kam es nicht.
Verwundert blickte Akái neben sich, wo Eáránë mehr zu sich selbst murmelte als mit ihm sprach. Sie plapperte seltsame Sätze vor sich her. Der Nachtelf konnte längst nicht mehr folgen. Aber er schwieg und beobachtete. Es war besser, andere nicht zu unterbrechen und einfach zu schauen, was sich ergab. Spione waren nicht dazu da, in das Schicksal aktiv einzugreifen. Sie notierten sich nur sämtliche Details im Geiste, um sie an entsprechender Stelle und zu gegebenen Zeitpunkt preis zu geben. Und so wurde dem Elfen offenbart, dass man mit den Kristallen selbst kommunizieren konnte. "Das funktioniert? Du überraschst mich immer wieder. Dann sprich zu deinem Kristall. Frag ihn aus."
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Eáránë Fëfalas
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Re: Am Tor zum Nachtelfenreich

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Montag 3. September 2012, 21:22

Die Nachtelfe begann eine Unterhaltung mit dem Wächter. Wieso auch nicht? Sie fragte ihn, ob er schon mal draußen war und er zeigte ihr sogar seine Wunden. Diese Narben schockierten sie schon, denn sie hatte dies selten gesehen. Es war schon irgendwie traurig, wie gefährlich es für dieses Volk war, bei Tag draußen herumzuwandeln. Dementsprechend war es auch nicht verwunderlich, dass er der Meinung war, dass Nachtelfen nicht nach oben gehörten. “Es ist sehr schade.” Eáranë machte eine kurze Pause. “Denn es gibt wirklich wunderschöne Orte dort draußen.” Lächelte sie den Mann freundlich an. “Besonders würde ich das Reich der Zwerge empfehlen! Dort sind Nachtelfen vor der Sonne geschützt, dieses Volk ist außerordentlich freundlich und es ist ein atemberaubender Anblick dort. Das Reich gehört wohl mitunter zu den schönsten. Solltet Ihr die Möglichkeit haben, dorthin zu reisen, dann ergreift sie. Oder wenn ihr einen Abenteurer kennt und er noch nicht dort war, dann könnt Ihr diese Empfehlung weiterreichen. Doch wäre es besser bei… Ruhigeren Zeiten dorthin zu reisen.” Die junge Nachtelfe schien kurz in ihre Gedanken zu versinken. Nach wenigen Minuten seufzte sie leise und sah den anderen Nachtelf lächelnd an. “Leider gibt es so viele Gefahren. Aber je nachdem kann es zu einem interessanten Abenteuer werden. Manchmal aber auch sehr anstrengend.” Wieder seufzte sie. Dieses Mal war es aber mehr wehklagend.

Als Akái dann auftauchte fing die Diebin wieder an fröhlicher zu lächeln. Zumal sie sich sehr darüber freute, dass er ihr einen Köcher mit Pfeilen mitbrachte. Zudem waren es besondere Pfeile. Sie bedanke sich herzlich bei ihm und umarmte ihn. .Der Spion fragte sie nach dem Kristall und sie zögerte kaum und erzählte ihm das was sie wusste. Bevor die Nachtelfe durch das Tor ging, verabschiedete sie sich von dem Wächter und wünschte ihm noch viel Erfolg. Wolf war vorausgegangen, Akái und Eáránë folgten ihm. Der Nachtelf fragte dann nach Miriel. Die junge Frau zögerte ein wenig bevor sie ihm antwortete. “Nun ja. Miriel gehört zu meinen engsten Freunden. Sie wurde nach Zyranus gebracht, denn sie wurde beim Brand der Schenke so stark verletzt, dass man sie in Pelgar nicht mehr behandeln konnte. Dies wurde uns gesagt. Und das ist das letzte, was ich von ihr hörte. Ob sie es überlebt hat und wie es ihr nun geht, ob sie noch in Zyranus ist, das weiß ich nicht.” Tränen sammelten sich in ihren leuchtenden Augen. Mit dem Ärmel ihres Mantels wischte sie sich die Tränen aber wieder weg. “Ihr wird es schon gut gehen! Sie ist sehr stark!” Ein trauriges Lächeln umspielte ihre roten Lippen. “Verspreche mir, dass du aber der Stadtherrin nichts von meinen Freunden erzählst! Ich habe dir alles im Vertrauen gesagt. Und es ist schon gefährlich genug in dieser Welt. Besonders jetzt. Und ich möchte meinen Freunden nicht unnötiger Gefahr aussetzen.” Nein, sie versteckte ihr Misstrauen gegenüber der Stadtherrin nicht. Aber sonderlich verwunderlich war es nun auch nicht.

Eáránë kamen aber ganz schnell andere Gedanken. Sie überlegte selbst, wie man mehr über die Kristalle erfahren konnte. Sie murmelte vor sich hin und sprach auch mehr mit sich selbst. Dann fiel es ihr wie Schuppen vor den Augen. Sie konnte ja Zernaus fragen. Wie ein Geistesblitz sprach sie ihren Gedanken auch laut aus, dieses Mal auch mehr zu ihrem Gefährten gewandt. Ihr Begleiter war sichtlich überrascht, dass sie mit ihrem Kristall kommunizieren konnte, verlangte dann aber, dass sie ihn ausfragte. “Ich werde ihn bestimmt nicht einfach so ausfragen. Und besonders nicht zum Interesse dieser Stadtherrin! Außerdem muss ich dir offen sagen, dass es mir nicht gefallen hat, wir ihr beide gesprochen habt. Ehrlich gesagt missfällt mir das alles hier ziemlich. Vor allem dieser Kerl wo wir hingehen. Ich vertraue Mentára nicht. Sie ist viel zu gierig nach Macht. Und ungern vertraue ich ihr etwas von den Kristallen an. Und Akái, auch wenn du ihr Spion bist heißt es noch lange nicht, dass du ihr alles von mir erzählen kannst und sollst was ich dir anvertraue. Es mag naiv sein, dass ich dir so vieles offen erzähle und besonders naiv mag es von mir sein, dass ich dir vertraue. Doch warne ich dich, du solltest mein Vertrauen nicht ausnutzen! Ich kann nämlich auch ganz anders.” Sie sah ihm ernst in die Augen. “Mentára gehört nicht zu den Herrschern, denen man alles erzählen kann und sollte.” Die junge Nachtelfe sah wieder nach vorn und ging weiter. “Erzähle mir alles über den Kerl, zu den wir hingehen.” Der Tonfall war sehr ernst und verlangend. Doch sah sie ihr volles Recht darin, alles erzählt zu bekommen was sie betrifft. Und dies schien im entferntesten Sinne nicht nur sie selbst zu betreffen.

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Re: Am Tor zum Nachtelfenreich

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 13. September 2012, 09:36

Es geht weiter bei Der Wald Arus -> Reise durch den Arus
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