Die nächste Etappe

Dieser prächtige Wald liegt im Norden Celcias. Der Fluss Tangros lässt dieses Gebiet blühen. Ein einsamer Priester ließ sich in diesem Wald nieder und erbaute ein Kloster, aber auch die Nachtelfen blieben nicht ohne Taten.
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Eleyna d'Yaincre
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Donnerstag 29. Juli 2021, 20:37

Eleyna war nicht entgangen, dass Lauryn und der Mensch sich etwas annäherten. Immer wenn sie am Abend ans Feuer kehrte, hörte zumindest Rodrick bewusst auf zu sprechen und vergrub sich indes in eisernem Schweigen. Anscheinend hatte sie die Wirkung derzeit auf die männlichen Reisegefährten. Ihr war es einerlei. Sie mühte sich nicht mehr ab, um Rodrick von ihrer Unschuld zu überzeugen, was ohnehin im Beisein der anderen gefährlich wäre und so war es ihr lieber, dass er sauer auf sie war oder sie schlichtweg nicht leiden konnte. Es zeichnete das Bild, das sie brauchte und Lauryn kümmerte sich sehr gut um ihn, sodass sie guter Dinge war, dass er es lebend zu Arrond schaffen würde. Ob Arrond auch davon ausging, dass sie sie verraten hatte? Eleyna kam dieser Gedanke oft in letzter Zeit und sie musste fast davon ausgehen. Aus Sicht der Menschen war es auch nur folgerichtig. Doch sie war schlicht nicht eingeweiht. Als sie davon erfahren hatte, dass Morgeria so etwas plante und auch Pelgar nicht verschont blieb, da liefen die Angriffe bereits. Sie erinnerte sich gut daran, wie ihre Mutter ihr mit leuchtenden Augen davon erzählt hatte, als sie ihren Pflichtbesuch bei ihr, für den Schein, ableistete. Eleyna ertrug diese Momente kaum, wenn sie ihrer Mutter im Anwesen der de'Yaincre an der langen Tafel gegenüber saß und ihre Platituden über das geeinte Celcia hörte, wenn die dunkle Armee sich überall eingenistet hatte und von innen heraus wie ein Geschwür jedes andere Volk unterjocht hatte.
Doch die Menschen in Pelgar zu warnen wäre schlicht unmöglich gewesen. Eleyna hatte bis dahin einen guten Job gemacht, doch von Morgeria nach Pelgar zu kommen, ob nun per Vogel oder Pferd, um eine Nachricht zu überbringen war ihr unmöglich gewesen. Doch das alles brauchte jemand wie Rodrick nicht zu erfahren. Er sollte gesund werden und alles weitere, würde sich vielleicht weisen. Eleyna fragte Lauryn ebenso wenig aus, wie nach Laogh. Dafür war sie selber nicht schamlos genug und die kleine Elfe war die einzige gute Seele hier und die wollte Eleyna ihr auch lassen. Sie hätte es nicht verdient gehabt mit in diese Geplänkel von verletzten Eitelkeiten oder Gefühlen und Politik gezogen zu werden. Zudem war Eleyna noch nie eine Plaudertasche gewesen. Gerade in ihrem Metier wäre das wohl auch wenig dienlich gewesen. Die Spionin setzte sich oft genug abseits der verbliebenen Reisegefährten, um wachsam ein Auge zu werfen oder auch einfach ihren Gedanken nachzuhängen. Dass sie dem Schatten so sehr die Laune verhagelt hatte, machte sie spätestens nach dem fünften Tag stutzig und nachdem er dann vier weitere Tage nicht am Geschehen teilnahm, sauer. Er musste endlich damit aufhören und sie nahm sich definitiv vor, mit ihm zu reden. Ob er nun wollte oder nicht.

So wartete Eleyna, bis sich die inzwischen eingependelte Abenddynamik am Feuer ausgebreitet hatte und sie sich wieder absetzen konnte. Sie überließ Lauryn und Rodrick ihren Gesprächen und verabschiedete sich nur kurz und knapp und teilte mit, dass sie bald wieder da wäre, bevor sie den Weg ins Unterholz nahm. Die letzten beiden Nächte hatte sie nach dem Schatten gesucht, musste aber erfolglos abbrechen, bevor sie sich die ganze Nacht um die Ohren schlug oder die anderen schutzlos ausgeliefert wären. Heute Nacht jedoch, hatte sie den Weg schneller hinter sich gebracht und pirschte sich nicht unbedingt an, als sie plötzlich die Bewegung wahrnahm. Sie hatte kaum damit gerechnet, dass sie ihn heute finden würde, also verharrte sie wo sie war, falls es sich bei dem Schemen um etwas oder jemand anderes gehandelt hätte. Doch bevor sie das gesuchte Subjekt verifizieren konnte, war er verschwunden. Sie spannte sich an, lauerte auf jede Bewegung, die prompt in ihrem Augenwinkel erfolgte. Eleyna spürte die kräftige Wucht, bevor sie ihres Atems beraubt wurde, als sie mit dem Rücken gegen den Baumstamm prallte. Ihr entwich die Luft aus dem Brustkorb und sie spürte augenblicklich den kleinen spitzen Ast in ihrem Rücken. Sie verzog gequält das Gesicht, regte sich minimal und entlastete die kleine Stelle. Dann schaute sie Laogh ins Gesicht und lächelte kurz. Seine Erwiderung zeigte jedoch, dass er ebenso wenig Lust auf ihre Anwesenheit hatte, wie der Mensch. Eleyna behielt das Lächeln dennoch subtil um die Lippen herum. „Wo ich hingehöre?“, wiederholte sie seine Worte und hob belustigt die Augenbrauen.„Weißt du wie weit das ist?“, fügte sie an und machte deutlich, dass sie um einen lockeren Tonfall bemüht war. Seine abwehrende Haltung unterstrich er, als er sie losließ und ihre Hände von seinen Handgelenken rutschten. Eleyna harrte einen Moment am Baum aus und wandte den Kopf, während er ging. Kurz wanderte ihre Hand auf ihren Rücken. Sie befühlte ihre Haut und spürte eine leichte Wunde. Ihre Finger waren minimal mit Blut benetzt, doch sie würde später Lauryn bitten, eine Salbe drauf zu schmieren, sofern sie das, was sie vor hatte überleben würde.
Die kleine Hautwunde ignorierend, sah sie ihm nach und er hatte inzwischen einen kleinen Vorsprung. Eleyna seufzte hörbar und kam ihm dann nach, ohne sich sonderlich Mühe zu geben, leise zu sein. „Nun bleib schon stehen und rede mit mir.“, rief sie ihm nach. „Meinst du nicht, dass 9 Tage völlig ausreichen, um deinen Standpunkt klar zu machen?“, fragte sie und kletterte über einige Wurzeln im Boden. „Durchhaltevermögen hast du ja, das kann ich nicht leugnen..“, witzelte sie und versuchte es tatsächlich weiter mit einer gewissen Lässigkeit. Als er immer noch nicht anhielt, schloss sie zu ihm auf und berührte ihn am Arm. „Bleib endlich stehen verdammt noch mal.“, wurde sie etwas eindringlicher und seufzte dann abermals. „Wie kann man nur so stur sein?!“. Sie blieb stehen und verschränkte die Arme. „Im Ernst, du kannst doch nicht der Gruppe fernbleiben, weil du sauer auf mich bist.“, setzte sie nach und funkelte ihn herausfordernd an, wenn er es denn sah. „Ich weiß nicht, ob ich das zulassen kann.“, erneut könnte er ein leichtes Grinsen hören und trotzdem schwang eine leichte Herausforderung mit.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Freitag 30. Juli 2021, 20:38

Eigentlich wollte die Elfe niemanden ausschließen und wäre es allein nach ihr gegangen, hätten sie jeden Abend zu viert gesellig beisammen sitzen können. Doch zu einen suchten die beiden Spione unabhängig voneinander den Abstand und zum anderen konnte sie den Menschen nicht zu seinem Glück zwingen.
Trotzdem machte sie sich stets aufs Neue Gedanken, wie sie diese verfahrene Situation zum Wohlwollen aller auflösen könnte, damit endlich Harmonie in ihrem Umfeld herrschen konnte. Zu einer Lösung war sie jedoch bedauerlicherweise noch nicht gekommen.
Allerdings schien der Verletzte allmählich Zutrauen zu ihr zu fassen und so versuchte sie an diesem Abend, als sie wieder unter sich waren, sich vorsichtig an das Thema heran zu tasten, warum er gegenüber der Mischlingselfe so brummig und schweigsam war. Es dauerte zwar, doch schließlich bekam sie durchaus ein paar Informationen.

Besagte Mischlingselfe indes schlich sich an den Meister der Schatten selbst heran und bezahlte es auf eine alles andere als sanfte Weise. Er war noch immer nicht gewillt, sich Gesellschaft leisten zu lassen und von dieser Person, die ihn ernsthaft enttäuscht hatte, erst recht nicht. So war sein Griff sogar eine Spur grober und länger als notwendig, um die vermeintliche Gefahr bannen zu können, mit der er sie gegen den Baumstamm drückte.
Wenngleich er sich hätte geschmeichelt fühlen können, dass sie ihn suchte. Ihm war zwar nicht entgangen, dass sie ebenfalls nachts ihre Runden gedreht hatte, in den letzten beiden Tagen war er jedoch weit genug entfernt gewesen, um überhaupt nichts mitbekommen zu können. Nicht umsonst hatte er Lauryn seine Anweisungen zugeflüstert und seiner Stute versprochen, sich bald wieder persönlich um sie zu kümmern.
Draca war eine absolute Diva und duldete nur äußerst selten eine fremde Hand. Da musste er ihr stets erst gut zureden, ehe sie sich dazu bequemte, andere nicht sofort wegzubeißen. Jetzt war er allerdings wieder hier und hatte gesehen, dass es seinem Tier gut ging und die Elfe noch alle Körperteile besaß.
Ob sie inzwischen dem Rappen sein höchstes Ziel gestattet hatte? Er bezweifelte es, denn sie war im Hinhalten beinahe besser als er selbst. Vermutlich einer der Gründe, warum sie eines seiner liebsten Pferde war, das er je besessen hatte und in seinem Leben noch besitzen würde.
Im Moment musste er sich notgedrungen aber auf jemand anderes konzentrieren und schnaubte leise abfällig bei ihrem Konter. "276 Schritte, gemessen an deiner Beinlänge und der Umgebung.", gab er trocken zurück und machte damit deutlich, dass er sehr genau die Entfernung bis zur Lichtung kannte. Daraufhin ließ er sie los und wandte sich ab, um zu demonstrieren, dass er diese Distanz nicht zu verringern gedachte. Im Gegenteil, er wollte weiterhin seine Ruhe und hatte geplant, sich erst am Morgen als Zeichen des Aufbruchs dort wieder blicken zu lassen. Doch anstatt das zu akzeptieren und zu respektieren, verfolgte sie ihn.
In der Dunkelheit verdrehte er die Augen und änderte seine Richtung unbemerkt so, dass sie beide einen Bogen um das Lager machten. Nicht, weil er sie in die Irre führen wollte, sondern weil er den Schutz der anderen trotz allem gewährleisten musste und das konnte er nicht, indem er zuließ, dass sie beide zu weit weg wären. Also musste er notgedrungen so handeln, denn stehen bleiben hatte er nicht im Sinn.
Auf ihre Worte reagierte er vorerst nicht und hätte es auch nicht, wenn sie sich nicht beeilt und tatsächlich den Wagemut besessen hätte, ihn einzuholen und zu berühren. Augenblicklich blieb er stehen, drehte den Kopf leicht und sah dort hin, wo ihre hellen Finger sich auf seiner dunklen Haut abzeichneten. Wäre er in einer anderen Stimmung, hätte er ihr dazu gratuliert, ihn derart zielsicher bei diesen Lichtverhältnissen erwischt zu haben. So hingegen...
"Ich kenne Leute, die hätten jetzt ein kleines Messerchen aus Stiefel oder Korsage in der Hand stecken.", bemerkte er in seinem weiterhin enervierend neutralen Tonfall und spielte dabei deutlich auf sie an. Schließlich wussten sie beide, dass er ihre kleinen Waffenverstecke am Körper kannte.
Wiederholt schnaubte er leise und hob wieder seinen Kopf, wenngleich nicht um sie anzusehen, sondern um stur den Blick nach vorne zu richten. "Und wieso sollte ich das nicht können?", hielt er dagegen und deutete ein Kopfschütteln an.
"Ah, verstehe, du weißt wieder einmal nicht, was du willst. Wankelmütig, wie ich schon festgestellt habe." Diese Worte wären in seinem sonst üblichen, spöttisch-herablassenden Tonfall maximal eine Herausforderung gewesen, zu was auch immer. Jetzt hingegen, bei seiner Ruhe und Neutralität in der Stimme grenzten sie beinahe schon an eine Beleidigung. Oder an eine Mahnung, sich schleunigst Gedanken über sich selbst zu machen und über die eigenen Wünsche Klarheit zu erlangen.
Worauf er hingegen nicht einging, war ihre Haltung und ihre leise Provokation, die er zwar wahrnahm, doch noch längst nicht gewillt war, überhaupt zu beachten. Nein, sein Vorhaben bestand noch immer darin, sie schnellst möglich wieder abzuschütteln und die restliche Nacht für sich zu sein.
Hatte sie ihn mit ihren Worten wirklich derart stark kränken können? Oder hielt er lediglich deswegen Abstand, weil sie deutlich genug gemacht hatte, dass sie diesen selbst haben wollte? War das eine weitere Maske, die zu ihrer Verwirrung diente, oder lag Echtheit in seinem Verhalten? Immerhin hatte er lange durchgehalten, das sprach für letzteres. Auf der anderen Seite hatte er sicherlich auch schon Aufträge hinter sich gebracht, die eine gewisse Zeitspanne lang eine Maskerade erfordert hatten.
Nichts war bei sicher bei ihm, nicht einmal sein Blick oder sein Mienenspiel, sofern man etwas davon zu sehen bekam und er nicht den Vorteil der nächtlichen Dunkelheit auf seiner Seite hatte. Ja, nicht einmal seiner Stimme war anzuhören, was hinter seiner Stirn vorging. Es war schon wieder zum Haareraufen, immer und immer wieder musste dieser Kerl neue Fragen aufwerfen, anstatt endlich mal eine der alten zu beantworten!
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 30. Juli 2021, 22:35

Eleyna rollte die Augen, als er ihr die exakte Entfernung nannte, die es zur Lichtung zurück wäre. "Angeber..“, murmelte sie und meinte dann etwas fester:„Ich meinte auch bis zum Harax.“, löste sie ihre kleine Witzelei auf und sah ihm nach, als er sich davon machen wollte. Kurz nur nahm sie sich die Zeit, um sich selber zu vergewissern, dass noch alles dran war, ehe sie ihm folgte. Ihre Versuche, ihn zum Stehenbleiben zu bewegen, verliefen in der dunklen Umgebung und verhallten ungehört, was sie dazu veranlasste, einen Schritt schneller zu gehen, um ihn einzuholen. Eleyna legte ihre Hand auf seinen Arm, was ihn wenigstens dazu brachte, anzuhalten. Fast rechnete sie schon damit, dass er ihr Vordringen körperlich vergelten würde, doch es blieb bei einem verbalen Konter. Eleyna lächelte bei seinen Worten und verengte dann spitzbübisch die Augen. „Na ob dir so etwas stehen würde?“, fragte sie und fügte an: „Nur zu, wenn es dir dann besser geht.“. Sie ließ ihn dennoch los und richtete sich etwas auf.

Eleyna war längst klar geworden, dass sie ihn weit mehr als nur gekränkt haben musste. Ihr war nur noch nicht ganz klar, wieso es ihn so mitnahm, was sie sagte.
Im Grunde hatte sie sich tatsächlich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt, denn insgeheim dachte sie längst nicht so negativ von ihm, wie sie ihn glauben ließ. Nein, das war ja das Problem. Er weckte in ihr eine Neugierde und eine Schutzreaktion gleichermaßen. Ein Teil von ihr wollte wissen, wer er war, wer er wirklich war, woher er die Narbe hatte, woher er kam und was ihn wahrhaftig bewegte. Und das alles nach der kurzen Zeit und einer Zeit, die kaum etwas Raum für Privates geboten hatte. Sie wusste einfach nicht, weshalb er in ihr diese Neugierde weckte. Der andere Teil jedoch, wollte sich so weit und so schnell von ihm entfernen und ihn mit allen Mitteln auf Abstand halten.
Er hatte Recht, sie war wankelmütig und das war im Grunde eher untypisch für sie. Eleyna wusste grundsätzlich wohin es für sie ging- bis sie Laogh begegnete. Nun wusste sie auf einmal gar nichts mehr, musste sich treiben lassen und hatte keinerlei Handhabe. Sie fühlte sich unsicher und verwundbar und erfahrungsgemäß fuhren eingekesselte Raubtiere ihre Krallen aus. Bei ihr war das nichts anderes. Sie wollte ihn wegbeißen und war damit so erfolgreich gewesen, dass sie ins Nachdenken gekommen war. Die Spionin musterte Laogh, als er stur geradeaus sah und sie fragte sich, ob er ihr dieses Bild schlicht präsentierte oder ob er wahrhaftig diese Enttäuschung empfand. Nichts an ihm ließ darauf schließen, was er dachte und er teilte es ihr ja auch nicht mit. Es wäre leichter zu ertragen gewesen wenn er sie angebrüllt hätte. Eleyna steckte ihre Hände in ihre Gesäßtaschen und hob die Schultern an. „Ich erfülle damit lediglich dein Klischee über Frauen oder nicht?“, fragte sie und atmete nach einem Moment tief durch. „Hör zu,“, setzte sie ernster an, als noch zuvor und neigte leicht den Kopf, als könnte sie ihm damit einen Blick in ihre Richtung entlocken. „Es tut mir wirklich leid, falls ich dich gekränkt haben sollte.“, setzte sie an und es fiel ihr gar nicht so leicht, diese Worte laut auszusprechen. „Ich.. schätze es war nicht.. fair diese Dinge zu sagen. Es.. steht mir gar nicht zu, über dich zu urteilen. Du wirst deine Gründe haben zu sein wer du bist.". Den letzten Teil nuschelte sie fast schon, denn es fiel ihrer Dunkelelfen-Seite überhaupt nicht leicht, das einzugestehen. Ihre menschliche Seite jedoch, griff ungeniert auf ihre wahren Gedanken und Gefühle zu und ließ sie als Wahrheit in ihre Worte fließen.
Eleyna ging nun um ihn herum und stellte sich vor ihm hin, sodass sie erzwang, dass er sie ansah, zumindest wollte sie das damit erreichen. „Du brauchst nicht mit mir zu reden oder so, aber für Lauryn solltest du wieder am Geschehen teilnehmen. Ich seh doch, dass sie sich das wünscht.“, sie lächelte leicht aufmunternd und zuckte die Schulter. „Und Draca sicher auch.“, fügte sie hinzu, um einen kleinen Trumpf zu spielen. Dann ging sie einen Schritt zurück und löste die Hände aus ihren Gesäßtaschen.„Überlegs dir.“, meinte sie dann versöhnlich und sah sich kurz um. "Also... wo war jetzt nochmal das Lager..?" Tat sie unwissend und warf ihm nochmal einen Blick zu, bevor sie wieder etwas ausgelassener wurde:„Ich werde dann mal die 354 Schritte, gemessen an meiner Beinlänge und Umgebung, zurück gehen wo ich hingehöre.“, griff sie seinen Konter auf und zeigte, dass sie durchaus in der Lage war, solche Informationen zu speichern und sogar weiterzuspinnen. Sie musste also die Schritte gezählt haben, bis sie ihn aufgehalten hatte. Dann nickte sie ihm nochmal zu und würde ihn tatsächlich seine Ruhe gönnen. Sie war gekommen, um sich mit ihm zu streiten. Doch Eleyna hatte gespürt, dass er sich darauf nicht einlassen würde. Er brauchte vielleicht einfach seinen Willen und sie würde dieses Mal darauf eingehen. Vielleicht brachten ihre Worte etwas und er erkannte, dass sie sich tatsächlich Gedanken gemacht hatte oder er blieb bei seiner Marschrichtung. So oder so, hatte sie es wenigstens versucht.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Samstag 31. Juli 2021, 09:53

Wäre er in besserer Stimmung gewesen, hätte er bei ihrem Gemurmel gegrinst, denn es war genau das, was er damit hatte erreichen wollen. Selbst für ihren Nachsatz hätte er die passende Erwiderung gewusst und dennoch schwieg er. Nein, er war nicht in der Stimmung dazu und wenn es nach ihm ginge, würde er es auch nicht mehr in ihrer Gegenwart sein.
Doch sie ließ ihn nicht gehen, verfolgte ihn und wagte es sogar, ihn zu berühren. Mit Fingern, die schon ganz andere Teile an ihm hatten anfassen dürfen. Jetzt hingegen war es unwillkommen und er machte ihr das mit seinen Worten auch deutlich.
Sie hingegen bemühte sich um einen weiterhin scherzhaften Tonfall, was er allmählich mit einer leisen, widerwilligen Anerkennung bedenken musste. Ob sie bewusst seine Methode übernommen hatte? Selbst wenn, bei ihm war es bei weitem nicht so leicht, ihn mit seinen eigenen Waffen anzugreifen, von schlagen ganz zu schweigen, als umgekehrt, denn er hatte dieses Verhalten längst perfektioniert.
So schnaubte er ein weiteres Mal und sagte nichts zu ihrer Kleideranspielung. Wohl aber zu ihrem Nachsatz, denn diesen wollte er deutlicher ausführen, um ihr bewusst zu machen, wie sehr sie mit dem Feuer spielte und das dieses Mal nicht zu ihren eigenen Gunsten. "Manche brauchen Waffen, manche sind selbst die Waffe." Eine Andeutung und zugleich Warnung an sie, es lieber nicht zu übertreiben. Noch hatte er nicht vor, ihr weh zu tun, aber wenn sie ihn dazu zwingen würde, würde er auch nicht zögern. Ganz gleich, was sie miteinander geteilt hatten.
Erneut senkte sich Schweigen zwischen sie beide, wenngleich er dieses Mal abwartete und stur an Ort und Stelle blieb. Solange, bis sie wieder sprach und noch einmal ließen ihre Worte ihn abfällig schnauben. "Ist dem so?", erwiderte er nichtssagend, weil er ihr darauf keine Antwort geben würde. Wäre er ihr wohlgesonnener gewesen, hätte er sich womöglich dazu herabgelassen, ihr den ein oder anderen Hinweis zu bieten, damit sie selbst auf die Wahrheit dahinter käme. So jedoch würde er ihr keinen Millimeter weit entgegen kommen.
Stattdessen war er schon drauf und dran, endlich seinen Weg fortzusetzen, als sie wieder das Wort ergriff. In der Dunkelheit verborgen hob sich seine Augenbraue leicht an und rollte dann ebenso unbemerkt leicht mit den Augen. Nichts war davon mehr zu bemerken, als sie in sein Blickfeld trat und ihm mehr oder weniger die direkte Richtung damit verwehrte.
Langsam senkte sich sein Blick zu ihr herunter und er hörte weiterhin lediglich schweigend zu. Seine Mimik blieb ungerührt und der Nacht angepasst, regelrecht unsichtbar, sodass nichts einen Hinweis darauf lieferte, was in ihm vorging und welche Gedanken er hegte. Er schien auch nicht gewillt zu sein, mit ihr zu sprechen, denn er schwieg eisern.
Solange, bis sie fertig zu sein schien und sich umwandte, um zu gehen. Drei Schritte ließ er sie machen, bis er leise und dafür umso wirksamer das Wort ergriff. "Wer ich bin und wer nicht, ist allein meine Sache."
Kurz ließ er diese Aussage wirken und drehte langsam den Kopf in ihre Richtung, sobald er sich sicher war, dass sie sich zu ihm zurück wandte. Noch immer war kaum etwas von ihm auszumachen, so erfolgreich verschmolz er mit der Umgebung. "Aber von jemandem wie dir hätte ich mir mehr erwartet.", gewährte er ihr nun doch einen kleinen Einblick in den Grund seines veränderten Verhaltens.
Es war auch eine reine Feststellung, keine wirkliches Urteil, weder in die positive, noch in die negative Richtung. Aber er würde ihr auch nicht sofort mehr dazu sagen. Natürlich hätte er das gekonnt, hätte sich erklären können, bis sie gar nicht mehr anders gekonnt hätte als zu begreifen. Nur... er wollte nicht und das aus mehreren Gründen.
Auf der einen Seite hüllte er sich gerne in Geheimnisse und Mehrdeutigkeiten, neugierig darauf, welche Deutung sein Gegenüber wählen würde. Auf der anderen jedoch... nun ja, ihre Worte waren zu ihm durchgedrungen und hatten ihn durchaus zu einem ersten Einlenken bewegt, obwohl er sich nichts davon anmerken lassen würde. Die Erwähnung seiner Stute hingegen war tatsächlich etwas, das ihn versöhnlicher stimmen konnte, vor allem, weil sie bemerkt zu haben schien, dass ihm einiges an seinem Reittier lag. Er legte es somit wie gewohnt darauf an, sie zu provozieren und auch ihre Neugier anzustacheln.
Was er damit unterstrich, dass er sich erneut abwandte und sich anschickte, sie nach dieser Eröffnung einfach sich selbst zu überlassen, während er darauf achtete, was sie in seinem Rücken unternehmen würde.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 31. Juli 2021, 15:16

Dass sie hier zu Kreuze kroch, war völlig untypisch für sie. Jedenfalls wenn sie das für jemanden wie ihn tat. Bei Rodrick hatte sie es ebenfalls getan und aufgegeben. Bei Laogh war es untypisch und hatte auch nicht grenzenlosen Bestand. Seine Erwiderung auf ihre kleine Neckerei ließ sie zweifelnd die eine Augenbraue heben und musterte ihn abschätzig. Es war dunkel, sehr dunkel und machte es ihr schwer, seine Mimik zu lesen. Daher blieb ihr nur seine Stimme und die war kühl und distanziert. „Achja? Und wieder andere sichern sich zu beiden Seiten ab.“ sagte sie gerade heraus und lächelte minimal. „Doppelt hält besser, habe ich mal gehört.“. Eleyna bediente sich ihrer wahren Natur und ließ sich von seinem Knurren nicht einschüchtern. Im schlimmsten Fall würde er sie angreifen. Das hatten sie auch bereits hinter sich, auch wenn sie insgeheim wusste, dass er sich bisher deutlich zurückgehalten hatte. Die Spionin überging seine Phrase kommentarlos und setzte zu ihrem Monolog an. Sie konnte ihn kaum noch in der Dunkelheit sehen, versuchte dennoch einen Blick zu erhalten. Sie legte einen minimalen Teil ihrer Gedanken offen, ohne ihm zu viel zu verraten. Nein, er durfte nicht glauben, dass sie hier vor ihm einen wahrhaftigen Seelenstriptease hinlegte.
Sie war bereit zu einem gewissen Grad offen zu sein, wenn das bedeutete, den Frieden wieder herzustellen, doch darüber hinaus wollte sie sich nicht aufs Glatteis führen lassen. Er regte sich nicht und sie seufzte ungehört. Dann startete sie einen letzten Versuch, schob sich vor ihn, als er sich erneut zum Gehen abwandte und versuchte abermals eindringlich an ihn zu appellieren. Nichts kam. Eleyna spürte innerlich wie sie die Lust verlor. Wie sie sich nicht länger lächerlich machen wollte. Sie hatte gesagt, was sie zu sagen hatte und mehr noch, sie war sogar einen Schritt weiter gegangen und hatte sich entschuldigt. Hatte eingeräumt, dass sie zu weit gegangen war und trotzdem ignorierte er ihre Worte. Sie lächelte schmal, nickte dann auf sein Schweigen hin und versuchte es ein letztes Mal mit Humor, bevor sie ihm den ersehnten Freiraum gewährte.

Sie kam nicht sehr weit, denn plötzlich knurrte seine Stimme zu ihr herüber und sie blieb augenblicklich stehen. Langsam drehte sich Eleyna zu ihm um und blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Eleyna biss die Zähne aufeinander, als er weiter sprach. Es war wie ein Funke, der etwas in ihr entzündete, was sie die ganze Zeit unter Druck gehalten hatte. Gefährlich blitzten die hellen Augen auf und sie verschränkte die Arme, als wolle sie sich selber davon abhalten eine Dummheit zu tun. Es dauerte einen Moment in dem nicht klar war, was sie tun wollte und sie haderte mit sich. Dann flackerte die Entscheidung in ihren Augen.
Seine Antwort auf all das was sie gesagt hatte, war Kritik an ihren Fähigkeiten. Ihren Fähigkeiten, was zu tun?! Eleyna spürte wie sie zu kochen begann. Er hätte sie gehen lassen sollen. Er war schon einige Schritte in Bewegung, als sie ihm doch hinterher stampfte. Die Mischlingselfe brauchte keine gute Sicht, sie bewegte sich auch so gut und sicher durch das Unterholz, bis sie ihn erneut eingeholt hatte. Dieses mal berührte sie ihn nicht so sanft am Arm. "So? Du hast dir also mehr von mir erwartet?! Was soll das denn heißen?“, verlangte sie knurrend zu erfahren und schob sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten. „Tut mir ja leid, dass ich dir deine Illusionen raube, ich hatte ja keine Ahnung, dass ich dein Gütesiegel brauche, um an deiner kleinen Expedition teilzunehmen", schnaufte sie sauer und ließ sich augenscheinlich wirklich provozieren. „Und weil ich nicht nach deinen Vorgaben handle, meinst du hast du das Recht, mich so zu behandeln?“, sie tippte ihm gegen die Brust, während sie weiter sprach: „ Dass du bei deiner Prüfung meiner Person nicht auf das stößt, was du gerne hättest, ist und kann nicht mein Problem sein! Schon mal was von freiem Willen gehört?!". Eleyna hatte sich vor ihm aufgebaut und die Distanz erheblich verringert, sodass sie ihn riechen und seine Wärme auf ihrem Gesicht spüren konnte. „Damit musst du selber zurechtkommen.“, meinte sie und zuckte die Schultern. „Ich werde mich nicht verbiegen, damit du zufrieden bist", warf sie ihm entgegen und trat einen Schritt zur Seite, um an ihm vorbei zu gehen. Dabei rempelte sie ihn mit Absicht an. Ihre Worte, ihre Entschuldigung, all das kam ihr jetzt falsch vor. Sie hätte ihrem ersten Impuls nachgeben und sich mit ihm streiten sollen, das konnten sie offenbar hervorragend.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Samstag 31. Juli 2021, 19:00

Hatte er sich schon einmal in einer vergleichbaren Situation und noch dazu in ihrer Position befunden? Hm... nein, nicht, dass er sich erinnern könnte. Dazu war er viel zu beherrscht und durchgeistigt, als dass er sich zu einer derartigen Verkettung der Ereignisse hätte verleiten lassen. Die ein oder andere, noch viel seltener ernstgemeinte, Entschuldigung war ihm zwar schon über die Lippen gekommen, allerdings hatte er sich noch nie derartig gehen lassen. Andersherum, so wie jetzt, kannte er das indes durchaus und hatte dadurch viel Übung darin, geduldig auch in seiner Abwehrhaltung zu sein.
Und noch einmal entlockten ihre Worte ihm ein Schnauben und er hielt seine Erwiderung zurück. Trotz allem hätte er nichts davon, sie gezielt zu verletzen und soweit zu vertreiben, dass er nicht in den Genuss eines weiteren derartigen Schauspiels käme. Also schwieg er und wartete ab, solange, bis der rechte Moment gekommen war.
Sie war schon drauf und dran zu gehen, schien damit abgeschlossen zu haben, da platzierte er seine Erwiderung wohldosiert und darauf abzielend, sie aus der Reserve zu locken. Dass ihm das gelingen würde, daran zweifelte er nicht im Geringsten. Im Gegensatz zu ihm war es ihr nicht möglich, mit ihrer hellen Haut, mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Dadurch und weil seine Augen geschult waren, konnte er erkennen, wie sie die Arme abwehrend verschränkte.
Alles an ihr schien sich regelrecht aufzuladen und dies an die Luft um sie herum zu übertragen, als die Wut in ihr hochstieg. Obwohl er sich fest vorgenommen hatte, ihr nicht entgegen zu kommen, konnte er nicht anders, als bei diesem Anblick schmal zu grinsen. Oh, sie war so leicht zu lenken, wenn er es denn wollte, dass es schon viel zu schnell gegangen war.
Das Grinsen blieb in seinem Mundwinkel kleben und als er sich abwandte, um sie auf diese Weise stehen zu lassen, flackerte eine Erinnerung an den üblichen, überheblichen Spott in seinen Augen auf. Er hatte sie gekriegt, wie er es hatte haben wollen, das war ihm eine gewisse Genugtuung.
Schon stapfte sie hinter ihm her und als sie sich vor ihm aufbaute, musste er an sich halten, um wieder eine ausdruckslose Miene aufzusetzen, obwohl er nur zu gerne amüsiert gehüstelt hätte. Ihre Worte perlten an ihm unverrichteter Dinge ab, sofern sie ihn hätte treffen sollen. Kein Muskel bei ihm zuckte, als sie mit ihrem Finger gegen ihn piekste.
Und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, schnaubte er dieses Mal betont von oben herab. Kurz ließ er das sacken, dehnte die Sekunden, in denen er sie betont anschwieg, damit ihr Zorn nur noch mehr anwachsen konnte. "Ist dem so?", erwiderte er mit seiner nervigsten Ruhestimme, zu der er in der Lage war und die einen derart großen Kontrast zu ihrem Angriff bildete, dass es sicherlich ausreichen könnte, bei weniger starken Charakteren zur endgültigen Explosion zu führen.
Besonders, da sie ihn gerade angerempelt hatte, mit vollkommener Absicht, darüber waren sie sich beide im Klaren. Er war ihr auch nicht vorsorglich ausgewichen, sondern wirkte schon wieder wie eine Statue.
Schließlich aber wurde er doch schnell und ehe sie sichs versah, befand sie sich schon wieder mit dem Rücken gegen einen dicken Baumstamm gedrückt. Nur, dass er dieses Mal dazu nicht seine Hände verwendete, sondern seinen gesamten Körper. "Wer redet hier von verbiegen? Du denkst schon wieder in eine vollkommen falsche Richtung, auch wenn ich verstehe, dass du in Bezug auf mich vermehrt an dieses Thema denken musste.", gab er ihr in einem betont arroganten Timbre bekannt und drückte kurz seine Hüfte enger an ihren Leib, um zu verdeutlichen, was er ihr dieses Mal unterstellte.
"Ich hingegen spreche davon, dass ich mir von jemandem wie dir mehr... hm... wie drücke ich es am besten aus, um dich nicht wieder zu verwirren?", fuhr er fort und tat, als müsse er ernsthaft darüber nachdenken. Kurz wandte er den Blick ab, um die Sekunden zu dehnen, ehe er sie erneut ansah. "Mehr... geistige Hintergründigkeit erwartet.", vollendete er es schließlich und hielt sich dennoch bewusst weiter kryptisch in seiner Wortwahl.
"Aber wahrscheinlich habe ich deine Jugend unterschätzt. Du steckst ja noch in den Kinderschuhen.", setzte er noch hinzu und seiner Stimme war mit viel Konzentration eine Nuance von Belustigung anzuhören.
War das nun wirklich sein Ernst? Zuerst strafte er sie mit Nichtachtung und Neutralität dermaßen, dass sie schon hatte glauben müssen, dass all ihre ehrlichen Worte der Reue umsonst gewesen waren. Und nun, kaum, dass sie kurz vor der Explosion vor lauter Wut stand, fand er zu seiner gewohnt spöttischen Art zurück?! Wenn sie nur in der Position gewesen wäre, ihm dem Hals umzudrehen, hätte er sich sicherlich Sorgen machen müssen!
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Sonntag 1. August 2021, 08:28

Eleyna war jung, sie war impulsiv und launisch. Sie hatte definitiv das Zeug dazu, abgeklärt und besonnen zu sein, doch in ihr steckte auch das Leben und dieses ließ sich nicht immer einsperren und beherrschen. Und sie wollte das auch gar nicht. Nichts würde ihr mehr missfallen, als sich ständig selber in Ketten legen zu müssen, sich vorher zu überlegen wie eine Situation ausging. Es wäre ein Leben mit dem Taktstock gelebt und das kam für sie nicht in Frage. Leben bedeutete nicht immer alles zu planen, sich auf das Fahrwasser einzulassen und schließlich die hier und dort auftauchenden Stromschnellen gekonnt zu meistern. Zu dieser Art, das Leben zu nehmen, gehörte es eben auch, dass man ab und an Fehler eingestand, zu Kreuze kroch und sich schlicht und ergreifend entschuldigte. Eleyna hatte das dieses Mal getan. Sie hatte ihm gesagt, was sie sagen musste, um die Situation wieder zu bereinigen. Nichts war daran zuträglich, dass er sich dem Lager fernhielt und auch wenn sie persönlich ein winziges Interesse daran haben könnte, ihn weiterhin zu beobachten und zu lesen, war es trotzdem in aller erster Linie dem Allgemeinwohl zu zuschreiben, dass sie nun hier stand und versuchte, seinem Schmollen ein Ende zu bereiten. Es war beinahe spannend zu ergründen, wie Laogh auf ihre Ehrlichkeit reagierte. Das hatte sie noch nicht wirklich versucht und sie musste zugeben, dass sie einen ziemlichen Sprung ins kalte Wasser gewagt hatte. Es war sicherlich auf eine andere Art mutig und dumm, sich offen zu zeigen und trotzdem. Einer von ihnen musste es wagen und dass er es nicht sein wollte oder konnte, das wurde ihr bei seinen Reaktionen schnell klar. Also opferte sie einige Distanz, die sie so eindringlich verlangt hatte und zeigte ihm ihre Reue. Er wusste es kaum zu schätzen, wie sie feststellen musste. Seine Worte waren ablehnend, seine ganze Körperhaltung, das was sie ob der Lichtverhältnisse sehen oder spüren konnte, drückte sie weg und er konnte nicht anders, als sie weiterhin zu strafen.

Eleyna musste sich im Stillen eingestehen, dass sie ihn damit nicht erweichen konnte. Dass sie seine Stute erwähnte, war der letzte Trumpf und schlussendlich schien das zumindest einen winzigen Riss zu erzeugen in der ansonsten völlig intakten Maske seines Widerstandes. Eleyna entschied, dass sie ihn mit ihren Worten alleine lassen würde. Sie würde ihm die Zeit geben, die er brauchen könnte, um darüber nachzudenken oder um sich eben aktiv dafür oder dagegen zu entscheiden, wie er mit ihrem Vorstoß umging. Die Mischlingselfe ließ ihn nun stehen und kam nicht weit, als seine Worte zu ihr herüber wehten. Das was er sagte, setzte tatsächlich einen Funken an ihrer Lunte und sie drehte sich langsam zu ihm um, spürte die Abwehr in sich aufkommen bis sie die Arme verschränkte. Wenn sie seine Visage besser hätte sehen können, wäre sie sicherlich sofort an die Decke gegangen, doch so harrte sie aus und lauschte, was er zu sagen hatte. Seine Worte waren an Unverfrorenheit kaum zu überbieten. Etwas regte sich in ihr und unschlüssig blieb sie stehen, überlegte was sie tun sollte. Sie hätte gehen können. Hätte sich darauf nicht einlassen müssen doch Eleyna entschied sich mit einem Flackern in den Augen, für die Konfrontation. Die kleine Verzögerung in ihrem Handeln steigerte die nachfolgenden Dinge auf eine Weise, die sie gut gebrauchen konnte. Eleyna überbrückte die Distanz zu ihm, hielt ihn auf und baute sich sogar vor ihm auf. Ihre Stimme sprach Wut und ihre Worten hagelten auf ihn nieder, ebenso wie der Finger, der sich in seine Brust bohrte. Seine erneut bediente Phrase, ließ sie kurz in ihrem Tun wanken, hätte fast alles zunichte gemacht, was sie entschieden hatte, doch sie trat an ihm vorbei und rempelte ihn mit voller Absicht an. Sie ging. Sie würde ihn stehen lassen und als sie ein Paar Schritte gemacht hatte, spürte sie einen Luftzug und kurz darauf befand sie sich in einer Situation, die sie mit ihm des Öfteren erlebte. Sie mit dem Rücken zur Wand und er ungeniert an sie gepresst. In den Augen der Spionin funkelte es angriffslustig auf, als sie den Kopf reckte und sich etwas zu befreien versuchte. Sie lehnte ihren Körper auf, versuchte mit ihren Fäusten, die auf seiner Brust automatisch zum Liegen kamen, etwas Platz zu gewinnen, doch er presste sich mit seinem ganzen Körpergewicht an sie. Eleyna hob den Blick, als er zu sprechen begann. Was er sagte, ließ sie das Blut rauschen hören, ihre Augen Funken schlagen. "Wer redet hier von verbiegen? Du denkst schon wieder in eine vollkommen falsche Richtung, auch wenn ich verstehe, dass du in Bezug auf mich vermehrt an dieses Thema denken musste.",. Eleyna vergrub ihre Fingernägel in sein Hemd und stemmte die Handballen gegen ihn. Sie biss die Zähne aufeinander und schnaubte abfällig. "Ich hingegen spreche davon, dass ich mir von jemandem wie dir mehr... hm... wie drücke ich es am besten aus, um dich nicht wieder zu verwirren?“. Gefährlich leuchteten die hellen Augen auf und Eleyna verengte die Augen zu Schlitzen. Ihre angespannte Körperhaltung machte deutlich, dass er sie bis zur Weißglut trieb. "Mehr... geistige Hintergründigkeit erwartet… Aber wahrscheinlich habe ich deine Jugend unterschätzt. Du steckst ja noch in den Kinderschuhen.". Das war an Überheblichkeit kaum zu überbieten. Seine Arroganz tropfte auf sie nieder und besudelte sie in einer Weise, wie es bisher niemand gewagt hatte.
Eleyna wandte den Blick von ihm ab, mahlte die Kiefer aufeinander und nickte schließlich:„Du verdammter Bastard und elendiger, arroganter..“ Eleyna entspannte sich plötzlich, ließ ihre Finger den Stoff seines Hemdes befreien und hob langsam den Blick in sein Gesicht. Ihre Augen glichen einem ruhigen Gewässer, das nach dem Sturm vor sich hinfloss. Ihre Lippen umspielte ein feines Schmunzeln und nun blitzte es amüsiert in ihrem Gesicht auf. Eleynas rechte Hand schob sich seine Schulter hinauf und blieb dort ohne viel Druck liegen, während ihre Finger der Linken über seine Brust tippelten. „Weißt du, Laogh..“, kam es weich und ohne jede Spur der Wut von ihr, „du bist in allem was du tust der Beste.“, sie ließ ihre Finger über die Knöpfe seines Hemdes wandern und beinahe zufällig einen aus seiner Öse lösen. „Der Schnellste“, murmelte sie mit einer unerschütterlichen Ruhe, wieder ein Knopf, der das Hemd aufspringen ließ. "Der Stärkste.“, sprach sie weiter und öffnete abermals einen Knopf seines Hemdes, während sie sich nur minimal unter ihm bewegte und wie scheinbar zufällig seinem Reiben eine Antwort zukommen ließ. Eleyna war geschmeidig, hatte eine leise, warme Stimme die nichts mehr erkennen ließ von Wut oder Entrüstung. „Aber wenn man schon der Beste ist..“, schnurrte sie weiter und folgte ihren Fingern, die sich nur ganz leicht Zutritt zu seiner Haut bahnten, mit dem Blick. „Dann hört man irgendwann auf lernfähig zu sein.“, sie lächelte, als sie sich etwas vorneigte und ihm einen Kuss auf die nackte Brust setzte. Danach lehnte sie sich wieder an den Baumstamm und hob den Blick in sein Gesicht. „Ich hingegen, mag in den Kinderschuhen stecken…“, sie hob einen Mundwinkel zu einem Lächeln und blitzte ihn an.„Aber ich lerne schnell", flüsterte sie ihm entgegen und hob die Augenbrauen, um zu demonstrieren, dass sie dieses Mal nicht ihm auf den Leim gegangen ist, sondern er ihr. Sie hatte die Wut gespielt, hatte sich in der Sekunde Verzögerung, ob ihrer Reaktion auf seine Provokation, für einen letzten Weg entschieden, ihn aus der Reserve zu locken und hier standen sie nun.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. August 2021, 13:03

Ob er auch jemals unbesonnen und impulsiv gewesen war, womöglich in seiner Jugend? Schwer vorstellbar, wenn man ihn ein wenig länger erleben durfte. Auf der anderen Seite war er die pure Versuchung, wenn er es darauf anlegte, und auch Leidenschaft hatte er unbestritten gezeigt. Doch inwieweit waren selbst derartige Regungen bei ihm reine Berechnung und somit eigentlich nicht echt?
Schließlich hatte er ausreichend Kontrolle über seinen Körper, um seine eigene Erregung bis zu einem guten Teil steuern zu können. Etwas, das fast allen Männern niemals in deren ganzen Leben gelingen würde. Nein, vermutlich wusste er nicht einmal, wie es war, sich schlicht und ergreifend gehen zu lassen.
Umso mehr hatte er es perfektioniert, sein Gegenüber nur das sehen zu lassen, was er gerade zeigen wollte. Und im Moment wollte er sie abwimmeln und würde das auch erreichen. Wenn... wenn sie ihn nicht dazu gebracht hätte, seine Meinung ein wenig zu ändern.
Es reichte eine kleine Bemerkung aus und schon reagierte sie, wie er es hatte haben wollen. Sie wurde wütend und bot ihm damit einen Hauch von Amüsement, den er auch zuließ. Mehr noch, er verspürte die Lust, das Ganze noch weiter zu steigern und sie zu einer neuerlichen Explosion zu bringen.
Noch hatte er es nicht vollständig geschafft, aber er arbeitete daran, als sie ihn zuerst piekste und schließlich sogar betont anrempelte. Er ließ es zu, wiegte sie in Sicherheit... und ging dann seinerseits wieder zum Angriff über. Nicht, dass er ihr ernsthafte Verletzungen dabei zufügte, jedoch den ein oder anderen blauen Fleck an ihrem Körper nahm er dabei in Kauf, um ihr keine Fluchtmöglichkeit zu lassen.
Vielmehr holte er allerdings erst im Anschluss darauf zu seiner Attacke aus, indem er erneut mit ihr sprach und sie bei dieser Gelegenheit bewusst und unüberhörbar von oben herab behandelte. Er sah zu ihr herab und beobachtete jedes noch so kleine Anzeichen in ihrem Gesicht sowie ihrem Blick, soweit das spärliche Licht das zuließ.
So war sein Angriff wohldosiert und darauf abzielend, sie herauszufordern, ohne sie ernsthaft zu vertreiben. Denn im Gegensatz zu ihr würde er nicht angelaufen kommen, um sich zu entschuldigen.
Also sprach er zu ihr, gewährte ihr keinerlei Bewegungsfreiheit und amüsierte sich über ihre Reaktion, die er deutlich durch den Stoff seines Oberteils spüren konnte. Sie hielt seinem Blick nicht länger stand und beinahe vermeinte er ihre Kiefer aufeinander mahlen zu hören. Sein Mundwinkel zuckte belustigt und als sie zu zetern begann, beugte er sich langsam zu ihr herunter. "Ja...?", raunte er dunkel.
Er spürte deutlich ihre Anspannung... und merkte auch, als diese schlagartig aus ihr wich. Interessant... Geduldig verharrte er in seiner Haltung und wartete auf ihre nächste Reaktion, ohne sie zu drängen. Sie hatten schließlich Zeit, denn ihm würde der mangelnde Schlaf nicht zu schaffen machen.
Ihr Griff löste sich, ein Teil blieb an seiner Brust, der andere wanderte hinauf zu seiner Schulter, wenngleich von jenem empfindlichen Punkt weit genug entfernt, um ihn nicht schon wieder in Alarmbereitschaft zu versetzen. Auch sah sie ihn wieder an und ihre Stimme wurde um einiges weicher, weiblicher, was seine Belustigung umso erhöhte. "Hm...?", machte er bei ihrem Anfang und kam noch ein wenig näher zu ihren Lippen heran.
Seine eigenen Lippen kräuselten sich zu einem feinen Schmunzeln. "Ja, das bin ich.", bestätigte er ihr in seinem verführerischen Timbre und verringerte Millimeter um Millimeter die Distanz. Sie hingegen war noch nicht fertig und umschmeichelte ihn weiter mit ihren Komplimenten. Ja, er spürte auch, dass sie sich an seinem Oberteil zu schaffen machte und ließ sie gewähren.
Er wusste ja, dass er unwiderstehlich war, und nach den vielen Tagen der Distanz... Nun, wer wäre er, ihr diesen Hunger nicht zu stillen, den sie offensichtlich nach ihm hegte?
Doch nachdem sie ihn eingelullt hatte, wenngleich nicht gut genug, um sein Denken ausschließlich auf eine Sache zu lenken, holte sie zum Gegenschlag aus. In seinen Augen blitzte es flüchtig auf, als sie sich schon zu ihm vorbeugte und ihn ihre weichen Lippen auf der bloßen Haut spüren ließ. Was ihm wiederum ein tiefes Grollen entlockte, das mehr zu spüren, denn zu hören war.
Ebenso wie das leise Lachen, das er ihr schlussendlich gewährte, als sie fertig war. Noch tiefer senkte er seinen Kopf zu ihr herab, als sie erneut zu ihm hochsah, und hielt erst dicht vor ihren Lippen an. "Ah, jetzt kommen wir der Sache mit der geistigen Hintergründigkeit langsam näher, wie?", raunte er fast lautlos, während sich die Luft um sie beide herum schon wieder aufzuladen begonnen hatte, als hätte es nie ein Zerwürfnis zwischen ihnen beiden gegeben.
"Allerdings solltest du vorsichtig mit deinen Schlussfolgerungen sein. Auch ich bin noch lernfähig und kein erstarrtes Fossil.", fuhr er fort und fuhr mit seiner Zungenspitze über ihre Lippen, damit diese sich für ihn öffneten.
Obwohl er noch vor kurzem die feste Überzeugung besessen hatte, sie nie wieder anzurühren oder gar mit ihr mehr als nötig zu sprechen, hatte er seine Meinung geändert. Warum auch nicht? Das Schönste nach einem Streit war schließlich die Versöhnung und da sie ja mehr als deutlich zugegeben hatte, dass der Fehler bei ihr gelegen hatte... Da hatte sie sich durchaus eine kleine Belohnung verdient.
Während er also mit einem kleinen, subtilen Trick ihren Puls in die Höhe zu treiben gedachte, wurde auch eine seiner Hände aktiv und begann, krabbelnd wie dünne Beinchen, an ihrem Arm hoch zu trippeln, zu ihrer Schulter hin und von dort aus zu ihrem Dekolleté herab. Doch dort hielt er sich nicht auf, sondern wanderte seitlich an ihr herab bis zu ihrem Hosenbund. Dort streichelte er ein wenig, um die Spannung zu steigern, ihren Unterbauch unterhalb des Nabels, als könne er sich nicht entscheiden, ob er direkt zu seinem Ziel vordringen sollte oder eben noch nicht.
"Ausgeschlafen?", grollte er dicht an ihren Lippen, deren unteren Teil er daraufhin sanft zwischen die Zähne nahm, um daran zu knabbern.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Sonntag 1. August 2021, 16:31

Die Wut, die sie noch heute die ein oder andere Hutschnur kostete, trug sie bereits lange mit sich herum. Sie hatte sich etabliert, als sie aus ihrem Leben in Andunie herausgerissen wurde und als kleines Kind, das andere Werte kennengelernt hatte, in die alles unterdrückende Welt von Morgeria geworfen wurde. Der Verlust des Vaters, heiß und innig geliebt, fand kaum Beachtung in dieser kalten Welt und niemand half dem Mädchen, sich damit richtig auseinanderzusetzen. Sie musste das alleine lernen und fand sogar das nötige Rüstzeug in sich. Doch zu welchem Preis? Alleine mit einer solchen Trauer fertig zu werden, damit aufzuwachsen und sich gleichzeitig gegen die eigene Verwandtschaft zu behaupten, machte etwas mit einem kleinen Mädchen. Eleyna lernte schnell, dass ihre Wut auch Stärke bedeuten konnte. Wenn sie die Straßen von Morgeria entlanglief und Ältere meinten, sie angehen zu können, um sie mit Stöcken und Steinen zu malträtieren, dann war es ihre Wut, die sie dort herausholte. Dennoch hatte sich diese Wut in all den Jahren des Heranwachsens zu einem verworrenen Knoten geformt, der sich tief in ihrer Seele eingenistet und es sich lauschig bequem gemacht hatte. Er würde sie gewiss niemals verlassen und sie würde immer wieder hochgehen wie eine Rakete, wenn es passend war. Dazwischen konnte sie ruhig und besonnen reagieren, besaß fast eine stoische Impertinenz, mit der sie anderen begegnen konnte. Gezeigt hatte sie diese noch nicht, seit sie Laogh begegnet war, doch gab es derzeit auch noch keinen Anlass dazu. Als sie in Sarma mehrere Monate gefoltert wurde, da hatte sich dieses freche, stets lächelnde Biest gezeigt, hatte sich zu einer verhöhnenden Maske geformt und sie vor den unsäglichen Schmerzen geschützt.

Auch Laogh wusste um ihre kurze Zündschnur und hatte sie bereits mehrere Male bewusst dazu verleitet, sie anzuzünden, um sich im Glanz des inneren Feuers zu stählen. Eleyna wusste darum, hatte inzwischen gelernt, dass er diese Wut sehen wollte, dass es ihn auf die eine oder andere Art erregte, wenn sie ihm zornig die Fäuste entgegen schlug. Dass er sie dabei belächelte, war ihr aufgefallen, doch sie ergründete es als seine Art von Amüsement. Nein, Eleyna hielt tatsächlich nicht so wenig von Laogh, wie sie ihm hatte weiß machen wollen. Sie machte sich ihre Gedanken zu ihm und das ganz automatisch. Aber sie musste auch feststellen, dass sie das was sie wollte nur erreichte, wenn sie sich selber etwas anpasste. Es war eigentlich ganz einfach und nichts anderes tat sie in all den größeren und kleineren Spionage-Aufträgen: Die Lage sondieren, anpassen und Informationen erhalten sowie zu einem Bild zusammenfügen. Im Grunde musste sie das hier ebenfalls anwenden und so fiel ihre Entscheidung, als er sich doch dazu entschloss, ihr eine gewisse Richtung geben zu wollen. Laogh gewährte ihr doch noch seine Gunst, indem er sein Schweigen brach und sie zu provozieren begann. Sie nutzte diese kleine Nische und stieg zum Schein auf seine Provokation ein. Ja, dieses Mal führte sie den Dunklen an der Nase herum. Eleyna brauchte kaum ein schauspielerisches Talent, denn seine Worte waren herablassend genug.
So setzte sie Zug um Zug ihre Figuren und unterstrich ihre angebliche Wut mit einem kräftigen Rempeln ihrerseits. Nur kurz fragte sie sich, ob er den Köder schluckte doch da spürte sie bereits einen Windhauch hinter sich, drehte sich noch zur Hälfte um und prallte erneut an diesem Abend mit dem Rücken gegen den Stamm eines Baumes. Eleyna entwich die Luft aus den Lungen und neben dem einen oder anderen blauen Fleck, meldete sich auch die kleine Wunde, die sie sich bei ihrem ersten Zusammenstoß geholt hatte, als sie erneut zu bluten begann. Eleyna nutzte diese Impulse und hielt die wütende Maske aufrecht.
Auch wenn die Nähe zu ihm deutlich ihre feinen Härchen am Arm zu Berge stehen ließ.

Sein Körper presste sich gegen ihren und erinnerte sie an die gemeinsame Nacht. Doch noch nicht, noch durfte sie nicht die Wut verrauchen lassen. Seine Worte die folgten, zerrten tatsächlich an ihrem Schauspiel denn der Hochmut der da auf sie niederregnete, fütterte den gefräßigen kleinen Klumpen. Eleyna blieb ihrem gewählten Kurs treu und setzte zu ihrem kleinen Finale an. Sie beschimpfte ihn, während er sich ihr entgegen neigte. Dann ließ sie die Wut gehen und wurde weich unter ihm. Ihre Hände ruhten auf seiner Brust, glitten zu seinem Nacken ohne ihm eine Gefahr zu suggerieren, während die andere an seinen Knöpfen spielte. Eleyna raunte ihm ihre Worte entgegen, nestelte subtil an seinem Hemd, während er sich Millimeter um Millimeter näher beugte. Dann hob sie mit einem langsamen Augenaufschlag den Blick und offenbarte ihm ihre kleine Finte. Seine Erwiderung entlockte ihr ein leises Lachen, ebenso ehrlich und unbedarft wie sie ihm bereits gezeigt hatte. „Scheint wohl so.“, entgegnete sie ebenso leise und lächelte ihn erfrischend an. Nichts war zu merken von ihrer Wut oder ihren Worten die vor Tagen zum Zerwürfnis geführt hatten. Auch er bediente sich wieder seiner lasziven Art, brummte ihr im tiefen Timbre entgegen und umhüllte sie mit seiner Ausstrahlung. Vorfreudig ließ Eleyna einmal ihre Unterlippe in ihrem Mund verschwinden, nicht bewusst platziert, viel mehr beiläufig, bevor seine Stimme erneut in ihre Richtung waberte. Eleyna öffnete brav ihre Lippen, als seine Zunge sie berührte und lehnte sich ein Stück entgegen. „Oh dessen bin ich mir sicher.“, sie ließ ihre Fingerkuppen über seine Brust gleiten und drückte mit ihrer Rechten seine Schulter. „Nichts läge mir ferner, als dich als erstarrtes Fossil zu bezeichnen..“, hauchte sie seinen Lippen entgegen und lächelte fein. Sie spürte seine Hand und ein leichtes Kribbeln folgte seinen Fingern. Eleyna spürte wie sich nicht nur die Luft elektrisierte und als er über ihr Dekolleté wanderte, hielt sie kurz die Luft an und atmete aus, während er weiter glitt. Als er das nächste Wort ihr entgegen grollte, hob sie den Blick in seine Augen und funkelte ihn an. Erneut huschte ein warmes Lächeln über ihr nussbraunes Gesicht und sie schob ihren Arm über seine Schulter, um ihn noch näher zu sich zu ziehen. Sie entließ ihn nicht aus ihrem Blick und antworte voller Überzeugung: „Voll und ganz", ehe sie den Moment, als er ihre Unterlippe entließ, nutzte und die sowieso geringe Distanz überbrückte, um seine Lippen mit ihren zu versiegeln. Der Kuss, der von ihr ausging, war innig. War leidenschaftlich und es lag eine gewisse, andere Würze darin, denn es war lange her, dass sie sich so nahe waren. Eleyna hungerte zwar nicht nach ihm und die Gedanken kreisten auch nicht ausschließlich um seine Fähigkeiten im Bett, doch seine Nähe zu spüren, das Sirren der Luft zu erleben wie es von Anfang an zwischen ihnen passierte, gab ihr eine neue Leidenschaft, ein Verlangen.
Sie küsste ihn intensiv, verführte seine Zunge gekonnt zum Tanz und gleichzeitig öffnete ihre freie Hand die letzten Knöpfe, bevor sie mit ihr seine Haut erkundete. Flach lag ihre Hand auf seinem Bauch, fühlte die Muskeln und glitt zu seinem Rücken und hinauf zu seinen Schultern. Hier drückte sie abermals zu und krümmte dann die Finger, um nur ganz leicht und subtil ihre Nägel in sein Fleisch zu setzen. Der Kuss dauerte lange, als hätte sie einiges nachzuholen und dennoch konnte er eine gewisse Dominanz darin feststellen, sich zu nehmen, was sie wollte.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. August 2021, 21:15

Ob er wohl auch einmal so richtig wütend werden und wie ein Vulkan explodieren konnte? Es war schwer, sich das bei ihm auszumalen. Und dennoch, eines war gewiss, sollte es jemals soweit kommen, täte man gut daran, nicht die verursachende Person zu sein. Er war schon bei guter Laune äußerst unberechenbar und gefährlich, da wollte niemand mit einem gesunden Hausverstand ihn soweit bekommen, um auch diese andere Seite kennen zu lernen. Sein Zorn wäre sicherlich eiskalt und würde zu Schmerzen führen, die man sich lieber nicht einmal im Ansatz vorstellen wollte.
Wie er hingegen mit Verlust umging, das wäre ein vollkommen anderes Thema. Ob er auch als Kind damit hatte zurecht kommen müssen, allein oder mit Unterstützung? Oder als junger Erwachsener oder auch später? Er war alt, wenngleich er seine Umwelt im Unklaren ließ, wie sehr, sodass es nur der natürliche Lauf der Dinge wäre, dass er bereits Personen in seinem Umfeld zu Grabe getragen hatte. Sofern er nicht sogar der Verursacher für deren Tod gewesen war, auf welche Weise auch immer.
Ob ihn so etwas mitgenommen hatte? Oder war er viel zu distanziert und beherrscht, um derarte Gefühle an sich heran zu lassen? Vielleicht waren ja auch bei ihm Verluste der Grund für seine Perfektion an den unterschiedlichsten Masken? Die Chance jedoch, das jemals heraus zu finden, war dermaßen schwindend gering, dass sich ein Versuch wohl nicht einmal ernsthaft lohnen würde, nicht einmal, wenn er mal wieder Zeit bis zu einer Antwort verstreichen lassen würde.
Ebenso wie in der Hinsicht, was er von ihr hielt und über sie dachte. War sie in seinen Augen lediglich ein Spielzeug auf Zeit, bis er ihrer überdrüssig wäre? Oder ein Kind im Körper einer Frau, als das er sie gerade mehr oder weniger hingestellt hatte? Jemand auf Augenhöhe bestimmt nicht, weder durch ihr Können, noch durch ihre Profession, die sie bereits eine gewisse Zeit lang überlebt hatte, ganz zu schweigen von ihrem doch nicht gerade unbekannten Namen mitsamt dessen Traditionen.
Würde er ihr wenigstens diese Antwort irgendwann einmal zukommen lassen? Nein, vermutlich nicht und wenn wider Erwarten doch, dann sicherlich nicht, ehe sich ihre Wege nicht getrennt hatten, damit sie gar nicht erst die Möglichkeit dazu hätte, seine Ansicht zu bestätigen... oder zu widerlegen, je nachdem.
Auch jetzt ließ er sie nicht wirklich an sich heran, bis sie ihn soweit geködert hatte, dass er ihre Wut wieder hervorkitzeln wollte. Es blieb sein Geheimnis, warum ihm das so gefiel, dass er es immer und immer wieder darauf anlegte. Sofern es überhaupt einen Grund hatte, außer jenem, dass er es schlicht und ergreifend mit Leichtigkeit tun konnte.
So wie auch jetzt, als sie durch seine Worte angestachelt wurde und ihn versuchte, körperlich und verbal zu treffen. Wer hingegen getroffen wurde, war ein Baumstamm, nämlich, als er sie dagegen presste und ihr jegliche Chance auf eine Flucht nahm, solange er das nicht wollte. Da würden ihr auch ihre geliebten Messerchen nicht helfen, da sie sich nicht ausreichend bewegen konnte, um an deren Geheimverstecke an ihrem Körper zu gelangen. Eines musste man ihm lassen, was auch immer er tat, er war dabei sehr effektiv, schon beim ersten Anlauf.
Obwohl er mit mehr Gegenwehr rechnete, ganz so, wie sie es am Anfang versucht hatte, erfolglos und ihm am Ende trotz allem erlegen war. Auch jetzt war der Jäger wieder wach und provozierte sie, solange, bis sie schlagartig einen Haken schlug und ganz weich und weiblich anschmiegsam unter ihm wurde.
Rasch erkannte er ihre Finte und zollte ihr im Stillen einen Hauch Anerkennung dafür. Nicht, dass er ihr das auch nur im Geringsten gestanden hätte, nein, bestimmt nicht. Aber er zog sich auch nicht schmollend zurück oder ließ sonstwie erkennen, dass sie einen Punkt in ihrem imaginären, ständigen Duell für sich gemacht hatte.
Kurzerhand tat er, als wäre das alles vorhersehbar gewesen, blieb in seiner Haltung und seiner Bewegungsrichtung und wusste längst, wohin das führen würde. Warum auch nicht? Eine derartige Versöhnung war schließlich eine der berauschendsten, die es geben konnte!
Er vernahm ihr Lachen und musste unwillkürlich ebenfalls leicht grinsen. Etwas, das sie dank der Dunkelheit nicht wirklich würde sehen können, weswegen er es auch nicht überspielen musste.
Stattdessen beugte er sich so dicht zu ihr herab, dass er mit seiner Zungenspitze ihre Lippen zum Öffnen bringen konnte, während er ihre Finger überdeutlich auf seiner Haut fühlen konnte. Auch in seinem Schritt regte sich etwas, das wohl deutlichste Zeichen dessen, dass sie wieder in Gnaden aufgenommen wurde.
Leise hüstelte er bei ihren gehauchten Worten. "Auch wenn dir das ein oder andere Steife an mir gefällt, nicht wahr?", grollte er direkt gegen ihren Mund und ließ auch seine eigenen Finger ihren Körper wohlig erschauern. Natürlich hätte er auch sofort dorthin greifen und kneten oder massieren können, wo er gewollt hätte, die Nähe dazu war da ebenso wie ihre Weichheit. Allerdings wäre das nur langweilig und banal gewesen.
Stattdessen krabbelte er seinen Weg entlang, deutete die Richtung manchmal an, bis sich die Spannung angenehm erhöht hatte, um dann eine andere Route einzuschlagen. Als er beinahe sein tatsächliche Ziel erreicht hatte, war er gnädig genug gestimmt, um sie, mehr oder weniger, vorzuwarnen, was sie nun erwarten würde.
Ihre Reaktion gefiel ihm, sodass er ihr nicht auswich, als sie seinen Mund mit dem ihren suchte. Er ließ sich darauf ein und gestattete es ihr sogar, die Führung in ihrem Zungentanz zu übernehmen. Dafür nahm er sich eine andere Freiheit heraus, nämlich jene, seine Finger geschickt in ihre Hose krabbeln zu lassen, die er dafür nicht einmal wirklich zu öffnen brauchte, denn er benötigte kaum Platz darin, um dennoch äußerst effizient jene Stelle zu reizen, die für gewöhnlich am Empfindlichsten war.
Es dauerte auch nicht lange, bis er die erste körperliche Reaktion spüren konnte und zufrieden, sowohl mit ihr, als auch mit sich selbst, in sich hinein grinste. Zeitgleich spürte er ihre Hände, die ihn schon halb auszogen, um dann seinen Rücken hinauf zu wandern und ihm anzuzeigen, dass sie ebenfalls in der Lage war, Reaktionen zu deuten und für sich einzusetzen.
Als sie ihm ihre Krallen andeutete, grollte er tief in seiner Brust, dass die Vibration den Boden zu erzittern wollen schien. Da griff er seinerseits mit der freien Hand zu und zwang sie damit, ihr Gewicht auf ein Bein zu verlagern, weil er das andere hochhob und an seine Hüfte drückte. Nicht, dass er einen Zweifel an ihrer Beweglichkeit hegte, nein, aber auf diese Weise konnte er trotz des Stoffes um seine Rechte noch etwas weiter vordringen, dorthin, wo er später mit einem anderen Körperteil sich breit zu machen gedachte.
Gerade, als sein Mittelfinger in ihr versank und die ersten, kreisenden Bewegungen machen konnte, zuckten seine Ohren leicht. Abrupt unterbrach er den Kuss, der selbst ihn etwas atemlos zurück ließ, und wandte den Kopf von ihr ab, um zu lauschen. Wenngleich er nicht aufhörte, ihre verborgene Wärme sanft zu massieren, wirkte er mit einem Mal etwas... abgelenkt.
Irgendetwas stimmte nicht und war trotzdem noch nicht greifbar genug, um ihre begonnene Versöhnung wirklich zu unterbrechen. Wahrscheinlich war es nichts weiter als ein Räuber oder ein anderes nachtaktives Tier im Unterholz gewesen, das an sein Ohr gedrungen war. Nichts, das ein Aufhören notwendig machte, sonst hätte er sicherlich seine Hand längst aus ihrer Hose gezogen.
Und dennoch... Er lauschte eindeutig und schien nicht länger vollends auf sie fokussiert zu sein. Ob sie das beunruhigen sollte?
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Sonntag 1. August 2021, 23:04

Eleyna hatte nie gewusst, wie sehr ihr eigener Nachname bekannt war im Reich des Dunklen Volke. Es hatte Jahre gebraucht, bis sie verstand, wer ihre Mutter wirklich war und welches Ansehen sie genoss. Sie war politisch involviert, kannte Rang und Namen und so einige prekäre Informationen über verschiedenste Personen, die ihr alle aus der Hand fressen würden, wenn sie ihnen offenbarte, was sie wusste. Eleyna war das alles egal. Sie hatte keine Ambitionen auf irgendein zwielichtiges Erbe oder eine Position innerhalb der Familiendynastie. Sie wusste, dass sie Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins hatte, irgendwo in Morgeria, zerstreut in aller Winde mit den unterschiedlichsten Pflichten betraut. Sie kannte niemanden davon und niemand gestand ihr wahrhaftig einen Platz in der Familie zu. Nicht als Mischling.
Ihre Mutter hatte es indes geschafft, sich von diesem Makel loszusagen, indem sie aus ihrer einzigen Tochter eine Spionin im Dienste der morgerianischen Armee gemacht hatte. Dass sie gut war, jedenfalls nach gewissen Maßstäben, half immens dabei. Zudem hatte bereits Laogh davon gehört, dass Gwyn d‘Yaincre den Andunier Lauram d'Yaincre nur aus reiner Berechnung heraus geheiratet hatte. Warum Eleyna dabei entstanden war, wusste nicht mal sie selbst. Sie hatte ihre Mutter nie gefragt und würde es wohl auch nicht. Wenn es nach ihr ginge, würde sie Gwyn niemals wieder sehen und Morgeria für immer den Rücken kehren.
Ob Laogh Familie hatte dort? Wie er wohl aufgewachsen war und gelebt hatte? Gab es seine Familie noch? Eleyna hatte Fragen an ihn, die sie ihm wohl niemals stellen würde. Vielleicht fiel ihr irgendwann eine Akte in die Hände, so wie ihm über sie, in der sie das eine oder andere würde nachlesen können. Jetzt aber, widmete sie sich völlig der neuen Aufgabe vor ihr: Einem sturen Dunkelelfen zu zeigen, dass sie nicht ganz so stumpfsinnig war, wie er von ihr glaubte. Warum sie wollte, dass er das Bild über sie änderte? Nun, vordergründig zum Wohle der allgemeinen Reisegruppe. Hintergründige Gedanken schloss sie ungehört weg und ließ sie gar nicht erst zu.

So spürte sie den harten Stamm in ihrem Rücken, als ihre kleine Falle zuschnappte und das nachfolgende entlockte ihr einen kleinen Triumph. Ihm war nichts anzumerken, aber damit hatte sie auch nicht gerechnet. Nein, Eleyna hatte noch etwas gelernt und für sich entschieden: Nichts zu erwarten. Laogh war niemand der sich blind irgendwelcher Gefühle, so er denn welche zuließ, hingab und schon gar nicht würde er ihr etwas derartiges zu Teil werden lassen. Also musste sie nehmen, was sie kriegen konnte und es war sehr wohl ein Rundensieg, dass er seinen Körper an sie presste und ihr mit jedem Wort, das sie sagte, näher kam.
Sie hatte zu diesem Zeitpunkt längst andere Interessen, als sich mit Fäusten oder Messer zu wehren und so ließ sie ihn ihren Sieg schmecken und lachte leise bei seiner Antwort darauf. Es war nun bereits das zweite Mal, dass er es schaffte, dass sie wahrhaftig lachte und das ohne Zynismus oder Hohn in der Stimme. Einfach, weil er etwas Amüsantes gesagt hatte. Die Elfe konnte sein Grinsen nicht sehen, doch hätte sie es, wäre ihr das runtergegangen wie Öl. Vielleicht hätte das etwas verändert, obwohl sie sich bereits wieder annäherten.
"Sagen wir, ich weiß eine gewisse Steifheit zu schätzen..", raunte sie vielsagend und widmete sich seinem Hemd, während sie ihn auf seine Frage einlud, sein Versprechen einzulösen. Ihr machte diese Art der Versöhnung überhaupt nichts aus. Im Gegenteil, als sie seine Lippen mit den ihren berührte und ihre Zunge vorwitzig zwischen seine Lippen schob, spürte sie wie sehr sie ihn wollte. Wie seine Nähe und Berührungen sie elektrisierten und diese Empfindung legte sich in ihren innigen Kuss. Die letzten Tage hatten sie nicht schmachten lassen oder ihr laufend sehnsüchtige Blicke entlockt, doch jetzt, in diesem Moment, wollte sie nirgendwo anders sein. Sie konnte, während ihre Hand auf Wanderschaft ging, spüren, dass er nicht untätig blieb und spürte seine warmen Finger zwischen Hosenbund und Haut in einer Region, die bereitwillig von ihm erkundet werden wollte. Es brauchte nicht lange, da stöhnte sie leise und zurückhaltend in ihren Kuss hinein, während sich ihr Körper nach mehr davon sehnte und sie leicht ihre Hüfte bewegte. Doch das ließ sie in keiner Weise ihr Zungenspiel vergessen und so schob sie, das Hemd geöffnet, ihre Linke seinen Rücken hinauf und deutete subtil an, seine kleine Schwäche zu bedienen indem sie ihre Nägel einsetzte. Sein Vibrieren entlockte ihr ein zufriedenes Lächeln, während sie plötzlich wankte und er ihr Bein an sich presste. Es dauerte nicht mal eine Sekunde, da hatte sie ihre Standfestigkeit wieder und spürte sofort, wie ihr die Knie weich wurden, als er seinen vorwitzigen Finger tiefere Gefilde erkunden ließ. Eleyna seufzte erregt und spürte sie sein Können ihr durch Mark und Bein ging und sie dazu veranlasste, ihre Fingernägel über seinen Rücken zu ziehen, ohne ihn dabei wirklich zu verletzen. Sie presste sich, so weit es ging, an ihn und als er sich plötzlich löste legte sie ihren Kopf in den Nacken und keuchte mit geschlossenen Augen. Erst nach einigen Sekundenbruchteilen öffnete sie diese wieder und sah ihn an. Schlagartig wurde ihr klar, dass etwas nicht stimmte. Er war arrogant, ja… aber er war diesem Spiel ebenso wenig abgeneigt, wie sie, das fühlte sie deutlich an seiner Mitte. Zudem tat er etwas nie halbherzig und ohne Grund, zumindest hatte sie ihn so kennengelernt. Eleyna runzelte die Stirn„Siehst du etwas?“, fragte sie leise und musste ein erneutes Keuchen mühsam abwürgen, da er immer noch in ihr beschäftigt war. Die Spionin biss sich auf die Unterlippe und legte ihre Hände auf seine nackte Brust, um sich leicht abzustützen, während er nicht aufhörte sie zu verführen. Ihr Herz pochte, doch dann spürte sie ein subtiles Kribbeln in ihrem Nacken und auch sie hatte schlagartig eine andere Aufmerksamkeit, auch wenn es ihr viel abverlangte. Angestrengt schaute auch sie in die Dunkelheit und zog langsam ihre Hände zurück zu ihrem Körper.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Montag 2. August 2021, 08:26

So sehr, wie er um seine wahre Natur ein Geheimnis machte, so hielt er auch seine Herkunft geheim. Niemand, der mit ihm zu tun hatte, wusste Näheres darüber, aus welcher Familie er stammte. Es war eine reinrassige Abstammung, das sah man ihm an. Doch ansonsten war der Rest absolut unklar.
Hatte er sich aus niedrigen Schichten hochgearbeitet und durch Talent sowie Fleiß seine heutige Position erreicht? Oder hatte ihm sein Elternhaus seinen Weg geebnet in finanzieller, gesellschaftlicher oder sonst welcher Hinsicht? Es wäre äußerst schwierig, da etwas herauszufinden, solange er bei diesem Thema seine Informationen zurück hielt. Ja, sogar, ob Laogh sein richtiger Name war, konnte durchaus berechtigt infrage gestellt werden.
Was man ihm hingegen nicht absprechen konnte, war, dass er keine wirklichen Berührungsängste kannte, wenn es um Wesen anderer Rassen handelte. Er behandelte die Lauryn freundlich und sichtlich ohne Vorurteile, auch über den Menschen hatte er per se bislang nichts Abfälliges erwähnt, das auf dessen Herkunft schließen ließ. Und bei der Spionin war er sogar ohne Vorbehalte auf Tuchfühlung gegangen. Selbst seine herablassende Art ihr gegenüber war mehr, um sie zu provozieren, und nicht, weil sie keine reinrassige Dunkelelfe war.
Ob er diese Haltung von seiner Familie mitbekommen hatte? Nein, höchstwahrscheinlich nicht, das wäre absolut untypisch für die Herkunft aus Morgeria. Vermutlich hatte er es eher durch seine Laufbahn gelernt und war damit effizienter gewesen, sodass er sich diese Art behalten hatte.
Somit gab es scheinbar für ihn absolut kein Hindernis, sich ein weiteres Mal auf sie einzulassen, nachdem sie ihm den Weg zur Versöhnung gewiesen hatte. Es war nicht gerade zärtlich, wie er sie behandelte, als er sie gegen den Baum presste, aber dafür wäre vielleicht ein anderes Mal Zeit. Jetzt ging es vielmehr darum, dass der Jäger seine Beute erneut erlegte und ihr demonstrierte, dass sie sowieso nicht mehr ohne ihn und seiner sexuellen Erfahrung sein konnte.
Ein weiteres Lachen drang an seine Ohren und nur, weil die Dunkelheit sie beide umhüllte, ließ er es zu, dass ein feines Lächeln seine Reaktion darauf war. Ja, er mochte diesen Laut, doch zeigen würde er ihr das sicherlich nicht. Es würde nicht zu seiner Art passten, ein echtes Gefühl jemanden sehen zu lassen, schon gar nicht, wenn diese Person das für die eigenen Interessen würde ausnützen können.
Ihre Erwiderung ließ ihn zwar leise schnauben, allerdings war es dieses Mal bei weitem nicht abfällig gemeint. Wie machte er das nur, einem einzelnen Laut so vollkommen unterschiedliche Nuancen geben zu können? "Du meinst, wenn du ausreichend Schlaf hattest und nicht um eine Pause betteln musst.", konterte er herausfordernd und ließ sie bewusst hören, dass er dabei leicht grinste. Da würde sie nicht sehen können müssen, dass es ein provozierender Zug in seinem Mundwinkel war, zu dem auch das übliche, spöttische Funkeln in seinen Augen gehörte.
Um im nächsten Moment ihren Kuss zu empfangen und mit nicht weniger Leidenschaft zu erwidern, während seine Finger das einzig wahre Ziel fanden, ganz so, als gäbe es absolut keinen Widerstand, nicht einmal von ihrer Hose. Während er seine Wirkung zwischen ihren Beinen zu spüren bekam, konnte er es mit seinen empfindlichen Ohren auch hören, da sich bezeichnende Laute mit dem Kuss vermischten. Leise rollte das Lachen in seiner Brust darüber und er ging noch weiter, um sie schwach werden zu lassen.
Er hatte schon mehrere Ideen im Kopf, was er mit ihr an diesem, nicht gerade gemütlichen Ort, anstellen würde und allen voran den Umstand, dass sie ihn würde anflehen dürfen, dass er ihr endlich alles gab. Wieder würde er ihr zeigen, wie ausdauernd und fähig er in diesem Bereich des Lebens war, bis sie nicht mehr die Ausrede von möglicherweise vorhandener Müdigkeit anführen konnte. Und er am nächsten Tag im Blick behalten müsste, dass sie nicht vom Pferderücken rutschen würde. Allein bei der Vorstellung dessen schwoll seine Männlichkeit noch weiter an, als wolle dieses wichtige Körperteil an ihm regelrecht bersten, wenn er sich nicht rechtzeitig entladen könnte.
Immerhin hatte sie dazu gelernt und zeigte ihm das auch, was ihm ein feines, spürbares Grollen entlockte, ehe er für eine leicht veränderte Position ihrerseits sorgte. Mochte sie auch bei dem Kuss das Tempo vorgeben und ihre Zunge seinen Mund erkunden, wie genau sie sich miteinander vergnügten, gestaltete noch immer er. Und als Belohnung bekam sie seinen Finger überdeutlich zu spüren.
Es sollte ein Vorspiel werden, doch dann zuckten seine Ohren leicht und er war schlagartig nicht mehr vollständig bei der Sache. Dass er seine Hand nicht zurück zog, sondern damit weiter machte, sprach sicherlich für seine Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig ausführen zu können. Damit nicht genug, besaß er selbst dabei ausreichend Erfahrung, um sie um den Verstand treiben zu können damit. Trotzdem... er war nicht mehr ganz bei der Sache, das war nicht zu leugnen. Irgendetwas störte ihn, etwas derzeit noch Unsichtbares.
Durch seine weitergehende Behandlung dauerte es, bis sie auch reagierte. Ihre leise Frage entlockte ihm ein kurzes, scharfes "Sch!", mehr jedoch nicht. Natürlich nicht, keine Erklärung, kein Hinweis, was los war. Wenngleich dieses Mal eher deswegen, weil er es selbst noch nicht recht ausmachen konnte, was er vernommen hatte.
Noch ein paar Mal stieß sein Finger in sie und kreiste in ihrer Wärme, als wolle er den Weg für etwas viel Größeres bereiten. Sogar einen Kuss bekam sie auf die Lippen gedrückt, aber die Leidenschaft fehlte deutlich dabei und auch seine Zunge drängte sich nicht hinein.
Dann zog er sich abrupt zurück und wandte sich in die Richtung, aus der das Geräusch gedrungen war. Angestrengt lauschte er einige Atemzüge lang, ehe er einen überaus unflätigen Fluch zischte und plötzlich, mit wie Flügel wehendem Oberteil, lossprintete... in Richtung des Lagers! Sofort verschmolz er mit der Dunkelheit und als wäre dies das Zeichen dafür, drang ein weiblicher Hilferuf weit genug, dass auch ihre Ohren ihn wahrnehmen konnten. Nicht so sehr das Wort an sich, aber den verzweifelten Tonfall. Der Schatten selbst lief, so schnell der Untergrund es zuließ und verbot sich jeglichen Gedanken, um seine Konzentration nicht zu schmälern.
Kurz, bevor er auf die Lichtung treten konnte, blieb er trotz allem noch einmal stehen und verpasste seiner Verfolgerin einen Stoß, der sie zurück taumeln lassen würde. Zwar hätte er sie auch vorwarnen oder anderswie instruieren können, doch dafür nahm er sich keine Zeit. Stattdessen sorgte er eben dafür, dass sie nicht weiter vorstürmen konnte, sondern erst einmal mit dem Gleichgewicht kämpfen musste. Er wollte sie nicht von dem Geschehen fernhalten, auch wenn er schon jetzt wusste, dass er ihre Hilfe nur bedingt benötigen würde, denn im Prinzip würde er es auch allein schaffen. Aber er wollte eine Rückendeckung, einen Trumpf, den er der Situation entsprechend würde spielen können.
Im nächsten Moment trat er aus der Dunkelheit heraus in die Ausläufer der Flammen, sodass er kurzerhand wie ein wahrer, lebendig gewordener Schatten wirkte, der gekommen war, um jene heimzusuchen, die für den Ruf verantwortlich waren. Die Hände verschränkte er dabei in seinem Rücken, sich dessen bewusst, dass er sie so um einen Sekundenbruchteil weniger rasch würde einsetzen können. Allerdings konnte und würde er auf diese Weise auch im Verborgenen Zeichen geben können, so, wie sie es schon einmal erfolgreich praktiziert hatten.
"Und hier finde ich gerade was genau vor?", fragte er in einem absolut unpassend ruhigen Tonfall, dass er damit jegliche Aktionen zum Erliegen brachte. Die er längst mit seinem Blick erfasst hatte, denn es war offensichtlich, dass hier Gesindel von dem Feuerschein angezogen worden war, Beute jeglicher Art witternd.
Am Feuer befand sich ein stehender Mensch, der keuchte, schwitzte und zitterte, doch tapfer darum kämpfte, die improvisierte Waffe, einen brennenden Ast, hoch zu halten, um sich seiner drei Angreifer erwehren zu können. Neben ihm lag eine lautlos schluchzende Elfe, die benommen wirkte und ein feines, rötliches Rinnsal an ihrer Schläfe aufwies.
Die Pferde hingegen waren ebenfalls beachtet worden, denn der Zelter kaute stoisch an dem Lederstrick, mit dem er an einen Baumstamm gebunden worden war, um nicht in Panik mit dem Wägelchen abzuhauen. Der Rappe war gleichfalls bereits eingefangen, obwohl er unruhig tänzelte und der Kerl, der ihn am Zaumzeug hielt, Mühe hatte, auf den Beinen zu bleiben. Die Stute hingegen war am Wehrhaftesten, denn sie schlug mit ihrem Kopf herum, dass die Zügel von dem zweiten Kerl kaum zu halten waren, denn er musste sich vor Zähnen und Vorderhufen in Acht nehmen, die sie effektiv einzusetzen wusste.
Als sich die Überraschung der Angreifer gelegt hatte, lachte einer der drei Angreifer beim Feuer dreckig auf, einer mit einem vernarbten, groben Gesicht, der ein Mensch zu sein schien. "Wir wurden eingeladen und nehmen uns unsere Geschenke, da wir leider schon gehen müssen.", erwiderte er.
Laogh nickte langsam und setzte Schritt für Schritt in Richtung der Flammen, die er gemächlich entlang zu schreiten gedachte. In diesem Moment wieherte Draca gequält auf und sein Kopf ruckte herum. Ein roter Strich färbte ihr helles Fell an der Schulter rot und zeugte von der Wunde, die sie gerade hatte erleiden müssen. Hätte er sich weniger gut im Griff, wäre seine Miene nun sicherlich mörderisch geworden. So hingegen wandte er sich wieder dem Sprecher zu, bedeutete seinem Trumpf jedoch eindringlich, sich um die beiden Räuber bei den Pferden zu kümmern. Er selbst musste sich bedauerlicherweise zuerst um die anderen kümmern, da der Mensch Lauryn nicht mehr lang würde beschützen können.
Für einen Moment fletschte er, einem Raubtier nicht unähnlich, die Zähne und irritierte damit sichtlich, denn es wirkte so unwirklich, dass nicht zu erkennen war, ob er es tatsächlich getan oder die Flammen ihren Augen einen Streich gespielt hatten. Doch das Ergebnis war erreicht, da einer der Drei wohl zu den ängstlicheren Gemütern zählte und merklich blasser wurde.
"Ja, das verstehe ich. Ihr habt sicherlich viel zu tun. Aber jetzt bin ich, euer Gastgeber, ja hier und es gebietet die Höflichkeit, dass ihr noch ein wenig bleibt.", sponn er die Scharade weiter und irritierte damit auch den zweiten der Kerle.
Nur der Anführer war abgebrühter und schlug, einer nonverbalen Drohung gleich, mit seinem Knüppel langsam immer wieder in seine offene Hand.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Montag 2. August 2021, 14:24

Wenn sie derzeit eine Chance gesehen hätte, ihm irgendwelche Informationen zu entlocken, hätte sie sie vermutlich ergriffen. Es war nur natürlich, dass wenn man Zeit miteinander verbrachte, irgendwann der Impuls aufflammte, mehr über die Geschichten hinter den Personen zu erfahren. Sie hatte es bei Lauryn probiert, hatte Rodrick versucht einiges zu entlocken und so recht kamen die Gespräche aber nicht in Gang. Ob das nun zu schmerzhafte Erinnerungen oder pures Misstrauen waren, beides war gleichermaßen hinderlich. Dass sich der Mensch Lauryn anvertraut hatte, könnte eventuell zum Problem für Eleyna werden, doch das würde sich noch zeigen. Was Laogh indes anging, so würde sie sich die Zähne ausbeißen, sollte sie versuchen jemals etwas von ihm zu erfahren, was er nicht preisgeben wollte. Also musste sie alleine ihre Informationen zusammentragen und das tat sie fleißig. So war es nur logisch, dass sie sich eines Tricks bediente, um ihn hervorzulocken und gleichzeitig für sich zu testen, wie sehr er ihr grollte. Sie schaffte es, dass er sie von sich aus provozieren wollte und stieg zum Schein darauf ein, bis sie sich on einer Situation befanden, die äußert bekannt vorkam. Eleyna ließ das Lachen ihrerseits ziehen und grinste nur noch bei seinen Worten. „Ich wollte nur nicht, dass du dir noch etwas zerrst.“, log sie ganz offensichtlich und nur kurze Zeit später, befanden sie sich wieder in den Anfängen eindeutiger Ziele. Keiner von beiden gab sich Illusionen darüber hin, wie das hier enden würde und beide hatten deutlich schneller die nötige Leidenschaft, um es einfach passieren zu lassen. Eleyna keuchte und gewährte ihm den Genuss, dass er ihr zusetzte. Sie spürte wie kundig er war und ihr Herz pochte vor Verlangen. Ihre anfängliche Gegenwehr, verwandelte sich über die vielen Male ihrer Zusammenstöße mehr in Akzeptanz und ging noch weiter bis hin zu einer hitzigen Leidenschaft. Sie lernte mehr und mehr ihre Treffen dieser Art zu schätzen und zierte sich längst nicht mehr so, wie noch zu Anfang. Das gelang ihr jedoch nur so lange, bis er ihr wieder herablassend entgegen treten würde und sie wusste, dass der Tag nicht weit in der Zukunft lag.
Doch jetzt genoss sie das, was in ihrer Hose und zwischen ihren Lippen passierte in vollen Zügen, bevor er sich löste und sie für einen Moment Luft holte. Er hörte nicht auf, während sie wohlige Schauer verspürte die immer wieder fein über ihren Körper wogten.

Als die Spionin die Augen öffnete, erkannte sie jedoch, dass er längst nicht mehr bei der Sache war. Sie richtete umgehend ihre Sinne neu aus und runzelte die Stirn. Sein „shh", veranlasste sie tatsächlich dazu, ruhig zu sein und selber zu lauschen. Immer wieder wurde sie allerdings durch ihn abgelenkt, bis der halbherzige Kuss sie selber dazu veranlasste, nicht mehr auf ihr eigentliches Vorhaben fixiert zu sein. Auch sie lauschte angespannt, bis er sich plötzlich entfernte und nach einem Fluch von seinen Lippen, losrannte und sie den verzweifelten Ruf hörte. Eleyna brauchte nur eine halbe Sekunde, um ihm zu folgen. Ihre Sinne drängten Lust und Verlangen sofort zur Seite und sie war auf eine andere Art und Weise gespannt. Sie rannte dem verschwundenen Schatten hinterher, bewahrte einen kühlen Kopf und vergaß alles andere drum herum. Keine Gedanken bahnten sich ihren Weg, um sie grübeln zu lassen oder sich zu fragen, was das ganze sollte. Nichts davon zählte jetzt, sondern nur die Tilgung der Gefahr. Die Spionin kam zwei Sekunden nach Laogh am Rande des Lagers an und sie prallte schmerzhaft gegen seine Hand. Und zum dritten Mal in dieser Nacht, wurde ihr auf unschöne, schmerzhafte Weise die Luft aus den Lungen gepresst und sie taumelte einen Moment. Es war so typisch für ihn! Er hätte sie einfach einweihen können, doch Eleyna sagte kein Wort, denn sie verstand die Motivation dahinter sofort. Sie fand zurück in einen sicheren Stand und duckte sich, während Laogh seinen Auftritt hatte.
Seine Worte und die aufkommende Überraschung, nutzte die Spionin, um sich unbemerkt in Position zu bringen. Sie konnte hinter ihrem Versteck die Diebe ausmachen und erkannte, dass sich zwei von ihnen mit den Pferden nahe des Waldrands befanden. Perfekt für sie, um zu zuschlagen. Doch noch wartete sie auf das Zeichen, das Laogh ihr sicherlich geben würde. Ruhig war sie und nichts verriet ihre Anwesenheit. Eleynas Sinne waren sofort nach dem Schrei in ihren antrainierten Modus gewechselt und sie war hellwach, fokussiert und zu allem bereit. Worte wurden ausgetauscht, während sich die Stute immer mehr zur Wehr setzte. Eleyna warf kurz dem Rappen einen Blick zu, der ebenfalls Probleme machte aber nicht so an die Decke ging, wie Draca. Dann wieherte sie gequält auf und Eleyna schaute zu Laogh, der seinen Kopf gedreht hatte. Sie wusste, wie viel ihm das Tier bedeutete und für sie war absolut klar, selbst ohne das nachfolgende Zeichen, dass sie sich um die Pferdediebe kümmern würde. Hierbei fiel ihre Entscheidung ebenfalls leicht: Der Dieb, der sich an der Stute vergriffen hatte, würde als erstes die Vergeltung spüren. Also schlich sich die Spionin, während Laogh erneut das Wort an die Diebe richtete und die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, in eine bessere Position und setzte danach, im rechten Moment ein unauffälliges Schnalzen ab, das die Menschen zwar nicht wahrnahmen, ihr Rappe jedoch augenblicklich steigen ließ und die anderen ablenkte. In dem Moment glitt Eleyna aus dem Schatten hinter den Dieb bei Draca und umfasste gekonnt seinen Hals mit ihren Armen. Er ließ die Stute augenblicklich los und versuchte sich erschrocken aus dem Griff der Spionin zu befreien. Doch diese hielt fest und so dauerte es nur einige Sekunden, bis der Mann bewusstlos und lautlos zu Boden sank. Eleyna duckte sie abermals und verschwand zurück im Schatten, während der weitere Dieb ihren Rappen zu händeln versuchte.
Draca war clever genug, sich nicht zu rühren, um keine weitere Aufmerksamkeit zu erregen, bis Eleyna erneut aus dem Waldrand kam und sich um denjenigen kümmerte, der ihrem Rappen unschön an der Trense zog. Sie packte auch ihn am Hals, doch er wehrte sich schneller und rammte ihr den Ellenbogen in die Leber, was sie wegzischte und weiter festhielt, bis er nur noch zappelnd und röchelnd zu Boden ging. Nun achtete sie auf die anderen und ob sie etwas gehört hatten. Ansonsten würde sie wieder zurück in die Schatten wechseln, um den Trumpf noch eine kleine Weile aufrecht zu erhalten.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Dienstag 3. August 2021, 09:35

Auch in ihm gab es eine gewisse Neugier, die er nur zum Teil durch Forschen der bisherigen Vergangenheit befriedigen konnte. Doch er machte es oftmals subtiler, zog Rückschlüsse aus Gesprächen und Reaktionen, anstatt konkrete Fragen zu stellen. Letzteres war manchmal zwar ebenfalls das Mittel der Wahl, allerdings hatte er ziemlich rasch gelernt, dass Antworten nur in den seltensten Fällen wirklich vollkommen ehrlich waren. Da war es viel aufschlussreicher zu beobachten.
Auch bei ihr hielt er es auf diese Weise und hatte dadurch schon so einiges herausgefunden, dessen sie sich vermutlich nicht einmal bewusst war. Abgesehen natürlich von ihrer Schwäche, die mit ihm zu tun hatte und die er weidlich auszunutzen gedachte. Das Problem dieses Mal war jedoch das Geräusch, das seine Ohren zucken ließ und ihn erfolgreich ablenkte. Obwohl seine Hand sich zu verselbstständigen schien, waren seine Gedanken ganz wo anders. Genaueres konnte er nicht ausmachen, dazu war selbst er zu weit weg, aber sein Instinkt arbeitete auf Hochtouren.
Sein Kuss war ein Abschluss, kurz und wenig intensiv, und schon zog er seine Hand ebenfalls zurück. Dieses Spiel mussten sie wohl oder übel auf später verschieben. Noch einmal lauschte ehe, dann entkam ihm der Fluch und schon rauschte er mit offenem Oberteil durch den Wald in Richtung des Lagers. Wenige Atemzüge später war der Hilferuf auch für menschlichere Ohren zu vernehmen und machte deutlich, dass er sich nicht getäuscht hatte.
Auch wenn seine Aufmerksamkeit nach vorne gerichtet war, hörte er, wie sie ihm folgte. Schon auf dem Weg und ohne Kenntnis des eigentlichen Problems, hatte er beschlossen, sie als Trumpf in der Hinterhand behalten zu wollen. Wenngleich er nicht gedachte, sie direkt einzuweihen, denn das hätte ihm nur unnötig Zeit gekostet. Also wurde er, notgedrungen, etwas grob und bremste dadurch ihren Lauf erfolgreich, um sich jene Sekunden zu verschaffen, ohne sie aus den Schatten zu treten und im Stillen darauf zu bauen, dass sie erfahren genug wäre, um seine Handlung zu begreifen. Immerhin, sie zeterte nicht los und folgte auch nicht sofort, sodass sich seine Konzentration auf die Szenerie verlagern konnte.
Es waren fünf Spießgesellen, sofern sich sonst niemand mehr im Unterholz verbarg, woran er nicht glaubte. Es waren nur zwei Personen, davon eine weiblich, im Feuerschein zu erkennen gewesen, da war man auch so schon ausreichend in der Überzahl, um unvorsichtig zu werden. Er hingegen war die Ruhe selbst und hielt die Farce des unverbindlichen Geplänkels mit zufällig Bekannten aufrecht, obwohl in ihm kalte Wut aufzusteigen drohte, nachdem seine Stute verletzt worden war.
Gut, dass er die Spionin im Hintergrund hatte, somit konnte er ihr entsprechende Zeichen geben und verließ sich darauf, dass sie für den weiteren Schutz der Tiere sorgen würde. Denn, so wichtig ihm Draca und ihr Wohlergehen auch war, bedauerlicherweise waren die Räuber beim Feuer die gefährlicheren der Truppe, vor allem der Anführer, das konnte er dank seiner Erfahrung auf einen Blick feststellen. Immerhin, einer der Drei war etwas ängstlicher und das würde es auszunutzen gelten.
Als kümmere ihn das Schicksal der Vierbeiner nicht länger, wandte er sich ganz den anderen zu und richtete seine Worte hauptsächlich an den Rädelsführer. Trotzdem konnte er hören, dass in seinem Rücken was vor sich ging. Zu leise für die Menschen, um solche schien es sich schließlich zu handeln, und durch die Dunkelheit auch ihren unscharfen Augen verborgen.
Und dennoch... gerade der Ängstliche schien etwas zu bemerken, denn er zuckte zusammen und sah sich etwas unruhiger um. In dem Bemühen, unauffällig dabei zu sein, stieß er seinen Anführer an und zischelte ihm ins Ohr:"Da ist was! Bist du sicher, dass es hier nicht spukt?"
Laogh verbot sich jegliche Reaktion darauf, obwohl er nur zu gerne gegrinst hätte und darauf eingegangen wäre. Allerdings wäre es klüger so zu tun, als hätte er nichts gehört, schon gar nicht die Sprache mit dem eindeutigen, grandessanischen Einschlag verstanden. Aha, einen weiten Weg hatten diese Räuber also hinter sich. Ob sie einst zu der Unterstützungstruppe der Dunklen Armee gehört und die Lust daran verloren hatten? Oder einer Strafe entflohen waren? Er wusste es nicht zu sagen, der Möglichkeiten gab es viele und er würde sich zugleich hüten, sie auch nur im Geringsten darauf anzusprechen.
Stattdessen tat er so, als hätte er lediglich die plötzliche Unruhe und die Geste bemerkt. Ein feines, betont freundliches Lächeln umspielte seine dunklen Lippen. "Ist etwas nicht in Ordnung oder zu eurer Zufriedenheit?", hakte er nach und sah, wie der Ängstliche leicht zusammen zuckte. Oh ja, das perfekte Opfer für eine Panikreaktion!
Also gab er der Spionin im Hintergrund Zeichen, sich genau um den anderen, den dritten Kumpan zu kümmern und ihn vom Feuer wegzulocken. Wie, das müsste sie sich überlegen, darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen oder Gedanken daran verschwenden, um nicht abgelenkt zu sein.
Der Rädelsführer hingegen grinste und entblößte Zähne, die definitiv einer gründlichen Behandlung bedurft hätten. "Ich hätte da schon den ein oder anderen Wunsch." Er nickte in Richtung des Verletzten, der seine improvisierte Waffe kaum noch zu halten in der Lage war, derart heftig zitterten ihm schon die Arme.
Der Schatten verstand und nickte leicht, zuckte jedoch zugleich mit den Schultern. "Er möchte seine Freundin ungern teilen, das versteht ihr sicher.", wiegelte er ab und trat trotzdem um die Flammen herum bis zu Rodrick.
Ohne ihm viel Widerstand entgegen setzen zu können, entwand er ihm die Fackel und der Ast landete wieder im Feuer, aus dem er stammte. "Verräter!", zischte der Verletzte und saß im nächsten Moment auf dem Hosenboden. Ein Vorteil für ihn, da auch seine Beine demnächst den Dienst quittiert hätten. Jedoch war er viel zu verbohrt und ehrlich, um die Absicht dahinter erkennen zu können.
Der Schatten indes ignorierte ihn und deutete gegenüber dem Anführer eine kleine, höfliche Verbeugung an. "So, nun sind sicherlich die Missverständnisse aus der Welt geräumt.", bemerkte er und stellte sich so vor den ehemaligen Gefangenen, dass dieser erst an ihm vorbei müsste, ehe er eine Dummheit begehen könnte.
"Nicht ganz.", erhielt er indes als Antwort und der Ausdruck des Anführers wurde auf eine derartige Weise schadenfroh, dass der Schatten schon ahnte, in welche Richtung dieses Gespräch laufen würde. Aber noch war er zu sehr in der Unterzahl und wollte nichts riskieren. Nicht wegen sich selbst, er wusste sich seiner Haut äußerst effektiv zu erwehren. Nein, er machte sich Sorgen um Lauryn, die sich weiterhin bis auf ihr lautloses Schluchzen nicht rührte. Der Mensch würde sie nicht schützen können und er wäre trotz allem nur mäßig schnell genug, um den Anfang eines Übergriffs verhindern zu können.
Schon deutete der Rädelsführer auf die wehrlose Elfe. "Sie trägt mir zu viel am Leib.", bemerkte er anzüglich und machte damit deutlich, was er haben wollte.
Langsam, verstehend nickte Laogh und sah über die Schulter zu ihr hin, als müsse er überlegen und einschätzen, ob er selbst würde nachhelfen müssen oder sie anderweitig entkleidet werden sollte. "Sie ist süß und ein Leckerbissen, das stimmt schon. Aber...", meinte er und dehnte besonders das letzte Wort.
Sein Gesprächspartner sprang sofort darauf an. "Aber was?!", knurrte er und schlug einmal fester mit der Keule in seine Hand.
Der Schatten grinste ihn schmal an und ließ ihn noch ein paar Atemzüge lang zappeln.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Dienstag 3. August 2021, 14:30

Die hübsche Spionin hatte sich bisher noch immer auf ihren Instinkt verlassen. Nun musste sie aber feststellen, dass Laogh jemand war, bei dem der Instinkt nur bedingt funktionierte. Der Schatten von Pelgar beherrschte so viele Masken und Maskeraden, dass sie sich nie sicher sein konnte, ihm nicht auf den Leim zu gehen. Doch der Lernprozess hatte bereits begonnen und so schaffte sie es, sich nicht von ihrer Wut leiten zu lassen, sondern viel mehr darauf zu vertrauen, dass das was sie über ihn bisher erfahren hatte, Anwendung finden konnte. Eleyna triumphierte etwas über ihn und hatte ihn dieses Mal da, wo sie ihn haben wollte, anstatt andersherum. Dennoch konnte sie die Belohnung dafür nicht einstreichen, denn sie wurden jäh unterbrochen. Nachdem Laogh sich unkonzentriert und abwesend gezeigt hatte, stieg in ihr keine Empörung darüber auf, sondern sie spürte die Gefahr, die das auslösen musste. Er würde nicht einfach so, ohne sie süffisant anzusehen, dieses Spiel unterbrechen. Etwas störte ihn und auch das war ein Umstand, den aie bereits herausgefunden hatte: Er tat nichts ohne Grund und Hintergedanken. Und allein dieses Wissen, ließ sie augenblicklich die teilweise existierende Feindschaft gar nicht erst aufkommen lassen, sondern abwarten, was der nächste Schritt war. Die Mischlingselfe hörte noch den Fluch und sah ihn dann mit wehendem Oberteil davonlaufen. Einen Bruchteil einer Sekunde benötigte sie, dann stieß sie sich ab und folgte ihm durch das Unterholz. Ihre Sinne waren hellwach, ihre Instinkte geschärft und dennoch stieß sie unsanft gegen seine Hand und beinahe hätte sie geflucht. Doch Eleyna begriff sofort, als er aus den Schatten trat und so rieb sie sich die Brust die schmerzte, bevor sie die Situation erfasste. Sie konnte die beiden Pferdediebe sofort als leichte Ziele ausmachen und ließ den Blick zu den dreien am Feuer gleiten, die deutlich mehr Probleme machen konnten.
Auch Laogh schien dies zu wissen, weshalb sie die Zeichen von ihm sofort umzusetzen gedachte. Eleyna drückte sich lautlos in den Schatten, bis sie die rechte Position hatte und mit einem Schnalzen ihrem Rappen ein Zeichen gab, dass diesen etwas aufbegehren ließ. Das gab ihr die Gelegenheit lautlos aus dem Wald hinter den Mann bei Draca zu treten und ihm mit einem Umklammern des Halses die Luft abzudrücken, bis er schließlich bewusstlos zu Boden sank. Sie verschwand augenblicklich wieder im Unterholz und umrundete so das Lager etwas, bis sie bei dem weiteren Pferdedieb stand. Hier glitt sie ebenso aus den Schatten hervor und umklammerte ihm, doch er verpasste ihr mit dem Ellbogen einen Leberhaken, der sie nur kurz interessierte, bevor sie beendete, was sie angefangen hatte und auch ihm die Lichter ausgingen. Ruhig, geräuschlos und schnell, verschwand sie abermals im Schatten, während der Ängstliche von den Dreien offenbar Lunte gerochen hatte. Doch er war viel zu angespannt, als dass jemand Notiz von seinem Gerede nahm und so blieb Eleyna die Möglichkeit, sich erneut neu zu positionieren, sodass sie hinter einem Baum, neben der Truppe Stellung bezog. Sie hörte, wie sich der Anführer in ein Gespräch verwickeln ließ und spähte hinter der Rinde hervor, um die Lage im Blick zu behalten. Der letzte, der drei Diebe am Feuer wirkte ruhig und mischte sich kaum ins Geschehen ein, während der Ängstliche immer wieder den Blick unruhig schweifen ließ. Sie nahm das Zeichen von Laogh auf und wusste, was sie zu tun hatte.
Da die drei Verbliebenen recht dicht beieinander standen, käme ihre vorher gewählte Variante nicht in Frage, damit würde sie die anderen sofort alarmieren. Eleyna ließ den hellen Blick kurz schweifen, dann lehnte sie sich zurück an den Baumstamm und zog eines ihrer Messer hervor. Sie behielt die Deckung des Baumstammes bei, lehnte sich jedoch etwas vor, um mit der Klinge den Feuerschein einzufangen. Als ihr dies gelungen war, blendete sie immer wieder den Dritten, bis dieser mit seiner Aufmerksamkeit von Laogh abrückte und die Ursache ausfindig machen wollte. Kurz sah sie, wie er seinem Boss ein Zeichen gab, dass er sich umsehen wollte und ihr dann geradewegs in die Arme lief. Eleyna glitt langsam tiefer in den Wald hinein, weg vom Feuer und den anderen, bis die Dunkelheit sie verschluckte. Wenn er beidrehen wollte, pfiff sie leise durch die Zähne, gerade so, um seine Aufmerksamkeit neugierig werden zu lassen, damit er ihr weiter folgte. Dann, als er erneut anhielt und seine Waffe in der Hand drehte, umrundete sie ihn und griff von hinten an. Dieses Mal, war er allerdings gewarnter, als die anderen Beiden, sodass er sich umwandte und sie kommen hörte. Sie hielt einen Schlag von ihm ab, dann trat sie nach ihm und hielt ihn erfolgreich vom Lager fern. Ob die letzten Beiden etwas davon mitbekamen, wusste sie nicht, doch sie wusste, dass Laogh mehr als fähig war, die jetzige Situation zu meistern, weshalb sie sich mit dem in den Wald gelockten durchaus beschäftigen konnte.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 4. August 2021, 19:07

Auch er vertraute seinem Instinkt, bedingungslos, denn dieser hatte ihm, bis auf ein einziges Mal in seinem Leben, noch nie im Stich gelassen. Er hütete sich im Gegenzug allerdings vor tiefergehenden Gefühlen, sodass nichts und niemand sein Bauchgefühl verwirren konnte. Das war eindeutig klüger und half ihm beim Überleben.
Zugleich jedoch hatte er auch seinen Instinkt, soweit wie möglich, erforscht und seine Lehren daraus gezogen, um diese Empfindung bei anderen zu irritieren mit seinem Verhalten. Nicht unbedingt immer, weil es notwendig war, denn mitunter machte es ihm schlichtweg Spaß, andere an der Nase herumzuführen.
Oder ihre Wut zu schüren, wie bei seiner derzeitigen Gespielin, die es geschafft hatte, seinen Sturkopf ein wenig wieder in ihre Richtung zu lenken. Mit ihrem Verhalten hatte sie ihm gezeigt, dass sie scheinbar doch ab und zu dazu in der Lage war, ihren Verstand zu benutzen.
Wenn sie eine falsche Meinung von ihm hatte, war das legitim und von ihm durchaus auch so gewollt. Was er hingegen überhaupt nicht leiden konnte, war, seinen Kopf für die rechten Schlüsse nicht zu benutzen. Und das hatte sie bei ihrem kleinen Streit eben nicht getan, weswegen er sie derart ausgiebig bestraft hatte.
Dafür hatte sie also ihre Quittung bekommen und bei ihrer Entschuldigung nun gezeigt, dass sie durchaus in der Lage war, das ein oder andere Muster zu erkennen. So auch seine Belustigung an ihrem Zorn, den er ohnehin viel zu leicht schüren konnte. Sie lockte ihn damit und als sie ihm ihr Vorhaben vor Augen führte, musste er ihr im Stillen Anerkennung zollen.
Womit sie sich ihre Belohnung einer Versöhnung verdient hatte. Zu seinem leisen Bedauern wurden sie dabei viel zu schnell unterbrochen und dennoch war seine Aufmerksamkeit sofort auf die Bedrohung gerichtet, die er, einem Jagdhund nicht unähnlich, regelrecht witterte. Schlagartig war seine Erregung vergessen und er stürmte in Richtung des Lagers, um die Katastrophe hoffentlich noch abwenden zu können.
Als er ankam und eindrucksvoll dafür sorgte, dass sie sich verborgen im Hintergrund hielt, konnte er gedanklich aufatmen. Noch war niemand geschändet oder getötet worden, das war gut, damit konnte er arbeiten. Also machte er sich daran, die Aufmerksamkeit erfolgreich auf sich zu lenken, als er wie ein lebendiger Schatten auf der Lichtung erschien und den Anführer in ein Gespräch verwickelte.
Zugleich gab er in seinem Rücken unbemerkt Zeichen und sorgte dafür, dass alles nach seinem Willen verlief und nicht eskalierte. Noch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Lauryn oder Mensch unnötig zu Schaden käme bei einer direkten Konfrontation, zu groß, als dass er seine gesamte Klasse hätte ausspielen können. Stattdessen sorgte er dafür, dass im Hintergrund die Anzahl der Gegner Stück um Stück reduziert wurde.
Auch wenn es ihm in der Seele weh tat, ehrlich weh tat, dass seine Stute eine Verletzung davon tragen musste und er ihr nicht sogleich helfen konnte... Diese indes zeigte sich ebenso abgebrüht... oder rachsüchtig, wie ihr Besitzer es vermutlich sein mochte. Denn, nachdem ihr Angreifer, der sie bei weitem nicht zu bändigen verstanden hatte, regungslos am Boden lag, drehte sie sich langsam und unter schmerzhaften, leisen Lauten um. Die Wunde tat weh und würde einer fachmännischen Versorgung bedürfen, um sie nicht für ihr restliches Leben lahmen zu lassen, weil sie sich entzündet hätte und dadurch tiefer gehen würde.
Jetzt allerdings nahm sie Rache und ein Strahl mit einem leicht scharfen, säuerlichen Gerucht traf den Bewusstlosen. Pikanterweise direkt auf seiner Hose, ganz so, als stamme die Flüssigkeit von ihm und nicht von dem Pferd, das ihm auf diese Weise ihre Schmerzen vergalt. Der Schatten bekam davon noch nichts mit, es hätte ihn allerdings äußerst amüsiert. Später, wenn alles überstanden wäre.
Davon waren sie jedoch noch entfernt, obwohl er heimlich dafür sorgte, dass sein Trumpf sich des nächsten Angreifers annahm. Es dauerte nicht lange, da bemerkte er, im Gegensatz zu dem Anführer und dem Ängstlichen, die Blendversuche und grinste in sich hinein. Der Betroffene hingegen war irritiert und drehte seinen Kopf, um die Ursache ausfindig zu machen.
So wirklich gelang es ihm nicht und dennoch war er beunruhigt genug, um sich tatsächlich weglocken zu lassen. Nicht, ohne dem Rädelsführer etwas ins Ohr zu flüstern, das zu leise für Laoghs Ohren war, da er dafür zu dicht am Feuer stand. Der Angesprochene grunzte und zuckte mit den Schultern, er fühlte sich wohl viel zu sicher in seiner Position, als dass er etwas gegen die kleine Dezimierung einzuwenden hätte. Also umfasste der grobschlächtige Kerl seine eigene Keule fester und zog auch ein kleines, schartiges Messer, dessen Gefährlichkeit eher in der folgenden Blutvergiftung, denn in der nicht mehr vorhandenen Schärfe lag, um sich in den Wald locken zu lassen.
Der Dunkelelf beobachtete ihn einen Moment lang und lächelte dann unverbindlich. "Ist etwas nicht in Ordnung?", fragte er harmlos, als könne er sich nicht denken, warum der Mensch seinen Posten verließ.
"Hier spukt's! Ich spür's genau, hier geht ein Geist um!", brabbelte indes der Ängstliche vor sich hin. Der Schatten biss sich auf die Zunge, um nichts darauf zu erwidern und nicht zu verraten, wie gut er diese Sprache selbst zu gebrauchen verstand.
Der Anführer grunzte und winkte mit der eigenen Keule ab, ehe er diese wieder auf die Elfe am Boden richtete. "Wir waren dabei, dass sie zu viel anhat.", murrte er und wirkte, trotz seiner betonten Gleichmütigkeit, etwas ungehaltener. Seine Geduld würde nicht mehr lange anhalten, das konnte Laogh deutlich heraushören.
Nun, es waren jetzt nur noch zwei, wovon einer leicht in Panik zu versetzen wäre, das könnte er schaffen. Jedoch konnte er nicht sehen oder hören, wie weit der Dritte im Bunde schon ausgeschaltet war und deswegen musste er noch ein wenig mehr auf Zeit spielen. Langsam nickte er also und trat mit noch langsameren Schritten an Lauryn heran, die inzwischen leise zu wimmern begonnen hatte.
Der Verletzte hingegen war, nach der Anstrengung, etwas benommen und alles andere als eine Hilfe. "Ja, das könnte man so sehen. Wenn man einen Happen für zwischendurch haben möchte.", begann er gedehnt und schürte damit die Achtsamkeit seines Gegners.
Aber auch dessen Phantasie, denn mit einem dreckigen Grinsen zeigte er sein Gebiss her, das eindeutig schon lange nicht mehr intakt war... und bald auch ohne einer gezielten Faust dagegen noch weniger Zahnstummel aufweisen würde. Wie gut, dass Laoghs Magen recht robust war, da der Geruch nach Fäulnis bis zu ihm herüber wehte. Seiner Miene war absolut nichts von seiner Wahrnehmung anzumerken, auch dann nicht, als der andere wieder zu sprechen anfing.
"Den Menschen da kannst du behalten, er taugt ja nicht einmal was mit einer Fackel in der Hand.", spottete er herablassend und sorgte dafür, dass Rodrick leise vor sich hin fluchte und versuchte, sich wieder aufzurappeln, um das Gegenteil zu beweisen. Die dunkle Hand auf seiner Schulter hielt ihn jedoch sehr erfolgreich am Boden in seiner sitzenden Position.
"Aber die Kleine... ja, die ist ein gutes Gastgeschenk, die nehmen wir mit. Mal sehen, wie viele Kerle sie aushält in ihren Löchern." Er schickte seinen Worten ein derart grausames Lachen hinterher, dass der Schatten nur dank seiner jahrzehntelangen geübten Beherrschung so tat, als wäre das ein ganz normales Gespräch mit seinen Banalitäten wie das Wetter oder ähnlichem.
"Hm... das wäre natürlich einen Gedanken wert, nur...", begann er, als der Verletzte seinen Kopf zu ihm ruckte.
"Du dreckiger Hurensohn, ich wusste schon immer, dass du..." Er verschluckte sich an seinen eigenen Beschimpfungen und musste sich erst einmal die Lunge wieder freihusten. Laogh nutzte diese Gelegenheit, um ihm einen Schubs zu geben, den er nicht abfangen konnte. Unsanft landete er auf der Seite und war mit sich selbst beschäftigt, zumindest für kurze Zeit.
Der Dunkelelf indes sah wieder zu dem Anführer und grinste ein wenig anzüglich. "Ich hätte da ein besseres Geschenk zu bieten, nach dem ihr euch die Finger lecken könnt.", führte er seine Bemerkung von vorhin weiter aus und ließ diese Information erst einmal sacken.
Nicht, weil sie so besonders wäre oder vollkommen überraschend käme, nun ja, nicht ganz. Nein, seine Intension war es abzuwarten, ob die Spionin verstand und sich zeigte oder ob sie noch beschäftigt wäre und ihn daher nicht gehört hätte. Wobei er ihre Fähigkeiten so einschätzte, dass sie ihre Aufgabe bereits erledigt hätte und wieder auf seine Zeichen warten würde. Doch er könnte sich auch täuschen, die Gründe dafür wären vielfältig, und dann müsste er umdisponieren. Immerhin, der Rädelsführer war einen Moment lang nicht mehr auf die Elfe fokussiert und das war schon einmal gut.
Allerdings begann sich auch Misstrauen in die Miene des Kerls zu schleichen und er musste aufpassen, dass die Stimmung nicht kippte. "Ach? Und wo soll dieses Geschenk sein?", hakte er auch mit bedrohlicher klingender Stimme nach, ehe er wieder dreckig grinste. "Willst du es herzaubern oder hältst du uns für dumm und willst uns austricksen, weil du zu feige für einen ordentlichen Kampf bist?"
Gedanklich verdrehte der Dunkelelf die Augen, denn eine körperliche Auseinandersetzung wäre vieles, nur nicht ordentlich oder gar fair... auch von seiner Seite aus nicht! Jedoch wollte er es lieber nicht darauf ankommen lassen, solange er nicht völlig sicher sein konnte, dass die beiden anderen am Feuer nichts dabei abbekommen würden.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Mittwoch 4. August 2021, 20:46

Die beiden Pferdediebe auszuschalten, war für die Spionin keine herausfordernde Aufgabe. Die beiden hatten genug mit den Pferden zu tun und Draca erwies sich als eben so schwierig händelbar, wie ihr Besitzer. In diesem Falle, bekam es ihr nicht ganz so gut und nachdem ihr Angreifer am Boden lag, erhaschte Eleyna einen schnellen Blick auf die Wunde. Sie war tief und würde gut versorgt werden müssen, sobald sie Gelegenheit dazu hätten. Doch jetzt blieb keine Zeit, sich darum zu sorgen, denn es galt die Situation beherrschbar zu machen. Auch der zweite Dieb beim Rappen, schaffte es nicht, sich schlussendlich gegen den Angriff der Mischlingselfe zu wehren und so sank auch er zu Boden. Kurz blickte sie dem Rappen ins Gesicht, bevor sie die Tiere alleine ließ und sich so positionierte, dass sie wenn nötig eingreifen konnte.
Eleyna betrachtete die drei verbliebenen Halunken und musste feststellen, dass der Anführer nicht hässlicher hätte aussehen dürfen. Wenn es einen Preis gäbe, für das schurkigste Gesicht, er hätte ihn zwei Mal gewonnen. Doch ihre Aufmerksamkeit kehrte schnell zu dem Dunklen zurück, der weiter auf Zeit spielte. Sie verstand, als er sie dazu anhielt, den 3. Mann am Lagerfeuer zu eliminieren. Eleyna ließ kurz die Augen wandern, suchte sich binnen Wimpernschlägen Möglichkeiten zusammen, wie sie es bewerkstelligte, ihn von den anderen zu trennen und entschied sich dann für eine simple aber effektive Methode.

Die Spionin zog, gut verborgen hinter dem dicken Baumstamm, eines ihrer Messer und lehnte sich erneut etwas vor. Dieses Mal brauchte sie nicht lange zu suchen und fand das, was sie brauchte: Das Lagerfeuer. Kurz nur positionierte sie sich anders, um den Lichtschein der Flammen mit der Klinge einzufangen und so auszurichten, dass der 3. Mann geblendet wurde. Subtil richtete sie die Klinge immer neu aus, wenn er sich wegbewegte, so lange, bis er dem nervtötenden Etwas einen Blick schenkte.
Erneut blendete sie ihn, was dazu führte, dass er sich seinem Anführer zuwandte, ihm etwas entgegen nuschelte und sich dann, die Waffen zückend, auf sie zubewegte. Eleyna steckte das Messer wieder weg und lockte ihn weiter in den Wald hinein. Jedes Mal, wenn er stehen blieb und drohte, die Suche abzubrechen, pfiff sie leise durch die Zähne und lockte ihn so weiter. Bis sie ihn umrundete, um von hinten anzugreifen.
Dieses Mal jedoch, hörte er sie und drehte sich halb herum, wehrte ihren Angriff ab und hob die Keule an, um sie damit zu erschlagen. Eleyna wehrte den Angriff spielend ab, holte selber kräftig aus und trat nach ihm, sodass er zurücktaumelte und sich einmal kurz fangen musste. Dann blitzte er zu ihr und lächelte böse. „Komm her, Miststück", feixte er und Eleyna seufzte innerlich. Es hätte so einfach werden können. Der Mann war gute zwei Köpfe größer als sie und massig. Zudem schien er tatsächlich ruhig und besonnen zu sein, kampferprobt.
Die Spionin setzte auf ihn zu, täuschte einen Tritt an, den er abblocken wollte und schlug dann kräftig zu, sodass er blutig ausspuckte. „Oh, das wird Spaß machen!“, brummte er und grinste erneut, als würde er nichts lieber tun. Er ging nun in den Angriff über, kam zwei Schritte vor, schlug heftig mit der Keule aus und setzte das Messer hinterher. Sie fing die Keule mit beiden Händen ab, ehe sie mit einem beherzten Sprung, dem Messer auswich und sich abrollte.

Danach ging sie wieder in den Angriff, sprang mit Anlauf ab, beugte ihren Arm und rammte ihm den Ellenbogen zwischen Hals und Schulter, ehe sie wieder landete. Er ächzte unter dem Schmerz, ließ sich allerdings nicht lange beirren und traf sie mit der Keule am Kopf. Eleyna zischte und hielt sich die Stelle, bevor sie seinen nächsten Angriff mit einem beherzten Fußtritt in die Magengegend abblockte und gleich noch mal, mit einer Drehung, seine gebeugte Haltung, ob des Schmerzes, ausnutzte und ihm gegen den Kopf trat. Er taumelte, fiel sogar zu Boden und ließ die Keule fallen.
Als sie sie schnappen wollte, packte er ihre Arme und zog sie zu Boden. Er umklammerte ihren Hals, wie sie es zuvor getan hatte mit seinen Kumpanen, zog sie rückwärts auf sich und drückte zu. Eleyna zappelte und wehrte sich, griff an seinen Unterarm und zog daran, um Luft zu bekommen. Dann hob sie den Kopf an, ließ ihn mit aller Kraft auf sein Gesicht niederfallen und brach ihm damit die Nase. Er ließ sie augenblicklich los und sie kam binnen Sekunden in den Stand. Hier holte sie einige Male tief Luft, bevor sie seine Lage ausnutzte und die Keule am Boden packte, sie hob sie hoch und ließ sie auf ihn niederrauschen. Er warf das stumpfe Messer nach ihr, doch es verfehlte sein Ziel, nachdem sie ausgewichen war und er regte sich nur noch mit einem kargen Röcheln, ehe er liegen blieb. Eleyna atmete schwer und verzog das Gesicht, als sie vorsichtig ihren Kopf befühlte. Warm rann es zwischen ihren Haaren hervor und sie fluchte leise auf Garmisch, ehe sie den Hünen kurz noch, die Arme auf seinem Bauch verschränkend, auf eben jenen umdrehte, sodass er mit dem Gesicht nach unten lag. Im besten Falle, würde er aufgrund der Bewusstlosigkeit ersticken, doch vielleicht war ja irgendein Gott seiner Seele gnädig. Zumindest hätte er Mühe, sich zu mobilisieren und verschaffte ihnen somit etwas mehr Zeit. Eleyna entfernte Keule und Messer aus seiner Reichweite, bevor sie eilig aber leise zum Lager zurück kehrte.

Hier konnte sie gerade noch hören, wie Rodrick sich echauffierte, ehe er von Laogh umgestoßen wurde. Leise lauschte sie und beobachtete aus den Schatten heraus die Szenerie. Sie spürte, wie ihr ein leichtes Rinnsal auf die Weste tropfte und hielt abermals die Hand auf der Wunde, bis sie hörte, wie Laogh die Richtung änderte und die Gedanken des ekelhaften Anführers auf eine andere Beute lenkte. Sie blinzelte. Hatte sie richtig verstanden? Ihr Kopf dröhnte, vielleicht hatte sie sich verhört. Dann antwortete der Ekelhafte und Eleyna ächzte, als sie verstand. Ihr Blick glitt zu Laogh und dann zu Lauryn. Die Entscheidung war gar keine. Sie würde die Jungelfe sicher nicht diesen Kerlen überlassen. Doch bevor sie sich an dem Spiel beteiligen konnte, musste sie schnell noch improvisieren: Nichts durfte auf ihre Taten hindeuten und so entledigte sie sich ihrer Weste, die blutig zur Erde glitt und öffnete ihren Zopf, um mit den Haaren das kleine Rinnsal zu überdecken. Sie wuschelte sich durch die dunklen Strähnen, bauschte sie etwas auf und öffnete etwas die Schnürung ihrer Tunika, damit die Ansätze ihrer Brüste besser zur Geltung kämen. Sie schaute sich schnell um, griff dann einige Holzscheite und legte sie sich in den Arm, bevor sie noch mal durchatmete und eine unbescholtene, fast schon naive Miene aufsetzte.
Pfeifend trat sie aus den Schatten, hinter Laogh und tat so, als hätte sie von all dem nichts mitbekommen. Sie mimte eine sorglose Elfe, die gerade vom Holzsammeln wiederkam und blieb dann gespielt überrascht stehen. „Was ist denn hier los?“, fragte sie recht einfach und blinzelte in die Runde. Sie kam lächelnd neben Laogh zum Stehen und schaute ihm mit der gespielten Naivität eines kleinen Dummchens ins Gesicht. „Haben wir Gäste?“, flötete sie, als könne sie die Situation nicht erfassen und wandte sich dem Anführer zu. Eleyna pfiff, ging an Laogh vorbei und zum Feuer. Sie legte wie selbstverständlich das scheinbar gesammelte Holz an die Feuerstelle und beugte sich mit Absicht so, dass die verbliebenen Zwei eine hervorragende Sicht auf ihren Hintern hatten. Hierbei nutzte sie die Gelegenheit, kurz einen prüfenden Blick auf Lauryn zu werfen, bevor sie sich wieder aufrichtete und umdrehte, ehe sie ihre körperlichen Attribute in voller Pracht präsentierte indem sie scheinbar völlig zufällig, ihre Brüste etwas zurechtrückte. "Bleiben die zum Essen?", nuschelte sie dann und gähnte herzhaft, während sie sich streckte und ihre Tunika über ihren Bauch rutschte.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. August 2021, 09:02

Der Schatten wurde nicht zum ersten Mal überfallen, wodurch er wenig Mühe aufwenden musste, um ruhig zu bleiben und die Kontrolle über die Situation zu übernehmen. Heimlich, sodass der Rädelsführer nichts davon merkte, sondern brav sein Spiel mitmachte und sich beschwatzen ließ. Das war sowieso etwas, das er gut verstand, für Ablenkung sorgen und andere die Arbeit machen lassen.
Wenngleich er sich durchaus selbst die Hände schmutzig zu machen wusste, sobald es absolut notwendig wäre. In diesem Fall allerdings war es erst einmal wichtig, die Angreiferzahl zu dezimieren, um die Verluste so gering wie möglich halten zu können. Und dafür ging er hinterhältig vor, denn er gab seinem Trumpf die entsprechenden Zeichen, um verdeckt vorgehen und Stück für Stück eliminieren zu können.
Am Schluss blieben noch zwei Kerle übrig, davon einer überheblich und siegessicher, der andere ein Hasenfuß und kurz vor der Flucht. Na, damit ließ sich gut arbeiten! Trotzdem wollte er das, zur Sicherheit, nicht allein tun, weswegen er Zeit schinden musste, solange wie möglich.
Denn nachdem der Dritte im Bunde im Wald verschwunden war, um einem Verdacht nachzugehen, konnte er sehr leise gedämpft die Geräusche eines Kampfes ausmachen und diese galt es sowohl zu überdecken, als auch dessen Dauer über dafür zu sorgen, dass der Rest der Truppe bei Laune gehalten wurde.
Dabei wurde nur zu rasch deutlich, worauf es dem Anführer, neben Geld und anderem wertvolleren Kram, ankam. Etwas, das Laogh nicht zulassen konnte, erst recht nicht, weil die Elfe absolut schutzlos wäre. Stattdessen würde er auf seinen Trumpf warten und diesen so ausspielen, dass der Kerl am Ende wohl kaum jemals wieder derartige Freuden würde genießen können.
Davor allerdings musste er erst einmal in die Falle tappen und allmählich wurde er misstrauisch. Natürlich, es dauerte selbst ihm langsam, aber sicher zu lange, wurde zu viel geredet und der Schatten konnte es nachvollziehen. Er persönlich hätte sich niemals auf so etwas eingelassen, eben weil hinter einer Aktion wie der seinen nur ein Ablenkungsmanöber stecken konnte. Doch bis ein dumpfer Söldner wie sein Gegenüber so etwas raffte, dauerte es seine Zeit. Trotzdem kam auch so einem irgendwann die Erkenntnis und diese schien ihm zu dämmern begonnen zu haben.
Angestrengt lauschte Laogh auf Geräusche und konnte nichts mehr vernehmen, weswegen er davon ausgehen musste, dass der Kampf in der Dunkelheit beendet worden war. Und wie war er ausgegangen? Er hoffte, zu ihren Gunsten, und legte alles auf eine Karte, um seinem Trumpf ein unauffälliges Stichwort zu geben.
Der Rädelsführer sprang ebenfalls drauf an und seine Reaktion zeigte, dass sein Geduldsfaden zum Zerreißen gespannt war. Genau in diesem Moment, wirklich zur rechten Zeit, tauchte die Spionin auf, so, dass die Räuber sie nicht sofort sehen konnten. Er hingegen entdeckte sie dank der Geräusche, die sie dabei absichtlich machte, und deutete ihr mit einem Blick an, dass er ihre Reaktion mit dem gesammelten Feuerholz gut fand.
Dann grinste er allerdings leicht und deutete in ihre Richtung. "Hergezaubert!", bemerkte er beinahe schon untypisch fröhlich und sorgte dafür, dass sich beide Kerle umdrehten. Jetzt wäre zwar ein guter Moment für einen Angriff gewesen, aber auch ein Risiko, dass es zu unnötigen Verletzungen auf ihrer Seite kommen könnte.
Während der Ängstliche mit offenem Mund gaffte und damit offenbarte, wie jung und unerfahren er unter all dem Dreck eigentlich noch war, begann der Anführer breit und widerlich zu grinsen. "Hm...", machte er, als würde er überlegen müssen, ob er sich wirklich unter der Auswahl entscheiden wollte.
Der Schatten hingegen ließ sie indes näher treten und legte ihr flüchtig den Arm um die Schultern. Auch er lächelte und erwiderte in einem Tonfall, als wäre sie geistig wirklich etwas zurück geblieben:"Ja, Liebes, wir haben Besuch und damit etwas zu feiern. Das wird dir Spaß machen!"
Damit ließ er seinen Arm sinken und beobachtete, wie sie sich umdrehte und gekonnt ihre Kehrseite präsentierte. Die Augen des Ängstlichen schienen ihm beinahe aus den Höhlen zu hüpfen, während sich die Hose des anderen derart spannte, dass es sogar im Feuerschein deutlich erkennbar war.
Als wäre sie zu dumm, um zu begreifen, dass nun über ihre Liebesdienste gesprochen wurde, wandte der Schatten sich wieder dem Rädelsführer zu. "Also, wie gesagt, unsere Kleine hier wäre ein leckerer Happen für zwischendurch.", bemerkte er und wies dabei auf Lauryn, die sich inzwischen gar nicht mehr rührte. Auch der Mensch hatte zum Glück einen Zustand zwischen Wachen und Dämmern erreicht, sodass er vorerst keine weiteren Probleme machen würde.
"Aber, warum willst du dich mit einem Bissen bedienen, wenn du eine ganze Mahlzeit haben könntest?", fuhr er fort, als sie sich wieder an seine Seite gesellte.
Ihre Frage ließ ihn grinsen und er nickte. "Ja, bleiben sie und haben großen Appetit mitgebracht.", erklärte er ihr.
Dann trat er kurzerhand hinter sie und griff ungeniert nach ihren Brüsten, um sie noch etwas höher zu drücken, als wolle er dadurch dafür sorgen, dass sie aus dem Ausschnitt herauspurzelten. Dabei beugte er sich vor und küsste ihren Hals, ohne die Söldner dabei aus den Augen zu lassen. "Glaube mir, meine kleine Stute hier ist eine, nach der du nie wieder eine andere besteigen willst.", versprach er und ließ eine Hand wieder in ihre Hose wandern, als wolle er sie mit seinen Fingern so verwöhnen wie zuvor.
Allerdings war das Licht schlecht genug, dass die Geste selbst reichte und er seine Finger auf ihrem Hügel ruhen ließ. Während er davon ausging, dass sie das Spiel verstand und sich entsprechend lustvoll verhalten würde. "Es ist jedes Mal aufs Neue ein Genuss, sie ist gelenkig, willig und ihr Saft fließt so reichlich, dass du damit wirklich jedes Loch schmieren kannst.", fuhr er fort und behielt seine Haltung noch einen Atemzug lang bei, ehe er seine Hände zurück zog und sich aufrichtete.
Leicht strich er ihr übers Haar. "Liebes, ich glaube, da braucht jemand deine Künste. Wie wäre es, wenn du dich ein bisschen um unseren Freund kümmerst. Und ich..." Sein Blick ging zu dem Ängstlichen hin und er grinste schmal. "Ich helfe dabei, die Laune etwas zu heben."
Dem Rädelsführer war das nur recht, er sabberte längst und wenn er es nicht sehen würde, würde er vermeinen, dass die Hose jetzt schon neue Flecken aufwies. Der andere hingegen sah sich schon wieder unsicher um und witterte wohl schon den nächsten Geist im Dunkeln.
Laogh beugte sich noch einmal vor und knabberte demonstrativ an ihrem Ohr, ehe er laut genug, dass auch die Söldner es verstehen konnten:"Sei lieb und zeig ihm, wie gut meine Stute zugeritten ist." Um noch einmal zu knabbern und dabei derart leise zu raunen, dass nur sie es würde hören können und seine Lippen derart unbewegt blieben, als würde er gar nicht reden. "Halt ihn hin, ich komm von hinten."
Dann richtete er sich grinsend auf, gab ihr einen Klaps auf den Hintern und trat zu dem Änstlichen hin, dem er kumpelhaft den Arm um die Schultern legte. "Komm, vertrau mir, ich hab was, das wird dir helfen. Du sollst ja auch deinen Spaß haben dürfen.", sprach er freundlich und führte den sich leicht sträubenden Jungen, denn das war er in Wahrheit noch, ein Halbwüchsiger, in Richtung des Wägelchens.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Donnerstag 5. August 2021, 20:34

Auch sie war in ihrem Leben bereits des Öfteren in Situationen gewesen, die sich mit der jetzigen deckten. Es war immer dasselbe: Irgendwelche abgerissenen Halunken wollten an ihr Reisegepäck, ihr Pferd oder ihren Hintern und Eleyna begegnete jedem dieser Übergriffe ähnlich. Sie hielt sich meist nicht lange mit den Aggressoren auf, gab ihnen auf ihre Weise was sie wollten und zog dann weiter. Nicht immer ging ein Kampf glimpflich aus, nicht immer schaffte sie es, sich erfolgreich zu wehren und so hatte sie hier und dort Prügel einstecken oder Gepäck einbüßen müssen. Allerdings und das würde sich heute nicht ändern, hatte sie noch niemand zum Äußersten genötigt. Das musste und wollte sie, so lange sie lebte, um jeden Preis verhindern. In ihrer zweifelhaften Karriere, hatte es oft genug Situationen gegeben, die ihr einiges an körperlicher Freizügigkeit abverlangt hatten doch auch hier ging sie nie bis zum Ende. Eleyna bewahrte sich eine gewisse Privatsphäre, auch wenn viele aus Morgerias Kaserne dem widersprachen. So jubelte die Spionin nicht gerade auf, als sie Laoghs Wirken verstand. Er setzte sie an Lauryns Stelle was grundsätzlich in Ordnung war, doch hätten sie sie nicht einfach ausschalten können? Eleyna improvisierte für einen Augenblick, verbarg die blutende Kopfwunde und frönte der Freizügigkeit und musste kurz durchatmen, um sich für das zu wappnen, was nun folgen würde. Eleyna tat so, als wäre sie unbedarft genug, um die vorherrschende Lage nicht erfassen zu können. Sie kam aus dem Wald hervor und fing den Blick von Laogh auf, dem sie jedoch nichts entgegnete.
Zu kurz war der Moment, denn schon richtete sich die Aufmerksamkeit auf sie. Eleyna erfasste mit geschulten Augen, dass der Ängstliche deutlich jünger war und den hässlichen Anderen, hatte sie bereits vorher entschlüsselt. Er war genau die Sorte Mann, die sie zum Frühstück aß, denn seine widerlichen Augen verrieten ihr bereits alles. Doch die Dunkle ließ sich nichts anmerken, ging ohne auch nur den Hauch einer wahren Empfindung in ihrem Gesicht weiter und stellte sich neben den Schatten. Sein Arm legte sich augenblicklich auf ihre Schulter und sie lächelte verschmitzt dabei, um das Stück des naiven Dummchens weiter zu spinnen. „Oh wie schön, dann will ich mal sehen, was ich tun kann, damits angenehm wird.“, kicherte sie und drehte sich um, damit sie den Dieben ihre Kehrseite schmackhaft machen konnte.
Sie legte das Feuerholz weg, warf Lauryn einen Blick zu, doch die Elfe rührte sich nicht. Sorge machte sich in ihr breit, doch als sie sich wieder aufrichtete, war davon nichts mehr zu merken. Eleyna trat an die Seite des Schattens und blickte mit wachen Augen von einem zum anderen. Sie lächelte den Jungen glühend an, sodass er noch mehr zitterte. Danach richtete sie zufällig ihre ganz persönliche Habe und hörte, was Laogh sagte. Als er danach hinter sie trat und sie unumwunden seine Hände an ihren Brüsten fühlte, zog sie die Luft ein. Doch ihr Gesicht verriet das nicht, gerade den geifernden Dumpfbacken nicht. Die Worte des Schattens zeigten die gewünschte Wirkung und trotzdem übertrieb er es, für ihren Geschmack etwas. Damit nicht genug, fuhr er auch noch mit seiner Hand in ihre Hose und Eleyna spannte sich augenblicklich an. Das was im Wald oder sonst wo zwischen ihnen passierte, das war etwas anderes. Doch das hier? Eleyna brauchte den Moment zwischen zwei Atemzügen, um ihre angespannte Haltung ziehen zu lassen, ihm ihren Hals so zu präsentieren, dass er nicht die falsche Seite erwischte und das Blut freilegte und sich dann an ihn zu lehnen und verklärt zu lächeln.
Sie biss sich auf die Unterlippe, unterstrich seine vermeintliche Fingerakrobatik mit einem seligen Lächeln und dem Schließen ihrer Augen, als würde er ihr die schönsten Gefühle bereiten. Dann, als er sich zurückzog, öffnete Eleyna ihre Augen wieder und schenkte dem Anführer einen besonders hungrigen Blick. Bei den Worten von dem Spion, nickte sie brav und kicherte, als hätte er ihr ein Kompliment gemacht. Sie ließ den Ekelhaften nicht aus ihrem Bick und öffnete die Lippen, als müsste ihr Atem so besser entweichen, als Laogh ihr am Ohr knabberte. Seine Worte vernahm sie, nickte kaum merklich und nahm den Klaps auf den Hintern zum Anlass, sich zu ihm umzudrehen und anzufunkeln, bevor sie dem Anführer die volle Aufmerksamkeit schenkte.
Eleyna sah kurz zu den anderen beiden, die sich zum Wagen aufmachten, bevor sie dann lasziv auf den Anführer zuging. Ihr schlug augenblicklich eine Wolke aus Fäulnis und Kautabak entgegen und sie brauchte viel Selbstbeherrschung, um nicht sofort angewidert das Gesicht zu verziehen. Sie ließ einen Finger über das pockige Gesicht des Anführers wandern und lächelte naiv. Sie presste mit ihren Armen ihre Brüste zusammen, griff nach seiner Kleidung und ließ die Hüften kreisen, um ihm zu zeigen, was er haben könnte. Dann drehte sie ihn langsam mit dem Rücken zum Wagen, damit er nicht mitbekommen konnte, was dort vor sich ging. Eleyna richtete die Aufmerksamkeit auf ihn und lächelte abermals, auch wenn ihr ganz anders zu Mute war. "Dann mal runter... mit den lästigen Hosen..", säuselte sie und behielt den Blick in seinen Augen. Es wäre eine weitere Möglichkeit, den Anführer zu Fall zu bringen, wenn er seine Beine durch die herunter gelassenen Hosen behinderte. Vielleicht war er ja gierig genug, um unvorsichtig zu sein. Schmierig griff er ihr beherzt an die Brüste und an den Hintern und als er sie an sich zog, um sein Gesicht an ihrem Hals zu versenken, blitzte es gefährlich in ihren Augen auf. Sollte Laogh sich nicht beeilen, würde sie dem Anführer eigenhändig und auf der Stelle die Lichter auspusten.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Dienstag 17. August 2021, 18:52

Er hatte es sich angewöhnt, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, wenn ihm eine Situation nicht gefiel. Auch hier hielt er es so, indem er sie miteinbezog und kurzerhand nach seinem Gutdünken verwendete, um die Anzahl der Gegner so zu dezimieren, dass die Gefahr für die gesamte Gruppe so gering wie möglich ausfallen würde. Außerdem sollte es ihr schmeicheln, dass er ihr derart wichtige Aufgaben zutraute, obwohl er insgeheim bezweifelte, dass sie vor allem mit der letzteren nicht einverstanden war.
Dennoch spielte sie artig mit und bei der Vorstellung ihres Wutausbruchs danach freute er sich schon jetzt darauf. Schließlich ging er davon aus, dass sie auch diese Begegnung unbeschadet überstehen würde, so lange würde er sie mit dem Ekelpaket von Söldner ja nicht alleine lassen.
Zuvor allerdings sorgte er dafür, dass dem Kerl der Geifer beinahe schon herabtropfte vor Gier nach diesem Körper, den er ungeniert berührte. Selbstverständlich hätten auch Worte ausgereicht, nur... er konnte einfach nicht anders. Er spielte viel zu gerne und genoss es auch, sie zu reizen, indem er an Grenzen rüttelte, die sie vermutlich hatte.
Doch sie machte gut mit, soweit er das von seiner Position aus erkennen konnte, und er würde sie noch damit aufzuziehen wissen. Später, nicht jetzt. Jetzt erreichte er sein Ziel, denn das Denken des Anführers war merklich komplett dahin und der Ängstliche wirkte, als wolle er vor Scham regelrecht im Boden versinken, während er zugleich glänzende Augen hatte. Eine männliche Jungfrau, tippte Laogh, der seinen ersten Stich noch nicht haben durfte, aus welchem Grund auch immer.
Und dann war es soweit, er offerierte die Beute deutlich und schickte sie regelrecht in die Arme des Kerls. Den Blick, dem sie ihm flüchtig schenkte, quittierte er mit einem flüchtigen, sanften Streicheln ihrer Wange, als müsse er ihr Mut zusprechen. Lediglich in seinen Augen funkelte es belustigt und durch die Nähe würde sie es erkennen können. Oh ja, die Zeit danach würde herrlich amüsant werden!
Zuvor aber lockte er den Ängstlichen weg, brachte ihn zum Wagen und lotste ihn so, dass er vom Feuer aus nicht mehr zu sehen wäre. Nicht, dass er befürchten musste, dass ein Blick in diese Richtung gehen würde, jedoch musste er auf Nummer sicher gehen.
In diesem Moment heulte in der Ferne ein Wolf, sodass der Junge wie unter einem Peitschenhieb zusammenfuhr und sich hastig umsah. "W...w...was... was war das?", keuchte er und wirkte, als würde er sich gleich in die Hose machen. Da war es schlicht und einfach gnädig von dem Schatten, dass er ihn ins Land der Träume schickte, nicht wahr?

Beim Feuer indes musste die Spionin sich dem Übergriff des Kerls erwehren, der sich am Ziel seines Plans wähnte, auch wenn er eigentlich anfangs anderes vorgehabt hatte. Ihr Säuseln gefiel ihm und nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sie nicht wider Erwarten ein kalter Fisch wäre, sondern warme, weiche Haut besaß, drückte er gegen ihre Schultern.
"Runter und Mund auf!", befahl er und nestelte sofort an seiner Hose, sobald er sie in die Tiefe gezwungen hatte. "Und halt schön still, wenn ich dir deinen Schlund stopfe!", fuhr er mit einem dreckigen Unterton fort, der davon zeugte, dass er es für das höchste Glück eines Weibes hielt, sobald er diese Behandlung durchführte. Dass das Ganze mit Ekel, Würgereflex und Atemnot einher gehen konnte, kam ihm nicht in den Sinn. Ihm gefiel es, das reichte ihm.
Genauso wie im nächsten Schritt von hinten heran zu stürmen und dort hinein zu stoßen, wo es unerheblich war, ob er eine Frau oder einen Mann vor sich knien hatte. Rücksichtnahme oder gar Sanftheit war von einem Kerl seiner Sorte nicht zu erwarten!
Schon packte er, unten rum entblößt und auch dort alles, nur nicht ansehnlich, geschweige denn auch nur im Entferntesten sauber, mit seinen schmutzigen Fingern ihr Haar, krallte sich hinein und bog ihren Kopf leicht zurück, um problemlos sich in ihren Mund zu drängen. Dass er dabei eine blutende Wunde freilegte, bemerkte er in seiner Gier gar nicht.
Doch soweit, dass er etwas wo reinstecken konnte, kam es nicht mehr. Plötzlich und ehe er es begreifen konnte, was geschah, spürte er etwas Kühles an der Wurzel seines Schafts und einen feinen, aber scharfen Schmerz in der Haut, der die dicke Wurst zu einem kleinen, schrumpeligen Stummel zusammen schrumpfen ließ.
"Ich rate dir, sie rasch loszulassen.", bemerkte hinter ihm jene männliche Stimme, mit der er sich zuvor unterhalten hatte, in ausgesuchter Freundlichkeit. Der Kerl konnte nur ächzen und kam vielmehr instinktiv der Aufforderung nach, denn wirklich bewusst. Doch die Waffe verschwand nicht, stattdessen grinste in seinem Rücken der Dunkle gefährlich, auch wenn er es nicht sehen konnte.
"Und jetzt wirst du schön still halten,...", bemühte er die Formulierung von zuvor, die davon zeugte, dass er sie gehört hatte. "... während ich dir ein paar Fragen stelle."
"Du mickriger, verdammter Wi...", begann der Rädelsführer sich aufzuplustern und büßte es mit einem weiteren, minimalen Schnitt an seinem noch mehr schrumpfenden Mickerling, sodass der erste Blutstropfen austrat. Er jaulte auf vor Schmerz.
"Vorsicht, Vorsicht, meine Hand könnte zu zittern beginnen, wenn ich mich aufrege.", meinte er begütigend und sein Blick suchte jenen der Spionin. Es blitzte gefährlich in seinen Augen auf, als das Feuer die rote Feuchtigkeit aufglänzen ließ, und das Grinsen auf seinen Lippen nahm einen grausamen Zug an.
"Oder ich erlaube es einer anderen Person, den Dolch zu halten. Ich bin sicher, auch deren Hand könnte unruhig werden. Sofern sie nicht direkt ihre Krallen einsetzen will." Sein Tonfall blieb ein freundlicher Plauderton, den man viel eher mit einem Gespräch über das Wetter oder das werte Befinden verbinden würde, als mit der Drohung, jemanden zu entmannen oder schlimmeres mit ihm anzustellen.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Donnerstag 19. August 2021, 14:01

Das Funkeln ihrer Augen ließ keinen Zweifel offen, ob sie ihm die Hölle heiß machen würde, als sie sich für einen Moment zu ihm umdrehte. Dem Impuls, seine Hand wegezuschlagen, als er sie an der Wange streichelte, unterdrückte sie zähneknirschend, um die Scharade aufrecht zu erhalten. Sein amüsiertes Blitzen im den Augen entging ihr nicht und quittierte sie mit einem kurzen Zusammenkneifen ihrer Augen. Sie wandte sich dem Anführer der Diebesbande zu, lockte ihn mit ordentlichem Hüftschwung und ging auf ihn zu. Laogh kümmerte sich derweil um den Jüngling. Wieso verführte er eigentlich nicht den Ekelhaften? Schoss es ihr durch den Kopf, während sie die Lippen zu einem lieblichen Lächeln verformte. Eleyna lies es zu, dass er seine schmierigen Pranken dazu einsetzte, sie zu sich zu ziehen und forsch ans Werk ging, als er sie überall gierig befingerte. Sie musste beinahe ein Gähnen unterdrücken, denn das was er da veranstaltete, lockte nicht mal die ausgehungertste Blume hinter dem Ofen vor. Bei dem Gegrapsche, dem fahrigen Gedrücke sämtlicher Körperstellen, kam ganz sicher niemals Lust auf. So schnell wie er begonnen hatte, so endete seine körperliche Untersuchung. Eleyna spürte den leicht kühlen Luftzug, als ihre Tunika aus ihrer Hose gerutscht war und sie generell derangiert aussah, ob der Behandlung. Doch die Spionin sollte plötzlich überrascht werden, als der Anführer bedingungslose Kraft entwickelte und gegen ihre Schultern presste. Sie spürte, dass sie, ob der Überraschung darüber, keine Chance besaß, sich gegen sein Tun zu wehren. Sie sank auf die Knie, als wäre es ihre Entscheidung und fand sich zügig in einer Situation wieder, die sie so nicht hatte kommen sehen. Eleyna verschloss augenblicklich ihre Miene, ließ das gespielte Dummchen weiterziehen und erhielt daraufhin einen harten Gesichtsausdruck. Niemals würde sie so weit gehen. Die Halbelfe starrte, zwangsläufig, auf die ungewaschene Mitte des Angreifers und spürte sofort das schmerzhafte Reißen an ihren Haaren am Hinterkopf. Sie sog die Luft scharf ein und legte gezwungener Maßen ihren Kopf in den Nacken.
Jetzt bemerkte sie das kühle Brennen an ihrem Kopf und ahnte, dass das Blut noch immer nicht versiegt war. Nach wie vor tropfte es oberhalb ihres Ohrs herab, lief dort hinter hinunter und verschwand in ihren Kragen, um irgendwo weiter unten an ihrem Körper zu verenden. Jetzt, wo der Fokus darauf lag, spürte sie auch den pochenden Schmerz im Kopf. Die Keule hatte sie ordentlich erwischt, doch ihre Aufmerksamkeit wurde anderswo gebraucht. Eleyna entzog sich dem Schmerz und dem Blut und presste ihre Lippen fest aufeinander, als er verlangte, sie solle den Mund aufmachen. Ihr kam kurz der Gedanke, Folge zu leisten, um ihn abzubeißen, doch sie brachte selbst diese Verlockung nicht über sich. Nein, sie würde nicht einen Zentimeter dieses vor Dreck starrenden Körpers mit ihren Lippen berühren, soviel stand fest! In diesem Moment fiel der eisige Blick auf den Schatten im Rücken des Diebes.

Gefährlich blitzten die Augen auf, denn dies war wahrlich der letzte Moment gewesen, dass er einschreiten konnte. Sie wäre innerhalb der nächsten Sekunden aufgesprungen und hätte dem Anführer gehörig den Spaß ausgetrieben. Doch so kniete Eleyna noch einen Moment, bis der Ekelhafte ihre Haare endlich losließ. Laogh’s Worte zeigten augenblicklich Wirkung, auch wenn Eleyna sich sicher war, dass es eher das Messer am Spaßzentrum des Anderen war, das diesen Effekt auslöste. Sofort kam die Halbelfe auf die Beine und trat einen halben Schritt von den Männern weg. Vorbei war das naive Dummchen, vorbei das Schauspiel. Jetzt war sie kühl und blickte mit böse flammenden Augen auf den Anführer. Sie musterte ihn einen Moment, den Laogh dafür nutzte, dem verbalen Ausfall einen schnittigen Denkzettel zu verpassen. Sie fing den Blick des Spions auf und erkannte mit einem Mal die Grausamkeit dahinter. Ihr lief es kalt den Rücken hinunter, bei dem Anblick. Dass es ihre Wunde gewesen war, die in ihm die Grausamkeit weckte, ahnte sie nicht. Sie wischte sich mit dem Handrücken über das Ohr, ehe sie die Haare wieder vor holte, um die Wunde zu verdecken. "Oder ich erlaube es einer anderen Person, den Dolch zu halten. Ich bin sicher, auch deren Hand könnte unruhig werden. Sofern sie nicht direkt ihre Krallen einsetzen will." Sie betrachtete Laogh, bevor ihr Blick auf den Anführer glitt und zu seinem kleinen Gebaumel zwischen den Beinen. Sie schürzte die Lippen und grinste dann vorfreudig. „Es wäre mir eine Freude.“, schnurrte sie, kehrte zurück zur vermeintlichen Erotik, trat näher an die Männer heran und griff nach dem Messer in Laogh’s Hand. Sie kesselte den Anführer zwischen sich und Laogh ein, während sie ihm kalt in die Augen blickte und er bemüht war, den eisigen Augen auszuweichen und sich etwas bewegte dabei.
Plötzlich zuckte der Anführer, als sie ihn schnitt, dieses Mal an seinem Gehänge. Sie setzte eine leidende Miene auf: „Ohje, das tut mir jetzt leid, ich war so abgelenkt, weil du dich bewegt hast und..“, sie ließ die Klinge, ohne zu schneiden, an seinem ‚besten Stück' entlang gleiten, während sie Laogh anblickte, über die Schulter des Diebes. „Mir war so, als hätte er gesagt, du sollst dich nicht bewegen.“, schnitt ihre Stimme durch die Luft, doch ihre Augen ruhten in dem Violett des anderen. Sie lächelte fein, ließ ihn sehen, dass diese Art der leichten Rache noch länger so weitergehen konnte, wenn er die Fragestunde beginnen wollte. Sie würde den Ekelhaften schon im Zaum halten, so viel stand fest. „Wir machen folgendes, damit du weißt, wohin die Reise geht: Mein Freund hier wird dir eine Frage stellen und immer wenn du uns belügst, schneide ich dir eine Kerbe in deinen Sack, damit du, solltest du überleben, nie vergisst, dass man nicht Lügen soll.“, raunte sie, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Anführer widmete. Oh und sie würde ernst machen, darauf durfte sich der Kerl verlassen. Zimperlich war sie diesbezüglich nicht.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Freitag 20. August 2021, 09:34

Allein der Ausdruck ihrer Augen zeigte ihm, dass sein Plan ein absoluter Erfolg werden würde. Nicht so sehr, weil er davon ausgehen konnte, den Sieg über diese Söldner zu erringen, daran hatte er niemals auch nur einen Zweifel gehegt. Nein, vielmehr breitete sich eine stille Vorfreude in ihm aus, sobald das hier vorbei wäre und sie ihm gegenüber vor Wut exploderen könnte. Oh ja, das würde lustig werden! Doch bis dahin war noch ein wenig zu tun, weswegen er dafür sorgte, dass der Rädelsführer gleich vollkommen allein dastehen würde.

Dieser scherte sich nicht länger um seine Gefährten, denn die Gier nach diesem Weib und der sexuellen Befriedigung hatte ihn vollkommen in ihren Klauen. Schon malte er sich aus, was er mit diesem dunkelhaarigen Dummchen alles anstellen würde, dass es beinahe schon allein dadurch vorbei gewesen wäre. Aber auch so würde es schnell gehen und er wusste jetzt schon, dass er die Kleine mit sich schleppen und benutzen würde, bis sie ihm langweilig werden würde.
Danach dürften auch seine Kameraden ran. Vielleicht sogar der Ängstliche, damit der endlich mal zu einem richtigen Kerl werden würde. Später eben, in einigen Tagen oder wann auch immer.
Jetzt hingegen betatschte er sie, testete ihre Weichheit und hatte trotzdem ganz anderes mit ihr vor, nachdem sie ihn regelrecht dazu aufgefordert hatte. Mit einem schleimigen Grinsen und funkelenden Augen drückte er sie in die Knie, ließ seine Hose tatsächlich herunter und machte mehr als deutlich, was sein nicht gerade ansehnlicher Freund für eine Behandlung haben wollte. Fürs Erste!
Er konnte nicht ahnen, wie sehr ihm dieser Spaß verdorben werden sollte. Und das wurde er gründlich, als die scharfe, kühle Klinge an seinem Freund ansetzte und die Stimme hinter ihm verdeutlichte, was er zu spüren bekam.
Damit nicht genug, sorgten die Gefahr und der leichte Schmerz des ersten Schnittes äußerst erfolgreich für ein Zusammenschrumpfen. Ja, beinahe schien es so, als wolle sich seine Männlichkeit soweit in sich zurück ziehen, um in seinem Körper zu verschwinden, nur um ja dem Risiko eines Abschneidens zu entgehen.
Was hinter ihm vorging, konnte er dabei nicht wahrnehmen, schon gar nicht den kalten Blick und das Grauen, das dieser zu versprechen schien, als er die Wunde seiner Wildkatze bemerkte. Nein, das stimmte ihn sichtlich nicht milder, im Gegenteil. Für ihn war es längst beschlossene Sache, was genau mit diesem Gesindel zu passieren hatte, mit jedem einzelnen, dessen er habhaft werden würden, sobald der Anführer ausgeschaltet wäre. Aber es würde ihm ein umso größeres Vergnügen bereiten, die Qual noch hinaus zu zögern, jetzt erst recht.
Also eröffnete er ihr eine Möglichkeit, sich selbst ein wenig zu... bedienen. Der Kerl, der sich eben noch mit ihr hatte vergnügen wollen, quiekte leise und einem Schwein nicht unähnlich auf bei ihrem Schnurren, während der Mundwinkel des Schattens sich minimal zu einem fast schon hinterhältigen Grinsen anhob.
Geschickt übergab er ihr die Waffe, ohne, dass die Klinge sich auch nur einen Millimeter weit von ihrer Schnittfläche bewegte. Während er einen halben Schritt zurück trat, um ihr ausreichend Raum für ihre Rache zu lassen, machte der Rädelsführer den Fehler, sich zu bewegen.
Sein Laut, den er bei der nächsten Wunde von sich gab, war erbärmlich und auch, als die Klinge über sein schrumpeliges Anhängsel fuhr, wimmerte er äußerst unmännlich. Laogh hinter ihm schnalzte leicht und missbilligend mit der Zunge, doch in seinem Blick funkelte es amüsiert.
Für gewöhnlich machte er sich nicht die Finger selbst schmutzig und auch Folter war eigentlich nichts, das ihn belustigte. Ihr Verhalten allerdings gefiel ihm, weil es davon zeugte, wie gut und schnell sie sich umstellen konnte. Und wie gut sie miteinander konnten, auch außerhalb der sexuellen Lust.
Obendrein blitzte es noch einmal zusätzlich erheitert in seinen Augen auf, als sie seinen Blick direkt suchte und von sich aus Versprechungen machte, die... nun ja, die er nicht gedachte, einzuhalten. Seine dunkle Augenbraue hob sich leicht an, während er die Arme verschränkte. "So? Er soll überleben?", spöttelte er mit einem betont knurrigen Timbre, damit der Kerl, der wohl kaum Lerium verstehen würde, erst recht in Angst und Schrecken versetzt wurde.
Wie erwartet winselte ihr Opfer zum Herzerweichen und man sah ihm an, dass er leicht zu zittern begann. Nicht mehr viel und er würde vermutlich in sich zusammensacken. Das machte nichts, er würde ihnen nicht entkommen, ganz gleich in welcher Position.
Bevor er sich jedoch geistig noch mehr als ohnehin verabschieden konnte, wollte er ein paar Antworten haben. "Ich habe auch nur ein paar ganz einfache Fragen an dich.", sprach er schließlich mit übertriebener Freundlichkeit, sodass der Mensch wie unter einem Peitschenhieb zusammen zuckte.
"Wer seid ihr, woher kommt ihr und wieso habt ihr uns gefunden?", fasste er es in möglichst schlichten Worten zusammen. Mal sehen, wie viel Nachdruck und Überredung es benötigen würde, um ihn zu wahrheitsgemäßen Antworten zu bringen.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 20. August 2021, 21:58

Auch wenn es dem Schatte in seine perversen Hände spielte, war es dennoch ihre Entscheidung, wie sie die Sachlage am Ende bewerten würde. Eleyna verstand durchaus, dass diese Handhabe der Situation die geringsten Opfer brachte und es war nur folgerichtig, dass er sie im Hintergrund hielt, um sie als Trumpf ausspielen zu können. Bis hierher gab es kein Problem und Eleyna schaffte es, sich den stummen Anweisungen zu unterwerfen und trug erheblich zur Klärung bei. Nun aber ging er eindeutig zu weit und sie ahnte, welche Freude es ihm machen musste, an ihren Grenzen zu zerren, um sie einem wilden Stier gleich einzureißen. Und das trieb ihre Rage sehr wohl in die Höhe, auch wenn sie es mühelos schaffte, sich weiter auf die gegebene Situation einzulassen. Die Spionin suggerierte ihm dennoch, was sie von seinem überspitzten Tun hielt indem sie ihm einen funkelnden Blick schenkte. Oh ja, das Donnerwetter würde kommen, so viel stand fest. Doch jetzt hatte sie eine andere Aufgabe, die ihr dann doch etwas Unwillen bereitete. Der Rädelsführer war ein ungewaschener, gieriger Kropf und sie würde sehr viel Selbstbeherrschung benötigen, um diese letzte Aufgabe zu bewerkstelligen. Nichtsdestotrotz, ließ sie seine Hände nach was auch immer forschen, ließ ihn ihre Haut ertasten und lehnte ihren Kopf schräg, um zu verbergen wie lahm sie diese Vorstellung fand. Doch nur kurze Zeit später, brauchte sie sich keinerlei Mühe mehr zu geben, die Maskerade aufrechtzuerhalten.
Der Anführer der Diebe schaffte es tatsächlich sie zu überrumpeln und zwang sie auf die Knie. Diese Position erschien Männer jedweder Couleur, als das Optimum an sexuellen Freuden, das wusste auch sie. Doch hier? Eleyna konnte das Aufflackern von Ekel nicht verhindern, als er sich entblößte und sie einen Blick auf das mickrige Dreckhäufchen erhaschen musste und sich dieses Bild einbrannte in ihre Netzhaut. Kühl war ihre Reaktion und verschlossen ihre Miene. Oh nein, so weit würde sie es nicht kommen lassen, da würde sie auch aus dieser Position so einige Tricks anzuwenden wissen, um dem Ganzen endlich einen Riegel vorzuschieben. Da wäre es ihr auch völlig einerlei, was Laogh geplant hatte, sie würde ihn übergehen und ihn hinterher noch fragen, ob er derweil in den Ruhestand getreten war, so wie er sich Zeit ließ. Doch dazu kam es gar nicht. Noch bevor sich Eleynas Gedanken in eine tatsächliche Szenerie verwandeln konnten, stand der Spion hinter dem Dieb und entschärfte die Situation auf eine Weise, die der Standhaftigkeit des Anderen kaum schmeichelte.
Im Anblick der Gefahr, schrumpfte nicht nur die körperliche Männlichkeit auf ein Hauch von Nichts, sondern auch das lose Mundwerk suchte das Weite, als er geschnitten wurde. Eleyna nutzte das, um sich wieder in den Stand zu erheben und schwenkte augenblicklich um, während Laogh eine Grausamkeit zeigte, die ihr bis dahin nie aufgefallen war. Ein ungutes Kribbeln durchzog sie, bevor sie sich wieder auf das Wesentliche konzentrierte. Sie schaffte es, das Kribbeln und das Pochen ihres Kopfes beiseite zu schieben und fokussierte den Mann vor sich an. Ein Lächeln, kalt und freudlos, huschte über ihre Lippen. Sie trat an die Männer heran, nahm Laogh das Messer aus der Hand und schnurrte ganz der Raubkatze die sie sein konnte gleich, während sie das Messer auf und ab wandern ließ. Während sie sprach, glitt ihr Blick zu Laogh und ihre Augen suchten die seinen. Auch sie kam nicht umhin festzustellen, dass sie in dieser Situation gut zusammenspielten. Seit er sie unsanft zurückgestoßen hatte, folgte sie blind seinen Anweisungen und brauchte kaum welche davon, da sie auch so verstand. Auch jetzt genoss sie es sichtlich, den Anführer so richtig die Angst beizubringen. Eleyna drohte ihm, als Laogh’s Stimme sie einen Moment aus der Situation holte. Sie musterte seinen fragenden Ausdruck im Gesicht und sah zurück zum Anführer, bevor sie antwortete: „Dafür, dass er ein widerlicher Kropf ist, hat er nicht den Tod verdient.“, meinte sie und sah Laogh wieder an. „Ich bin keine Mörderin.“, gab sie zu verstehen und hob nun ihrerseits eine Augenbraue.
Es stimmte. Sie würde keinen Wehrlosen einfach ermorden, denn Töten gehörte nicht zu ihrer Vorstellung von Spaß. Leiden lassen, in Ordnung. Töten, wenn ihr oder andere Leben bedroht waren? Auch in Ordnung. Doch ansonsten? Eleyna war schon immer bemüht gewesen, auf so wenig Leichen wie nötig zurückblicken zu müssen. Sie wandte sich dem Anführer zu und neigte sich mit einem bösen Grinsen zu ihm. „Was nicht heißen soll, dass er nicht davon ausgehen muss.“, sie tätschelte die ängstliche Wange und richtete sich wieder auf. Danach ruckte sie mit dem Kopf in Richtung Laogh. „Er hat dich etwas gefragt. Ich würde jetzt an deiner Stelle antworten, sonst sehe ich mich gezwungen weiterzumachen.“, schnurrte sie wieder zuckersüß und drückte unterstreichend mit der Klinge gegen sein kümmerliches Fleisch, um ihm etwas auf die Sprünge zu helfen. Für sie war die Sachlage klar: Aushorchen und ihn dann seinem Schicksal überlassen, ebenso wie sie es mit den beiden Pferdedieben getan hatte und dem Hünen im Wald, dem sie einige Prellungen und die Kopfwunde verdankte. Sie alle lebten, auch wenn sie ihnen zugesetzt hatte. Töten würde sie also auch den Anführer nicht, sollte er nicht eine ernsthafte Gefahr für ihr Leben darstellen.

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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. August 2021, 14:33

Er war verwöhnt, das war unbestreitbar und würde er sogar selbst zugeben. Er war verwöhnt in der Hinsicht, dass die Leute fast immer das taten, was er von ihnen haben wollte, ob er es ihnen nun sagte oder er sie schlichtweg richtig einschätzen konnte. So kam er gar nicht auf die Idee, dass sie in dieser, durchaus ernsten, Situation gegen seinen Willen rebellieren könnte, weil er das Falsche von ihr verlangte. Nein, für ihn stand fest, wie er vorzugehen gedachte und da hatte sie in seinem Sinne mitzumischen.
Dass es ihr hingegen nicht schmeckte, das konnte er sich wiederum schon vorstellen und deswegen auch amüsierte ihn ihr flüchtiger, wütender Blick aus ihren eisigen Augen, den er so zu schätzen gelernt hatte. Ja, es gefiel ihm, wenn er sie zur Weißglut treiben konnte, und im Gegensatz zu vorhin im Wald war es dieses Mal nicht gespielt. Umso größer würde sein Vergnügen sein, sobald sie unter sich wären und der Zorn aus ihr herausbrechen würde.
Doch vorerst galt es, sich noch ein wenig zu konzentrieren, bis sie den Überfall vollständig von ihnen abgewendet hätten. Also sorgte er dafür, dass der Anführer nicht nur erfolgreich abgelenkt wäre von jeglichen Raubgedanken, sondern auch absolut allein auf weiter Flur stehen würde. Es war alles andere als schwer und im vermutlich letzten Moment war der Schatten wieder zur Stelle.
Nun gut, er hätte auch ein paar Sekunden früher eingreifen können, aber so war die Überraschung umso größer... und seine Belustigung darüber, wie sehr sie ihm später Feuer unter seinen Vier Buchstaben würde machen wollen. Jetzt hingegen war sein Denken noch verhältnismäßig kühl, obwohl fest stand, dass sie die Situation endgültig zu ihren Gunsten gewendet hatten. Die vermeintliche Männlichkeit des Rädelsführers schrumpfte zu einem mickrigen, schrumpeligen, ungewaschenen Wurm zusammen und der Kerl selbst schien sich dieser Richtung anschließen zu wollen. Erst recht, als das vermeintliche Dummchen sich als talentierte Messerspielerin mit einem Hang zu Folterphantasien entpuppte.
Um diesen Kerl noch weit mehr wimmern zu lassen, als er es ohnehin schon tat, wechselte der Meisterspion in das dunkelelfische Lerium, das mit seinen Vokabeln schon für gewöhnlich ausreichte, um Angst zu verbreiten. In dieser Situation wurde die Wirkung noch verstärkt, indem er bewusst grimmiger und blutrünstiger sprach, als es notwendig gewesen wäre.
Ihre Reaktion ließ seine Augenbraue hochzucken. "Ich bin sicher, er hat genug auf dem Kerbholz, um mehr als eine Handvoll Henker um sich versammeln zu können.", grollte er und zuckte zugleich, im Rücken des Betroffenen, der schrumpfen zu wollen schien, mit den Schultern, als Zeichen dafür, dass er ihre Meinung respektierte. Ausnahmsweise zumindest!
"Und wenn wir ihn laufen lassen, wie schnell, meinst du, wird er uns in den Rücken fallen mit denselben oder anderen Mannen?", gab er noch zu bedenken, obwohl er längst nach einem Ausweg suchte, wie er trotzdem für ihre Sicherheit sorgen konnte. Denn auch er mordete nicht ohne Grund und überlegte es sich mehrfach, ehe er sich wegen so einem die Finger wirklich schmutzig machen würde.
Dann allerdings beschlich ihn eine Idee und sein Mund verzog sich zu einem hinterhältigen sowie zugleich wissenden Grinsen. Und als sie auch noch bei dem Getätschel eine Option erwähnte, funkelte es spöttisch in seinem Blick. "Er wird es annehmen und im Nachhinein wünschen, er würde Recht behalten.", fasste er zusammen und empfand dieses Thema als für sich geklärt.
Nun hatten sie ausreichend über den Kopf des Anführers hinweg geredet auf eine Weise, die er kaum würde verstehen können, und damit die Angst sicherlich gesteigert. Tatsächlich dünstete er seinen Gestank immer stärker aus, da er zu schwitzen begonnen hatte, sodass der Schatten einen Moment lang sich einen angewiderten Gesichtsausdruck erlaubte.
Zu schade, dass kein Gewässer in unmittelbarer Nähe war, sonst hätte er ihn erstmal gründlich hinein gesteckt. Nun ja... sofern sie daraus nicht noch ihr Essen hätten holen wollen, denn alles darin wäre wohl qualvoll verendet bei einem derartigen Badegast.
Der Kerl indes schüttelte im Versuch des letzten Widerstandes den Kopf und quiekte auf, als er die Messerspitze etwas deutlicher zu spüren bekam. Er riss dabei die Augen auf und man sah deutlich, trotz des schlechten Lichtes, wie ihm der Schweiß immer stärker aus den Poren trat. "Wir sind Söldner, sonst nichts! Einfache Söldner! Haben das Feuer gesehen und wollten nur schauen!", spuckte er hastig hervor.
Der Schatten hinter ihm schnaubte leise und kaum hörbar, wodurch er umso mehr die Aufmerksamkeit auf sich zog. "Natürlich, rein zufällig. Und rein zufällig agiert ihr hier, mitten im Arus, ohne Verstärkung oder einem Lager in der Nähe, in das ihr euch zurück ziehen könntet mit eurer Beute. Ohne, dass sich gleich noch ein Trüppchen auf uns stürzen will, sobald du ein Zeichen gibst. Das also sollen wir glauben?"
Selbstverständlich könnte es genau so sein, wie dieser Widerling gesagt hatte, das Argument in seinem Schritt war schließlich äußerst... überzeugend. Und trotzdem... Laogh musste auf Nummer sicher gehen, denn er hatte den grandessanischen Einschlag gehört und grad dieses Völkchen war mit den Dunkelelfen verbündet. Zeit hatten sie auch ausreichend gehabt. Wer also sagte ihm, dass sie in Wahrheit nicht auf ihre Spur angesetzt worden waren?
"Ja, ja, ist die Wahrheit! Hatten den Krieg satt, wollten nicht mehr abgeschlachtet werden und haben uns abgesetzt! Der Arus ist dicht, hier findet uns niemand.", brabbelte der Kerl sogleich weiter und schien noch mehr zu schwitzen.
Erneut schnaubte der Mann hinter ihm leise und sah seine Gespielin an. "Nehmen wir ihm das ab?", fragte er mit einem lauernden Unterton.
Er war nicht nur misstrauisch, sondern es gewohnt, jegliches Wort anzuzweifeln, solange er es nicht selbst einwandfrei auf seine Richtigkeit hin geprüft hatte. Hier hatte er diese Möglichkeiten nicht, allerdings konnte er mit Schmerzen dafür sorgen, dass seine Bedenken stärker reduziert wurden als sie es im Moment noch waren.
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Re: Die nächste Etappe

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Montag 23. August 2021, 06:06

Wenn man stets davon ausging, dass man die Lage überblickte und bereits wusste, wie die Protagonisten handelten, lief man nicht irgendwann Gefahr, unaufmerksam zu werden? Eleyna hatte es sich zu eigen gemacht, stets auf der Hut zu sein und wusste in mancher Hinsicht besser, dass niemand die Reaktion eines Anderen bis zur Gänze voraussagen konnte. Sicherlich- bis zu einem gewissen Grad konnten Lebenserfahrung, Talent im Deuten von subtilen Anhaltspunkten und Gespür für seine Umgebung dabei helfen, sich ein gewisses Bild zu machen. Doch darüber hinaus gab es schließlich immer noch diesen unzerstörbaren Faktor in jedem Zweibeiner, der ihn unberechenbar machte. Sie selber hatte es an sich erlebt und einige Male in den jüngeren Jahren ihrer Spionage an anderen. Das Tun und Handeln, das Denken, konnte sich anhand von Nuancen plötzlich in eine völlig neue Richtung verändern. Sie wurde augenblicklich zur Mörderin, weil die Umstände sie dazu veranlassten und konnte, durch den Faktor Sicherheit, nicht rechtzeitig erkennen, dass sie getäuscht wurde. Sie wäre nicht auf die Idee gekommen, dass sie in Sarma derart hintergangen werden würde, dich diese Lektion hatte sie gelernt. Ebenso, wie er gelernt haben musste, die Leute um sich herum auf einem gewissen Abstand zu halten, wie die Narbe an seinem Herzen zeigte.
Eleyna wusste, dass er in der Lage war, sämtliche Nuancen zu deuten und binnen Wimpernschlägen zu einem Bild zusammenzusetzen, doch nie würde er alles bis zur Gänze aufnehmen und verarbeiten können. Und er war anfällig: Sie hatte ihm bereits gezeigt, dass seine Methode auch einen Haken haben konnte. Dass, wenn erstmal erkannt, man sein Denken lenken konnte. Auch wenn er fortan ihre Reaktionen besser prüfen würde, um ihr oder ihrer Wut nicht noch einmal auf den Leim zu gehen. Doch auch das wusste sie und könnte, sollte es relevant werden, durchaus danach handeln und selber besser werden. So oder so brauchte er sehr viel Aufmerksamkeit, um seinem Ruf weiter gerecht zu bleiben. Und sie fragte sich unwillkürlich, wann er mal entspannte. Wann und ob er überhaupt mal wirklich abschaltete. Doch jetzt war nicht der Moment, philosophischen Hintergründen nachzugehen, sondern sie wollten erfahren, was hinter diesem Angriff steckte und ob sie weiteres zu erwarten hatten.

Noch bevor sie sich dessen allerdings annahmen, wechselten sie ins Lerium, was für den mickrigen Anführer bereits pure Folter sein musste. Gemeinhin war die Sprache der Dunkelelfen als unheilvoll und düster zu bezeichnen und wenn man sie nicht verstand, hätten die beiden auch über Kochrezepte reden können und er wäre in Schweiß ausgebrochen. Doch es ging nicht um das Pochieren von Eiern, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne, sondern um nichts geringeres, als das Leben des Anderen. Eleyna musterte den Schatten und ihr Blick glitt für eine Sekunde zum Anführer, als es um seine Rechtschaffenheit ging. Sie zuckte die Schultern: „Wir sind keine Richter und keine Henker. Wir bewerten die Situation anhand von Informationen und handeln danach.“, gab sie zu Protokoll und hob den Blick, als der Schatten weiter sprach: "Und wenn wir ihn laufen lassen, wie schnell, meinst du, wird er uns in den Rücken fallen mit denselben oder anderen Mannen?"
Sie lächelte milde, sodass der Anführer es kaum bemerken würde. „Was wenn es noch andere gibt und er das vereinbarte Zeichen nicht macht?“, gab sie zu bedenken. Doch sie beide wussten, dass sie sich im Kreis drehten und vor allem, dass es wohl kaum einen Mord rechtfertigte, davon auszugehen, dass noch weitere folgten.

Eleyna brauchte mehr Informationen, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Also wechselte sie zurück zur Allgemeinsprache, um dem Dieb ein paar Worte zu entlocken. Die Fragen, die Laogh stellte, lösten bei ihm die Zunge und sie runzelte die Stirn, bei seinen Antworten. Ruhig glitten die Augen über das schweißige Gesicht und sie prüfte, ob er die Wahrheit sagen könnte. Die Frage des Schattens, ob sie ihm glaubten, kommentierte sie nicht sofort. Argwohn mischte sich ihrem Blick bei, dann neigte sie sich, trotz des Gestankes, zum Anführer vor und fing seinen fahrigen Blick ein. „Nicht im Geringsten.“, raunte sie. Das Urteil kam einem Todesstoß gleich und sie richtete sich wieder auf. „Er hat zwar Angst um seinen einzigen Freund-", begann sie etwas lauter und unterstrich, wen sie meinte, indem sie die Klinge etwas drehte und er spüren konnte, wie sehr er in der Tinte saß, „-aber ich glaube nicht, dass sie zufällig auf uns gestoßen sind.“, gab sie preis.
Dann lächelte sie freudlos. „Dafür war der Große viel zu gut ausgebildet.“, meinte sie und zuckte vage in Richtung Wald, wo sie den Muskelprotz hatte liegen lassen, der ihr die Wunde beschert hatte. „Ihr seid keine Deserteure. Ihr seid Söldner. Nicht die besten, aber das.. passiert jedem Mal.“, schloss sie zynisch, während sie die Klinge einsetzte, um ihm ordentlich auf die Sprünge zu helfen. Eleyna legte ihm eine Hand auf sie Schulter, drehte die Messerspitze, sodass sie sich unangenehm, aber ohne zu schneiden, in sein Fleisch bohrte. „Fang noch mal an.“, knurrte sie nachdrücklich und hielt den Blick in seinem dreckigen Gesicht.

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