Der Anfang

Dieser prächtige Wald liegt im Norden Celcias. Der Fluss Tangros lässt dieses Gebiet blühen. Ein einsamer Priester ließ sich in diesem Wald nieder und erbaute ein Kloster, aber auch die Nachtelfen blieben nicht ohne Taten.
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Der Anfang

Beitrag von Khog-Tosh » Montag 30. Mai 2011, 18:52

Khog-Tosh rappelte sich mit mühe von dem dreckigen Boden auf. Die Männer, die ihn und seine Kameraden gefangen hielten, machten eine Pause auf einer kleinen Lichtung. Er hörte das Singen von Tieren die er noch nie gehört hat, das Fliesen eines Baches und Stimmen die in einer Sprache sprachen die er nicht kannte. So viele neue Eindrücke und die Kopfschmerzen, die er von dem Marsch davontrug, machten ihm zu schaffen. Seine Kameraden lagen immer noch bewusstlos vor ihm. Sie sahen mehr tot als lebendig aus, aber sie waren noch bei ihm. Seine Kraft kehrte langsam wieder zu ihm zurück, während er die Umbebung betrachtete. Erst jetzt merkte er erst richtig dass er an einen Baum gekettet war. Er betrachtete die Kette, da er hoffte sie öffnen zu können doch die Glieder der Kette waren zu dick.

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Re: Der Anfang

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 2. Juni 2011, 12:56

Khog-Tosh fand sich in einer Welt wieder, die ihm vollkommen fremd war. In seiner Heimat, der Toten Ebene, gab es derartigen Wildwuchs nicht. Er erkannte wohl, dass er sich in einem Wald befand - Bäume dürften ihm letztendlich nicht fremd sein -, aber so dicht bewachsene Gebiete gab es in der staubig, steinigen Ebene nicht. Die Stämme der dunklen Kiefern waren harzig und dick. Jene der saftig grünen Tannen wirkten da eher borkig und die der schlanken Lärchen reichten bis hoch in den Himmel hinauf. Tiere tummelten sich im Dickicht des Waldes. Überall raschelte es, Vögel sangen und ein Eichhörnchen war so frech, sich der Gruppe bewusstloser Orks zu nähern. Sie alle waren gefesselt. Schwere Eisenschellen legte sich um Hand- und Fußgelenke, allesamt miteinander durch ebenso schwere Ketten verbunden. Und trotzdem hatten diese Menschen, die Khog und seine Gefährten überfallen hatten, sie zusätzlich noch an den Bäumen festgebunden. Fürchteten sie, die wilden Orks könnten sich erheben und sie zerquetschen? Vielleicht und wenn ja, dann zurecht.
Neben Khog selbst befanden sich noch vier seiner Kameraden am Leben und mit ihm in Gefangenschaft. Da waren der glatzköpfige Groar, der von den Zehen bis zum Haaransatz tätowierte Rragal und die Zwillinge Rurk und Grurk. Letzterer blutete aus einer Kopfwunde, aber er lebte. Von den übrigen seines Clans fehlte jede Spur. Ebenso von seinem getreuen Warg. Er hatte in diesem Kampf sein Ende gefunden. Doch halt, dort vorn lag er ja! Bei den Menschen. Schnell musste Khog-Tosh allerdings erkennen, dass er sich nicht irrte: sein Warg war tot. Die Hälfte des Menschentrupps - zwei Männer und eine Frau - hatten sich um den Leichnam des Tieres versammelt. Sie schienen sich zu unterhalten, doch dem Ork war die Sprache ebenso fremd wie der Wald, in dem er sich befand.

"Was machen wir mit diesem Ding?"
"Keine Ahnung. Was ist das überhaupt? Ein riesenhafter Wolf?"
"Bist du vorher nie in der Toten Ebene gewesen, Mann? Das ist ein Warg - die Biester würden Wölfe fressen, wenn sie dazu Lust hätten."
"Auf jeden Fall ist dieses Vieh jetzt tot. Lassen wir es liegen und ziehen wir bald weiter? Wir haben einen Auftrag auszuführen. Vergesst nicht, dass wir bereits spät dran sind."

Die Diskussionen verliefen weiter, ohne das Khog-Tosh sonderlich schlauer aus der Unterhaltung geworden wäre. Für ihn war es nur sinnloses Kauderwelsch.

Da rührte sich einer der Orks seiner Gruppe. Es war Rragal. Er grunzte und öffnete die Augen. Langsam rappelte er sich auf. "Verdammt nochmal, wir haben doch nicht etwa verloren?!", waren seine ersten Worte und die kamen nicht gerade leise aus seinem Mund. Glücklicherweise waren die Menschen so sehr mit sich selbst beschäftigt - die übrigen drei Männer ihrer Truppe bauten ein Lager ab -, dass sich niemand um den erwachten Gefangenen kümmerte. Niemand außer Khog-Tosh. Der mochte seinen Kameraden wohl bemerkt haben. Jedenfalls war Rragal auf ihn aufmerksam geworden. Er rieb sich den Schädel und zog sich einen der kleineren Schneidezähne, der nicht mehr zu gebrauchen war. Früher oder später wäre er ohnehin ausgefallen, nach dem Schlag, den der Ork hatte kassieren müssen. Er blickte sich um. "So viel Grünzeug? Verdammt, wo sind wir? Bist du schon länger wach, Waffenbruder?"
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Re: Der Anfang

Beitrag von Khog-Tosh » Montag 6. Juni 2011, 21:57

Als Khog seinen Wolf erblickte, tot und regungnslos, stiegen in ihm mehrer Gefühle hoch: Trauer, Wut, Zorn, Hass."Was habt ihr mit meinem Freund gemacht!" riefen seine Gedanken. Doch er konnte nichts sagen. Seine Zunge war wie gelähmt. Er wäre am liebsten losgerannt und hätte alle erschlagen die schuld an dem Tod seines Warges waren. Doch die dicken Ketten hinderten ihn daran. Im selben Augenblick wurde er aus seiner starre gerissen als sich einer seiner Kameraden bewegte. Es war Rragal der ihn mit seinem verdutzten Gesicht fragte "Verdammt noch mal, wir haben doch nicht etwa verloren?!"
Khog-Tosh sah ihn Anfangs nur mit einem Leeren Blick an. Eigentlich freute er sich das einer seiner Brüder am Leben war, aber die Kraft sich zu freuen hatte er noch nicht. Rragal nahm sich einen seiner Zähne heraus der ihm eingeschlagen wurde. Dannah sah Rragal ihn wieder an und sprach: "So viel Grünzeug? Verdammt, wo sind wir? Bist du schon länger wach, Waffenbruder?"
Khog sah ihn stumm an und blickte noch mal zu seinem Warg. "Ja, es sieht so aus als ob wir verloren hätten Waffenbruder." Khog fing fast an zu lachen. "Und wir sind in einem Verdammten Wald, Gefangen und Ehrlos. Und nein ich bin auch gerade aufgewacht und das erste was ich an diesem Verfluchten Tag sehe ist mein Warg, tot auf dem Boden." Khog´s Blick wurde wieder Wilder. Diese Elenden Menschen, von denen ist noch nie etwas gutes ausgegangen. waren seine Gedanken als sie sich um seinen Warg versammelten. Sein Blick ging wieder zu Rragal. "Was machen wir jetzt Bruder? Keine Waffen, keine Wargs, kein Stamm. Wir sind alleine in einem Land das wir nicht kennen. Am liebsten würde ich diese Verdammten Ketten sprengen und ihnen ihre kleinen Köpfe von den Schultern Trennen." Doch Khog wusste das, dass alles nicht so einfach war.

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Re: Der Anfang

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 8. Juni 2011, 15:56

Hinweis am Rande: Wenn du einzelne Sätze aus Gesprächen im Post vorher noch einmal im eigenen wiederholen möchtest, zeige sie kursiv auf. Dann sind sie schneller von deiner eigenen wörtlichen Rede abhebbar und so leichter zu unterscheiden. :)

Nur eines hinderte Kog-Tosh wohl daran, aufzuspringen und zu seinem toten Warg zu stürmen. Die dicken Eisenglieder der Kette, die sich nicht nur um seine Handgelenke, sondern auch den Bauch und den Stamm des Baumes legten, an dem er saß. Auch seine Kameraden waren mit derartigem Eisenschmuck versehen. Keiner von ihnen könnte diese Fesseln sprengen und das, obwohl sie ausgewachsene Orks waren! Aber wenigstens lebten seine Leute noch. Rragal war der erste, der aus der Bewusstlosigkeit zurück fand. Er rieb sich den Schädel. Mit seiner Frage hatte er die missliche Lage etwas auflockern wollen, aber Kog-Toshs leerer Blick zeugte davon, dass es ihm nicht gerade gelungen war. Er folgte seinen Augen und erkannte den Grund, aber sein Waffenbruder klärte ihn sofort auf. "Scheiße", kommentierte Rragal. Was wäre in diesem Augenblick auch treffender gewesen? Da lag Kog-Toshs Warg, reglos. Er war tot.
"Was wir jetzt machen? Ich zeig dir, was ich mit DIESEN BASTARDEN anstelle!" Rragal machte ziemlichen Lärm. Er wollte sich losreißen, aber die Ketten ließen es nicht zu. Er wütete und schnaubte. Niemand konnte einfach so über sie verfügen. Er würde sich befreien und jedem einzelnen den Schädel einschlagen, das schwor er sich insgeheim.
Die Menschen zeigten sich überraschend unbeeindruckt. Sie wandten die Köpfe vom Kadaver des Wargs ab und sich den Orks zu. Endlich erwachten auch Groar und Rurk. Lediglich Grurk lag noch immer da, die Augen verdreht. Die Wunde am Kopf musste schlimmer sein als erwartet. "Soso, unsere Gefangenen erwachen endlich. Gut geschlafen, Prinzessinnen?"
"DIR STOPF ICH GLEICH EINE PRINZESSIN IN DEIN VERDRECKTES MAUL, MENSCH!"
Der Sprecher der Menschen - es handelte sich um einen der Menschen, die bei seinem Warg gestanden hatten - verschränkte die Arme vor der Brust. Er war kräftig, da bestand kein Zweifel und man musste ihn nicht in Kettenhemd sehen, um zu wissen, dass er im Kampf ausgebildet war. Das Schild hing an seinem Rücken, befestigt durch einen quer über die Brust gespannten Ledergurt. Ein Langschwert ruhte an der linken Hüfte. Er hatte sich den blonden Bart manierlich gestutzt, so dass er Autorität verlieh. Das ebenfalls blonde Haar trug er kurz und unter den dichten Brauen musterte ein braunes Augenpaar die Orks mit natürlicher Strenge. Dieser Mann wusste, was Disziplin war. Seine Gefährten erinnerten eher an Soldaten, aber dieser Kerl hier schien ein Krieger zu sein, ein Veteran.
"Sprich auf Celcianisch zu unserem Hauptmann oder soll ich dir die Zunge heraus schneiden, Ork?" Die einzige Frau der Truppe fauchte Rragal entgegen. Ihr Haar war ebenfalls blond wie bei dem Mann, doch besaß es einen helleren Grundton, was es beinahe schon silbrig blass wirken ließ. Allgemein wirkte sie recht blass, denn ihre Haut war fast gräulich, als hätte sie sich mit Asche oder Mehl bemalt. Hinzu kam ein scharfer Blick aus eisblauen Augen, der kühl und verachtend jeden Ork einzeln traf. Wahrscheinlich hätte sie sofort eines ihrer beiden Kurzschwerter gezogen, die sie auf dme Rücken trug, und wäre damit auf Rragal losgegangen, der ihr nur zornig entgegen schnaubte. Aber ihr Hauptmann hielt sie mit einer einzigen Handbewegung auf. "Lass gut sein, Sigrid. Sie werden sich schon mit uns unterhalten, früher oder später." Er ignorierte Rragal und blickte in die Gesichter der übrigen Orks. "Ich rate euch jedenfalls, euch kooperativ zu zeigen. Es macht es uns leichter. Ich brauche euch nicht zu verraten, dass ihr unsere Gefangenen seid. Mein Name ist Romic Daerell. Ich bin Hauptmann dieser Söldnertruppe. Das hier sind Sigrid und Arlun Marschken." Er zeigte auf die Frau, sowie den anderen Kerl, der ihr nur bedingt ähnelte. Sein Teint war derselbe, aber das Haar eher wuschelig und braun, die Augen dunkler als die Sigrids. Trotzdem schienen sie tatsächlich Geschwister zu sein.
"Die anderen meiner Gruppierung stelle ich euch vor, falls ihr danach fragt. Wahrscheinlich waren das ohnehin schon genug Informationen für euch Orks. Ihr werdet wohl bis zum Abend verstanden haben, was ich meinte." Die Menschen begannen zu lachen. Rragal hielt es nicht mehr aus. "Arroganter Mensch! Binde mich los und ich töte dich!" Seien Drohung wurde durch das Knurren der anderen zusätzlich betont. Hauptmann Romic schmunzelte nur. Dann erteilte er den Befehl, Kog-Tosh und die übrigen von den Bäumen zu binden. Offenbar wollte man weiterziehen. "Alle, bis auf den da." Er zeigte auf Rragal. "Er teilt das Schicksal des Wargs. So einen brauchen wir nicht."

Es ging schnell. Zu schnell. Sigrid mochte nicht vor Stärke strotzen, so wie ein typischer Ork, aber sie war flink. Noch ehe Rragal etwas ausrichten konnte, war sie auf ihn zugeschnellt, um ihm mit einem gezogenen Dolch die Kehle aufzuschlitzen. Er schaffte es gerade noch, seine Pranke in ihr Gesicht zu donnern, schon teilte sich die Haut an seinem Hals zu einem zweiten Schlund auf. Blut spritzte, begleitet vom japsenden Röcheln des Orks. Er klappte in sich zusammen, zuckte noch ein paar Mal, dann war es auch schon vorbei. Groar begann zu brüllen. Rurk zerrte an seinen Ketten. Sie konnten nichts tun.
Sigrid, vom Schlag des Orks zurückgeschleudert, rappelte sich auf. Ihre Nase blutete. Sie war wohl gebrochen worden, jedenfalls machte sie einen betont schiefen Eindruck. "Drecki'sches Grünpack, hat mir die Nas' gebroch'n." Ihr Mundwerk schien auch etwas abbgekommen zu haben, so wie sie sich anhörte.
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