Im Reich der Nachtelfen

Im Norden des Waldes Arus, ganz nah am Drachengebirge, befindet sich ein scheinbar unendlich tiefes Loch, gehüllt in Stein. Der Eingang zum Reich der Nachtelfen, fast friedlich haben sie unterirdisch ihre Stadt erbaut.
Forumsregeln
Die Nachtelfen wissen nun über den dunkelelfischen Angriff auf Pelgar, sowie die Besetzung der Stadt Kosral Bescheid. Sie treffen Sicherheitsvorkehrungen, für den Fall, dass auch ihr Reich erobert werden soll. Die lange Treppe zum Stadttor wird nun durch verborgene Verteidiger bewacht. Bitte berücksichtigt dies, wenn ihr im Reich der Nachtelfen spielt.
Antworten
Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Erzähler » Montag 10. Januar 2011, 19:22

Eáránë kommt von Der Wald Neldoreth -> Kosral -> Kosral… Stadt der Dunkelelfen?!

"Endlich sind wir angekommen." Akái seufzte erleichtert. Er war das Reisen durch den Arus bereits seit mehreren Tagen satt. Wo man hinsah, nur Bäume, Sträucher. Außerdem störte ihn das ständige Zwitschern der Vögel. Er genoss Stille – die Stille, die in einer Stadt wie Pelgar vorherrschte. Man konnte demnach nicht wirklich von absoluter Lärmfreiheit sprechen. Die Geräusche waren eben anders, wohingegen der Pegel im Grunde deutlich lauter war als hier im Wald.
Akái Samtnacht schätzte das Plätschern und Klatschen, wenn Bürgerinnen ihr Waschwasser aus dem Fenster kippten, ohne Rücksicht auf Passanten, die unterhalb die Straße entlang schlenderten. Er liebte das stete Klackern von Pferdehufen auf den kleinen Pflastersteinen vor seiner Tarn-Schneiderei oder auch das Poltern der Räder, wenn eine Kutsche vorbei fuhr. Die Rufe der Händler vom nahegelegenen Markt, das Kreischen der Kinder, wenn sie in den Gassen Fangen spielten. Das alles machte ihn glücklich. Der Wald Arus jedoch nicht.

So konnte er es gar nicht erwarten, ihn zu verlassen, auch wenn die Alternative ein finsteres Loch im Boden war. Er, Eáránë und ihr Wolf standen vor einem mehrere Meter durchmessenden Graben. Um ihn herum grenzte ein steinernes Rundpodest, das zu allen vier Seiten über Treppen erreichbar war. Links und rechts jeder Treppe schoben sich steinerne Spitzen zum Rand der Lichtung vor. An ihren Enden ragten dünne Obelisken wie Mahnmale in die Höhe. Sie waren mit seltsamen Zeichen versehen – magische Symbole, in Herendia oder Melongiar verfasst. Auch wenn man sie nicht unbedingt lesen konnte, so wusste doch jeder Nachtelf, dessen Heimat tief unten im Graben lag, dass es sich um Schutzzeichen gegen Licht und lichtliebende Wesen handelte. Ob diese Zauber funktionierten, wusste jedoch ebenso wenig jemand. Man glaubte daran und das genügte.

"Lass uns hinab steigen", sagte Akái. "Unten erwartet und ein kleines Portal. Nicht mehr als eine verstärkte Tür, aber niemand kommt hindurch, wer nicht das richtige Passwort zu nennen weiß. Ich kenne es, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Komm, ich zeige dir das Reich deines Volkes."
Er nahm Eáránë an der Hand. Gemeinsam mit ihr und Wolf stets an ihrer Seite stieg er das Podest empor. Nun zeigte sich, dass es sich nicht nur um ein gigantisches, steinernes Loch handelte. An der Außenwand führte eine Wendeltreppe hinab, deren Stufen aus der Wand selbst heraus ragten. Es gab immer wieder Nischen, doch brannten keine Kandelaber darin, um Licht zu spenden. Nein, in der Tiefe dort unten wartete nur Dunkelheit. In den Nischen aber reihten sich Steinsärge zu Dutzenden auf. Ihre Deckel zeigten liegende Elfen, die Arme stets auf der Brust verschränkt, die Augen geschlossen, wie friedlich zum Schlaf gebettet. Zeichen der Göttin Manthala wie gemeißelte Eulen, Federn oder Rosenblüten sollten den Verblichenen in den Särgen einen Weg in ihr Reich weisen.

Das alles erklärte Akái der nicht von hier stammenden Nachtelfe, während sie ihren Weg nach unten fortsetzten. Es dauerte lang, unglaublich lang. Bereits nach den ersten 20 Minuten wurden die Knie weich, nach einer halben Stunde fühlten sich die Beine bei jedem weiteren Schritt wie Pudding an.
Nur Wolf tappste fröhlich von einer Stufe zur nächsten herab. Dann sprang er wieder hinauf, winselte Eáránë entgegen. Ihm ging es einfach nicht schnell genug. Er war neugierig, was sie am Grund erwartete.
Irgendwann drang das Licht nicht mehr bis hierhin herab. Zwielicht herrschte, Farben schwanden einem einheitlichen Grau und nur Nachtelfen konnten die Konturen der einzelnen Stufen überhaupt noch erkennen.
Endlich endete die Treppe auf erdigem Untergrund. Die Weichheit des Bodens, als dieser unter den Füßen nachgab, hatte schon so manchen Besucher der Nachtelfen zu Fall gebracht. Nach dem langen Weg, die steinernen Stufen herunter, erwartete man nicht, plötzlich auf etwas Weiches zu treten.

Akái hatte nicht gelogen. Am Grund wartete nichts auf sie, abgesehen von einer mit Metall verstärkten Holztür. Sie besaß eine Luke, damit jemand von der anderen Seite hinaus schauen konnte, wenn er den Riegel zurückschob.
Der Nachtelf ließ die Schultern kreisen und schüttelte erst einmal seine Beine aus. Anschließend klopfte er an der Tür. "Lass mich nur machen. Folge mir einfach schnell, sobald sich die Tür öffnet." Zunächst jedoch öffnete sich erst einmal die Luke. Ein Paar schattengrauer Augen lugte hindurch. Akái, Eáránë und Wolf wurden eingehend gemustert. Schließlich erhob sich eine rauchige Stimme: "Passwort?"
Akái grinste, dann nannte er es: "Leben für Leben"
Die Luke schloss sich, danach klickte etwas. Ein Schlüssel im Schloss. Die Pforte zum Reich der Nachtelfen öffnete sich. Mehr Dunkelheit erwartete Akái und Eáránë. Doch nicht lange, wie die Nachtelfe wohl bemerken würde, sobald sie erst einmal das Reich der Nachtelfen betreten hatte. Es war ein unterirdischer Traum aus Zwielicht und Gestein.

In einer riesigen Höhle, deren Enden sich mit bloßem Auge bei diesen Lichtverhältnissen nicht mehr ausmachen ließen, reihten sich Häuser, gewaltige Villen mit Gärten aus unterirdisch wachsenden Pflanzen, aber auch Straßen aneinander. Letztere waren platt getrampelte Erdpfade, aber es gab auch steinerne Straßen. Sie waren die Hauptverbindungen und viel genutzt. Nachtelfen spazierten durch ihr Reich. Kutschen gab es keine. Die Reichen ließen sich in Sänften durch die Stadt tragen. Hin und wieder wurde ein Karren von einem Höhlentier gezogen.
Einzige Lichtquellen boten ein paar wenige Fackeln, hauptsächlich aber durchsichtig erscheinende Pilze. Sie sonderten ein phosphoreszierendes Licht ab, das sich bläulich bis violett in der Dunkelheit ausbreitete. Somit waren sämtliche Farben von einem matten blauen oder violetten Schimmer umgeben. Wolfs Fell leuchtete in diesem Licht ebenfalls bläulich. Es verlieh ihm einen mystischen Eindruck.
"Willkommen im Reich der Nachtelfen, Eáránë! Wohin gehen wir als erstes? Uns steht eine unterirdische Stadt mit Tavernen, Geschäften, Villen und öffentlichen Einrichtungen zur freien Verfügung."
Bild

Benutzeravatar
Eáránë Fëfalas
Gast
Gast

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Sonntag 16. Januar 2011, 02:21

Akái lobte Eáránë als eine gute Schattenmagierin. Dabei beherrschte sie diese Magie nicht wirklich. Die Schatten reagierten auf ihre Emotionen, ihre Gefühle, aber kontrollieren konnte sie diese nicht. Ihre Rettung war eigentlich dem Kristallwächter, Zernaus, zu verdanken denn von ihm kam diese Macht, diese Kontrolle über die Schatten und die Dunkelheit. Es war aber keine Zeit um darüber zu reden, denn sie mussten in den Wald und schnell weg von hier. Auch wenn sich die Nachtelfe geschmeichelt fühlte, so hatte sie ein schlechtes Gewissen, eben drum weil es nicht ihr Verdienst war. Und da sprach Zernaus auch schon zu ihr als sie nun im Wald angekommen waren. Langsam machte sie sich Gedanken darum, wie sie zum Schattenkristall gekommen ist. Da war diese Frau, die ihn fallen ließ. War die Diebin die einzige Schattenmagierin dort gewesen? Wäre ein weiterer anwesend gewesen, hätte er den Kristall ebenso an sich nehmen können wie sie? Bestimmt hätte jeder Schattenmagier ihn an sich nehmen können. Oder suchte sich Zernaus seinen Träger aus? Und was für eine Rolle spielte es, wie gut man die Magie beherrschte? Konnte dies ein Vorteil für den Wächter sein? Und bei dieser Frage, die sich die Nachtelfe stellte, war sie sich ziemlich sicher, dass sie womöglich die einzige Schattenmagierin war. Denn Zernaus hätte sich bestimmt einen Träger ausgesucht, der die Magie eher beherrschen konnte. Und wie es wohl in der nahen Zukunft aussah, würde sich noch zeigen. Ob er bei ihr blieb oder sich einen besseren Magier aussuchen wollte.
"Eáránë, schau, dort ist Wolf!" Riss Akái sie aus ihren Gedanken als Wolf auftauchte. Sie lächelte ihren besten Freund an, ging in die Hocke, umarmte und streichelte ihn. Eins wusste sie ganz bestimmt, Wolf würde ihr immer treu bleiben und niemals von ihrer Seite weichen. Und sie war froh, dass es ihm gut ging und er heil davongekommen ist. Beide spürten und sahen es, dass sie beide erleichtert waren, dass es dem anderen gut ging. Sie sahen es in den Augen und spürten es. „Du warst spitze!“ Sagte Eáránë zu Wolf und wuschelte ihm noch einmal durchs Fell, bevor sie sich wieder aufrichtete. Die kleine Gruppe, die aus zwei Nachtelfen und einem Wolf bestand, musste nun weiter. Bei dieser Reise fand die Nachtelfe ein wenig mehr über ihren Begleiter aus den Nachtelfenreich heraus. Zum Beispiel dass er wohl keinen so großen Bezug zur Natur besaß. Zwar war auch sie hauptsächlich auf Wolf und seine Instinkte angewiesen, dennoch fand sie sich besser zurecht als Akái. Sie beobachtete ihn, um ihn besser kennen lernen zu können. Denn sie merkte schon vorher, dass er nicht viel über sich sprach und wohl lieber geheimnisvoll wirken wollte. Die Nachtelfe sprang schon auf seine Masche an, zumal sie ziemlich neugieriger Natur war. Aber sie hatte es durchschauen können, dass er wohl interessanter für sie sein wollte, indem er sich in Schweigen hüllte und aus sich eine Art Geheimnis machte. Auch fiel ihr auf, dass er oft nicht wollte, dass sie gemeinsam mit Wolf jagen ging, weshalb sie sehr oft mit dem anderen Nachtelfen am Lager saß, während Wolf jagen ging. Nach vielen Tagen und Nächten waren sie endlich am Aurus angelangt. Eáránë fand ihn sehr schön. Sie mochte die Natur sehr. Ihr machte die Reise durch den Wald nichts aus, denn sie mochte auch besonders Wälder. Die Bäume und Sträucher, die Vögel deren Gesänge durch die Wälder hallten und am Tag das sanfte Sonnenlicht. Und auch in der Nacht waren Wälder wunderschön, besonders wenn der Himmel klar und der Mond sehr hell schien. In Wäldern konnte man sich sehr gut verstecken. Man konnte tagsüber alles beobachten, ohne sich groß vor dem Sonnenlicht fürchten zu müssen. Vorsicht war immer geboten, dennoch war es angenehmer. Und Eáránë fand, dass der Aurus ein sehr schöner Wald war. Sie mochte ihn und die Reise durch diesen. Aber nach einigen Tagen an einem riesigen Loch im Boden an – der Eingang zum Reich der Nachtelfen. Die Kristallträgerin staunte nicht schlecht, auch Wolf schien erstaunt. Die beiden betrachteten das Loch etwas genauer. Zu vier Seiten konnte man mithilfe von Treppen den steinernen Rundpodest, der den Rand um dieses Loch bildete, hinaufgehen. Vier steinerne Spitzen schoben sich zum Rand der Lichtung vor, die sich jeweils zwischen zwei Treppen befanden. Und an deren Enden ragten dünne Obelisken hervor die mit magischen Symbolen versehen wurden. Doch konnte sich die Nachtelfe nicht denken, wofür die wohl sein würden. Für sie waren es merkwürdige Zeichen, Symbole die eine besondere Bedeutung zu haben schienen, doch welche Bedeutung, wusste sie nicht. Akái erklärte was sie unten erwarten würde. "Unten erwartet und ein kleines Portal. Nicht mehr als eine verstärkte Tür, aber niemand kommt hindurch, wer nicht das richtige Passwort zu nennen weiß. Ich kenne es, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Komm, ich zeige dir das Reich deines Volkes." Eáránë wie auch Wolf waren aufgeregt! Die junge Frau fragte sich, wie wohl die Stadt aussehen möge. Wie die Nachtelfen so waren und wie sie lebten. Der Spion nahm sie an ihre Hand und ging mit ihr, gefolgt von Wolf, einer der Treppen hinaus. Erst jetzt konnte man erkennen, dass es ein steinernes Loch war. Es war so gigantisch und so tief. Als die Nachtelfe hinunter sah, erkannte sie nur Dunkelheit. Gerne hätte sie einfach mal einen Stein hinunterfallen lassen um zu hören wie lange es ungefähr dauern würde, bis man den Aufschlag auf den Boden hören konnte. Sie gingen die Wendeltreppe hinab und Eáránë schaute hin und wieder in die Nischen hinein, in denen Steinsärge lagen. Akái erklärte ihr dies der Nachtelfe, für die alles hier neu war. Aber bald fragte sie sich, wann sie endlich unten ankamen. Ihre Knie wurden schon ganz weich und sie hatte langsam keine Lust mehr! Nur Wolf ließ sich von dieser mächtigen und ewig langen Wendeltreppe, die in die Dunkelheit hineinführte, nicht entmutigen. Die junge Frau fragte sich, woher er nun diese Energie her hatte. Neugierig war sie auch, doch wurde es langsam immer mühseliger. Und es wurde allmählich auch immer dunkler. Bald drang gar kein Licht mehr zu ihnen hinab und es war einfach nur noch dunkel. Welch ein Glück, dass sie eine Nachtelfe war und die Konturen der Treppenstufen erkennen konnte. Und irgendwann und für die Nachtelfe völlig unerwartet, waren sie am Grund angekommen und sie spürte sehr weichen Boden unter den Füßen. Ihre Knie gaben nach, sodass sie leicht ein sackte. Um Halt zu finden, wurde ihr Griff um Akáis Hand etwas fester und mit der freien Hand hielt sie sich an seinem Ärmel fest. Überrascht sah sie auf den Boden. Wolf schien dies weniger auszumachen, ihre Beine jedenfalls, mussten sich erst einmal wieder etwas um gewöhnen. Es fühlte sich gerade merkwürdig an. Ihre Knie die so weich, wie es der Boden war, schienen. Sie ließ ihren Begleiter dann los, schüttelte ihre Beine aus und sah sich ein wenig um. Abgesehen von der Tür, die Akái bereits erwähnte, gab es dort nichts Interessantes. Er klopfte an die Tür, die Nachtelfe ging zu ihn hin und blieb dich bei ihm. Die Luke öffnete sich und nach einer kurzen Weile fragte eine rauchige Stimme nach dem Passwort. Wie gesagt kannte der Spion dieses und sie wurden in die Stadt gelassen. Und sie tappten noch weiterhin im Dunkeln, aber nicht lange. Da betraten sie das Reich der Nachtelfen. Eáránë Atem stockte. Es war ein Traum! So unbeschreiblich schön! Ihre Augen glänzten und funkelten als sie sich staunend umsah und das Funkeln in ihren Augen kam nicht nur von den durchsichtigen Pilzen, die bläulich violettes Licht spendeten. Wolfs weißes Fell leuchtete unter diesem Licht auf, als dies seine Freundin sah, musste sie zunächst lachen, weil dieser sich zunächst über sein leuchtendes Fell erschrak, als er auf seine Pfoten schaute und sich kurz darauf im Kreis drehte um zu sehen ob der Rest des Körpers ebenfalls leuchtete. Aber im Nachhinein schien es ihm zu gefallen und mit erhobenem Haupt stolzierte er hin und her. "Willkommen im Reich der Nachtelfen, Eáránë! Wohin gehen wir als erstes? Uns steht eine unterirdische Stadt mit Tavernen, Geschäften, Villen und öffentlichen Einrichtungen zur freien Verfügung." „Ich würde gerne alles sehen! Jeden Winkel dieser traumhaften Stadt erkunden!“ Sie war so überwältigt von dieser Schönheit. Wie ein kleines Kind schaute sie sich um, bestaunte die Gegend und konnte es nicht abwarten noch mehr zu sehen und kennen zu lernen. Auch Wolf war total aufgeregt und konnte nicht still stehen blieben. „Ich wünschte, dass Lyrien, Yann und Miriel hier wären...“ In diesem Moment erinnerte sich die Nachtelfe an die Zwergendstadt Nogrot. Diese war ebenfalls so überwältigend und traumhaft schön. Und mit dieser Erinnerung kam auch die Sehnsucht nach ihren Freunden wieder. Sie vermisste sie sehr. Wenn sie sich wieder sehen würden, dann würde Eáránë ihnen hiervon erzählen und vielleicht würden sie das Reich der Nachtelfen besuchen gehen. Ihre Freunde mussten diese Stadt unbedingt sehen! Es war so wunderschön... Die Diebin streifte ihre Kapuze vom Kopf und ihr wurde klar, dass sie sich hier nicht zu verstecken brauchte. Weder vor dem Sonnenlicht noch vor Menschen oder anderen Wesen. Hier war sie unter ihres Gleichen. Hier konnte sie Nachtelfe sein. Es war deutlich zu sehen, dass sie einfach nur glücklich war, auch wenn ihre Freunde nicht hier waren, sie war glücklich. Als sie dann zu Akái sah, war zu erkennen dass sie weinte. Sie war so glücklich und von ihren Gefühlen wurde sie so sehr überwältigt, dass sie es in Form von Freudentränen zeigte. Sie umarmte ihn und drückte ihn richtig fest. „Danke Akái! Ich bin so glücklich hier zu sein!“ Brachte sie schluchzend hervor, ließ ihn wieder los und wischte sich mit dem Ärmel von ihrem Schutzumhang ab. Auch Wolf schien überglücklich und kurz nachdem Eáránë von dem anderen Nachtelf ab ließ stellte sich das Tier auf seine Hinterpfoten, die Vorderpfoten legte er auf die Schultern des Spions und schlechte diesem übers Gesicht.

Benutzeravatar
Gestalt
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 684
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:13
Lebensenergie:

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Gestalt » Montag 17. Januar 2011, 18:49

Das Reich der Nachtelfen hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Eáránë zeigte sich begeistert, was bei Akái ein Lächeln hervor zauberte. Er freute sich darüber, dass ihr die unterirdische Stadt dieses Elfenvolkes so gut gefiel. "Vielleicht erstehst du hier einmal ein Häuschen und wohnst dann unter deinesgleichen. Es gibt keinen schöneren Ort auf der Welt." Akái meinte dies aufrichtig und auch wenn er viele Jahre in Pelgar verbracht hatte, so gab es in seinen Augen tatsächlich kein besseres Zuhause als das Nachtelfenreich. Erst jetzt, da er sich wieder in der Heimat befand, bemerkte auch er, wie sehr er sich im Grunde seines Herzens danach gesehnt hatte. Es war herrlich, das Reich einmal wiederzusehen.
"Wir werden uns wohl eine Taverne suchen müssen. Als ich das Nachtelfenreich vor langer Zeit verließ, habe ich all mein Hab und Gut, sowie mein kleines Haus aufgegeben. Es war nicht einmal geplant, dass ich so früh schon zurückkehre." Er zeigte eine Straße herunter, bot Eáránë dann seinen Arm an und schlenderte voran. Wolf sprang wie ein munterer Welpe um die beiden herum. Wer es nicht besser wusste, hätte die Nachtelfen für ein Pärchen halten können.
Akái zeigte ihr Geschäfte mit allerlei Krimskrams und Tand, der bei den Nachtelfen von aktueller Mode war. Sie sahen neueste Errungenschaften auf dem Gebiet der Pilzverarbeitung. Kleine Laternen mit Erdboden im Gefäß, in dem Zierversionen des Pilzes gediehen und wie Kerzen etwas Licht spendeten. Sie sahen die neuesten Steinöfen, welche nicht mit Holz, sondern Überresten unterirdisch lebender Wesen beheizt wurden. In den Nächten konnte es tief unter der Erde sehr kalt werden.
Eáránë sah so begeistert aus! Erneut lächelte ihre Begleitung darüber. Es war schön, ihr Herz springen zu sehen. Doch auch Wehmut fand einen Weg hinein, als sie sich wünschte, ihre Freunde könnten diese Welt ebenfalls entdecken.
"Erzähl mir von Lyrien, Yann und Miriel. Wer sind sie und warum reisten sie nicht mit dir? Wo könnten sie sein?" Akái dachte bereits daran, die Freunde vielleicht einmal einzuladen. Er blieb zwar vorsichtig, immerhin war er Spion, aber Eáránës Freunde mochten bestimmt vertrauensselig sein. Er hatte nicht vergessen, dass sie Celcia bereits einmal gerettet hatte. Wem außer jemand wie ihr sollte man sonst vertrauen?
Plötzlich bemerkte er die Tränen in ihren Augen. Im nächsten Moment fand sich Akái in den Armen der Nachtelfe wieder. Sanft strich er über ihren Rücken. "Wein doch nicht. Es gibt keinen Grund." Doch es waren Freudentränen, wie Eáránë sofort darauf mitteilte. Dennoch tätschelte der Nachtelf weiterhin ihren Rücken. "Wisch die Tränen weg. Mit einem Lächeln siehst du lieblicher aus. Und dann gehen wir … huch!" Wolf hatte Akái angesprungen, um seinen Dank auszusprechen. Seine großen Pfoten lagen auf den Schultern des Elfen, der unter dem Gewicht leicht einknickte. Er ließ mehrere Gesichtsschleckereien über sich ergehen, ehe er Wolf vorsichtig von sich schob. Das reichte jetzt wirklich! Trotzdem lachte er.
"Nagut, ihr beiden. Suchen wir uns eine Taverne und auf dem Weg dorthin kannst du mir nun von deinen Freunden erzählen."
Bild

Benutzeravatar
Eáránë Fëfalas
Gast
Gast

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Samstag 12. März 2011, 21:35

Wahrscheinlich hatte Akái recht und Eáránë würde vielleicht eines Tages hier wohnen. Irgendwann… Sie dachte darüber nach, doch nicht lange, denn als Akái sie ansprach wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Durch den Angriff der dunklen Armee auf Pelgar, wurde die Planung des anderen Nachtelfen wohl regelrecht über den Haufen geworfen. Da er viel früher hier her zurückkehrte als geplant. Er erzählte, dass er damals, als er das Nachtelfenreich verließ, alles aufgab was er besaß. Er hielt ihr dann seinen Arm hin, damit sie sich einharken konnte. Sie gingen weiter und der Spion zeigte Eáránë und Wolf viele Geschäfte und andere Dinge. Die Kristallträgerin war begeistert von dem was sie sah. Wolf sprang fröhlich und munter herum und war ebenfalls sehr neugierig und beschnupperte etwas die Umgebung . Die junge Nachtelfe war sprachlos. Sprachlos und überglücklich- Aber sie sehnte sich nach ihren Freunden und es schmerzte, dass diese gerade nicht hier waren. Akái fragte nach ihren Freunden, er wollte mehr über sie wissen, dies zauberte ein Lächeln auf Eáránës Lippen. Doch dann sammelten sich tränen in ihren Augen, sie konnte es einfach nicht unterdrücken und umarmte ihn stürmisch. Oh wie war sie glücklich hier zu sein! Sie war ihm so dankbar, dass er sie mit hier her brachte! ”Wisch die Tränen weg. Mit einem Lächeln siehst du lieblicher aus. Und dann gehen wir … huch!” Auch Wolf war ihm dankbar und zeigte dies, indem er den Nachtelfen übers Gesicht schleckte. Für die beiden war dies hier etwas Wunderbares. Es war fast so, als seien sie wieder zu Hause und es bewegte vor allem die Diebin sehr, das sie wieder unter Nachtelfen war. Was sie gerade empfand und wie sie fühlte und was es für sie bedeutete, könnte sie nicht beschreiben, weil es einfach unbeschreiblich war. Jedenfalls fühlten sich beide sauwohl. Nachdem sich die Nachtelfe ihre Tränen wegwischte und auch Wolf sich soweit wieder gefangen hatte, suchten die drei dann eine Taverne auf. “Nun ja…” begann Eáránë zu sprechen . “Lyrien traf ich von meinen Freunden als erste. Wir lernten uns im Tempel von Phaun und Florencia kennen, in Eldar. Dem Elfendorf im Wald Eldoras. Merkwürdiger Weise mochte Wolf sie sofort. Denn eigentlich mag er Menschen nicht wirklich. Nun ja.. Er mochte sie nicht sonderlich. Jedenfalls reisten wir dann zusammen. In Pelgar lernten wir dann Miriel kennen, später dann auch Yann. Aber sie waren nicht die einzigen, die wir trafen. Wir waren eigentlich eine recht große Gruppe und suchten nach den Kristallen. Als wir den Lichtkristall fanden, sind wir seinem Drachen - mehr oder weniger - begegnet. Ein Freund von uns blieb in Eldar, ein weiterer wollte später den Drachen suchen gehen um mehr über seine Herkunft zu erfahren. “ Sie Akái an. “Wir waren eine recht bunte Gruppe! Denn er war eine Sumpfechse. Der beste Freund von Yann wurde schwer krank und starb später auch. Dieser war ein Zwerg. Wir waren auch in Nogrot und… Wow. Diese Stadt ist auch so wunderschön! Dort ist es auch so wundervoll! Und die Zwerge sind sehr nett.” Lächelte sie und sprach nach einer kurzen Pause weiter. “Natürlich trafen wir noch auf viele mehr. Im Fischerdorf, als wir den Schelmenkristall dort suchten. Und dann auf der Stillen Ebene, wurden aus den vielen kleinen Gruppen eine große.” Eáránë seufzte schwer. “Dort wurden wir dann alle auch zum ersten Mal getrennt. Denn als alles vorbei war, tauchte der Kommandant von pelgar auf und ließ alle steckbrieflich gesuchten verhaften. Unter den verhafteten zähle auch ich. Ich hatte solche angst, als ich dort im kerker saß. Einer von den anderen wurde aus den Kerker geholt und…” Sie schluckte und hielt Akáis Arm ein wenig fester fest. “Als dann… er kam nicht mehr zurück… Dieser Kerl, der ihn wohl folterte, kam mit dessen Helm zurück und in dem Helm war Erbrochenes…” Eáránë schüttelte sich leicht. Das war wahrlich keine schöne Erinnerung! “Aber die Kristallträger unter den gefangenen wurden zum Hohen Rat gebracht. Zunächst dachten wir, dass wir wirklich einen Eid aussprechen sollten und dass unser Leben von einer Kerze abhing. Denn die Mitgleider des Rates ließen uns zu ihnen bringen und dort wo sie sich aufhielten, sah es so aus, als wurde ein Ritual vorbereitet worden. Nachdem wir einen Eid sprechen sollten, mussten wir dann in eine Kerze sehen. Wenn wir wegsehen würden, so mussten wir sterben. Aber zum Glück war dies nicht ernst gemeint! Dennoch werde ich etwas zornig, wenn ich daran denke. Ich meine.. Ich hatte fürchterliche Angst! Und das nicht nur um mich, sondern auch um meine freunde, um die anderen! Aber vor allem konnte ich nicht fassen, dass auch Yann diese Prüfung machen sollte. Immerhin ist er ja noch ein Kind! Stell dir mal vor Akái, dies sei echt gewesen! Er wäre tot…! Aber umso erleichterter bin ich, dass dies nicht echt war.” Ihr Griff um Akáis Arm lockerte sich wieder. “Später trafen wir dann auch wieder auf die anderen, die uns nach Pelgar gefolgt waren um uns zu helfen.” Dann wurde die Nachtelfe wieder für eine kurze Weile ruhig. Sie wirkte nachdenklich, etwas bedrückt. “Als die Schenke zum Pony brannte… Waren meine Freunde und ich dort drinnen. Yann hat mit angesehen wie eine Frau von ersten Stock hinunter fiel und sich das Genick brach. Miriel war unten… Sie war so schwer verletzt, dass sie nach Zyranus gebracht wurde…. Lyrien und Yann sind nicht bei Wolf und mir… weil ich in die Bibliothek gegangen bin um mich über den Sumpf Mashmoor zu informieren und auch über Zyranus. Lyrien ging zu Yann zurück. Er war Teilnehmer beim Turnier und gewann den Schelmenwettbewerb!” Als sie den Wettbewerb erwähnte, lächelte sie wieder, aber dies verschwand auch schon wieder. “Wolf konnte nicht mit in die Bibliothek, ich woltle dass er lyrien folgt. Als ich dann dort drin war… Ich erinnere mich an die Schreie, an dem Gebrüll des Knochendrachens und an diese Untoten wie sie jemanden regelrecht zerfleischten. Mit einigen anderen floh ich dann durch ein Fenster. Ich war so froh, als Wolf auftauchte! Aber was mit Lyrien und Yann ist… Weiß ich nicht. Ich hoffe, dass sie es aus Pelgar geschafft haben. Auch hoffe ich, dass diese Gruppe aus der Bibliothek es geschafft haben. Ich habe solch ein schlechtes Gewissen…” Éáránë versuchte sich möglichst kurz zu halten. Denn es war sehr viel geschehen und as was sie erzählte war ja kaum ein Bruchstück von dem was sie erlebt hatte. Es war sogar möglich, dass sie einige Ereignisse verwechselte oder sich nicht mehr so wirklich daran erinnerte.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Erzähler » Montag 14. März 2011, 18:56

Das Reich der Nachtelfen war wirklich einen Besuch wert. Die meisten Bewohner der Oberfläche stellten sich diesen Ort vermutlich düster und vielleicht sogar trostlos vor, aber die Nachtelfen verstanden es, jenseits der Sonne ein überaus erfüllendes Leben zu führen.
Die Stadt stand ihren Brüdern und Schwestern oberhalb Celcias in nichts nach. Sicher, es fehlte ein Blick in den blauen Himmel. Nicht ein Sonnenstrahl verirrte sich hier herunter, in ein Reich, in dem auch niemand die Sonne vermisste. Trotzdem bot diese kleine Welt für sich eine Schönheit, welche mit nichts Anderem vergleichbar war. Das komplette Reich erstreckte sich in einer schier endlos erscheinenden Gewölbehöhle, deren Decken mehrere hundert Meter nach oben reichen mochten. Selbst an den Gesteinswänden schmiegten sich Bauten der Nachtelfen an. Stalaktiten hingen von der rundlich geformten Decke herab, schwarzen Kristallen gleich. Sie reflektierten allerdings nicht das Licht, das von der Stadt selbst ausging, denn sie bestanden aus Stein und nicht aus Glas, Kristall oder anderen spiegelnden Oberflächen.
Ja, die Stadt darunter leuchtete hell, allerdings ohne den Nachtelfen zu schaden. Hier gab es hohe Pfähle mit Laternen an ihren Enden. Aber kein Feuer brannte darin, sondern sie erhellten die Umgebung mit dem Lichtschein mysteriöser Pilze. Diese wuchsen auch wild überall in der ausladenden Höhle. Sie gaben ein bläuliches Schimmern ab, teilweise bis ins Violette gehend, so dass das gesamte Nachtelfenreich davon betroffen war. Die Gehwege, Straßen, Zäune, Gebäude, alles war in diesen matten, aber beruhigenden blauvioletten Ton gehaucht. Bäume oder Blumen existierten hier unten nicht. Die Gärten der Bewohner waren angefüllt mit weiteren dieser Leuchtpilze, mit hohen Stengeln, deren seltsam vorhängenden Pollen ebenfalls matt glitzerten oder man hatte Steingärten angelegt.
Nachtelfen schlenderten an Akái, Eáránë und Wolf vorbei. Letzterer erweckte die meiste Aufmerksamkeit. Wann spazierte schon einmal ein weißer, großer Wolf durch das Reich der Nachtelfen? Einige Passanten blieben stehen, um ihn zu betrachten. Ein Nachtelfenkind, das an der Hand der Mutter ging, jammerte, weil es das "Plüschtier" streicheln wollte. Die Mutter aber zog ihr Kind mit verbissener Miene hinter sich her. "Er beißt dich noch, lass es!"
Trotz allem fügten sich Wolf und Eáránë sehr gut in das Bild des Reiches ein. Akái lächelte über das Staunen seiner Begleiterin. "Eine Heldin wie du würde hier in einer der großen Villen wohnen. Natürlich müsste sie entsprechend mit Statuen verschönt sein. Alles eben, was eine Heldin verdient." Er zeigte beispielhaft auf eine der gewaltigen Villen. Sie ragte steil in die Höhe. Nachtelfen bauten mit wenig Holz, denn das existierte unter der Erde nicht, aber es hieß nicht, dass sie es gar nicht verwendeten. Im Mondenschein verließen Baumeister ihr Reich und suchten sich im Wald Arus das beste Material. So entstand wie hier nun vor ihnen ein Werk imposanter Baukunst. Balustraden aus gehauenem Stein, schwarze Säulen, die der Form von Stalaktiten sehr nahe kamen, hohe gotische Fenster, in denen sich Buntglas mit Szenen nachtelfischer Geschichte präsentierte. Von Vorsprüngen und den Kanten der halb gewölbten Dächer lugten kleine steinerne Wasserspeier keck hervor. Sie besaßen die Form von drachenartigen Tieren, winzigen Dämonen und Höhlenkobolden. Es mutete fast nach einer Spur Romantik an, die man dem Volk der Nacht nicht wirklich zutraute.
Aber nicht nur die Häuser zeugten von verspielter Arbeit mit dem Gestein. Die Zäune, welche solche noblen Villen umgaben, besaßen neben ihrer Steinfassade auch Spaliere aus schwarzem Metall. Wie kleine Speere reckten sich die einzelnen Zinnen nach oben, aber jemand hatte versucht, sie durch geschmiedete Rosen- und Rankenverzierungen mit einem Hauch Schönheit zu versehen. "Über deiner Pforte würde im Torbogen bestimmt ein eiserner Wolf prangen. Das Symbol passt du dir."

Akái führte Eáránë weiter die Straße entlang. Es machte Spaß, hier zu schlendern und sich die Stadt mit ihren vielen Details anzuschauen. Einen Moment lang war man geneigt, den eigentlichen Auftrag zu vergessen. Selbst der nachtelfische Spion ließ sich dazu hinreißen.
Von ihrem Spaziergang angeregt suchten sie einer der dunklen Tavernen auf. Hier mied man Licht, denn es war viel geheimnisvoller in den Schatten zu sitzen. Nur gedämpft schimmerten die Pilze – man hatte sie mit Tüchern behangen, um diesen Effekt zu erzeugen. Akái führte seine Begleiterin an einen der Tische. Stein, auch die Stühle bestanden daraus, aber man hatte dunkle Samtkissen darauf gelegt, was das Sitzen bequemer machen sollte.
Akái winkte der Kellnerin zu. Er gab ihr ein Zeichen, dass sie Getränke bringen sollte. Dann wandte er sich Eáránë zu, denn er wollte endlich ihren Erzählungen lauschen. So erfuhr er von ihren Freunden. Lyrien N'ador, eine Menschenfrau. Hinzu kamen Miriel und Yann, außerdem erfuhr er auch ein wenig über die bereits weit bekannte Kristallgruppe, die Celcias Osten vor den dunklen Wolken Faldors gerettet hatte. Akái staunte nicht schlecht. "Du führst ein sehr aufregendes Leben, da erscheint mir mein eigenes wirklich langweilig!", brachte er mit Bewunderung in der Stimme heraus. Aber es stimmte durchaus. Eáránë hatte Drachen gesehen, war mit Echsen unterwegs gewesen und sogar in der Höhlenstadt der Zwerge zu Gast gewesen. Spannende Erlebnisse, selbst die gefährlichen klangen mehr aufregend als wirklich bedrohlich.
Akái lauschte gebannt. Er tätschelte die Hand der Nachtelfe, als sie auch von den weniger angenehmen Erinnerungen berichtete, doch konnte er nicht umhin, weiterhin wie erstarrt zuzuhören. Seine Augen leuchteten mit jedem weiteren Wort, das sie aussprach. Am liebsten hätte er sofort einen nachtelfischen Barden her beordert, um ihre Geschichte schriftlich festzuhalten, damit er anschließend ein Epos daraus schaffen konnte. "Unglaublich!", sagte er während ihrer Pausen immer wieder. Seine Faszination für ihre Abenteuer wuchs. Zum Ende hin jedoch nahm die Geschichte immer dramatischere, bisweilen gar traurige Bahnen an. "Es tut mir sehr leid um deine Freunde. Vielleicht findest du sie eines Tages wieder. Das kommt doch vor." Sein Trost war schwach, denn er zählte nicht gerade zu jenen Wesen, die sich mit aufmunternden Worten brüsken konnten. Doch er meinte es ehrlich.

Endlich wurden die Getränke serviert.
Die Nachtelfenkellnerin kam herbei. Sie war eine aufregend exotische Frau, deren Alter sich nicht so leicht erschließen ließ – immerhin konnten Nachtelfen durchaus sehr alt werden. Ihr Haar besaß einen matten Glanz. Es war schwarz und umrahmte das herzförmige Gesicht, welches in einem blassen Teint gehalten war, geradezu bezaubernd. Ebenso hielt es sich mit den Augen – groß und schwarz – die einen Kranz aus ebenso schwarzen Wimpern besaßen. Die Nachtelfe kleidete sich in purpurne Gewänder. Ein schwarzes Korsett betonte ihre schlanke Linie, außerdem stülpte es ihren Busen etwas nach oben, was gerade den männlichen Gästen überaus gefiel.
Sie stellte eine Flasche und zwei Kelche vor ihre Gäste ab. Zudem landete eine schwarze Rose dazwischen – sie war nicht echt, sondern bestand aus feinem Glas. Akái lächelte zu dieser Geste und erklärte: "Man hält uns für ein Paar und wünscht uns einen romantischen Abend." Zumindest er gab die Rose nicht zurück, sondern nahm es hin. Warum auch nicht? Eáránë gefiel ihm.
Er öffnete den Wein und schenkte ihnen ein. Schon wieder schien vergessen, weshalb sie beide ins Reich der Nachtelfen gekommen waren. Aus den Augen, aus dem Sinn. Dass Pelgar derzeit der Untergang drohte und die Stadt im Grunde nicht mehr zu retten war, schien so fern. Hier in der dunklen Taverne gab es nur die beiden Nachtelfen. Nicht einmal Wolf mischte sich ein. Er rollte sich unter dem Tisch zusammen und gönnte sich eine Mütze Schlaf.
Bild

Benutzeravatar
Eáránë Fëfalas
Gast
Gast

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Dienstag 26. April 2011, 19:26

Es war einfach nur atemberaubend. Wenn Eáránë von dem Reich ihren Freunden erzählen würde, so könnte sie diesen wunderschönen Anblick nicht beschreiben. Dies musste man nämlich gesehen haben! Aber was für sie am angenehmsten war, dass sie durch die Straßen und Gassen gehen konnte ohne schief angeguckt zu werden. Oder dass die Bewohner sie mieden, da sie vollkommen vermummt war. Aber… Hier musste sie sich nicht verstecken. Weder vor der Sonne, noch vor den Bewohnern. Zwar zog Wolf einiges an Aufmerksamkeit auf sich, doch war dies nicht die unangenehme Art und Weise, die die beiden bisher vielmehr erfuhren. Zwar gab es an der Oberfläche auch Kinder, die ihn streicheln wollten oder dass die Leute darüber erstaunt waren, dass er so ungewöhnlich groß für ein Wolf war. Aber dennoch war es hier ein anderes Gefühl. Außerdem waren die Nachtelfe und der Wolf von der Stadt viel zu sehr beeindruckt, als dass sie sich darum scherten.
Da meinte Akái, dass eine Heldin wie sie in einer großen Villa wohnen würde. Und kurz darauf zeigte er ihr solch eine Villa. Mit großen Augen und erstaunt, starrte sie dieses prunkvolle und wunderschöne Gebäude an. Dann sah sie zu Akái. “Ich würde in so etwas wohnen?” Fragte sie verwundert. “A-aber… Das ist doch viel zu groß und… Und ich meine… Ich bin doch nur eine einfache Diebin… Ich könnte noch niemals in solch ein wundervolles Haus wohnen! Mir würde ein einfaches Häuschen mit einem Gärtchen schon reichen… “ Kurz sah sie wieder zur Villa, dann wieder zu ihrem Begleiter. “Ein einfaches Häuschen, mit einem Gärtchen und einem eisernen Wolf.” Korrigierte sie lächelnd und sah dann wieder zur Villa. Atemberaubend…

Nach einer Weile gingen die drei dann weiter. Sie schlenderten durch die Straßen, Akái zeigte noch weitere wunderschöne und interessante Orte und Geschäfte. Bald entschlossen sie sich aber, eine Taverne aufzusuchen. Als sie in eine hineingingen, war Eáránë darüber erstaunt, dass diese eher düster waren und dunkel gehalten wurden. Denn die Licht spendenden Pilze wurden mit Tüchern bedeckt, sodass das Licht gedämpft wurde und es somit recht dunkel war. Es hatte etwas mysteriöses, aber es war auch sehr angenehm und es hatte sogar auch etwas Romantisches. Sie setzten sich an einen Tisch, zu dem der Nachtelf sie geführt hatte. Die Sitzkissen auf den steinernen Stühlen waren wirklich sehr bequem. Nachdem der Spion einer Kellnerin ein Zeichen gab, dass sie Getränke bringen sollte, erzählte Eáránë von ihrem Abenteuer. Nun ja, es war eine eher grobe Erzählung von all den Erlebnissen, doch war es teilweise auch viel zu viel um sich jedes kleinste Detail merken zu können. Es war wirklich sehr viel geschehen. Sie hatte mit Wolf sehr viel erlebt. Gutes, wie auch Schlechtes. Die junge Frau bemerkte die Begeisterung ihres Begleiters. Sie sah es an seinen funkelnden Augen. Aber woran man ebenfalls merkte, dass er ziemlich begeistert war, dass er hin und wieder zum Beispiel “unglaublich” und ähnliches sagte. Es tat gut mal davon zu erzählen, auch von den unangenehmeren Dingen. Dadurch konnte die junge Nachtelfe das Erlebte wenigstens ein bisschen auch auf- und verarbeiten. ."Es tut mir sehr leid um deine Freunde. Vielleicht findest du sie eines Tages wieder. Das kommt doch vor." Seine Worte zauberten ein Lächeln auf ihre Lippen.. „Wir werden uns wieder sehen. Davon bin ich stark überzeugt!“ Nein, Eáránë zweifelte nicht daran, dass sie ihre Freunde wieder sehen würde. Auch zweifelte sie nicht daran, dass Lyrien und Yann heil und unversehrt aus Pelgar fliehen konnten. Die Diebin war davon überzeugt, dass ihre Freunde alle lebten und sie bald wieder durch Celcia reisen würden. Hach ja… Diese Reise würde wohl noch sehr lange gehen. Und all das, was sie erlebt hatte, war jeweils ein Teil eines großen Abenteuers, das auch noch lange nicht zu Ende war. Zurzeit machte die Nachtelfe nur eine Rast, denn bald würde es weitergehen. Sie hoffte, dass sie sich mal mehrere Tage ausruhen konnte ohne, dass es Hals über Kopf sofort weiterging, ohne sich richtig ausgeruht und mal entspannt zu haben. Sie rieb sich ihren Nacken, man sah ihr deutlich an, dass sie im Moment über die nächsten Tage nachdachte. Erst musste über die Stadt Korsal berichtet werden, dann musste sie noch planen, wie sie zum Sumpf Mashmoor gelangen konnte und vor allem in ganzen Stücken wieder zurückkehren konnte. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie diese Schriftrolle gefunden hätte? Und dann musste sie nach Zyranus, dieser Zaubererstadt. Und dann musste sie erst einmal hineinkommen. Eáránë seufzte schwer. Je mehr sie darüber nachdachte, desto eher bekam sie langsam Kopfschmerzen.
Dann kam die Kellnerin mit den Getränken. Als sie diese wunderschöne Frau sah, waren ihre vorigen Gedanken wie weggeblasen. Die Kellnerin war wirklich wunderschön. Eáránë bedankte sich lächelnd bei ihr, als sie die Kelche und die Flasche Wein auf den Tisch stellte. Und noch immer sah sie die Frau an. Als die Diebin dies bemerkte, sah sie peinlich berührt zur Seite weg. .„Verzeihung“ Murmelte sie leise. Dann aber bemerkte sie die gläserne Rose auf dem Tisch. Akái erklärte, was diese bedeutete.. „Oh..“ Die junge nachhelfe errötete leicht und lächelte ihren Begleiter schüchtern an. .„Ein Paar…?“ Auch sie hatte nichts dagegen, dass man die beiden für ein Paar hielt. Inzwischen hatte der Spion den Wein geöffnet und ihnen eingeschenkt. Die junge Frau nahm den Kelch der vor ihr stand und begutachtete zunächst die rote Flüssigkeit darin. Sie hatte zuvor noch keinen Wein getrunken. Generell keinen Alkohol, doch war sie neugierig, wie dies schmeckte. Erst roch sie ein wenig daran, bevor sie etwas davon nippte.. „Hm.“ Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte, also… Ob es ihr nun schmeckte oder nicht. Also nahm sie einen kleinen Schluck. .„Das ist köstlich.“ Sagte sie, mit einem leicht überraschten Unterton. Unter dem Tisch spürte sie, wie Wolf sich drehte und nun mit seinem Rücken halb auf ihren Füßen lag. Das Fell fühlte sich weich an, und Wolfs Körper war angenehm warm. Nachdenklich sah Eáránë auf ihren Kelch, den sie in beiden Händen hielt. Nach einer Weile des Schweigens, unterbrach sie die Stille. .„Ich brauch ein heißes Bad…“ Dachte sie laut und hatte es wohl erst nicht bemerkt. .„Oh…“ Sie blinzelte Akái an. .„Habe ich das eben gesagt?“ Fragte sie zögernd. .„Ähm.. Erzähl doch etwas über dich. Ich würde gerne etwas mehr von dir erfahren.“ Versuchte sie dann das Thema zu wechseln, da es ihr schon etwas peinlich war. Außerdem wollte sie endlich etwas mehr über ihn erfahren. Dass er allein stehend war, sagte er schon. Als Spion war es bestimmt nicht leicht, eine Partnerin zu finden und mit ihr zusammen zu bleiben.
Eáránë stützte ihren Kopf auf ihre rechte Hand, in ihrer Linken hielt sie noch immer den Kelch und sah ihren Begleiter an. Machen wir wirklich den Eindruck, als seien wir ein Paar? Hmm… Ich werde langsam müde… Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Nun stützte sie ihren Kopf nicht mehr ab und legte ihren rechten Arm auf den Tisch, sah ihren Gegenüber aber weiterhin an. Dieser konnte beobachten, wie ihr Gesicht immer mehr an Farbe zunahm. Erst wurden ihre Wangen rosig, dann färbten sie sich langsam rot. Aber es blieb nicht nur bei ihren Wangen. Denn nach und nach errötete dann ihr ganzes Gesicht. Sie halten uns für ein Paar… A-also mir würde es zwar nichts ausmachen mit ihm ein Zimmer zu teilen… A-aber… Sie denken, dass wir ein Paar sind… U-und.. Und.. Und… Eáráne wagte es nicht ihren Gedanken fortzuführen.
„Es ist ziemlich warm hier, nicht?“ Brach sie wieder das schweigen und starrte Akái daraufhin nicht mehr so an wie eben. Aber noch immer glühte ihr Gesicht. Sie musste irgendwie auf andere Gedanken kommen. Sie würden mit Sicherheit später eine Lösung finden!

Benutzeravatar
Gestalt
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 684
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:13
Lebensenergie:

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Gestalt » Samstag 30. April 2011, 07:38

Eáránë behielt Recht. Diese Welt war einmalig und alles hier sagte hier: Hier gehörst du hin. Es gab kein Sonnenlicht, vor dem sie sich verstecken musste und auch keine Fremden, die sie kritisch oder gar finster beäugten. Nein. Hier im Reich der Nachtelfen war sie eine von vielen. Sie konnte bequem über die Straßen schlendern und sogar andere grüßen, ohne Gefahr zu laufen, dass man sie ob ihrer Herkunft schief anschaute. Hier waren alle wie sie. Lediglich bei Wolf wirkten einige etwas verwirrt. Solche Tiere gehörten nicht unter die Erde. Es gab aber auch positive Reaktionen. Wolf war immerhin ein sehr schönes Exemplar. Seine Augen leuchteten gelb wie der Mond und sein weißes Fell reflektierte den Schein der unterirdisch wachsenden Pilze mit einem bläulichen Schimmer. So sah er fast magisch aus. Ein geradezu wundervoller Anblick!
Ebenso wie die Villa, die Akái ihr zeigte. Eáránë winkte zwar ab, dass ihr ein kleines Haus mit Garten genügen würde, aber darauf bekam sie nur die Antwort: "Wenn ich bei unserer Herrscherin vorspreche und verlauten lasse, dass du an der Oberfläche zur Heldin geworden bist, dann würde sie dir ein großes Haus zur Verfügung stellen." Er vermied es, ihr zu sagen, dass dies allerdings in der Realität etwas schwerer umzusetzen wäre. Ja, es stimmte, Eáránë war zur Heldin ernannt worden. Aber wenn die Herrscherin nach Details ihrer hervorhebenden Taten fragte, wäre die eigene Villa wohl dahin. Die Nachtelfe hatte geholfen, die dunklen Wolken Faldors zu vertreiben. Zwar huldigten die Nachtelfen nicht nur ihm - vordergründig eher Manthala - aber über magische Wolken, die ewig die Sonne verdeckten, hätten sie sich nicht beschwert. Schließlich kamen sie, wenn überhaupt, nur in der Zeit der dunklen Tage auch jenseits der Abendstunden an die Oberfläche. Das Licht besaß dann einen Dämmerzustand, der es ihnen erlaubte, relativ sicher außerhalb ihres Reiches zu wandeln. Aktuell, in der Zeit der Abendsonne, wäre es Selbstmord, ihre Heimat bei Tage zu verlassen, ohne genügend vermummt zu sein. Akái fasste sich ans Kinn. "Vielleicht sollten wir die Herrscherin nicht unbedingt damit behelligen", entschied er schließlich. Wenn sich Eáránë auch mit einem kleinen Haus zufrieden gäbe, würde sich dies ohne Umschweife umsetzen lassen.

In einem solchen Heim könnte sie auch jederzeit Rast und Erholung finden. Gerade jetzt, da Akái ihr mit leuchtenden Augen in der Taverne gegenübersaß, fiel ihm ihre Anspannung auf. Sie rieb sich den Nacken und die Schatten zauberten ihr dunklere Züge ins Gesicht. So hoben sie die Ringe hervor, die sich unter den Augen der Nachtelfe gebildet hatten. Die letzten Tage ihrer Reise mochten gefahrlos, aber nicht wirkungslos an ihrer vorüber gegangen sein. Sie waren unvorbereitet aus Pelgar heraus gekommen. Es hatte ihnen sehr an Ausrüstung gefehlt, vor allem für die Nächte im Wald.
"Du freust dich sicherlich über ein bequemes Bett und einige Stunden erholsamen Schlaf. Wenn du möchtest, können wir auch erst etwas später mit der Herrscherin sprechen. Wir sollten zwar möglichst keine Zeit verlieren, aber ich sehe, dass du Ruhe brauchst. Eine müde Heldin kann den Geschehnissen nicht folgen." Akái nickte. Soviel Zeit würden sie wohl haben und so lud er Eáránë ein: "Ein Zimmer in der Taverne zu mieten, wäre zwar möglich, aber nicht nötig. Wenn du möchtest, kannst du mit zu mir nach Hause kommen. Ich besitze ein Gästezimmer und für Wolf finden wir sicherlich auch einen warmen Platz - vielleicht vor meinem Ofen?" Daraufhin ließ Wolf ein zustimmendes Winseln ertönen. Er wedelte mit der Rute und rollte sich dann artig unter dem Tisch zusammen. Offenbar befürwortete er Akáis Idee sehr.

Eáránë war ihrerseits im Moment Gefangene ihrer Verlegenheit. Der Nachtelf bemerkte ihren starrenden Blick auf die gläserne Rose. Er lächelte. Ihm schien es überhaupt nicht unangenehm zu sein, dass man sie für ein Liebespaar hielt. "Du brauchst dich nicht zu schämen. Soll ich das Missverständnis aufklären? Wir müssten dazu nur die Blüten der Rose zerschlagen." Er schmunzelte. "Es kommt hin und wieder vor, dass man Geschäftspartner oder gemeinsam Reisende für Paare hält. Daher hat die Taverne den Brauch eingeführt. Es ist für Nachtelfen leichter, anstatt direkt zu fragen. Das ist vielen oft noch unangenehmer als eine zerschlagene Glasblume."
Doch statt sich um die Rose zu kümmern, nahm Eáránë erst einmal einen Schluck Wein. Er wärmte ihren Hals, hinterließ eine süße Note auf ihrer Zunge und vor allem lockerte er diese ein wenig. Das war nun einmal ein typischer Effekt von Alkohol. Er konnte vieles leichter machen, aber auch einiges kompliziert. Es kam stets auf die Menge an, ob man ihn überhaupt vertrug und wem man im trunkenen Zustand begegnete. Hier aber, im Beisammensein von Akái, wäre sie mehr als gut behütet. Der Spion würde schon auf sie achten. Außerdem sah er darüber hinweg, dass der Alkohol sie etwas offener machte. Andernfalls wäre als Reaktion auf ihre Worte mehr als ein Schmunzeln von seiner Seite dabei herausgekommen. "Ja, das hast du laut gesagt. Du kannst in meinem Haus ein Bad nehmen. Lass uns hier nur noch etwas essen. Ich freue mich seit Tagen auf eine richtige Mahlzeit." Und da wäre er vermutlich nicht der einzige. Reiseproviant, Nüsse und Beeren des Waldes - das alles schmeckte zwar gut, verblasste jedoch gegenüber richtigen und vor allem warmen Speisen. So hob Akái erneut die Hand, um der Kellnerin ein Signal zu geben. Er bestellte rasch für sich, Eáránë und natürlich auch Wolf jeweils eine Portion eine Portion Rühreier, dazu gebratene Fledermausflügel in Pilzsoße. Im Reich der Nachtelfen aß man Fledermäuse, Ratten und andere Höhlentiere wie an der Oberfläche Kühe und Schweine. Man nahm eben von dem, was man kriegen konnte. Dadurch schmeckte es aber nicht unbedingt schlechter.
Während die drei auf ihr Essen warteten, das Akái großzügig spendierte, durfte er sich einer Frage gegenüber sehen, mit der er schon früher gerechnet hatte. So nickte er und murmelte: "Ich habe mir schon gedacht, dass du bald mehr über mich wissen möchtest." Er seufzte, beinahe schon wehleidig. "Du weißt schon so viel mehr über mich als die meisten im Reich der Nachtelfen, denn du bist dir meines Berufes bewusst. Gelernt habe ich tatsächlich Schneider, so konnte ich nicht nur in Pelgar bisher meine Tarnung aufrecht erhalten. Leider ... und ich bedaure das wirklich ... darf ich dir nicht zu viel von mir verraten. Ich darf meinen Beruf nicht gefährden und jeder, der mehr von mir weiß, kann eine potenzielle Gefahr für mich ..." Er unterbrach sich. Zum einen, weil Eáránë plötzlich nach und nach rot anlief, zum anderen, weil er dieser jungen Frau mehr Sympathie entgegen brachte als sonst einem Mädchen, dem er bisher begegnet war. Er wollte ihr von sich erzählen. Sehr sogar. So überging er ihre Frage mit einem Schmunzeln und setzte erneut an: "Meine Geschichte beginnt mit einer durchschnittlichen Familie im Reich der Nachtelfen, die ein durchschnittliches Kind zur Welt brachten. Ich wuchs wohlbehütet und mit der Schneiderkunst auf, denn meine Mutter war Näherin der kostbaren Nachtelfenstoffe und mein Vater sammelte regelmäßig die Seide der Raupen, aus denen man den Stoff gewann. Nichts Besonderes also. Ich sollte eines Tages das Geschäft übernehmen, denn ich war der einzige, der es fortführen konnte. Geschwister habe ich keine. Aber es kam anders, als mich die Leibwache der damals noch jungen Herrscherin Méntara Tronás entdeckten. Ich liebte Streifzüge und vor allem war es eine Leidenschaft geworden, mich nahe des Herrschersitzes zu verstecken und zu lauschen. So konnte ich Freunde um mich scharen, vor allem Ältere, denn ich konnte sie mit den Informationen beeindrucken. Außerdem steckten sie mir so manche Fuchsmünze zu, wenn die von mir übermittelten Nachrichten nützlich waren." Er räusperte sich. So weit hatte Akái nicht ausschweifen wollen. Außerdem schwieg er einen Moment, da man das Essen brachte. Erst als die Kellnerin wieder verschwunden war, setzte er seine Erzählungen zwischen den einzelnen Bissen fort. "Die Leibgarde Méntaras bekam mich also eines Tages zu fassen. Man folterte mich, es war keine angenehme Zeit. Außerdem nahm man meine Eltern gefangen, da sie es zugelassen hatten, dass ich im Herrschersitz herum gestreunt war. Während meiner Folter holten sie alles aus mir heraus. Ich gestand alles, um nur wieder heil nach Hause zu dürfen. Mir begegnete dann mein Meister: Asón Noiren. Er war Spion im Dienste der Stadtherrin und beeindruckt davon, was ich alles als Kind in Erfahrung hatte bringen können. Er sorgte dafür, dass man meine Eltern wieder auf freien Fuß setzte und bildete mich dann persönlich aus. Gemeinsam mit ihm bereiste ich Celcia. Wir spionierten im Auftrag der Nachtelfen. In Pelgar wurde er dann jedoch erwischt und öffentlich gehängt. Ich nahm mich seines Vermächtnisses an und setzte seine Aufgabe fort. Die Stadt der Menschen bot sich geradezu an, die wichtigsten Informationen zu sammeln und in unregelmäßigen Abständen in die Heimat zu übermitteln. Zwischendurch war ich auch einmal in Morgeria, aber das ist eine andere Geschichte. Gibt es sonst noch etwas, das du wissen möchtest, Eáránë?" Sie kannte nun einen groben Umriss seines Lebens - mehr noch, als seine Eltern inzwischen von ihm wussten. Mochte Manthala ihnen gnädig sein.
Bild

Benutzeravatar
Eáránë Fëfalas
Gast
Gast

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Sonntag 1. Mai 2011, 00:42

Vielleicht wäre die Herrscherin der Nachtelfen nicht gerade darüber erfreut, dass Eáránë bei der Vertreibung der dunklen Wolken mithalf. Doch lagen die Folgen auf der Hand und man könnte sogar sagen, dass es schwerwiegende Folgen gewesen wären. Denn kein Sonnenlicht konnte diese durchdringen, dies wäre fatal für die Pflanzen- und Tierwelt gewesen. Man musste nicht besonders gebildet sein um zu wissen, dass das Sonnenlicht lebensnotwendig war. Zwar gab es Wesen, die ohne das Licht leben konnten. Doch lebten diese Wesen von welchen, die Sonnenlicht benötigten. War es nicht so? Nachtelfen ernährten sich zum Beispiel auch von Fledermäusen. Fledermäuse ernährten sich von Insekten und des Nachts flogen sie hinaus um zu jagen und Insekten können ohne Sonnenlicht ebenfalls nicht leben. Es war ein einziger großer Kreislauf, ein sehr komplexer großer Kreislauf. Auch wenn Nachtelfen das Sonnenlicht hassten, weil es ihnen schadet, so brauchten sie es auf eine gewisse Art und Weise. Die junge Nachtelfe konnte von sich nicht behaupten, dass sie das Sonnenlicht hasste, dass sie die Sonne hasste nur weil sie diese nicht vertrug und sterben würde, wenn sie ihren Schutzumhang nicht trüge. Es war nun mal so. Jedes Wesen besaß seine Schwächen und sie fand sich damit ab, dass sie niemals ohne diesen schützenden Stoff am Tage hinaus gehen konnte. Gerne würde sie zwar wissen, wie es sich anfühlte, wenn Sonnenstrahlen die Haut berührten.
Akái war aber lieber dafür, der Herrscherin nichts darüber zu sagen. Im Grunde war es der Diebin egal, wenn die Herrscherin des Nachtelfenreiches sie über das Ereignis auf der Stillen Ebene Befragte, so würde sie ihr antworten und diese Geschichte erzählen. Ihrem nachtelfischen Begleiter, hatte sie diese schon – wenn auch grob – erzählt. Auch wenn er ihr die ganze Zeit über zugehört hatte und vollkommen begeistert war, so sah er ihr die Anspannung an, die sich in letzter Zeit ansammelte. Besonders die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen. Umso mehr klangen Akáis Worte sehr verlockend. Ein bequemes Bett… Oh ja.. Davor noch ein heißes Bad und dann in einem richtigen Bett schlafen. Diese Vorstellung war sehr verlockend. Doch… Wenn sie ein Zimmer mieten würden, dann würden sie wahrscheinlich auch eines mit nur einem Bett kriegen, immerhin wurden die beiden für ein paar gehalten. Keiner von ihnen zerbrach die Blüten der gläsernen Rose. Wieso denn auch? Eáránë störte sich nicht daran, es war ihr auch nicht unangenehm. Aber der Gedanke, mit Akái eventuell sogar in einem Bett zu schlafen machte sie mehr als nur verlegen. Krampfhaft versuchte sie nicht daran zu denken und ihren Gedanken auch nicht fortzuführen. Aber dann kam die Erleichterung. Der Nachtelf bot an, bei ihm zu Hause zu übernachten. Du machst dir viel zu viele Gedanken Eáránë! Entspann dich etwas und versuche etwas klarer zu denken… Sie hatte das Gefühl, dass sie sich über Unnötiges Gedanken machte. Aber diese kamen einfach. Vielleicht war es die Müdigkeit? Oder vielleicht sogar auch der Wein.
Als sie ihren Gedanken bezüglich eines heißen Bades laut aussprach, war es ihr mehr als nur peinlich. Aber, es musste ihr anscheinend gegenüber Akái nicht peinlich sein. Ihr passierten oft Dinge, die ihr unangenehm waren und recht oft sprach sie so manchen Gedanken undgewollt laut aus. Und besonders wenn sie verlegen war schien es ihr, als würde ihr so etwas dauernd passieren. Die räusperte sich leise. „Danke Akái…“ Es war vielmehr ein verlegenes und schüchternes Flüstern. „Es ist vielleicht eine sehr gute Idee, sich erst einmal auszuschlafen und zum entspannen sich ein heißes Bad zu gönnen, bevor wir zur Herrscherin gehen. Jedenfalls wäre es mir unangenehm in diesem Zustand ihr unter die Augen zu treten. Zwar ist es mir so ziemlich egal was sie von mir denken würde, aber zumindest sollte ich ausgeschlafen sein. Nicht, dass sich plötzlich einschlafe…“ Bei ihren letzten Worten kicherte sie leise. „Das wäre nicht gut, wenn ich plötzlich umkippen würde und vor mir her schnarchen würde.“ Diesen Gedanken fand sie irgendwie amüsant, zumal sie ihn sich bildlich vorstellen konnte. Wahrscheinlich trug auch der Alkohol dazu bei, dass sie darüber lachen konnte, denn eigentlich… Also… Der Brüller war es nicht. Und dennoch konnte sie darüber lachen.
Akái gab der Kellnerin wieder ein Zeichen, dieses Mal aber bestellte er etwas zu Essen. Oh ja, eine warme Mahlzeit würde wirklich gut tun. Gebratene Fledermausflügel. Die junge Nachtelfe war gespannt, wie dies wohl schmeckte. Hörte sich jedenfalls interessant an. Nach der Bestellung und als die Kellnerin wieder weg war, fragte Eáránë ihren Begleiter, ob er mehr über sich erzählen könnte. Dieser erwartete diese Frage schon, was er auch sagte. Zunächst sagte er, dass sie schon sehr viel über ihn wisse und dass es für ihn sehr gefährlich werden könnte, je mehr jemand über ihn wisse. Beziehungsweise, dass diejenigen die etwas über ihn wissen zur Gefahr werden könnten. Aber er unterbrach seinen Satz, als er dabei war diesen zu sagen. Die Nachtelfe verstand es und sie war froh, dass er sich ihr dennoch öffnete. Er fing an von seiner Kindheit zu erzählen. Für die Diebin war es sehr interessant. „So, so.“ Sagte sie eher leise, als er davon erzählte, dass er schon sehr früh anfing zu spionieren. Nun ja… Er spionierte die Herrscherin Méntara Tronás aus und erzählte die Informationen herum und kriegte sogar etwas Geld dafür. Eáránë kicherte. Irgendwie war es etwas… Amüsant. Doch was weniger amüsant war und sie zutiefst schockierte war, als ihr Begleiter davon erzählte, wie er gefangen genommen und gefoltert wurde. Er führte seine Geschichte fort, nachdem die Kellnerin das Essen brachte. Als die Diebin dies hörte, konnte sie erst keinen Bissen nehmen. Entsetzt und schockiert zugleich sah sie ihn an. Wieso folterte man ihn? Natürlich gehörte es sich nicht, andere auszuspionieren. Und eine Strafe hatte er wohl dafür verdient. Aber sie dachte da vielmehr an eine Vermahnung oder sowas. Aber dass seine Eltern verhaftet wurden und er gefoltert wurde… Das war viel zu heftig! Nein… Das ging mal gar nicht… Aber Akái erzählte weiter. Wie er letzten Endes zum Spion wurde, wer ihm half und ihn lehrte. Inzwischen aß sie das Essen, den Schock hatte sie soweit überwinden können. Sie war sehr froh und auch dankbar dafür, dass er ihr etwas von ihm erzählte.
Und ja, sie hatte noch Fragen an ihm. Aber sie respektierte und akzeptierte es, dass er nicht mehr von sich erzählen konnte. Immerhin ging es auch um seine Sicherheit. „Wie viel hast du schon von Celcia gesehen? Welche Völker kennst du? Und kannst und darfst du mir auch von der Geschichte erzählen, als du in Morgeria warst?“ er hatte bestimmt schon sehr viel gesehen. Und seine Geschichten waren mit Sicherheit mindestens genauso spannend wie die von Eáránë. Immerhin führte auch er ein spannendes Leben. So fand sie es jedenfalls. Aber irgendwie fand sie es auch traurig, dass er im Geheimen lebte. Doppelleben führte. Ein Leben als Spion stellte sie sich nicht wirklich so schön vor. Jedenfalls recht einsam. „ Darf ich dich fragen, wie das Leben als Spion so ist? Es ist bestimmt sehr schwer auch Freundschaften zu knüpfen. Geschweige denn eine Beziehung einzugehen.“ In ihrer Stimme war etwas von Traurigkeit zu hören.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 3. Mai 2011, 17:06

Akái nickte Eáránë freundlich zu und hob beide Hände. "Du brauchst mir nicht zu danken. Wir sollten beide der Stadtherrin gepflegt und ausgeschlafen gegenüber treten. Ich weiß, dass sie ein gutes Auftreten schätzt." Ja, er mochte die Herrscherin wohl kennen, immerhin stand er in ihrem Dienst. Wie lange wohl schon? Darüber schwieg er sich genauso aus wie über all die anderen Geheimnisse, die sich um ihn rankten wie ein gut gesponnenes Netz. Akái ließ keine Information flüchtig an die Oberfläche dringen. Er gab nur das preis, was er auch wirklich über sich bekannt machen wollte. Selbst vor Eáránë, die er inzwischen wohl bereits als eine Freundin ansah. Allein ihre gemeinsame Reise hatte sie doch schon ein wenig zusammen geschweißt. Oder irrte sich die Nachtelfe und für Akái war alles nichts weiter als eines von vielen Spielchen? Wie viel von ihrem Privatleben besaßen Spione eigentlich? Wieviele Freundschaften waren echt? Er konnte doch niemandem jemals wirklich alles über sich erzählen. Damit brachte er sich selbst und andere in Gefahr. Spione besaßen Feinde, überall. Er musste wohl ein sehr einsames Leben führen, vor allem als getarnter Schneider in Pelgar. Nun gut, dieses falsche Leben war vorerst vorbei, dafür hatte das dunkle Volk gesorgt. Ob die Hauptstadt Celcias bereits gefallen war? Hatte man die Mauern verteidigen können?

"Keine Sorge, Eáránë. Sollte dich der Schlaf trotz allem in ihrer Gegenwart packen, werde ich einen Weg finden, dich zu wecken." In einem Hauch von Übermut griff der Nachtelf vor und zwickte ihr keck in die Schulter. Wolf hob den Kopf. Sein Winseln drang unter dem Tisch hervor, ebenso wie die Rute, die sich nun aufrichtete. "Schon gut, schon gut, Wolf", lachte Akái und hatte nicht einmal bemerkt, dass er ins Celcianische übergesprungen war. "Ich werde deiner Freundin kein Haar krümmen." Beschwichtigt senkte der große, weiße Wolf seinen Kopf wieder auf die überkreuzten Pfoten. Sein Ohr zuckte noch ein paar Mal, aber er gab Ruhe.
"Er beschützt dich wirklich mit allem, was er als Tier aufbringen kann. Eure Bindung zu ihm ist beeindruckend. Ich habe viel von Celcia sehen können. Ich habe Lebensweisen und Kulturen studiert, um mich ihnen anzupassen. Ich habe eine Zeit lang im Süden gelebt. Man kann sagen, ich bin für das Reich der Nachtelfen bereits weit herum gekommen." Er grinste. "Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass ich die meiste Zeit nur nachts gereist bin."

Er aß nun seinerseits von der Mahlzeit und ließ sich Zeit, ehe er weitersprach. Vermutlich dachte er darüber nach, wieviel er Eáránë wirklich offen erzählen konnte. Morgeria. Ja, dort war er auch gewesen. Wieviel konnte er ihr preisgeben? Sollte er überhaupt davon anfangen? Messer und Gabel landeten sanft auf dem Tellerrand, so dass nicht einmal ein Geräusch entstand. "Ich habe mit meinem Mentor in Morgeria einem dunkelelfischen Fürsten nachspioniert. Er hatte sich eine persönliche Söldnertruppe angelacht und damit Lager im westlichen Drachengebirge angegriffen. Eigentlich hatte er sich goblinische Sklaven anschaffen wollen. Als er aber auf eine Gruppe Nachtelfen stieß, mussten diese ihm in die Stadt folgen. Es war unser Auftrag, herauszufinden, ob es Möglichkeiten gäbe, sie zu befreien - ob sie überhaupt noch lebten. Denn einer von ihnen war ein Verwandter von Mentára Tronás." Akái verstummte. Er wischte sich mit einer Serviette über die Lippen. "Ich habe in dieser Richtung schon zu viel gesagt. Es genügt wohl, wenn du weißt, dass ich heil aus der Sache herausgekommen bin. Und ja, das Leben als Spion ist nicht leicht. Man muss im Grunde alles aufgeben, wofür man bisher gelebt hat. Die einzigen Bande, die man knüpft, sind jene zum eigenen Lehrmeister oder allenfalls Spionagekollegen. Von Auftraggebern darf man keine Zuneigung erwarten. Man ist ein Werkzeug für jeden, der deinen Dienst bezahlt. Das muss jedem Spion von Anfang an klar sein." Ein Seufzen huschte aus seiner Kehle. Er schaute Eáránë aus tiefgrünen Augen an, beinahe entschuldigend. Dann wanderte sein Blick zu der gläsernen Rose. Er nahm sie in beide Hände und musterte sie eine Weile. Sie landete zurück auf dem Tisch, zerschlug nicht dabei, aber in den Blüten tat sich ein kleiner Sprung auf. "Beziehungen sind für einen Spion nicht unmöglich, aber kompliziert. Ich sehe, du bist fertig mit deiner Mahlzeit. Komm, lass uns gehen. Ich freue mich, dir mein Bade- und Schlafzimmer anbieten zu können." Er erhob sich, um mit Eáránë die Taverne zu verlassen.
Bild

Benutzeravatar
Eáránë Fëfalas
Gast
Gast

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Donnerstag 26. Mai 2011, 14:40

Es war wirklich eine gute Idee, sich erst einmal auszuruhen und ein entspannendes und reinigendes Bad zu nehmen, bevor sie zur Herrscherin des Nachtelfenreiches gingen. Akái sagte auch, dass diese ein gutes Auftreten schätzte.
Eáránë machte sich so ihre Gedanken über dies und jenes… Unter anderem auch, wie wohl das Leben als Spion war. Oder wohl eher: Wie das Leben von Akái wohl so war. Sie stellte es sich nicht wirklich schön vor. Viel mehr einsam, vielleicht sogar auch trostlos. Immerhin konnte er kaum einen vertrauen. Er musste aufpassen was und wie viele r von sich preisgab. Es musste ihn doch auch traurig machen, dass er diejenigen belog, die er vielleicht sogar mochte und eigentlich als seine Freunde ansehen konnte. Irgendwie tat er ihr leid. Kurz schweiften ihre Gedanken wieder nach Pelgar. Als die drei geflohen waren, sah es nicht gut aus für die Stadt. Es sah alles andere als gut aus… Untote befanden sich schon in der Stadt, vor den Mauern eine riesige Armee die ihre Lager aufgeschlagen hatten und einfach nur darauf warteten, bis die Mauern fielen. Wobei wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte dieser Armee in die Stadt hineinpasste. Der Gedanke daran war einfach beängstigend. Und die Nachtelfe wollte einfach nicht mehr daran denken. Auch wenn die Gründe vielleicht egoistisch waren, weshalb sie nicht mehr daran denken wollte. Sie wollte kein schlechtes Gewissen haben… Gegenüber der kleinen Gruppe aus der Bibliothek, die sie einfach in Stich gelassen hatte. Sie hoffte, dass diese es irgendwie geschafft haben aus dieser Stadt zu fliehen und hoffentlich auch von der Armee unentdeckt blieben. Sie hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Lyrien und Yann… Denn auch hier hatte sie das Gefühl, dass sie ihre Freunde in Stich gelassen hatte. Aber Eáránë durfte sich doch wohl auch eine Auszeit gönnen, vorerst nicht mehr darüber nachdenken und das Hier und Jetzt genießen. Und sie genoss es gemeinsam mit Akái im Reich der Nachtelfen, in einer dunklen Taverne an einem Tisch zu sitzen und sich bei einer warmen Mahlzeit und Wein zu unterhalten.
Auch wenn sie mittlerweile hin und wieder irgendeinen Stuss vor sich hin murmelte, oder laut dachte, war es sehr angenehm hier. Irgendwann redete sie dann davon, wie sie dann in Gegenwart der Herrscherin einfach einschlafen würde. Ihr nachtelfischer Begleiter zwickte ihr dann in die Schulter. “Au…” Zuckte sie leicht weg, musste dann aber kichern. Wolf fand es aber nicht witzig und wurde direkt hellhörig. Ja, er achtete sehr auf seine Freundin. Aber dieser legte seinen Kopf wieder hin.
Es interessierte die Nachtelfe sehr, welche Völker und Kulturen Akái schon kennen gelernt und was er alles schon von Celcia gesehen hatte. Unter anderem sagte er, dass er auch in Morgeria war und dort einen Auftrag erledigen musste. Nun ja… Er reiste durch Celcia eben wegen seiner Aufträge. Er erzählte etwas von diesem Auftrag dort, und dass es etwas mit der Herrscherin zu tun gehabt hatte. Aber auch die junge Nachtelfe bemerkte, dass er ihr wohl schon zu viel erzählte. Aber dann kam er auf ihre Frage zurück, wie das Leben als Spion war. Und wie sie sich schon vorher dachte, war es wirklich recht einsam. Die eigene Familie wusste kaum etwas über einen, Freundschaften waren nahezu ausgeschlossen. Man hatte wenn dann Kontakt zu seien Kollegen und zum Meister und die Auftraggeber waren nur Auftraggeber. Der Nachtelf sagte, dass eine Beziehung zwar nicht unmöglich, aber ziemlich kompliziert sei. Das konnte sich die Diebin gut vorstellen. Sie schaute zur Rose, die Akái in seinen Händen hielt und nach kurzer Zeit wieder zurück auf den Tisch legte. Dabei bekamen sie gläsernen Blüten einen Sprung, gingen aber nicht ganz kaputt. “Hm…” Nachdenklich sah sie noch immer die gläserne Rose an, bis sich ihr Begleiter erhob. Sie tat es ihm gleich, nahm ihre Reisetaschen, Köcher und Bogen und ging dann zu ihm hin. Wolf krabbelte unter dem Tisch hervor und streckte sich zunächst, bevor er sich dann schüttelte. Eáránë hakte sich bei Akái ein, sah dann lächelnd zu ihm hoch. “Du wirst schon eine Partnerin finden, mit der eine Beziehung vielleicht dann doch nicht so kompliziert sein wird.” Sie setzte zum gehen an, denn sie konnte es kaum erwarten ein heißes Bad zu nehmen. “Erzähl mir von den Kulturen und Völker, die du kennen gelernt hast.” Fragte sie recht neugierig. Akái konnte und durfte zwar nichts von seinen Aufträgen erzählen, aber zumindest von den Orten selbst, die er gesehen hat und die Völker auf die er traf mit deren Kulturen.

(occ: Ich habe zur Zeit ein Problem mit dem Schreibfeld. Also, wenn ich meine Beiträge dort einfrüge, dann scrollt das ständig nach oben wenn ich etwas dort hineinschreibe oder einfrügen möchte. Weißt du woran das liegen könnte?)

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 6959
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Im Reich der Nachtelfen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 29. Mai 2011, 18:52

weiter bei Die Wohnhäuser der Nachtelfen -> Akáis Haus
Bild

Antworten

Zurück zu „Das Reich der Nachtelfen“