Auf nach Unbekannt

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Freitag 29. Juni 2007, 23:44

Der Tag hatte Seth wohl doch sehr angestrengt. Nachdem er den Jungen in seinen Mantel gewickelt hatte und dafür sorgte, dass die Wunde am Hinterkopf des Knaben nicht weiter bluten würde, machte sich der Mischling daran etwas wärmendes Feuer zu erschaffen. Für einen Magus seines Kalibers, der die Feuermagie beherrschte war dies allerdings kein großes Problem. Er sammelte sich schnell etwas daher gewehtes Laub zusammen und schwupp die wupp entflammte er mit einem Fingerschnippen ein kleines Lagerfeuer. Sich daran wärmend machte sich Seth erneut auf, sich etwas von dem Laub zusammen zu suchen, breitete es auf dem Boden aus und machte es sich darauf gemütlich, so gut es eben in dieser Situation ging. Sogleich wurde er von der Müdigkeit übermannt und in das Reich der Träume hinüber getragen.

Die Nacht blieb ereignislos, sodass sowohl der Magus, als auch der Junge in Ruhe durch schlafen konnten. Es war noch früher Morgen, soweit man dies wegen den pechschwarzen Wolken sagen konnte, als sich der Knabe rührte, sich umwandte und langsam seine Augen öffnete. Er blickte seinen Retter an, der noch immer seelenruhig auf dem gesammelten Laub lag und ruhig im Schlaf atmete. Eine ganze Weile beobachtete er Seth, versuchte seine Erinnerungen und Gedanken zu ordnen und konnte dabei über das Geschehene grübeln.

<b>Dieser Mann hat mich gerettet. Er hat die Kiste geöffnet, in die ich so rücksichtslos gestopft wurde… Wo bin ich hier eigentlich? Sieht irgendwie Grasig aus, so viel grünes Zeug… Ich bin eindeutig nicht mehr im Kloster… da war überall Wald und hier ist ja nichts außer diesem schrecklich duftenden grünen Gras. Warum hat mich dieser Fremde gerettet? Er hätte doch einfach die Kiste wieder schließen können und schon wäre ich nicht mehr seine Sorge gewesen? Weshalb hat er das getan? Vielleicht ist er ein ja ein herzensguter Kerl? Naja er hat mich in seinen Mantel eingehüllt, damit ich nicht friere im Schlaf… schon irgendwie nett… und… oh… er hat meine Wunde versorgt… Wunde? Bei den Göttern, ich bin verletzt?!? War verletzt?!? Oje, jetzt bin ich verwirrt…</b>

Schließlich, die Zeit war eine ganze Weile weiter verstrichen, da erwachte auch endlich Seth aus seinem wohltuenden Schlaf und das erste was er hörte war nicht etwa ein Donnerschlag, welcher auf die Blitz folgte, die ständig aus den Wolken schossen, nein, es war die Stimme des Jungen, der das Erwachen bemerkt hatte und sofort seine Sprache erklingen ließ.

„Guten Morgen!“, meinte er. „Naja falls es Morgen ist. Man sieht ja nichts wegen diesen vermaledeiten Wolken. Habt Ihr gut geschlafen?“

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 1. Juli 2007, 21:27

Der Junge beobachtete Seth genau, als dieser um ihn herum krabbelte und erst nach der Wunde sah und dann wieder nach vorn kam. Der Junge wirkte verwirrt, verständlicherweise. Er kannte den Fremden Mann nicht, war in einer fremden Umgebung und war gerade aus einer Ohnmacht erwacht. Viele Gedanken schossen dem Kind durch den Kopf, von was hier los sei bis hin zu der Frage warum dieser Mann ihn gerettet und aus der Stadt mitgenommen hatte. Dann sprach Seth den Jungen an.

„Danke. Gut geschlafen?“, fragte er. „Naja so gut es bei einer Bewusstlosigkeit eben geht.“

Der Junge fasste sich an den Hinterkopf und spürte den sich bereits bildenden Grind, fuhr kurz mit den Fingern darüber und schaute dann den Mischling an.

„Ach ja, mein Name. Verzeihung, ich bin Orol Retlif.“, sagte Orol und schaffte doch tatsächlich ein Lächeln. „Danke für Eure Hilfe! Nur was ist geschehen und wie viel Zeit ist vergangen, seit… naja seit ich das Bewusstsein verloren habe?“

Mit großen und neugierigen Augen schaute der Kleine seinen Retter an, in der Hoffnung die Ereignisse und die Zeit zu erfahren, die er Ohnmächtig gewesen war. Dann ganz urplötzlich hielt sich der Knabe die Hand vor den Mund, um den aufkommenden Hustenanfall zu unterdrücken. Allerdings hatte Orol nicht wirklich Erfolg dabei. Der ganze kleine Körper wurde von dem Anfall geschüttelt, das Atmen schien ihm schwer zu fallen und immer wieder klopfte er sich mit seiner freien Hand gegen die Brust. Dann war es endlich vorbei, er atmete tief durch und wischte sich die Tränen aus seinen Augen, die während des Hustens dort hinein getreten waren. Dann hob er seinen Kopf und blickte Seth erneut an und wartete wieder auf die geforderten Antworten, wie ein kleines Kind sich auf Geschenke freute.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 3. Juli 2007, 20:36

Orol betrachtete Seth ausgiebig, während dieser Sprach. Hin und wieder machte der Mischling eine Pause, ließ dem Jungen Gelegenheit zu begreifen was er gesagt hatte. Auch dachte er über ein paar Dinge in seinen Pausen nach.

„Bei den Göttern!“, sagte der Junge. „12 Stunden war ich bewusstlos? Oh man, da hat es mich aber schwer erwischt.“

<b>Ich kann eben einfach kein Blut sehen und sei es noch mein eigenes. Ich hoffe der Fremde… wie war sein Name? Ach ja… Seth nannte er sich… glaub ich zumindest</b>

Dann fragte Seth nach der Situation mit der Kiste. Orol senkte seinen Blick und fuhr sich kurz mit seiner Hand darüber. Nachdem er fertig war, begann er langsam und vorsichtig zu sprechen.

„Die Sache ist die…“, begann Orol, „… so ganz genau weiß ich nicht wie ich in die Kiste gekommen bin. Ich war im Grasland unterwegs, als plötzlich eine große Staubwolke auf mich zukam. Ich blieb stehen, wollte sehen was das war. Und dann schoss es an mir vorüber…“

Der Junge brach ab, setzte, so gut es ging, ein ungläubiges Lächeln auf und erhob dann wieder seine Stimme.

„Naja, es mag an den Haaren herbei gezogen klingen, aber ich sah ein Schaf in der schnellen Staubwolke. Es preschte an mir vorbei und zurück blieb nur die Wolke aus Staub, welche noch eine kleine Weile vorhanden war. Dann spürte ich einen stechenden Schmerz am Hinterkopf und … naja ich wachte wieder in völliger Dunkelheit auf, in der Kiste. Dann kamt Ihr und habt sie nach einer ganzen Weile geöffnet und jetzt bin ich hier.“

<b>Mhh… ich erzähl dem Kerl aber viel, dabei kenne ich ihn überhaupt nicht…</b>

Dann wirkte der Anblick des Jungen plötzlich neugierig.

„Ihr sagtet Euer Name sei Seth. Sagt, wer seid Ihr und was macht ihr hier überhaupt?“

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 3. Juli 2007, 21:26

Anscheinend dachte Seth nach während der junge Orol sprach. Deutliche Anzeichen dafür waren, dass er den Jungen mehr oder minder mit leeren Augen anblickte und kaum eine Bewegung zu dem Gesagten machte. Doch dann schaffte es der Kleine seinen Retter aus diesen seinen Gedankengängen zu reisen, indem er ihm die Frage stellte.

Seht wirkte etwas überrumpelt, allerdings machte er schnell wieder den eines Erwachsenen Mannes.

„Ein Magus?“, fragte Orol aufgeregt. „Ein echter Magus? Das ist ja Toll und dann auch noch einer, der Feuer beherrscht. Wie aufregend.“

So wirkte der Junge auch, aufgeregt und irgendwie überglücklich. Als der Mischling ihm dann die zwei vertrauten Fragen stellte, wandelte sich die Gemütslage des Kindes.

„Naja, ich wohne zwar in Zyranus mit meiner Familie und wahrscheinlich war einer meiner alten Vorfahren mal ein Magus, aber ich selbst bin nicht mit der Gabe gesegnet. Zumindest habe ich nie ein Talent dafür gezeigt. Mein Vater ist Händler in Zyranus und meine Mutter ist einfache Hausfrau.“

<b>Ein echter Magus… ein Feuermagus… das ist toll!</b>

„Ja, gute Frage. Was machst du mit mir?“, Orol musste lachen. „Eigentlich würde ich gern in die Stadt zurück und meinem Vater helfen, aber jetzt gerade ist es viel spannender bei Euch zu sein. Sagt könnt Ihr mir vielleicht einen tollen Zauber zeigen? Bitte…!!“

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 3. Juli 2007, 22:08

Orol betrachtete Seht, als dieser auf magische Weise einen kleinen Feuerball erschaffte. Er schloss kurz seine Augen, konzentrierte sich, stellte sich die Essenz der Flammen vor, bis er sie gänzlich vor seinem inneren Auge sah und ließ dann einen Teil seiner magischen Kraft in seine Hand fließen. Dort züngelten zunächst nur kleine kurze Flämmchen empor, aber schon bald verschmolzen sie miteinander und bildeten einen beeindruckenden Feuerball. Seth zeigte ihn dem aufgeregten Jungen, der mit großen, weiten Augen auf dem Boden saß und dem Treiben des Magus zuschaute. Schnell ließ der Feuermagier diesen Feuerball wieder erlöschen und wandte sich dann an den Jungen.

„Ja! Sehr beeindruckend!“, gab Orol zurück. „Das war super und bestimmt könnt Ihr noch wesentlich beeindruckendere magische Zauberformeln.“

Dann fragte der Mischling den Jungen etwas und dieser schien etwas überrumpelt zu sein.

<b>Ja, was kann ich eigentlich? Ich kann sicherlich etwas, nur was? Handeln!! Und dann… ja da wäre dann noch, das einsammeln kleiner Beutel, die nicht mir gehören… aber das sollte ich vielleicht nicht wirklich erwähnen.</b>

„Ihr fragte was ich für Talente besitze? Nun da ich sichtlich nicht zur Magie geeignet bin, habe ich mir die verblüffende Kunst des Handelns erarbeitet. Ich bin erstaunlich gut darin, Händler … naja im Volksmund sagt man, übers Ohr zu hauen.“

Orol musste grinsen während er auf eine Reaktion seines Retters wartete.


[OT: Deine Posts bessern sich Seth, wirklich. Ich würde mir nur wünschen, wenn du deine Zauber etwas ausführlicher beschreiben würdest. Nicht nur so in einem kurzen Satz erwähnt, dafür ist die Gabe der Magie viel zu beeindruckend *lacht* Versuch, einfach so wie ich oben das ganze etwas zu umschreiben ^^]

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 3. Juli 2007, 23:25

Der Junge schaute etwas verlegen drein, als Seth ihm zwar höflich aber dennoch bestimmt sagte, dass er sich etwas Handfesteres unter den Fähigkeiten vorstellte. Orol wusste nicht genau was er darauf antworten sollte, als saß er einen Moment einfach nur da, den Kopf weiterhin gesenkt und schwieg. Dem Magus schien das Bild zu belustigen, denn er lachte kurz auf, verstummte dann aber auch, erhob seine Stimme erneut, um den Jungen ein paar Beispiele zu geben, was er sich denn unter den gefragten Fähigkeiten vorstellte. Dann herrschte erneutes Schweigen.

<b>Was ich sonst noch kann? Ist das handeln denn nicht schon gut genug? Auch wenn ich ihm jetzt sage, dass ich ganz gut stehlen kann, wer sagt mir denn dass er mich nicht sofort verrät, auch wenn er meinte er würde mir vorerst nichts tun. Vorerst!! Das heißt er würde mich dann irgendwann verraten, der Stadtwache preisgeben oder sonst was schlimmeres mit mir anstellen… nein das werde ich ihm auf keinen Fall jetzt bei unserer ersten richtigen Begegnung auf die Nase binden.</b>

Als Seth dann den Jungen dann schroff anfuhr und nach einer Antwort auf seine gestellte Frage verlangte, hob Orol nicht seinen Kopf. Nein, sein Blick wanderte zu den Blättern, die Seth bereits zuvor bei ihrem Windspiel beobachtete hatte. Sie sahen anmutig aus, wie die losen Baumkronenbewohner in dem Lufthauch umher tanzten. Dann aber, als der Junge bemerkte, dass er eine Antwort nicht weiter heraus schieben konnte, ließ er doch seine Stimme leise, ja fast flüsternd erklingen.

„Fähigkeiten!“, sagte er traurig. „Warum werden Fähigkeiten und Fertigkeiten immer so überschätzt? Klar, man kommt in gewissen Situationen besser klar, aber muss denn wirklich jeder Mensch besondere Talente haben? Warum kann es nicht einfach auch Lebewesen geben, die nicht irgendetwas besonders toll können. Zumindest von Natur aus.“, flüsterte Orol.

Dann hob seinen Kopf, die Augen waren feucht und bald würden daraus Tränen hervortreten und durch die Schwerkraft gezogen, sich ihren Weg über seine Wangen hinab zu seinem Kinn suchen und von dort hinab tropfen, bis sie auf den harten Boden aufschlagen würden.

„Ich kann das besonders gut, was ich Euch gesagt habe. Handeln. Händler übers Ohr hauen, von mir aus. Das ist doch etwas Handfestes, oder nicht? Natürlich kann ich auch mit einem Dolch umgehen und vielleicht kann ich auch einige Tage in der Wildnis überleben, aber das sind ja keine besonderen Talente. Mit ein wenig Übung kann das doch wirklich jeder lernen. Also um es klipp und klar zu sagen, ich besitze, zumindest nach meinem Wissensstand und der kann sehr groß sein, keine weiteren besonderen Begabungen.“, schloss der Junge ab und fügte noch ein kleines und sehr leises: „Leider!“ hinzu.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 4. Juli 2007, 20:24

Als Orol hörte, dass ihm Seth eventuell noch ein paar Dinge beibringen konnte, erhellte sich sein Gesicht sogleich und die Trübsinnigkeit war wie weggeflogen. Er sprang auf und machte sich sogleich bereit seinem Retter zu folgen. Allerdings bereute er seinen schnellen Aufstieg sehr schnell. Die Wunde machte sich mit einem schmerzenden und stechenden Schmerz bemerkbar, der den ganzen Kopf des Jungen durchdrang. Hurtig ging er wieder in die Hocke und griff sich mit beiden Händen an den Hinterkopf, wo die Wunde platziert war.

„Uhhaaa.“, war das Einzige was er herausbrachte bevor er sich tapfer aber langsam erneut erhob.

„Nein… tut mir leid…“, stammelte Orol. „Ich hatte keine Gelegenheit auf das Schwarze Brett zu schauen, ob es neue Aufträge gibt. Einzig was mir noch in Erinnerung ist, dass Leute für eine Expedition gesucht werden. So weit ich weiß, ist immer ein Ansprechpartner in der Schenke der Stadt zu finden.“

Erwartungsvoll betrachtete der Junge Seth und hoffte auf ein positives Urteil über diesen Vorschlag, auch wenn er selbst daran keinen Einfluss hatte. Den Raben bemerkte Orol nicht, welcher seine Kreise über die Beiden zog. Dann nickte er nur und sagte kurz:

„Ich weiß, dass Ihr mich nicht zurück bringen werdet. Das sagtet Ihr bereits und obwohl ich noch jung bin, habe ich doch ein Erinnerungsvermögen, das mir gute Dienste Leistet. Aber wir sollten doch zurück in die Stadt gehen und nach dem Ansprechpartner Ausschau halten. Meine Eltern sind mir gerade mal egal, ich wollte immer Abenteuer erleben und nicht den Beruf eines Händlers ergreifen, auch wenn ich, bei den Göttern, ein gewisses Talent dafür zu haben scheine.“

Dann verstummte der Junge, wandte sich von Seth Corpus Davian ab und ging gemächlichen Schrittes in die Richtung der Stadt davon. Woher wusste der Kleine nur wo lang er gehen musste. Seth hatte ihn während seiner Bewusstlosigkeit getragen und so konnte der Junge doch nicht gesehen haben, wo lang der Magus ihn gebracht hatte. Die einzige Erklärung musste diese sein, dass Orol sich hier in der Gegend wirklich gut auskennen musste.

Hin und wieder streichelte das Kind, mit seinen Händen über die großen Grasbüschel, knickte sie leicht ab, ließ aber immer weiter. Dann blieb er kurz stehen, beobachtete wie der Wind sein Spiel mit diesen Grashalmen hatte, wie er sie hin und her wogte, wie die Wellen eines aufgepeitschten Meeres.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 15. Juli 2007, 12:15

Seth kam endlich hinter Orol her und zusammen schlenderten sie über das große und weite Grasland zurück zu den mächtigen Toren der zauberhaften Stadt Zyranus. Der Junge ging voraus, da er bereits erwähnt hatte, welch guten Orientierungssinn er hatte und so folgte Seth im zwar nur mit einem oder zwei Schritte hinterdrein. Das Wetter war hervorragend. Die Sonne ließ ihre Strahlen über den blauen Himmel schweifen und wärmte somit die ganze Umgebung. Die Gräser, welche die Beiden durch schritten, reckten ihren ganzen Körper gegen diese Wärme, genossen sie und sollte irgendwann ein kleiner Schauer kommen, dann würden sie die Nässe aufsaugen, wie durstige Tiere an einem Wasserloch stehen würden und dort ihren Durst löschten.

Endlich, es kam Seth wie eine Ewigkeit vor, dabei waren es nur eine maximal eineinhalb Stunden, da kam bereits der Schatten der großen Stadt am Horizont in Sicht. Sie würden bald wieder zurück sein und somit konnten sie dann auch ihren Auftrag <i>abholen</i>. Noch immer war Orol vor seinem Retter, doch plötzlich blieb der Junge stehen – aus heiterem Himmel, ohne irgendeinen ersichtlichen Grund. Der Magus schritt am ihm vorbei, blieb dann allerdings ebenfalls stehen, wandte sich zu dem Kind um und fragte, doch etwas leicht verwirrt, was denn los sei. Orol wirkte etwas verschüchtert, antwortete aber.

„Ähm… ich… wir haben glaube ich ein Problem…“, gab er stotternd zurück. „Das Tor zur Stadt ist magisch verschlossen, so wie es sich für eine Magierstadt gehört. Es gibt keine Torwächter, wie in anderen Städten, die es nach belieben öffnen, nur mit einem geheimen Satz, so eine Art magische Formel geht es.“

Dann verstummte Orol. Ja er kam aus dieser Stadt und eigentlich müsste er als Bewohner dieses <i>Passwort</i> auch kennen, aber er senkte den Kopf, schaute verlegen das Gras an und schien auf eine Reaktion von Seth zu warten. Aber als von ihm im ersten Moment nichts kam, stammelte das Kind weiter.

„Naja… ich… ich…“, er brach erneut ab.

<b>Ich kann es ihm nicht sagen… ich weiß das Passwort nicht mehr! So eine gequirlte Schafkacke. Der Schlag auf den Hinterkopf muss wohl doch mehr angerichtet haben, als ich zunächst dachte. Ich kannte das den Satz, ich wusste ihn ganz sicher, aber irgendwie ist er jetzt wieder weg. Was machen wir jetzt?? Warten bis ein Magus aus der Stadt kommt? Schafmist!</b>

„Seth… ich habe… habe den Zugangs… satz vergessen… Ich kann… kann mich… nicht mehr daran… erinnern wie er heißt… Es… tut… es tut mir leid!“, stammelte der Junge.

Er hatte noch immer seinen Kopf gesenkt, beobachtete mit traurigen Augen die Bewegungen des Grases und schien zu warten bis eine Reaktion von Seth kam. Er wirkte eben ja schon ziemlich genervt, ja das hatte Orol bemerkt.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 31. Juli 2007, 01:48

Mit einem Plan im Kopf ging Seth noch immer verwundert über das kleine Gedächtnis des Jungen auf diesen zu und streichelte über seinen Kopf. Das feuerrote Haar von Orol wurde dabei noch mehr zerzaust als es ohnehin schon war. Nun stand es nach allen Himmelsrichtungen, kreuz und quer ab. Schnell erzählte er dem Geretteten von seiner Idee etwas Abseits des Stadttores auf den nächsten Magus zu warten und zu hoffen, dass dieser ihnen dann Einlass in die Stadt gewähren würde.

„Ja…“, brachte Orol etwas schüchtern wegen seiner Vergesslichkeit hervor. „Wenn Ihr das für eine gute Idee haltet wird das wohl stimmen. Ich muss sagen, mir ist nicht wirklich etwas eingefallen…

Danach schwieg der Junge und hielt seinen Blick gesenkt, gerade so als ob er eine Bestrafung erwarten würde. Aber es kam nichts, keine Schläge, keine heftigen Vorwürfe, wie dumm er doch sei. Langsam, nur ganz allmählich hob der Junge seinen Kopf, suchte mit seinen Augen seinen Retter und als es ihn fand konnte kaum glauben dass ihm nichts weiter geschah.

<b>Ich… ich bekomme keine Prügel?? Der Mann ist wirklich sehr nett! Erst rettet er mich aus dieser Kiste, nimmt mich mit und bestraft er mich nicht mal, für meine Vergesslichkeit. Womit habe ich diese Freundlichkeit verdient? Ich bin so was gar nicht gewohnt… aber es… es fühlt sich gut an.</b>

Gerade ging Orol zu Seth hinüber, der sich schon ein kleines Stück von seinem neuen Begleiter entfernt hatte. Er eilte zu dem großen Mann, stellte sich zu ihm und erkannte, dass sein Grinsen von eben einer undurchdringbaren Grimasse gewichen war. Genau in diesem Moment ertönte hinter ihnen eine grimmige Stimme, die sie anraunte.

„Äh… Hallo!“, meinte sie und als sich Seth und Orol umwandten erkannte sie eine großen Mann, der in prächtige Kleidung gehüllt war. Nicht die Kleidung eines Magus, aber dennoch die eines wohlhabenden Mannes. „Junge! Was machst du hier draußen! Ich hatte dir gesagt, du sollst die Stadt nicht verlassen! Immer dasselbe mit dir. Nichtsnutz!“

Orol erkannte den Mann sofort. Dessen Auftreten, die Haltung des Körpers und vor allem diesen grimmigen Gesichtsausdruck schien er zur Genüge zu kennen. Schnell zog der Junge sein Knick ein, ging sofort in eine Abwehrhaltung über. Etwas schien hier nicht zu stimmen. Orol schien diesen Mann zu kennen und entweder hatte er Angst oder aber sehr großen Respekt vor ihm. Aber bei genauerem Hinsehen war das letzte wohl eher unwahrscheinlich. Dann ließ der Fremde seinen Blick zu Seth schweifen. Er mustere ihn genau, von Kopf bis Fuß, wobei er ebenso grimmig drein schaute wie zuvor.

„Was macht Ihr hier? Die Zeiten sind schlecht und Ihr macht mir den Eindruck, als würdet Ihr schnell Ärger herauf beschwören. Wollt Ihr in die Stadt? Tja, da habt Ihr wohl Pech gehabt! Nur wenige kennen das geheime Passwort des Stadttores und nur wenige werden herein gelassen. Mal abgesehen von den Bewohnern, die sich größtenteils alle gegenseitig kennen.“

Dann schwieg der Mann kurz, er schien zu überlegen bevor er weiter sprach.

„Was macht Ihr eigentlich mit dem Jungen? Habt Ihr ihn etwa dazu angestiftet die Stadt zu verlassen?“

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Donnerstag 2. August 2007, 00:56

Auch die Miene des fremden Mannes verfinsterte sich, als Seth ihm im letzten Satz deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass er wahrhaftig erst wissen wollte wie er hieß und was er mit Orol zu schaffen hatte. Der Fremde verschränkte seine Arme, als Zeichen seiner Stur- und Dickköpfigkeit, vor seiner Brust und begann mit einem Fuß ständig auf dem Boden aufzutreten.

„Was geht Euch an, wie mein Name lautet. Ich kenne Euch nicht und eigentlich interessiert es mich auch nicht, wer oder was Ihr seid, werter Herr Seth.“

Begann der Mann mit genervter Stimme zu sprechen. Orol unterdessen zog weiter sein Knick ein und machte ein paar Schritte zurück, bis er schließlich knapp hinter seinem Retter stand. Dann packte der Junge den Arm Seths und flüsterte:

„Seid vorsichtig. Dieser Gesichtsausdruck bedeutet nichts Gutes…“

Und tatsächlich schaffte es der Fremde noch genervter und gereizter drein zu blicken, als der Junge sich hinter Seth gestellt hatte. Geduld schien jedenfalls nicht zu seinen Stärken zu gehören, das war offensichtlich klar. Das stampfende Geräusch, welches von dem auf den Boden auftretenden Fuß des Kerls stammt, wurde schneller und heftiger.

„Orol!“, sagte er in bestimmendem Ton. „Ich habe dir eine Frage gestellt und ich erwarte eine Antwort von dir. Warum hast du die Stadt verlassen, obwohl ich es dir verboten hatte! Sprich, Junge!“

Aber der Junge schluckte nur schwer und senkte demütig seinen Kopf. Offensichtlich wollte er nicht mit dem Fremden sprechen, aber dieser drang immer wieder darauf und seine Geduld, welche wohl sehr klein war, begann sich bereits dem Ende zu nähern. Dann senkte der Mann seine Arme wieder, jetzt hingen sie normal an beiden Seiten seines Körpers Richtung Boden, und er machte einen großen Schritt auf den Jungen zu.

Schnell und geschickt umkreiste er den Feuermagus und packte das Kind am Arm. Er schnaubte vor Wut oder Erzürnung oder etwas in dieser Art. Dann erhöhte der Fremde seine Geschwindigkeit, indem er seine Schritte noch weiter vergrößerte und schleifte den Junge hilflos hinter sich her.

<b>Bengel! Der kann was erleben wenn wir wieder in der Stadt sind! Verlässt einfach die schützende Stadtmauer, OBWOHL ich es ihm verboten hatte. Na warte nur! Das bedeute eine saftige Strafe, mein Lieber!</b>

„Mach dich auf was gefasst“, sagte der Mann zu dem Kind und augenblicklich ersetzte eine deutlich von Angst gekennzeichnete Miene, die Erschrockenheit auf Orols Gesicht.

„Nein…“, hauchte der Junge, so dass es kaum verständlich war und blickte hilfesuchend zu seinem Retter zurück.

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von fremder Mann » Freitag 3. August 2007, 00:56

Der fremde Mann zog den Jungen als weiter mit sich, zunächst noch in die Richtung des Stadttores von Zyranus. Dann kam auch schon Seth dazu. Er holte die Beiden ein, beugte sich zu Orol hinab und hauchte ihm eine kurze aber beruhigende Nachricht zu, bevor sich der Feuermagus wieder erhob und den Mann in deutlichem Ton zu verstehen gab, dass der Junge schlecht erzogen sei. Augenblicklich blieb der Fremde ruckartig stehen, zog Orol auf die Beine und baute sich vor ihm auf.

„Was?!?“, brachte er mit erhobener Stimme hervor. „Orol! Was fällt dir ein!“

Dann wandte sich der Mann an Seth, noch immer respektvoll und wutschnaubend erhoben und man konnte deutlich eine dicke Ader auf seiner Stirn hervortreten und schwer pochen sehen.

„Zunächst einmal. Was fällt Euch eigentlich ein mir einfach zu folgen?“, begann er und fuhr dann fort: „Spart Euch die Mühe mir die Gründe zu erläutern, denn eigentlich will ich sie gar nicht wissen! Ich werde mir den Bengel schon vorknüpfen. Das Einzige was ich jetzt von Euch wissen möchte ist, ob es tatsächlich der Wahrheit entspricht, dass Euch der Lausejunge wahrlich mit Schimpfwörtern… wie sagtet Ihr… beladen hat! Sprecht und zögert nicht, denn ich habe bei den Göttern genug anderes und besseres zu tun, als mich hier mit Euch zu unterhalten.“

Mit den Händen in den Hüften stand der Mann nun groß und gefährlich vor Seth, aber diesen schien das nicht weiter zu stören, denn er konnte sich wahrhaftig gut verteidigen mit seinen Künsten. Orol unterdessen stand da und wirkte sehr verstört. Ihm war die ganze Situation deutlich unangenehm, wie er dort mit seinem Vater stand, der sich nicht einmal vorgestellt hatte und nun sowohl wütend auf ihn und auf seinen Retter war.

<b>Warum bin ich so gestraft? Warum haben die Götter zugelassen, dass ich in solch eine Familie geboren werde? Womit habe ich das alles verdient?</b>

Aber dann fasste der Junge einen Entschluss, der wohl sein ganzes Leben umkrempeln würde. Gerade als Seth zu einer passenden Antwort seine Stimme erheben wollte – und das war in dieser Situation offensichtlich – stellte sich das Kind zwischen den Feuermagus und seinen Vater, breitete die Hände zu beiden Seiten seines kleinen Körpers aus und blickte zu seinem schnaubenden Verwandten.

„ES REICHT JETZT!“, begann Orol zu schreien. „Genug! Vater, Ihr steigert Euch wieder in Eure Wut hinein. Lasst es! Lasst diesen Mann…“, der Junge zeigte auf Seth, „… in Ruhe! Er hat Euch nichts getan und wird Euch auch nichts tun. Er ist ein Held! Ich werde…“

Aber weiter kam der Junge nicht mehr, denn nun musste er den Preis für seinen Mut bezahlen. Orols Vater hob seine Hand, deutlich erkennbar zum Schlag, und ließ sie mit einem gewaltigen Schwung hinab sausen. Sein Ziel war die Wange des Jungen und er traf es. Ein Lautes <i>Platsch</i> ertönte und die Wucht des Schlages riss das Kind von den Füßen. Obwohl der Kleine wahrlich gegen seinen Vater angetreten war, so hatte er diesen Kampf scheinbar verloren. Er flog wenige Zentimeter über dem Boden her und landete hart auf der eigentlich weichen Ebene des Graslandes.

„Schweig!“, rief ihm sein Vater, jetzt aufgrund der Widerworte seines Sohnes, wütend zu. „Wer hat dir erlaubt das Wort zu ergreifen! Wage es nicht noch einmal so gegen dein eigenes Fleisch und Blut zu rebellieren! Und Ihr…“, er wandte sich wieder an Seth, „… gebt mir jetzt eine Antwort oder verschwindet von hier! Haben wir uns verstanden?“

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Re: Auf nach Unbekannt

Beitrag von Myrjala » Freitag 3. August 2007, 18:20

Es war schon länger her das Myrjala einen Wald gesehen hatte.
Seit einigen Tagen bereits lief sie nun schon durch diese schier endlose Graslandschaft.
Farbenprächtige Blumen schmückten den grünen Teppich und vereinzelt konnte sie kleine Gruppen von Bäumen erblicken, aber es waren zu wenige, als das man sagen konnte es wäre einem sehr kleinen Wald ähnlich.

Es war bewölkt und Myrjala war doch ein wenig glücklich darüber. Sie liebte zwar die Sonne, aber so musste sie sich dieser nicht aussetzten.
Generell machten ihr Temperaturen nicht soviel aus, aber die Sonne konnte doch ganz schön warm sein, zumal ihre Reise dadurch beschwert wurde, dass Derat, ein kleiner messingfarbener Drache, sich an ihre rechte Wade klammerte und ihr Gang dadurch wirkte als hätte sie ein steifes Bein und in dem hohen Gras musste sie es noch nachziehen, weil sich einzelne Grashalme zwischen Derat’s noch bräunlichen Schuppen verfingen und ihr dadurch das Vorwärtskommen erschwerten.
Myrjala blieb stehen und blickte an sich hinab, schob das Gras beiseite um Derat besser sehen zu können. Er blinzelte sie verschlafen an. Er war wohl wach geworden als sie stehen geblieben war und das sanfte Schaukeln ihres Beines urplötzlich aufhörte.
<span style="color:2F5C1F;">„Meinst du…“</span>, begann sie einen Satz und unterbrach ihn auch wieder sofort. Stattdessen lächelte sie und gab ein Seufzen von sich.
Eigentlich wollte sie Derat fragen, ob er nicht mal selber laufen wolle, aber seinem Blick nach fand er es so gut wie es war. Da konnte sie natürlich nichts gegen sagen. Schließlich war er noch klein und das er irgendwann messingfarbend sein würde, lag auch noch in weiter Ferne. Lediglich ein paar messingfarbende Flecken zeigten sich bereits auf den noch bräunlichen Schuppen des kleinen Drachens.
Myrjala sog die Luft ein und seufzte dann abermals, strich mit den Händen über die hohen Gräser und setzte ihren Weg fort.
Gab es hier denn niemanden?
War sie denn soweit nach Süden abgekommen?
<b>Hm, irgendwo würde sich schon der ‚besondere’ Sand finden lassen, der Derat glücklich machte,</b> dachte sie.
Sie zog ihre Stirn kraus und blickte nachdenklich zu den Wolken empor. <b>Ob er das wohl zur Massage verwendet?</b> Sie zuckte mit den Schultern, wer konnte das wissen.
Erstaunlich fand sie nur, dass er sich immer noch daran erinnerte.
Durch eine magische Falle,… vielleicht waren es auch mehrere magische Fallen…, war er verjüngt worden. Myrjala mochte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er noch eine ausgelöst hätte und der Magie nicht widerstehen hätte können.
Wahrscheinlich hätte sie dann ein Drachenei gehabt und Derat wäre womöglich gestorben, weil sie gar nicht wusste wie man das handhabt.
Der Gedanke ließ ihre Augen glasig werden und sie wischte sich mit dem Handrücken darüber. Trotzig schob sie die Unterlippe nach Vorne. <b>Dafür gibt es nun wirklich keinen Grund!</b> fuhr sie sich in Gedanken selber an. <b>Ist ja nichts weiter passiert.</b> Und nun war Derat eh schon größer geworden.
Wenn er vorher ein Baby war, konnte man nun behaupten er wäre ein Kind.
<b>Hm, machte das nun den großen Unterschied aus? Na ja, jedenfalls, konnte er nun wieder die humanoiden Sprachen sprechen, aber ansonsten? Hm...</b>
Eigentlich war sie auch seine Reiterin, nur stellte sich bestimmt mancher die Frage, der die Beiden sah, wer eigentlich wen reitet.

Sie schaute suchend über die Ebene. Dabei kniff sie die Augen ein wenig zusammen, um besser sehen zu können. In südöstlicher Richtung schien eine Stadt zu sein.
Oder spielten ihre Augen ihr einen Streich, weil sie sich so sehr wünschte etwas zu sehen.
Aber einen Wald würde sie eigentlich immer einer Stadt bevorzugen, demnach wird es schon so sein.
Schnelleren Schrittes ging sie in die Richtung.
Es könnte eine Stadt der Menschen sein, überlegte sie. Da konnte man ihr vielleicht sicher sagen, ob es hier irgendwo ein Ort gab, der soviel Sand hat, wie dieser Ort Gras.


Ein Eichhörnchen löste sich aus ihrem Haar, als sie sich der Stadt näherten und das Gras nicht mehr ganz so hoch, aber auch die Blumen weniger wurden und damit die herrliche Farbenpracht, die einem die Natur bieten konnte verschwand. Es hüpfte auf ihre Schulter und schaute mit großen, neugierigen Augen hin und her.
Myrjala drehte ihren Kopf ein wenig zur Seite, um es besser sehen können:
<span style="color:2F5C1F;">“Siehst du etwas?“</span> fragte sie mit sanfter Stimme und blieb stehen.
Äußerst wachsam, aber bewegungslos blickte das Eichhörnchen von Myrjala Schulter hinab. Dann machte es einen großen Satz und lief hüpfend voraus, wo es in einem Gebüsch verschwand.
Verdutzt sah sie dem Eichhörnchen hinterher und schüttelte ein wenig verständnislos den Kopf.
<b>Was hatte es nur?</b>
Plötzlich vernahm sie einige Stimmen.
Aufgebrachte Stimmen.
Sie schienen von der Stadt zu kommen. Diese war aber noch ein wenig entfernt und Myrjala würde wohl ein halbe Stunde laufen, bis sie an den Stadttoren ankam. Wahrscheinlich hatte der Wind sie herüber getragen.
Myrjala war neugierig und beschloss ein wenig schneller in Richtung der Stadt zu gehen, soweit Derat an ihrem Bein es zuließ. Aber das Gras war ja nicht mehr ganz so hoch also sollte es ein wenig einfacher sein.
Humpelnd lief sie auf die Stadt zu. Derat schien das Geruckel nicht zu stören, denn er war immer noch friedlich am schlafen.
Sie konnte drei Personen ausmachen. Zwei, augenscheinlich männliche und ein Kind, das nun von dem einen an der Hand genommen wurde und sich die Zwei von der Stadt entfernten und ihre Richtung kamen. Das Kind wirkte ängstlich und der Mann angespannt.
Myrjala legte den Kopf schief. Sie würde warten bis sie näher kamen und sie sahen. Sie legte ihren Zeigefinger auf die Unterlippe und klopfte ein wenig darauf rum <b>Vielleicht wissen die ja wo es eine Wüste gibt?</b>
Sie grinste und beschloss doch, humpelnderweise, den Beiden entgegen zu gehen...
Zuletzt geändert von Myrjala am Freitag 3. August 2007, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.

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