Die Reise beginnt

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Die Reise beginnt

Beitrag von Erzähler » Freitag 30. August 2013, 00:28

Dormian kommt von -> Die magische Stadt Zyranus -> Wohnviertel in Zyranus -> Das Answesen der Arboris

Nun war es endlich soweit und die Reise, nach der sich Dormian schon so sehr gesehnt hatte, begann. Er hatte soeben seine Heimatstadt hinter sich gelassen und schritt nun den staubigen Boden der Straße entlang, welche von Zyranus fortführte. Sein Freund, der kleine Eon, saß auf seiner Schulter und blickte ebenfalls dem Horizont entgegen, wobei er leicht zitterte. War er etwa nervös? Aufgeregt vielleicht?

Auch wenn es bereits später Nachmittag war, der sich langsam dem Abend entgegen reckte, so war es doch noch ein wunderbarer Tag. Die Sonne schien hoch am Himmel und nur wenige Wolken zeigten ihr Antlitz. Die Luft war erwärmt, passend für diese Jahreszeit – nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt – auch wenn man jetzt schon bemerken konnte, dass sich die Zeit der dunklen Tage bereits ankündigte. Hier und da erklang das rhythmische zirpen von Grashüpfern, welches von dem sanften Gesang der Vögel begleitet wurde. Manchmal konnte man, wenn man denn darauf achtete, auch die Löffel eines Kaninchen im hohen Gras erkennen, die hin und her wackelten, kurz verschwanden und durch eine kleine Stupsnase ersetzt wurden, die in die Höhe gestreckt wurde, um zu erschnüffeln, was sich alles in der Nähe befand. Ein entsprechendes Rascheln konnte man als Wanderer ebenfalls vernehmen, wenn ein Nagetier sich dazu entschloss, sich von seiner bisherigen Stelle zu bewegen und sich mit großer Wahrscheinlichkeit zurück in seinen Bau zu begeben. Das Kreischen eines großen Vogels erklang und schon huschte ein Schatten über Dormian und war auch schon wieder verschwunden ehe man erkennen konnte woher oder wohin der Vogel geflogen war.
Die Natur war schon ein unglaubliches Erlebnis, wenn man sich nur einmal die Zeit nehmen würde, diese genau zu beobachten und einmal hinzuhören, was in der Welt um einen herum so alles geschah.

Die Zeit verstrich, während der junge Adept seines Weges ging und schon bald würde sich die Nacht über den Tag legen und die Wärme und das Licht verscheuchen und durch die Kühle und Dunkelheit ersetzen, welche diese mit sich brachte.
Was mochte wohl in den Gedanken des jungen Mannes vor sich gehen? Über was mochte er nachgrüblen und was bewegte ihn wohl?

Elias war inzwischen schon wieder langweilig geworden und das kleine Eon hatte damit begonnen es sich bei seinem Herren gemütlich zu machen. Es dauerte auch nicht sonderlich lange, da konnte man das gleichmäßige auf und ab des kleinen Körpers spüren – es war eingeschlafen und atmete ganz ruhig und gleichmäßig. Offenbar fühlte es sich sehr sicher in der Gegenwart von Dormian, der noch immer auf dem Weg war die Trolle zu suchen. Ja, die Trolle. Große, starke Wesen, die es geschafft hatten, sich für ihre Verhältnisse eine gewisse Zivilisation aufzubauen und sogar eine eigene Sprache zu entwickeln. Sie hatten Bräuche und Rituale und übten in ihren Gruppe sogar gewisse „Berufe“, wie Mienenarbeiter, Hufschmied und Gerber aus, aber besonders Interessant an den Trollen war eben, wie bereits bei vielen anderen Kulturen bekannt ist, dass sie eine besondere Affinität zur Erdmagie besaßen.

Nun stellte sich aber die Frage, würde der junge Arboris noch immer eine Siedlung der Trolle finden? Er hatte ja bereits von der aktuellen Situation in Celcia gehört, wenn auch nur flüchtig. Die dunklen Völker aus Morgeria hatten einen Angriff gestartet und sogar die Hauptstadt der Menschen überrannt und eingenommen. Wie würde es wohl in anderen Teilen der Welt aussehen? Herrschten nun überall die Dunkel- bzw. Nachtelfen? Hatte der dunkle Herrscher seine Macht dermaßen ausgeweitet, dass sie über das ganze Land wie ein Schatten viel? Irgendwann würde er es wohl herausfinden.

Der Tag neigte sich nun langsam dem Ende entgegen und die Sonne stand tief am westlichen Horizont. Der erste Tag seine neuen Reise ging zu Ende, war aber recht friedlich verlaufen, sodass er schon ein gutes Stück vorangekommen war.
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Re: Die Reise beginnt

Beitrag von Dormian Arboris » Montag 2. September 2013, 22:41

Dormian war den ganzen Tag über der Straße gefolgt, die ihn immer weiter von Zyranus entfernte und ins Ungewisse schickte. Es war freilich ein seltsames Gefühl, zum ersten Mal, ganz wie er es sich wünschte, auf eine Reise zu gehen. Den Fußstapfen seines Vaters folgend, dabei gerüstet mit dem Wissen und dem Segen seiner Familie. Elias hatte sich während dem stetigen Fußmarsch bereits dem Schlaf ergeben und schnarchte leise auf der Schulter seines Meisters, der die Gegenwart seines kleinen Freundes genoss. Auch wenn ein wenig Wehmut in dieser Freude lag, denn der Name seines Eons würde ihn stets an den Hexenjäger erinnern. Van Zan sollte nicht umsonst gestorben sein, dafür würde der Erdmagier sorgen. Der Gedanke an all die Personen, die sein Leben in so kurzer Zeit verändert hatten, rief das eigentliche Ziel seiner Reise wieder hervor. Dies war keine einfache Studienreise, die man aus Spaß und einer Laune heraus antrat. Es war eine Reise, mit der sich der Arboris gegen die zerstörerische Macht von Rufus Faust wappnen wollte. Der Nekromant, der das Andenken seiner Ahnen geschändet hatte...

So finster diese Gedanken auch sein mochten, denen Dormian nun gezwungenermaßen hinterherging, so übermannte ihn dann schließlich doch die Erschöpfung. Der Zauberlehrling sah sich um und hoffte dabei, den Rauch aus dem Schornstein einer Taverne oder Ähnliches zu erspähen, konnte aber auf den ersten Blick hin nichts entdecken. Am Wegesrand wuchsen allerdings hin und wieder kräftige Bäume, die ihr farbenfrohes Blätterdach bald verlieren würden. Doch diese Nacht sollte es noch ausreichen, ihn vor Regen oder starkem Wind zu schützen. Also machte es sich der Erdadept unter den Zweigen einer alten Eiche gemütlich. Ein nostalgisches Bild, wie sich Dormian dachte, zumal das Wappen seiner Familie eine ebensolche Eiche war. Ein perfekter Platz, um sich auszuruhen. Auch konnte er so gut die Umgebung im Auge behalten. An diesem windgeschützten Flecken, vielleicht zwei bis drei Meter von der Straße entfernt, schlug der Bursche sein Lager für die Nacht auf. Glücklicherweise hatte er sich auf eine Übernachtung im Freien vorbereitet. Er legte seinen Rucksack ab, lehnte seinen Wanderstab neben sich an den Stamm der Eiche und zog Feuerstein und Stahl hervor. Am Boden fand sich genügend trockenes Holz, sodass nach einigen wenn auch etwas ungeschickten Versuchen ein kleines, mit Steinen gesichertes Lagerfeuer in die einbrechende Dunkelheit knisterte.
"Meine Füße", seufzte Dormian und streckte die Beine den Flammen entgegen.
"Ich hoffe, daran gewöhne ich mich. Was meinst du, Elias?"
Das Eon, das noch immer auf den Schultern des Magiers ruhte, spitzte bei der Erwähnung seines Namens die Ohren und gab ein müdes Miauen von sich. Es streckte sich gähnend und krabbelte träge in den Schoß seines Herren, der daraufhin begann, das Eon liebevoll zu streicheln. Gnädig schnurrte Elias und sank wieder in einen erholsamen Schlaf, den Dormian hoffte, auch bald zu bekommen.

Doch der Schlaf kam nicht. Dormian streichelte geistesabwesend seinen Begleiter und blickte in die züngelnden Flammen. Er dachte an seine Familie, Leliana, sogar an Krytas. Letzten Endes, so glaubte der Adept, war Krytas kein schlechter Mensch gewesen. Fehlgeleitet zwar, aber mit reinem Gewissen. Es galt nun, damit abzuschließen, ohne es zu vergessen. Nie wieder würde Dormian jemanden mit seiner Neugier in Gefahr bringen. Er würde sein Wissen einsetzen, um die zu beschützen, die ihm lieb und teuer waren.
"Was glaubst du, Elias... werde ich deinem Ende einen Sinn geben können?"
Dieses Mal galten seine Worte dem Hexenjäger, der für ihn gestorben war. Er senkte den Blick auf das schnarchende Eon, lächelte schließlich. Er würde dem Tod des knurrigen Jägers einen Sinn geben. Faust würde für seine Verbrechen bezahlen und Dormian würde all das nutzen, was man ihm in seinem Leben gegeben hatte. Und noch geben wird.

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Re: Die Reise beginnt

Beitrag von Erzähler » Sonntag 29. September 2013, 20:57

Mit schmerzenden Füßen hatte sich Dormian am Ende des Tages einen geeigneten Plat für eine Übernachtung gesucht. Da er leider weder eine Taverne, noch ein Gehöft oder der Gleichen gefunden hatte, nahm er offenbar Vorliebe mit einer alten und knochigen Eiche, welche bald ihr dichtes Blätterdach der nächsten Jahreszeit opfern würde. Er machte es sich einigermaßen bequem, entzündete ein Feuer und versank, sein kleines Eon streichelnd, in Gedanken.
Die Zeit verstrich und irgendwann legte sich völlige Dunkelheit über die Welt. Die Sonne verschwand vollends am westlichen Horizont und nahm sämtliches Licht mit sich. Selbst der Mond oder die Sterne konnten nicht für etwas Erhellung sorgen, denn eine breite Wolkendecke hatte sich heraufbeschworen und verdeckte nun den ganzen Himmel. Die einzige Lichtquelle, welche Dormian derzeit zur Verfügung stand war jene, die er selbst entzündet hatte - sein Lagerfeuer.
Immer wieder konnte man das Knacken und Knistern hören, was die vor sich hinbrennenden Äste von sich gaben und hin und wieder stoben ein paar einzelne Funken in die Höhe, schwelten etwas in der Luft und erloschen wieder, bevor sie als Ascheflocken zur Erde zurück sanken.

Auch die anderen Geräusche in der Umgebung hatten sich verändert. Das singende Vogelgezwitscher war verstummt und die Grashüpfer hatten bei dieser Dunkelheit aufghört ihr rhytmisches Zierpen von sich zu geben.
"UHU...UHU...!", konnte man in regelmäßigen Abständen vernehmen, im Großen und Ganzen war es aber erstaunlich still geworden. Waren die meisten Geschöpfe nun zur Nachtruhe verschwunden? Etwas jedoch hatte sich nicht geändert: das rascheln im hohen Gras. Stammte es vielleicht von umerstreifenden Nagetieren, welche sich nun aus ihren Bauten wagen um sich etwas zu Essen zu besorgen? Oder handelte es sich womöglich um kleine Raubtiere, welche genau diese kleinen Nager nun als ihre Beute auserkohren hatten? Wahrscheinlich handelte es sich um beides.

Elias regte sich plötzlich im Schoß seines Herren. Es stand auf, schüttelte die streichelnde Hand von sich und dreht sich so, dass es direkt den jungen Arboris mit seinen kleinen und doch großen Kulleraugen anschaute. Dann stupste es den Adept immer wieder und begann miauende Geräusche von sich zu geben. Anschließend sprang es schnüffelnd auf den Boden, scharrte hier und dort in der Erde, rannte einmal um die Eiche und kam freudig mit einer Eichel im Maul zurück. Es hockte sich direkt zu seinem menschlichen Freund und begann genüßlich die Nuss zu knacken und den Inhalt zu verspeißen.

Ja, den ganzen Tag war Dormian unterwegs gewesen, hatte über dies und das nachgedacht, aber hatte er auch etwas zu Essen zu sich genommen? Vielleicht war es ja genau das, was ihn am erholsamen Schlaf, zusätlich zu seinem noch wachen Geist, hinderte - sein leerer Magen und seine durstige Kehle. Zum Glück für den jungen Adepten hatte er eine sehr führsorgliche Familie, die ihm doch sicherlich etwas in seinen großen Reiserucksack gepackt hatte. Vielleicht würde er nach einem deftigen Mahl Ruhe finden, denn morgen - so wusste er sicherlich - würde seine lange Reise zu den Trollen weitergehen und dazu musste er fit sein.
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Re: Die Reise beginnt

Beitrag von Dormian Arboris » Mittwoch 2. Oktober 2013, 22:45

Geistesabwesend lächelnd sah Dormian seinem Begleiter dabei zu, wie dieser seine Beute verschlang. Das rief ihm zum ersten Mal seit dem Aufbruch seiner Reise in Erinnerung, dass auch er eigentlich hungrig wie ein Wolf war. Kaum verwunderlich, dass er so etwas vergessen hatt; immerhin war seine Abreise, obgleich sie alles andere als spannend war, ein ungeheuer wichtiges und lang herbeigesehntes Ereignis in seinem Werdegang zum Erzmagier gewesen. Da gerieten Grundbedürfnisse wie Schlaf und Nahrunsaufnahme schnell in Vergessenheit. Um doch nicht die Folgen dieser Unterernährung ertragen zu müssen, zog er seinen Rucksack an sich heran, öffnete diesen und holte nach einigem Durchstöbern einen Teil seines Reiseproviants hervor. Der Duft frischen Brotes drang in seine Nase und genüsslich begann der Erdadept, die Mahlzeit seiner Mutter zu verspeisen. Während dieser Zeit ereignete sich nichts weiter Interessantes. Die Nacht war hereingebrochen und bis auf das kleine, knisternde Lagerfeuer war kein Licht in der Dunkelheit wahrzunehmen. Doch diese Abgeschiedenheit, förmlich umzingelt von der allgegenwärtigen Finsternis, machte Dormian offensichtlich nichts aus. Er spürte weder Angst noch Unsicherheit, was ihm ein selbstzufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberte. Elias, dessen Namensvetter, Aio, Leliana und die Wünsche seiner Familie waren bei ihm. Er würde eines Tages mächtig werden. Mächtig genug, um seiner Familie Ehre zu erweisen und Zyranus, vielleicht sogar ganz Celcia vor Faust zu beschützen.

Nach seinem Mahl kam ihm ein Einfall und er schalt sich einen Narren, nicht früher daran gedacht zu haben. Wann hatte der Zauberlehrling nur das letzte Mal seinen Göttern Respekt gezollt, indem er ihnen ein Gebet gesandt hatte? Von heute an würde er dies jeden Abend vor der Nachtruhe tun, also räumte er rasch seinen Rucksack ein, setzte sich aufrecht hin und faltete die Hände, dabei die Augen schließend.

Allmächtiger Urgeist, du Herr und Schöpfer des Bodens unter meinen Füßen,
erhöre die Stimme des Staubkorns, des jungen Felsens, des Splitters im Gebirge.
So denn ich wandelte auf finstersten Pfaden, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.
Meine Augen sind erfüllt mit deiner Macht, die Dunkelheit zu spalten. Dein Atem ist mein Herzschlag, dein Wille ist mein Geist. Deine Faust ist meine Waffe und dein Segen ist meine Erleuchtung.

Feylin, du Sprössling der Magie und Hüter allen Wissens,
leite meinen Geist auf deinen Pfaden, trage mich zu Erfahrung, Weisheit und Wissen,
sei mein Patron, der mir hilft, die Geheimnisse dieser Welt zu ergründen und führe mich auf meiner Reise,
denn sie ist deinem edlen Ziel gewidmet, mich der Macht des Wissens zu erfüllen. Dies bittet euch euer ergebener Diener,
Dormian Arboris

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Re: Die Reise beginnt

Beitrag von Erzähler » Montag 3. März 2014, 22:40

Der Tag hatte sich dem Ende entgegengeneigt und war schlussendlich der Nacht gewichen. Dormian hatte sich einen Ort zum Übernachten gesucht und dort ein Lagerfeuer entzündet, etwas gegessen und sich mit einem Gebet an seine Götter gewandt. Sein kleiner Freund hatte die ganze Szenerie beobachtet, nicht wissend was das ganze zu bedeuten hatte, aber als der Adept endete rollte sich das Eon direkt am Lagerfeuer zusammen, schloss die Augen und genoss die Wärme.

So ging die Zeit vorüber, die Nacht schritt voran und bis auf einzelne nacht-typische Geräuche war nichts weiter zu vernehmen. Hier und dort "Uhu-te" eine Eule, dann raschelte mal hier, mal dort das Gebüsch als ein nachtaktives Tier sich vorbei schlich. Der Himmel war dunkel, trotz der Sterne die in der dunklen Masse über ihm klitzerten. Der Wind ruhte, nur manchmal hauchte er kurz auf und brachte die Flammen des Feuers in Wallung.

Kaum zu glauben, aber die lange Reise von Dormian hatte wirklich gut, sicher und recht ereignislos begonnen. Sollte es etwa so weitergehen? Falls ja, dann würde es sicherlich eine langweilige Reise werden, aber selbst die größten Magier von Zyranus konnten nicht in die Zukunft schauen - warum sollte sich also der junge Arboris jetzt Gedanken darüber machen. Ändern würde er es sowieso nicht können. Zudem spukten ihm sicherlich andere Gedanken im Kopf umher.

Die Nacht verstrich und ein leicht helleres Leuchten am Horizont kündigte den neuen Tag an. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde die Sonne es geschafft haben sich gegen den Mond und die Finsternis durchzusetzen und das Land wieder mit ihrem strahlenden Glanz zu erfüllen. Allmählich, nur ganz langsam, schienen auch die ersten Lebewesen wieder zu erwachen. Das "Uhu... Uhu" verschwand, das Raschelm im Gebüsch wurde weniger. Zwischenzeitlich konnte man sogar das einzelne Zwitschern eines Vogels vernehmen.
Die Kühle der Nacht zog sich zusammen mit der Dunkelheit zurück, das Lagerfeuer war schon lange erloschen und so konnte man die Warme spüren, die von den Sonnenstrahlen ausging. Das Licht wurde mehr und mehr und ganz allmählich konnte man sogar wieder seine Umgebung erkennen, weiter und weiter, bis schließlich der Tag angebrochen war.

Zeit aufzustehen, die Sachen zu packen und die Reise fortzusetzen - weiter Richtung Osten, weiter zum Ziel Kroar. Doch, so wusste Dormian sicherlich, würde er den nächsten Abschnitt auf dem Weg erreichen. Er würde das Grasland verlassen, jenes Gebiet, dass seine Heimtstadt beherbergte und den Wald Arus ereichen... sollten in Dormian bei dem Gedanken möglicherweise unschöne Erinnerungen aufkommen?!?

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