Im Grasland

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Samstag 14. April 2007, 01:26

Der Medicus sah verdutzt auf die Buchstaben, als das Buch vor sich hin grummelte und sich langsam ein Text formierte. Asmodeus staunte nicht schlecht.

<b> Es hat tatsächlich funktioniert! Ich musste es einfach anherrschen! Schüler des Todes…</b>

Ihm behagte die Bezeichnung nicht, als Arzt war er wohl eher Diener des Lebens gewesen. Nun stand er irgendwie auf der verkehrten Seite. Gleichzeitig war ein Pakt mit dem Tod vielleicht das Beste, was einem Arzt widerfahren konnte. Wer wusste dies schon? Asmodeus mit Sicherheit nicht, noch nicht. Doch er war auf dem besten Weg dazu, es herauszufinden.

Er las den Text mehrere Male durch und blätterte einige Seiten weiter im Buch. Sie waren allesamt leer.

<b> Was für ein seltsames Buch! Seltsam?! Das ist das Buch der Toten! NATÜRLICH ist das Seltsam!</b>

Er betrachtete noch einmal den Text.

<b> Trank? Was für einen Trank? Nur 5 Minuten, was soll ich sie denn Fragen? Wann es angefangen hat? Wo sie sich angesteckt haben könnte? Wie? Wann? Warum? Wie das Leben nach dem Tod ist? He! Ja schon gut…Kerzen! Ich brauch Kerzen! Und diesen Trank!</b>

Bevor er sich rührte betrachtete er die Leiche des Mädchens. Sie war erst vor kurzen Gestorben, dennoch spürte er die klare Abwesenheit von Leben in diesem Körper. Vor ihm lag tatsächlich nur noch eine sterbliche Hülle. Doch die Anwendung des Trankes liess ihn vermuten, dass der Kontakt von Geist und Körper doch noch in irgendeiner Form bestehen blieb.

Schädeln und anderen Knochen wurden ja schon immer mächtige Kräfte zugerechnet, Kräfte die erst durch den Geist des Verstorbenen freigesetzt wurden. Doch im Buch war die Rede von den Toten wieder kurz ins Leben zu holen.

<b> Ich störe sie in ihrer Totenruhe! Sie wird nochmals sterben müssen! Begreifst du welchen eingriff du hier machst? Welche Ruhe du eigentlich störst!</b>

Einige Mönche würden dies gar als Unheilig bezeichnen! Wie das chirurgische öffnen eines Körpers eigentlich unheilig war, denn der Eingriff in ein Lebewesen war Massiv. Doch nun ging es um mehr als dies, es ging um die Schranke zwischen Leben und Tot. Einen Toten zu erwecken widerstrebte gegen all jenes, was er im Studium gelernt hatte. Es war medizinisch gesehen für ihn absolut unmöglich… und dennoch hatte er in Etelins Keller diesen Zombie gesehen!

Asmodeus spürte seine Unsicherheit, denn sein Wissen, Überzeugungen und Prinzipien gerieten heftig ins wanken. Die Nekromantie würde wohl nicht nur seine Fähigkeiten verändern, nein sie würde ihn als Person verändern. Davon musste er nun ausgehen.

Er wandte sich vom Buch ab und trat nach draussen um seinen Meister nach dem Trank zu fragen. Denn trotz seinen Zweifel, er musste es versuchen. Denn es standen viele Menschenleben auf dem Spiel!

<b>Leben retten indem ich mit dem Tod spiele!</b>
Für den Tod war es vermutlich ein Spiel - für den Medicus ein trostloser Kampf.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Samstag 14. April 2007, 01:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 18. April 2007, 13:43

@Asmodeus:

Als Asmodeus nach draußen trat schaute ihn Etelin schon fragend an.

„Ich hoffe doch sehr dass du das Buch lesen konntest!“

Sagte Etelin und er sagte es so dass es keine Frage war. Asmodeus nickte und fragte nach dem Trank. Etelin grinste fast schon und sagte:

„Das höre ich gern, natürlich. Hier ist der Trank!“

Etelin schlug ein schwarzes Tuch auf und Asmodeus sah 6 kleine Phiolen darin liegen. Etelin gab ihm eine davon und sagte:

„Damit kannst du für 5 Minuten mit den Toten sprechen. Wenn du stärker und erfahrener bist kannst du, wie ich auch, über Wochen mit den Toten sprechen. Doch dafür hast du noch lange nicht die Kraft. Ich werde mit dir gehen und dir ein wenig helfen. Kein Anfänger kann alleine diesen Zauber sprechen und das weiß der Tod!“

Zusammen gingen sie wieder ins Haus zurück, die Heilerin blieb zurück. Etelin verdunkelte mit Asmodeus das Haus und sie stellten Kerzen auf. Dann wandte sie sich der Toten zu.

„Gib ihr den Trank, wenn du weißt was du genau fragen willst. Zudem musst du mit ihr sprechen, du musst sie bitten zeitweiße ihre Ruhe zu unterbrechen und aus dem Reich des Todes zurück zu kehren zu den Lebenden. Sag ihr die Wahrheit, das du Hilfe brauchst von ihr und das es sehr wichtig ist! Wenn du sie nicht überzeugen kannst dass es wichtig ist wird sie ihre Ruhe nicht unterbrechen! Wenn sie dann deine Fragen wissen will stelle sie ihr, eine nach der anderen! Stelle klare und eindeutige Frage, nicht zu lang! Erst wenn sie danach fragt läuft deine Zeit, den erst dann ist sie völlig erwacht!“

Etelin drückte seine Schulter, eine Geste die Mut machen sollte vor einer schwierigen Aufgabe. Dann zog er sich in eine dunkle Ecke zurück und hoffte das Beste für seinen Schüler.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 19. April 2007, 17:48

Asmodeus sah seinen Meister fragend an, als dieser ihm die 6 Phiolen zeigte. Er nahm den einen Trank zu sich und beäugte ihn erst misstrauisch. <b> Dies soll eine Flüssigkeit sein, welche die Toten zum sprechen bringt? Das ist unmöglich! Es ist medizinisch absolut falsch und widerspricht jeder Logik! Meine Güte nur weil du nicht bereit bist dich darauf einzulassen, heisst es noch lange nicht, dass es nicht logisch ist! Das ist alles eine Frage des Wissens und der Beherrschung! Du bist nur ein kleiner Medicus, hast vielleicht Ahnung vom Leben aber kaum vom Tod! Dies ist nicht dein Fachgebiet… noch nicht…Ich werde mit einer Toten sprechen! Das ist ein Durchbruch! Ich kann fragen wie… nein! Konzentrier dich auf das wesentliche sie ist KEIN Studienobjekt. Aber ich… NEIN!</b>

Unruhig stellte er gemeinsam mit Etelin die Kerzen auf und verdunkelte den Raum. Die ganze Szenerie kam ihm vor wie ein seltsamer Traum. Es wirkte alles nicht wirklich echt, als entspräche es nicht der Realität. Doch er hatte in Etelins Keller schon zu viel gesehen um ernsthaft an der Wahrhaftigkeit der Nekromantie zu zweifeln. Dies war einerseits sehr faszinierend aber gleichzeitig auch ungemein verängstigend.

Er betrachtete die Tote. Noch immer sah er sie vor sich wie auch sie diesen schwarzen Schleim ausspukte und wie er durch das Luftrohr geflossen war. Die windenden Würmchen, jenes verfluchte Zeichen dieser bestialischen Krankheit, welche alles Lebende dahinzuraffen schien.

Er wusste wie viel auf dem Spiel stand. Der Einsatz war gewaltig und seine Unerfahrenheit gross. Der Medicus war unglaublich froh, dass sich sein Meister ebenfalls im Raum befand. Es verlieh ihm eine gewisse Sicherheit.

Da spürte er Etelins Druck auf seiner Schulter und er sah ihm tief in seine Durchdringenden Augen. Er wusste, dass Etelin genau einschätzen konnte, wie es ihm selbst ging. Doch er riss sich zusammen und nickte seinem Meister kaum merklich zu. Nun war es Zeit, dass er selbst handelte und endlich seine neuen Energien nutzte.

Er blickte zu dem Toten Mädchen nieder und betrachtete sie. Betrachtete ihren von der Krankheit ausgezehrten jungen Körper und stellte sich ihren Geist vor, der nun ruhte.

<b> Wie ist es für einen Geist wieder zurück zu kommen? Ist dies schlimm oder schön? Wird sie wütend sein oder freundlich?</b>

Asmodeus konnte nicht gerade von sich behaupten, dass er schon jemals ein Schwätzchen mit einer Toten geführt hatte – dass heisst, eigentlich hatte er dies schon gemacht doch dies war ein sehr einseitiges Gespräch gewesen.

Er überlegte sich noch einmal alle Fragen und als er das Gefühl hatte bereit zu sein – wie konnte man dafür schon bereit sein? – Trat er näher und flösste dem Mädchen den Trank ein. Asmodeus war froh, dass das Mädchen erst vor kurzem gestorben war und so die Totenstarre noch nicht eingesetzt hatte, sonst hätte er dem Leichnam wohl erst den Kiefer brechen müssen um den Trank einzuflössen. Eine sehr unangenehme Vorstellung.

Er starrte gebannt auf den Leichnam ehe er leise zu sprechen begann. „Verzeiht nun stör ich euch in eurer Ruh, doch gewährt mir mit euch zu sprechen. Seht die Krankheit welche Euch dahingerafft hat wütet weiter und noch fehlen mir alle Mittel um sie zu bekämpfen. Es sterben ganze Familien! Nur durch Euch erhoffe ich mir Antwort auf meine Fragen und die Chance für eine Heilung. Ich weiss, dass ich Euch diese Hilfe nicht mehr anbieten kann doch ich bin bereit euch einen Wunsch zu erfüllen, sofern es mir möglich ist, wenn ihr mir nur Gehör verleiht! Ich bitte euch sprecht zu mir! Hört euch meine Fragen an!“

Er starrte noch immer auf die Leiche und ein mulmiges Gefühl durchzog ihn. Er wusste nicht, was auf ihn zukam und ob er sich richtig verhielt.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Freitag 20. April 2007, 19:56

@Asmodeus:

Asmodeus schaute fragend auf die Leiche des Mädchens. Dann plötzlich reagierte sie, sie begann wieder schwach zu atmen, bewegte die Finger und bäumte sich dann auf. Fast schon panisch schlug sie die Augen auf und schaute Asmodeus an. Sie lächelte schwach und setzte sich mühsam auf.
Es wirkte als hätte sie sehr lange geschlafen und steif gelegen, als würden ihre Muskeln sich nicht bewegen wollen. Sie schaute Asmodeus weiterhin an und sagte dann leise:

„Nun, Nekromant! Hier bin ich, ich habe meine Ruhe unterbrochen um meiner Familie und den anderen Menschen zu helfen. Aber auch du hast nicht mehr viel Zeit! Doch stelle mit deine Fragen, der Tod will mich wieder bei sich haben!“

Erwartungsvoll schaute sie ihn an.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Freitag 20. April 2007, 20:37

Asmodeus starrte den toten Körper fassungslos an als sich dieser plötzlich rührte. <b> Das ist unmöglich! Das ist medizinisch gesehen unmöglich! Nein du bist unmöglich! Bei den Göttern sie! Sie! Bei den Göttern! Meine Güte bei den Göttern! Beruhig dich! Ich sprech mit Toten! Echten toten! Sie war… ist… bei den Göttern!</b>

Asmodeus medicusherz hatte wohl gerade einen Aussetzer als er nun Zeuge dieses unglaublichen Phänomens wurde. Es widersprach allem, was er über das Leben und den Tod gelernt hatte. Denn war die Endgültigkeit des Lebens durch den Tod besiegelt und nun? Nun holte er eine Tote ins Leben zurück.

<b> Sie hat das Totenreich gesehen! Sie weiss was nach dem Tod ist! Sie weiss es!! Sie ist eine Zeugin der Unendlichkeit! Sie… konzentrier dich… die Krankheit! Denk an die Krankheit! Stell deine Fragen! Ja… fragen… meine Fragen, verdammt beruhige dich! Ruhig Atmen!</b>

Er musste einige wertvolle Sekunden damit verschwenden sich erst zu sammeln. Dabei glotzte er die Nicht tote… oder gerade mal kurz lebende Tote… oder nicht ganz Lebende – oder weiss der Geier was an.

Nun glaubte er einigermassen bereit zu sein. Er hätte nicht damit gerechnet, dass er so aus der Fassung geraten würde. Weil er gar nicht damit gerechnet hatte – dies war wohl ein Denkfehler gewesen.

Sein Herz pochte unangenehm in seiner Brust und er spürte deutlich die Erschöpfung an ihm zehren. Vermutlich forderte all jenes Leid und seine Hoffnungslosigkeit welche er verspürt hatte, nun seinen Tribut.

„äh…“ <b> Verdammt!</b> Seine Hände zitterten. Seine Augen funkelten Nervös als er seine erste Frage stellte. „Sagt mir bitte, wisst ihr wo oder bei was ihr euch angesteckt habt?“

Erst wollte er wissen, wo der Krankheitsherd war um diesen vielleicht ausschalten zu können. Oder um Rückschlüsse über die Entstehung ziehen zu können. Er musste wissen woher die Krankheit kam, bevor er sie bekämpfen konnte.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Montag 23. April 2007, 17:20

Die „Leiche“ überlegte kurz und sagte dann:

„Ein Mann kam zu uns ins Dorf, er war krank und die Heilerin kümmerte sich um ihn. Kurz darauf starb er und dann auch die Heilerin. Mein Vater kam abends nach Hause und war schon am Husten, wir steckten uns bei ihm an. Der Mann musste die Krankheit ins Dorf gebracht haben!“

Mehr konnte sie dazu nicht sagen, doch sie fügte noch hinzu bevor sie auf die nächste Frage von Asmodeus wartete:

„Wir haben den Fremden in der Nähe des Dorfes vergraben…vielleicht erfahrt ihr von ihm mehr…obwohl, vielleicht wisst ihr bald mehr als euch lieb ist!“

Sie lächelte ihn an, Asmodeus hustete kurz. Er fühlte sich schwach und müde. Am liebsten hätte er sich hingelegt, doch die Zeit drängte.

„Nun, eure nächste Frage?“

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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Montag 23. April 2007, 19:17

Asmodeus stutzte.
<b> Gut, ich darf also noch mehr Tote befragen um zu erfahren woher diese Mistseuche stammt! Dafür habe ich keine Zeit, bis ich den erweckt habe sind vielleicht schon wieder gane Dörfer angesteckt! Verdammt noch mal du hast auch schon bessere Fragen gestellt. JA ABER DIE FALLEN MIR IM MOMENT NICHT EIN! Ja ich merks! Ja natürlich merkst du es, du bist schliesslich auch ich! Sag mal spinnst du?! KONZENTRIER DICH!</b>

Seine Gedanken verselbstständigten sich und waren eigentlich mehrheitlich Zeichen seiner Erschöpfung und auch seiner wachsenden Verzweiflung und Angst, dass ihm die ganze Sache aus den Händen gleiten könnte.

Er fühlte sich schlapp und eigentlich sehnte er sich mehr nach einem Bett als nach weiteren Gesprächen mit Toten. Er verstand die Anspielung des Mädchens nicht wirklich und sah sie kurz verwirrt an, doch er war zu müde um weiter darüber nachzudenken. Was ihn nun interessierte war diese verfluchte Krankheit und der Wille sie zu bekämpfen.

Seine zweite Frage musste her und er wusste genau, dass dies ein blinder Versuch war.

„Habt ihr nach eurem Tod erfahren wie man eurer Krankheit Herr hätte werden können?“ Fragte er sie direkt und sah sie angespannt an.

Nervös blickte er kurz zu Etelin hinüber, er hatte ein ziemlich ungutes Gefühl im Magen und wusste nicht recht, wie dieses Gespräch verlaufen würde und ob er es auch schafft die nötigen Informationen zu sammeln.

<b> Du hast die Würmer berührt!</b> Schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. <b> Verdammt!</b>

Jetzt merkte er, dass seine Zeit mehr als nur drängte. Ungeduldig betrachtete er die Leiche und er wäre ihr am liebsten an die Gurgel gesprungen, damit sie schneller antwortete, doch nach aussen hin versuchte er sich nichts anmerken zu lassen.

<b> Etelin ist hier er wird mir helfen! ETELIN IST EIN NEKROMANT, der hilft in solchen Fällen nur wenn es zu spät ist! Verdammt!</b>

In solchen Momenten wünschte er sich, er wäre ein mächtiger Lichtmagus als ein einfacher Handwerksmedicus, dachte er betrübt.

<b> Mach schon!</b> Drängte es in ihm. <b> Vergiss sie nicht zu fragen WO der Mann genau begraben liegt!</b> Mahnte er sich selbst.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Montag 23. April 2007, 23:55

<i>@ Anezka und Thror</i>

Anezka wartete noch immer auf Thrors Antwort. Der Zwerg schien darüber nachzudenken, jedenfalls schwieg er eine ganze Weile. Die Sonne war bereits hinter den Bergen verschwunden. Der Himmel trug sein dunkles Sternengewand. Die Nacht brach herein.

Da ertönte ein lautes Kreischen am Himmel, das die beiden aufschrecken ließ.
Bis zur Dunkelbrücke würde es noch eine ganze Weile dauern, aber vielleicht jagte der Gargoyle auch im weiten Grasland. Hoffentlich nicht. Ventus war jedenfalls noch zu erschöpft, um erneut in einen fluchtartigen Galopp zu verfallen und schon damals hatte der Steinwasserspeier bewiesen, dass er schnell war. Doch das Kreischen hatte so tief geklungen. Fest stand nur, dass es vom Himmel aus kam. Dieser war jedoch bereits zu dunkel, um genaues erkennen zu können. In der Ferne näherten sich Wolken. Dunkle Wolken etwa? Aber nein, sie kamen aus Nordwesten.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Dienstag 24. April 2007, 14:08

@Asmodeus:

Das Mädchen überlegte einen Moment und meinte dann:

„Also ich kann euch kein genaues Heilmittel sagen…aber ich weiß das diese Würmer der Auslöser sind. Sie reagieren ziemlich empfindlich auf Licht. Der Mann der in unser Dorf kam hatte überall Brandblasen als die Sonne auf seine Haut schien und man konnte es darunter schwarz krabbeln sehen!“

Sie schaute ihn an und sprach dann weiter:

„Tut mir leid dass ich euch nicht wirklich weiterhelfen kann. Der Mann liegt ungefähr 100 Fuß vom Brunnen entfernt. Er war wirklich in einer schlimmen Verfassung. Zumal ich euch einen Rat gebe: Die Menschen die mit den Würmern befallen sind kann man nicht mehr helfen, aber die meisten haben nur die Bakterien dieses Viehs in sich…da hilft eine Mischung aus Weide, Hagebutte, Melisse und…“

Dann zuckte sie und fiel nach hinten. Der Tod nahm sie wieder zu sich…sie hustete und schaute ihn hilflos an.

„Lö…Lö…!“

Dann war sie wieder tot. Etelin trat zu ihm und fasste ihn an der Schulter.

„Gut gemacht…vielleicht hätte ich dir sagen sollen das Geister in der Lage sind Gedanken zu lesen und auch in das Innere eines Menschen zu schauen. Hast du irgendwann diese…Würmer angefasst oder so?“

Etelin sah besorgt aus als er seinen Schüler anschaute.

„Hast du vielleicht eine Ahnung was das sein könnte? Die letzte Zutat? Ich hatte das Gefühl das sie uns etwas sagen wollte, aber nicht mehr konnte!“

Er verstummte und schaute fragend Asmodeus an.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 24. April 2007, 19:34

<b> Licht?! Reagieren empfindlich auf Licht?! Gut… damit lässt sich vielleicht arbeiten. Aber wie vertreibt man sie aus dem Körper, wie stoppt man die Vergiftung!!</b>

Angestrengt hörte er dem Mädchen zu, versuchte sich jedes Wort einzuprägen. Denn er wusste, dass dieses Mädchen nicht eine Silbe für unnütze Aussagen verschwenden würde.

<b> 100 Meter vom Brunnen entfernt…. Aber in welcher Richtung?! Verdammt in welcher Richtung?!</b>

Er hoffte inständig, dass sich um den Brunnen herum nicht sehr viele Möglichkeiten für eine Bestattung ergab, denn er hatte nicht die Zeit um ziellos umher zu buddeln. Wenn er Glück hatte lag der Tote nicht weit unter der Erde und man könnte ihn riechen… oder Etelin könnte ihn vielleicht finden.

Seine Gedanken übeschlugen sich und durch seine wachsende Müdigkeit fiel es ihm zunehmend schwerer sich zu konzentrieren.

<i>die Bakterien dieses Viehs in sich…da hilft eine Mischung aus Weide Hagebutte, Melisse und…“</i>

<b> und?! UND???!!! Verdammt nein! Nicht jetzt!!!</b>

„Was noch?! WAS NOCH?!“ Fragte er sie nervös und am liebsten hätte er das Mädchen geschüttelt damit das Wort aus ihre Kehle hätte entfliehen können, doch er rührte sich nicht.

<i> Lö… </i>

Schweiss rann ihm über die Stirn.

<b> Lö… Löwenzahn?!</b>

Das war das Einzige was ihm zu Lö… einfiel, sofern es sich um eine Heilpflanze handelte.

<b> Lass es Löwenzahn sein! Verflucht!</b>

„Löwenzahn?! Ist es Löwenzahn?!“ Wollte er von dem Mädchen wissen, doch sie konnte sich nicht mehr rühren, ehe sie der Tod ein zweites Mal holte.

„Verdammt!“

Asmodeus starrte noch immer regungslos auf den nun wieder toten Leichnam des Mädchens, als ihn Etelin ansprach.

<i> Auch du hast nicht mehr viel Zeit… sie können in das Innere eines Menschen schauen</i>

Asmodeus Augen weiteten sich als er endlich verstand, worauf sie hinaus wollte. Er hatte mehrmals ungewollt Kontakt mit diesen Würmer gehabt. <b> Verdammt!</b>

Nun packte ihn selbst die Angst, angesichts der Tatsache wie schnell die Krankheit verlief. „Ich brauche sofort Weide, Hagebutte, äh… Melisse und Löwenzahn!“ Krächzte er Etelin unruhig an.

Panik wollte sich in ihm breit machen, doch dafür hatte er jetzt schlicht keine Zeit!

<b> Wenn es nicht Löwenzahn ist…</b>

Obwohl sein Geist gewillt war die wachsende Panik zu verdrängen, war sie in seinen Augen deutlich sichtbar als er seinen Meister anstarrte.

<b> Ich muss wissen ob es wirkt! Licht! Ich brauche Licht!</b>

„Licht…“ Murmelte er mehr in Gedanken vor sich hin. Er rannte aus dem verdunkelten Haus hinaus, auf der Suche nach dem Sonnenlicht.

„Die Pflanzen, ich brauche die Pflanzen!“ Schrie er als er hinaus stürmte.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 25. April 2007, 01:19

<i>@ Anezka, Thror</i>

Als hätte Anezka ihn mit ihren Gedanken gerufen, tauchte er als gigantischer Schatten am nächtlichen Himmel auf. Ein Flammenstrahl erhellte die Umgebung, als der bunt schimmernde Drache sein Maul öffnete. Zugleich brüllte er wie eine ganze Meute Raubkatzen oder Bären.

Ventus wich zurück, wieherte und legte die Ohren an. Da setzte der Drache bereits zur Landung an. Wie ein Blatt sank er langsam zu Boden, in stetigen Kreisbewegungen. Doch wie ein ganzes Gebäude kam er auf – wuchtig, gigantisch und mit einem dumpfen Krachen.

<i>Ihr seid ganz schön schnell, ich musste die besten Winde nutzen, um euch einzuholen.</i>

Der Drache senkte den Kopf, legte ihn schließlich ins Gras. So konnte er Thror und Anezka mit seinen bunt strahlenden Regenbogenaugen mustern. Dampfwölkchen stiegen aus seiner riesigen Schnauze in den Himmel empor. Der Drache legte die Flügel an und ringelte den Schwanz eng um seinen breiten Körper.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Freitag 27. April 2007, 22:09

<i>@ Thror und Anezka</i>

Der Drache grinste ... und seine gewaltigen, mannshohen Zähne glänzten wie ein weiß gestrichener Zaun in der Dunkelheit.

<i>Ach, es ist nichts Besonderes. Ich wollte Euch und dem Zwerg nur noch einmal danken. Habe euch gesehen, als ich zur Jagd hinaus flog. Das Pferd ist schnell.</i>

Der Drache hob den Kopf und schwenkte ihn zu Ventus herüber. Wiehernd trippelte der Hengst zurück. Er schlug dabei mit dem Vorderhuf aus; eine eindeutige Warnung.

<i>Ich habe schon gegessen ... obwohl Euer Pferd serh wohlgenährt aussieht ... ein kleiner Happen.</i>

Der Drache blies ein paar Rauchwölkchen durch seine großen Nasenlöcher uns schnaubte dann. Ventus wurde beinahe umgerissen. Anezka und Thror vermeinten, ein brummiges Kicherns aus der Kehle des geflügelten Schuppenwesens zu hören.

Der Drache ließ von Ventus ab. Er hatte genug mit dem armen Tier gespielt. <i>Der Grund, weshalb ich hier bin, ist leicht erklärt. Ich langweile mich ... es sind noch keine anderen Drachen im Tempel angekommen. Vielleicht schlafen sie noch. Ich suche Abwechslung und als ich euch durchs Grasland reiten sah, fiel mir ein, dass euer Ziel diese seltsame Stadt ist ... Zyranus. Wollt ihr noch immer dorthin? Ich könnte euch tragen.</i>


<i>@Asmodeus:</i>

Etelin eilte seinem Schüler nach. Er war beunruhigt. Draußen angekommen begann Asmodeus zu husten und er spürte die ersten Anzeichen von Fieber in sich aufsteigen. Panik brach in ihm aus…der Tod hatte doch nicht wirklich vor einen seiner Schüler so schnell zu holen? Er war sich sicher das alles ganz harmlos sei…oder nicht?
Die Heilerin kam auf ihn zu und wollte wissen welche Kräuter, Asmodeus sagte sie ihr und bat darum sich zu beeilen. Die Frau eilte ins Haus, kam aber nur allzu schnell wieder heraus und sagte leise:

„Ich muss Löwenzahn sammeln…ich habe keinem im Haus.“

Damit verschwand sie auch schnell. Asmodeus blieb nichts anderes übrig als zu warten. Er legte sich in die Sonne, das was auch das Mädchen ihm geraten hatte…aber ihm kam ein weiterer Satz in den Sinn:

<i> Die Menschen die mit den Würmern befallen sind kann man nicht mehr helfen</i>

Was wenn er auch? Misstrauisch schaute er seinen Bauch an und sah zu seinem Entsetzen die ersten blauen Flecken. Dann begann er wieder zu husten.
Die Sonne wärmte ihn und tat gut auf der Haut, doch innerlich fühlte es sich an als würden tausend Wesen an ihm knabbern und zerren. Er schauderte…die Würmer…er…das wollte sein Verstand nicht glauben!

Etelin kam näher zu ihm und schaute ihn besorgt an.

„Kann ich irgendetwas für dich tun?“

fragte er leise und schaute seinen Schüler mit einem Blick an wie er schon Menschen angesehen hatte. Etelin wusste was los war, es war ein Blick wie man ihm Sterbenden gab…
Zuletzt geändert von Erzähler am Samstag 28. April 2007, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 29. April 2007, 02:19

Erst war er so in seiner Unruhe und Hast versunken, dass er gar nicht spürte wie seine Kräfte schwanden und sein Körper schwächer wurde. Doch dann kam der Husten.

<b> Verflucht!</b> Dachte er nervös. „Ich muss ins Licht… Licht! Adelmund! Lichtmagier?! Er könnte doch helfen!“ Brabbelte er panisch vor sich her.

Als er sah wie die Heilerin wieder aus dem Haus kam und keinen Löwenzahn hatte fluchte er vor sich hin.

„Das ist nicht gut, gar nicht gut! Ich brauche Löwenzahn! Löwenzahn! Jetzt!... am besten schon vor einer Stunde! Zeit ist das was uns fehlt… was mir fehlt. Löwenzahn… verflucht ja holt es schnell! Licht… ich brauch Licht.“ Er stürmte weiterhin nach draussen und trat in die Sonne. Spürte die Wärme auf seiner immer fiebriger werdenden Haut.

<i>Die Menschen die mit den Würmern befallen sind kann man nicht mehr helfen</i>

<b> Was wenn?! NEIN! Denk nicht mal daran! Du bist nicht… das wäre Sinnlos! Völlig Sinnlos! Warum sollte er dich jetzt holen! Das ist Sinnlos! Unlogisch! Völlig unlogisch! Nein, dass kann nicht sein!</b>

Der Körper des Medicus schien aber eine andere Sprache zu sprechen und dies zerriss beinahe seinen Verstand.

<b> Nein ich werde jetzt hier NICHT sterben! Das wäre Sinnlos!</b>

Er legte sich hastig ins Gras, weil er befürchtete dass ihn seine Beine nicht mehr lange trugen. Ausserdem wollte er dem Sonnenlicht eine möglichst grosse Fläche bieten. Er betrachtete seinen Bauch und musste mit entsetzen die blauen Flecken feststellen.

<b> Verflucht! Dass ist SINNLOS!</b> Er konnte es nicht wahrhaben was hier gerade geschah. Sein Verstand rebellierte viel zu sehr dagegen. Nein es konnte einfach nicht sein! <b> NEIN!</b>

In seinem Hirn rasten die Gedanken, er brauchte Zeit. Er brauchte Zeit, etwas Zeit bis die Heilerin mit dem Löwenzahn kam!

Da trat Etelin zu ihm. Er erkannte welchen Blick er ihm widmete. „Oh nein! Nein!“ Keuchte er ängstlich. "Nein!"

Asmodeus hatte schon viele Sterbende gesehen und er wusste nur zu gut, dass es jene gab, welche bis zur letzten Sekunde gegen den Tod kämpften. Sie starben unruhig und langsam. Denn ihre Seelen wollten das Schicksal nicht akzeptieren und hielten sich so verzweifelt am Leben fest.

Genau dies tat er auch, indem er versuchte Zeit zu gewinnen. Zeit welche eigentlich bereits abgelaufen war. Er starrte Etelin panikerfüllt an. <b> Würmer, sie nähren sich in deinen Innereien verdammt! Hol sie da raus!</b>

„Ich… brauch ein Messer, ein Dolch ein Skallpell… egal was! Irgendwas Scharfes! Schneidet sie raus! Schneidet in die blauen Flecken und holt die Würmer raus!“ Er starrte auf den Fleck, er war ziemlich gross und lag ungünstig, vermutlich hatten die Würmer bereits eine Niere befallen.

„Schaut mich nicht so an!“ Er ertrug Etelins Blick nicht, er machte ihn unglaublich wütend. Er wollte es einfach nicht akzeptieren, denn es war mehr als nur sinnlos!

Selbst der eingedämmte Dämon tief in seinem Inneren wurde vom nahenden Tod geweckt. Doch dieser lachte nur, denn in seinem blanken Hass blieb nichts weiteres mehr als die Selbstzerstörung. Schliesslich hatte er jegliche Kontrolle über Asmodeus verloren und war damit nur noch ein unterjochtes Elend. <b> Stirb du Bastard!</b> Fauchte er. Ehe er wieder verstummte.

Noch ehe Etelin sich rühren konnte, packte ihn Asmodeus an den Armen. „Holt sie raus!“ Brüllte er ihn in seiner Todesangst an. Seine Hände klammerten sich fest und zitterten dabei.

<b> Es ist Sinnlos! Verflucht noch mal! Wieso?! Was für ein Spiel treibt er da?!</b>

Er hatte Angst. Angst vor dem Sterben. Angst allein zu Sterben. "Ich will nicht sterben!" Hauchte er Etelin panikerfüllt an. "Lasst mich nicht sterben!"
Zuletzt geändert von Asmodeus am Sonntag 29. April 2007, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Sonntag 29. April 2007, 15:57

@Asmodeus:

Etelin ließ sich schütteln und tat nichts dergleichen. Mit sanfter Gewalt drückte er Asmodeus wieder ins Gras und sagte leise:

„Du wirst mit Sicherheit nicht sterben. Du brauchst keine Angst zu haben…du…!“

Dann verstummte er und schaute an Asmodeus vorbei. Als dieser sich umdrehte sah er wieder einen großen schwarzen Schatten. Er wusste genau wer dort vor ihm stand und ihm lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Ehe er aufspringen und weg laufen konnte hörte man das leise Geräusch der Sense als sie die Luft zerschnitt. Asmodeus lief dennoch weiter, doch irgendetwas war anderes. Verwirrt blieb er stehen und schaute sich um.
Seine Wahrnehmung hatte sich geändert. Er konnte plötzlich viele milchige Bewohner des Dorfes sehen. Sie sahen alle recht…glücklich aus. Der Tod stand immer noch an Ort und Stelle und vor ihm lag… Asmodeus schaute an sich herunter und stellte fest das auch er milchig, fast durchsichtig war. Tatsächlich lag sein Körper vor den Füßen des Todes.

<i> „Nun mein lieber Asmodeus. Willkommen als Toter.“</i> meinte der Tod gut gelaunt und hielt seine Arme auf wie ein Vater der sein Kind in die Arme nehmen wollte. Asmodeus bewegte sich nicht und schaute nur sprachlos um sich. Der Tod räusperte sich und nahm die Arme wieder runter.

<i> „Nun gut…ich denke wir haben einiges zu besprechen. Komm doch bitte mit…Etelin kocht ausgezeichneten Tee.“</i>

Der Tod drehte sich herum, legte einen Arm um Etelin und zusammen gingen die zwei in ein Haus. Asmodeus und dessen Körper blieben zurück.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 29. April 2007, 16:45

Asmodeus starrte seinen Meister verständnislos an. <b> Was glaubt er eigentlich was ich mir da eingefangen haben! Natürlich werde ich… oh bei den Göttern! Ich werde…</b> Plötzlich verstummte Etelin und sah an ihm vorbei. „Was?!“ Keifte er ihn an und folgte seinem Blick. Ihm schauderte. <b> Oh nein! Nein, nicht der! Nein! Das ist unlogisch! Nein, es ist völlig Logisch! Der Tod folgt immer auf das Sterben! Verdammt! Das sollen meine letzten Gedanken sein?! Denk was anderes!</b>

Er dachte gar nichts mehr als er das Geräusch der Sense hörte. Er lief, doch er merkte schnell, dass dies irgendwie keinen Sinn ergab ausserdem war alles um ihn herum… anders. Er schaute sich um. Das Dorf war auf einmal belebt, die Bewohner, sie… sie lächelten teilweise. Selbst der Hund, welcher er als erstes gefunden hatte lief neben dem Jungen her. „Geister! Das sind Geister! Ich sehe Geister! Bei den Göttern ich Halluziniere!

Ja, kein Zweifel. Jetzt war ihm einiges klar. Er war Verrückt. Genau. Verrückt. Er sah Geister. GEISTER, ja gar den Tod! DEN TOD! Nein nein, er war nicht tot. Er war nur irregeworden. Ja irre. Vollkommen durchgedreht. Er hatte wohl zuviel stress gehabt. Ja so würde es sein. Einfach durchgedreht. Irre. Verrückt… ein bisschen überarbeitet. Mehr nicht. Bestimmt nicht… tot? <b> NEIN! Nicht tot…</b>

Der Tod!

Er stand noch immer da. Asmodeus legte seinen Kopf schief und winkte mit seiner milchigweissen Hand ab welcher er verwirrt betrachtete. Dann schüttelte er heftig den Kopf. „Oh ja klar! Ihr seid der wahrhaftige Tod! Natürlich! Wisst ihr was?! Ich halluziniere! Schon die ganze Zeit vermutlich, nicht wahr? In Wirklichkeit liege ich irgendwo in Adelmunds Haus… der hat mir bestimmt irgend ein Kraut eingetrichtert ja?! Ist es nicht so?“ Brabbelte er vor sich hin. „Ihr seid nicht echt ihr seid nur ein Produkt meiner Fanta…“ Er stockte als seine Augen etwas unfassbares fixierten und starrte völlig entsetzt auf… auf SEINEN Körper. „Oh bei den Göttern!“ Entfuhr es ihm. Er starrte an sich selbst herunter, sah wie weiss er war, wie er schimmerte.

<b> Wenn das eine Halluzination ist… dann… verdammt!</b>

Er starrte den Tod völlig entgeistert an ihm fiel beinahe die Kinnlade zu Boden so fassungslos war er. Er sah wie dieser seine Arme ausbreitete, doch Asmodeus rührte sich nicht sondern glotzte ihn nur an. „Ihr habt mich umgebracht!“ Faselte er.

<i>„Nun gut…ich denke wir haben einiges zu besprechen. Komm doch bitte mit…Etelin kocht ausgezeichneten Tee.“</i>

<b> TEEEEE?!?!?!?!?!??!?! Der hat mich doch nicht UMGEBRACHT damit ich so einen BESCHEUERTEN TEE trinke?! TEEE?! Ich fass es nicht TEE! Oooh nein, dass ist gut… jaaa ne ganz gute Halluzination! TEE häh?! Die haben mir Drogen gegeben! Drogen! Dämliche Drogen die mich von TEE träumen lassen!</b>

Er lachte irre vor sich hin. „Natürlich Meister Tod, ihr habt mich gerade zu euch auf einen verdammten TEE eingeladen! Herrlich. Was für eine Droge haben die mir nur eingeflösst?!“ Knurrte er. „Wisst ihr was?! Häh? Ich werde gar nichts tun! Ich werde einfach aufwachen! PHA! Da staunt ihr was?! Teee… der kann sich seinen Tee sonst wo hin stecken!“ Murmelte er irre vor sich her. „Toll, eine der grössten Fragen der Menschheit endet mit der Antwort, dass man nach dem Tod weiterexistiert um mit dem Tod TEE zu trinken?!“ Er grinste seltsam und lief völlig unsinnig im Zeug herum und brabbelte immer wieder was von wegen Tee vor sich her.

Er starrte den beiden Hinterher wie sie ins Haus verschwanden. Dann blickte er wieder zu seinem leblosen Körper. Langsam trat er näher. Es war definitiv er selbst der dort lag. „Wach auf! Du halluzinierst na los! Wach auf!“ Brüllte er den Körper an. Er wollte ihn/sich selbst wie auch immer – treten. Doch seine Füsse gingen durch den Körper hindurch. Verwirrt starrte er seinen Fuss an und konnte durch ihn hindurch auf den Boden sehen. „Das kann nicht sein!“

Der Geist des Medicuses legte sich hin, genau in der Position wie auch der Körper lag. Er schloss seine Augen und wartete einige Augenblicke ehe er sie wieder öffnete. Er hob seine Hand, welche immer noch durchsichtig war. „Verdammt!“ Fluchte er und richtete sich wieder auf. „Ihr könnt mich doch nicht einfach so hier liegen lassen!“ Brüllte er wütend ins Haus.

<b> Ich bin tot, ich brauche den Körper nicht mehr! NEIN ICH BIN NICHT TOT! Doch! Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Doooooch. Akzeptiere es endlich. Du bist tot ende der Diskussion. Oh bei den Göttern ich bin tot… aber warum sollte ich dann TEEE trinken? Was nützt mir das noch?</b>

Nur unwillig liess er seine sterblichen Überreste liegen und schritt leichtfüssig wie noch nie, ja fast schwebend zum Haus.

„JA ich glaube auch, dass wir EINIGES zu bereden haben zum Beispiel WAS ZUR HÖLLE HIER VORSICH GEHT!“ Brüllte er wütend ins Haus.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Sonntag 29. April 2007, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. Mai 2007, 10:33

@Asmodeus:

Als Asmodeus kurz nach dem Tod und Etelin das Haus betraten setzte sich der Tod gut gelaunt auf einen Stuhl und Etelin begann damit Tee zu kochen.

<i> „Setz dich Asmodeus. Du musst mir einiges erklären, schließlich hängt dein Leben davon ab!“</i>

Der Tod lachte und sprach dann weiter:

<i> „Du bist zwar jetzt tot, aber ich kann das auch wieder rückgängig machen. Als Nekromant muss man wissen wie es ist tot zu sein, sonst kann man sich nicht in die Toten hinein versetzen und mit Toten wirst du in deiner Lehre einiges zu tun haben, mein Lieber! Also:
Wenn du mir sagen kannst wie die Krankheit ausgebrochen ist, was man dagegen tun kann und…naja eigentlich alles darüber, dann wirst du wieder unter den Lebenden weilen. Obwohl ich dir sagen muss das das Dasein als Toter auch Vorteile hat, also überleg es dir lieber. Kannst du mir nicht alles darüber sagen wirst du tot bleiben und dann wars das mit deiner Nekrolehre.“</i>

Er lachte, nahm von Etelin die Tasse Tee und schaute Asmodeus erwartungsvoll an…soweit man sagen konnte das er ihn anschaute, Asmodeus hatte einfach das Gefühl die Blicke von Gevatter Tod zu spüren.

„Eigentlich ist es nichts anderes als eine Prüfung…jeder Nekromant stirbt einmal…das ist einfach so…ich war ja auch schon tot!“

meinte Etelin und trank an seinem Tee.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Asmodeus » Samstag 5. Mai 2007, 12:35

Er guckte noch einmal auf seinen Körper – der einfach mitten im Dorf lag. <b> Hoffentlich findet den keiner und schafft ihn fort – oder noch schlimmer verbrennt ihn einfach!</b>

Dachte er nervös. Andererseits. Wie bereits festgestellt – er war tot. Tote brauchten keine Körper die hatten ja diesen tollen weissen Schimmer.

Er grummelte etwas vor sich hin und trat dann nach einigen extrarunden ins Haus. Er fand es mehr als nur seltsam, dass der Tod auf einem Stuhl sass. Irgendwie passte es einfach nicht in sein Bild. Er hatte sich ihn immer als ewig Schwebende Figur vorgestellt und was besonders wichtig war – er hat ihn sich wirklich nur als Figur vorgestellt – als Symbol, nicht als wahrhafte Persönlichkeit.
Nun wurde er eines besseren belehrt.

<i>„Setz dich Asmodeus. Du musst mir einiges erklären, schließlich hängt dein Leben davon ab!“</i>

Für einen kurzen Moment dachte er ernsthaft, dass der Tod ein Verrückter war.
<b> ICH BIN TOT Hallo?! Wie kann denn mein LEBEN von dem abhängen? Dafür ist es doch jetzt ohnehin zu spät… oder doch nicht? Wie kann ich tot und eben doch nicht tot sein?! Ah verdammt, ich kann nicht so Abstrakt denken! Warum tust du es denn die ganze Zeit? Ach ruhe! Kann ich nicht mal im Tod normal denken?! Nein. Vielleicht weil ich nicht richtig tot bin? Jetzt geht das schon wieder los! </b>

<i>Du bist zwar jetzt tot, aber ich kann das auch wieder rückgängig machen.</i>
<b>Also doch! Ich kann wieder leben?!</b>

Zum ersten mal atmete er erleichtert auf.
Da musste er daran zurückdenken, was das Buch der Toten über ihn gesagt hatte. Eigentlich müsste er schon längst ins Totenreich übergetreten sein. Er lebte nur dank dem Dämon… und das stimmte auch. Ihm schauderte bei dem Gedanken, eigentlich schon längst tot sein zu müssen. Na ja nun war er es ja...

Er hörte seinem Meister aufmerksam zu. Schliesslich hing sein Leben oder Wiederbeleben oder seine Auferstehung oder seine Enttotisierung oder wie immer man das nennen sollte, davon ab.

Er schluckte leer bei den Worten seines Meisters.

<b> Welchen Vorteil soll der Tod schon bringen bitteschön?! Dass ich 24 Stunden über 7 Tage die Woche Zeit habe um TEE zu trinken?!?! Nie mehr Angst haben zu müssen, dass ich krank werde?</b>

Nun wurde es aber ernst, als es um die Krankheit ging. Angestrengt dachte Asmodeus nach, bevor er antwortete. Er wollte nichts vergessen. In seinem Inneren Auge liess er die Erlebnisse wie einen Film vor sich abspielen. Wie er mit Lumina ins Dorf ritt…

<b> – bei den Göttern Lumina! Hoffentlich ist sie nicht…</b> „Ou mist.“ Murmelte er leise und versuchte sich wieder zu konzentrieren.

„Gut.“ Sagte er schliesslich ernst und so ruhig wie möglich. <b> Systematisch vorgehen, kein durcheinander machen! Stell dir vor du müsstest einen Patienten deinem Chefarzt vorstellen… - toll Chefarzt Tod der die Krankheit erfunden hat…</b>

„Woher die Krankheit stammt, darüber kann ich bisher nur Vermutungen aufstellen. Die Quelle müsste bei einem Mann liegen, welche die Krankheit eingeschleppt hat, er liegt im Dorf begraben. Ich müsste ihn wohl exhumieren und genauer untersuchen. Na ja, soviel kann ich zur irdischen Herkunft dieser Krankheit sagen. Erfunden habt… ihr sie ja.“ Fügte er unsicher hinzu.

„Offensichtlich handelt es sich bei dieser Erkrankung um einen Parasitenbefall. Schwarze Würmer – welche in den Körper und in die Organe eindringen und sich dort einnisten, sie vermehren sich unglaublich schnell, so dass innert weniger Stunden der ganze Körper befallen sein kann.
Die Würmer treten zum Beispiel in Form von Auswurf beim Husten aus dem Körper aus und sind hoch ansteckend. Vermutlich reicht es sogar schon, wenn man mit den Eiern dieser Mistviecher in Kontakt kommt um infiziert zu werden.“ Er dachte nach.

„Sehr charakteristisch für diese Krankheit ist die rasche Verschlechterung des Allgemeinzustandes und dem raschen Eintreten des Todes, es kommt zu Husten, Fieber, starker Durchfall und heftiges Erbrechen – im späteren Stadium auch das Erbrechen der Würmer in Form von schwarzem Schleim, Schmerzen im gesamten Körper, die Haut wird kalt, Puls ist stark erhöht.
Schliesslich folgt der Kreislaufzusammenbruch bis schliesslich die Lungen durch den befall der Würmer kollabiert – was sich durch die Schwarzfärbung des Rückens zeigt. Der Betroffene bekommt ungenügend Sauerstoff, wird zyanotisch und erstickt schliesslich.
Die Erstickung kann auch erfolgen, wenn der Infizierte sich nicht mehr aus eigener Kraft beim Erbrechen drehen kann.“

Er versuchte so sachlich wie möglich zu bleiben. Was ihm nicht sonderlich leicht viel, diese Krankheit war schlicht und ergreifend grässlich und er erzählte gerade dem Erfinder davon. Er war nervös und mahnte sich selbst zur Ruhe.

„Was die Therapiemöglichkeiten betrifft. So denke ich ist es sinnvoll die Krankheit in zwei Stadien zu gliedern. Erstes Stadium: Der Mensch ist nur mit den Bakterien der Würmer befallen. Die einzige mögliche Therapie die ich vermuten kann ist eine Mischung zwischen: Weide, Hagebutte, Melisse und Löwenzahn… doch ich bin nicht mehr dazu gekommen um zu sehen ob die Kräuter tatsächlich wirken, da ich ja…“ Er hielt Inne. Die nächsten Worte klangen mehr als nur zerknirscht. „… dummerweise gestorben bin.“ Murmelte er.
„Die Würmer scheinen Lichtempfindlich zu sein, damit lässt sich die Krankheit vielleicht etwas verlangsamen aber nicht verhindern. Ich weiss nicht, ob auch schon die Bakterien Lichtempfindlich sind.

Für das zweite Stadium wo also schon ein Wurmbefall vorliegt kenne ich kein Heilmittel und keine wirksame Therapie. Vielleicht hilft hier auch die Kräutermixtur, doch dass müsste ich erst austesten.

<b> Tja was gibt es sonst noch darüber zu sagen, ausser dass diese Krankheit völlig krank war?</b>

„Durch die Hohe Ansteckungsgefahr, verbreitet sich die Krankheit seuchenhaft. Ausserdem befällt sie sowohl Menschen wie auch Tiere. Männer wie Frauen, Alte wie auch Kinder sind gleichermassen betroffen. Offensichtlich findet der menschliche Organismus keine Möglichkeit um den Parasit zu bekämpfen.“ Er schwieg liess seine Worte wirken und dachte noch einmal über das gesagte nach. Er hoffte er hatte alles erzählt was der Tod von ihm wissen wollte.

„Das ist alles was ich euch dazu sagen kann.“ Meinte er schliesslich und spürte den inneren Druck, welchen er mit diesem Satz provozierte. Damit hatte er nämlich sein Schicksal besiegelt und er konnte nicht sagen ob es nun Leben oder Tod für ihn hiess. Unsicher schaute er zu Etelin rüber, versuchte von seinem Gesicht eine Reaktion abzulesen. <b> Toll, du versuchst eine Emotion von Etelin zu erhaschen?! Von einem Lich?</b>

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