Schneetreiben

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Sarin Kasani
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 19. Juni 2021, 15:51

"Moment... da kann ich helfen."
"Wirklich? Ich dachte, du brauchst noch Zeit."

Sarin schüttelte schmunzelnd den Kopf und in der Geste lag ein unausgesprochenes: 'Doch nicht sooo.' Ihre kleinen Missverständnisse begannen ihr ein wenig...Spaß?...zu bereiten? War das möglich? Vielleicht mit Humor? Würde es Castus schaffen ihr Übermaß an Schamhaftigkeit durch seine Schamlosigkeit zu mildern und mit einem Schmunzeln zu etwas verwandeln, mit dem sie umgehen konnte? Er grinste breiter und legte eine Hand an die Verschnürung seiner Hose. Langsam zupfte er daran.
Oh..., jetzt wird’s spannend...Oh!
Jede Bewegung, jedes weitere Lösen des Bandes glich einem erotischen Tanz und Sarins kreative Schneiderseele fand wieder einen Vergleich aus ihrem langen züchtigem Leben, das wohl doch seine kleinen erotischen Momente gehabt hatte. Sie hatte mal für eine der Palasttänzerinnen ein Kleid entworfen, dass einzig aus Schleiern bestand. Je nach dem an welchem man zog, löste sich langsam das Kleid in Wohlgefallen auf. Die Tänzerin hatte ihr den Auftrag und den Wunsch erklärt, in den Männeraugen das Verlangen zu wecken, wie beim Entfalten einer Blume. Blatt für Blatt, bis der Kelch des süßen Nektars offen da lag... ihre Worte, nicht Sarins. Das zu entwerfen hatte Sarin einiges abverlangt, sie gefordert auf eine Weise, die für sie unbekannt war, ...aber wie Castus gerade seine Hose öffnete, das war um einiges härter! Um nicht zu sagen: Steinhart! Der Anblick seines Turms so aus der Nähe, nicht wie aus der sicheren Ferne, als sie ihm die Decke nach ihrer gemeinsamen Nacht weg gezogen hatte, war noch um einiges imposanter als sie erwartet hatte! Ihre Augen weiteten sich. Vollkommen fasziniert sah sie an ihm hinunter und betrachtet jedes Detail, neigte sogar leicht den Kopf, mal in die eine, mal in die andere Richtung. Unbemerkt öffneten sich dabei ihre Lippen und ihr Zungenspitze spielte mit der oberen glatten Zahnkante, wie sie es immer tat, wenn sie sich konzentrierte, etwas entwarf, oder studierte. Sarin war ein taktil lernendes Wesen. Sie berührte die Stoffe, fühlte ihre Strukturen, also zuckten ihre Finger unbewusst, streckten sich nach vorne...
"Hilf mir, wann immer du magst"
, raunte Castus und legte selbst Hand an. Sarins Finger schlossen sich wieder in selben Moment wo seine sich um die Gänze des Turmes legten, als wollte er seine Größe erfassen. Hätte er nichts gesagt, vielleicht hätte sie nicht nachdedacht und eine Berührung gewagt. Aber mit Maßen kannte sie sich gut aus und sein Turm wurde gerade ausgiebig mit den Augen vermessen und ihre Finger zählten gut zwei Hand breit. Ihrem prüfenden Blick nach...
Huch, er ist ganz schön groß... und er wächst noch seit dem er aus der Hose raus ist.
Sie traute sich jedoch nicht, seiner Einladung zu folgen, jedoch ihre Finger spiegelten seine Bewegungen im Kleinen. Ihre Finger zuckten und ihr Handgelenk ahmte seine Bewegungen nach, rhythmisch und gleichmäßig, wussten aber nicht so recht wohin mit sich, begannen zu zittern, hielten ja noch das Tuch... Seine Atmung passte sich dieser Bewegung an... Ihre Atmung tat es der seinen gleich, da der Anblick ihre Erregtheit noch um einiges streigerte und dann ... landete das kleine, rote Dreieck auf dem Tautropfen seines Dachs, das nun wie eine Mütze bedeckt wurde. Castus stutzte. Er blickte auf den Hauch von Stoff hinab, dann empor und in Sarins Gesicht.
"Äh ... soll ich das anziehen? Ist das deine Unterwäsche? Wie winzig!"
Sie errötete. Was hatte sie da nur gemacht? Warum hatte sie sie gleich noch ausgezogen...?
Vielleicht war das doch keine so gute Idee... Ach ja...Spritzschutz.
Er griff danach, hob das Höschen zu seinem Gesicht.
Äh...nicht anheben... das soll doch...
Sarin blinzelte und hatte gerade Mühe die Zähne auseinander zu bekommen. Ihre Stimme versagte und nur ein Pipsen kam kurz heraus.
"Ohja, das ist ja entsetzlich klein! Kein Wunder, dass du so fr..."
Zum zweiten Mal verstummte er. Dafür zuckte es munter in seinem Schritt.
Huch?... Der Turm...er bewegt sich...von selbst!
Er schnupperte, presste den Stoff schließlich ganz dicht unter seine Nase. Dann umfasste er mit der anderen Hand sich selbst und setzte seine Suche nach Erleichterung fort.
Er scheint meinen Duft zu mögen.
, durchzuckte es ihre Gedanken und sandten ihr einen wohligen Schauer über die Haut. Sarin wurde bei dem Anblick merkwürdig heiß und überlegte kurz, ob er nicht doch heimlich seine Flammen unter ihrem Schoß einsetzte. Castus' Blick war längst verklärt. Er stöhnte und bewegte auch seinen übrigen Körper immer unruhiger, was das auf seinen Schenkeln-Sitzen auch nicht leichter machte. Jede Bewegung schickte einen Reiz in ihren Schoß, als fände er dort ein Echo. Sie musste sich etwas Abstand verschaffen und hob ihren Hintern ein kleines Stück, was ihm dann auch wieder mehr Platz ermöglichte und ließ sich ein bisschen zur Seite gleiten.
"... Sag mal, du ... warst ganz tief in mir..."
"Wär ich gern"

Wieder erntete er dieses errötende Kopfschütteln alla: 'Das mein ich nicht.' Ihre Mundwinkel kräuselten sich. Seine Missverständnisse begannen sie auf eine Art zu necken, die ihr durchaus gefiel. In der halb aufgerichteten Postion konnte sie sich aber nicht lange halten, also setzte sie sich wieder, nur dieses Mal halt mit ihrer Mitte auf seinen Oberschenkel kurz oberhalb des Knies, während sie den anderen Schenkel über ihm abspreizte.
"... hast in mir gelesen..."
"Ach so meinst du das ... ja ... ein wenig ... ouh ... ich möchte jede Faser deines Körpers lesen."
"Du weißt von meinem Fluch."
"Du hast vorhin selbst erwähnt, dass du verflucht bist."

Hab ich das?
Das hatte sie tatsächlich. Sie hatte ihm ihre gesellschaftliche Erziehung offengelegt und auch erwähnt, dass ein Fluch auf ihr läge, doch irgendwie funktionierte ihr Kopf nicht mehr ganz richtig. Woran das wohl lag? Aber ja, sie hatte es gesagt. Castus bewies nun, dass er wohl viel von ihr lesen konnte, aber auch längst nicht alles. Denn er fragte:
"Welcher Fluch lastet auf dir? Soll ich ihn ... dir austreiben?"
Er kicherte auf, ob seines Scherzes und ihr kleines wildes nacktes 'Ich' auf ihrer Schulter klatschte vor Freude in die Hände, lachte und spreizte die Beine. Dieser Teil von ihr verstand den Scherz durchaus, doch das andere kleine 'Ich' reagierte etwas anderes, wenn auch unerwartet freudig.
*Oh ja bitte!*
'WAS?'
'Kleinundwillig' wäre faaast von Sarins Schulter und vom Glauben ab-gefallen.
'Das ich das mal erleben würde, dass wir einer Meinung sind!'
*Ist doch gut. Endlich hat sie jemanden gefunden der keine Angst vor ihr hat.*
'Hm...und das beruht sogar auf Gegenseitigkeit. Einen Dämon...'
*Halbdämon*
, korrigierte Brautkleid-ich.
'Gut – Halbdämon zu reiten, dazu gehört auch eine große Portion Furchtlosigkeit.'
*Wir reiten nicht...wir schauen nur zu.*
Dann stöhnte Castus in die stille Konversation von Sarins Unterbewusstsein hinein und reckte sein Becken etwas in die Höhe, so dass Sarins Aussicht auf seine Manneskraft nur besser wurde. Der Duft ihres Höschens an seiner Nase musste etwas bewirken, das sein Turmdach verdunkeln ließ, auch sein Schaft, den sie zwischen seinen Fingern und den Auf- und Ab-Bewegungen sehen konnte, wurde dunkler. Aber nach wie vor versuchte der Blauschopf zuzuhören.
Sein Gesicht... er wirkt so... angestrengt...so ernst...
'Tapfer! Halt durch! Du schaffst das!'
*Er ist so lieb. Sogar jetzt ist er ganz bei ihr, hört ihr zu...*
Doch langsam näherte er sich einem Zustand an, in dem der Verstand den eigenen Trieben vollends wich. Seine Handgriffe wurden ebenfalls etwas grobmotorischer, dafür schienen sie an Druck und Geschwindigkeit zuzunehmen. Sarins Schoß reagierte auf das zunehmende Wackeln unter sich. Ihr Becken still zu halten war fast unmöglich.
Bei Manthala, das ist wirklich wie in meinem Traum... ob ich...wie gern ich ihn mal anf...
"Wünsche..."
, brachte er gepresst hervor.
"Dich wünsch ich mir. Zeit ... mit dir ... in dir ... ouh ... OUH!"
..in... oh...OOhhh!
Da brach es aus ihm heraus.
Was passiert hier?
Sein Oberschenkel spannte sich an, wurde hart und drückte sich fest von unten gegen sie. Der ganze Mann war eine gespannte Sehne. Sarin riss ihre Augen weit auf. Als Echo auf den körperlichen Reiz, seine klaren ehrlichen Worte und auf den Anblick hin, zog sich Sarins Innerstes um ...NICHTS!... zusammen. Dass sie dort unten so viel Muskeln und Nerven besaß, war ihr gar nicht so richtig bewusst gewesen, oder dass ihr da etwas fehlte. Die Leere wurde schrecklich bewusst und wollte gefüllt werden. Bilder ihrer Träume und der Realität begannen sich in ihrem Kopf zu überlagern. Sie wusste theoretisch, wo was hingehörte, hatte eine Vorstellung davon, wie es gehen könnte...und sie müsste sich nur dieser verdammten Leggins entledigen...oder wenn die Naht riss? Verdammt, dass sie so eine gute Schneiderin war! Diese Naht würde nie reißen!
Sie griff sich aus einem Instinkt heraus zwischen die Beine und presste kurz und kraftvoll gegen den kleinen Knoten, der sich fast grausam hart anfühlte. Castus bei seinem Höhepunkt zu beobachten brachte sie fast um den Verstand. Sie musste etwas unternehmen um selbst nicht mit davon getragen zu werden. Sie wimmerte kurz leise auf. Der kleine Schmerzreiz reichte aus, um sie wieder etwas Fassung gewinnen zu lassen. Schwer atmend kam sie zu einem Hauch Ruhe und blickte an ihnen beiden runter. Spritzer milchiger Spinnenseide …
*Castusseide!*
'Da geb ich dir Recht.'
...sprenkelten ihre Kleidung. Der angedachte Spritzschutz war nicht für das eingesetzt worden, für was er gedacht war. Ein bisschen war daneben gegangen. Ein größerer Klecks hing zwischen ihr und dem jungen Mann auf dessen Schenkel und klebte ein wenig an Sarins Knie. Wärme drang von dort aus zu ihrer Haut durch. Ohne darüber nachzudenken, berührte sie die heiße Stelle und ihre Finger kosteten die seidige Konsistenz der cremigen Flüssigkeit. Reibend hob Sarin ihre Finger und betrachtete den Schimmer.
...wie Perlmutt...das man in süßem Holunderblütensirup aufgelöst hat...
Vielleicht war es ganz gut, dass ihr analysierendes Gehirn wieder arbeitete...vielleicht auch nicht, denn von dem Gedanken ausgelöst, näherten sich ihre Finger ihrem Gesicht. Sie atmete lang ein und leckte dann mit ihrer kleinen rosa Zungenspitze kurz über ihren glänzenden Finger.
...interessant...
Castus war zufrieden am Stamm der Weide zurück gesunken und hatte die Lider über die glitzernden Galaxien in seinen Augen geschlossen. Ein Lächeln, wie Sarin es noch nicht an ihm gesehen hatte, zierte seine Lippen. Was immer er sich wünschte, schien sich erfüllt zu haben. Sarins Mundwinkel hoben sich. Ihn so zu sehen entfachte den Wunsch immer wieder dieses Lächeln ernten zu wollen.
*So einfach kann sie ihn glücklich machen.*
'...und musste nicht mal viel zu tun.'
Er sieht so glücklich aus...so entspannt...
Sarin genoss den Moment der Stille. Nur ihr Blick wanderte wieder zu seinem Turm und sie bemerkte, dass er langsam an Härte verlor, sich zur Seite neigte und gegen ihre Hand rutschte, die wieder auf ihrem Knie ruhte. Das runde Turmdach stupste leicht gegen sie und Sarin biss sich auf die Lippen.
Soll ich...?
Sie schmulte zu seinem entspannten Gesicht hoch, den geschlossenen Augen und begann dann vorsichtig, die Reste seiner Glückseligkeit mit ihrem Höschen zu säubern. Das sie IHN dafür auch mal kurz anfassen musste... nun ja... das gehörte zum Experiment dazu.
'Was für ein Experiment?'
*Na das, in dem wir herausfinden wollten, ob Traum und Realität Parallelen aufweisen.*
'Hm...hatte ich GLATT vergessen.'
...glatt...wie Seide über warmen Stahl gespannt...ok...weichen Stahl...
Sie musste das Höschen ohnehin waschen, also konnte es auch als Putzlappen herhalten. Den Fleck an ihrem Knie würde niemand sehen, solange sie ihren Mantel anbehielt und die Flecken auf dem Mantel waren auf der glatten Oberfläche gut zu entfernen. Seine Hose hatte auch ein bisschen was abbekommen, aber auch er trug einen Mantel. Sarin putzte alles so gut es ging, mit sehr viel Hingabe und sehr vorsichtig, wandte sich dann ab und wusch dann das Höschen im Schnee aus. Dann ging es kühler weiter, bis alles sauber war. Erstaunlich war, dass dabei nicht mal ihre Hände wirklich zu frieren anfingen, so viel Wärme hatte sie noch in sich. Zum Schluss wusch sie noch einmal das kleine rote Dreieck, wrang es gründlich aus und steckte es dann wieder ein. Seide trocknete schnell. Die kleinen gewöhnlichen Handlungen brachten sie langsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Das hatte auch den Nachteil, dass sie wieder anfing zu denken.
...Was mach ich hier eigentlich?... Was genau hab ich gemacht? Hab ich was gemacht? Was hat Cas gemacht? Ich... Eigentlich...ist ja nicht all zu viel passiert, ...und doch fühlt es sie nach SO viel an! Ist das so? Muss das so sein, wenn man... wenn man was? Bin ich verliebt? Ich bin... Was sind wir jetzt? Sind wir ein Paar? Freunde? Mehr als das? Was bin ich für ihn? Eine Freundin die ihm dabei zusehen darf, wenn er sich ...erleichtert? Ach du meine... aber es hat sich nicht falsch angefühlt! So gar nicht! Erstaunlich. Ist das falsch? ER meinte, er will keine Einigungen...es soll sich entwickeln und er will... er ...Er wünscht sich mich. Manthala! MICH?! Kann das wahr sein, oder träume ich das alles nur? Zwick mich mal jemand, wenn das wahr ist!...
„Autsch.“
Sarin hatte sich gerade erheben und wider neben ihn setzen wollen, dabei stützte sie sich ungeschickt auf der Wurzel der Weide ab und handelte sich prompt einen Splitter ein. Sofort saß sie wieder halb auf seinem Schoß, steckte sie den Finger in den Mund und nagte vorsichtig daran um den Übeltäter wieder heraus zu bekommen. Ihre Hände waren es gewohnt gestochen zu werden, aber unangenehm war es trotzdem. Trotzdem rasten ihre Gedanken weiter, weiteten sich und nahmen auch wieder ihre Umwelt wahr:
Was soll ich Mall hierzu sagen? Wird sie böse sein?...oder Dhan...oh...Ian?!... Cas hat mich ihn einfach vergessen lassen! Wie... wie geht sowas?! Das ist alles so ...verrückt! Bin ich verrückt? Wie wird er reagieren? Wird es...wird es ihm weh tun? Ich will doch niemandem weh tun! Ich bin furchtbar! Eben red ich noch mit Dhan, dass er ...oh...dass er Ian erklären soll, dass ich noch warten muss und dann geh ich mit Cas knutschen und ...und...zugucken wie er sich erleichtert?!? Ich bin furchtbar! Das ...das kann nicht gut ausgehen! Das... ist das schon wieder der Fluch? Nur etwas anders als sonst? Gibt mir der Fluch ZWEI Männer auf einmal damit ich KEINEN glücklich machen kann?
Ihre Gedanken begannen sich definitiv in eine falsche Richtung zu drehen. Sorgen zeichneten sich hinter ihrer Stirn ab und ließen sie nervös werden.
Sollte ich Cas bitten, das hier... uns... zu verschweigen?...Vorerst, bis ich mir klarer...aber das fühlt sich nicht richtig an. Das ist auch falsch! Das hat er nicht verdient! Was machen die Heldinnen in den Romanen in so einer Situation? ...hm... von einer Brücke springen und im Fug von einem Drachen gefressen werden. Dramatisches Ende. Auch keine gute Lösung.
Immer häufiger begann ihr Blick in Richtung des Lagers zu huschen, wo die Anderen waren. Sarin wusste nicht, ob nur Minuten, Stunden oder Tage vergangen waren, seit dem sie Zuflucht unter der Weidenzweigen gefunden hatten. Unvermittelt fragte sie:
„Cas... sag mal. Stört es dich eigentlich nicht, dass ...ähm... andere Männer bei mir lagen...bzw. gern liegen würden? Also... ich meine... zum Beispiel... Ian... Iryan, er meinte, er würde gern 'deinen Platz' einnehmen und meine Säfte... äh...*schluck* nicht so wichtig.“
Der Klos in ihrem Hals wurde übermächtig, trotzdem musste es einfach heraus:
„Bist du... eifersüchtig?“
Ich wäre es...
, gestand sie sich kleinlaut ein. Im Hintergrund posaunte sofort ihr wildes 'Ich' los.
'Wir müssten ihm dann leider das Hirn raus vögeln, wenn auch nur eine Andere an ihm Interesse zeigen würde! Damit er nicht mal an sowas denken kann!'
*Als wenn wir das könnten! Pah! Das du gleich wieder so übertreiben musst! Aber.. ja, schön wäre es nicht, wenn er mit seiner Gabe eine andere küssen würde um zum Beisp... das würde uns das Herz brechen! Wir sind ...verlassen, verflucht allein zu bleiben...*
'Eifersucht kann aber ganz effektiv sein...'
*Nein, sie ist nicht schön. Sie tut immer nur weh.*
'Aber es bedeutet auch, dass sie ihn jetzt schon sehr sehr sehr mag... '
*Sie liebt ihn.*
'Aber was ist mit Ian, den liebt sie auch noch...ein wenig...Was wenn er wieder mehr Raum in ihrem Herzen will? Oder was machen wir wenn Castus NICHT eifersüchtig ist?'
*Wie?*
'Nen flotten Dreier?'
'Brautkleid-Ich' fiel allein schon bei der Erwähnung theatralisch in Ohnmacht und verpuffte. 'Wildes-Ich' rieb sich grinsend die Hände, schlug die schlanken nackten Beine übereinander und flötete eine leise Melodie.
'Endlich freie Bahn.'
Sarin rieb sich kurz die linke Schulter, die sich plötzlich schwerer als die andere anfühlte.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Samstag 26. Juni 2021, 19:05

Ob man Sarin nach diesem Erlebnis noch als unschuldig bezeichnen konnte? Sie hatte sich nicht mit Castus vereint, doch sündiger hätte ihre gemeinsame Zeit unter dem Weidenbaum kaum sein können. Und der Halbdämon selbst? Strahlte da der düstere Part seiner Gene hindurch, welcher nicht ganz so unschuldig war wie man es seinem Wesen zusprach? Er hatte sich geliebt, vor Sarin und mit ihrem Duft in der Nase. Ungeniert hatte er sich seinen Trieben hingegeben! Aber war nicht gerade ein solches Handeln das Unschuldigste auf der Welt? Man stillte seine Bedürfnisse und das auf eine Weise, die andere ansteckte. Sarin hatte er erreicht. Sie musste feststellen, dass der kleine Klecks Castusseide nicht die einzige Feuchtigkeit war, die nun an seinem Bein klebte. Oberhalb des Knies war ein weiterer Fleck entstanden, nicht so seidig, aber gewiss würde er noch intensiver duften als Sarins Höschen. Sie hatte ihn markiert und er sie, wenn auch eher zufällig und nur an der Spitze ihres Knies. Doch was Castus hier wirklich geschaffen hatte, ließ sich ohnehin nicht sehen, nicht greifen. Sarin allein fühlte es, tief in ihrem Innern. Es hinterließ eine Hitze, eine Sehnsucht, kalte Schauer, Gänsehaut und den Wunsch, sich doch nicht der eigens auferlegten Frist von 29 Tagen zu unterwerfen. Viel lieber hätte sie sich sofort unter Castus geworfen, um noch einmal seine ansteigende Atmung zu hören, sein angespanntes Gesicht kurz vor dem erlösenden Moment zu sehen ... ihn zu spüren ...
Die Erfahrung brannte sich tiefer in ihren Geist als es die haraxischen Flammen je gekonnt hätten. Sie hinterließ dabei eine Spur aus Sehnsucht und Verwirrung. Sarin musste dagegen ankämpfen, um nicht wie ein kümmerliches Pflänzchen zu vergehen, das man gut gemeint mit zu viel Wasser übergossen hatte. Sie sehnte sich nach dem Wasser, hatte aber das Gefühl, gerade darin zu ertrinken. So kämpfte und strampelte sie gegen die Wellen an, konnte jedoch nicht verhindern, dabei auch einiges an Wasser zu schlucken. Es war ein Konflikt, für den sie noch keine Lösung fand. Definitiv nicht in den nächsten 29 Tagen. Selbst wenn sie sich diszipliniert jeglichem Turm entzöge, so war sie selbst es, die weiterhin aus Neugier Situationen zum Experimentieren suchte. So auch jetzt, da sie unter dem Vorwand, Castus zu säubern, nach ihrem Höschen griff. Er überließ es ihr ohne jegliche Gegenwehr. Der Halbdämon schwelgte noch im Nachklang seines Orgasmus dahin, unfähig mehr als das zu tun. Einzig an seiner empfindlichsten Stelle schien er momentan in der Lage zu sein, Reize aufzunehmen. Der Grund war simpel: Sein kippender Turm sorgte für Überreizung. Jede Berührung und war sie noch so gering, ließ den übrigen Körper entweder leicht zusammenzucken, bescherte ihm eine Gänsehaut oder sorgte dafür, dass Castus genüsslich aufstöhnte oder schmatzte. Er ließ sich säubern, denn es fühlte sich unsagbar gut an. Sarin erhielt so Gelegenheit, ein wenig die männliche Anatomie zu erkunden. Ihre Hände wirkten so winzig! Castus hatte sich selbst gänzlich umfassen können. Zwischen Sarins Fingern und dem Höschen sah dies anders aus. Da wirkte der Turm, wenn auch weicher und krumm nun, immer noch mächtig imposant. Sie hatte ihn nun in fast allen Stadien gesehen. Nur in seiner festen Form würde er überhaupt für ihre ... Zwecke der Forschung dienlich sein. Wenn sie das Bildnis der Erinnerung mit jenen aus ihrem Traum verglich, so nahm Castus dort den üblichen Durchschnitt ein. Er musste nichts verstecken, aber Iryan käme beim Größenvergleich sicher besser davon. Vorausgesetzt, ihr Traum stimmte mit der Realität überein. Ob sie mal nachsehen sollte? Aber würde der liebenswerte Blauschopf etwas dagegen haben?
Ehe sie noch intensiver darüber nachdenken und das Thema vielleicht noch mehr zerdenken konnte, sprudelte es aus ihr heraus, ähnlich wie Castus cremige Seide, von der sie ihn und sich nun gereinigt hatte. Sie musste es wissen, um sich selbst Gewissheit zu verschaffen. Sie musste wissen, in welcher Beziehung sie nun zu Castus stand, was er darüber dachte und ob es dadurch unmöglich würde, an anderer Stelle ... bei anderen Männern ... mit Iryan ... zu ... "forschen".
So stammelte sie halb ihre Frage zusammen, welche ihr mehr unter den Nägeln brannte als der eben noch eingefangene Splitter. Sie gestand, wie Iryan von ihr dachte und was der Dunkelelf sich wünschte. Als sie dabei darauf zu sprechen kam, dass er den Platz des Halbdämons am liebsten einnehmen würde, öffnete Castus endlich wieder die Augen. Er lächelte nicht, schaute zunächst irgendwie überrascht. Dann wandelte sich seine Mimik in Nachdenklichkeit, so dass aus dem sonst so fröhlichen Gesicht ein junger, ernster Mann Sarin entgegen schaute.
"Er will meinen Platz einnehmen?", fragte er nach, ohne Wertung in seine Stimme zu legen. Sarin konnte nicht schlussfolgern, ob es ihm gefiel oder sie gleich auf vollkommene Ablehnung stoßen würde. Wie fühlte er mit dieser neuen Erkenntnis?
"Bist du ... eifersüchtig?"
"Eifersüchtig ... hm..." Castus wiederholte das Wort in derselben nachdenklichen Tonlage. Er rieb sich das Kinn, strich über den nun wieder nahezu unsichtbaren Bartflaum. Sarin saß wieder zu weit weg, um ihn erkennen zu können. Dann strahlte ihr das frohe Gemüt des anderen entgegen, so wie sie ihn kannte. Entwaffnend, voller Charme.
"Warum sollte ich das sein? Hier geht es doch nur darum, dass du glücklich bist. Wenn Iryan dies schafft, indem er meinen Platz einnähme, dann ist das doch wundervoll!" Wahrscheinlich würde Castus ihm sogar noch eine helfende Hand reichen oder ihm einen Ratschlag geben, was zu tun wäre, damit Sarin unter seinen starken Lenden dahin schmolz. Dieser furchtbar selbstlose Junge!
Er senkte den Kopf etwas, schlug dabei die Augen nieder und schmunzelte in sich hinein. "...vielleicht ein bisschen eifersüchtig...", murmelte er. Sarin konnte es verstehen, wenngleich die Worte nicht direkt an sie gerichtet waren. Dann schaute er auf. "Wirst du so viel Zeit wie möglich mit mir verbringen, bis ein anderer meinen Platz einnimmt? Ich verliebe mich nämlich anscheinend und würde das Gefühl gern genießen - mit dir zusammen." Offen, schamlos, unschuldig. Er würde ihr sagen, wenn er wirklich ein Problem mit anderen Liebschaften hätte ... oder?
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 27. Juni 2021, 11:01

Sie hatte es angesprochen. Sie hatte ihre Gedankenexperimente in eine gestammelte verbale Form gepresst und im selben Augenblick, da die Worte sie verlassen hatten, geriet sie in Panik.
War das allein schon ein Fehler? Was wenn er mich jetzt von sich stößt...
Die unbewusste Angst des zu früh verlassenen Kindes, die tief in ihr wohnte, griff hart zu, legte ihre kalten Hände um ihre Kehle und drückte zu. Ängstlich beobachtete Sarin sein Gesicht und einzig die Tatsache, dass sie irgendwie wusste, dass er sie nie belügen würde, tröstete ihr bibberndes Herz.
Dann wandelte sich Castus Mimik in Nachdenklichkeit, so dass aus dem sonst so fröhlichen Gesicht ein junger, ernster Mann Sarin entgegen schaute. Das stand ihm aber sehr gut und Sarin war versucht ihre Hand erneut zu seinem Kinn zu heben.
"Er will meinen Platz einnehmen?"
, fragte er nach, ohne Wertung in seine Stimme zu legen. Sarin konnte nicht schlussfolgern, ob es ihm gefiel oder sie gleich auf vollkommene Ablehnung stoßen würde. Wie fühlte er mit dieser neuen Erkenntnis? Es war als probierte er das neue Gefühl aus wie eine Hose, die man anprobierte und prüfte ob sie auch zu einem passte, nirgends zwickte und gut saß. Sie half ein wenig nach damit er ein Wort für diese Emotion bekam.
"Bist du ... eifersüchtig?"
"Eifersüchtig ... hm..."

Castus wiederholte das Wort in derselben nachdenklichen Tonlage. Dann strahlte ihr das frohe Gemüt des anderen entgegen, so wie sie ihn kannte. Entwaffnend, voller Charme.
???
"Warum sollte ich das sein?“
Vielleicht ist er auch einfach nur stolz, dass er einen Platz an meiner Seite hat...???
„Hier geht es doch nur darum, dass du glücklich bist. Wenn Iryan dies schafft, indem er meinen Platz einnähme, dann ist das doch wundervoll!"
In Sarin wurde es still. Sie schluckte... dann brach die Welle aus Selbstzweifeln über ihr zusammen.
Es ...es ihm egal...ich bin ihm egal...so muss es sein...so war es immer... Es geht ihm einzig darum mich glücklich zu machen, nicht was er dabei fühlt. Es ist ein Trieb. Er kennt nur seine eigene 'Liebe', bzw. das Bedürfnis sich zu paaren, sich zu erleichtern und denkt, wenn er mir das gibt... diesen Wunsch erfüllt bin ich glücklich. Er hatte keine sich liebenden Eltern, die es ihm vorgelebt haben... wie schön Liebe sein kann... Wahrscheinlich würde er Ian sogar noch eine helfende Hand reichen oder ihm einen Ratschlag geben, was zu tun wäre, damit ich unter seinen starken Lenden dahin schmelze.... Dieser ...furchtbar selbstlose ….Junge! ER hätte kein Problem damit... Ich bin es, die...moralisch denkt!
Er senkte den Kopf etwas, schlug dabei die Augen nieder und schmunzelte in sich hinein.
"...vielleicht ein bisschen eifersüchtig..."
, murmelte er.
Was?...Wie? ...also doch?...aber... Moment... ich... liege ich falsch?
Sarin konnte es verstehen, wenngleich die Worte nicht direkt an sie gerichtet waren. Dann schaute er auf.
"Wirst du so viel Zeit wie möglich mit mir verbringen, bis ein anderer meinen Platz einnimmt?...“
Was hab ich getan?! Jetzt denkt er bestimmt, dass ich ihn schnellstmöglich ersetzen will...
„... Ich verliebe mich nämlich anscheinend ...“
Etwas knackte in ihrem Kopf, oder war es ihr Herzschlag, der da einen zusätzlichen geschenkt bekam? Konnte ein Herz schlagen und plötzlich einen zweiten Rhythmus dazu bekommen? Konnten Herzen sich vereinen?
„...und würde das Gefühl gern genießen - mit dir zusammen."
Offen, schamlos, unschuldig, das war was Castus war. Er würde ihr sagen, wenn er wirklich ein Problem mit anderen Liebschaften hätte. Er würde ihr immer die Wahrheit sagen und bestimmt manchmal auch sehr ungefiltert und direkt, so wie jetzt gerade. Sarin blinzelte und merkte, dass sie die Luft angehalten hatte. Schnell zog sie die kühle Luft wieder ein und presste unbewusst eine Hand an ihre bebende Brust.
Er...
Sarin zitterte. Sie konnte es kaum glauben.
Er verliebt sich gerade... in... mich?... Er.........
Sarins Gehirn wollte es gerade wieder zerdenken, aber ihr dummes Herz riss in diesem Moment einfach mal die Kontrolle an sich und ließ sie handeln. Der Atemzug, den der Inhalt seiner Worte brauchte um in sie einzudringen verstrich und ihre Lippen antworteten ihm. Ihre Arme glitten um seinen Nacken, ihre Finger packten das blaue Wirrwarr seiner Haare und sie zog sich gleichermaßen wie ihn an sich heran, überbrückten die kurze Distanz. Sie presste sich an ihn und schon fand sie seinen unschuldigen Mund, der sich mit so klaren offenen Worten schuldig an ihrem einsam verlangendem Herzen gemacht hatte. In diesem Moment war es ihr egal, ob es einen Fluch gab, Götter die Liebe verwehrten, wie sie glaubte. Manthala schien in diesen Tagen eh nicht ganz sie selbst zu sein und stellte sie ständig auf die Probe. Oder wollte sie ihr damit etwas sagen?
Nicht nur ihr körperliches Verlangen erwachte, nein Sarins Herz erwachte aus einem bereits über 40 Jahre andauernden Koma. Zu lange hatte sie sich einzig auf ihre Arbeit konzentriert und nicht mehr in sich hinein gelauscht, dass jetzt ihr wild schlagender Herzschlag alles andere übertönte. Auch wenn es ihr Kopf noch nicht begriffen hatte, aber in Cas unschuldig forschenden Armen, in seinem unschuldig forschendem Herzen, konnte sie Liebe finden. Eine Liebe die reiner war, als alles was sie bisher erlebt hatte. Sie kannte sie aus Romanen und vor allem von ihren Eltern und war der Meinung, dass es doch zweiseitig sein musste, aber eigentlich irrte sie. Liebe war nicht egoistisch und verlangte seinem Gegenstück. Sie war selbstlos... wie dieser blauhaarige Mann in ihren Armen! So selbstlos, dass er ihrem Glück zu liebe sie einem anderen Mann in die Arme geben würde. Aber eben doch in der Hoffnung, dass sie bei ihm bleiben würde um selbst dieses Gefühl erfahren zu dürfen. Sarin bemerkte es nicht einmal, aber ihr rannen Tränen des Glücks über die Wangen. Von seinen Worten gerührt zu sein, war die Untertreibung des Jahrtausends! Es kam ihr vor, als hätte ihr Schicksal allein auf diesen Moment hin gesteuert, diesen Kuss, einer von dreien, der aber das erste Mal wirklich von ihr aus ging und sie mit riss. Ein Kuss der sie zu ihm trug in einem Meer aus Emotionen, einer Welle der Sehnsucht und Leidenschaft, die so viel mehr als nur körperlich war.

Wo eben noch ein nacktes kleines wildes 'Ich' auf ihrer Schulter gesessen hatte, da stand nun aufrecht das andere unschuldige 'Ich', hatte sich von hinten angeschlichen, die Keule der ersten großen Liebe geschwungen und das andere 'Ich' mit einem Schlag von ihrer Schulter herunter in die Bewusstlosigkeit geprügelt. Grinsend und mit dem Schläger über den Schultern von einem Fuß auf den anderen wippend, sah sie zu wie Sarins Herz sich: ernsthaft verliebte...!

... und sogar in ungeübter Intensität das Ziel ihres Herzens mit ihren Lippen verschlang. Unbeholfen, unkontrolliert und ohne einen klaren Gedanken!
So hatte Sarin sich selbst eine Falle gestellt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ihre Neugierde war dazu das tückische Werkzeug gewesen, der heimliche Pfad, der sie hier her gebracht hatte. Mit Pflichtgefühl hatte sie das Brautkleid für Dhansair getragen, hatte einen neuen Weg mit ihm eingeschlagen. Mit nicht nur sprichwörtlicher 'strahlender' Hoffnung war sie in Ian's Arme gestolpert, hatte an seiner Seite selbst Hoffnung geschöpft, dass sie ein neues Leben würde haben können. Aber mit unbändiger Neugierde warf sie sich einem Halb-dämonischen jungen Mann in die Arme, um die Liebe zu entdecken, der noch weniger darüber wusste als sie.
Als sie dann keine Luft mehr bekam, löste sie sich und hielt ihn kaum zwei Finger breit von sich entfernt, öffnete ihre Augen und sah in die endlosen Weiten der seinen. Sie leckte sich noch mal ihre Lippen und merkte, dass sie noch nicht sprechen konnte. Also nickte sie einfach klein und schnell. Ja, sie würde ihm alle Zeit der Welt geben, wenn es nach ihr ging. Erst dann hauchte sie tonlos und noch nach Atem ringend:
„...so...so viel Zeit wie möglich.“
Plötzlich erschien ihr es eher unwahrscheinlich, dass ein Anderer noch seinen Platz einnehmen könnte, aber was wusste sie schon. Ihr Herz klopfte immer noch vor Aufregung und diesem neuen prickelnden Gefühl. Mit dem einströmenden Atem kam auch langsam wieder ihre Fähigkeit zu denken wieder und etwas kratzte in ihrem Hinterkopf. Etwas nagte...wie das Gefühl, dass etwas negatives noch irgendwo lauerte. Dann fiel ihr wieder ein wo sie waren, wer mit ihnen reiste, was ihre Aufgabe war. Einen Moment lang hatte sie es vergessen.
„Oh...“
Sie ließ seinen Nacken los, rückte wieder ab und ergriff dafür seine Hände, damit die sie nicht erneut in diesen süßen Wahnsinn stürzen konnten. Ihr Körper prickelte sowieso schon genügend. ER hatte ja Erleichterung erfahren... und sie? Na ja, fast... irgendwann war dieses Ziehen zu einem Dauerzustand geworden. Irgendwann müsste sie sich ebenso selbst erlösen, so wie Castus es in ihrem Beisein getan hatte... nur kam das für Sarin nicht in Frage. Heimlich ja, oder in ihren Träumen... Aber nun drohten neue Gedanken sie zu ersticken.
Was machen wir nur, wenn wir zurück im Lager sind und... Ian mich sieht...UNS sieht... Kann...will ich es verbergen? Ich will ihm nicht weh tun, aber... es wird darauf hinaus laufen... oder? Ich...ich ...Ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen.
Das war wohl Sarin erste gute Idee seit langem.
Erst mal sehen, wohin sich das entwickelt.
Aber ganz kam sie nicht aus ihrer Haut.
Ich kann mir gut vorstellen, wohin sich das entwickelt... und recht schnell wenn ich nicht aufpasse! Ich will aber nicht schwanger werden!
„Cas... es gibt da ein kleines Problem. Das mit den erwähnten 29 Tagen... die müssen wir mit dem ...dem paaren auf jeden Fall warten! Eigentlich...hm...in meiner Welt müsste man dazu noch einiges mehr tun... aber vor allem... Ich will nicht... Du weist doch was passiert wenn man sich 'paart'? - Frauen können dann … Ich will nicht schwanger werden! Es herrscht Krieg und … Hast du das kleine Grab auf dem Hof gesehen? Das...“
Sie schüttelte sich. Der Anblick war schrecklich gewesen.
„Das....das was ich bei dir f...fühle...“
War das peinlich!
„... das zieht uns zueinander hin. Aber es gibt Risiken, die ich nicht eingehen will.“
Sie sah ihn ernst an und ihr Herz begann wieder zu pochen.
„Ich..ich möchte sehen, wohin das mit uns führt...ich ...glaube, ich verliebe mich auch gerade...in dich. Ich hab ...nur ein bisschen Angst, dass es zu schnell geht. Zu...zu intensiv wird. Zu früh... Ich weis selbst nicht viel über die Abläufe. Bei mir Zuhause...“
Sie schaute in eine halb unter ihr liegende Richtung, als könnte sie unter der Erde noch das Nachtelfenreich sehen.
„...da werden Verbindungen zwischen Mann und Frau oft anderes geregelt.“
Sollte sie ihm davon erzählen? Wollte er das hören? Sie sah ihn fragend an.
„Ich hatte immer eine sehr klare Vorstellung davon, wie das Werben... die Hochzeit...“
Sie brach ab, da ihr Blick auf Castus ihr sagte, wie unsinnig sich diese Sozialformen sich anhören mussten.
„Du hast gesagt, du wartest bis ich bereit bin. Das genügt mir.“
Sie schmunzelte verlegen und presste dabei süß sie Lippen aufeinander um es etwas zu verbergen. Doch jeder der nicht halbwegs blind war, würde am Purpurschimmer ihrer Wangen, an die geweiteten Pupillen und ihr an den dunklen Ohrspitzen ansehen, dass etwas geschehen war.
„Ich weis nur... das...“
Sie wurde noch eine Nuance bunter um die Wangen.
„...dass, der da...“
Dabei sah sie zwischen ihnen hinunter auf seinen Schritt.
„...das der nicht ungeschützt zwischen meine Beine darf!“
Puh! Geschafft!
„Bei allem anderen bin ich mir nicht sicher.“
Damit zuckte sie mit den Schultern. Nie im Leben hätte Sarin gedacht, dass sie mal so ein Gespräch führen würde. Es war eine Sache sich zu verlieben, aber eine ganz andere, dem Jüngling dann auch noch klar machen zu müssen, wie Fortpflanzung funktionierte.
Oder...weis er es schon???
Sie stockte.
Hat Mall ihm vielleicht schon erklärt, wie das alles funktioniert? Mach ich mich hier gerade lächerlich? Natürlich mach ich mich lächerlich! Fettnäpfchen-Alarm!
Sie räusperte sich kurz.
„Hat Mall schon mal mit dir darüber gesprochen? Oder deine Mutter? Ich meine ...wie das so bei Menschen oder auch Elfen so funktioniert?“
Hoffentlich nicht Nhi'on... Nein die sicher nicht! Sonst wäre ich jetzt schon entjungfert! Schwanger! Mit Vierlingen! Vierteldämonen!
Sarin schüttelte die wirren 'dezent' panischen Gedanken ab.
Er weis was 'paaren' bedeutet und was es nach sich ziehen kann...oder? In der Natur ist es ja nicht anders. Ich red mich schon wieder um Kopf und Kragen....wiederhole mich... ach verflixt!
Vielleicht war die Erwähnung seiner Mutter auch ganz gut und brachte sie wieder auf unverfänglichere Themen. Sarin wusste noch immer nicht all zu viel über Cas. Aber sie wollte alles wissen! Sie wollte ihn kennen lernen, verstehen was er durch machte, warum er so verzweifelt manchmal in die Ferne blickte und ihm vielleicht einen Teil seiner Last nehmen. Ihre auf den ersten Blick so dienstbare Seele wollte eben nicht nur einfach helfen, sie wollte geliebt werden und wieder lieben.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 30. Juni 2021, 20:54

Liebe.
Castus hatte gesagt, er verliebte sich ... in sie! In Sarin! Ging das überhaupt? Sie kannten einander doch gerade mal zwei Tage! Aber selbst sie überlegte schon mehrfach, ob sie verliebt war. In ihn? In Iryan? Oder in all die anderen Möglichkeiten, die sie hätte? Handelte es sich wirklich um Liebe? Das wollten sie wohl alle herausfinden, indem sie einander gestanden, sich angezogen zu fühlen. Sie sehnten sich nach Liebe und sie wollten diese ausbauen. Sowohl Iryan als auch Castus hatten ihr das mehr oder weniger offen gesagt. Dem Dunkelelf war es schwerer gefallen, als er über eine eher merkwürdige Formulierung gestolpert war, die Sarins Körpersäfte in den Vordergrund schoben. Castus hingegen hatte es einfach ausgesprochen. Er verliebte sich in sie. Wie diese eine Aussage so viel ausrichten konnte. Sarins Gedanken überschlugen sich. Das war gut, denn so konnte sie die frisch erhaltene Information nicht unnötig zerdenken. Es gab dem Körper Zeit zu handeln und das tat sie. Sofort legten sich ihre Arme um seinen Nacken, schlangen sich darum, um ihn zu ihren Lippen und umgekehrt sich selbst zu den seinen zu bewegen. Wieder trafen sie aufeinander. Castus stieß einen überraschten Freudenlaut aus, der mit dem süßen Geschmack Sarins in ein verliebtes Raunen umschwenkte. Auch er griff nun zu, legte seine Hände wieder an Sarins Hüften und zog sie zu sich heran. Dass sie dabei seine offene Hose und den erschlafften Märchenturm streifte, kümmerte ihn nicht. Im Gegenteil, es animierte seinen Körper dazu, kurz aufzuzucken. Mehr geschah jedoch nicht. Das würde noch einige Stunden dauern, bis er wieder bereit wäre, sich und Sarin in eine Gefahrensituation zu bringen. Eine, über die die Nachtelfe wenig später nach ihrem leidenschaftlichen Kuss erneut nachdachte.
Sie hätte ihn länger küssen sollen! Für immer, damit sich ihr Kopf einfach ausschaltete, aber Sarin musste auch atmen und so löste sie sich langsam von ihm. Sie spürte die kalte Luft, welche über ihre brennenden Lippen entlang nach innen gesogen wurde. Sie sah ihn an, der sich nun nicht länger zurückhalten wollte. Aber Castus akzeptierte alles, was sie unternahm. Er akzeptierte sie, so wie sie war. Und so neigte er den Kopf, näherte sich an und küsste das Salz ihrer Tränenbahnen von den Wangen, so lange sie Luft holte. Er spielte mit der Nasenspitze an ihrem Ohrläppchen, strich mit den Lippen an ihrem Kiefer entlang bis zum Kinn und wanderte dann erst wieder für einen zweiten Kussversuch zurück zu ihren Lippen. Aber er nahm sich nichts. Er forderte nicht ein. Stattdessen suchte er Sarins Blickkontakt für eine stumme Erlaubnis. Niemals würde er sie einfach einnehmen. Iryan vielleicht, aber nicht dieser aus Unschuld geformte Halbdämon.
Leider erhielt er kein Nicken. Sarin hatte durchatmen können, demnzufolge hatte ihr Kopf wieder denken können. Nicht lang, aber doch lang genug, um die Vernunft erneut durchbrechen zu lassen. Sie ritt auf Gewissen, einem Schlachtross, dessen Hufschläge ihr die Reue mit polterndem Rhythmus in die Seele stampften. Sie hatte Dhansair gebeten, ein Auge auf sie zu haben, ihn Momente später aber zu Iryan geschickt. So hatte sie sich selbst betrogen. Wie sollte der Dunkelelfenprinz sie beschützen, wenn sie ihn zu seinem Freund und Leibwächter abkommandierte? Ganz unbewusst, aber mit Hintergedanken war es geschehen und nun hockte sie erneut auf Castus, dessen Männlichkeit ihren Schenkel berührte und der sich in sie verliebt hatte. Und sie küssten sich! Und er wollte sich mit ihr paaren. Und sie ... wollte das auch ... irgendwie, denn erneut ertappte sie sich dabei, alle wichtigen Schritte durchzugehen, die erledigt sein mussten, um eine Sache zu verhindern: Sarin wollte nicht schwanger werden. Vielleicht eines Tages, aber nicht aus einer Laune ihrer geweckten Triebe heraus. Eine Mutterschaft brächte sie nur in eine gänzlich neue Lebenssituation. Sie wollte das gerade Entdeckte kennen lernen und ausgiebig genießen können. Sie wollte Castus und ihre wachsende Liebe genießen. Aber wenn sie sich jetzt beide zu sehr darin verlören, dann würde er sie doch noch...
"Cas ... es gibt da ein kleines Problem. Das mit den erwähnten 29 Tagen ...", begann sie und stammelte sich um Kopf und Kragen. Da half es nicht einmal, dass ihr Gegenüber sich etwas löste, um sie in Ruhe anzuschauen. Er lauschte auch. Er hörte ihr vollkommen ruhig zu, drängte sie nicht dazu, schneller oder deutlicher zu sprechen. Er gab ihr die Zeit, schenkte ihr hingegen seine volle Aufmerksamkeit. Einzig sein Daumen streichelte an ihrer Hüfte entlang, doch das diente mehr dazu, sie zu beruhigen.
Irgendwann, als Sarin glaubte, dass ihre Wangen bereits purpurrot gefärbt sein mussten und sich ihre Kehle ganz trocken anfühlte, da endete sie. Mit ihr verstummte auch das Kreisen von Castus' Daumen. Er schaute sie noch immer an. Friedlich. Seelenruhig. Er lächelte, aber irgendwo in seinen Mundwinkeln fand sie eine Spur Traurigkeit oder trieb sie als winziger Stern in seinem Galaxienblau der Augen? Etwas war anders. Vielleicht hatte er sich Nachwuchs erhofft?
"Ich weiß, was passieren kann. Mach dir keine Sorgen. Nhi'on hat mir alles erklärt und Tantchen Mall hat bereits etwas unternommen." Er neigte seinen Kopf, drehte ihn. Unter dem von Sarin verwuschelten Haarkamm erkannte man nun deutlich das eintätowierte Symbol der Lichtgottes. Castus brauchte nicht explizit darauf zeigen, um klar zu machen, was er beschrieb: "Ich trage Lysanthors Siegel zum Zeichen, dass von mir als halbem Dämon keine Gefahr ausgeht und zugleich dämmt es mich ein. Es wird verhindern, dass ich mich jemals werde fortpflanzen können. Celcia braucht nicht noch mehr Dämonen", setzte er nach und klang das erste Mal bitter, seit Sarin ihn kannte. Im nächsten Atemzug lächelte er sie wieder so entwaffnend und charmant an wie immer. "Niemand braucht mich zu fürchten, du auch nicht." Er neigte sich erneut zu ihren Lippen. "Vor nichts. Aber ich werde dennoch warten. Notfalls bis es zu spät sein könnte, aber bereuen werde ich nichts." Seine Augen suchten die ihren. Wieder bat er stumm um die Erlaubnis eines erneuten Kusses. Ein Wimperschlag genügte und er würde es geschehen lassen.
"Willst du noch etwas mit mir schmusen oder zurück zum Lager? Und...", Castus schmunzelte, "mit wem wirst du später in einem Zelt schlafen?"
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 2. Juli 2021, 14:19

Goooott!
Dieser überraschte Freudenlaut fuhr Sarin direkt zwischen die Beine! Aber dabei blieb es nicht. Castus 'sang' für sie ein Konzert an Lauten, die sie noch nie gehört hatte und doch sofort wusste, das SIE dafür verantwortlich war. Das Hochgefühl, was sie dabei erlebte, war unbeschreiblich. Sein verliebtes Raunen um wob sie und wickelte sie in einen Kokon aus weichem Samt. Auch er griff nun zu, legte seine Hände wieder an Sarins Hüften und zog sie zu sich heran. Der Druck seiner Hände war wie ein Orchester in Sarins Sinnen, dass im Hintergrund zur Melodie des Kusses auf ihr spielte. Dass sie dabei seine offene Hose und den erschlafften Märchenturm streifte, nahm sie kaum war. Der Kuss hätte ewig währen sollen, aber auch diese Symphonie endete, da sie schlicht noch nicht wusste, wie man sich einen Atem teilte. Sie hielt immer wieder noch die Luft an, bis ihr fast die Sinne schwanden und raubte sich fast selbst im Ansturm der Begierde das Bewusstsein.
Ich hätte ihn länger küssen sollen!
Für immer, damit sich ihr Kopf einfach ausschaltete, aber Sarin musste auch atmen und so löste sie sich langsam von ihm. Aber Castus akzeptierte alles, was sie unternahm. Er akzeptierte sie, so wie sie war, das gab ihr Sicherheit auf diesem holprigen Weg, den sie beide ohne jegliche Erfahrung entlang stolperten und jeweils nur den Anderen hatten um sich fest zu halten. Aber irgendwie wusste sie, Castus würde sie auffangen, wenn sie fiel. Er würde ihr nicht weh tun, selbst wenn sie selbst sich eine Falle nach der anderen stellte. Sie vertraute ihm.
Er neigte er den Kopf, näherte sich an und küsste das Salz ihrer Tränenbahnen von den Wangen, so lange sie Luft holte. Sie Geste rührte etwas in ihr an, dass ihr Herz fast zum zerspringen brachte.
..so liebevoll...
Er spielte mit der Nasenspitze an ihrem Ohrläppchen, was süße kleine Schauer ihr Rückrad hinab schickte. Es war wunderbar! Er strich mit den Lippen an ihrem Kiefer entlang bis zum Kinn, was sie fast wahnsinnig machte. Sie reckte ihren Hals und er wanderte wieder für einen zweiten Kussversuch zurück zu ihren Lippen. Was wenn er die andere Richtung eingeschlagen hätte? Abwärts, ihren Hals hinab, tiefer...über ihr Dekolletee... weiter zu ihren sehnsüchtig zusammen gezogenen Knospen? Wie sollte man dabei einen klaren Gedanken finden?
Trotzdem schaffte es Sarin die Vernunft erneut durchbrechen zu lassen.
Sarin wollte nicht schwanger werden! Vielleicht eines Tages, aber nicht aus einer Laune ihrer geweckten Triebe heraus. Sie wollte das gerade Entdeckte kennen lernen und ausgiebig genießen können. Sie wollte Castus und ihre wachsende Liebe genießen. Also sprach sie es aus:
"Cas ... es gibt da ein kleines Problem. Das mit den erwähnten 29 Tagen …"
, begann sie und stammelte sich um Kopf und Kragen. Da half es nicht einmal, dass ihr Gegenüber sich etwas löste, um sie in Ruhe anzuschauen. Er hörte ihr vollkommen ruhig zu, drängte sie nicht dazu, schneller oder deutlicher zu sprechen. Er gab ihr die Zeit, schenkte ihr hingegen seine volle Aufmerksamkeit. Einzig sein Daumen streichelte an ihrer Hüfte entlang, doch das diente mehr dazu, sie zu beruhigen. Nur leider war Sarin nicht ruhig. Nicht im geringsten! Ihre Haut kribbelte und jede Bewegung, jedes Streicheln war wie wenn man mit einem Schwefelholz über die Zunderplatte rieb. Irgendwann, als Sarin glaubte, dass ihre Wangen bereits purpurrot gefärbt sein mussten und sich ihre Kehle ganz trocken anfühlte, da endete sie. Mit ihr verstummte auch das Kreisen von Castus' Daumen. Er schaute sie noch immer an. Friedlich. Seelenruhig. Er lächelte, aber irgendwo in seinen Mundwinkeln fand sie eine Spur Traurigkeit oder trieb sie als winziger Stern in seinem Galaxienblau der Augen?
Oh ...was?... Was hab ich getan?! Ich will ihm doch nicht weh tun! Hab ich was falsches gesagt?...
Etwas war anders. Etwas verkrampfte sich in ihr. Ein Widerspruch ihrer ureigensten Eigenschaften starrten sich an und wussten, dass sie sich sehr bald bekämpfen würden. 'Engelchen' und 'Teufelchen' wetzten schon mal die Klingen und machten sich bereit.
"Ich weiß, was passieren kann. Mach dir keine Sorgen.“
Als on das so einfach wäre! Sorge ist mein zweiter Vorname.
„... Nhi'on hat mir alles erklärt ...“
Oh GOTT! Dann... bin ich vielleicht schon schwanger? Dieser Frau würde ich nicht trauen, wenn es um...
„...und Tantchen Mall hat bereits etwas unternommen."
...unternommen? Äh? Was meint er?...
Er neigte seinen Kopf, drehte ihn. Unter dem von Sarin verwuschelten Haarkamm erkannte man nun deutlich das eintätowierte Symbol der Lichtgottes. Sie hob die Hand, zeichnete die Linien an seiner Schläfe nach und streichelte dabei sanft seine Haut. Es war schön, aber doch auch sehr fremdartig für die gläubige Manthala - Jüngerin.
"Ich trage Lysanthors Siegel zum Zeichen, dass von mir als halbem Dämon keine Gefahr ausgeht und zugleich dämmt es mich ein. Es wird verhindern, dass ich mich jemals werde fortpflanzen können. Celcia braucht nicht noch mehr Dämonen"
, setzte er nach und klang das erste Mal bitter, seit Sarin ihn kannte.
… … … … Oh … … … …
Im nächsten Atemzug lächelte er sie wieder so entwaffnend und charmant an wie immer und Sarin tat was sie wohl immer tun würde...
Vielleicht hatte er sich Nachwuchs erhofft?
Sie dachte als erstes an ihn und nicht an sich. Der Engel auf ihrer Schulter tanzte und dirigierte ihre Emotionen zu einem lauten Crechendo, übertönte die Worte des wilden kleinen Teufelchens, das versuchte eine wichtige Information zu Sarin durchdringen zu lassen, aber gerade nicht durch kam.
… DAS … sieht jetzt mal aber nicht ganz ehrlich aus, so wie er lächelt... ähm... War das vielleicht nicht sein Wille? Will er denn ...Kinder? Oder will er nur die Möglichkeit darüber selbst zu entscheiden? Das sollte jede Seele selbst bestimmen können...besonders wir Frauen, die oft allein dann da stehen... aber... Ist das auch seine Meinung, oder die seiner Tante die er liebt und der er folgt? Wie ist er eigentlich dazu gekommen? War das Mall?...sie hat was dagegen unternommen, ja. Oh... aber...vielleicht könnte...
Eine Idee, die vollkommen entgegen ihrer eigenen Wünsche handeln würde bildete sich in ihrem Unterbewusstsein, einfach nur, weil sie gern helfen würde. Runen... vielleicht war eine Umgehung des Siegels möglich?... Aber zum Glück gab er ihr nicht den Raum diesen Gedankenexperimente reifen zu lassen.
"Niemand braucht mich zu fürchten, du auch nicht."
Ich fürchte dich nicht. Ich will nur nicht schwanger werden!
Er neigte sich erneut zu ihren Lippen und die Luft begann zu knistern. Sarin schluckte.
Oh bitte...
Sie wurde schon wieder schwach, sie fühlte es. Teufelchen setzt einen Trichter an die Lippen und schrie ihr ins Ohr:
'DU KANNST VON IHM NICHT SCHWANGER WERDEN!!! SCHNAPP IHN DIR!!!'
, doch Sarin war zu sehr von ihrem Engelchor aus Hilfsbereitschaft und Sorge um ihn abgelenkt.
"Vor nichts. Aber ich werde dennoch warten. Notfalls bis es zu spät sein könnte, aber bereuen werde ich nichts."
Seine Augen suchten die ihren.
...schon wieder diese Anspielung... was meint er mit 'bis es zu spät ist'...
Wieder bat er stumm um die Erlaubnis eines erneuten Kusses. Ein Wimperschlag genügte und er würde es geschehen lassen, doch Sarins Wimpern und ihre Hände sprachen eine unterschiedliche Sprache. Wo ihre Augen wild blinzelten, und ihn zu sich riefen, doch bitte bitte bitte sie endlich zu küssen, sie jeden bewussten Gedanken vergessen zu lassen, da hielten ihre Hände ihn angeordnet von der Obrigkeit ihres Geistes ihn auf Abstand.
MOMENT!
„Moment...“
'Teufelchen' stampfe wütend auf. Es war zum verzweifeln! Diese Frau hörte einfach nicht auf ihre triebhafte Seite.
"Willst du noch etwas mit mir schmusen oder zurück zum Lager? Und..."
'SCHMUSEN!'
SCHMUSEN!
„Schm...“
, Castus schmunzelte,
"Mit wem wirst du später in einem Zelt schlafen?"
Mit dir... Was? Schmusen? Schlafen? Waru...oh...nicht ablenken lassen!
Da waren sie wieder die Bilder ihrer Erinnerungen, Träume und Empfindungen von jede Menge warmer nackter Haut. Sarin schluckte.
„Äh...ich schlaf da wo Mall mich einteilt. Aber...“
, um schiffte sie das heikle Thema. Bisher hatte sie es sich ja auch nicht ausgesucht. Es war nicht an ihr zu bestimmen, wer wann Wache hielt oder wer wann ruhen durfte...
...aber am sichersten wäre ich wohl, wenn ich mit Mall und Nhi'on zusammen schlafen würde....was nicht so ganz dem entspricht, was mein Schoß grad will, aber na ja... Man kann nicht alles haben... Außerdem sollte ich mal an dem zweiten Zelt weiter arbeiten!
Sie blinzelte immer noch in Gedanken versunken und ihr Körper sehnte sich danach, ihn endlich gewähren zu lassen. Aber, da gab es ja noch ihren doofen Kopf!
Zurück zu diesem merkwürdigen Unterton!
„...Du hast jetzt schon ...ein paar Mal so geklungen, als ob...“
Sie überlegte, wie sie es formulieren sollte, fand nicht so richtig die passenden Worte und versuchte es neu:
„Was meinst du mit 'bis es zu spät sein könnte' ...Ich hab das Gefühl, ... Was ist es, was dich...zeitlich so 'begrenzt'. Entschuldige, ich weis nicht wie ich es anders nennen soll.“
Sarin rutschte nun vollends von seinem Schoß herunter und setzte sich neben ihn. Dabei öffnete sich zwangsläufig auch kurz ihr gemeinsamer 'Deckenmantel', lies eisig kalte Luft herein und zeigte noch mal einen Blick auf seinen Märchenturm.
'BESTEIG IHN!'
*Sie ist noch nicht so weit.*
'Ach halt die Klappe! Sie will nur nicht schwanger werden! Das kann sie durch ihn nicht.'
*Und wenn doch? Was wenn er ...sich irrt ..oder sie einfach... will?*
'Was? ...und das von dir? Du vertraust ihm doch! Aber... Ok, eine zweite Meinung einholen hat noch nie schadet, das sehe ich ein. Dann müssen wir Mall halt fragen.'
*Hm... in Ordnung. Wir fragen sie. ...und Nhi'on.*
'Wieso Nhi'on?'
*Weil sie hier die Koryphäe für körperliche Verbindungen ist und wir ganz sicher sein wollen!*
'Du willst dir bei IHR Rat holen? Gut, ...bin ich dabei.'
Engelchen traute Teufelchen nicht so ganz. Das wilde 'Ich' hatte wieder viel zu schnell zugestimmt.
Vielleicht sollte ich mich noch mal mit Mall...und vielleicht sogar Nhi'on unterhalten...so unter Frauen.
Sarin knibbelte etwas unsicher am Rand der Decke und murmelte dann. Sie murmelte leise:
„Befürchtest du, keine Zeit für... die Liebe zu haben?“
Sie wartete seine Antwort ab und wollte dann möglichst bald zu den Anderen zurück. Sicher wurden sie schon vermisst. Auch wenn Sarin das Gefühl hatte, dass vielleicht grad mal eine halbe Stunde oder so vergangen war, seit dem sie unter der Weide Schutz gesucht hatten. Die Tage ...und auch die Nächte waren an der Oberfläche sehr viel intensiver als in ihrer Heimat. Mall und Nhi'on hatten sich für zwei oder drei Stunden hinlegen wollen. Wie viel Zeit war davon schon vergangen? Vielleicht lag das auch nur an ihrer Begleitung, aber jede Minute, ja jeder Herzschlag brachte etwas neues aufregendes mit sich und ihr Hunger nach 'MEHR' war geweckt. Mehr Wissen, mehr Erfahrung, mehr Zärtlichkeit.
Sie griff nach seiner Hand und streichelte versonnen seine Knöchel, streichelte seinen Puls mit dem Daumen, ließ seine Finger zwischen ihre gleiten und verknotete sie ineinander, was schon fast einer erotischen Geste gleich kam. Das Gefühl von Haut auf Haut war selbst in solchen kleinen Bereichen exotisch geworden. Es war ein schönes Gefühl ihm nahe zu sein, auch wenn da vieles war, dass sie beschäftigte. Sie schluckte erneut.
Was mach ich, wenn er wirklich Kinder will... ? Würde ich...ihm dabei helfen, den Bann zu überwinden, wenn er sich das so sehr wünscht? Aber dann... Dann würde ich nicht mit ihm das Bett tei... IST das VERZWICKT! Frag ich ihn? Lieber jetzt... oder? Später tut es noch mehr weh.
„Willst du denn ...ähm..dich fortpflanzen? ...Es wären ja genau genommen nur...Vierteldämonen...also noch weniger dämonisch als du.“
Sie zuckte mit den Schultern. Da war sie pragmatisch. Wenn diese Abkömmlinge nur einen Hauch nach ihrem Vater kommen würden, dann brauchte diese Welt vielleicht MEHR Dämonen!?!
„Oder...ist es mehr...dass du es gern selbst entscheiden würdest?...Also mit einer Frau, die das auch will, meine ich.“
Das schloss sie schon mal aus. Sie schluckte gleich noch mal. Das hier wurde zu einer emotionalen Falle und fühlte sich nicht so gut an, nachdem sie es ausgesprochen hatte. Hatte sie wieder ein Fettnäpfchen für sich gebaut? Castus war eine gute Seele, das wusste sie einfach. Sie würde ihm helfen, aber es gab tatsächlich etwas, dass sie nicht von ihm wollte und allein der Gedanke daran, trieb sie wieder von ihm weg, so sehr sie ihn auch wollte. Das schlimme daran war, dass es ihr jetzt schon leid tat überhaupt gefragt zu haben. Sie sehnte sich so sehr nach ihm, dass es jetzt schon weh tat, auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass sie sich von ihm abwenden würde... um ihrer beider Willen. Aber lag sie da überhaupt richtig? War es nicht viel einfacher? Sie wollte keinen Nachwuchs. Er konnte keinen schenken. War das nicht gut so? ...nein, war es nicht, wenn es nicht sein Wille war. Jedes Wesen sollte seinem freien Willen folgen dürfen, sei es Dämon oder nicht. Sie hatte seine Traurigkeit gesehen. Dann war sie vielleicht nicht die richtige Frau für seine Liebe.
Es war zum verrückt werden und Sarin befand sich auf dem besten Weg dahin.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Montag 12. Juli 2021, 09:49

Castus war eine Seele von einem Mann! Er ging so offen und ehrlich mit Sarin um, ohne durch eine nüchterne Portion Ehrlichkeit ihre Gefühle zu verletzen. Nein, er war liebevoll, besaß so viel Empathie, dass die Nachtelfe glauben mochte, er kenne bereits ihre Emotionen noch ehe sie sich derer selbst ganz bewusst wäre. Er akzeptierte jede ihrer Macken oder waren sie das wirklich? Vielmehr akzeptierte er, dass sie sich Zeit nahm und selbst bei so vielen Schmetterlingen im Bauch doch noch auf die Stimme der Vernunft hören und warten wollte. Er akzeptierte es bedingungslos!
Außerdem offenbarte er Sarin ein Geheimnis, für das sie ihn vermutlich mit weniger Vernunft im Kopf sofort besprungen hätte. Er konnte niemanden schwängern. Das eintätowierte Zeichen des Lichtgottes war nicht nur Zierde. Es schien seine Fortpflanzungsfähigkeit einzuschränken, wenn nicht sogar gänzlich zu verhindern. So hatte Castus es erklärt und so verstand Sarin es. Das hieß, sie müsste gar keine 29 Tage warten. Jedenfalls nicht, wenn sie sich dem Halbdämon hingeben wollte.
Sarin müsste überglücklich sein. Warum also zeigte sich ein kleiner Schmutzfleck auf dem weißen Laken ihrer Zufriedenheit? Sie knibbelte behutsam am Stoff herum, konnte aber weder den Fleck entfernen noch erkennen, woraus er bestand. Wüsste sie, dass es ein Problem in Form eines Weinfleckes wäre, dann könnte sie entsprechende Mittel anwenden, um ihn zu entfernen und gleichzeitig das reine Weiß ihrer Zufriedenheitstischdecke bewahren. Aber sie bekam die Information zum Hintergrund des Flecks nicht zu fassen. Wahrscheinlich lag es daran, dass es sich um einen äußerst winzigen Fleck handelte. Nur das geübte Auge einer Schneiderin oder Reinigngshilfe könnte es erkennen. Sarin hatte es in den winzigen Nuancen von Castus' Mimik gesehen und im Aufblitzen seiner Augen. Dabei hatte es sich nur um kleinste Abweichungen des vertrauten Bildes von ihm gehandelt, aber die Nachtelfe hatte sie bemerkt. Und dass sie eine gewisse Traurigkeit besaßen, störte sie.
Jetzt erkannte sie den Fleck! Traurigkeit!
Irgendetwas an Castus' Aussagen stimmte nicht. Außerdem musste Sarin feststellen, dass sogar er ... verbittert klingen konnte. Seine Seele war offenbar auch nicht so rein, wie sie auf den ersten Blick wirkte. Das funktionierte gar nicht, wenn man lebte. Es blieb zu hoffen, dass er dadurch nicht allzu vorbelastet war. Damit war allerdings zu rechnen, denn abgesehen von dem Thema des Kinderzeugens für Dämonen schien Castus in keinster Weise irgendwie unglücklich. Dieser kleine Makel war aber durchgebrochen. Jetzt fragte sich Sarin schon, was der Grund für die bittere Traurigkeit war. Ihre Befürchtung wuchs ins Unermessliche und sie vermutete, dass der Halbdämon möglicherweise sehr gern eine Familie gegründet hätte und nun nicht mehr dazu in der Lage war. Da verkrampfte ihr Herz. Jeder sollte das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob er oder sie kinderlos blieb. Aber sollte dieses Recht nicht auch bei der Auswahl eines Ehepartners gelten? Dass Celcia anders funktionierte, hatte Sarin bereits am eigenen Leib erfahren müssen.
Oh wie gern hätte sie ihm nun geholfen, allein um ein Stück weit Glück zurück in dieses aufgesetzte Lächeln zu zaubern. Castus begegnete der Welt so offen und ehrlich, so liebevoll, er sollte endlich etwas dafür zurückbekommen. Sie machte sich bereits Gedanken, ob sie ihm nicht doch eine Schwangerschaft gewähren sollte. Vielleicht wäre es möglich, die Wirkung seiner Tätowierung zu umgehen oder ungeschehen zu machen. Sarin dachte darüber nach, obgleich sie selbst gar keine Kinder haben wollte. Vielleicht hätte sie sich gar für Castus' Seelenheil entschieden, wenn seine Aussage sie nicht abgelenkt hätte: "Aber ich werde dennoch warten. Notfalls bis es zu spät sein könnte, aber bereuen werde ich nichts."
Sarin suchte Blickkontakt. Sie suchte nach Anzeichen in den wunderschönen, blauen Augen, die ihr den Kern dieser Aussage verrieten. Castus sprach stets offen zu ihr, aber auch er schien seine Geheimnisse zu haben. Er deutete sie an, aber nicht mehr. Durfte er darüber sprechen? Hinderte Lysanthors Siegel ihn ebenfalls und die verwaschenen Worte waren ein Versuch, um Hilfe zu bitten?
Es handelte sich um Castus. Sarin wusste, dass sie auf leichteren Wegen zu einer Antwort käme, wenn er es war. Er log sie nicht an. Sollte sie also direkt fragen, erhielt sie auch eine Antwort. Da war sie sich sicher und wenn er erneut auswich, würde sie Mallahall nach dem Geheimnis des Siegels fragen müssen. Denn dann bestätigte sich, dass Castus daran gehindert wurde, er selbst und offen mit ihr zu sein. Sarin fasste einen Plan. Sie würde nachhaken, sie würde ...
SCHMUSEN!
Wie schnell er sie doch aus dem Konzept bringen konnte! Er bot ihr an, noch länger hier zu verweilen und er fragte nach, mit wem sie das Zelt teilen wollen würde. Sprach er denn von ihrem einzigen Zelt oder dem zweiten, das sie noch nähen wollte? Ein zweites, in dem sie sich mit Castus verkriechen könnte, während einige der Gruppe Wache hielten und andere ihrerseits im ersten Zelt schliefen. Ein zweites Zelt, in dem sie nicht schwanger werden könnte, wenn Castus sich dort über ihren Körper beugte und ...
Noch wollte sie darüber nicht nachdenken, sich nicht ablenken lassen. Also wich sie aus. Castus nahm es ihr nicht übel. Er nickte schlicht. Trotzdem stand diese Frage, diese Hoffnung, nun irgendwo im Raum und in Sarin wuchs - vielleicht unbewusst - das Bedürfnis, ihrer Pflicht als Schneiderin nachzukommen und endlich die zweite Zeltplane fertigzustellen.
Es reichte immerhin aus, dass sie sich nun wieder auf das Wesentliche konzentrieren konnte. Ihr Schoß ziepte zwar etwas stärker, seit Castus ihr von dem Siegel erzählt hatte und auch das Teufelchen-Ich auf ihrer Schulter schimpfte energischer, sie solle endlich für den holden Halbdämon die Beine öffnen, doch nichts reichte so tief in ihr Denken und Handeln wie ihr Verstand. Jener schob sich in den Vordergrund. Jener ließ sie ihr Vorhaben von eben endlich ausführen. Sie rutschte nicht nur von seinem Schoß, um weiteres zu verhindern, das sie hätte aus der Fassung bringen können. Sie fragte nach: „Was meinst du mit 'bis es zu spät sein könnte' ...Ich hab das Gefühl, ... Was ist es, was dich...zeitlich so 'begrenzt'. Entschuldige, ich weis nicht wie ich es anders nennen soll. ... Befürchtest du, keine Zeit für ... die Liebe zu haben?“
Castus' Lächeln schwand. Traurigkeit und Verbitterung traten nicht an dessen Stelle, doch er blickte Sarin mit dieser ernsten Miene an, die sie bereuen ließ, den Platz auf seinem Schoß aufgegeben zu haben. Man hoffte, dass ein soich ernster Blick sich über einen legte, sobald Castus sich über den eigenen Körper beugte. Man sehnte sich danach, dass seine Lippe schmutzige, schlüpfrige Dinge ansprachen, die er gleich in die Tat umsetzen würde. So schaute Iryan die meiste Zeit, wahrscheinlich ohne es zu merken, weil es bei ihm die neutrale Miene darstellte. Dunkelelfen waren immer so ernst!
"So ist es, Sarin", antwortete er ihr endlich und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum zurück. Eine Weile starrte er dabei zu den Weidenzweigen empor. Sie waren nicht vollends kahl und boten daher durch ihren dichten Behang weiterhin einen perfekten Sichtschutz. Aber auch hier hatte die kalte Jahreszeit Einzug gehalten. Die Blätter waren braun und brüchig. "Ich habe für gewisse Dinge keine Zeit. Sie haben nur für mich Bedeutung, aber werden Celcia nicht vor einem Unglück bewahren. Ich muss ... genießen, was ich erhalten kann und mich dann darum kümmern, diese Welt zu retten." Sein Blick kehrte zu Sarin zurück. Das Strahlen kehrte in seine Züge zurück, als sie nach seinen Fingern griff. "Das ist mein Schicksal. Ich weiß es und ich akzeptiere es. Um alle zu retten, die mir am Herzen liegen. Auch dich ... vor allem dich inzwischen."
Er genoss tatsächlich alles, was er in der wenigen Zeit außerhalb seines Schicksalswegs erhalten konnte. Selbst die noch so kleinste Berührung von Sarin weckte in ihm ehrliche Freude und jene schenkte er ihr durch die Art und Weise zurück, wie er mit ihr umging. Wie er sie ansah und auf ihre Handlungen oder Worte reagierte. Wie er ihr anbot, gemeinsam die Zeit zu nutzen, die er entbehren konnte. Hätte er denn dann überhaupt Zeit für Kinder? Es klang nicht danach, aber wenn Sarin sich ihm hier und jetzt hingab - mit allen Konsequenzen - dann wär Nachwuchs in der Wiege, bis er die Probleme mit seinem Vater gelöst hätte. Wäre es nicht möglich, dass sich beide Wesen dann über den Kindersegen erfreuten oder dass sein Vater ob Sarins Schwangerschaft einen Angriff auf Zyranus einstellte? Die veränderten Umstände einer Frau hatten schon oft genug in der Geschichte Celcias etwas bewirkt. Männer wurden dadurch an ein Familienleben gebunden. Sie erhielten die größte Verantwortung, die man sich vorstellen konnte und dafür ließ man simplere Dinge wie einen Krieg aus der Liste der Planung fallen.
So geschah, was passieren musste. Sarin fragte wieder nach. Bei Castus hatte sie keine Scheu, als dumm, vorlaut oder anderweitig negativ abgestempelt zu werden, nur weil sie offen mit ihm sprach. Er schenkte ihr so viel Vertrauen, dass es auch ihre Seele öffnete. Er würde sie niemals schlecht behandeln! Doch was würde er antworten? Sarin wartete gespannt ab.
Castus lauschte hingegen der Frage, ob er denn Kinder bekommen wollte. Er neigte den Kopf erneut zurück, stieß einen nachdenklichen Ton aus. "Diese Frage habe ich mir nie gestellt", gab er dann zu. Plötzlich lachte er auf, schüttelte den Kopf. "Dafür bin ich doch noch viel zu jung! Ich ... äh ... nein, ich kann dir das nicht bewantworten. Vielleicht würde ich sie mir eines Tages wünschen, aber jetzt ganz bestimmt nicht. Es gibt so schon genug, auf das ich mich konzentrieren muss und Kinder erfordern volle Aufmerksamkeit." Er kratzte sich an der Nase, erinnerte auf's Neue an Iryan, wenn dieser sich aus Verlegenheit den Nacken rieb. "Kann ich länger darüber nachdenken? Ganz lang? Ich bin doch erst zwei Jahre alt. Das Thema ist ... noch nichts für mich."
"Aber vögeln willst du!", drang plötzlich eine wortgewaltige, wenngleich angenehme Stimme durch den Vorhang aus Weidenzweigen. Ihr folgte eine in einen Pelzmantel gehüllte Nhi'on, die offenbar sonst nichts Anderes trug. Ihre nackten Beine lugten darunter hervor, verschwanden in einem Paar Stiefeln, das eindeutig nicht ihr eigenes war. Dazu saß das Schuhwerk viel zu locker an ihren Füßen. Sie schob sich an den Zweigen vorbei und trat näher auf das Pärchen zu. "Könnt ihr's im Zelt oder später bei unserem nächsten Rastplatz treiben? Mallahall und ich sind aufgewacht, die anderen bauen schon das Zelt ab und ... ich will hier erstmal kacken. Sonst drückt's mich nachher bei jedem Schritt!"
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Montag 12. Juli 2021, 19:05

Auch wenn die ganze Situation etwas von zwei spielenden Kindern hatte, so schlich sich hin und wieder eine sehr erwachsene Ernsthaftigkeit hinein, die der Nachtelfe sanfte Schauer über den rücken jagte. So was es zum Beispiel Castus Blick, nachdem sie ihn gefragte hatte, ob er zeitlich gebunden sei...
Sarin hoffte, dass ein solch ernster Blick sich irgendwann über sie legten würde, sobald Castus sich über ihren Körper beugte, ihre Beine spreizte und... Sie sehnte sich danach, dass seine Lippe schmutzige, schlüpfrige Dinge ansprachen, die er gleich in die Tat umsetzen würde. Sarin schüttelte es kurz. Solche Gedankens sollte sie doch in einem solch vernünftigen und ernsthaften Moment nicht haben!!! So schaute Iryan die meiste Zeit, wahrscheinlich ohne es zu merken, weil es bei ihm die neutrale Miene darstellte. Dunkelelfen waren immer so ernst! … Was vielleicht auch ein Grund war, warum Sarin ihn so anziehend fand. Es war einfach ein ergebenes Gefühl, wenn man als Frau so angesehen wurde, als widmete sich der Mann mit dem Wichtigsten das er auf der Welt gefunden hatte und ...lachte und kicherte nicht wie gewisse Höflinge es gern taten. Ernsthaftigkeit war etwas, dass Sarins Wesen entsprach. Sie widmete sich dem was sie liebte ja auch nicht halbherzig. Jeder Stich ihrer Nadel war ein konzentriertes Kunstwerk und niemals weniger! Genau das selbe verlangte sie wohl auch von der Liebe. Es war kein leichtes Spiel mit ihr, kein flüchtiger Tanz. Auch Begehren war kein Gefühl, dass man bisher in ihr „leichthin“ wecken konnte. Das sie es doch in diesen Tage so intensiv und schnell erlebte, kam ihr wie ein Wunder gleich, oder eine Einflüsterung ihrer schönen Göttin. Fast war sie gewillt es anzunehmen, einfach als Geschenk.
"So ist es, Sarin"
, antwortete er ihr endlich und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum zurück. Eine Weile starrte er dabei zu den Weidenzweigen empor und sie beobachtet seine teils noch jugendlich, teils schon sehr scharf geschnittenen Züge. Wenn er lachte, dann war er ganz der „kleine Junge“ den Mall vermutlich immer in ihm sehen würde, denn sie liebte ihn wie eine Mutter. Doch wenn er so ernst schaute, wollte Sarin sich ihm in die Arme werfen und jede Menge unanständige Dinge mit ihm ausprobieren, denn dann war er ein Mann.
"Ich habe für gewisse Dinge keine Zeit. Sie haben nur für mich Bedeutung, aber werden Celcia nicht vor einem Unglück bewahren. Ich muss ... genießen, was ich erhalten kann und mich dann darum kümmern, diese Welt zu retten."
Sein Blick kehrte zu Sarin zurück.
Das klingt so, als glaubt er nicht an eine Zeit ...danach.
Das Strahlen kehrte in seine Züge zurück, als sie nach seinen Fingern griff.
"Das ist mein Schicksal. Ich weiß es und ich akzeptiere es. Um alle zu retten, die mir am Herzen liegen. Auch dich ... vor allem dich inzwischen."
Der Klos aus süßer Rührung schnürte ihr die Kehle zu, was auch gut so war, sonst hätte sie gewiss den Moment wieder mit einer ihrer Fragen zerstört.
So etwas schönes hatte noch nie jemand zu mir gesagt.
Es war nicht so, dass Sarin in ihrem Leben keine Komplimente erhalten hatte. Eigentlich war sie sogar regelrecht aus der Tiefe des Nachtelfenreichs in den Himmel gelobt worden, doch nie wegen sich selbst. Es waren ihre Fähigkeiten die man stehts angepriesen hatte, ihre Kunstfertigkeit, ihre Kreativität, ihr Genie und Kreativität... doch nie war sie selbst zu etwas wichtigem in dieser Welt erklärt worden. Und gerade WEIL Castus um ihre Gaben nicht einmal genau wusste, ok – er wusste, dass sie nähen konnte – aber nicht wie gut. Aber genau deswegen waren seine Worte wie ein Balsam, der mit jeder vorstoßenden Silbe pulsierend an dunkle Orte glitt...nein nicht da... ihr HERZ weit werden ließ und dehnte. Konnte ein Herz wachsen? Es fühlte sich so an, denn es wurde enger unter ihrer Brust und füllte sich mit Wärme.
Und Castus? Er genoss tatsächlich alles, was er in der wenigen Zeit außerhalb seines Schicksalswegs erhalten konnte. Selbst die noch so kleinste Berührung von Sarin weckte in ihm ehrliche Freude und jene schenkte er ihr durch die Art und Weise zurück, wie er mit ihr umging. Er versteckte nichts vor ihr, spielte keine Spielchen. Wie er sie ansah und auf ihre Handlungen oder Worte reagierte, dass war rein. Wie er ihr anbot, gemeinsam die Zeit zu nutzen, die er entbehren konnte.
Hat er denn dann überhaupt Zeit für Kinder? Aber wenn ich...oder jemand anders, der gern schwanger von ihm werden möchte..nein, das will ich auch nicht. Unsinn...Konzentration! Aber theoretisch... Wenn „mich“ ihm hier und jetzt hingeben würde - mit allen Konsequenzen - dann wäre Nachwuchs in der Wiege, bis er die Probleme mit seinem Vater gelöst hätte, oder? Wäre es nicht möglich, dass sich beide dann über den Kindersegen freuten oder dass sein Vater ob einer Schwangerschaft einen Angriff auf Zyranus einstellte? Die veränderten Umstände einer Frau haben schon oft genug in der Geschichte Celcias etwas bewirkt. Die wildesten Männer wurden dadurch an ein Familienleben gebunden. Sie erhielten die größte Verantwortung, die man sich vorstellen konnte und dafür ließ man simplere Dinge wie einen Krieg aus der Liste der Planung fallen... Allerdings... ich weis nicht... Hm, … Asmodi hat ja auch Castus gesehen und ihn verlassen, als er noch ein Neugeborenes war, wenn ich das von Mall richtig verstanden habe. In diesem Fall … Wäre er ihm vielleicht so oder so ...nicht wichtig, ober er Vater ist, oder nicht? Auch diese Option sollte man bedenken. Es gibt so viele verlassene Frauen, die sich ihr Leben ganz anders vorgestellt hatten. Estellia, meine Schneidergehilfin, sie steht mit zwei Kindern alleine da und arbeitet sich die Finger blutig, damit sie die Lehrmeister bezahlen kann, die ihre Lieblinge ausbilden. Ich glaube... das zweite bekam sie nicht mal freiwillig...
Die furchtsamen Blicke, wenn die kleine Angestellte abends nach Hause lief, hatten Sarin diese vermuten lassen, aber sie hatte es nie bestätigt.
Jeder sollte eine Wahl haben!
In Sarins Oberstübchen ratterte es, denn auch wenn sie immer „nur“ die Hofschneiderin des Nachtelfenreichs gewesen war, so hatte sie doch hier und da etwas über politisches Taktieren mitbekommen. Ihre Ohren waren stets aufmerksam gewesen und ihr Mund verschwiegen, weshalb man sie auch schätzte.
Die Welt sollte sich nicht darauf ausruhen, dass der Sohn es schon richten wird... Zyranus muss gewarnt werden und sie müssen sich auf einen Kampf vorbereiten. Ob der Sohn nun zu seinem Vater vordringt oder nicht!
Aber der Gedanke, dass Castus sich vielleicht Kinder wünschte, ließ sie nicht mehr los. Castus lauschte der Frage...
Er neigte den Kopf erneut zurück, stieß einen nachdenklichen Ton aus.
"Diese Frage habe ich mir nie gestellt"
, gab er dann zu.
Dann stimmt in der Mangel an Zeit so traurig? Sieht er keine Zukunft für sich? Ein 'Danach'? ...
Plötzlich lachte er auf, schüttelte den Kopf.
"Dafür bin ich doch noch viel zu jung! Ich ... äh ... nein, ich kann dir das nicht beantworten. Vielleicht würde ich sie mir eines Tages wünschen, aber jetzt ganz bestimmt nicht. Es gibt so schon genug, auf das ich mich konzentrieren muss und Kinder erfordern volle Aufmerksamkeit."
Damit sprach er exakt das aus, was auch Sarin über diesese Thema dachte. Der Zeitpunkt wäre gerade denkbar ungeeignet. WENN dann sollte man selbst bestimmen WANN! Castus kratzte sich an der Nase, erinnerte auf's Neue an Iryan, wenn dieser sich aus Verlegenheit den Nacken rieb. Erneut fühlte Sarin sich vom Schicksal leicht gestubst, dass es noch andere Männer auf der Welt gab, als den, der hier mit ihr unter einer Decke ...SCHMUSTE.
"Kann ich länger darüber nachdenken? Ganz lang? Ich bin doch erst zwei Jahre alt. Das Thema ist ... noch nichts für mich."
Sarin lächelte, nickte und öffnete ihren Mund:
"Aber vögeln willst du!"
Einen Moment lang war sie wie erstarrt.
Das war nicht meine Stimme!
Den Ausdruck 'vögeln' kannte sie nicht, aber alles was aus Nhi'ons Mund kam war entweder eine Beleidigung, oder so frivol, dass sie ohnehin damit nicht umgehen konnte, also klappte ihr Mund unterrichteter Dinge wieder zu und wandte ihren Kopf in ihre Richtung. Der Stimme folgte alsbald die in einen Pelzmantel gehüllte alternde Elfe, die offenbar sonst nichts Anderes trug. Ihre nackten Beine lugten darunter hervor, verschwanden in einem Paar Stiefeln, das eindeutig nicht ihr eigenes war.
Konnte sie sich nicht erst was anziehen?
"Könnt ihr's im Zelt oder später bei unserem nächsten Rastplatz treiben?...“
...treiben...ah, sie redet wieder von Beischlaf. Dann ist 'vöglen' auch ein Synonym für... OH.
Sarin wurde natürlich wieder rot, wenn auch dieses Mal etwas in der Zeit verzögert.
„... Mallahall und ich sind aufgewacht, die anderen bauen schon das Zelt ab und ... ich will hier erstmal kacken. Sonst drückt's mich nachher bei jedem Schritt!"
Sarin blinzelte. Die direkte...nein...das war nicht korrekt formuliert. Die burschikose Art der Frau machte sie immer nervös. Bei Nhi'on hatte Sarin ständig das Gefühl, die nächste Peinlichkeit auf ihre Kosten stand schon vor der Tür. Sarin öffnete seitlich schnell die Decke um hinaus zu schlüpfen, empfing fröstelnd die kalte Luft um ihrem Körper, zog ihren Mantel enger und trat ein paar Schritte beiseite.
„Dann lassen wir euch in Ruhe euer Geschäft verrichten... und... DANKE, dass ihr die Wache übernommen habt, als es mir nicht gut ging.“
Sarin hatte es nicht vergessen. Mall und Nhi'on hatten quasi ihretwegen Doppelschichten fahren müssen. Auch wenn sie ihr manchmal ein bisschen Angst einjagte, so wusste Sarin, dass die Ältere durchaus ein gutes Herz hatte und nur ihr Mund verdorben war. Sonst würde sie nicht mit dieser Gruppe reisen. Jeder hatte hier seine Pflichten und das nahm die merkwürdige Geschichtsschreiberin nicht aus. War sie eine richtige Bardin? Singen hatte sie Sarin sie noch nicht gehört, aber man sagte diesen wandernden Sammlern der Legenden nach, sie kleideten die tristesten Gedanken in vorzüglichste Gewänder aus Klang und Farbe. Vielleicht waren sie sich in dieser Sicht ja ein bisschen ähnlich?
Dabei fiel Sarin ein, dass sie auch noch eine Aufgabe zu bewältigen hatte.
Das Zelt!
„Oh... Ähm. Müssen wir bald los? Ist noch etwas Zeit, damit ich an dem zweiten Zelt weiter arbeiten kann?“
Damit streckte sie ihre Hand nach Castus aus, damit dieser nicht doch noch einfach sitzen blieb und Nhi'on dabei zu sah, wie sie sich erleichterte. Dass SIE SELBST dabei zugesehen hatte, wie ER sich erleichterte...in anderer Hinsicht, dass verdrängte sie geschickt dabei. Sie nahm in bei der Hand und wie zwei unschuldige Kinder zog sie ihn zwischen den herab hängenden Zweigen der Weide hindurch. Ein paar Schritte entfernt sagte sie dann:
„Geh bitte schon mal vor, ich komme auch gleich nach.“
Denn auch wenn der Auftritt Nhi'ons sie irritiert hatte, so hatte sie sie auch an ihre eigenen körperlichen Bedürfnisse erinnert und auch sie wollte nicht mitten auf der Wandrschaft dann alle bitten müssen mal in die andere Richtung zu schauen, damit sie sich in den Schnee hocken konnte. Also suchte sie sich einen breiten Stamm, der sie verbergen konnte und erleichterte sich ihrerseits.
Danach zog sie es hin zum Lagerfeuer, dessen Wärme nach ihr schrie. Dort suchte sie sogleich nach ihren Nähsachen, wärmte sich kurz die Finger am Feuer auf und begann dann fleißig und mit fast 'übernatürlicher' Geschwindigkeit die vorbereiten Stoffbahnen miteinander zu verbinden. Dafür musste sie nicht mal hinsehen. Ihre Finger wussten welche Naht wo hin gehörte und erspürten jede kleine Unregelmäßigkeit im Gewebe. Es war fast ein befreiendes Gefühl, eine kleine Weile sich auf etwas anderes konzentrierteren zu können. Hier war der Weg vorher bestimmt, jeder Stich bekannt und vermittelte Sicherheit. Hier war sie Meister und nicht blutjunger Schüler. Es war nur das vernähen einer Zeltplane, aber auch diese Naht würde niemals reißen! Eher gab der Stoff nach. Es war nur ein Zelt, doch Sarins Hände veredelten es. Und nicht nur das, es war das Zelt, in die sie Runen einweben würde, vielleicht war es dann nicht unbedingt jenes, in dem sie sich mit Castus verkriechen könnte, während einige der Gruppe Wache hielten und andere ihrerseits im dem anderen Zelt schliefen, denn sie hatte vor es mit der Rune Isa (bringt Ruhe) gleich mehrfach zu umgeben. In diesem Zelt konnte dann vielleicht Iryan nicht schlafen, aber es gab ja dann noch das jetzige als Ausweichmöglichkeit. In diesem Zelt würde vielleicht dann sogar Nhi'on und die Zwillinge Ruhe finden, wer weis.
Sobald Mall am Lagerfeuer auftauchte, legte sie ihre Arbeit kurz zur Seite, denn da würde sie sich auch bei ihr bedanken:
„Mal.. bitte... einen Moment. Ihr habt für mich gewacht, als es mir schlecht ging. DANKE. Es geht mir wieder gut. Ihr wollt bestimmt heute noch ein Stück Weg schaffen. Geht es bald los?“
Nur ganz nebenbei war ihr noch bei der ruhigen Handarbeit eingefallen, dass sie auch Nhi'on eigentlich etwas fragen hatte wollen, da sie die Meisterin in diesem Sumpf aus übersprudelnden Gefühlen war. Doch als sie so unvermittelt und wieder einmal so...burschikos aufgetaucht war, da hatte es Sarin nicht über die Lippen bekommen.
...vielleicht wenn sich mal eine ruhige Minute nur unter uns Frauen ergibt... Vielleicht wenn ich mal zur Ruhezeit mit Mall und ihr im Zelt... ...oh das wird schwer.
Sarin seufzte leicht bei dem Gedanken und sah auf. Sah sie jemand an? Stellte 'Mann' sich Fragen über sie und Castus? Oder gab es schon Reaktionen zu beobachten? Ein bisschen mulmig war ihr ihm Magen schon, aber das könnte auch am leichten Hunger liegen. Leicht war er nur, weil Sarins Körper an lange Arbeitsphasen gewöhnt war und dann halt zu schlug, wenn es auch Zeit zum Essen gab. Im Moment war sie halt auf 'Fasten' eingestellt. Dass ihr Körper bei den langen Märschen mehr verbrannte, das würde sich hoffentlich noch ein bisschen später erst zeigen.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. Juli 2021, 23:04

Sarins Leben war von Ernsthaftigkeit bestimmt. Nein, eigentlich sollte man es Gewissenhaftigkeit nennen! Sie war stets bestrebt, ihr Bestes zu geben, denn mit weniger gab sie sich selbst nicht zufrieden. Nicht einmal dann, wenn andere es ihr zugestanden. Sie konnte es mit sich selbst nicht vereinbaren und so zeigte sich eine Disziplin in allem, was sie tat, die ihresgleichen suchte. Wäre sie nur etwas militanter gewesen, hätte sie bestimmt auch eine gute Soldatin abgegeben. Nun, zumindest vom Wesen her. Ob die Nachtelfe auch körperlich in der Lage wäre, den Aufgaben einer Soldatin gerecht zu werden, blieb offen. Mental konnte sie zumindest mit dem nötigen Ernst an die Sache herangehen. Dinge ernst zu sehen und sie auch zu nehmen, lag ihr im Blut. Vielleicht zog sie deshalb ein ernster Blick aus dem Gesicht eines Dunkelelfen auch besonders an. Warum ihr Herz jedoch plötzlich so sehr für Castus schlug? Er lachte doch unentwegt, lächelte mild und zeigte sich in allen Dingen positiv. Nein, das stimmte nicht. Auch Castus besaß seine ernsten Momente. Sie waren selten, aber auch nur, weil er sie nicht jedem präsentierte. Es waren kleine, geheime Einblicke in die Tiefen seiner Seele und aktuell erlaubte er nur Sarin, sie zu sehen. Oh, wie sehr sie sich doch bei diesem einen, ernsten Blick danach sehnte, sich ihm hinzugeben!
Vielleicht wäre es noch passiert. Hier und jeztt, nun da sie wusste, dass ihre Vereinigung ohne Konsequenzen bliebe. Diesen Weg aber sollten weder sie noch Castus jetzt beschreiten, es sei denn, sie legte keinen Wert darauf, beim Akt gesehen zu werden. Oder Dinge zu riechen! Denn just in dem Moment, da sie vielleicht für den nächsten Schritt bereit gewesen wäre, tauchte Nhi'on auf. In ihrer unverblümten Art teilte sie auch sogleich den Grund ihrer Anwesenheit mit und als Sarins Spitzohren von den saloppen Worten wie von selbst einen schwachen Purpurton annahmen, spürte sie, dass es ihren Leib ebenfalls zu Erleichterung drängte. Der glückliche Moment mit Castus war vorbei. Das erkannten sie alle.
So ging jeder vorerst seiner Wege: Nhi'on und Sarin verrichteten an verschiedenen Orten ihr Geschäft, während Castus seinen ungenutzten Märchenturm zurück hinter einen Wall aus Hosenstoff packte wie die Prinzessin aus den Märchen hinter eine Dornenwand. Wie lange würde der halbdämonische Prinz dort ruhen und auf Erlösung warten? Erlösung durch eine tapfere Prinzessin, die sich nicht scheute, zum Schwert zu greifen und damit zu hantieren, bis es zum glücklichen Ende käme?
Vorerst war daran nicht mehr zu denken. Nhi'ons Worte hatten jegliche Stimmung zerschlagen. Endlich konnte sich Sarin wieder dem Ernst anderer Situationen widmen. Eine davon bestand darin, endlich ein zweites Zelt zu fertigen, damit mehr Mitglieder ihrer Gruppe während der Rast ruhen konnten. Doch auch dafür blieb zunächst kaum Zeit. Sarin musste erkennen, dass alle Männer schwer beschäftigt waren, das Lager abzubrechen, als sie zurückkehrte. Selbst Castus hatte man bereits eingebunden. Er packte zusammen mit einem der Zwillinge die Kochutensilien zusammen. Mallahall beaufsichtigte alles und schenkte Sarin einen müden Blick. Offenbar hatte sie nicht sehr erholsam geschlafen.
„Oh... Ähm. Müssen wir bald los? Ist noch etwas Zeit, damit ich an dem zweiten Zelt weiter arbeiten kann?“
"Oh, du bist immer so bemüht! Lass gut sein. Wenn wir wieder rasten, kannst du daran arbeiten." Mallahall legte Sarin die Hand an den Arm wie es eine Freundin tun würde. Sie musterte die Nachtelfe. "Du siehst anders aus", meinte sie dann. "Irgendwie ... sehr gut gelaunt. Hast du mit meinem Jungen eine gute Zeit verbracht? Er ist auch recht seltsam. Er gluckst herum und grinst breiter als ich es gewohnt bin."
Zum Glück hatte Nhi'on ein wirklich anhaltendes Geschäft am Laufen. Wäre sie nun in Hörreichweite gewesen, hätte sie lauthals verkündet, was beide getrieben hätten - ohne zu wissen, ob es stimmte. Aber Sarins Ohren und Wangen hätten zu falschen Schlussfolgerungen geführt. So jedoch musste Mallahall ohne eine direkte Antwort auskommen, jedenfalls von der Elfenbardin oder ihrem nicht verwandten Neffen. Sie hielt Sarin dazu an, das Zeltnähen auf die nächste Rast zu verlagern. Nicht, weil im Moment keine Zeit dafür wäre! Es würde noch eine Weile dauern, bis sie wirklich aufbrechen könnten. Aber würde sich Sarin nun ans Nähen machen, müsste sie Stoffe und Nähzeug auspacken, sowie das Lagerfeuer erneut entzünden, damit ihr bei der Arbeit die Finger nicht abfroren. Es war besser, sie wartete. Zusammen mit Mall nahm sie daher eine knappe Mahlzeit ein und je eher sich der Abbau dem Ende näherte, desto mehr ihrer Gruppe gesellten sich hinzu, um ihre Mägen wenigstens mit einer Kleinigkeit zu füllen. Wenig später waren sie auch schon unterwegs.

Da das Wetter im Sinne von grauen, dichten Wolken mitspielte, konnten sie es sich erlauben, bei Tag zu reisen. Widerstand bot ihnen lediglich der kalte Wind, welcher herab rieselnde Schneeflocken in ihre Gesichter und den Frost unter ihre Mäntel trieb. Castus erinnerte sich daran, wie sehr Sarin das Wetter zusetzte. Er blieb wie von selbst in ihrer Nähe und legte irgendwann den Arm um sie, damit sie nicht auskühlte.
Iryan warf wiederholte Blicke in Richtung der beiden. Sarin kam nicht dazu, mit ihm zu sprechen. Sie erhielt nicht einmal Gelegenheit, Dhansair ungestört auszufragen, wie sein Leibwächter wohl auf die überbrachte Nachricht reagiert haben mochte. Denn entweder stapften beide gemeinsam durch die Schneemassen, so dass sie Iryan auch gleich direkt mit der Situation hätte konfrontieren müssen oder der dunkelelfische Prinz zog zur Jagd los. Schließlich wollten sie alle bei der nächsten großen Rast eine Mahlzeit haben. Castus begleitete ihn. Eine spannende Kombination, bei der alles passieren könnte. Würde der Halbdämon sich mit dem Erbprinzen austauschen? Beide verstanden sich gut. Nicht in der Form, die Neid bei Iryan hätte wecken können. Er schaute seinem Freund und Herrn anders hinterher als Sarin, wenn sie sich in Castus' Nähe aufhielt. Auch jetzt blieb er zurück, da er sich selbst nicht als talentierten Jäger sah. Seine Rüstung allein würde die Tiere aufschrecken. Außerdem war er damit zu schwer und klobig, um beispielsweise einem Schneekaninchen zu folgen. Dhansair hingegen galt als geschickt und Castus konnte mit dem Bogen umgehen. Sie bildeten ein gutes Jägerduo.
Das andere Duo - die Zwillinge - waren derweil voraus geeilt. Sie würden die Gegend erkunden und sichere Wege für die Gruppe erspähen. Zurück blieben Mallahall, Nhi'on, Sarin und Iryan. Letzterer unterhielt sich gerade mit der Lichtmagierin. Beide sprachen über Zyranus und der Elf erkundigte sich immer wieder, wie viel Magie in der Stadt steckte, wo sie besonders präsent wäre und wie die Bewohner mit nichtmagischen Celcianern umgingen. Sarin als Wissende über sein Geheimnis konnte heraushören, dass er Informationen sammelte. Dass er Magie nicht vertrug, würde noch ein Problem darstellen. Vielleicht eines, das nun auch mit der Nachtelfe besprochen werden könnte? Hatte sie denn etwas beizutragen? Nicht einmal Nhi'on mischte sich in das Gespräch ein. Die Shyáner Elfe zeigte sich sogar überraschend still. Das lag aber daran, dass sie ein kleines Notizbuch ausgepackt hatte und im Gehen mit einem Kohlestift darin herum kritzelte. Gelegenltich summte sie den Beginn einer Melodie, welche sich stets ein bisschen zu ändern schien. Dann notierte sie etwas und summte erneut. Niemand nahm aktuell von Sarin groß Notiz und sie spürte beim nächsten Windzug, dass Castus fehlte.

Er sollte bald zurückkehren. Nämlich dann, als auch Codrin und Cadren wieder auftauchten. Beide Gruppen hatten Erfolge verzeichnen können. Die Jäger brachten voller Stolz ein erlegtes Reh mit zurück. Sie trugen es zu zweit über der Schulter und Castus lobte bereits von weitem die große Kampfkunst Dhansairs. Er sei wie ein Wirbelwind durch den Schnee gefegt und habe so leise wie eine einzelne Flocke das Leben des Tieres ausgehaucht, noch ehe es dessen Schatten im Schneegestöber hätte entdecken können. Immer wieder nannte er Dhansair einen Tänzer, bis jener eine Spur Rot auf den dunklen Wangen zeigte. Er schwieg sich hingegen aus.
Die Zwillinge berichteten auch von ihrem Erfolg - auf Lyrintha. Nhi'on übersetzte: "Die beiden haben Spuren der Armee gefunden, welche gen Zyranus zieht. Das Heer scheint gen Großer Schlucht zu ziehen, um in einem Bogen auf die Stadt der Magier zu treffen. Nur ihr Heerführer Asmodeus weiß, welche Strategie dahinter stecken soll."
"Existieren mögliche Verbündete bei dieser Schlucht?", erkundigte sich Dhansair. Die Elfenbardin konnte nur mit den Schultern zucken und auch die Zwillinge schüttelten unwissend die Köpfe. Mallahall half hier aus: "In der Schlucht lebt niemand, von monströsen Gargylen abgesehen. Das sind Wesen, die am Tage versteinern, um des Nachts umso gefährlicher zu sein."
"Ob mein Vater sie rekrutieren möchte, Tantchen? Was meinst du?"
Da war auch Mallahall überfragt. "Wichtig ist", setzte sie fort, "dass Asmodi dadurch einen Umweg macht. Wir können ihn überholen und Zyranus noch vor der Armee erreichen und das, ohne uns durch feindliche Linien kämpfen zu müssen. Das bedeutet allerdings, dass wir jetzt zügiger weiterreisen sollten."
Und das taten sie. Sarin erhielt Gelegenheit, an dem Zelt weiter zu arbeiten, jedoch nicht viel. Die Gruppe legte kaum noch Pausen ein, reiste sogar über die Nacht hinaus weiter und erst als die Erschöpfung sogar die wackeren Männer befiel, wurde das Lager erneut aufgebaut. Sarin arbeitete so emsig wie alle anderen. Sie würde aber noch einige Feinheiten korrigieren müssen, ehe man die zweite Plane ebenfalls auf das Zeltgestell werfen könnte. Dennoch hatte Mall die Männer angewiesen, es aufzubauen. Jetzt saß sie erneut am Lagerfeuer, schnitt die letzten Gemüsevorräte, während Castus und Dhansair die restlichen Anteile des Rehs bearbeiteten, damit sie zu einem guten Fleischeintopf verkochten werden könnten.
Iryan und Codrin errichteten das Zelt, während Cadren um das Lager patrouillierte.
Da baute Nhi'on sich breitbeinig am Lagerfeuer auf. "Oh, das macht's mir noch heißer im Schlüpfer", grunzte sie zufrieden und reckte ihr Becken etwas vor. Dann klatschte sie in die Hände. "Hört mal her! Wir sind alle müde, aber heute Nacht werden mehr von uns schlafen können. Deshalb reicht's wohl, wenn immer ein Paar Wache hält. Der Rest kann sich dann auf zwei Zelte aufteilen." Sie zwinkerte in Sarins Richtung. "Du wirst damit noch fertig, ja? Schön! Dann sollten wir noch klären, wer mit wem heute Nacht schläft. Ich bin ja für ... neue Erfahrungen offen." Sie kicherte und ließ ihren Blick ein wenig zu offensichtlich interessiert über die Dunkelelfen wandern.
Iryan schob sich wie von selbst seinen Herrn. "Vielleicht sollten die ein Zelt teilen, welche bereits miteinander vertraut sind", schlug er vor. "Demnach könnten Dhan, Sarin un i~"
"Oh, Sarin und ich sind uns schon gut vertraut", meldete Castus an und Nhi'on nickte daraufhin sehr energisch. "Ihr zwei solltet ein Zelt für euch allein haben ... aber abseits, damit der Rest von uns auch wirklich zum Schlafen kommt."
Mallahall blickte fragend von ihrem Neffen zur Nachtelfe. Dann räusperte sie sich. "Nun, da du offensichtlich sehr begehrt bist als Zeltgefährtin, wäre es gut, wenn du entscheidest, wo du schlafen möchtest, Sarin."
"Tihihi, oder mit wem. Wie gesagt, ich bin für alles Neue ganz weit gespreizt offen", lachte Nhi'on.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 22. Juli 2021, 11:56

"Oh, du bist immer so bemüht! Lass gut sein. Wenn wir wieder rasten, kannst du daran arbeiten."
Mallahall legte Sarin die Hand an den Arm wie es eine Freundin tun würde.
Das fühlt sich gut an. Eine richtige Freundin hatte ich noch nie...
Sie musterte die Nachtelfe, die ihr glücklich entgegen strahlte. Castus Nähe, sein Vertrauen und auch seine Zuneigung machten etwas mit Sarin, dass sie „leuchten“ ließ.
"Du siehst anders aus...Irgendwie ... sehr gut gelaunt. Hast du mit meinem Jungen eine gute Zeit verbracht? Er ist auch recht seltsam. Er gluckst herum und grinst breiter als ich es gewohnt bin."
Sarins Augen weiteten sich vor Schreck und ihre Ohren bekamen wieder diesen verräterischen Purpurton. Sie suchte nach Worten.
Sieht man mir das so sehr an? Oh je... Wie ...wie sag ich es ihr... aber sie hat mir ja ihren Segen gegeben... also...
Doch bevor sie auch nur den Mund für eine wahrscheinlich mehr gestammelte Erklärung aufmachen konnte, hielt Mall Sarin dazu an, das Zeltnähen auf die nächste Rast zu verlagern. Es war nicht der rechte Zeitpunkt für ein längeres Gespräch über erste Küsse, Verliebtsein oder Verhütung. Es war besser, sie wartete. Um sie herum war ohnehin zu viel los, als dass sie ungestört blieben. Zusammen mit Mall nahm sie daher eine knappe Mahlzeit ein und je eher sich der Abbau dem Ende näherte, desto mehr ihrer Gruppe gesellten sich hinzu, um ihre Mägen wenigstens mit einer Kleinigkeit zu füllen. Wenig später waren sie auch schon unterwegs.

Da das Wetter im Sinne von grauen, dichten Wolken mitspielte, konnten sie es sich erlauben, bei Tag zu reisen. Widerstand bot ihnen lediglich der kalte Wind, welcher herab rieselnde Schneeflocken in ihre Gesichter und den Frost unter ihre Mäntel trieb. Sarin stapfte tapfer durch den Schnee und langsam gewöhnten sich ihre Muskeln an den ungewohnten Einsatz. Märsche dieser Art waren neu und Sarin hatte inzwischen einen kräftigen Muskelkater, beklagte sich aber nicht. Die Übersäuerung wurde schlicht durch die anhaltende Bewegung wieder weg gelaufen werden müssen...
...oder massiert.
Sarins Blick huschte ab und zu zu dem Halbdämonen, aber sie verbat es sich den Gedanken fort zu führen. Seine Hände waren eh schon an Stellen ihres Körpers gewesen, die nie ein Mensch zuvor berührt hatte!
Da war es wenig hilfreich, sich vorzustellen, wie es wohl wäre, wenn er ihren gesamten erschöpften, überbeanspruchten, aber sich nach Zuwendung sehnenden Körper, mit seiner Kunst verwöhnen würde.
Mist.
Jetzt hatte sie es sich doch vorgestellt. Es war so, wie wenn man partu nicht an kleine blaue Katzenbabys denken sollte. Prompt sah man sie bildlich vor sich. Castus Hände hatten einfach etwas magisches, auch ganz ohne sein blaues Feuer. Aber selbst vor dem hatte Sarin nie Angst gehabt. Ganz im Gegenteil. Langsam fragte sie sich:
...wie es wohl wäre, wenn er mich mit seinen Flammen massieren würde?
Der Vorteil an diesen Gedankenexperimenten war, sie waren still und leise und niemand bekam sie mit. Doch Castus erinnerte sich daran, wie sehr Sarin das Wetter zusetzte. Er blieb wie von selbst in ihrer Nähe und legte irgendwann den Arm um sie, damit sie nicht auskühlte.
Hat er meine Gedanken erraten?
Sarin genoss seine Umarmung, ihr Körper kuschelte sich in die Wärme, auch wenn ihr Blick etwas nervös umher wanderte. Sie war „öffentliche“ Nähe... Ok... sie war „überhaupt“ so viel Nähe nicht gewohnt. Da halfen auch nicht Iryans wiederholte Blicke in ihre Richtung.
Ist er eifersüchtig?
Sarin kam nicht dazu, mit ihm zu sprechen. Sie erhielt nicht einmal Gelegenheit, Dhansair ungestört auszufragen, wie sein Leibwächter wohl auf die überbrachte Nachricht reagiert haben mochte.
Weis er jetzt von den 28 Tagen? Und … was denkt er, wenn er mich jetzt mit Castus sieht... Eifersucht könnte in unserer jetzigen Situation schlimme Folgen haben... aber...ich weis nicht, wie ich das verhindern könnte...
Denn entweder stapften beide gemeinsam durch die Schneemassen, so dass sie Iryan auch gleich direkt mit der Situation hätte konfrontieren müssen oder der dunkelelfische Prinz zog zur Jagd los. Castus begleitete ihn. Eine spannende Kombination, bei der alles passieren könnte. Würde der Halbdämon sich mit dem Erbprinzen austauschen? Beide verstanden sich gut. Sie bildeten ein gutes Jägerduo. Das andere Duo - die Zwillinge - waren derweil voraus geeilt. Sie würden die Gegend erkunden und sichere Wege für die Gruppe erspähen. Zurück blieben Mallahall, Nhi'on, Sarin und Iryan. Letzterer unterhielt sich gerade mit der Lichtmagierin. Sarin lauschte ein bisschen, aber die beiden sprachen auch nicht leise. Sie unterhielten sich über Zyranus und der Elf erkundigte sich immer wieder, wie viel Magie in der Stadt steckte, wo sie besonders präsent wäre und wie die Bewohner mit nichtmagischen Celcianern umgingen. Sarin als Wissende über sein Geheimnis konnte heraushören, dass er Informationen sammelte. Dass er Magie nicht vertrug, würde noch ein Problem darstellen. Sie schloss etwas auf und ging hinter ihnen.
Hagalaz... Bedeuung: Elemtargewalt. Wirkung: Schutz gegen Magie. Vielleicht könnte die ihm helfen... Ich müsste mit ihm unter vier Augen reden, oder wenn Dhan dabei ist. Ja wenn Dahn dabei ist, sonst... Ich fühl mich einfach schwach in seiner Nähe.
Sie betrachtete Ians breite Schultern, seinen Nacken, seine Hände.
Bin ich ein wankelmütiges Frauenzimmer, dass ich verliebt sein kann und trotzdem den dunklen Glanz seiner Haut anziehend finde? Nein, oder? Er ist so ganz anders als ich... Ich will ihm doch nur helfen, oder? Das wird schwierig... Ach Manthala, was soll ich nur machen?! Ich kann doch nicht ...mit jedem das Bett teilen, der mich haben will! Es fühlt sich ja ...irgendwie auch schön an, gewollt zu werden... Aber ...
Schon machten sich ihr weiß gekleidetes sanftes und das wilde nackte triebhafte 'Ich' auf ihren Schultern sich bereit sich anzuschreien.
Ich muss ihm irgendwie helfen! Ich will es... Wie kann ich dem Gespräch eine Richtung geben, die hilfreich sein könnte... Hm...Ich hab eine Idee.
Sarin lief hinter Mall und Ian und fügte in einer kleinen Atempause ein:
„Sagt mal, in einer Stadt voller Magier, muss man da nicht befürchten auch mal 'bezaubert' zu werden, ohne dass man es will? Ich meine, … ich stelle mir Zyranus als Schmelztiegel der Magie vor, wo man leicht auch mal aus Versehen in den ein oder anderen Wirkungsbereich geraten könnte, der vielleicht nicht nur 'Gutes' bewirkt. Ich... hab mir da schon länger Gedanken drüber gemacht und vielleicht ...eine Idee.“
Sarin wartete bis Mall und Ian ihren Schritt verlangsamt hatten und sie so nun zwischen ihnen Schritt. So konnte sie Ian den Kopf zuwenden, dass Mall ihr Gesicht nicht sah und ihm kurz zuwinken. Ihr Einwand sollte das Gespräch auf Schutz vor Magie wenden, ohne sein Problem zu offenbaren.
„Ich kenne da eine Rune... Hagalaz. Ihre Wirkung ist der Schutz gegen Magie. Ich hatte die Idee, sie vielleicht auf Kleidungstücke zu sticken, damit sie den Träger vor zufälligen Zaubern schützt.“
Damit ließ sie ihren Kopf ein bisschen hin und her wandern.
„Es wäre ein Experiment.“
Dabei schmunzelte sie Mall an.
„Wir könnten mal bei mir ausprobieren, ob es klappt. Ich zeichne die Rune zum Beispiel auf meinen Arm und Du versuchst mit deiner Lichtmagie dann den Stoff zu durchdringen. ...was meint ihr?“
, hatte Sarin beizutragen. Nicht einmal Nhi'on mischte sich in das Gespräch ein, aber sie summte eine Melodie und Sarin ließ sich davon scheinbar ablenken.
„Wir können ja bei der nächsten Rast noch mal darüber reden.“
Sarin spürte beim nächsten Windzug, dass ihr Castus Wärme fehlte und rieb sich über die Arme. Etwas energischer schritt sie dann voraus um ihr Blut wieder mehr in Wallung zu bringen, damit sie nicht zu sehr fror.
Ich brauche Abstand...
Abstand hatte auch einen Vor-/nachteil... Er barachte Sarin immer wieder zum Nachdenken, wann immer sie allein war und die Reize weniger wurden. Sie hatte dann Zeit für sich. Es arbeitete in ihrem Innern, ihr Unterbewusstsein wälzte Probleme, die noch nicht an die Oberfläche drangen.

Bald darauf brachten die ausgezogenen und wärmstens vermissten Jäger voller Stolz ein erlegtes Reh mit zurück. Tatsächlich knurrte Sarins Magen schon bei dem Anblick. Sie trugen es zu zweit über der Schulter und Castus lobte bereits von weitem die große Kampfkunst Dhansairs. Er sei wie ein Wirbelwind durch den Schnee gefegt und habe so leise wie eine einzelne Flocke das Leben des Tieres ausgehaucht, noch ehe es dessen Schatten im Schneegestöber hätte entdecken können. Immer wieder nannte er Dhansair einen Tänzer, bis jener eine Spur Rot auf den dunklen Wangen zeigte.
„Er ist ja auch ein begnadeter Tänzer.“
Sarin strahlte Dhan voller Zuneigung an, erinnerte sich an ihren ersten und wahrscheinlich letzten gemeinsamen Tanz und war glücklich, dass er ebenfalls in Castus einen Freund gefunden hatte. Die Stimmung wurde nur von ihrer Sorge um Iryans Gefühle ein wenig getrübt.
Ich würde so gern es allen Recht machen... Aber WIE? ...Es ist zum verzweifeln. Ich mag sie beide...Cas und Ian...und Dhan, Mall und die Zwillinge... jeder auf seine Art ist faszinierend und einzigartig. Sogar Nhi'on ist auf ihre Art... interessant. - Cas ist mir so viel näher gekommen... Wenn Ian und er sich gut verstehen würden wäre es vielleicht leichter? Ich habe Angst, dass Ian eifersüchtig und wütend wird, wenn er erfährt dass ich Cas geküsst habe... Cas wäre aber auch sicher traurig, wenn ich anders herum... ach, verflixt. Ich bin soooo---- DUMM!!!--- Ich will allen helfen und befürchte, was ich auch tu, es wird jemanden weh getan. Warum kann mein Herz nicht so unbeschwert sein wie Cas unschuldige Seele?
Sarin sah zu wie das Reh abgelegt wurde und die Zwillinge sich aus der anderen Richtung näherten.
Codrin und Cadren... sie scheinen sich wirklich ALLES zu teilen... Hm... könnte ich das? Oh jeh... In meinen Träumen habe ich das schon getan... der Altar... das Bild von... OH HIMMEL, verbrenn mich und Wind verwehe meine Asche! Das ist...so peinlich, dass ich es nicht mal zu denken wage...diese...Fleischeslust ...AUS! - - - Ach, Manthala, was würdest du deiner treuen Dienerin raten? Würdest du frei wie im Traum die Wünsche aller 'bedienen'? Oder muss ich ...erst heraus finden, was ICH eigentlich will.

Will ich Cas, den einsamen Dämonensohn, der schwer an seinem Schicksal trägt und der mir immer wieder das Gefühl vermittelt, dass er nur eine begrenzte Zeit auf Erden hat? Will ich mein Herz und meinen Leib an ihn verschenken? --- Oder will ich Ian, den dunklen Ritter, den Retter der mich offen aufnahm, als mein Volk mich verkaufte? Will ich ihn nur, weil er gut zu mir war, weil ich mich verpflichtet fühle? Schulde ich ihm etwas?

Will ich beide? Will ich sie, weil ich ihnen helfen möchte? Jedem auf seine Weise?

Die Zwillinge berichteten auch von ihrem Erfolg - auf Lyrintha und Sarin horchte auf. Ihre verzweifelten Gedanken verwehten vorerst im Wind zwischen den Schneeflocken und den Sorgen der Gemeinschaft. Nhi'on übersetzte:
"Die beiden haben Spuren der Armee gefunden, welche gen Zyranus zieht. Das Heer scheint gen Großer Schlucht zu ziehen, um in einem Bogen auf die Stadt der Magier zu treffen. Nur ihr Heerführer Asmodeus weiß, welche Strategie dahinter stecken soll."
"Existieren mögliche Verbündete bei dieser Schlucht?"
, erkundigte sich Dhansair.
Dann könnte der Angriff auf Zyranus noch schwerer werden.
Die Elfenbardin konnte nur mit den Schultern zucken und auch die Zwillinge schüttelten unwissend die Köpfe. Mallahall half hier aus:
"In der Schlucht lebt niemand, von monströsen Gargylen abgesehen. Das sind Wesen, die am Tage versteinern, um des Nachts umso gefährlicher zu sein."
...ein bisschen wie Nachtelfen...
"Ob mein Vater sie rekrutieren möchte, Tantchen? Was meinst du?"
Da war auch Mallahall überfragt.
Ein beängstigender Gedanke, aber auch naheliegend. Was treibt einen Gargylen an?
"Wichtig ist...dass Asmodi dadurch einen Umweg macht. Wir können ihn überholen und Zyranus noch vor der Armee erreichen und das, ohne uns durch feindliche Linien kämpfen zu müssen. Das bedeutet allerdings, dass wir jetzt zügiger weiterreisen sollten."
Und das taten sie.
Sarin erhielt Gelegenheit, an dem Zelt weiter zu arbeiten, jedoch nicht viel. Die Gruppe legte kaum noch Pausen ein, reiste sogar über die Nacht hinaus weiter und erst als die Erschöpfung sogar die wackeren Männer befiel, wurde das Lager erneut aufgebaut. Sarin arbeitete so emsig wie alle anderen. Sie trug ihren Teil dazu bei und ihre eigenen Sorgen rutschten mehr und mehr in den Hintergrund, dass sie sie ein paar Stunden fast vergaß. Das Zelt nahm schnell Form an. Sie würde aber noch einige Feinheiten korrigieren müssen, ehe man die zweite Plane ebenfalls auf das Zeltgestell werfen könnte. Dennoch hatte Mall die Männer angewiesen, es aufzubauen. Sie vertraute anscheinend in Sarins Fähigkeiten und Schnelligkeit.
Ich werd sie nicht enttäuschen.
Jetzt saß sie erneut am Lagerfeuer, schnitt die letzten Gemüsevorräte, während Castus und Dhansair die restlichen Anteile des Rehs bearbeiteten, damit sie zu einem guten Fleischeintopf verkochten werden könnten. Iryan und Codrin errichteten das Zelt, während Cadren um das Lager patrouillierte. Sarin saß am Feuer, dass Mall schürte und nähte fleißig. Da baute Nhi'on sich breitbeinig am Lagerfeuer auf.
"Oh, das macht's mir noch heißer im Schlüpfer"
, grunzte sie zufrieden und reckte ihr Becken etwas vor. Dann klatschte sie in die Hände.
"Hört mal her! Wir sind alle müde, aber heute Nacht werden mehr von uns schlafen können. Deshalb reicht's wohl, wenn immer ein Paar Wache hält. Der Rest kann sich dann auf zwei Zelte aufteilen."
Sie zwinkerte in Sarins Richtung.
Was...wie? ...Oh....nein...was kommt jetzt??
"Du wirst damit noch fertig, ja?“
Sarin nickte etwas irritiert.
„Schön! Dann sollten wir noch klären, wer mit wem heute Nacht schläft. Ich bin ja für ... neue Erfahrungen offen."
Sie kicherte und ließ ihren Blick ein wenig zu offensichtlich interessiert über die Dunkelelfen wandern.
OOHhhhnein!
Iryan schob sich wie von selbst seinen Herrn. Warum hatte Sarin nur den Impuls sich vor ihn zu schieben?
Was? Bin ICH eifersüchtig? Nein... er...er darf doch mit wem er möchte... Er gehört nicht mir!
, verbot sie sich jeden weiteren Impuls, aber dachte sehr kleinlaut...
...vielleicht wäre es ja ganz gut, wenn Nhi'on und Ian...
Aber der Gedanke war so widersprüchlich, dass Sarin sogar kurz das Gesicht verzog.
"Vielleicht sollten die ein Zelt teilen, welche bereits miteinander vertraut sind"
, schlug Ian vor.
Ja...besser!
"Demnach könnten Dhan, Sarin und i~"
Oh... nicht besser!
"Oh, Sarin und ich sind uns schon gut vertraut"
, meldete Castus an und Nhi'on nickte daraufhin sehr energisch.
Nicht besser! Ganz schlimm! Nhi'on halt den Mund bitte!
Aber ihr mentales Flehen wurde nicht erhört.
"Ihr zwei solltet ein Zelt für euch allein haben ... aber abseits, damit der Rest von uns auch wirklich zum Schlafen kommt."
Mallahall blickte fragend von ihrem Neffen zur Nachtelfe.
Ganz schlimm!
Sarin wurde so purpurrot, dass das sanfte Violett fast vollkommen verwand.
Dann räusperte Mall sich.
"Nun, da du offensichtlich sehr begehrt bist als Zeltgefährtin, wäre es gut, wenn du entscheidest, wo du schlafen möchtest, Sarin."
Nein! Gar nicht gut! Warum fällt sie mir jetzt auch noch in den Rücken! Das ist nicht sehr freundschaftlich!
"Tihihi, oder mit wem. Wie gesagt, ich bin für alles Neue ganz weit gespreizt offen"
, lachte Nhi'on und Sarin funkelte sie kurz sogar böse an, schüttelte sich dann und verbarg ihr Gesicht in den Handflächen. Fast wären ihr sogar die Tränen gekommen. Sie sollte sich entscheiden und etwas sagte ihr, dass diese Entscheidung so oder so, immer jemandem Schmerzen bereiten würde. Dafür war sie nicht bereit.
Was mach ich nur?
Allein der Blick von Nih'on zu den Dunkelelfen hatte ihr Unbehagen bereitet. Sie redete sich ein, dass es dabei vor allem um Dhansair ging, dass dieser gewiss vor diesem mannstollen Weib geschützt werden müsse und die beiden gewiss kein Auge zu tun würden, wenn Nhi'on sich zwischen sie presste. Sie musste fern gehalten werden, aber war Sarin bereit dafür ihren Platz einzunehmen? An Ians Seite? Ihr wurde ganz anders bei dem Gedanken und schaute kurz zu Castus, der zwar gesagt hatte, ihm wäre nur wichtig, dass sie glücklich wäre, aber zu ihm zog sie sich so sehr hingezogen, dass Nhi'ons Vorschlag richtig verlockend klang. Aber...dann würde sie Ian gewiss weh tun. Sarins Gedanken rasten... eine Lösung musste her.
...eine Lösung... ah...
Sie schüttelte noch mal den Kopf und rieb sich über die Wangen. Die anderen waren ihre Schüchternheit ja sowieso schon gewohnt und auch wenn sie am liebsten aufgestanden und weg gerannt wäre, war sie sich auch immer ihrer Pflichten bewusst. Sarin würde sich auch dieser Aufgabe stellen!
„Nhi'on...du bist mal wieder ganz 'reizend'...“
Dabei zeigte Sarin ein etwas zu freundliches Lächeln mit viel Zähnen. Ja sie lernte schnell. Auch sie begann mutige kleine Spitzen zu verteilen. Nhi'on war da eine gute Lehrerin.
„...das du mich so vor führst. Ich denke...“
Dabei hielt sie endlich die fertige Zeltplane hoch und betrachtete die Rune (Ruhe) auf der Innenseite und zog den Moment ein bisschen in die Länge, machte es spannender.
„...das wir alle heute vor allem Ruhe finden sollten. Ich möchte heute mit Mall und DIR in DIESEM Zelt schlafen. Und glaub mir, wir werden schlafen! Gut! - Lang! - Tiiiief!“
Die letzten beiden Worte ahmte sie Nhi'ons leicht rauchiger Sprache nach, wenn sie mit den Zwillingen flüsterte, so dass es wie ein gehauchtes atemloses Raunen voller Leidenschaft klang. Dann zuckte sie lapidar mit den Schultern:
„Ich wollte sowieso mal einen 'Mädelsabend' mit euch.“
und schmunzelte mit einem ganz leicht frech gehobenen Mundwinkel.
So halte ich Nhi'on von Dhan fern, …
Sie zwinkerte ihm verstohlen zu.
...und Ian und vermeide ihm oder Cas weh zu tun...
Auch wenn sie ahnte, dass das Problem ihrer 'Wahl' damit vorerst nur aufgeschoben, nicht gelöst war.
„Wer hat eigentlich die Kerzen? Der Stoff muss nur noch imprägniert werden, dann bin ich fertig.“
, lenkte sie wieder das Thema auf unverfänglichere Ebenen.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 29. Juli 2021, 14:25

Wären Dhansair und Castus nicht stets so erfolgreich bei der Jagd, wären die Vorräte der Gruppe bereits längst aufgebraucht. So aber konnte man selbst das Wurzelgemüse noch etwas strecken und hatte gar eine Spur Vielfalt beim Essen. Trotzdem blieben die Portionen - vom Fleisch abgesehen, wenn es denn ein Reh wurde - eher klein. Ihre Mägen grummelten nicht vor Hunger, doch Sarin bemerkte auf der Reise wie wohlbehütet sie im Reich der Nachtelfen gewesen war. Mehrere Mahlzeiten am Tag, die sie weder jagen, selbst ausnehmen, noch kochen musste. Keine Kuhle im Schnee, in der sie sich erleichtern musste. Ein warmes Bett. Wobei Letzteres ein wenig ausgeglichen wurde. Castus blieb an ihrer Seite, wenn er nicht gerade mit Dhan loszog oder einen der Zwillinge als Späher ablöste. Dann hielt er sie stets mit einem Arm umschlungen, damit seine Körperwärme etwas auf sie übergehen mochte. Mehr als einmal bemerkte die Nachtelfe hierbei allerdings auch einen langen Blick von Iryan, der auf beiden ruhte. Ein Blick, den sie nicht deuten konnte, weil er vollkommen neutral gehalten war.
Iryan. Hatte Dhansair ihm die Nachricht übermittelt? Was musste er nun wohl denken? 29 Tage und Sarin spazierte im Arm eines anderen umher, doch sie beruhigte ihr Gewissen mit dem Fakt, dass sie nach wie vor frei war. Sie hatte sich weder an den Dunkelelfen gebunden noch Castus beteuert, nun ein Paar zu sein. Selbst wenn es aktuell ein wenig anders ausschaute. Der Halbdämon wollte die Zeit, die ihm blieb, mit ihr genießen. So in etwa hatte er ihr es nun mehrfach gesagt. Es klang, als bereitete er sich auf eine Endlichkeit vor oder als würden sich ihre Wege trennen, sobald die Sache mit seinem Vater geklärt sei. Castus dachte aber nicht daran und wenn doch, so grübelte er im Stillen, ohne sein Lächeln oder seine gute Laune dabei zu verlieren. Und wie Mallahall bereits bemerkt hatte: Sowohl ihr Neffe als auch Sarin strahlten heller, vor allem, wenn sie dicht beieinander waren. Und solange Sarin dabei nicht an Iryan dachte oder darüber grübelte, wie sie beide Männer möglichst ohne Herzschmerz gleich behandeln könnte, fühlte sie sich wohl.
Dann kam aber eine Situation auf, in der Castus nicht an ihrer Seite war. Die Jagd lockte ihn und auch Dhansair. Die Zwillinge zogen als Späher voraus. Nhi'on fragte zum Glück nicht nach einem Gespräch, bei dessen Schlüpfrigkeit die Nachtelfe wohl direkt im Schnee ausgerutscht wäre und so erhaschte sie stattdessen das Gespräch zwischen Mallahall und dem Dunkelelfen. Es erinnerte sich daran, dass es nebst ihrer Herzensangelegenheiten auch noch andere Probleme innerhalb der Gruppe gab, die bewältigt werden mussten. Iryan würde mit seiner Unverträglichkeit gegenüber Magie in der Stadt der Magier mehr als leiden. Dieses Problem besaß höhere Priorität. Sarin hätte es nicht so vernachlässigen sollen, aber wie sie nun feststellte, war Iryan nicht hilflos. Er kümmerte sich bereits selbst darum, wenigstens Informationen zu erlangen. Mallahall bot als Lichtmagierin und gebürtige Zyranerin da eine ideale Quelle. Zwar hätte er sich auch erneut bei Sarin erkundigen können, aber nach dem Unfall mit ihrer aufgezeichneten Rune hielt er davon wohl nicht mehr allzu viel. Nach wie vor musste sein Arm verbunden sein. Unter all den Lagen aus gefütterter Kleidung, Decken und jeglichem Material, das man als Wärmeschutz am Körper tragen konnte, sah man davon aber nichts mehr. Sarin erinnerte sich dennoch und ihr Kopf arbeitete bereits wieder an einer Lösung. Sie wollte Iryan helfen, möglichst ohne ihn erneut zu verletzten. So ging sie im Geiste sämtliche Runenkombinationen durch, die ihn unterstützen könnten. Auf die Haut könnte sie ihm diese nicht erneut zeichnen, aber selbst hierüber dachte die Elfe intensiv nach. Ihr kam der Gedanke, ihr Schneiderhandwerk zum Einsatz zu bringen. Bevor sie sich aber die Mühe machte, wollte sie in Erfahrung bringen, was Mallahall und vor allem Iryan davon hielten. So mischte sie sich in deren Gespräch mit ein.
Mallahall lauschte ihren Ausführungen. "Ich stelle mir Zyranus als Schmelztiegel der Magie vor, wo man leicht auch mal aus Versehen in den ein oder anderen Wirkungsbereich geraten könnte, der vielleicht nicht nur Gutes bewirkt."
"Mir ist kein anderer zivilisierter Ort bekannt, an dem Magie so präsent ist wie Zyranus", erwiderte Mallahall. "Die ganze Stadt atmet Magie und man kann sich dieser Wirkung nicht entziehen. Gänzlich nichtmagische Wesenheiten sollen sich angeblich unwohl innerhalb der Mauern fühlen. Ob das stimmt kann ich nicht bestätigen, obwohl ich mein halbes Leben - achwas, mehr noch! - in meiner Heimat verbracht habe. Es passiert selten genug, dass Besuch von außerhalb in das Reich gelassen wird. Jedenfalls nicht so, als dass sich diese Gäste überall frei bewegen könnten. Wenn es etwas gibt, das in Zyranus nahezu ebenso spürbar ist wie die Magie, dann ist es Ordnung. Ihr werdet sehen, wie sehr gerade die regierenden Ebenen ein geordnetes System schätzen. Es ist eine Menge Papierkram." Sie unterdrückte ein abfälliges Seufzen. "Was Ordnung entgegenwirkt, ist das Chaos. Daher musst du nicht befürchten, in einen böswilligen, magischen Bann zu geraten, Sarin. Dunkle Magie-Arten sind nicht gänzlich verboten, aber ungern gesehen. Allein ihr Studium bedeutet, sich zu stigmatisieren und von einem Großteil der Zyraner schief angeschaut zu werden. Auf der anderen Seite ist man in der Magierstadt tatsächlich sehr sicher vor dunkler Zauberei wie Dämonen beschwörenden Ritualen, nekromantischen Flüchen oder bösen Illusionszaubereien eines fehlgeleiteten Grauschelms. Du hast nichts zu befürchten."
Iryan hob eine Hand an, um auf sich aufmerksam zu machen. Mallahall gewährte ihm natürlich Redezeit. "Ich möchte Sarin nichts unterstellen, vermute aber, dass sie nach möglichem Schutz gefragt hat. Nicht jeder Zauber muss gleich etwas Böses bewirken, kann aber für einen Bezauberten ... unangenehm ausfallen. Gibt es da Möglichkeiten?"
"Natürlich", entgegnete die Lichtmagierin recht schnell. "Artefakte aller Art sind sehr beliebt. Sei es, um den Alltag zu erleichtern oder sich vor etwas zu schützen. Amulette, Ringe ... Schmuckstücke dienen oftmals als Gefäß für einen Schutzzauber. Oder Kleidung." Damit sah sie zu Sarin herüber. Die Gruppe wusste inzwischen um ihre Schneiderkünste, immerhin arbeitete sie bei jeder Rast fleißig an der Zeltplane. Doch nur Mallahall und Iryan hatten auch Kenntnisse über ihre Runenfähigkeiten. Auf jene spielte die Lichtmagierin an. Es käme ihr befremdlich vor, wenn Sarin die Runenmagie beherrschte und sie nicht bei ihrem Schneiderhandwerk einsetzte. Doch genau da dachten beide Frauen in eine ähnliche Richtung. Daher unterbreitete Sarin auch sogleich ihren Vorschlag, die Rune Hagalaz als Schutz gegen Magie in ein Kleidungsstück einzuweben. Dass sie damit für ein Stirnrunzeln bei der anderen sorgte, zeugte davon, dass sie zumindest ihre Fußspitze in das nächstgelegene Fettnäpfchen getaucht hatte.
"Das ist eine Idee, Sarin, aber sag mir, warum du dich unbedingt vor Magie schützen willst? Fürchtest du einen magischen Angriff innerhalb von Zyranus' Mauern? Du musst nicht derart misstrauisch sein." Mallahall presste die Lippen zusammen. "Die größte Aufmerksamkeit wird ohnehin auf Castus liegen. Ich hoffe, meine Vorarbeit beruhigt die Gemüter. Wenn du aber so gern eine Schutzrune in deine Kleidung einarbeiten willst, nur zu. Vo nweiteren Experimenten mit meinem Licht und deiner Empfindlichkeit halte ich allerdings vorerst nichts." Bei Mallahall saß die Reaktion auf Sarins Schmerzen und die damit verbundenen Reaktionen ihrer Gruppe offensichtlich noch tief. Und auch Iryan hielt nichts davon. Er winkte ab. "Bitte, keine Experimente mehr, bei denen sich jemand verletzen könnte."
"Ich werde ein Auge darauf haben, dass du kein Opfer von fremder Lichtmagie wirst, falls dich das beunruhigt, Sarin", bot Mall schließlich an. "Dir steht es natürlich frei, deine Kleidung auf Zyranus vorzubereiten. Ich hoffe, du findest Zeit dafür." Das stimmte, denn entweder musste die Gruppe sich auf ihren Marsch konzentrieren oder Kräfte sammeln, während sie rasteten. Bereits jetzt schauten Mallahall und inzwischen auch Castus immer wieder, dass Sarin sich nicht überanstrengte. Und auch die Dunkelelfen blieben wachsam. Einzig Nh'ion und die Zwillinge gaben sich arglos.

So war es auch bei der nächsten Rast. Wo die Zwillinge eher damit beschäftigt waren, nach dem Lager und nicht dessen Bewohnern zu schauen, da hielt die Elfenbardin bereits ein Nickerchen am Feuer. Ihr Kopf wippte unablässig nach vorn, ohne ganz auf ihre Brust zu sinken und bei jedem tiefen Atemzug bildete sich eine kleine Rotzblase an ihrem Nasenloch. Castus war es, der vor seinem Jagdaufbruch darauf hinwies, dass Sarin sich bloß nicht die Finger wund nähen sollte. Das tat sie nicht, arbeitete dennoch über ihr Pensum. Sie spürte ein leichtes Kribbeln in ihren Fingerspitzen, als sie die Nadel beiseite legte. Aber es war geschafft. Endlich verfügte die Gruppe über ein zweites Zelt!
Schnell kam die Frage der Aufteilung auf und da sich kaum jemand einigen konnte, gab Mallahall das Zepter an Sarin weiter. Ausgerechnet sie sollte entscheiden, wer mit ihr die Lagerstatt teilte. Warum nur?! Sie sah bereits, dass vor allem die Blicke der Männer aufmerksam auf ihr ruhten. Sogar Dhansair beobachtete sie sehr intensiv.
Das war zu viel für die Nachtelfe. Sie würde kein Auge zu tun, ganz gleich, welchen Mann sie zu sich in das Zelt einlud. Die beste Entscheidung, die sie treffen konnte, war es, Mallahall und Nhi'on zu wählen. Erstere würde ihr kein Haar krümmen. Letztere ... nun, vielleicht schlüpfte sie im Laufe der Nacht auch lieber in das andere Zelt. Wichtig blieb, dass Sarin endlich einmal ungestört von ihren Hormonen würde einschlafen können. Außerdem fände sich vielleicht eine Gelegenheit, mit beiden Frauen über Frauendinge zu sprechen.
Ja, die Entscheidung stand fest und allein, um Nhi'on eins auszuwischen, weil sie Sarin erneut vorgeführt hatte, meinte sie ganz lasziv: "Ich möchte heute mit Mall und DIR in DIESEM Zelt schlafen. Und glaub mir, wir werden schlafen! Gut! - Lang! - Tieeef!"
Leider erreichte sie damit bei Nhi'on nichts. Die Bardin grinste nur verrucht, schob sich eine Hand in den eigenen Schoß und raunte zurück: "Oh, ich spüre schon wie tief."
Mallahall räusperte sich. Im Hintergrund waren alle Männer zu Salzsäulen erstarrt. Selbst Dhansair wagte nicht zu atmen. Er hatte vor Schreck nach Iryans Hand greifen wollen und versehentlich Castus erwischt, wie es schien. Jedenfalls klammerte er sich nun an dessen Handgelenk. Der Blauschopf schaute als einziger nicht ... gespannt erregt zu den Frauen herüber. Er blickte Dhan an und lächelte sanft. Dann verflocht er seine Finger mit denen des dunklen Erbprinzen. Dhansair bemerkte nicht einmal, dass er die falsche Hand hielt. Er starrte zu Sarin herüber und auch alle anderen taten es ihm gleich. Cadren - oder Codrin? - schluckte sogar und Iryan zupfte an seinem Kragen herum, als wollte er heiße Luft an die Umgebung abgeben.
Sarin bemerkte es nicht. Sie war voll dabei, den Triumph gegen Nhi'on auszukosten. Da jener leider nicht so triumphal ausfiel, wie sie sich erhofft hatte, lenkte sie ein und wandte sich den offenen Problemem zu. Das neue Zelt musste noch imprägniert werden. "Wer hat eigentlich Kerzen?"
"Oh, ich sehe einige stramme Kerzen ... die sind ganz heiß darauf, dir auszuhelfen", gluckste Nhi'on.
"Oh, nun reicht es aber!", warf Mallahall sich endlich dazwischen. Sie griff nach einem der Reiserucksäcke und holte einen Stoß Kerzen hervor. Eine davon reichte sie Sarin. Eine weitere entzündete sie direkt am Lagerfeuer. Mit strengem Blick und einer brennenden Kerze in der Hand wandte sie sich dann der Gruppe zu. "Und jetzt will ich endlich sehen, dass das Lager fertig vorbereitet wird. Na los! Schluss mit den Zweideutigkeiten, dafür ist keine Zeit."
Bewegung geriet in die Männer, während Nhi'on ihnen folgte und ohne jegliche Scham knurrte und klagte: "Gerade jetzt sollte etwas Zeit für ein bisschen Spaß freigehalten werden. Wer weiß, ob wir nochmal Gelegenheit bekommen, wenn wir Asmodeus immer näher sind?" Castus schaute zu der Bardin herüber, dann zurück zu Sarin. Sein Blick besaß wieder diesen ernsten Ausdruck. Schließlich wandte er sich ab. Letzte Vorbereitungen am Lager wurden getroffen, das Zelt fertiggestellt und die Schlaflager eingerichtet. Mallahall, Nhi'on und Sarin würden die Nacht männerlos verbringen. Da beide Frauen mittags aber schon eine Ruhephase hatten, war es Sarin vergönnt, zunächst allein das Zelt aufzusuchen, sofern sie schon müde wäre. Mall und die Bardin würden nachkommen. Die erste Nachtwache sollten Castus und Dhansair haben, während Iryan und die Zwillinge das andere Zelt hüteten.

Diese Nacht würde friedlich ablaufen. Vielleicht fände Sarin endlich einmal richtig tiefen Schlaf. Die Frage blieb nun, ob sie sich schon hinlegen wollte oder vorher noch ein Gespräch führen. Mallahall stand zur Verfügung und der Moment schien ideal. Nhi'on grunzte nämlich wieder am Lagerfeuer vor sich hin. Nur wenn die Nachtelfe auch vor hatte, sie in ein Gespräch mit einbeziehen zu wollen, würde sie sie wecken müssen. Vielleicht war ihr gerade aber auch nicht nach einem Gespräch. Der Mond war aufgegangen und schien durch ein Loch in der nächtlichen Wolkendecke auf den Schnee. Er tauchte alles in diesen milchigen Schein, dass es der Landschaft einen neuen Zauber verlieh. Es lud dazu ein, sich etwas abseits zu begeben und die Ruhe zu genießen. Vielleicht wäre auch ein stilles Gespräch mit Manthala im Gebet angebracht. Die Entscheidung lag wieder vollkommen bei Sarin. Die Reise sollte erst am Morgen weitergehen und dann zügig, damit man noch vor Einbruch der nächsten Nacht Zyranus erreichte.
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Sarin Kasani
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Fähigkeiten: Runenmagie (gut)
Schneidern
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Geld: 0D, 0L, 100F
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- kleiner Dolch
-diverser Rubinschmuck
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 30. Juli 2021, 15:12

Das Gespräch mit Ian und Mall verlief genauso so, wie Sarin es wollte. Sie fragte nach „..nicht nur Guten Wirkungsbereichen“ in Zyranus um Mall ein wenig mehr in diese Richtung zu dirigieren und die Lichtmagi sprang auch sogleich darauf an. Sarin fragte zwar nicht für sich selbst sonder für Ian, aber das wollte sie hier lieber verpacken, denn wenn dann musste ER sein Geheimnis offenbaren, nicht sie. Nur einen kleinen fahlen Beigeschmack bekam das ganze, denn Mall implizierte Sarin vermehrte Furcht und Angst vor ihrer Heimatstadt und begann sie ihrerseits gleich zu verteidigen, erzählte dabei aber auch gleich viele wichtige Details über die Stadt und das Leben darin.
"Das ist eine Idee, Sarin, aber sag mir, warum du dich unbedingt vor Magie schützen willst? Fürchtest du einen magischen Angriff innerhalb von Zyranus' Mauern? Du musst nicht derart misstrauisch sein."
Weder das eine noch das Andere... aber red weiter. Das ist alles wichtig für Ian.
Das Sarin hier missverstanden wurde, nahm sie für Ian gern in Kauf.
"Die größte Aufmerksamkeit wird ohnehin auf Castus liegen. Ich hoffe, meine Vorarbeit beruhigt die Gemüter. Wenn du aber so gern eine Schutzrune in deine Kleidung einarbeiten willst, nur zu. Von weiteren Experimenten mit meinem Licht und deiner Empfindlichkeit halte ich allerdings vorerst nichts."
Bei Mallahall saß die Reaktion auf Sarins Schmerzen und die damit verbundenen Reaktionen ihrer Gruppe offensichtlich noch tief. Und auch Iryan hielt nichts davon. Er winkte ab.
"Bitte, keine Experimente mehr, bei denen sich jemand verletzen könnte."
Sarin nickte sofort ergeben und fügte sich. Das Experiment war ohnehin nur ein Vorwand um den Vorschlag unter der Hand Ian zu machen.
"Ich werde ein Auge darauf haben, dass du kein Opfer von fremder Lichtmagie wirst, falls dich das beunruhigt, Sarin"
, bot Mall schließlich an.
Tja...wenn du das auch von allen anderen Magierichtungen sagen könntest und das ganze für Ian tun würdest, dann wäre uns sehr geholfen.
"Dir steht es natürlich frei, deine Kleidung auf Zyranus vorzubereiten. Ich hoffe, du findest Zeit dafür."
Das hoffe ich auch...

Bei der nächsten Rast, bekam Sarin endlich die Gelegenheit das Zelt fertig zu stellen. Sie spürte ein leichtes Kribbeln in ihren Fingerspitzen, als sie die Nadel beiseite legte, so schnell hatte sie gearbeitet. Aber es war geschafft. Nur noch das Wachsen fehlte und dafür hatten sie ja aus dem Bauernhaus einige Kerzen mitgenommen. Dann kam die Frage der Aufteilung der Schlafplätze auf und Mallahall gab das Zepter an Sarin weiter. Ausgerechnet sie sollte entscheiden, wer mit ihr die Lagerstatt teilte. Sie sah bereits, dass vor allem die Blicke der Männer aufmerksam auf ihr ruhten. Sogar Dhansair beobachtete sie sehr intensiv.
Warum nur?!
Das war zu viel für die Nachtelfe. Sie würde kein Auge zu tun, ganz gleich, welchen Mann sie zu sich in das Zelt einlud. Die beste Entscheidung, die sie treffen konnte, war es, Mallahall und Nhi'on zu wählen.
"Ich möchte heute mit Mall und DIR in DIESEM Zelt schlafen. Und glaub mir, wir werden schlafen! Gut! - Lang! - Tieeef!"
Leider erreichte sie damit bei Nhi'on nichts. Die Bardin grinste nur verrucht, schob sich eine Hand in den eigenen Schoß und raunte zurück:
"Oh, ich spüre schon wie tief."
Mallahall räusperte sich.
Mist... Um diese Frau mit ihren Waffen zu schlagen muss ich noch viel lernen!
Was Sarin jedoch nicht bemerkte, war, dass im Hintergrund alle Männer zu Salzsäulen erstarrt waren. Selbst Dhansair wagte nicht zu atmen. Er hatte vor Schreck nach Iryans Hand greifen wollen und versehentlich Castus erwischt, wie es schien. Jedenfalls klammerte er sich nun an dessen Handgelenk. Der Blauschopf schaute als einziger nicht ... gespannt erregt zu den Frauen herüber. Er blickte Dhan an und lächelte sanft. Dann verflocht er seine Finger mit denen des dunklen Erbprinzen. Dhansair bemerkte nicht einmal, dass er die falsche Hand hielt. Er starrte zu Sarin herüber und auch alle anderen taten es ihm gleich. Cadren - oder Codrin? - schluckte sogar und Iryan zupfte an seinem Kragen herum, als wollte er heiße Luft an die Umgebung abgeben.
Und Sarin? Sarin bemerkte es nicht.
Sie hatte den Triumph gegen Nhi'on auszukosten wollen, doch ihre kleine Spitze lief ins leere, also lenkte sie ein und wandte sich den offenen Problemem zu. Das neue Zelt musste noch imprägniert werden.
"Wer hat eigentlich die Kerzen?"
"Oh, ich sehe einige stramme Kerzen ... die sind ganz heiß darauf, dir auszuhelfen"

, gluckste Nhi'on.
Hä?...ah...sie spielt wieder auf die ...Märchentürme der Männer an, denk ich.
Was Sarin dazu brachte sich erstmals umzusehen und ein paar sehr merkwürdige Gesichtsausdrücke studieren zu dürfen. Recht deuten konnte sie sie nicht, aber würde sie sich für die Zukunft merken.
"Oh, nun reicht es aber!"
, warf Mallahall sich endlich dazwischen. Sie griff nach einem der Reiserucksäcke und holte einen Stoß Kerzen hervor. Eine davon reichte sie Sarin. Eine weitere entzündete sie direkt am Lagerfeuer. Mit strengem Blick und einer brennenden Kerze in der Hand wandte sie sich dann der Gruppe zu. "Und jetzt will ich endlich sehen, dass das Lager fertig vorbereitet wird. Na los! Schluss mit den Zweideutigkeiten, dafür ist keine Zeit."
...ein bisschen schade...wo ich grade anfange das mit den Zweideutigkeiten zu lernen...
, mogelten sich erste kleine freche Gedanken in Sarins Unterbewusstsein. Bewegung geriet in die Männer, während Nhi'on ihnen folgte und ohne jegliche Scham knurrte:
"Gerade jetzt sollte etwas Zeit für ein bisschen Spaß freigehalten werden. Wer weiß, ob wir nochmal Gelegenheit bekommen, wenn wir Asmodeus immer näher sind?"
Castus schaute zu der Bardin herüber, dann zurück zu Sarin.
Nih'on ...du ahnst vielleicht gar nicht, wie recht du damit hast...aber... sollte ich...weil unsere Zeit begrenzt ist vielleicht doch...
Aber nein, dass konnte sie auch nicht. Sarin war hilfsbereit, aber konnte nicht einfach diesem Gefühl heraus sich Castus hingeben. Es musste echt sein. Es musste sich richtig anfühlen und nicht nur weil die Zeit drängte. Und doch zog er sie an, wie die Motte das Mondlicht. Sein Blick besaß wieder diesen ernsten Ausdruck, der ihr die Knie weich werden ließ. Schließlich wandte er sich ab und Sarin erzitterte kurz. Ja, sie hatte Angst, dass sie womöglich zu lange warten würde und damit eine Chance in ihrem Leben verrinnen ließ, die nie wieder kommen würde. Ihr wildes kleines 'Ich' auf der Schulter erinnerte sie daran, dass sie sich so oder so darauf vorbereiten sollte
*Denk an den Saft.*
Trotzdem sollte ich an die Verhütung denken... ober nun ...oder nicht...oder jemand anders... und Mit Mall reden...und Nhi'on vielleicht auch...
Sarins Gedanken sprangen zu schnell um wirklich klar zu sein.

Letzte Vorbereitungen am Lager wurden getroffen, das Zelt fertiggestellt und die Schlaflager eingerichtet. Mallahall, Nhi'on und Sarin würden die Nacht männerlos verbringen. Da beide Frauen mittags aber schon eine Ruhephase hatten, war es Sarin vergönnt, zunächst allein das neue Zelt aufzusuchen, was sie auch tat. Sie nahm sich ein paar warme Steine mit und fasste langsam einen Plan. Schon beim Eintreten fühlte sie die gemäßigte, ruhige Stimmung in sich aufkommen und genoss sie ein paar stille Atemzüge lang, während ihr Blick noch nach draußen gerichtet war. Mall und die Bardin würden später nachkommen, das wusste sie. Dann könnte sie noch kurz sicher mit ihnen reden. Die erste Nachtwache sollten Castus und Dhansair haben, während Iryan und die Zwillinge das andere Zelt hüteten. Sarin hatte endlich einen Moment ganz für sich.
Diese Nacht wird friedlich ablaufen...
Der Mond war aufgegangen und schien durch ein Loch in der nächtlichen Wolkendecke auf den Schnee, lockte sie mit seinem stillen Ruf und Sarin würde folgen, doch vorher gab es eine Kleinigkeit vorzubereiten. Sie hatte schließlich aus den vergangenen Fehltritten gelernt und wollte ihre Gesundheit nicht gefährden, weshalb sie das Zelt möglichst warm für ihre Rückkehr vorbereitete, ein kleines übriggebliebenes Stück Wachtuch und ein Handtuch bereit zum Mitnehmen an den Eingang legte. Dann zog sie sich nackt bis auf die Stiefel aus und schlüpfte nur wieder in ihren Mantel um gleich darauf in den milchigen Schein des Mondes hinaus zu treten. Nhi'ons halbnackter Auftritt unter der Weide hatte sie an etwas erinnert, dass sie schon sehr lange nicht mehr gemacht hatte, und war jetzt vielleicht in dieser angespannten Situation genau das richtige war. Die Erinnerung in sich wach rufend suchte sie sich ein etwas abgeschiedenes Plätzchen, beruhigte die Wächter mit leisen Worten wie:
„Ich geh nicht weit weg. Ich brauch nur etwas Zeit für mich.“
Die Landschaft verlieh dem Moment einen ganz eigenen Zauber, der Sarin in ihre Vergangenheit führte, wo sie noch Novizin und auf dem Weg zur Priesterin Manthalas gewesen war. Es gab so viele Gebete, Rutualte, Anrufungen die sie alles schon fast vergessen hatte, aber das wichtigste war stets, wie ihre Mutter immer gesagt hatte: „Das wichtigste ist, dass dein Herz singt.“ Und genau das wollte Sarin in dieser Nacht tun.
Für Manthala, meine Göttin, mein Licht in der Nacht.
So fand Sarin bald darauf ein stilles Plätzchen. Sie war einfach dem Licht gefolgt, dass sie von Fleck zu Tupfen zu hellem Schimmer im Schnee geleitet hatte und fand eine winzige Lichtung in dessen Mitte sie nun das Wachtuch ausbreitete, sich die Stiefel auszog und darauf stellte um dann den Mantel abzulegen. Splitterfasernackt im Mondschein zu baden war ein Teil der Anbetung und huldigte der Schönheit der Nacht. Sarin erinnerte sich nicht mehr an alle Details des Rituals, aber ein paar Dinge wollte sie heute einfach richtig machen. Sarin erinnerte sich, dass die Priesterinnen eigentlich dies in lauen Sommernächten taten um Manthala um ihren Seegen zu bitten und dann ein spezielles Öl aus dem Saft der „Nachtkerzen“ gewannen, einer exotisch duftenden Blume, dass dann mit Silberstaub versetzt auf den Körper verteilt wurde. In Ermangelung eines solchen Öls würde der schimmernde Schnee reichen müssen. Sarin tauchte ihre Hände in den Schnee vor sich und begann mit der rituellen Waschung ihres Körpers. Die Kälte biss in ihr Gesicht und ihre Hände und doch verteilte sie schnell den Schnee auf ihrem Körper. Ihr Geist wanderte durch die Zeit, durch ihr Leben und pflückte die Worte wie Blumenblätter. Erinnerungen an Vergangenes wie ihren Verlust, den Fluch, Erinnerungen an Gegenwärtiges wie ihre Umgebung, ihre Gefühle, ihre Liebe, das Licht des Mondes und Wünsche für die Zukunft für Andere, für Castus... woben ineinander. Ihre Erinnerungen wurden wieder lebendig und sie sah ihre Mutter umringt von ihren Priesterinnen, wie sie im Kreis saßen, im Rund des Mondes. Sie sah wie Manthalas Segen erst ihre Haut zum leuchten brachte, dann zu ihren Lippen wanderte und wie sie diesen dann zu den Bittstellern trugen, sie sanft auf die Stirn küssten und diese dann mit einem Seufzen einschliefen. Manchmal, so glaubte auch Sarin, trug dieser Kuss dann den Segen der Göttin in die Träume, die Hoffnungen, Wünsche oder auch auf diesem Wege zur Lösung von Problemen den Gesegneten bei. Manchmal schliefen die Gesegneten auch einfach nur gut.
Manthala, schenk mir dein Licht und lass mich in deinen Schatten wandeln. Schenk mir deinen Segen, damit ich ihn weiter geben kann. Ich erflehe deine Gunst. Lass mich in deinem Schatten leuchten.
Die Nacht war perfekt, der Mond war groß und rund und sein Licht schien auf sie wie der Seegen der heiligen Göttin selbst. Leise hob sie erst ihr Gesicht dem Himmel zu und dann auch ihre Stimme:

((Shadow of the Moon – Link im OT))

"Im Schatten des Mondes
Tanzte sie im Sternenlicht
Und flüsterte eine eindringliche Weise
An die Nacht ...

Samtschöße drehten sich rundherum,
Feuer in ihrem Blick.
In den lautlosen Wäldern
Nahm niemand sie wahr...

Durch in Dunkelheit getauchte verzauberte Gefilde
Ließ Musik ließ ihr armes Herz tanzen;
Sie dachte an eine verlorene Romanze
in anderer Zeit...

Sie fühlte sich einsam, fühlte sich traurig
Sie weinte im Licht des Mondes.
Getrieben von einer Welt, die verrückt geworden,
Erhob sie sich zum Fluge...

"Ich fühl keine Trauer, fühl keinen Schmerz,
Fühle mich nicht verletzt, es ist nichts gewonnen...
Nur die Liebe wird dann bleiben,"
Wollte sie sagen.

Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...

Durch die in Dunkelheit getauchten Felder gebannt,
Ließ Musik ließ ihr armes Herz tanzen,
Sie dachte an eine verlorene Romanze...
Vor langer Zeit...

Irgendwo jenseits des Nebels
Sah man Geister fliegen,
Während das Licht ihr den Weg wies
Durch die Dunkelheit...

Im Schatten des Mondes
Tanzte sie im Sternenlicht
Und flüsterte eine eindringliche Weise
An die Nacht...

Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes...
Schatten des Mondes..."


Leise verklang ihr Gesang und Sarin beendete die Waschung, trocknete sich ab und verhüllte ihren kalten Körper. Der Mantel spendete kaum Wärme, aber es würde für den Rückweg reichen und ein warmes Zelt erwartete sie. Sie schlüpfte in die Stiefel und eilte zurück.

Mallahall stand in der Nähe des Zelteingangs und der Moment schien ideal. Sarin lockte die Lichtmagi mit einem kleinen Winken ihr ins Zelt zu folgen, ließ den kalten Mantel fallen und schlüpfte unter die Decke.
„Brrr.... was man nicht alles so für Andere tut...“
, murmelte sie leise und zog das Fell bis unter die Nase. Herrliche Wärme begann sich langsam auszubreiten und Sarin sah zu Mall. Sarin sprach leise, weil die Zelte nicht wirklich sooo weit auseinander standen und Elfenohren zu weil recht spitz waren.
„D...du, ich hab da noch eine Frage... Castus hat mir erzählt...“
Sie zitterte noch einmal heftig, dann wurde es besser und sie atmete fast erleichtert durch, bevor sie weiter sprach:
„Ich komm mal gleich zum Kern der Frage. ...Er meinte, er kann keine Kinder zeugen... Ist das richtig? Er meinte, sein Bann...der Lysanthors verhindert das. Ich...ähm... Ich glaube ihm das schon, aber ...Wie genau funktioniert das? Ist ja nicht so...ähm.. als hätte er das schon getestet.“
Sarins Unsicherheit war deutlich ihrer Stimme anzuhören. Gleichzeitig griff sie nach der zwischen ihren Sachen verborgenen Viole und nahm einen Schluck, während sie auf Malls Erklärung lauschte. ...
„Ich... ich glaube... Ich hab mich ganz schön in ihn verliebt.“
, gestand sie noch leiser.
„Außerdem...Ich will ihm helfen, wo ich kann. Ich habe auch Manthala um ihren Segen gebeten... Ich wurde ihr als junge Elfe geweiht. Vielleicht hilft es, vielleicht auch nicht. Ich meine für euer Vorhaben, für die Probleme die da zu bewältigen sind... Es ist ja eine Art Verhandlung und wer wäre besser geeignet einen Segen zu spenden, als Manthala. Und du wirst alles tun, damit er eine Chance hat. Du wirst für ihn den Weg bereiten...“
Sarin setze sich leicht auf und näherte sich dabei ein gutes Stück Malls Gesicht.
„Würde es deinem Glauben widersprechen Hilfe der Mondgöttin anzunehmen, Mall? Möchtest du ihren Segen für die Verhandlungen mit Zyranus Oberhäuptern?“
Sarin würde sie nicht ungefragt einfach auf die Stirn küssen. Sie hatte durch den Unfall mit Ian gelernt, dass auch gut gemeinte Hilfe nicht immer hilfreich war. Selbst heilendes Licht konnte verletzten, wenn es an den Flaschen geriet. Deswegen hoffte sie, dass auch Mall ihre zurück liegende Diskussionen über Schutzmaßnahmen im Nachhinein entspannter sah und sie verstand. Jetzt und hier wollte Sarin aber nur Mall helfen und somit über Umwege auch Castus, damit er erfolgreich Zyranus für sich einnehmen könnte, sein Weg bereitet und die Verhandlungen zu seinen Gunsten laufen könnten. Dafür hatte Sarin in ihrem Gesang gebeten. Es war das Gebet an die Mondgöttin, einen Wunsch weiter zu tragen, ein Problem zu lösen, einen Traum zu finden, der einem den Weg zeigen konnte.
Daran glaubte Sarin. Viel war nicht aus ihrer Zeit als Jüngerin zurück geblieben, aber... ihr Herz 'sang' für ihre Freunde... für Mall... für Castus... und für ihr Vorhaben. Sie wusste nicht, ob sie damit etwas bewirken konnte, aber sie würde nichts unversucht lassen.

Würde Mall ihren Segens-Traum annehmen, würde Sarin sie sanft betten und wie zu einem „GuteNachtKuss“ auf die Stirn küssen. Vielleicht würde sie bald darauf einschlafen, denn erschöpft waren sie alle.

Auch wenn Sarin schon fast die Augen zu fielen, die Nachtelfe krabbelte noch mal kurz, nur in eine Decke gehüllt zum Ausgang des Zeltes und winkte Nhi'on, dass sie doch bei ihnen schlafen und nicht ständig am Lagerfeuer nur dösen sollte. Sicher ließ sie sich schnell überzeugen, denn sonst würde sie sicher morgen ordentlich Muskelschmerzen haben und sie wollten ja dann zügig am Morgen weiter reisen, damit man noch vor Einbruch der nächsten Nacht Zyranus erreichte.
„Komm Nhi'on. Mall schläft schon.“
Sie wartete, bis die Elfe es sich gemütlich gemacht hatte und fragte dann nur noch einmal sehr leise:
„Sag mal... Vorausgesetzt du machst dich nicht wieder über mich lustig, oder erzählst es in der Weltgeschichte herum …“
Sarin sah etwas misstrauisch zu der Elfe.
„... Könntest du mir vielleicht in Sachen ...Liebesdingen und dem Umgang mit Männern etwas beibringen? ...So wie man zum Beispiel einander näher kommen kann, ohne gleich schwanger zu werden, oder so? Muss nicht gleich sein. Wir sollten ja besser jetzt schlafen. Der Weg wird morgen sicher noch mal sehr anstrengend.“
Eigentlich erwartete sie schon fast eine Absage, oder zumindest eine von Nhi'on derben Späßen auf ihre Kosten, die nicht wirklich böse gemeint waren. Die alternde Elfe war halt so. Sie hatte sicher ein gutes Herz, aber eben auch ein sehr loses Mundwerk und bisher hatte Sarin sie nicht wirklich ernsthaft erlebt. Trotzdem war sie hier die erfahrenste Frau und Sarin wusste noch nicht mal genau, was hinter den Vorhängen in ihren Romanen statt fand, wenn der Held sich seiner Prinzessin annahm. Es gab zu viele Unwägbarkeiten, vor denen sie Angst hatte.
„Hm...so oder so...ich wünsch dir süße Träume...“
, murmelte sie dann noch leise. Ihre letzten Gedanken galten den beiden Männern in ihrem Leben, die nicht nur ihr Herz berührt hatten, sondern auch ihren Körper erweckt hatten. Jeder auf seine Weise war unglaublich und auch wenn Ian sich anscheinend langsam zurück zog, zumindest unternahm er keine Annäherungsversuche mehr, so war er nicht ganz vergessen. Er war schließlich der erste Mann, der sie ernst genommen hatte und sich wirklich und wahrhaftig um sie gesorgt hatte. Er war wie ihr Schatten, ein Mondschatten der stets in ihrer Nähe war, selbst im Traum über sich wachte und allein durch seinen von ihr geflüsterten Namen ihr schon die Unschuld bewahrt hatte... doch liebte sie ihn? Ja sie liebte ihren Schatten, weil er halt irgendwie da war...zu ihr gehörte... und sie wollte ihm helfen. Irgendwie verband sie das alles schon, aber Sarin liebte auch Castus. Auch ihm wollte sie helfen und dieses Gefühl, dass ihre gemeinsame Zeit ein Ablaufdatum hatte machte sie ganz verrückt. Er war so rein und herrlich schamlos. Er versteckte nichts von seinen Gefühlen für sie. Ian beobachtete nur und sah sie manchmal lange an... doch würde er mehr wagen, wenn sie ihn ermutigte? Wollte sie das? Das Verrückteste an der ganzen Situationen war, wenn sie mit Castus allein war, oder er sie im Arm hielt, dann gab es nur noch ihn. Dann war alles drum herum vergessen. Dann war sie glücklich. Aber war er nicht da, dann kamen die Zweifel zurück, dann drängten sich die Sorgen und Moralvorstellungen ihrer Erziehung wieder in den Vordergrund.
Warum kann nicht alles einfach sein...?
*Weil die Welt nun mal nicht einfach ist. Es kann immer jemand dabei verletzt werden.*
, flüsterte ihr weiß gekleidetes *Engelchen* auf der rechten Schulter. Das nackte 'Teufelchen' hielt von links dagegen:
'Aber es könnte einfach sein. Sie müsste nur die beiden in ein Bett bekommen und sich dazwischen legen, glaub mir. Das klappt bestimmt! Wie bei den Zwillingen und Nhi'on. Der Rest passiert dann ganz von selbst!'
Mit einem leisen Schmunzeln in den Mundwinkeln schlief Sarin ein und dachte an von Efeu umrankte Türme im Mondlicht, sprudelnde wilde Quellen zwischen blauen Büschen, seidenweicher glatter Seide die sich über harte Kerzen spannte und weiche große Kissen auf denen sie sich zu Ruhe betten konnte. Kissen die in der Mitte einen kleinen Knopf hatten, die im Mundwinkel kitzelten und sie leise schmatzen ließen. Sarin träumte von weichen Betten, seidigen Lacken, warmen Ölbädern die die Haut schön flutschig machten. Sie vermisste den Luxus ihres alten Lebens natürlich und ihr Körper sehnte sich nach Entspannung die tiefer ging... tiefer!
Und doch bereute sie keine ihrer Entscheidungen.
Sie liebte ihr neues Leben und baute ihre Erfahrungen in ihre Träume ein.

**Wieder so ein merkwürdiger Traum von einer großen Lichtung im Wald. Dieses Mal war es Nacht und der volle Mond schien auf eine von weißen Laken bedeckte Oberfläche. Auch war es warm und ein milder Wind streichelte ihre nackte Haut... Ein Picknick?...Rings umher wuchsen diese riesigen Pilze. Sie lächelte und erinnerte sich an ihren würzigen, leicht salzigen Geschmack. Sie ging zu einem braunen, an dem blaue Büsche wuchsen, streckte sich und streichelte die hoch über ihr befindliche Kuppe. Dann ging sie zum nächsten und streichelte die schwarze hoch über ihr befindliche Kuppe. Es gab noch weitere Pilze, die gestreichelt werden mussten und es gab so viel zu tun. Seide floss bei jedem herab, den sie berührte, aber Sarin merkte bald, dass sie nicht allein war. Im rund der Pilze, ihr gegenüber half ihr eine weitere Gestalt. Sie drehte sich im gleichen Moment um und ging zur Decke in der Mitte der Lichtung zurück, wie Sarin es tat. Manthala in all ihrer Schönheit, ein Bild aus Traum und Phantasie setzte sich dort zu ihr und lächelte ihr zu.
„Bitte hilf uns.“
, betete Sarin und wandte sich zur Mondgöttin. Dann wurde sie in die Arme genommen, an ihre Brust gebettet und bekam eine kleine weiche Beere zwischen ihre Lippen geschoben...**


Weiche warme weiche Kissen...
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 12. August 2021, 14:30

Mallahall stand nahe des Zelteingangs ihrer heutigen Unterkunft. Sie würde hier zusammen mit Nhi'on und Sarin nächtigen. Erstere war wieder einmal am warmen Lagerfeuer eingeschlafen. Wenn Nhi'on keine zweideutigen Scherze trieb, arbeitete sie an irgendwelchen Aufzeichnungen oder Bardengeschichten für ihre Königin oder sie schlief. Die Lichtmagierin hatte sich daran gewöhnt. Hingegen musste sie mit den Verhaltensweisen ihrer neuen Bekanntschaft erst zurechtkommen.
Ihr war das Gebaren der Nachtelfe in den letzten Tagen ihrer Reise durchaus aufgefallen. Mehr noch aber hatte sie Veränderungen bei ihrem Liebling, ihrem nicht biologischen Neffen Castus bemerkt. Ihn kannte sie nun lange genug, um zu wissen, wenn dem Jungen etwas Anderes durch den Kopf ging als die Erfüllung seines Schicksals. Einerseits war Mallahall froh darum, dass er Ablenkung fand. Mehr noch war sie erleichtert, dass er sie in Sarins Nähe fand. Wie sie es der Nachtelfe bereits zugesichert hatte, gab sie den beiden ihren Segen. Ob das nötig wäre oder nicht. Mallahall erkannte das Gute in Sarin und durfte nun auch feststellen, wie gut sie Castus tat. Er durfte darüber hinaus nur seine Pflichten nicht vergessen. Er durfte Asmodeus nicht vergessen, seinen Vater.
Ein Seufzen schlich sich an Mallahalls Lippen entlang ins Freie. Sie schaute zum Mond empor, der heute Nacht voll und bleich auf Celcia herab lächelte. Und kalt. Sie sehnte sich nach etwas Wärme. "Oh Asmo..." Rasch blinzelte sie das Brennen in ihren Augenwinkeln fort, als ein das Winken einer Hand auf sich aufmerksam machte, die fast so bleich und schön wie der Mond selbst war. Mallahall sammelte ihre Mentalität zusammen, lächelte zurück und folgte wenig später der fröstelnden Sarin ins Zelt hinein.
"Die Oberwelt fasziniert dich nach wie vor, nicht wahr? Ja, all die friedlichen Schneelandschaften laden gerade bei Mondenschein ein, allein auf ihnen spazieren zu gehen." Mallahall stutzte plötzlich, als Sarin den Mantel gegen die Decken tauschte und dabei zeigte, dass sie nichts darunter getragen hatte. Die Magierin schluckte leicht. "Nhi'ons Einfluss?", stellte sie die Frage eher an sich als an die Elfe. Jene hatte aber auch ihrerseits Dinge an Mall zu richten, die eine Antwort benötigten. Trotzdem musste sie sich dazu durchringen, etwas lauter zu sprechen, denn ihr Wispern drang zunächst kaum zu Mallahall vor. Da war es wahrscheinlicher, dass nahe Elfenohren sie eher hörten. Aber Mallahall gehörte zur Gattung Mensch, war nicht mit Spitzohren gesegnet und bekam so zunächst nur mit, dass Sarin überhaupt etwas murmelte. Sie zog die Zeltplane hinter sich zu und rutschte dann auf Knien näher an die andere heran, dass ihr goldblondes Haar wie ein wallender Vorhang über eines ihrer Augen fiel. Das andere hingegen schillerte im schwachen Licht kristallartig auf, aber es legte sich ein Schatten über das Saphirblau der Iris. Mallahall nickte sacht. Sie wisperte nicht, schrie die Information allerdings auch nicht heraus: "Mein Schatz hat die Wahrheit gesagt. Es war ... nötig, um ihm eine Daseinsberechtigung auf Celcia zu geben. Dämonen, ob voll oder nur zum Teil, sind in unserer Welt bei den wenigsten gern gesehen. Ich musste der Shyáner Königin versichern, dass er auf Celcia keine Saat streuen würde. Gemeinsam mit einigen Druiden aus Shyána Nelle und unter Etelins Kontrolle - oh, er ist Nekromant, Ritualmagier und war Asmodeus' Lehrmeister eine Zeit lang - gelang es uns, ein lysanthorisches Ritual zu erschaffen. Die Shyáner Druiden liehen die nötige, magische Kraft, denn Etelin ist immer noch bei den Elfen, um sich ... zu erholen." Hinter Mallahall und Castus steckte offensichtlich mehr Erlebtes, als beides bisher erzählt hatten. Sie verschwiegen es nicht bewusst, schienen aber so viel hinter sich zu haben, dass bisher einfach die Zeit fehlte, ihre Geschichte zu präsentieren. Außerdem gab es aktuell Wichtigeres als die Vergangenheit. Selbst jetzt berief Mallahall sich nur auf das Nötigste, das Sarin wissen musste. "Ich erspare dir die Details des Rituals, denn zu einem Teil verstand ich selbst nicht, wie Etelin die Kräfte verschiedener Magie-Richtungen so kombinieren konnte, dass daraus eine erfolgreiche Versiegelung stattfand, aber genau das ist es. Ein Siegel. Um es geltend zu machen, musste man es unter dem Schutz eines Gottes sprechen. Es war Castus' Wunsch, Lysanthor zu wählen, aber ich glaube, damit hat er vor allem mir einen Gefallen getan." Mallahall glaubte als Lichtmagierin natürlich bevorzugt an jenen Gott des Lichts. "Das Siegel dämmt den Jungen bedauerlicherweise nahezu komplett ein. Druidisch naturmagische Anteile verhindern jegliche Form der Fortpflanzung, die Lichtmagie im Siegel wacht über seine Dämonenkräfte, um gewaltsame Resultate einzudämmen." Jetzt lächelte sie. "Glücklicherweise hat er nicht die Eigenschaften des wahren Dämonenfeuers geerbt. Seine Flammen ... nun, ich glaube, sie vollführen eine Art Seelenheil über jenen, den er damit berührt. Wir beide sind selbst noch dabei, sein volles Potenzial zu ergründen, aber genau das wird es auch sein, was Zyranus als Risiko ansieht. Dämonen sind Wesen des Harax und keine Kinder Celcias. Der Hohe Rat zu Zyranus kennt die Gefahren, die Dämonisches verursachen kann. Ich hoffe, ein lysanthorisches Siegel wird verhindern, dass sie meinen kleinen Schatz ebenso einsperren und misshandeln werden wie seiner Zeit seinen Vater."
Damit schien alles gesagt. Dass das Siegel Castus wirklich unfruchtbar machte, hatte Mallahall jedoch bisweilen nicht bestätigt. Sie schien aber keinerlei Zweifel an der Wirksamkeit der Tätowierung zu haben, ebenso wenig wie Castus, der sich ganz freiwillig diesem Schicksal ergeben hatte.
"Es schadet ihm nicht, im Gegenteil. Er kann so ein gutes Leben auf Celcia führen, selbst seinem dämonischen Erbe. Wenn ich nun noch Zyranus davon überzeugen kann und er im Namen der Stadt die Pläne seines Vaters vereiteln kann, wird er frei sein. Dann kann er endlich glücklich werden..." Sie verstummte, nur um Sarins Bewegungen aufmerksam zu verfolgen. Der kleine Schluck aus der Phiole war ihr nicht entgegangen und auch wenn sie das noch leisere Wispern nicht wortgetreu hörte, ahnte sie doch, in welche Richtung es ging. Ihr Blick haftete an der Nachtelfe. "Wir wünschen ihm alle das Beste. Es gibt niemanden, der meinen kleinen Schatz nicht lieben könnte und ich werde die Letzte sein, die ihm bei seinem Glück im Wege steht. Bei ... eurem Glück", ergänzte sie, ging ansonsten aber nicht weiter auf Sarins hauchdünnes Geständnis ein. Sie konzentrierte sich nun vielmehr auf das Angebot, auch einen Segen von Manthala zu erbitten. "Ich kann dich beruhigen, Sarin. Ich wäre nicht einmal Faldors Hilfe abgeneigt, wenn er sie auf gerechte Weise vergäbe. Manthala ist eine Schattengöittin. Da du durch sie geweiht bist, kannst du mich sicher beruhigen, dass Segen von ihr keinerlei Fallen beinhalten? Können wir offen und ehrlich ihre Hilfe erbitten, dann sollten wir das auch tun. Mein Junge kann doch jede Hilfe brauchen, um seinen Vater von diesem grauenhaften Plan abzuhalten. Ich ..." Plötzlich kippte die Stimmung der Magierin. Sie berührte ihren Mund, blinzelte und konnte sichtlich kaum die Tränen zurückhalten. Mehrmals musste sie tief durchatmen, um nicht zu schluchzen, doch Mallahall zeigte sich als eine starke Persönlichkeit. Sie gewann ihre Fassung zurück, noch ehe auch nur eine Träne ihre Augen verließ. "Ich konnte es nicht verhindern. All die Zeit und all die Hoffnung, die ich in Asmodi gesteckt habe, fruchteten nicht. Am Ende hat er die Oberhand über den Wirtskörper erlangt und meinen Freund zurückgedrängt. Ich hatte gehofft, das dämonische Wesen in ihm ändern zu können. ich war mir sicher, dass es sogar gelungen war und nun dieser Rückschlag." Sie seufzte aus. "Wenn es noch Rettung gibt, geht sie von seinem Sohn aus. Nur Castus besitzt Fähigkeiten, um seinen Dämonenvater zu erreichen."
Mallahalls Mission besaß andere Formen als die Pflicht, die Castus sich auferlegt hatte. Ihre Motivation ging nicht nur davon aus, Zyranus zu retten oder Vater und Sohn zusammenzuführen. Sie vergaß überdies hinweg nicht den Wirt, der seinen Körper an den Dämon abgetreten hatte. Sie wusste, dass eine kleine Menschenseele im Hintergrund ausharrte und hilflos die Taten seines Dämons miterleben musste, von dem er besessen war. Sie dachte an den Wirt, ihren Freund und sie wollte auch ihn retten. Die einzige Möglichkeit, die ihr dazu blieb, war es, Castus zu unterstützen und das konnte sie nur tun, wenn er in Zyranus offenbar freie Hand besäße. Sowohl der Blauschopf als auch seine Tante trugen eine schwerere Last auf den Schultern als sie beide nach außen hin zeigten. Doch Sarin zog langsam den Schleier von ihrem harmonischen Miteinander, ohne es dadurch zu zerstören. Sie wusste, dass es die familiäre Beziehung beider war, die ihnen Halt gab. Sie brauchten dies, um sich dem Schicksal überhaupt so entgegenstellen zu können. Doch jede kleine Hilfe war ein Segen für sie.
Hatte Castus deshalb so sehr Sarins Nähe gesucht? Weil er bei ihr kurz vergessen und einfach glücklich sein konnte und es genau das war, was ihm mehr Kraft gab? Was immer es war, in Sarin wuchs das Bedürfnis, auch für Mallahall da zu sein und so schenkte sie ihr den Segen der Mondgöttin mit einem sanften Kuss auf die Stirn. Ein Ritual, das schon die jüngsten Novizen lernten. Ein stilles Gebet, Manthala möge ihr ruhigen Schlaf und friedliche Träume schicken, die halfen, den nächsten Tag in der Wachwelt zu bestehen.
Mallahall schloss die Augen während des Kusses, lächelte anschließend und hauchte Sarin ein kaum hörbares, dennoch tief empfundenes Danke zu. "Eigenartig", murmelte die Lichtmagierin wenig später. "Obwohl ich tagsüber so viel geschlafen habe, fallen mir gleich die Augen zu." Sie gähnte, hob eine Hand vor den Mund und entschuldigte sich. "Es ist besser, wenn ich noch mehr Kraft tanke, bis meine Wachschicht beginnt." So bereitete sie ihr Schlaflager vor und Sarin huschte noch einmal halb vor das Zelt.
Gerade, als sie die Plane beiseite zog, huschte ein Schatten hinter dem zweiten Zelt vorbei. Doch ehe Sarin einen genaueren Blick darauf werfen konnte, war er verschwunden. So rief sie Nhi'on zu sich. Die Elfe döste lieber bei Castus und Dhansair als sich selbst schlafen zu legen. Der Erbprinz schob sie von seiner Schulter und wies zu Sarin herüber. Er schien froh, Nhi'on vorerst los zu sein, nickte der Nachtelfe dankbar zu und wandte seinen Kopf dann wieder in Castus' Richtung, der mit rot glühenden Wangen, sowie einem breiten Grinsen am Feuer saß.
Nhi'on stapfte gähnend durch den Schnee. Sie zupfte an dem Nachthemd unter ihrem Mantel, da der seidig feine Stoff offenbar in einige Körperritzen gerutscht war und sich dort verklemmt hatte. Dann entfleuchte ihr noch ein Lüftchen, dass sie zum Kichern brachte. Zum Glück passierte das noch vor dem Zelt. Niemand würde ein Auge zu tun, wenn das Zeltinnere mit unliebsamen Ausdünstungen zugebläht wäre ... oder genau das Gegenteil war der Fall und keine der Frauen erwachte jemals wieder aus dem Erstickungstod.
Unter Ächzen und viel zu viel Arbeit mit Beinen und Ellenbögen machte Nhi'on es sich ausgerechnet zwischen Mallahall und Sarin gemütlich. Sie rutschte unter ihre Decken, das HAar offen und bereits jetzt etwas zerzaust auf dem Knäuel ihrer Ausrüstung liegend, die sie zu ihrem Kissen machte. Sarin musste all ihren Mut aufbringen, die Shyánerin anzusprechen.
„Sag mal... Vorausgesetzt du machst dich nicht wieder über mich lustig, oder erzählst es in der Weltgeschichte herum …“
"Was ist, hm? Willst'n Schlaflied von mir? Das furz ich dir aber, meine Finger sind zu müde, um die Harfe zu spielen." Erneut kicherte sie. Sarin durfte bei Nhi'on keine Spur ernst erwarten. Besser wurde es nicht, also stammelte sie einfach drauf los ... und da lauschte die andere Elfe plötzlich sehr ruhig und aufmerksam. Dann legte Nhi'on sich mit einem mehr als zufrieden wirkenden Ausdruck zurück. Sie schloss die Augen, umklammerte die Decke und schob dadurch ihren Busen darunter so weit empor, dass man dahinter das Gesicht kaum noch ausmachen konnte.
"Du machst doch alles richtig. Und für jeden nächsten Schritt: lass dich einfach fallen. Was soll schon geschehen? Deine Götter wachen über dich wie die meinen und wenn sie dir in den schweren Zeiten jetzt ein Kind andichten wollen, wird auch das seine Richtigkeit haben." Sie schmatzte und drehte Sarin den Rücken zu. "Über Stellungen, Fesselspiele und Honig können wir morgen sprechen..." Dann sank die alte Elfe ins Reich der Träume, ähnlich wie Sarin. Ob sie auch von Manthala erwartet wurde? Ob man für sie auch weiche Kissen und harte Beeren darauf bereit hielt?

Sarin wurde aus der Vorstellung eben jener Kissen gerissen, als Bewegung um sich herum spürte. Außerdem streifte sie ein kalter Windhauch. Sie hörte Nhi'on Murren oder passierte da noch in ihrem Traum? Manthala sprach ihren Namen: "Sarin..." Nein, nicht Manthala. Ihr Name klang so viel dunkler, kerniger, irgendwie rau. Es erinnerte an das Kratzen von grob gewebter Wolle aus ihrer sanften Haut, was nicht in allen Situationen unangenehm war. Einst hatte Sarin sich Unterwäsche aus grober Wolle herstellen müssen, weil all ihre Vorräte feinsten Stoffes für reservierte Ballkleider draufgegangen waren. Sie erinnerte sich an das Kratzen im Schritt bei jeder Bewegung. Ja, kratzig, aber unter gewissen Umständen auch ... anregend. Schon damals war ihr Schoß davon etwas wärmer geworden. Nun fühlte es sich auch wieder warm an, doch nicht dort. Wärme umschloss ihren Körper. Sie ... wurde angehoben. Erneut diese Sprache, an deren Klang sie sich schon etwas gewöhnt hatte, deren Worte sie aber nicht begreifen konnte. "Wie konntest du mir das antun?" Endlich sprach das raue Flüstern auch auf Celcianisch zu ihr: "Ich halte es nicht mehr aus, verzeih mir."
Dann raschelte der Stoff ihrer Decke. Jemand wickelte sie in den kuscheligen Pelz hinein. Jemand mit starken Armen. Jemand, der duftete und zwar männlich! Jemand, der sie aus dem warmen Zelt in die kalte Nacht entführte. Er trug sie auf seinen Armen durch den Mondschein, ohne dass die beiden Gestalten am Lagerfeuer es mitbekamen. Nun, die bekamen gerade sowieso nichts mit, schienen sie doch selbst eingeschlafen zu sein. Sie saßen nicht, sondern lagen, falls Sarin einen Blick erhaschen konnte. Wenn sie überhaupt hin schaute. Denn dann wüsste sie mit aller Sicherheit, dass es Iryan war, der sie hier entführte. Er trug sie aus dem Lager hinfort, weg, ein ganzes Stück weit weg und zu ihrem Traum hin. Er trug sie in die eigentlich gräserne und von Felsen verschönte Ebene des Graslandes, deren Weite noch immer unter einer Schneedecke verborgen war. Erst bei einigen Felsen, von denen ein länglicher wie ein dreieckiges, grob gehauenes Spitzdach über seine Brüder hinweg ragte und so eine Art felsigen, natürlichen Unterstand schuf, da hielt er an. Iryan setzte sie endlich ab, im Schatten der Felsen. Er lehnte sie sofort an den Stein, dessen Kälte kaum durch den Pelz durchdringen konnte. Mit den Armen aber stützte er sich zu beiden Seiten ihres Kopfes ab und starrte sie an. Sarin stand zwischen ihnen, "gefangen". Hinter sich die Härte des Steines und vor sich ... Iryan presste seinen Unterleib gegen den ihren. Auch dort war es hart. Stählern und im Vergleich zu Castus ... gigantisch. "Wie kannst du mir das antun, Sarin", keuchte Iryan ihr entgegen. Er rieb einen Rammbock gestählter Manneskraft an ihrem Schoß und Unterbauch entlang. "Nackt .. im Mondschein ... und dieser liebliche Gesang, ich ... ich muss dich haben. Verzeih mir, ich muss dich jetzt haben!"
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 13. August 2021, 13:41

Mallahall stutzte plötzlich, als Sarin den Mantel gegen die Decken tauschte und dabei zeigte, dass sie nichts darunter getragen hatte. Die Magierin schluckte leicht.
"Nhi'ons Einfluss?"
„Manthalas Einfluss! …“
, antwortete Sarin und zwinkerte verschmitzt.
„...hat was mit unseren Ritualen zu tun.“
, fügte sie noch erklärend an. Danach folgte das Gespräch über Castus Versieglung und Mall erklärte sehr gut. Sarin lauschte und nickte an mancher Stelle verstehend, an anderer neigte sie nur leicht den Kopf aber bohrte auch nicht zu tief nach, wenn es eh keine Erklärung für manche Dinge geben konnte. Ein paar Namen und Orte fielen...
Etelins ... ist Nekromant, Ritualmagier und war Asmodeus' Lehrmeister. Er ist bei den Elfen, um sich zu erholen. Er wäre sicher eine große Hilfe... aber leider nicht da. Sein Einfluss auf den Dämon müsste auch groß sein. ...Wie weit wohl Shyana ...dieses Königreich von hier weg sein mag?
Das Gespräch setzte sich fort:
„Das Siegel dämmt den Jungen bedauerlicherweise nahezu komplett ein. Druidisch naturmagische Anteile verhindern jegliche Form der Fortpflanzung, die Lichtmagie im Siegel wacht über seine Dämonenkräfte, um gewaltsame Resultate einzudämmen...“
Diesen Teil ihrer Erklärungen nahm Sarin mit einiger Erleichterung auf, auch wenn ...nun ja, es war halt nicht getestet worden und ein kleiner Rest Unsicherheit zu dem Thema blieb. Eine Unsicherheit, die Sarin erst einmal weg drückte und weiter lauschte. Malls Erzählung zu Castus Vater veränderten schnell die Stimmung und Sarin hätte sie nur zu gern in die Arme genommen, als sie die Tränen wie Diamanten auf ihrer Wimpern-kante glitzern sah, doch zu schnell hatte die Magi sich wieder gefangen. Trotzdem war Mall in diesem Moment wunderschön und so verletzlich, dass es ihr Herz anrührte. Sie liebte den Jungen...und auch den Vater und irgendwie liebte Sarin sie deswegen um so mehr.
Es gibt sie noch...die Liebe...zwischen Familien, zwischen Freunden... zwischen...Liebenden.
Sarin hatte sich so viele Jahre einsam in ihrem Schneckenhaus aus Arbeit verkrochen, dass jede Form der Liebe sie nun aufblühen ließ wie ein vertrocknetes Samenkorn.
„...Wenn ich nun noch Zyranus davon überzeugen kann und er im Namen der Stadt die Pläne seines Vaters vereiteln kann, wird er frei sein. Dann kann er endlich glücklich werden..."
Das wünsche ich mir auch für ihn.
, dachte Sarin vollkommen aufrichtig.
"Wir wünschen ihm alle das Beste. Es gibt niemanden, der meinen kleinen Schatz nicht lieben könnte und ich werde die Letzte sein, die ihm bei seinem Glück im Wege steht. Bei ... eurem Glück"
Mall schien irgendwie mehr über die Gefühlswelt der Nachtelfe zu wissen als diese es selbst tat. Auch wenn Mall selbst noch Jungfrau war, so war sie trotzdem um einiges „lebenserfahrener“ als die Schneiderin, die einzig für ihren Beruf gelebt hatte. Alsbald kam das Gespräch auf den Segen der Mondgöttin zu Sprache und Mall beruhigt Sarin, dass sie keine Einwände hatte, ihn zu empfangen. Um Castus zu unterstützen war sie wohl gewillt jede Hilfe aus jeder Ecke anzunehmen. Ein Segen der Göttin, die Verhandlungen ihr eigen nannte, war da gewiss von Vorteil. Mallahall schloss die Augen während des Kusses, lächelte anschließend und hauchte Sarin ein kaum hörbares, dennoch tief empfundenes Danke zu.
"Eigenartig"
, murmelte die Lichtmagierin wenig später.
"Obwohl ich tagsüber so viel geschlafen habe, fallen mir gleich die Augen zu."
Sie gähnte, hob eine Hand vor den Mund und entschuldigte sich.
Ein bisschen wirken scheint es also doch... ganz verlernt hab ich's wohl noch nicht. Danke Manthala.
Sarin lächelte seiden-sanft und deckte Mall zu, bevor sie dann Nhi'on zu sich rief. Kurz darauf machte die Ältere sich unter Ächzen und viel zu viel Arbeit mit Beinen und Ellenbögen es sich zwischen Mallahall und Sarin gemütlich. Sarin musste all ihren Mut aufbringen, die Shyanerin anzusprechen.
"Was ist, hm? Willst'n Schlaflied von mir? Das furz ich dir aber, meine Finger sind zu müde, um die Harfe zu spielen."
Bei Nhi'on darf man einfach keinen Ernst erwarten.
Doch dann lauschte sie plötzlich sehr ruhig und aufmerksam Sarins Fragen.
"Du machst doch alles richtig. Und für jeden nächsten Schritt: lass dich einfach fallen. Was soll schon geschehen? Deine Götter wachen über dich wie die meinen und wenn sie dir in den schweren Zeiten jetzt ein Kind andichten wollen, wird auch das seine Richtigkeit haben."
Was? NEIN!
Nhi'on schmatzte und drehte Sarin den Rücken zu.
Na toll.... genau das was mir Angst macht, geht ihr an ihrem blubbernden und stinkendem Hinterteil vorbei.
"Über Stellungen, Fesselspiele und Honig können wir morgen sprechen..."
Sarins Blick hätte Nhi'on vermutlich heftig zum Lachen gebracht, wenn sie sich nicht schon abgewendet hätte. So aber blieb die Nachtelfe verschont und starrte nur dümmlich den Rücken der Frau neben sich an.
Honig???...
Auch von Stallungen und Fesselspielen, verstand sie nichts.
Fessel...Stallung...bestimmt meint sie das Zaumzeug der Pferde, aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Einmal mehr hatte sich ein kleiner Fehler in Sarins Wahrnehmung geschlichen um ihr sanftes Gemüt zu schonen. Ihr Engelchen nickte zufrieden und von der anderen Seite Sarins Schulter gab es mehr als eindeutige Handzeichen, dass sie sich ihre Meinung mal sonst wo hin stecken könnte. Innerlich aber so sanft zu Ruhe gebettet, schlummerte Sarin auch schnell ein und träumte einmal mehr von Pilzen und Seide ...und dem Duft von Honig?

Sarin wurde aus der Vorstellung eben jener geträumten Kissen gerissen, als Bewegung um sich herum spürte. Außerdem streifte sie ein kalter Windhauch. Sie hörte Nhi'on Murren oder passierte da noch in ihrem Traum? Manthala sprach ihren Namen:
"Sarin..."
Nein, nicht Manthala. Ihr Name klang so viel dunkler, kerniger, irgendwie rau. Es erinnerte an das Kratzen von grob gewebter Wolle aus ihrer sanften Haut, was nicht in allen Situationen unangenehm war. Einst hatte Sarin sich Unterwäsche aus grober Wolle herstellen müssen, weil all ihre Vorräte feinsten Stoffes für reservierte Ballkleider verbraucht gewesen waren. Sie erinnerte sich an das Kratzen im Schritt bei jeder Bewegung. Ja, kratzig, aber unter gewissen Umständen auch ... anregend. Schon damals war ihr Schoß davon etwas wärmer geworden. Nun fühlte es sich auch wieder warm an, doch nicht dort. Wärme umschloss ihren Körper.
...schön warm...
Sie wurde angehoben. Erneut diese Sprache, an deren samtig dunklen Klang sie sich schon etwas gewöhnt hatte, deren Worte sie aber nicht begreifen konnte.
"Wie konntest du mir das antun?"
Endlich sprach das raue Flüstern auch auf Celcianisch zu ihr:
"Ich halte es nicht mehr aus, verzeih mir."
Dann raschelte der Stoff ihrer Decke. Irgendwie fühlte es sich wieder wie einer ihrer Träume an. Jemand wickelte sie in den kuscheligen Pelz hinein. Jemand mit starken Armen. Jemand, der duftete und zwar männlich! Jemand, der sie aus dem warmen Zelt in die kalte Nacht entführte. Das war dann wohl der einzige Nachteil in diesem Traum...
Ich mag doch keine Kälte... wo sind die weißen Laken und die Wärme... meine Kissen...
Sie fühlte sich entrissen und irgendwie verrückt... aber ohne Angst. Er trug sie auf seinen Armen durch den Mondschein. Das Fell umhüllte sie komplett und sie kuschelte sich auch instinktiv ein bisschen zusammen, damit die Kälte sie nicht erreichen konnte. Sie wollte doch schlafen... ruhen... träumen...
...von Ian...
Er trug sie aus dem Lager hinfort, weg, ein ganzes Stück weit weg und zu ihrem Traum hin. Sein Gang wiegte sie in seinen Armen. Erst als er sie im Schatten eines Felsen absetzte und ihre blanken Füße den Untergrund berührten, da zuckten wieder Gedanken durch ihren Kopf. Sie sah sich um.
… huch...? Ian? Was?... Wo?
Ihr Kopf befreite sich bei der Bewegung automatisch von der felligen Umhüllung und sie blinzelte. Er lehnte sie sofort an den Stein, dessen Kälte kaum durch den Pelz durchdringen konnte. Mit den Armen aber stützte er sich zu beiden Seiten ihres Kopfes ab und starrte sie an.
...so nah...
Sarin stand zwischen ihnen, "gefangen". Hinter sich die Härte des Steines und vor sich ... Iryan presste seinen Unterleib gegen den ihren. Auch dort war es hart. Stählern und im Vergleich zu Castus ... gigantisch.
Oh...
"Wie kannst du mir das antun, Sarin"
, keuchte Iryan ihr entgegen und ihre Augen wurden groß.
Was meinst du?
Er rieb einen Rammbock gestählter Manneskraft an ihrem Schoß und Unterbauch entlang.
"Nackt .. im Mondschein ... und dieser liebliche Gesang, ich ... ich muss dich haben. Verzeih mir, ich muss dich jetzt haben!"
Moment... Er hat mich gesehen???
Sarin war noch nicht ganz wach...oder schlief noch? So richtig klar konnte sie noch gar nicht sein, denn das hier musste ein Traum sein... Oder? Ian so nah vor sich zu haben, so glühend, so machtvoll, das fühlte sich teils unglaublich heiß an, aber es jagte ihr auch ein bisschen Angst ein. Ein Schauer durchlief ihren Körper und machte ihr sogleich bewusst, dass sie unter dem Fell tatsächlich nichts anhatte außer ihre ganz eigenen persönlichen sehr nackten Haut. Plötzlich wurde sie sich der Gefahr bewusst. Ian...
… verzeih...Moment...er bittet um Verzeihung für... oh... OH!
Sarin schluckte als der Sinn seiner Worte etwas verspätet in sie eindrang und der Druck an ihrem Bauch ihr mehr als deutlich klar machte, was Ian von ihr wollte.
...eindringen...
Ein heißer Schauer rieselte ihr die Wirbelsäule hinab. War das Furcht? Vielleicht ein bisschen, aber da war immer noch diese vermaledeite Neugierde und warum auch immer... Sie vertraute ihm.
Oh...
Sarin wusste einfach, dass er ihr nicht weh tun würde... Doch irgendetwas war anders. Das hier konnte sich sehr schnell verselbständigen und ihre Gedanken begannen die verlorene Zeit im Halbschlaf hier her aufzuholen.
…er will mich...jetzt...
Das Ian ihr körperlich haushoch überlegen war und sich einfach nehmen konnte was er wollte, war ihr durchaus bewusst. Sie hätte ihm nicht entgegen zu setzten.
...außer meine Magie.
Das er sich für etwas entschuldigte, dass er noch nicht getan hatte, zeigte leider, dass er sich gerade nicht wirklich gut unter Kontrolle hatte.
Also muss ich ihm helfen, Kontrolle zurück zu erlangen.
Leichter gedacht, als getan. Doch just in diesem Moment hatte ihr Teufelchen eine Idee und flüsterte sie Sarin ins Ohr...
...ich muss ihm helfen... natürlich.
Davon hatte sie geträumt. Sarin schluckte abermals und schaute wohl sprichwörtlich wie das Lamm zu dem Löwen auf, als sie sanft eine Hand an seiner Seite hinauf schob um seine Wange zu erreichen.
Wenn er mir weh tut, kann ich mich wehren...
, war da irgendwo ein halb bewusster Gedanke. Sie kannte seine Schwäche und ein Fitzelchen Hautkontakt würde genügen. Doch...nein, sie wollte ihm nicht noch einmal weh tun. Sie konnte das nicht... Sie verstand ihn ja... Irgendwie...
„Ist schon gut...“
, flüsterte sie sanft. Ihre andere Hand hatte es nicht so weit, aber diese wanderte langsamer zu der drückenden Beule an ihrem Bauch und zu Ians Hosenbund.
„Du wirst mir nicht weh tun … und ich … ich helfe dir.“
Sobald sie den dunklen Turm spürte griff sie gleichmäßig zu. Sobald sein Körper eine Reaktion auf ihre Behandlung zeigte und sich zwangsläufig etwas von ihr löste, griff sie stärker zu. Die „Belohnung“ für mehr Raum zum Atmen, mehr Raum zum Handeln folgte prompt in einem langsamen tiefer gleiten um seine ganze Länge zu spüren. Sarin ließ die obere streichelnde Hand von seinem Gesicht fallen und diese gesellte sich zu Ians Gürtel, sobald er begriff, was sie vor hatte. Worte brauchte es jetzt nicht mehr. Sie wusste was zu tun war. Sie hatte es geträumt UND sie hatte es gesehen, sehr anschaulich, bei einem Anderen, bei Castus, was sich jetzt merkwürdig anfühlte, aber zwischen zwei halb ängstlichen, halb erregten Herzschlägen war keine Zeit um nachzudenken.
Wie zügelt man einen wild gewordenen Dunkelelfen? ...Zügel... natürlich.
, dachte sie und zog den Querverweis zu „Fesselspielen“. Sarin legte Ian „Zügel“ an in dem sie seine Männlichkeit fest in ihren Händen hielt. Sobald dann genug Raum für gleichmäßige Bewegungen war, öffnete sie seine Hose. Der Plan war simpel. Sie wollte ihm... „helfen“... ihm Erleichterung verschaffen und das schnell und effektiv, möglichst ohne selbst dabei in Gefahr zu geraten. Sie brauchte nur einen günstigen Moment...einen in dem er vielleicht die Augen schloss und sich ihrem Tun hingab. Einen Augenblick in dem sie an seine Seite oder sogar hinter seinen Rücken schlüpfen konnte, ohne ihre Bemühungen zu unterbrechen um ihn dann, wie sie es gelernt hatte, zu helfen. Da er eh mit seinen Händen an der Felswand lehnte, könnte sie diese Position vielleicht nutzen. Das ihre Hände meisterliche Arbeit leisten konnten, würde niemand bestreiten, doch waren sie in diesen Dingen vielleicht noch etwas unsicher, vielleicht auch erst etwas zaghaft, was aber durch Eifer und Wissensdurst wett gemacht wurde. Den heißen harten Pfahl zu ergreifen und zu massieren fühlte sich... 'machtvoll' an. Es war ein gefährliches Spiel, aber wenn er ihr die Zügel überließ, konnten sie beide als Sieger daraus hervor gehen. Seine Reaktionen zu beobachten, sie direkt unter ihren Fingerspitzen zu fühlen war ein ganz eigenartiger Reiz und führte dazu, dass auch ihr Schoß ganz warm und weich wurde. Ihr Körper reagierte und erfüllte Ians ausgesprochenen Wunsch. Die Säfte begannen zu fließen. Sarin musste 'nur' darauf achten, dass ihr gezügelter Dunkelelf sich nicht los riss und das vollendete, was sie beide irgendwie fürchteten. Und das es so war, hatte seine Entschuldigung angekündigt.
Er will mir nicht weh tun... er ...will nur mich.
Und das tat auch irgendwie ein bisschen weh... einfach weil es ihr Herz abermals in zwei Hälften riss. Wie sollte sie sich nur jemals klar über ihre Gefühle werden, wenn zwei Männer um den Platz in ihrem Herzen wetteiferten. Während ihre eine Hand kräftiger werdend auf und ab wanderte, fester zu packte und der Daumen das Kuppeldach massierte, knetete die andere Hand den Sack darunter.
Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und sie presste die Beine gegeneinander. Der Funken Bewusstsein, der ihr verriet, was sie hier eigentlich tat, ließ sie in höchster Scham verglühen. Doch wenn sie das hier jetzt nicht zu Ende brachte, dann würde es Ian es auf seine Weise tun, da war sie sich sicher. Und durch Ian konnte sie sehr wohl schwanger werden.
*Witzig, dass sie sich gar keine Gedanken mehr um ihre Jungfräulichkeit macht.*
, kommentierte ein Nackedei auf ihrer Schulter amüsiert und hoch zufrieden, während es die Beine lasziv übereinander schlug.
'Ha.Ha.'
, monierte in sarkastischen Ton der Engel und verschränkte die Arme.
'Sie macht das nur aus Selbstschutz.'
*Wenn du meinst...dann halt aus Selbstschutz. Aber sie macht das wirklich GUT. Hihihihi.*
Und fataler Weise drang von den Einflüsterungen ihres Unterbewusstseins auch ein kleiner Teil in Sarins höhere Denkprozesse, die aber gerade sehr mit Empfindungen und dem Studium von Ians Reaktionen beschäftigt waren.
Mein Güte, ist der groß!
Wirklich Angst hatte sie vor der Größe jedoch nicht. Anatomisch musste ja ein kleiner Kinderkopf da unten durch passen, da war so ein Phallus doch bestimmt auszuhalten, sofern es dazu kam. Jetzt gerade versuchte sie solche Gedanken lieber fern zu halten und sich mehr auf Ian zu konzentrieren.
War das gut?... tiefer?... Hm... da nicht …oh...OH... Da ist wohl gut... Und wenn ich hier? ...Perfekt!
Tatsächlich waren jegliche Gedanken, die sie früher gefürchtet hatte, Gedanken voller Furcht entjungfert zu werden, Gedanken voller Scham, was Andere von ihr denken könnten... sie waren verwunden! Musste man für das was sie hier tat verheiratet sein? Der Gedanke verpuffte wie eine Seifenblase in der Wüste.
Aber ob es nun die Erfahrung mit Castus Schamlosigkeit oder eben jene, die sie eben gerade mit Ian machte waren? Das könnte nicht mal sie selbst beantworten. Sarin war irgendwo auf ihrem Weg die Angst abhanden gekommen. Sie hatte keine Angst mehr. Nicht mehr vor dem abfälligen Blick ihres Onkels, nicht mehr vor dem Verlust von Würde oder ihrem Titel, nicht mehr Angst vor dem Gelächter ihrer Cousine und den gemeinen kleinen Spitzen jener die um ihren Fluch wussten. Auch fürchtete sie sich nicht mehr durch ihren Fluch bis in alle Ewigkeit allein und ungeliebt zu bleiben, denn hier war sie. Schamlos, ohne Angst entjungfert zu werden aber gerade noch vernünftig genug um eine Schwangerschaft verhindern zu können. Hier war sie: gewollt, begehrt, vielleicht sogar geliebt. Eines konnte man wohl mit Fug und Recht behaupten:
Sarin lernte schnell.
Stellte sich nur eine Frage:
Hatte sie schnell genug gelernt um schlimmeres zu verhindern? Etwas, das sie beide vielleicht sonst hinterher bereuten? Sarin fühlte die Begierde in Ian wachsen, wenn sie ihn rieb, wenn sie ihn ansah. Wenn er die Kontrolle an sie abgab, dann konnte das hier ein gutes Ende nehmen, doch wenn er sie verlor, dann... würden sie es beide bereuen. Sarin stellte sich seiner schon fast gewaltsamen Begierde und konterte mit entwaffnender Sanftheit. Es war ein bisschen wie ein Spiel... ein bisschen wie:
Schach.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Dienstag 17. August 2021, 23:39

Die Kälte erreichte Sarin nicht. Das lag nicht unbedingt an dem felsigen Unterschlupf, auch wenn jener einen vortrefflichen Schutz gegen neugierige Blicke, mehr aber noch gegen die eisigen Winde bot. Vielmehr verspürte die Nachtelfe im Moment kein Frösteln, weil ihr Körper das Blut in Wallung brachte und in alle Ecken ihrer Extremitäten, sowie die Wangen, die Ohrspitzen und ihren Schoß verteilte. Unter der Pelzdecke war ihr ganz warm, fast schon heiß. Iryan stand vor ihr, bat um Verzeihung, weil er seine Disziplin schleifen ließ. Er hielt es nicht mehr aus. Und irgendwo ganz weit hinten im Unterbewusstsein der Nachtelfe, da regte sich etwas. Ein kleines Nichts, das man nicht mit ihren fiktiven Moralgestalten vergleichen konnte, die auf jeweils einer ihrer Schultern hockten und beide aktuell gebannt auf den Dunkelelfen starrten. Jener hatte Sarin quasi zwischen seinen abgestützten Armen eingesperrt. Natürlich könnte sie sich jederzeit darunter hinauswinden, indem sie sich einfach duckte, aber wollte sie das angesichts des Mannes vor ihr? Sein unterdrückt gepresstes Atmen, sowie die angespannten Muskeln verrieten bereits, wie erregt er war, noch ehe sie die überproportionale Verhärtung spürte, die gegen ihren Schritt drückte. Falls ihr doch noch kalt gewesen wäre, hätte das fordernde Reiben dem nun endgültig ein Ende gesetzt. Mit einem derart gewaltigen Scheit aus verfestigtem Fleisch würde Iryan jedes weibliche Feuer Celcias entfachen können. Er aber war nur an Sarin interessiert. Sein heißer Atem schlug ihr entgegen - nicht vollkommen frisch, aber das konnte man von ihrem eigenen ebenso wenig erwarten. Niemand besaß die Möglichkeit, sich während der Reise einer angemessenen Mundhygiene zu widmen und Minzblätter für einen frischeren Atem trug höchstens nur Mallahall mit sich. Das schien aber ebenso unwahrscheinlich. So freundlich wie die Lichtmagerin immer war, hätte sie diesen kleinen Luxus bereits längst von sich aus mit ihren Begleitern geteilt. Es wäre ihr ein inneres Bedürfnis gewesen, genauso wie es Iryans Bedürfnis nun erschien, Sarin so nahe wie möglich zu kommen.
Er drängte sich gerade zu an ihren Leib und wie gestählt er war! Schwarz, groß und unzerstörbar hart wie die Rüstung der Dunkelelfen, die Sarin bei seinem ersten Besuch in ihrer Schneiderstube entgegengeglänzt hatte unter dem ernsten und doch ein wenig unbeholfenen Blick, sich mit einer Nachtelfenschneiderin abzugeben. Aber genau das war der erste Schritt gewesen, der sie nun in diese Situaion geführt hatte. Dass Iryan vor ihr stand, im wahrsten Sinne des Wortes. Alles stand an ihm, soldatisch militant und kerzengerade. Er war bereit, ihre heilige Festung zu erstürmen.
Da meldete sich das kleine Etwas ihres Unterbewusstem endlich. Nicht lauter als ein Windhauch und dünn wie ein einzelner Silberfaden Garn, der für Saumstickereien gern verwendet wurde. Haarfein und doch stach er in seiner Vollendung als Blickfang heraus, wenn das Licht ihn zum glitzern brachte. So stach nun auch diese winzige Erinnerung in Sarins Gedächtnis, dass es sie fast piekte.
Er leidet. Hilf ihm.
Diese Worte waren sowohl in ihren feuchtesten Träumen als auch von Dhansairs Lippen gefallen. Und nun stand Iryan vor ihr. Er litt. Er hielt es nicht mehr aus, deshalb bat er sie vorab für die Taten um Verzeihung, die er gleich begehen würde. Sie musste etwas unternehmen. Die Frist ihrer Kräuter war bei weitem noch nicht überschritten. Aber da es sich nun einmal um Sarin Kasani handelte - die Elfe mit dem viel zu gütigen Herzen und einem Hang zum Helfersyndrom - konnte sie Iryan nun nicht einfach so stehen lassen. Sie würde ihm helfen, soweit es ihr möglich war und ohne ein Risiko einzugehen. So berührte sie zunächst seine Wange, heischte um die Aufmerksamkeit des attraktiven Mannes hinter dem Schleier des Begehrens.
Er sah sie. Er neigte den Kopf in ihre Hand und schaute sie so sehnsüchtig an, dass es zum Herzzerreißen war. Nur Hunden gelang es, noch intensiver zu blicken, um doch ein Stück Fleisch vom Teller abzubekommen. Iryan aber wollte sein Fleisch hergeben und den Genuss daran mit Sarin teilen. Ein riesiger Brocken Fleisch... Jener zuckte bereits bei der kleinsten Berührung durch Sarins Hand, als diese sich einen Weg gen Hosenbund bahnte. Iryan wagte nicht zu atmen. Erst als Sarin zu ihm sprach, holte er wieder Luft. "Niemals würde ich dir wehtun", erwiderte er mit der Intention eines Schwures gleich. Das Versprechen und seine vom Wind getragene Stimme vermochten, seinen Wunsch von damals zu erfüllen, Säfte fließen zu lassen, doch war dies auch bei der Nachtelfe der Fall?
Er selbst konnte kaum mehr erregter werden. Auf seinem Körper lastete eine Spannung, dass seine Haut zu zerreißen drohte, würde er seine Erlösung noch weiter aufschieben und nicht endlich handeln. Sarin kam ihm zuvor. Bevor sie beide bereuen würden, half sie aus. Ihre Finger wirkten so klein und zierlich! Mit einer Hand vermochte sie kaum, seinen Schaft zu umfassen, wäre er erst einmal aus der Hose befreit. Wieder wurde ihr bewusst, wie enorm ihr Gegenüber von Manthala gesegnet worden war. Oder von Faldor. Mit einem derartigen Schwert würde alles in Blut enden ... aber er hatte ihr versprochen, ihr nicht weh zu tun.
Mit diesen Worten und einem Vertrauen, das man neben Sarin sonst nur noch Castus hätte zuschreiben können, umschmeichelte sie alles, was zwischen ihr und Iryan stand. Reichlich! Sie hatte viel zu tun, wollte sie ihn vom Ansatz bis zur zuckenden Spitze verwöhnen. Da reichte eine Hand nicht aus, so dass die Elfe auch noch die zweite zur Hilfe nahm. Es dauerte nicht lang, da befreite sie ihn aus seinem Stoffkerker. Iryans bestes Stück preschte dabei nach vorn wie ein angreifendes Ungeheuer, das sich direkt in Sarins Hände stürzen wollte. Sein gieriges Aufschnauben unterstrich die Vorstellung. Er ballte die Hände neben ihrem Kopf zu Fäusten und stützte sich bereits mit den Unterarmen am Felsen ab. Sein Unterleib aber schob sich unter willigem Drängen nach vorn, so dass er sich an Sarins hilfreichen Fingern reiben konnte.
Zu dem Hundeblick von vorhin gesellte sich nun ein Winseln. Er genoss zwar ihre aufopfernde Hilfsbereitschaft, aber es beendete sein Leiden nicht. Diese Erkenntnis musste auch Sarin erreichen. Er litt nach wie vor, obwohl sie sich solche Mühe gab! Auch der Wechsel ihrer Position half dabei nicht. Im Gegenteil, es verschlimmerte die Situation beinahe, denn nun konnte er seine Begehrte nicht länger anschauen. Unter einem Stöhnen, das erneut dem Winseln eines Hundes nicht unähnlich war, traf Sarin eine neue Erkenntnis. Er konnte sie noch immer überwältigen, selbst jetzt, selbst wenn sie hinter ihm stand. Und er hatte seinen Körper besser unter Kontrolle als sie ahnte! Denn plötzlich wirbelte Iryan halb herum, umschlang Sarin mit einem Arm und zog sie wieder vor sich. Ihre Befürchtungen schienen sich zu erfüllen. Die Bestie, die in Iryan schlummerte, riss sich nun los, um seine Beute zu verschlingen. Doch anders als Fürst Rhaikyn von Blutsdorn in ihrem Traum zeigte der Dunkelelf sich nicht mit diesem boshaft geiferndem Blick. Sein Gesicht war keine Fratze aus gewaltbereiter Lust, hinter der der Wille stand, sich einfach zu nehmen, was er begehrte. Es war Leid. Er litt immer noch, mehr noch als vor Sarins Behandlung. Denn jetzt hatte er ein Stück Glückseligkeit gekostet, die leider einen viel zu großen Suchtfaktor besaß, um sich wieder von ihr loszusagen.
"Saaahhhhrinnn...", stöhnte Iryan auf. Es kang animalisch. Leidvoll und doch so leidenschaftlich. Er sehnte sich so sehr nach ihr, dass er es nicht hätte aussprechen müssen. Tatsächlich aber zwang Iryan sich selbst gerade dazu. Solang er sprach, würde er nicht handeln. Denn er hatte selbst erkannt, wie schmal der Grat war, auf dem er aktuell wanderte. Zwischen Begehren und Vernunft, zwischen Lust und Loyalität suchte er einen Ausweg. Erneut stützte er sich mit einem Arm am Felsen ab, der andere lag noch um Sarins Gestalt. Er hielt sie nicht grob, aber bestimmt. Auch hier waren die Grenzen zwischen Furcht vor Gewalt und anregender Erotik mehr als verschwommen. Jeder falsche Atemzug konnte nun das Zünglein an der Waage sein. Sarin befand sich in höchster Gefahr und doch konnte und wollte sie sich davon nicht lossagen. Sie musste erfahren, wie es ausging, selbst unter dem Risiko der Reue. Zumindest wollte sie ihn anhören und Iryan wollte sprechen. Es fiel ihm schwer. Sein Unterleib presste sich so dicht an Sarin, dass er seinen zitternden Pfahl schon zwischen ihre Schenkel drückte.
"Danke ... aber es reicht nicht. Dich zu sehen reicht nicht. Ein Kuss würde ... nicht ausreichen. Ich will ... ich will dich doch nur lieben. So sehr!"
"Wollen wir das nicht alle?" Eine fremde Stimme, so vertraut und warm, dass sie mit der Leichtigkeit einer Feder eine ganze Armee zurückschlagen könnte. Sanft legte sie Iryan Zügel an, holte die Bestie zurück, ohne sie einzuschränken. Sie zeigte ihr nur einen Blick am Schleier vorbei. Und sie sprach die Wahrheit. Castus sprach die Wahrheit. "Unsere Herzen sehnen sich nach dir, Sarin. Wir wollen dich lieben, bis es uns und dir den Verstand raubt. Anders als bei den Zwllingen, die nur auf etwas freizügigen Spaß aus sind, wollen wir dich wirklich lieben. Wir alle."
Er trat aus dem sanften Schneegestöber unter den Felsen. In seinem blauen Haarschopf glitzernden einige Flocken. Seine Wangen waren gerötet und er trug selbst eine Pelzdecke über der Kleidung, die ihn wie ein Bärenfell einhüllte. Darunter hatte Sarin zunächst kaum erkennen können, dass Castus seine Finger mit der Hand einer weiteren Person verflochten hatte. Jene wies er nun mit einem leichten Ruck darauf hin, nach vorn zu treten, um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.
Dhansair schritt halb an Castus vorbei. Er schaute Sarin entgegen, wich dann ihrem Blick aus. Seine Wangen glühten, ebenso die Ohrspitzen und man konnte es nicht der Kälte zuschreiben. "Wir ... alle...", räusperte er sich.
Castus hingegen lächelte sanft. "Ich habe in seine Seele geschaut wie in deine, Sarin. Er steht Ian und mir in nichts nach, wenngleich er diese Gefühle für dich erst richtig entdecken muss, aber sie sind da. Wir finden es alles gerade heraus. Wir wollen dich lieben."
"D-Dhan?!", brachte Iryan nun hervor. Er starrte seinen Freund und Herrn mit großen Augen an, so dass dessen Wangen noch rötlicher schimmerten. "A-aber wie hast du - wie habt ihr... uns-"
"Gefunden?" Castus kicherte auf. "Keiner entkommt den beiden besten Jägern unserer Gruppe, wenn er so offensichtliche Spuren im Schnee hinterlässt. Außerdem haben wir deinen Schatten gesehen." Der junge Halbdämon zog Dhansair an der Hand mit sich und trat an Iryan, sowie Sarin heran. Letzterer strich er an der Wange entlang. Dann griff er nach ihrer und Iryans Hand. Er fügte sie der seinen und Dhansairs hinzu. "Wir alle wollen dich lieben, Sarin. Niemand von uns möchte länger warten. Aber niemand von uns würde dich übergehen. Was ... sagst du zu all dem, liebenswerteste Nachtelfe von allen?"
Da standen sie im Halbkreis um sie herum. Drei Männer mit drei Herzen, die alle für sie schlugen. Selbst Dhansair hatte also Interesse entwickelt? Er wirkte verlegen, doch in seinem violetten Blick glomm eine Entschlossenheit ... und eine Sehnsucht, die nicht nur Sarin umfasste. Er schaute auch zu Iryan herüber. Das Bild, das sich der Elfe allerdings präsentierte, war ein anderes. Vor allem jetzt, da etwas bleiches Mondlicht hernieder strahlte und zwischen den Ritzen der Felsen hindurch in den Unterschlupf schien. Es hüllte die Gestalten der drei Männer ein wenig ein. Es erinnerte an ein Bild, das Sarin schon einmal im Traum gesehen hatte. Nur da waren die Figuren nackt gewesen. Nackt und bereit, sie auf dem steinernen Altar unter Manthalas wohlwollendem Mondlichtsegen zu einer Frau zu machen.
Erwartungsvoll blickten ihr drei Augenpaare entgegen.
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Sarin Kasani
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 19. August 2021, 11:54

Ian...!!!
Sarin atmete etwas hektisch ein und aus. Er stand vor ihr in all seiner Pracht und das Gehiern der Schneiderin schüttete jede Menge Glückshormone aus, so dass sie kaum noch klar denken konnte.
Schwarz, groß und unzerstörbar hart glänzte er ihrer Schneiderstube entgegen. Sie biss sich auf die Unterlippe.
Manthala, was mach ich, wenn er jetzt mein Nähkästchen erobert?...
Er war bereit, ihre heilige Festung zu erstürmen und Sarin fand nur einen Ausweg, die Flucht nach vorn... was aber gewaltig nach hinten los ging. Das ahnte auch ihr Unterbewusstsein. Das Engelchen fächelte sich schon die ganze Zeit mit einer weißen Eulenfeder Luft zu, wagte kaum hinzusehen, wohingegen das Nackedei auf der anderen Schulter fleißig ihre Trägerin anfeuerte und wild dabei tanzte. Doch da war noch etwas anders...
Er leidet. Hilf ihm.
Diese Worte waren sowohl in ihren feuchtesten Träumen als auch von Dhansairs Lippen gefallen. Und nun stand Iryan vor ihr. Er litt. Er hielt es nicht mehr aus, deshalb bat er sie vorab für die Taten um Verzeihung, die er gleich begehen würde. Ein letztes Mal hob 'engelchen' zaghaft die Hand und meldete sich zu Wort:
'...aber die Frist ihrer Kräuter ist bei weitem noch nicht überschritten...'
*Scheiß drauf! Willst du ihn echt so leiden lassen? Ihn hier stehen lassen und abhauen? DAS wäre grausam! Das sind wir nicht.*
'Stimmt... grausam möchten wir nicht sein.'
So berührte Sarin zunächst seine Wange, heischte um die Aufmerksamkeit des attraktiven Mannes hinter dem Schleier des Begehrens. Er sah sie. Er neigte den Kopf in ihre Hand und schaute sie so sehnsüchtig an, dass es zum Herzzerreißen war.
…ihr Götter...wie soll ich da widerstehen...
Nur Hunden gelang es, noch intensiver zu blicken, um doch ein Stück Fleisch vom Teller abzubekommen und Sarin wollte ihn spontan mit allem füttern was sie aufzubieten hatte. Iryan aber wollte sein Fleisch hergeben und den Genuss daran mit Sarin teilen. Ein riesiger Brocken Fleisch...
Oh ...oohhh... ...göttlich!
Ihn zu berühren war schon ein Hochgenuss, der sein Echo im Zenit ihrer Schenkel fand. Jener zuckte bereits bei der kleinsten Berührung durch Sarins Hand. Sein leises Versprechen ihr niemals weh zu tun, brachte sie zum Schmelzen, auch wenn eine leise Stimme ihr zu wisperte:
*Na ja... einmal soll es ja weh tun...ein bisschen...aber dann soll es ja schön sein.*
Allein die wage Vorstellung von dem was er ihr für Lust bereiten könnte, ließ sie erzittern, im positivsten Sinne. Sie seufzte leise... und massierte. Doch ihr Plan ihn zu erleichtern, gelang nicht wirklich, irgendetwas machte sie falsch, denn sie bemerkte seine steigende Anspannung, doch irgendetwas fehlte.
Was mach ich falsch? ...
Iryans bestes Stück preschte vor wie ein angreifendes Ungeheuer, das sich direkt in Sarins Hände stürzen wollte. Sein gieriges Aufschnauben ließ einen Schauer durch ihre Knochen rieseln. Es war eine Mischung aus zaghafte Angst und der unnachahmlichen Erkenntnis, für seine Lust verantwortlich zu sein. Er ballte die Hände neben ihrem Kopf zu Fäusten und stützte sich bereits mit den Unterarmen am Felsen ab. Sein Gesicht war ihrem so nah und Sarin lehnte sich ihm entgegen. Ihre Stirn sank gegen sein Kinn und sie ließ sich einen Moment ganz in ihr Tun fallen, wie wenn sie es tat, wenn sie eines ihrer Meisterstücke vollbrachte. Unermüdlich, mit einer von vielen Jahren geprägter Ausdauer, rieb sie seinen Schaft. Sein Unterleib aber schob sich unter willigem Drängen nach vorn. Sie sah wieder auf und steckte ihren Nacken um seine Augen zu sehen. Sie musste wissen, ob das was sie tat Wirkung zeigte. Zu dem Hundeblick von vorhin gesellte sich nun ein Winseln. Er genoss zwar ihre aufopfernde Hilfsbereitschaft, aber es beendete sein Leiden nicht.
Er leidet nach wie vor, obwohl ich mir solche Mühe gebe!
Auch der Wechsel ihrer Position half dabei nicht. Im Gegenteil, es verschlimmerte die Situation beinahe, denn nun konnte er seine Begehrte nicht länger anschauen. Unter einem Stöhnen, das erneut dem Winseln eines Hundes nicht unähnlich war, traf Sarin eine neue Erkenntnis. Er konnte sie noch immer überwältigen, selbst jetzt, selbst wenn sie hinter ihm stand. Und er hatte seinen Körper besser unter Kontrolle als sie ahnte! Denn plötzlich wirbelte Iryan halb herum, umschlang Sarin mit einem Arm und zog sie wieder vor sich. Ihre Befürchtungen schienen sich zu erfüllen. Er hatte jetzt ein Stück Glückseligkeit gekostet, die leider einen viel zu großen Suchtfaktor besaß, um sich wieder von ihr loszusagen.
"Saaahhhhrinnn..."
, stöhnte Iryan auf. Es klang animalisch. Leidvoll und doch so leidenschaftlich. Die Laute ihres Namens rannen wie flüssiges Gold durch ihre Sinne. Er sehnte sich so sehr nach ihr, dass er es nicht hätte aussprechen müssen. Tatsächlich aber zwang Iryan sich selbst gerade dazu. Solang er sprach, würde er nicht handeln. Denn er hatte selbst erkannt, wie schmal der Grat war, auf dem er aktuell wanderte. Zwischen Begehren und Vernunft, zwischen Lust und Loyalität suchte er einen Ausweg. Erneut stützte er sich mit einem Arm am Felsen ab, der andere lag noch um Sarins Gestalt. Er hielt sie nicht grob, aber bestimmt. Auch hier waren die Grenzen zwischen Furcht vor Gewalt und anregender Erotik mehr als verschwommen. Jeder falsche Atemzug konnte nun das Zünglein an der Waage sein. Sarin befand sich in höchster Gefahr und doch konnte und wollte sie sich davon nicht lossagen. Sie musste erfahren, wie es ausging, selbst unter dem Risiko der Reue. Zumindest wollte sie ihn anhören und Iryan wollte sprechen. Es fiel ihm schwer. Sein Unterleib presste sich so dicht an Sarin, dass er seinen zitternden Pfahl schon zwischen ihre Schenkel drückte. Und dies gelang ...ungewohnt leicht!
Sarin erschrak fast ein wenig, denn irgendwie hatte sich sein Pfahl zwischen den Fellfalten hindurch gemogelt. Was eigentlich nicht verwunderlich war, da sie ja beide Hände gebraucht hatte um ihn zu verwöhnen. Also hatte sich ihre Ummantelung um ihre Hüften etwas geöffnet und sie ihm so unbewusst Einlass gewährt, ohne dass einer von ihnen es hatte kommen sehen.
Oh...
Was es aber noch leichter machte, war die seidige Feuchtigkeit, die sich zwischen ihren Schenkeln ausgebreitet hatte und Ian so leicht zwischen ihre zuckenden Muskeln gleiten ließ, dass die plötzliche Nähe Sarin den Atem anhalten ließ. Es waren nur ihre Schenkel, die seinen Pfahl umschlossen, aber selbst das brachte sie fast um den Verstand. DORT hatte sie noch nie jemand berührt! Sarins Körper reagierte heftig und sandte noch mehr Blut in diese köstlich pulsierende Region, auf das ihre Blüte vor Nektar nur so sprudelte. Einzig ihre Hände, die nun ebenfalls ein wenig feucht seine Schaftwurzel zwischen ihren Körpern hielten, verhinderten noch ein Aufsteigen in höhere und endgültig himmlische Gefilde. Seine Worte erreichten die Schneiderin wie durch einen Nebel:
"Danke ... aber es reicht nicht. Dich zu sehen reicht nicht. Ein Kuss würde ... nicht ausreichen. Ich will ... ich will dich doch nur lieben. So sehr!"
"Wollen wir das nicht alle?"

Sarin zuckte erschrocken zusammen, atmete einmal hektisch faste etwas härter zu, was sicher Ian ein Stöhnen abverlangte und hielt wieder den Atem an. Eine fremde Stimme und doch im nächsten Augenblick so vertraut und warm, hatte sich zu ihnen gesellt.
Castus...
Sanft legte sie Iryan Zügel an, holte die Bestie zurück, ohne sie einzuschränken. Sie zeigte ihr nur einen Blick am Schleier vorbei. Und sie sprach die Wahrheit. Castus sprach die Wahrheit.
"Unsere Herzen sehnen sich nach dir, Sarin. Wir wollen dich lieben, bis es uns und dir den Verstand raubt. Anders als bei den Zwillingen, die nur auf etwas freizügigen Spaß aus sind, wollen wir dich wirklich lieben. Wir alle."
Alle? ...Was? ...Aber...
Er trat aus dem sanften Schneegestöber unter den Felsen und Sarins Gehirn wollte ihn sehen, musste es. Sie ließ Ians Prachtstück endlich los und schob sich ein Stück an ihm zur Seite um besser gucken zu können. Ihr Becken rieb dabei gegen ihn. Dann sah sie Castus. In seinem blauen Haarschopf glitzernden einige Flocken wie Diamanten im Mondenlicht. Wenn es ihr vorher schon den Atem verschlagen hatte, so tat dies den Rest. Seine Wangen waren gerötet und er trug selbst eine Pelzdecke über der Kleidung, die ihn wie ein Bärenfell einhüllte. Darunter hatte Sarin zunächst kaum erkennen können, dass Castus seine Finger mit der Hand einer weiteren Person verflochten hatte. Jene wies er nun mit einem leichten Ruck darauf hin, nach vorn zu treten, um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.
Dhan?... Was... was geht hier vor?
Sarin hechelte kurz und verbarg ihr flammendes Gesicht kurz an Ians Brust, um gleich darauf wieder zu Dhan zu sehen. Immer wieder stockte ihr die Luft in der Brust. Dhansair schritt halb an Castus vorbei. Er schaute Sarin entgegen, wich dann ihrem fragenden Blick aus. Seine Wangen glühten, ebenso die Ohrspitzen und man konnte es nicht der Kälte zuschreiben.
"Wir ... alle..."
, räusperte er sich. Sarin konnte es kaum glauben.
Aber... er... Ian und er... Er und Ian... Ich... Ich hab doch versprochen niemals...
Castus hingegen lächelte sanft.
"Ich habe in seine Seele geschaut wie in deine, Sarin...“
Du hast ihn geküsst??? Oh.. das erklärt die roten Wangen... aber...
„... Er steht Ian und mir in nichts nach, wenngleich er diese Gefühle für dich erst richtig entdecken muss, aber sie sind da. Wir finden es alles gerade heraus. Wir wollen dich lieben."
Und wieder verschlug es ihr den Atem. So verrückt es war, Sarin glaubte Castus jedes Wort. Auch wenn sie es nicht verstand, so waren es seine reinen Worte, die sie erreichten und trotzdem sah sie Dhan an, als fielen ihr Schuppen von den Augen. Ihr Prinz ...liebte sie?
„Dhan...?“
, hauchte sie.
"D-Dhan?!"
, brach Iryan nun hervor. Er starrte seinen Freund und Herrn mit großen Augen an, so dass dessen Wangen noch rötlicher schimmerten.
Bitte nicht streiten! Ich... ich will nicht Schuld sein, wenn ihr...
"A-aber wie hast du - wie habt ihr... uns-"
"Gefunden?"

Castus kicherte auf. Die Frage war so trivial, so aberwitzig unsinnig, dass Sarin während der folgenden Antwort wieder zu irritiert Ian hinauf schaute. Ihre aufkeimende Furcht, dass Ian Dhan Vorwürfe machen könnte verpuffte.
"Keiner entkommt den beiden besten Jägern unserer Gruppe, wenn er so offensichtliche Spuren im Schnee hinterlässt. Außerdem haben wir deinen Schatten gesehen."
Der junge Halbdämon zog Dhansair an der Hand mit sich und trat an Iryan, sowie Sarin heran.
Oh...
Letzterer strich er an der Wange entlang. Die liebevolle Berührung und die plötzliche Nähe lenkte Sarins Blick wieder zu Castus. Sie erschauderte bis in die Zehenspitzen.
Du...
Dann griff er nach ihrer und Iryans Hand. Er fügte sie der seinen und Dhansairs hinzu.
Sarins Herz schlug so wild, dass es ihre Gedanken im Galopp überholte. Nur ihr Unterbewusstsein stolpert kurz über den Gedanken an die Feuchtigkeit ihrer Fingers. Ihr Bewusstsein war ganz bei den gesprochenen Worten.
"Wir alle wollen dich lieben, Sarin. Niemand von uns möchte länger warten. Aber niemand von uns würde dich übergehen. Was ... sagst du zu all dem, liebenswerteste Nachtelfe von allen?"
Da standen sie im Halbkreis um sie herum und ihr wurde schwindlig.
Was ich sage???...
Sarins Augen waren riesig. Mit geweiteten Pupillen und bebend stand sie mit weicher werdenden Knien da und zitterte... Dann fiel ihr auf, dass sie noch immer die Luft anhielt und rang plötzlich heftig nach Atem. Ihre Knie wurden weich und gaben nach, doch sicher waren genügend hilfreiche Arme da um sie aufrecht zu halten. Sie bebte am ganzen Körper, hyperventilierte ein wenig und krallte sich in Stoff, Fell oder Haar um sich in dieser merkwürdigen Realität festzuhalten, wenn es denn eine war.
„Manthala, sei Dank! ...Davon habe ich geträumt.“
, wisperte sie ohne nachzudenken. Drei Männer mit drei Herzen, die alle für sie schlugen. Selbst Dhansair hatte also Interesse entwickelt? Er wirkte verlegen, doch in seinem violetten Blick glomm eine Entschlossenheit ... und eine Sehnsucht, die nicht nur Sarin umfasste. Er schaute auch zu Iryan herüber. Das Bild, das sich der Elfe allerdings präsentierte, war ein anderes. Vor allem jetzt, da etwas bleiches Mondlicht hernieder strahlte und zwischen den Ritzen der Felsen hindurch in den Unterschlupf schien. Es hüllte die Gestalten der drei Männer ein. Es erinnerte Sarin an ein Bild, das sie schon einmal im Traum gesehen hatte. Nur da waren die Figuren nackt gewesen. Nackt und bereit, sie auf dem steinernen Altar unter Manthalas wohlwollendem Mondlichtsegen zu einer Frau zu machen.
„...davon habe ich geträumt.“
, wiederholte sie die Worte, atmete tief durch und ihre Lippen bebten. Erwartungsvoll blickten ihr drei Augenpaare entgegen. Ihre Mundwinkel hoben sich zaghaft, sobald sie wieder zu einem stetigen Atemrhythmus gefunden hatte. Etwas ging in ihrem Herzen vor und brachte sie zum Lächeln.
'Aber wenn sie sie jetzt schwängern... und überhaupt... Sie ist doch noch Jungfrau und sollte sie nicht verheiratet...'
*Boaa...jetzt halt doch mal den Rand und überlass mir das Denken. Du hast 88 Jahre lang die Vorherrschaft gehabt. Immer ging es nach deinem Willen. Und hatten wir Spaß dabei? Nö! Wird es nicht langsam Zeit, dass du mir mal das Zepter übergibst?*
'Aber...'
*Du willst dich doch nicht wirklich gegen den Willen der Göttin stellen?!*
'Ähm... nein... aber'
*Nix aber! Wir haben davon geträumt! Gibt es ein eindeutigeres Zeichen ihrer Gunst? Wie viele brauchst du denn noch?! Erst der Traum von dem fetten Fürsten, der sie warnte, dann der Traum der Drei Männer vorm Altar, oder der wo sie Ian hilft... Es reicht, Süße! ICH ÜBERNEHME!*
Und das tat Nackedei dann auch. Sarin lächelte in alle drei Gesichter und sah dann zu Ian:
„Wie könnte ich nein zu meinem dunklen Ritter sagen, der mich so oft schon gerettet hat und mich immer ernst genommen hat, mich nie verlacht und meine Meinung schätzt....“
Sarin unterstrich mit einem sanften Druck ihrer Finger die Worte, ließ eine Hand wieder hinab wandern zu seinem prächtigen Phallus und wandte sich gleichzeitig Dhansair zu:
„Wie könnte ich nein sagen zu meinem Prinzen, der mein bester Freund geworden ist, dem ich so vollkommen vertraue und der mich im Tanz erobert hat. …“
Sarin und schob sich zwischen die drei Leiber, deren Wärme sie zum Leben brauchte, näher an ihren dunklen Prinzen heran und schlug die Augen zu ihm auf.
„... Willst du ...wirklich mir mir ...tanzen Dhan?“
Sie seufzte, steckte sich zitternd, stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen kleinen Kuss zu erflehen. Einen Kuss, der Bestätigung seiner Worte suchte, der mehr Liebe gab und ihn in ihr Herz einlud. Und Sarins Herz war groß! Kaum dass sie seine Lippen berührt, seine Liebe gekostet hatte, wandte sie ihr Gesicht zu Castus und ihr Körper folgte sich geschmeidig in der warmen Umarmung der drei Leiber windend:
„Wie könnte ich nein sagen zu meinem liebsten Dämon, dessen Feuer mich geküsst, mich erwachen lassen hat und dem ich folgen will.“
Sie hatte längst vergessen, auf ihr Fell zu achten und sicher war es schon an ein gutes Stück ihren blanken Körper hinab gerutscht, so dass die Männer ihre nackten Schultern sehen und fühlen konnten.
„Wie könnte ich nicht ja sagen... Ja ...Ja … und Ja!“
Dabei drehte sie sich noch einmal um die eigene Achse, jeden einzelnen umarmend, liebkosend, küssend an sich ziehend, auch wenn kaum noch Platz dafür war. Ihr Herz schlug so wild. Ihr ganzes erwachsenes Leben war lieblos gewesen, kalt, wohl höflich, aber niemals liebevoll. Ihr Herz war wie ein vertrockneter Schwamm, der plötzlich ins Meer der Gefühle geworfen worden war und jede Zelle sich mit diesem köstlichen Nass voll saugte. Sarins Herz wuchs in seinen Ausmaßen, nahm sie ALLE!
„Ich liebe euch auch!“
Jeden auf seine Weise und das von ganzem Herzen!
Der Segen der Unwissenheit, der Reiz des Unbekannten, die Sanftheit ihrer Unschuld schützten sie vor jedweden Gedanken, die ihr Herz verstören könnten. Ja, es mochte irgendwo da draußen eine Moral, Schuld oder so etwas wie Scham geben, aber die war soeben ohnmächtig von Sarins Schulter gepurzelt und lag nun in Gestalt eines Engelchens selig schlafend, träumend gebettet auf weichen Eulenfedern. Etwas anderes hatte das Zepter in ihrem Leben übernommen. Lebenslust, Wissbegierde und freudige Erregung tanzten durch ihren erwachenden Körper. Und dass sie bereit war, das konnte „Mann“ sogar ganz offensichtlich sehen. Sarins Haut schimmerte im Mondlicht. Ihre Wangen und Lippen glühten vor Leidenschaft, aber es war ihre Schoßblume die benetzt vom Morgentau ihrer erwachten Lust nur so glitzerte und in Farben von Flieder über Purpur bis tief hinein in ein verlockendes Rot erblüht war. Jede Berührung ließ Regenbögen durch ihre Nerven rasen und davon gab es reichlich, denn sie konnte jetzt einfach nicht mehr still halten. Es war, als hätten jemand die Fesseln der Sittsamkeit durchtrennt und nun würde sie alles ausprobieren, alles kosten, was das Leben ihr zu bieten hatte. Da war sie Castus sicher gleich. Schamlos – sie hatte sich endlich befreit! Welch ein Glück sie dabei durchströmte, wie kitzelnde Insekten mit weichen Flügeln, die Feuerflämmchen auf ihrer Haut hinterließen. Machte Castus da was? Egal... Sarin genoss es. Und wer wusste schon, wie lange dieses unendliche Glück anhalten würde? Doch über ein Ende konnte sie jetzt nicht mal nachdenken. Sie stand noch am Anfang ihrer Erfahrungen und wusste, dass keiner der Drei ihr weh tun würde... Wenn dann musste sie es gewiss selbst tun. Und irgendetwas hoffte, dass es der Märchenturm mit den blauen Büschen drum herum wäre, auf dem sie ihre Jungfräulichkeit als erstes verlieren dürfte. Ihre Hände suchte bereits nach Hautkontakt, streichelten, lockten wo sie nur konnten, zogen an Schnüren und Schnallen, denn damit kannten sie sich blind aus. Ihre Stimme war rau und ungewöhnlich sanft als sie leise flehte:
„Macht mich zur eurer Frau... nur... bitte...“
Sie atmete bereits schwer und genoss den Druck hier und da auf ihren Körper.
„... Es wäre schön, wenn ihr mich nicht schwängert.“
Dann gab sie den letzten vernünftigen Gedanken an der Garderobe zu ihrer Phantasie ab und ließ sich fallen. Sie betrat die Bühne ihrer Vorstellungskraft und schwelgte in ihrer Kreativität, wie wenn sie ein neues Kleid entwarf. Nur das dieses hier aus Liebe entstand und mit Lust und Begierde bestickt wurde. Manches passte hier hin, anderes besser dort hin, aber alles war faszinierend, aufregend und schön. Es war wie einen neuen Stoff das erste mal zu berühren und seine Struktur zu ertasten. Jede Faser war anbetungswürdig! Beflügelt von den süßen Worten, dem samtenen Flüstern zu ihrer Seele, glitt sie tiefer und wob ihr Schicksal neu. Sarin fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben geliebt und liebte wieder. Wenn das alles hier ein Traum war, dann war es der schönste, den sie je gehabt hatte und Erwachen war keine Option. Mit jeder Faser, die ihre Sinne in ihr neues Selbstbild einwoben, mit jeder neuen Erfahrung die ihr hier zuteil wurde, dankte sie Manthala. Die Göttin hatte ihre kleine Novizin lange warten lassen, aber nun einen prächtigen Altar erschaffen auf der Sarin nur zu gern ihr erstes Blut opfern wollte. Manthala hatte in ihr eine willige Jüngerin gefunden, die durch Jahrzehnte der Entbehrungen nun hervor brach. Durch ihre Träume vorbereitet war sie nun entfesselt und würde sich nun doch noch auf ihrem Altar zur Priesterin weihen lassen. Irgendwo in ihrem Hinterkopf fragte sie sich, ob ihre Mutter damals so ihren Vater kennen gelernt hatte und die Vorstellung ließ sie sogar lächeln. Man hörte immer mal wieder hinter vorgehaltener Hand über Zeremonien, die besonders waren... so besonders wie diese hier. Doch Priesterinnen der dunklen Göttin waren geheimnisvoll und hüteten ihre Riten genauso. Sarin wusste nur, dass ihr Vater ihre Mutter über alles geliebt hatte und nun durfte sie endlich auch diese Erfahrung machen. Es kam ihr auf auf jeden Fall wie ein göttlicher Aufstieg vor, selbst wenn es keiner war, oder sein sollte. „Priesterin“ war kein Titel, der ihr bewusst durch den Kopf ging, es war mehr das Gefühl durch die Liebe dreier Männer geadelt zu werden. Was wusste sie schon. Aber sie war lernwillig! Sehr sogar! Sarin schwelgte einfach im Glück des Moments und der war perfekt.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Samstag 28. August 2021, 03:00

Wurde Sarin zunächst noch von der Tatsache überrascht, dass Iryan zum Angriff überging und die Initative in seiner zu sehr gewachsenen Sehnsucht ergreifen, so musste sie im nächsten Moment nicht nur feststellen, dass sie und der dunkle Leibwächter nicht allein waren, sondern dass neben Castus auch noch Dhansair auf der Bildfläche erschienen war - mit ähnlichen Absichten! Castus log Sarin nicht an. Er war stets offen und aufrichtig mit ihr umgegangen. Warum also sollte er bezüglich des inneren Herzenswunsches ihres Scheinverlobten lügen? Dazu gab es weder einen Grund noch die Annahme, dass es ihm einen Vorteil einbrächte. Im Gegenteil. Nun buhlte noch ein Mann mehr um ihre Gunst und dass Castus in seine Seele geschaut haben musste, verrieten doch die leicht geröteten Wangen des Elfen. Sarin mutmaßte darin aber zunächst die Verlegenheit aufgrund der Methodik, derer Castus sich bediente. Es bedeutete schließlich, dass er Sarins Erbprinzen geküsst haben musste, wenn sie die Nutzung des blauen Feuers richtig verstanden hatte. Und doch gab es keinen Grund zur Eifersucht. Castus nutzte einen solchen Kuss eher leichtfertig und aus anderen Motiven als einer entfachten Affäre. Die Ergründung der Seele war seine Ambition, nichts weiter. Das hatte nun zu neuen Erkenntnissen geführt, die Sarin eigentlich wiederholt hätten in ein Chaos aus Hormonen, Zuneigung und jeder Menge Fettnäpfchen führen lassen müssen. Stattdessen fand sie in all dem Trubel endlich einen kleinen, springenden Funken, den andere vor ihr viel schneller entdecken und zu jagen verstanden. Die Neugier war geweckt worden, ähnlich all der strammen Mannesschwerter, die vor ihr Spalier stehen wollten. Nun gut, bisher sah sie nur Iryan in all seiner Pracht, aber sie wusste auch, wie schön Castus gebaut war ... und Dhansair? In ihren Träumen hatte Manthala einen Schleier aus Schwärze über seine männlichen Vorzüge gelegt. Es gab für die Nachtelfe also Geheimnisse zu ergründen, wenn sie sich nur auf das kleine Abenteuer einließ. Und das tat sie. Ihre Neugier war zu groß, gleichermaßen ihr Vertrauen gegenüber ihren Begleitern. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie allen dreien selbst bei den Risiken eines Abenteuers vertrauen könnte. Keiner der drei würde sie im Stich lassen oder ihr eine Verantwortung zuschieben, für die sie noch nicht bereit wäre. So gesehen war selbst Nhi'on mit ihrem Ratschlag hilfreich gewesen: Lass es einfach geschehen. Endlich war Sarin bereit dazu und ihre Worte hätten kein größeres Strahlen in die drei Augenpasse zaubern können, die auf ihr ruhten, während sie in der Umarmung ihrer Körper wirbelte und sich drehte. Sarin vollführte einen quirligen Balztanz, der auch noch das letzte Quäntchen Lust aus den Männern hervorlocken sollte. Sie wollte sich keinem von ihnen verweigern. Ihr dreifaches Ja ließ drei Männer aufgeregt Schlucken. Castus leckte sich sogar die Lippen, während Iryans Reaktion als Aufzucken seiner Pracht an Sarins Bein deutlich zu spüren war. Er streichelte sie ja fast! Es fühlte isch warm und fest an, außerdem etwas ungeduldig. Lediglich Dhansair musste sich wohl selbst erst noch mit den entdeckten Gefühlen arrangieren. Die Röte wich nicht aus seinen Wangen, verfärbte seine Spitzohren sogar etwas purpurn. Es stand ihm gut zu Gesicht, denn es unterstrich seinen zauberhaften Blick. Oh, wie verlegen er doch sein konnte!
Castus hingegen nahm, wie schon so oft, die Zügel in die Hand. Es war seine Art, denn er empfand keinerlei Scham, auch nicht, wenn es um Gefühle ging. Nun wollte er sich seinen eigenen Wunsch erfüllen. Einen, den nicht nur er und Sarin füreinander hegten, Manthalas gesandter Traum sollte sich offenbar bewahrheiten. Da standen sie schließlich, ihre drei Krieger, mehr als bereit, sich in die Schlacht zu wagen. Und sie würde Manthala ein Opfer darbringen, um Erfahrung und Lust zu sammeln - gleich dreifach würde die Göttin sie belohnen. Der Altar lag auch schon bereit. Hier im Schutz der Felsen würde kein noch so kalter Nachtwind Sarins Haut so sehr zum Prickeln bringen wie die Hände und Lippen ihrer Liebhaber. Die Decken und Pelze, welche sie nun gemeinsam ausbreiteten, würden Sarins Altar sein. Dort würde sie sich niederlassen, um im Namen Manthalas - und ihter geweckten Lust - den Segen gleich dreier Verehrer zu empfangen. Und nur das! Sarin würde sich im Namen ihrer Göttin und der Liebe hingeben. Da durfte sie doch auch auf eine Gegenleistung hoffen. Schutz von der Herrin des Handels, auf dass sie ihr kein Päckchen schickte, für das sie noch nicht bereit wäre.
"Macht mich zu eurer Frau ... nur ... bitte ... Es wäre schön, wenn ihr mich nicht schwängert."
Dhansair zuckte zusammen. Castus lächelte milde, denn bei ihm könnte ja laut seiner und Mallahalls Aussage nichts geschehen. Iryan lächelte ebenfalls warm. Er nickte sogar. "Wir werden aufpassen." Schon schob er sich dichter an Sarin heran, presste alles, was er in ihr versinken lassen wollte, zwischen ihre Körper und seufzte zufrieden. Er streifte ihr langsam den Pelz vom Körper, damit ihre mondlichtfarbene Haut endlich für sie alle zum Vorschein käme. Gegen das Frösteln halfen seine starken Arme, welche sich sacht um sie legten und an ihrem Rücken entlang strichen, ehe Iryan sich für einen Kuss zu ihren Lippen neigte. Er war nicht ansatzweise so sanft und behutsam wie Castus. Wo der Halbdämon mit so viel Vorsicht vorging, da spürte Sarin den voll Begehren fordernden Druck hinter den Lippen des Dunkelelfen. Er wollte sie, so sehr, dass sein Herz blutete. Glücklicherweise hatte sein Leben als Leibwache ihn einiges an Disziplin gelehrt. Er wusste, sich soweit zu beherrschen, Sarin nicht zu verletzen. Doch das Fordernde ließ sich nicht ganz aus seinen Küssen bannen. Sie waren ... ein wenig forsch, sogar unbeholfen, aber sehr leidenschafltich. Wo Castus' Zunge sie gestreichelt hatte und Dhansairs sicherlich zum Tanz auffordern würde, da lockte Iryan sie in eine Arena, um spielerisch um die Oberhand zu kämpfen. Es war spaßig und etwas ganz Anderes als der im Übermaß liebevolle Umgang ihres Halbdämonen.
Jener schob sich nun hinzu. Nicht, um Iryan das Küssen streitig zu machen! Er kniete nieder und suchte sich einfach einen anderen Mund mit rosigen Lippen, der liebkost werden wollte. Es gab ihm Gelegenheit Sarin zu riechen und zu schmecken. Wie ein blauhaariges Bienchen ließ er sich von ihrer samtenen Blume anlocken, deren Nektar ihm schnell einen glänzenden Oberlippenbart verpasste. Seine Zuwendung unterstrich er mit sanften Streicheleinheiten ihrer Schenkel, denn auch dort sollte Sarin nicht frieren.
Lediglich Dhansair ließ sich mehr Zeit als die beiden anderen. Sarin wusste nicht, wann Castus in seine Seele geblickt hatte. War es erst Stunden oder schon Tage her, dass ihm seine wahren Gefühle offenbart worten waren? Er wirkte nicht abgeneigt, zögerte aber noch und besaß weiterhin diese Spur Verlegenheit auf seinen Zügen. Trotzdem beobachtete er Sarin und gerade Iryan sehr aufmerksam. Als Letzterer eine Hand von der Nachtelfe löste, um seinen Herrn und Freund heran zu winken, folgte er dem stummen Ruf. Er stellte sich neben Iryan auf, schaute zu ihm empor und wagte es dann, dessen muskulösen Oberarm zu küssen. Als der Mann seiner Träume ihn daraufhin nicht abwies, wuchs sein Mut. Dhansairs Finger glitten an der gestählten Haut entlang, streichelten diese und wanderten irgendwann sogar zu Sarin herüber. Dort verharrten sie jedoch und Dhansair suchte ihren Blick. Er starrte ihr entgegen, schluckte. Er blickte fragend, ehe sein Fokus zu ihren von der nächtlichen Kälte verhärteten Spitzen glitt. Wie kleine Berggipfel streckten sie sich den Männern entgegen, bereit, von deren kundigen Fingern erklommen zu werden. Dhansair machte sogar den Anschein, als drängte ihn hier die Neugier wie sie Sarin aus ihrem Schneckenhaus geholt hatte. Er zögerte jedoch noch immer. So blieb er zunächst in der Rolle des Beobachters, während Iryan und Castus schlichtweg über Sarin herfielen. Beide hielten sich nicht länger zurück mit Fingern, Mündern. Lippen, Küssen und ihrer Manneskraft, die sich überall an ihrem Körper zu reiben schien.
"Willst ... willst du mich zuerst haben, Sarin?", raunte Iryan mit fast kratziger Stimme, so zugeschnürt war ihm die Kehle vor Aufregung. Castus gluckste in den Schoß der Begehrten hinein und schaute dann zu beiden auf. "Vielleicht sollte sie nicht gleich zu Beginn mit dem ... Mächtigsten von uns dreien konfrontiert werden. Wir sollten ihr helfen, sich zu entspannen und dann ... behutsam anfangen."
"Also Dhan oder du zuerst?" Iryan wirkte fast ein wenig verstimmt. Schließlich bedeutete es für ihn, noch länger warten zu müssen. Er berührte sich schon gelegentlich selbst, weil er es kaum noch aushiellt. Castus jedoch nickte. "Ich überlasse gern dem Verlobten den Vortri-"
"Sch-schon ... gut. I-ch ... brauch noch", warf Dhansair sofort ein und wurde anschließend von Iryan in den Arm genommen. Jener küsste seinen Freund nun fast schon selbstverständlich auf die Stirn, dass es Dhansair zum blinzeln brachte. Dann glitzerte es verräterisch in seinen Augenwinkeln und er starrte wiederholt zu Sarin herüber. Sie hatte das bewirkt. Sie musste nun erkennen, dass es kein Keil war, den sie zwischen die beiden Männer trieb, sondern vielmehr, dass sie das Band zwischen ihnen auf neuer Ebene festigte. Iryan könnte sie lieben, ohne das Gefühl haben zu müssen, seinen Freund und Herrn zu hintergehen und Dhansair empfand für sie beide. Die Gesellschaft würde mit dieser Beziehung, die auch noch Castus einband, vielleicht nicht einverstanden sein, aber hier in ihrem kleinen Felsenversteck schien selbst Manthala ihren Segen zu geben. Der Ruf einer Eule wurde nämlich just in diesem Moment vom Wind in die Höhle getragen.
Dann erhob sich Castus, so dass er vor Sarin stand, die beiden anderen Männer in seinem Rücken. Wann er sich seiner Hose entledigt hatte, konnte die Nachtelfe nicht sagen, aber sie fühlte, wie zwischen ihren Schenkeln ein Märchenturm gebaut wurde, dessen Gesträuch sie sanft an der Haut kitzelte. "Willst du dich jetzt mit mir paaren, Sarin?", raunte Castus vollkommen arglos. Hinter ihm prustete Dhansair unterdrückt.
"So kannst du sie das doch nicht fragen!", echauffierte er sich.
Verwirrt schaute der Halbdämon über die Schulter zurück: "Soll ich es wie Nhi'on machen? Sarin, willst du also kräftig mit mir fi-?"
"Halt!", mischte sich nun auch Iryan ein! "I-ich glaube, wir alle wissen, was gleich geschehen wird. Lasst uns die Stimmung nicht vernichten. Sarin ... magst du dich auf die Felle legen und wir ... äh ... kümmern uns dann um dich?"
"Und wer von uns nun zuerst?" Castus würde niemals von sich aus sofort Anspruch auf ihre Jungfräulichkeit erheben. Dhansair meldete sich aber auch nicht zu Wort und Iryan hielt sich nun höflich zurück. Es ließ sich nicht abstreiten, dass er in Bezug auf Größe und Umfang wahrlich am besten ausgestattet worden war. Ebenso wenig ließ sich leugnen, dass einer der beiden anderen für den ersten Versuch vielleicht besser geeignet wären. Schließlich wollte niemand von ihnen der Nachtelfe wehtun.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Donnerstag 9. September 2021, 09:55

Ein letzter klarer Gedanke wollte einen winzigen Zweifel in Sarins Gehirn sähen in dem sie zu Ians Augen auf schaute und darin nach so etwas wie 'Bedauern' suchte - Bedauern, dass er sie nicht für sich allein haben könnte, aber davon fand sie nichts. Er war zwar überrascht gewesen, dass die Antderen sie so schnell gefunden hatten, aber mehr war da nicht. So schmolz auch der letzte Zweifel wie jene Eisblumen, die es wagten den mehr als heißen Körpern zu nah zu kommen.
Poch!
Donnernd schlug ihre Herzwand gegen ihre Brust.
Poch!
Es krachte gegen die Mauern und riss sie ein.
Poch!
Sarin hatte sich um ihre eigene Achse gedreht und sie zum Tanz aufgefordert. Kleidung war gefallen, Hüllen und Scham. Was übrig blieb war Neugierde, Hunger und reinste Lust.
"Macht mich zu eurer Frau ... nur ... bitte ... Es wäre schön, wenn ihr mich nicht schwängert."
Dhansair zuckte so süß und schüchtern zusammen, dass sie sich reflexartig über die Unterlippe leckte und sie zwischen die Zähne zog. Sein Gesichtsausdruck kannte sie nur zu gut. Er war ihre weiche Seite, aber gerade das bewirkte bei ihr etwas ungewöhnliches:
Er lockt meinen Spieltrieb ...fordert mich heraus. Bei Dhan kann ich mutig sein, vielleicht experimentieren...
Castus lächelte milde, denn bei ihm könnte ja laut seiner und Mallahalls Aussage nichts geschehen. Ihm begegnete sie (seelisch) auf Augenhöhe.
Ich will dich spüren! Ich will, dass dein Körper sich zu deinem Handabdruck in meiner Seele in meinem Innern gesellt, als du mich berührt hast... so tief in mir... so tief es nur geht... Oh, was denk ich da nur?!
Sarin wurde rot, aber die Glut in ihren Augen und ihr beschleunigter Atem sprachen aus, was sie dachte. Ihr Schoß glühte förmlich vor Verlangen. Und Ian? Iryan lächelte ebenfalls warm. Er nickte sogar und Sarins Seele erbebte. Was sie bei ihm fühlte war am gefährlichsten und selbst für ihre Gedanken schwer in Worte zu fassen. Ian war der dominante Part in ihrer Sehnsucht, der sie hart durch ihre Lust führen würde, aber es gerade deswegen gleichermaßen aufregend fand. Bei ihm würde sie... folgsam sein. Er war der einzige in dieser Runde, der so etwas wie einen gewissen Erfahrungsschatz aufzuweisen hatte.
Mein dunkler Krieger...
Noch bevor ein Laut erklingen konnte, rasten ihr an die tausend Vorstellungen durch den Kopf, was nun geschehen könnte, aber nichts davon konnte sie darauf vorbereiten, was kommen sollte. Ians Stimme klag rau wie fester Brokat an ihrem Ohr und rieb an ihrem wunden Herzen.
"Wir werden aufpassen."
Es war nur ein kleines Versprechen, aber es entspannte sie. Ein leises Seufzen und ein lockendes Lächeln zauberten diese kleinen Worte auf ihr Gesicht.
Na dann...
Schon schob er sich dichter an Sarin heran, presste alles, was er in ihr versinken lassen wollte, zwischen ihre Körper und seufzte zufrieden.
...wie ...GROSS!!!...
Das Echo seiner Laute fand den Weg über ihre Lippen und sie reckte sich ihm entgegen, stellte sich sogar auf die Zehenspitzen. Endlich fiel der letzte Pelz und Sarin stand entblößt wie Manthala sie geschaffen hatte zwischen den drei Männern. Gegen das erste zarte Frösteln, was sie ergreifen wollte, halfen sofort starke Arme, welche sich sacht um sie legten und an ihrem Rücken entlang strichen, ehe Iryan sich für einen Kuss zu ihren Lippen neigte. Mit einem lang gezogenen:
„Hmmmmmm....“
, gab sich Sarin dem Kuss hin, der so anders war, als der von Castus. Sie spürte den voll Begehren fordernden Druck hinter Ians Lippen. Seine Lippen pressten sich so fest auf ihre, dass es schon ein bisschen im ersten Moment weh tat. All die angestaute Energie zwischen ihnen, lag in diesem Kuss! Aber er war hart und ...still, denn Iryan bewegte sich für Sekunden nicht, als würde er verharren und ihre Reaktion abwarten. Diese kam auch prompt, denn sie griff mit beiden Händen in seine Haare und zerrte sich an ihm hoch.
Mehr!!!
Ian lockte etwas wildes ...fast brutales in ihr hervor. Instinktiv hob sich sogar ihr rechter Schenkel, als wolle sie sich um seinen Leib klammern. Seine Hand glitt unter ihre Kniekehle und öffnete so ihren schimmernden Schoß für einen kühlen Hauch, der sie dort berührte, doch davon bekam Sarin kaum etwas mit. Seine Lippen waren hart und unnachgiebig, auch ein bisschen rau aber auch voller Sehnsucht. Wild hatten sie die ihren eingenommen und pressten sich auf ihre in stillem Flehen. Blitze rannen durch ihren Körper. Seine Arme hielten sie an der Taille umschlungen und sein Atem strich flach und stoßweise über ihr Kinn.
Sarin hatte seiner Kraft nichts entgegen zu setzten und genoss den Umstand auf eine merkwürdige Weise. Bei ihm konnte sie alle Verantwortung abgeben.
...frei!!
Sekunden vergingen in denen sie erst schmolz und dann atemlos ihren Kopf senkte und ihre Stirn gegen seinen Mund ablegte. Ihr Atmen ging schwer. Sie atmete erst hektisch, dann langsamer und tiefer.
Hilf mir .... ich will ihn so sehr!...
, flehte die treue Dienerin in die Nacht hinaus ihre Göttin an.
Ich will sie alle! Ich träumte davon und nun ...soll es wahr werden.
Glücklicherweise wusste Ian sich zu beherrschen... besser als sie selbst. Doch das Fordernde ließ sich nicht ganz aus seinen Küssen bannen und Sarin brauchte auch diese Seite an ihm. Wo Castus' Zunge sie gestreichelt hatte und Dhansairs sicherlich zum Tanz auffordern würde, da lockte Iryan sie in eine Arena, um spielerisch um die Oberhand zu kämpfen. Es war spaßig, wild und etwas ganz Anderes als der im Übermaß liebevolle Umgang ihres Halbdämonen. Jener schob sich nun hinzu. Sarin öffnete ihre Seite, hob den Arm um sich ihm entgegen zu wenden. Dabei drehte sie Ian den Rücken zu und bettete seine harte steile Lanze zwischen ihre Pobacken. Einen Arm hatte sie immernoch in Ians Nacken und hielt sich so aufrecht, denn schon jetzt drohten ihr die Knie weich zu werden, aber da waren gerug Hände um sie aufrecht zu halten. Sie war neugierig und wollte sehen, was Castus da machte.
Liebster, was tust...
Er kniete nieder und suchte sich einfach einen anderen Mund mit rosigen Lippen, der liebkost werden wollte.
Was...??? W... Hihihi, da kitzaaAAAAAAAaaaaaaa...
Wie ein blauhaariges Bienchen ließ er sich von ihrer samtenen Blume anlocken, deren Nektar ihm schnell einen glänzenden Oberlippenbart verpasste. Seine Zuwendung unterstrich er mit sanften Streicheleinheiten ihrer Schenkel, denn auch dort sollte Sarin nicht frieren. Ein kleines Detail entdeckte so der Halbdämon sogleich. Sarins Jungfernhäutchen war nicht mehr komplett geschlossen, denn 88 Jahre gingen nicht spurlos an einem Körper vorbei. Ein kleines sichelförmiges Loch, kaum größer als die Fingerspitze seines kleinsten Fingers erwartete ihn sehnsüchtig, geformt wie das Lächeln des Mondes. Und Sarin? Wo eben noch Neugierde geherrscht hatte, trat für eine Sekunde Verwunderung, ein Kitzeln ließ sie erbegebn und mit einem kleinen wohligen Schrecken... schmolzen ihre Knochen!
Es musste so sein, denn sie konnte sich nicht mehr aufrecht halten. Alles was einmal fest und angespannt gewesen war in ihrem Körper, und das war nicht gerade wenig, wurde weich! Sie sackte dadurch wieder ein Stück tiefer, aber nicht weit und dafür nur um so fester auf Castus wundervollen Lippen. Gleichzeitig passierte etwas unerwartetes: Sarin erinnerte sich an ihren ersten Orgasmus, der ihr natürlich auch in einem Traum geschenkt worden war. Ein Traum, der sie damals sehr verwirrt hatte...

**Das leise Summen, einem Brummen nicht unähnlich umschwirrte sie und mischte sich in die einerseits beruhigende Kulisse, die andererseits auch irgedwie anregend war. Der Duft der 'Nachtkerzen', wie sie Sarin für sich getauft hatte, lag in der Luft. Diese unter der Erde wachsenden Blumen waren kostbar und man gewann aus ihnen das Öl, was bei ihrem Initiationsritus verwendet werden sollte. Als Novitzin gesalbt zu werden war nichts alltägliches, auch nicht im Reich der Nachtelfen. Was diese Blume aber noch besonders machte, war ihre Art der Fortplanzung. Sarins Mutter hatte ihr mal eine Geschichte darüber erzählt, ...etwas von Bienen und Blumen, was sie erst später verstand, ...als sie es mit eigenen Augen sah:
Die Höhlendecke über dem weitläufigen Feld läuchtete sanft im Schein der tausend Sterne, die dort saßen und auf den Moment ihres Fallens warteten. Man musste ganz leise sein, da sie noch schliefen. Dann war es endlich soweit. Ein warmer Lufthauch, heran getragen vom beginnenden Frühling an der Oberfläche, löste die vielen kleinen Insekten vom kalten Stein und sie fielen...nein, flogen schwebend auf das Blütenmeer unter ihnen nieder. Jedes der blau läuchtenden 'Bienchen' mit dem länglichen Hinterleib und den vier Flügeln fand seine Blüte. Manche teilten sich auch gemeinsam einen der größen Kelche und tauchten ihre glühenden Hinterleiber in den tiefen roten Kelch, dass bald das ganze Feld ultraviolett erstrahlte. An der Oberfläche gab es wohl etwas ähnliches, dass 'Glühwürmchen' genannt wurde, aber diese hier waren viel größer und schöner. Sie schwirrten mit ihren vier Flügeln auf der Stelle und tanzten über den duftenden Blüten. Eine Blume war ganz nah und da kam auch schon eines der fleißigen Tierchen. Wie zu einer liebenden Umarmung landete es sanft, legte seine vier Flügel auf jeh eines der vier Blütenblätter, ließ sie leicht viebrieren und umarmte mit seinen kleinen Beinchen den im Zenit befindlichen Blütenstempel, der einer kostbaren rosa Perle in einer weißen Muschel glich. Dann glühte der Hinterleib der 'Feuerflämmchens...der Feuerfliege...Drachenfliege' auf und schob sich zur Stablilisierung des liebenden Tanzes tief in den roten Kelch um dort zu erstahlen. Das blaue Leuchten strahlte durch die dünnen Wände und ließ die ganze Blume läuchten.**

Sarin war noch eine junge Elfe gewesen, gerade zur Frau erwacht, als sie dieses Erlebnis dann ihn ihren Träumen verfolgte und sie ...tief...tief!! berührte. Wie damals zogen sich die inneren Wände ihres Schoßes zusammen und in ihrer Vorstellung erstahlte sie genauso wie die Blume...

Ein überraschter Laut, ähnlich einem hohem Hicksen entfleuchte ihr, dann fiel ihr Kopf in den Nacken an Ians Brust und sie verdrehte die Augen mit einem langen sich vollkommen ergebenen Seufzer. Mit letzter Kraft hielt sie sich an seinem Nacken fest und stöhnte in seinen küssenden Mund. Bebend ergab sie sich dem Gefühl, ihres ersten 'nicht-geträumten' Höhepunktes. Das der Kuss ihres Halbdämons sie so schnell und so sehr aus der Fassung bringen konnte...
...war wohl kein Wunder. Die letzten Tage hatte sich einiges angstaut, bei der scheuen Nachtelfe. Es brauchte ein paar Momente, in denen sie wieder zu sich kam. Ihre Hände streichelten verträumt Ian, Cas und ihr verklärter Blick suchte Dhan...
Dhansair ließ sich mehr Zeit als die beiden anderen. Er wirkte nicht abgeneigt, zögerte aber noch und besaß weiterhin diese Spur Verlegenheit auf seinen Zügen, die sie so sehr reizte. Er beobachtete gerade Sarin und Iryan sehr aufmerksam. Als Letzterer eine Hand von der Nachtelfe löste, um seinen Herrn und Freund heran zu winken, folgte er dem stummen Ruf. Er stellte sich neben Iryan auf, schaute zu ihm empor und wagte es dann, dessen muskulösen Oberarm zu küssen, was Sarin selig lächeln ließ. Ian wies ihn nicht ab und sein Mut wuchs. Dhansairs Finger glitten an der gestählten Haut entlang, streichelten diese und wanderten dann zu Sarin herüber. Dort verharrten sie jedoch und Dhansair suchte ihren Blick. Er starrte ihr entgegen, schluckte. Sarins Lippen öffneten sich einladend einen kleinen Spalt breit und sie nickte. Er blickte fragend, ehe sein Fokus zu ihren von der nächtlichen Kälte verhärteten Spitzen glitt. Wie kleine Berggipfel streckten sie sich den Männern entgegen. Dhansair machte sogar den Anschein, als drängte ihn hier die Neugier, wie sie Sarin ebenfalls aus ihrem Schneckenhaus geholt hatte.
Probier es... mich... uns...probiere mich...
Sie konnte ihm so gut nachfühlen. Er zögerte jedoch noch immer, so dass sie nach seiner Hand griff und sie sanft auf ihren kleinen Hügel legte. Sarin war keine üppige Frau aber eine gute Hand voll, in der Sprache der Schneiderin ein B Körbchen, bekam sie doch gerade voll. Ihre Brüste schienen ohnehin gerade besonders empfindlich. Die Knospen drückten sich keck und kitzelnd in Dhans Handfläche, auch wenn sie nur still da lag. Vielleicht kam ihm ja Iahn zu Hilfe? So oder so... Es war intensiv und der zarte Kontakt bewirkte etwas, was prompt von Castus in ihrem Schoß wahrgenommen werden konnte:
Dhan...mach das noch mal! Hm....
Cas schob seine Zunge noch mal prüfend zwischen ihre Beine, dass Sarin fast nicht den Inhalt ihrer Gedanken vergessen hätte.
Ohhh....Ich reagier sofort auch hier! Mach weiter... Ist das SCHÖN!
Sie wölbte ihren Rücken und streckte sich Dhans Hand entgegen, während ihre Kehrseite dabei an Ian rieb und ihr Schoß über Cas Mund nur so erglühte. Jedes noch so feine Streicheln schien eine direkte Verbindung zu eben jener tiefer gelegenen Knospe zu haben und wohlige Schauer rasten durch ihren Körper um so mehr sich 'um sie gekümmert' wurde. Wo Dhan eher vorsichtig abwartete, da fielen Iryan und Castus schlichtweg über Sarin her. Beide hielten sich nicht länger zurück mit Fingern, Mündern. Lippen, Küssen und ihrer Manneskraft, die sich überall an ihrem Körper zu reiben schienen.
Träume ich schon wieder?
Die gedankliche Frage war nicht ganz unberechtigt aus Sarins Sicht. Als sie unterkühlt im Zelt erwacht war... oder auch nicht... hatte sie schon einmal Ian in ihrem Rücken gespürt, Dhan an ihrer Brust und Cas an ihrem Bauch, aber da hatten die drei geschlafen und das taten sie gerade wohl wirklich nicht. Die Position hatte aber gewisse Ähnlichkeiten. Aber richtig darüber nachdenken konnte sie ohnehin nicht. Besonders Ians mächtiger Pfahl zwischen ihren Backen machte Sarin ganz wuschig und lenkte ordentlich ab, was ihre Muskeln zucken ließ.
"Willst ... willst du mich zuerst haben, Sarin?"
, raunte Iryan mit fast kratziger Stimme, so zugeschnürt war ihm die Kehle vor Aufregung. Castus gluckste in den Schoß der Begehrten hinein und schaute dann zu beiden auf.
"Vielleicht sollte sie nicht gleich zu Beginn mit dem ... Mächtigsten von uns dreien konfrontiert werden. Wir sollten ihr helfen, sich zu entspannen und dann ... behutsam anfangen."
Ich bin entspannt... irgendwie... nur nicht, wenn Cas da unten redet...HIMMEL!
"Also Dhan oder du zuerst?"
Iryan wirkte fast ein wenig verstimmt. Schließlich bedeutete es für ihn, noch länger warten zu müssen. Castus nickte, was Sarin fast wahnsinnig machte, da jede Bewegung von ihm an ihren Schenkeln sie wieder höher trieb und die Erwartung auf neue Höhenflüge auflodern ließ.
"Ich überlasse gern dem Verlobten den Vortri-"
"Sch-schon ... gut. I-ch ... brauch noch"

, warf Dhansair sofort ein und wurde anschließend von Iryan in den Arm genommen. Jener küsste seinen Freund nun fast schon selbstverständlich auf die Stirn, dass es Dhansair zum blinzeln brachte. Dann glitzerte es verräterisch in seinen Augenwinkeln und er starrte wiederholt zu Sarin herüber. Sie hatte das bewirkt. Sie erkannte, dass es kein Keil war, den sie zwischen die beiden Männer trieb, sondern vielmehr, dass sie das Band zwischen ihnen sein konnte. Etwas atemlos von der Zuwendung und zwischen den drei Körpern gefangen, sah sie Dhan in die Augen und hauchte:
„Ich... ich hatte versprochen mich nicht zwischen euch zu stellen... aber...“
Sie schmunzelte ein bisschen und meinte zögerlich:
„... eigentlich ist es ganz schön hier, so zwischen euch. ... Und vielleicht... vielleicht kann ich ja... eine Art... Verbindung sein?“
Iryan könnte sie lieben, ohne das Gefühl haben zu müssen, seinen Freund und Herrn zu hintergehen und Dhansair empfand etwas für sie beide, das konnte Sarin auch langsam spüren. Die Gesellschaft würde mit dieser Beziehung, die auch noch Castus einband, gewiss nicht einverstanden sein, aber hier in ihrem kleinen Felsenversteck schien selbst Manthala ihren Segen zu geben. Der Ruf einer Eule wurde nämlich just in diesem Moment vom Wind in die Höhle getragen. Sarin lächelte... sanft und strahlend, voller Glück und schlang ihren freien Arm und Dhan, damit der nicht noch vor lauter Scham stiften ging. Sie brauchte ihn genauso wie ihren Krieger und ihren Halbdämonen. Er machte sie erst komplett, dass wurde ihr gerade klar. Die Drei waren ihre heilige Dreifaltigkeit, gesegnet vom Ruf der Eule.
Körper, Geist und Seelenheil hängen...nein stehen aufrecht... Kommt schon! Nehmt mich endlich!
Sarin gluckste leise und ihre Augen funkelten fast kampfeslustig. Wäre sie erfahrener, wäre sie wohl offensiver, aber jetzt gerade war sie einfach nur hungrig, ohne zu wissen, wie man aß. Sie wusste nicht, was man in so einer Situation tun musste... aber wer wusste das schon?! Kein Wunder, dass sie etwas überfordert war. Dann erhob sich Castus. Wann er sich seiner Hose entledigt hatte, konnte die Nachtelfe nicht sagen, aber sie fühlte, wie zwischen ihren Schenkeln ein Märchenturm gebaut wurde, dessen Gesträuch sie sanft an der Haut kitzelte.
...Gott, wie schön sich das anfühlt...!
Es brachte ihr eine Gänsehaut ein.
"Willst du dich jetzt mit mir paaren, Sarin?"
, raunte Castus vollkommen arglos, was sie so sehr an ihm liebte. Sie liebte ihn wirklich.
Ja klar!
Hinter ihm prustete Dhansair unterdrückt.
"So kannst du sie das doch nicht fragen!"
, echauffierte er sich. Sarin sah fragend zu Dhan.
Nicht? Hat er doch gerade...
Der Halbdämon schaute verwirrt. Sarin schmunzelte, denn sie ahnte, dass Dhan Castus schamlose Zunge noch nicht so zu schätzen wusste wie sie es tat...
Oh – Hihi – im doppelten Sinne!
Sarin musste sich spontan ein Kichern unterdrücken und ihr Gehirn nahm ein paar Stolpersteine, da es gerade einen Moment hatte sich zu überschlagen, ohne irgendeinem Rausch zu erliegen.
Hm, geküsst haben sie sich ja schon...ob Cas auch Ian küssen würde?...Ob das geht...so mit seiner Magie?...bzw. der Allergie? Die Flammen hatten Ian ja nichts ausgemacht, als er mich das erste Mal aus seinen Armen geholt hatte... Ich könnte ihn vielleicht dazu einladen. Ob ich mit zwei Zungen tanzen kann? ...tanzen... Dhan und Ian gleichzeitig küssen, ihn einladen, dass wäre für die beiden sicher auch wunderb...
"Soll ich es wie Nhi'on machen? Sarin, willst du also kräftig mit mir fi-?"
"Halt!"

, mischte sich nun auch Iryan ein.
Was denn nun?
"I-ich glaube, wir alle wissen, was gleich geschehen wird. Lasst uns die Stimmung nicht vernichten. Sarin ... magst du dich auf die Felle legen und wir ... äh ... kümmern uns dann um dich?"
"Und wer von uns nun zuerst?"

Castus würde niemals von sich aus sofort Anspruch auf ihre Jungfräulichkeit erheben. Dhansair meldete sich aber auch nicht zu Wort und Iryan hielt sich nun höflich zurück. Es ließ sich nicht abstreiten, dass er in Bezug auf Größe und Umfang wahrlich am besten ausgestattet worden war. Ebenso wenig ließ sich leugnen, dass einer der beiden anderen für den ersten Versuch vielleicht besser geeignet wären. Schließlich wollte niemand von ihnen der Nachtelfe wehtun, was andererseits unumgänglich war, oder?
Und was machte Sarin?
„HAHAhahahahaha!“
Sie lachte. War sie plötzlich durchgeknallt? Prustend, japsend, kichernd hielt sie sich an Castus fest, streichelte Dhan und Ian wo sie sie erreichte und rang dann kichernd nach Luft. Das passierte, wenn man Jahrzehnte unterdrückte Leidenschaft entfesselte, bzw. zu viel Endorphine im Blut unterwegs waren.
„Ich bin soooo glücklich! Aber eins....öhmhihiiiihi... Ich hatte eigentlich gehofft, ich müsse....hihihi...keine Entscheidungen mehr in dieser Richtung treffen, aber ich... hehehe.... ich höre euch so gern zu, wenn ihr darüber redet... das plant...! Wirklich! Cas, ich liebe deine direkte Art das auszusprechen, was du denkst und oh bei allen Göttern, JA ich will mit dir fi-gnihihiihiihahaha.... Mit euch! Und ich glaub es ist gut, wenn ihr... wir reden... dabei. Oder nicht? Das ist alles so... neu und ...seltsam. Bitte sagt mir, wenn ich was falsch mache...oder was ich machen soll, ja?“
Sarin lachte gewiss nicht über ihre Männer, aber sehr wohl mit ihnen über die Situationen, den Verlust der Sittsamkeit, den bevorstehenden Verlust ihrer Jungfräulichkeit und den Verlust ihrer Zurechnungsfähigkeit, denn was sie als nächstes sagte, war gewiss nicht wohl überlegt:
„Ich hab von drei Liebhabern vor meinem Altar geträumt und das möchte ich auch erreichen, also macht was auch immer dafür nötig ist um mich darauf vorzubereiten euch alle drei in mich...hihi“
Den letzten Teil ersetzte sie durch einen kleinen unmissverständlichen Blick in Richtung ihres Schoßes. Und auch wenn sie noch leise kicherte, war es ihr ernst damit alle drei in sich vereinen zu wollen. Wie genau das funktionieren sollte oder könnte, da war sie sich nicht sicher, also betrachtete sie etwas Maß nehmend die drei Lanzen und streckte dabei auch ihre Fingerspitzen nach Dhans Schwert aus um es endlich wenigstens zu sehen. Sofern es noch unter einer Hose verborgen war, schmollte sie sogar provokativ. Bei ihm mutig zu sein, bei Castus im Gleichklang und bei Ian devot, das tat ihrem Selbstbewusstsein ungemein gut. Sie war aufgeblüht. Was sie jedoch mit diesem 'Vorschlag' anrichtete, war noch nicht abzusehen, aber die kurze Stille sprach schon für sich. So hob dann auch Sarin wieder ihren Blick und schaute in die verblüfften Gesichter.
WAS!?
„Geht das nicht?“
, frage sie prompt?
„Wenn nicht gleich, dann vielleicht später? Also mit etwas....Übung?“
Plötzlich war ihr die Idee dann doch wieder etwas peinlich.
Hab ich was falsches gesagt?
Dann beschlich sie doch etwas Furcht vor ihrer eigenen Courage.
Es könnte vielleicht doch etwas weh tun? - - - Wenn es weh tut, dann brauch ich Ablenkung... hm... Ich hab mich sooooo gut gefühlt als Cas... hm... vielleicht mit seinem Feuer? Mit Feuerflämmchen? So wie die Feuerflämmchen in meinem Traum, die sich eine Nachtkerze teilten? Das muss doch gehen. ...vielleicht sollte ich Nhi'on danach fragen? Oder besser die Zwillinge? Wie machen die das nur?... Vielleicht könnte Ian liegen und die beiden anderen setzen sich ganz nah... so dass sie eng zusammen und ich dann oben drauf?
In Sarins Gedanken bildeten sich immer neue Ideen, die es auszuprobieren galt, ob nun körperlicher, geistiger oder emotionaler Natur, dabei hatten sie noch nicht einmal angefangen. Stellungen, Magie und Liebe waren hier vereint und doch eine vollkommene Unbekannte. Sie hatte keine Ahnung davon, was sie tun musste, oder konnte um die drei Männer in ihrem Leben glücklich zu machen, aber sie wusste, sie würde es versuchen. Vielleicht konnte ein kleines blaues Flammenwesen aus ihren Träumen ihr helfen, wenn die Zeit dafür gekommen war? Sie sah Castus an und erinnerte sich an das unsagbar schöne Gefühl, als er mit seiner Magie in sie drang. Sie konnte die Frage noch nicht laut stellen, aber sie geisterte schon in ihrem Kopf herum:
Cas... kannst du... kannst er sein Feuer steuern? Oder es formen? Vielleicht kann er mich damit schützen, bzw. es mir leichter machen? Ob er meine Nachtkerze mit seinen Flammen beglücken kann? Cas, schenk mir ein Flämmchen...
Aber vielleicht waren ihre Gedanken vollkommen irreführend, oder wurden auch gleich wieder unterbrochen. Vielleicht hatte sie mit ihrer Idee nun auch alles kaputt gemacht und die Stimmung vernichtet, so wie Ian es befürchtet hatte?
Sie wusste nur noch eines:
„Ich ...brauche euch...“
, kam es flehend über ihre Lippen. Viel mehr länger würde sie es womöglich nicht mehr aushalten. 88 Jahre waren genug Wartezeit. Immer nur Träumen konnte die Realität nicht ersetzen. Sarin wollte endlich erleben, was es hieß, auf allen Ebenen geliebt zu werden.
„Bitte!“
Sie wollte nicht mehr nur vom Leben träumen, sondern den Traum leben.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 16. September 2021, 12:37

Castus besaß freie Sicht. Sarins perlmuttfarbener Rosengarten, auf dem nicht ein silberner Halm wuchs, präsentierte sich ihm mit dem Glanz von Mondlichttau. Schillernd rann ein Sturzbach der Gefühle aus dem Zentrum, teilte sich in viele kleine Rinnsale auf, die langsam die ebenen Hänge hinab strömten, welche ihre nackten Beine darstellten. Der Lockduft zog nicht nur den Blauschopf an. Denn Sarin hob eines ihrer Beine an, winkelte es, als wollte sie Iryan damit umklammern, doch der griff instinktiv in ihre Kniekehle und hielt sie. Castus hatte nun genug Raum, mit aller Bequemlichkeit vom Paradies zu naschen. Und wie sich in anderen Welten mit anderen Sagen und Geschichten eine Schlange dorthin verirrte, um Schaden anzurichten, schlängelte sich Castus Zunge in das Reich hinein. Er fand sogar etwas, das von der Form her einem winzigen Apfel nicht unähnlich war. Sanft strich er darüber, eher er es mit der Zungenspitze polierte, damit alles für den nächsten Bewunderer auch schön glänzte. Er genoss sein Tun hörbar. Sarin konnte sein Begehren aber auch als weiteres Streicheln an ihrer Wade spüren, wenn sein Schaft sich zuckend an ihrer Haut rieb.
Um sich nicht sofort dem Halbdämon gänzlich hinzugeben widmete die Nachtelfe sich den verbliebenen Liebhabern. Oh, Manthala segnete sie nicht nur mit vielen, sondern auch mit Vielfalt. Groß und stählern war ihr dunkelfischer Ritter in Form von Iryan. Liebevoll und seelenverwandt war Castus und Dhansair bildete diese liebenswerte Ähnlichkeit aus, die noch ein Stück weit auf den eigenen Verstand hörte. Das Quäntchen Vernunft ließ ihn zögern, wie es schien, denn er hielt sich zurück. Zaghaft wagte er es bislang nur, seinen Leibwächter am Oberarm zu streicheln. Sarin rührte er bisweilen nicht an, betrachtete sie aber sehr genau. Er starrte ihrer entblößten Schönheit entgegen, wich ihrem Blick jedoch mit verlegenen Flecken auf den Wangen aus, sobald er sich mit dem ihren kreuzte. An und mit jedem würde die Nachtelfe eigene Abenteuer auf der Reise ihrer Lust entdecken dürfen, da war sie sich sicher. Und jeder würde auf seine Weise sie zu verwöhnen wissen. Doch Sarin reichte das gerade nicht. Ihr Entdeckertrieb war geweckt und beinahe so groß wie ihr natürlicher, der gierig nach Männerfleisch verlangte. Das Pochen und Brennen in ihrem Schoß war kaum noch auszuhalten.
Keine Zurückhaltung mehr, weder für sie noch für diejenigen, die sie lieben wollten. So griff sie zu, packte nach Dhansairs Hand und drückte sie sich fest auf die eigene Wölbung. Seine Finger zuckten. Er wollte sich ihr im ersten Moment entziehen. Dann ließ der Schreck nach. Er wich verlegener Neugier ob des weichen Gewebes zwischen seinen Fingern. Zögernd knetete Dhansair, denn das war gewiss neu. Selbst wenn er sich schon einmal an Iryans starker Brust angelehnt und sie berührt haben mochte, mit der zarten Haut einer weiblichen Brust konnte der Dunkelelf nicht glänzen. Scheu streifte Dhans Daumen die hart vorstehende Erhebung am Scheitelpunkt. Nochmal, dieses Mal mit mehr Willen dahinter. Dann klemmte er die Knopse zwischen seinen Fingern ein und zwirbelte sie. Diese Bewegung wirkte erfahren. Das machte er nicht zum ersten Mal. Es gab ihm Sicherheit. Trotzdem reichte ein Blick in sein Gesicht aus, um seine Verlegenheit zu erkennen. Puterrot glühte der enterbte Prinz, die Wimpern über die Augen gesenkt, welche nicht wagten, der Wahrheit entgegnezublicken. Er zitterte vor Aufregung. Da schob Iryan ihm einen Arm um die Schultern und es endete. Dhansair starrte zu ihm empor. Iryan strich die Wange seines Freundes und Herrn. Beide wandten sich Sarin mit neuem Mut zu.
Das wurde auch Zeit. Sie verging beinahe vor Sehnsucht nach körperlicher Nähe. Ihr Verlangen wuchs so immens an, dass sie sogar die Bitte verkündete, sie sofort alle drei haben zu wollen. Iryan als schützende Wand hinter sich, an den und in den sie sich einfach hineinlehnen konnte, um sein geschärftes Schwert sicher bei sich zu wissen. Castus und Dhansair aber wünschte sie vor sich. Beide gleichzeitig, vielleicht auch ein bisschen im Konkurrenzkampf zueinander, wem es wohl gelänge, den größeren Teil ihres Nachtrosengartens zu erobern.
Alle drei Männer wechselten Blicke. Alle drei Augenpaare blitzten auf vor Erregung. Die Vorstellung allein genügte bei Dhansair sogar, dass er sich unter einem halb gejapsten Aufseufzen an den eigenen Schritt fasste, dem ein erster Schwall wie Schnee glitzernde Seide entsprungen war. Er hatte sich ein Häubchen aufgesetzt, doch es schmolz unter der Hitze seiner Lust und tropfte zähflüssig zu Boden.
"Lass es nicht enden, bevor es beginnt", gluckste Castus und stupste Dhansairs Manneskraft mit der Nase an, ehe er sie wie schon zuvor Sarins Schoß mit der Zunge liebkoste. Dhan stöhnte gedehnt auf, packte bei Sarins Brust intensiver zu und musste sich nun an der Felswand halten, um unter seinen weichen Knien nicht einzuknicken.
Dies war Iryans Gelegenheit. Er machte den animalischsten Part in diesem Quartett aus und vielleicht würde ihn niemand aufhalten können, wenn die Bestie sich der Lust hingab und sich nehmen wollte, wonah sie verlangte. So wie jetzt. Denn er hob Sarins Schenkel noch etwas höher, zog sie wie eine Schneiderschere auseinander, so dass der kostbare Nektar sich auf Castus' Schulter ergoss. Dann hielt er den Strom auf, als Sarin das Gefühl bekam, sich auf einen umgestürzten Baumstamm zu setzen. Ein wie Rindenhaut borkiger und zugleich aber glatter wie heißer Pfahl aus "Dunkelelfenholz" öffnete die Lippen ihres Schoßes für einen Kuss, ohne im Inneren nach einer Zunge zu suchten. Stattdessen rieb er sich heiß an ihrer Haut entlang, ölte sich selbst mit ihren Liebessäften ein und bereitete ihr Freuden, ohne ihr die Unschuld zu rauben. Iryan stöhnte ihr dabei die bloße Hitze seines Atems direkt in den Nacken. Er löste seine Arme von Dhansair und ihrer Hüfte, um sie auf Bauchhöhe zu umschlingen und in einem selbst gewählten Rhythmus immer wieder an sich zu pressen, wenn sich der Pfahl erneut durch ihr unteres Lächeln schob.
Derweil konnte Sarin beobachten, wie Castus ihren einst Verlobten in sich aufnahm. Auch Dhansair besaß einen Rhythmus, als er sich langsam in Castus' Mundraum drängte. Endlich erreichte sein Blick den ihren, ohne dabei auszuweichen und seine Augen glitzerten, dass es an mystisch violetten Nebel erinnerte, in den sich ein Dutzend Sterne verfangen hatten.
Dann fielen die Sterne. Sie sanken aus dem Nebelhimmel, hinab zum Grund. Dhansair lehnte an die Felswand. Seine Beine gaben nach und er glitt zu Boden. Castus, der bereits kniete, löste sich von ihm. Mit einem Mal wurde Sarin fast gegen den Stein gepresst, während Iryan sich mehr und mehr gegen ihren Schoß presste. Die Bestie war erwacht. Er konnte und wollte sich nicht mehr zurückhalten.
Zum Glück beefand er sich nicht mit der Nachtelfe allein hier. "Nicht, Ian! Deine Größe ist noch zu beeindruckend ... warte noch einen Moment", hielt Castus ihn mit sanfter Stimme tatsächlich auf und Dhansair fügte unter sehnsuchtsvollem Säuseln an: "Ich ... ich möchte mich kümmern ... mein Liebster."
Sie hielten die Bestie im Zaum. Dennoch knurrte Iryan auf. Er hatte alle Mühe, sich von Sarin zu lösen. Wie kalt und leer sich ihr Schoß anfühlte, als der Elf sich zurückzog. Er hinterließ Flussbett, das zwar gänzlich feucht, aber leblos war. Sarin benötigte Wasser. Kräftige Fluten, die ihren Damm durchbrachen und sie unter der Woge aller Wolllust einfach hinweg spülten.
Jemand - wer, das konnte sie nicht sagen - drehte sie herum und dann wurde sie sanft zu den Fellen gedrückt. Trotzdem berührte sie die Unterlagen nur an ihren Beinen. Denn sie saß auf Iryan. Sie spürte ihn erneut, wie er sich dieses Mal ganz gleitfreudig zwischen ihre Hinterbacken schob. Dort pulsierte es. Sie wusste, dass er bei einem erneuten Versuch die Hinterpforte erobern würde. Bis dahin konnte sie sich bequem an ihn lehnen und sich so auch Castus präsentieren, der nun vor den beiden seinen Platz einnahm.
Plötzlich begann Sarin zu lachen. Voller Glückseligkeit stieß sie das Jauchzen aus. Endlich würde es passieren. Sie war nur noch Augenblicke von ihrer Entjungferung entfernt. Sie spürte, wie bereit gleich drei Männer dafür waren und sie wollte sie alle. Das hatte sie ja bereits mitgeteilt. Leider wurde ihrem Wunsch nicht vollends entsprochen. Dhansair erhob sich, musste sich aber immer noch an den Felsen festhalten. Er näherte sich Sarins Gesicht, allerdings nicht mit seinem. Ob er nach Castus schmeckte, der ihn eben schon so liebevoll empfangen hatte? Mit einem unsichtbaren, aber dennoch schimmernden Film überzogen nahm Sarin den Duft von purer Lust wahr, als sich Dhansairs Märchenturm schwarz vor ihr erhob. Die Haube trug er nicht mehr, dafür zitterte er leicht, als sei ihm kalt. Er suchte Schutz in einer Höhle, die Sarin ihm bieten könnte.
"W-würdest ... du ...?" Noch immer war er scheu, ihr Scheinverlobter. Aber was Castus mit ihm angestellt hatte, traf wohl voll seinen Geschmack und da Sarin ebenfalls einen Mund besaß... noch dazu diese schönen, damenhaften Lippen. Etwas zu vorsichtig tippte er sie mit der Spitze seines Körpers an. Castus grinste auf.
"Wir finden offensichtlich alle einen Weg, dich uns spüren zu lassen", raunte er Sarin zu. Dann näherte auch er sich ihr, dass sie beinahe auf dem Dach seines Märchenturms Platz nahm. Mit zwei Fingern griff er nach dem blank polierten Apfel ihres Paradieses. Er aß nicht davon, aber er zwickte ihn leicht, neckte Sarin dadurch. "Bereit?", fragte Castus ein letztes Mal. Dann geschah es. Behutsam und liebevoll, wie sie es nur von ihm hätte erwarten können, betrat er ihren heiligen Tempel der Glückseligkeit. Castus achtete dabei auf jede Reaktion. Er schien zu erwarten, dass sie ob des Schmerzes der geraubten Unschuld aufzuckte. Sofern etwas in diese Richtung geschah, wurde sie jedoch von Iryan beruhigt. Er war auch noch da, in ihrem Rücken. Er hielt sie, während Castus sie zu nehmen begann. Dhansair folgte ihm, erstickte Sarins Aufstöhnen ein wenig, füllte sie aber ebenso aus wie der Halbdämon. Beide Männer stöhnten innig. Es fehlte nur noch eine Stimme in diesem Chor. Die große, die kräftige Stimme, welche gerade dazu ansetzte, den Konzertsaal durch die Hintertür zu betreten. Im Grunde sollte es leicht gehen. Er hatte sich vorbereitet, mit Sarins eigenen Ölen geschmeidig gemacht und dennoch ... passte ein Riese durch die Tür eines Zwergen?
Die Antwort lautete Ja. Solang Sarin nicht verkrampfte, funktionierte es, dass auch Iryan sich mit ihr vereinigen konnte. Er musste entgegen seinem Begehren allerdings langsam vorgehen. Das war wohl der härteste Kampf, den er je ausgefochten hatte, denn nichts lockte ihn gerade mehr als der Wunsch, mit aller Härte nach vorn zu preschen und sich einer frisch entdeckten Wildheit hinzugeben. Wenn er aber das Land, welches er zu erobern gedachte, nicht vernichten wollte, musste er sich zügeln. Disziplin kannte Iryan. Er hielt sich zurück. Er ging langsam vor, wie Castus, nur weitaus weniger behutsam. Das lag ihm nicht im Blut. Außerdem musste er sich viel mehr Raum schaffen bei jedem Zentimeter, den er einnahm. Er gab jedoch nicht nach, bis er tief in Sarins Körper versunken war. Bis sie alle es waren. Sie schienen sogar einander zu fühlen. Sie spürten irgendwie den Moment, an dem sie alle ihr erstes Ziel erreicht hatten. Für diesen Moment verharrte jeder von ihnen. Stille lag über der Nacht. Selbst Manthalas Eule wagte nicht, die Verbundenheit zu stören. Außerhalb des Unterschlupfes schneite es wieder. Der Schnee verschluckte die Geräusche der Nacht. Die Welt hielt den Atem an, bis sie das stoßweise Keuchen dreier Männer und einer Frau vernahm, die gemeinsam einen Rhythmus fanden, in dem sie sich gegenseitig in unausgesprochene Höhen treiben wollten.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Sonntag 19. September 2021, 15:48

(Hintergrundmusik im OT)

Denken...
...war kaum noch möglich, denn jeder Eindruck hinterließ Spuren auf Sarins Seele, ihrem Herzen und erst recht auf ihrem Körper. Alles zusammen prickelte, loderte und schwirrte wie ein aufgescheuchter in Flammen aufgegangener Schwarm Schmetterlinge in ihr umher. Jeder Flügelschlag entzündete die feinsten Nervenknospen, trug sie weiter und ließen sie aufglühen wie Sterne. Eben noch summte Castus als honigsüßes Insekt um ihren Schoß, da griff sie nach Dhans Hand um ihn in das Spiel hinein zu ziehen...
...hinein...
Inzwischen war es ihr herzlich egal, wer von den drein sie nun endlich zur Frau machen würde, Hautsache es geschah schnell! All ihre Vorstellungen, ihre Phantasien wie das Erste Mal zu sein hatte, hatten sich im Funkenregen der Leidenschaft auf geraucht.
Während dieses blau lodernde Summen noch ihren Schoß verwöhnte, streifte Dhans Daumen die hart vorstehende Erhebung am Scheitelpunkt ihrer Brüste, doch zusammen fühlte es sich wie eins an. Alles floss in einander.
Nochmal...
Dieses Mal erfüllte er ihren unausgesprochenen Wunsch mit mehr Willen dahinter. Dann klemmte er die Knospe zwischen seinen Fingern ein und zwirbelte sie. Sarin verging im Rausch des Lebens. Ihr Fleisch zuckte und sie presste sich rückwärtig an Ian, hielt sich an ihm fest, da sie sonst sich in drei Takte Musik aufgelöst hätte. Bebend zerfaserte sie unter den Berührungen und wurde noch mit jeder neu zusammen gesetzt. Zu was? Zu etwas neuem... etwas schönem. Sarin fühlte sich wahrhaftig begehrt und geliebt. Ihre Gedanken flatterten unstet umher und versuchten so viel wie möglich aufzunehmen und doch war es nie genug. Ein Blick in Dahns reicht Gesicht aus, um seine Verlegenheit zu erkennen. Puterrot glühte ihr Prinz. Er zitterte vor Aufregung. Da schob Iryan ihm einen Arm um die Schultern und es endete. Dhansair starrte zu ihm empor. Iryan strich die Wange seines Freundes und Herrn und Sarin versank unendlich dankbar in diesem liebevollem Anblick.
Endlich...
Sie hatten zueinander gefunden...durch sie. Sarin reckte sich, als würde sie am liebsten beide auf einmal küssen, umschlang ihre Nacken und beide wandten sich Sarin mit neuem Mut zu.
Das wurde auch Zeit. Sie verging beinahe vor Sehnsucht nach körperlicher Nähe. Ihr Verlangen wuchs so immens an, dass sie sogar die Bitte verkündete, sie sofort alle drei haben zu wollen. Alle drei Augenpaare blitzten auf vor Erregung. Die Vorstellung allein genügte bei Dhansair sogar, dass er sich unter einem halb gejapsten Aufseufzen an den eigenen Schritt fasste, dem ein erster Schwall wie Schnee glitzernde Seide entsprungen war, doch er schmolz unter der Hitze seiner Lust und tropfte zähflüssig zu Boden.
"Lass es nicht enden, bevor es beginnt"
, gluckste Castus und stupste Dhansairs Manneskraft mit der Nase an, ehe er sie wie schon zuvor Sarins Schoß mit der Zunge liebkoste. Sarin sah fasziniert zu und ich verlassener Schoß zuckte sehnsüchtig. Der Anblick hatte etwas. Neugier ließ sie zusehen, während sie ihren Leib an Ian rieb. Dhan stöhnte gedehnt auf, packte bei Sarins Brust intensiver zu und musste sich nun an der Felswand halten, um unter seinen weichen Knien nicht einzuknicken.
Oh... es gefällt ihm... ich... will auch...
Abgelenkt und doch wie ein Spiegel dessen was sie sah zuckten Sarins Muskeln um Ians hartes Fleisch. Dies war Iryans Gelegenheit, denn er hob Sarins Schenkel noch etwas höher, zog sie wie eine Schneiderschere auseinander, so dass der kostbare Nektar sich auf Castus' Schulter ergoss.
Ups, was...?
Alles ging sehr schnell und die neuen Reize flossen über. Sarin bekam das Gefühl, sich auf einen umgestürzten Baumstamm zu setzen. Ein wie eine wellige Rindenhaut borkiger und zugleich aber glatter und heißer Pfahl aus "Dunkelelfenholz" öffnete die Lippen ihres Schoßes für einen Kuss, ohne im Inneren nach einer Zunge zu suchten. Ein wohliger Laut rann über ihre Lippen und sie hielt einen Moment den Atem an. Heiß rieb es an ihrer empfindlichsten Haut entlang. Ian ölte sich selbst mit ihren Liebessäften ein und bereitete ihr Freuden die unbeschreiblich waren, ohne ihr die Unschuld zu rauben. Immer wieder rieb die harte große Kuppe gegen den kleinen inzwischen nicht weniger harten Apfel in ihrem Paradies. Iryan stöhnte ihr dabei die bloße Hitze seines Atems direkt in den Nacken. Er löste seine Arme von Dhansair und ihrer Hüfte, um sie auf Bauchhöhe zu umschlingen und in einem selbst gewählten Rhythmus immer wieder an sich zu pressen, wenn sich der Pfahl erneut durch ihr unteres Lächeln schob. Hart stieß sie den Atem aus und drängte sich fest gegen ihn.
...mehr... MEHR...!
Vernunft? weg! Verstand? abwesend.
Leich nach vorn gebeugt und den Zeniet ihrer Beine Ian entgegen reckend, konnte Sarin beobachten, wie Castus ihren Verlobten in sich aufnahm. Auch Dhansair besaß einen Rhythmus, als er sich langsam in Castus' Mundraum drängte. Staunend sah sie zu und öffnete instinktiv die Lippen. Endlich erreichte sein Blick den ihren, ohne dabei auszuweichen und seine Augen glitzerten, dass es an mystisch violetten Nebel erinnerte, in den sich ein Dutzend Sterne verfangen hatten. Trotz der übschfließenden Lust schaffte sie es ihn schüchtern anzulächeln und eine Hand nach ihm auszustrecken.
...auch...
Dann fielen die Sterne. Sie sanken aus dem Nebelhimmel, hinab zum Grund. Dhansair lehnte an die Felswand. Seine Beine gaben nach und er glitt zu Boden. Castus, der bereits kniete, löste sich von ihm. Sarin verstand nich ganz, was da gerade passiert war, aber es musste gut sein.
Mit einem Mal wurde sie gegen den Stein gepresst, während Iryan sich mehr und mehr gegen ihren Schoß presste. Die Bestie war erwacht und entzündete den kleinen Teufel in Sarin. Er konnte und wollte sich nicht mehr zurückhalten. Sarin war es herzlich egal, sie dachte nich mehr rational. Sie wollte nur noch erleben! Innerlich jubelte ein Teil in ihr. Der massive Druck gegen die einst verbotene Frucht ihres Schoßes ließ sie erneut einen kleinen Höhepunkt erleben, der sich einem Schauer gleich über Ians Schafft ergoss. Doch zum Glück befand Ian sich nicht mit der Nachtelfe allein hier, sonst wäre es doch jetzt zum Äußersten gekommen, was gewiss schmerzhafter geworden wäre als nötig.
"Nicht, Ian! Deine Größe ist noch zu beeindruckend ... warte noch einen Moment"
, hielt Castus ihn mit sanfter Stimme tatsächlich auf und Dhansair fügte unter sehnsuchtsvollem Säuseln an:
"Ich ... ich möchte mich kümmern ... mein Liebster."
Das hielt die Bestie im Zaum. Dennoch knurrte Iryan auf und auch Sarin schmollte süß. Er hatte alle Mühe, sich von Sarin zu lösen,was ihr wohlige Schauer durch den Körper jagte. Das er sie so sehr brauchte, sie so sehr wollte, dass er fast... nein, dass er die Kontrolle verloren hatte, reizte sie auf ungeahnte Weise. Die Bestie zu wecken schien plötzlich gar nicht mehr so schrecklich. Und wie kalt und leer sich ihr Schoß plötzlich anfühlte, als der Elf sich zurückzog! Sarin brummte unwillig:
„Hmrrrgrgrgrrrr....“
Was aus ihrer Kehle eher wie ein verliebtes Hummelchen anhörte, nicht so wie der bösartige Bär, der anscheinend in Ians Brust wohnte. Jemand wirbelte sie blitzschnell herum, die Welt tanzte mit ihr und dann wurde sie sanft zu den Fellen gedrückt. Trotzdem berührte sie die Unterlagen nur an ihren Beinen. Denn sie saß auf Iryan, der sie vor jeder Kälte oder hartem Stein abschirmte, bis auf durchaus willkommene Härte unter ihr. Sie spürte ihn erneut, wie er sich nun sehr gleitfreudig zwischen ihre Hinterbacken schob. Dort pulsierte es. Sie spürte just, dass er bei einem erneuten Versuch die Hinterpforte erobern würde. Es war ein ungewohnter Reiz und gänzlich unbekannt, also fürchtete sie sich auch in keinster Weise. Bis dahin konnte sie sich bequem an ihn lehnen und sich so auch Castus präsentieren, der nun vor den beiden seinen Platz einnahm. An der Unterlippe knabbernd sah sie ihm entgegen.
Plötzlich begann Sarin zu lachen. Voller Glückseligkeit stieß sie das Jauchzen aus. Endlich würde es passieren. Sie war nur noch Augenblicke von ihrer Entjungferung entfernt. Sie spürte, wie bereit gleich drei Männer dafür waren und sie wollte sie alle. Das hatte sie ja bereits mitgeteilt. Leider wurde ihrem Wunsch nicht vollends entsprochen, was aber auch gut so war, denn sie hatte keine Ahnung von diesen Dingen. Es war gut, dass nicht sie in ihrem unbedarften Leichtsinn die Entscheidungen traf und sich dabei selbst verletzte. Also nicht mehr als nötig...
Dhansair erhob sich, musste sich aber immer noch an den Felsen festhalten. Er näherte sich Sarins Gesicht, allerdings nicht mit seinem. Ob er nach Castus schmeckte, der ihn eben schon so liebevoll empfangen hatte? Mit einem unsichtbaren, aber dennoch schimmernden Film überzogen nahm Sarin den Duft von purer Lust wahr, als sich Dhansairs Märchenturm schwarz vor ihr erhob. Die Haube trug er nicht mehr, dafür zitterte er leicht, als sei ihm kalt. Er suchte Schutz in einer Höhle, die Sarin ihm bieten könnte.
"W-würdest ... du ...?"
Noch immer war er scheu, ihr Prinz. Aber was Castus mit ihm angestellt hatte, traf wohl voll seinen Geschmack und da Sarin ebenfalls einen Mund besaß... noch dazu diese schönen, damenhaften Lippen. Etwas zu vorsichtig tippte er sie mit der Spitze seines Körpers an und Sarin öffnete schon brav die Lippen. Castus grinste auf.
"Wir finden offensichtlich alle einen Weg, dich uns spüren zu lassen"
, raunte er Sarin zu, die freudig nickte und dabei prompt ihr Ziel verfehlte. Sie kicherte noch einmal und ihre linke Hand umschloss den harten Schaft des stumpfen Speers. Glatt und rund wie eine große reife Frucht schob sie sich das heiße Fleisch zwischen ihre Lippen und schaute zu Dhan hinauf, ob sie auch alles richtig machte. Dann kostete ihre warme Zunge großflächig das pulsierende Rund und umkreiste es im Innern ihres Mundes. Alles geschah ganz vorsichtig, vielleicht ein wenig zu vorsichtig? Sie entließ Dhan, hielt den Schaft aber weiter fest umspannt, rieb ihn leicht als sie dann ihren Kopf nur leicht zu Cas drehte um zu fragen:
„Richtig so?“
Ihr Kopf war gerade so sehr mit lernen und ausprobieren beschäftigt, dass sie gar nicht richtig bemerkte, dass sie beinahe schon auf dem Dach seines Märchenturms Platz genommen hatte. Sie küsste noch einmal seine Lippen und legte dann wieder den Kopf in den Nacken um sich weiter Dhan zu widmen, da griff Cas nach dem blank polierten Apfel ihres Paradieses. Sie sog die Luft ein und hielt einen Moment still. Er zwickte ihn leicht, neckte Sarin dadurch.
"Bereit?"
Wozu?
Dann geschah es.
Oh...das, natür... OHH....
Behutsam und liebevoll, wie sie es nur von ihm hätte erwarten können, drängte er in ihren heiligen Tempel der Glückseligkeit. Der Druck nahm zu und Sarin fühlte deutlich, dass etwas im Weg war. Etwas verunsichert, ob das alles passen würde richtete sie nun doch endlich ganz ihre Konzentration auf Castus und den Punkt ihrer bevorstehenden Vereinigung. Das kleine Lächelnd des Mondes, die Kleinfinger große Sichelförmige Pforte zu ihrem Paradies war zu klein für seinen Ansturm, aber Sarin war zu warm, zu heiß, zu willig, als diese Barriere noch akzeptieren zu können. Trotzdem war es ein Hindernis. 88 Jahre hatte es dort Wache gehalten. 88 Jahre war eine lange Zeit. Kleinste Narben hatten sich durch schwere körperliche Arbeit, schweres Tragen, darauf verewigt und es verfestigt. Auch seelische Narben waren auf diese Haut gezeichnet... unsichtbar aber doch vorhanden.
'Alte Jungfer', 'die Unberührbare', oder schlicht 'die verfluchte Braut' waren da noch die netten Bezeichnungen gewesen. Die Freundinnen ihrer Cousine hatten sich hinter leider manchmal nur halb verschlossenen Türen weit aus bösere Namen für sie ausgedacht. Die schlimmsten kamen doch meist gerade raus von Lucil selbst.
...du wirst niemals eine Braut! Wer will schon eine Verfluchte! Du wirst allein sterben, vertrocknet wie eine alte Mumie. So staubig wird dein Schoß sein und so faulig stinkend!
Die Liebe eines Mannes hatte sie nie gespürt. Weder von ihren noch lebenden Verwandten, noch von ihrem damaligen Bräutigam. Und auch danach wusste Lucil durch gezielt gesetzte kleine Gemeinheiten jeden Freier erfolgreich zu vertreiben. Vor allem hatte sie es geschafft, dass Sarin selbst nicht mehr geglaubt hatte, es wert zu sein geliebt zu werden.
Wie sehr sie sich geirrt hatte!
Hier war sie!
Ihr Herz weinte vor Freude!
Drei wunderbare Männer umschlangen sie, begehrten sie, liebten sie.
Dann geschah es.
Der Druck wurde zu groß, wurde ersetze von einem kurzen reißenden Schmerz. Sarin war Schmerzen nicht wirklich gewohnt, also zuckte sie durchaus zusammen. Sie war nie geschlagen worden und kannte einzig das Stechen ihrer Nadeln oder kleine Schnitte der Schere... DAS hier war gänzlich anders!
Mehr erschrocken riss sie die Augen weit auf und hielt sich an Castus Blick und Körper fest, als der Widerstand schwand und sein Schwert wie von selbst, ob des fehlenden Drucks ein gutes Stück in sie glitt. Castus achtete dabei auf jede Reaktion. Dem Reißen folgte ein leichtes Brennen und Sarin hauchte mit stockendem Atem:
„...Mo...moment...“
Eine winzige Träne drohte über den Damm ihrer Wimpern zu brechen, doch Iryan beruhigte sie. Er war auch noch da, in ihrem Rücken. Seine Stärke, seine Hände streichelten sie und überwand den Moment. Er hatte sich einst zwischen Castus Pfeil und sie geworfen. Heute öffnete er ihre Beine weiter für ihn, rückte sie in eine angenehmere Position und ließ sie Atem holen. Er hielt sie, während Castus sie dann langsam zu nehmen begann. Keuchend winkelte Sarin ihre Beine noch ein wenig weiter an, ließ die Knie gänzlich auseinander fallen, um ihn dann ganz in sich aufzunehmen. Langsam begann sie das Hinein und Hinausgeleiten zu genießen. Wo sie zuvor schon kleine Höhepunkte erlebt hatte, meist in Träumen und nun schon den ein oder andern an der Grenze zum wachen Verstand, da fühlte Sarin nun, dass es in ihrem Innern einen Ort gab, der einer Schatzkammer gleich kam. Dort versteckten sich lang verborgene Gipfel der Lust, die um ein vielfaches größer und intensiver waren, als alles was sie bisher hatte erleben und empfinden dürfen. Es fühlte sich an, als braute sich ein Gewitter in ihr zusammen. Blitze zuckten durch ihre Nervenbahnen und die Luft brannte wie kurz vor einem Einschlag. Dann war da wieder diese kleine Berührung an ihrer Wange, die sie den Kopf wenden ließ und automatisch öffneten sich ihre Lippen. Dhansair erstickte Sarins Aufstöhnen ein wenig, füllte sie aber ebenso aus wie der Halbdämon. Ihre bebende Stimme vibrierte um seinen Schaft und sie griff wieder mit der Hand zu um ihn zu stabilisieren. Beide Männer stöhnten innig und Sarin folgte ihrem Beispiel. Es fehlte nur noch eine Stimme in diesem Chor. Die große, die kräftige Stimme, welche gerade dazu ansetzte, den Konzertsaal durch die Hintertür zu betreten. Im Grunde sollte es leicht gehen. Er hatte sich vorbereitet, mit Sarins eigenen Ölen geschmeidig gemacht und dennoch ... passte ein Riese durch die Tür eines Zwergen?
Die Antwort lautete Ja. Sarin hatte gar keine Chance zu verkrampfen, denn der Ansturm auf ihren Schoß und ihren Mund waren schon zu viel für ihren Kopf. Dieser hatte schon lange abgeschaltet.
Auch Iryan konnte sich mit ihr vereinigen. Er musste entgegen seinem Begehren allerdings langsam vorgehen, dafür war seine Wahl eindeutig die richtige gewesen, denn Sarins vorderer Rosengarten musste erst geweitet und ausgebaut werden, bevor sich sein Pflug dort hin aufmachen konnte. Dort war die Tiefe nun einmal begrenzt, was im Hinterhof nicht der Fall war. Trotzdem war es wohl der härteste Kampf, den Ian je ausgefochten hatte, denn nichts lockte ihn gerade mehr als der Wunsch, mit aller Härte nach vorn zu preschen und sich einer frisch entdeckten Wildheit hinzugeben. Wenn er aber das Land, welches er zu erobern gedachte, nicht vernichten wollte, musste er sich zügeln. Disziplin kannte Iryan. Er hielt sich zurück. Er ging langsam vor, wie Castus, nur weitaus weniger behutsam. Das lag ihm nicht im Blut. Außerdem musste er sich viel mehr Raum schaffen bei jedem Zentimeter, den er einnahm. Er gab jedoch nicht nach, bis er tief in Sarins Körper versunken war. Bis sie alle es waren. Sie schienen sogar einander zu fühlen. Sie spürten irgendwie den Moment, an dem sie alle ihr erstes Ziel erreicht hatten. Für diesen Moment verharrte jeder von ihnen. Stille lag über der Nacht. Selbst Manthalas Eule wagte nicht, die Verbundenheit zu stören. Außerhalb des Unterschlupfs schneite es wieder. Der Schnee verschluckte die Geräusche der Nacht. Die Welt hielt den Atem an, bis sie das stoßweise Keuchen dreier Männer und einer Frau vernahm, die gemeinsam einen Rhythmus fanden, in dem sie sich gegenseitig in unausgesprochene Höhen trieben.
Das Empfinden überlagerte alles andere. Vernunft, Geist, Denken war abgeschaltet und reine Lust regierte den Augenblick, der sich mit seinen Freunden von Sekunde zu Sekunde mehr überlagerte und sich zu einem Tanz der Gefühle verband. Gleiten, Rutschen, Stoßen, alles verband sich zu einer Symphonie aus köstlichem Stöhnen, herzergreifendem Wimmern und lustvollen Blicken. Sarin gab nicht nur ihren Geist an der Garderobe ab, mehr noch, sie schenkte ihre Herz dem Augenblick und ließ ihre Seele im Zauber der Zeit fliegen.
Glück!
Ihr Herz raste vor Anstrengung, Glück und Liebe! Zwischen den Schlägen lag nur der Bruchteil einer Sekunde doch jeder dieser Momente war angefüllt mit einer Ewigkeit. Wie fühlte sich also Sarin?
Ich fühle mich.......
Wie ein hoch fliegender Vogel? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Wie die Sonne am Himmel? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Wie ein Fisch im Meer? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Wie ein wilder Fluss? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Wie eine Blüte am Baum? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Wie eine Libelle in der Sonne? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Wie Schmetterlinge die Spaß haben? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Wie ein leuchtender Stern? Dann wüsste sie wie sie sich fühlte.
Es war der Duft des Neuen. Es war eine neue Morgendämmerung.
Es war ein neuer Tag.
Es war ein neues Leben.
Es war ein neues Leben.
Es war ein neues Leben.
Mir geht es gut.
Ich fühle mich so gut.
Ich fühle mich so gut.
Ich fühle mich so gut.
.............so gut!!!

Sie hatte die Kontrolle über ihr Leben verloren und ...es machte ihr nichts. Es machte sie frei. Sie war glücklich! Es ging ihr gut damit! Sehr gut! Sie gab die Verantwortung für sich und ihre Gefühle ab. Dafür waren nun andere zuständig.
.............so gut!!!
Hätte ihre Entjunferung, oder auch nur ihre erste Liebe anders geschehen sollen? Wenn man sie noch vo wenigen Stunden noch danach gefragt hätte, hätte sie vielleicht von höflichem Werben, Romantik, oder überhaupt einem Vorspiel gefaselt, aber jetzt war alles auf den Kopf gestellt. Vorspiel hatte sie Tage lang gehabt und hatte jetzt nur noch alles gewollt, was sie so schnell wie möglich kriegen konnte. Und was war mit Romantik? Es war ihr ein sinnliches und zärtliches Vergnügen ihre Fingernägel sanft über Kopfhaut im Nacken fahren zu lassen, ihre weichen Lippen auf harte Haut zu drücken und ihre Mitte sanft anzuspannen um das Geräusch von stöhnenden Kehlen zu hören. Sie huldigte ihren Liebhabern mit Hingabe und war durchaus lerngierig. Und was war aus höflichem und sicher sehr langwierigiem Werben geworden? Nun, was nicht war, konnte ja noch kommen und irgenwie gefiel ihr die Aussicht die drei Männer häufiger in Versuchung zu führen... sobald sie etwas genauer wusste, wie man das anstellte.
Mal sehen... ausprobieren...
Hier und da probierte sie schon das was sie sah, wandelte es für sich um und wand sich zwischen den sie liebkosenden Leibern. Fort war der Schmerz, das Brennen, der erste Schreck. Zurück geblieben war das Gefühl endlich 'komplett' zu sein, erfüllt. Was merkwürdig war, als wenn sie nie gewusst hatte, dass ihr etwas fehlte. Da war kein Brennen mehr, nur lustvolles Ziehen, dass sich immer weiter steigerte und etwas großes ankündigte. Und war sie ängstlich oder schreckhaft? Nein. Erwartungsvoll glitt sie jeder neuen Erfahrung entgegen. Es war ein bisschen wie Weben... das ständige rein und raus...hin und her, wie das 'Schiffchen' in einem Webstuhl. Es brauchte sicher nicht lange nach dem das 'Tuch' ihres Schicksals zerrissen war, dass ihr Himmel zerriss und tausend Sterne auf sie herab regneten um ein neues Schicksal für sie zu weben. Und damit war es nicht vorbei. Wo ein Höhepunkt endete, leise ausklang, da weckten an anderer Stelle bereits andere Gefühle neue Lust. Sarin hatte 'den Faden' verloren, denn wie sollte das hier enden? Erst einmal hoffendlich nicht zu schnell, denn sie wäre untröstlich, wenn auch nur einer der Männer sich irgendwie benachteiligt gefühlt hätte. Außerdem wollte sie noch so viel entdecken. Sie wollte ihre Liebe geben, zeigen, leben. Sie wollte Castus Feuer in sich spüren, an Orten wo sie definitif niemals sichtbar wurden. Sie wollte Dhan aus seiner schüchternden Schale locken, ihn über seinen eigenen Mut stolpern sehen und ihn gücklich wissen. Und ... sie wollte Ian! Sie war gespannt, ob sie seinen Pfahl irgendwann aufnehmen könnte, dort wo er ihr noch mehr Lust bereiten könnte. War das möglich? Theroretisch sollte es machbar sein... vieleicht mit ein bisschen Übung und Zeit. Auch Zeit war ein dehnbarer Begriff und im Moment verging sie rasend schnell. Das alles war viel zu gut um schnell zu Ende zu sein.
........so gut!
Der Schnee fiel unbemerkt vor dem Höhleneingang auf die Erde, bedeckte sie mit jungfräulichem Weiß wo im Innern das Treiben langsam einen schnelleren Rhythmus bekam. Schneetreibend floss die Zeit dahin...
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 6. Oktober 2021, 15:35

Sarin glaubte nicht nur, den Gipfel allen Glückes erhalten zu haben. Es war eine Tatsache und dabei musste man noch nicht einmal erwähnen, was die drei Männer so mit ihr anstellten oder wie sehr sie die Nachtelfe vereinnahmten. Allein dass alles ohne Eifersucht stattzufinden schien, war für sie alle ein Segen. Sarin wurde endlich geliebt und das nicht nur von einer Seele, sondern von dreien. Dabei nahm sich keiner ihrer Liebhaber zu viel heraus und verdrängte auf diese Weise einen anderen. Sie alle kamen gleichermaßen zum Zug, erhielten, wonach sie sich sehnten und konnten sie mit dem Glück beschenken, das sie erfüllte. Beständig steigerten sie ihre Leistung, um das Glück des gesamten Quartetts ansteigen zu lassen. Gemeinsam formten sie eine Symphonie aus verschiedenen Tonarten menschlicher Laute. Einige klangen angestrengt, andere atemlos, doch keiner davon war ein Laut der Klage. In jedem Stöhnen, Seufzen und Keuchen virbrierte die schiere Lust ihrer körperlichen Nähe. In jedem Reiben von Haut oder Aufeinandertreffen der Körper klangen Zärtlichkeit und Begehren mit, klatschten im rhythmischen Schlag gegeneinander wie die Leiber der Männer mit Sarins und drangen fast so tief in ihre Seelen ein wie es körperlich der Fall war. Sarin fühlte nicht nur das Glück, sondern auch eine wonnige Fülle. Wie bei einem Puzzle schien jedes Teil genau ineinander zu passen. Jeder Anteil kannte seinen Platz, fügte sich zusammen und ließ keinen Millimeter Raum mehr zwischen der erhitzten Haut. So ergab sich ein Gesamtbild, das zumindest für Sarin nach Befreiung rief. Sie spürte Glück, sie spürte Erfüllung und gleichzeitig spürte sie, dass sie endlich frei war. Weder die Zwänge der Gesellschaft, Anstand, Etikette, noch ihre eigene Vernunft konnten weiterhin die Zügel halten, die sie sich Jahrzehnte lang auferlegt hatte. Und wenn sie es versuchten, ging ein Ruck durch ihren Körper, der die Zügel zerriss. Jeder Impuls, den das zitternd harte Fleisch in ihr Innerstes aussandte, sprengte die Ketten noch ehe ihr Kopf sie schmieden konnte. Überhaupt war Sarin nicht mehr in der Lage, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Sie nicht, Castus nicht, Dhansair und Iryan nicht. Sie alle gingen ihren Trieben nach, gaben sich der wachsenden Ekstase und ihrem leidenschaftlichen Spiel hin.
Es ging immer wilder zu, wenngleich man es nicht als brachiale Romantik bezeichnen musste. Der im buchstäblichen Sinne Wildeste unter ihnen blieb Iryan. Hinter Sarin donnerte er sich wiederholt tief in ihren Körper, bis sich alles taub, weich, aber auch seltsam gut anfühlte. Er fühlte sich gut an, genau dort, wo er steckte. Seine Stöße schickten einen Ruck in Sarin hinein, der ihr regelmäßig die Luft aus den Lungen presste. Dafür spürte sie auch Iryans Luft, nämlich als ebenso stoßweises, kräftiges Keuchen in ihrem Nacken, dass sich jener ganz heiß anfühlte.
Heißer war nur noch das rhythmisch angepasste Vordrängen und Zurückziehen von Castus, der ihr kostbarstes Heiligtum voll in Beschlag nahm. Er genoss es, ihr Freuden zu bereiten. Dabei spielte er mit ihr, nutzte seine Größe, um sich mal ganz gemächlich, aber tief in ihr zu versenken. Im Anschluss aber hämmerte er auf sie ein, als wäre sie ein kleiner Nagel, der partout nicht in die Wand gehauen werden wollte. Dabei wollte sie es doch, so sehr! Sie wollte, dass es nicht endete.
Alles fühlte sich so gut an.
Alles hörte sich so gut an.
Und Dhansair schmeckte gut. Auch er bewegte sich in ihr, gab der Nachtelfe dabei aber die Möglichkeit, ihn voll auszukosten. Wenn sie mit ihrer gesamten Zunge auf Wanderschaft an seinen leicht salzig und irgendwie nach Castus schmeckenden Vorzügen ging, legte der einstige Erbprinz den Kopf in den Nacken und gab seinen Atem unter einem wohligen Rasseln an die kalte Nachtluft ab. Kalt war niemandem von ihnen, obgleich sie sich zu einem Ball aus Nacktheit und Triebhaftigkeit verwandelt hatten. Es war die reinste Euphorie, aber sie alle hatten den Zenit ihrer Lust noch längst nicht erreicht. Es begann erst.
Wie bei einem Kleidungstück, das lange kostbar in einem Schrank eingeschlossen worden war, um ewig so schön zu bleiben, hatte Sarin sich aus den Erfahrungen körperlicher Vereinigung fern gehalten. Gewiss hätte sie Möglichkeiten jenseits arrangierter Zuneigung haben können. Körperliche Zuneigung, die man nicht während eines der höfischen Bälle traf, sondern spontan und aus reiner Lust geboren. Mit Lariel hätte sie vielleicht sogar eine kleine, halb verbotene Affäre haben können. Wer weiß, vielleicht mehr. Sie war keine Prinzessin, der man die Wahl nicht zugestand, einen Liebsten auszusuchen. Sie hätte sich früher aus dem Schrank wagen können, sogar in ihrem Brautkleid. Es war durch den Fluch schon beschmutzt, was hätten da einige untriebige Abenteuer noch groß ändern können? Aber Sarin hatte es nicht getan. Das Kleid war zusammen mit ihrer Freiheit im Schrank verwahrt worden. Dort hatten beide ausgeharrt auf den Moment wahrer Liebe und fern von aller Unzucht, damit man bloß die eigene Schönheit nicht verlor. Aber Sarin hatte nicht bedacht, dass sich Staub auf ihr schönes Kleid legen könnte und Motten den Stoff zerfressen. Löchrig und altbacken war er geworden, musste dringend geflickt werden. Oh, hätte sie ihn ohne ihre drei Liebhaber in Augenschein genommen, wäre sie vor Schreck vielleicht vergangen. So alt, so staubig. Im Ursprung schön, doch trotz der Unverbrauchtheit abgenutzt. Muffig. Grau.
Castus, Iryan und Dhansair aber waren in ihr Leben getreten, hatten sich als Fluchbrecher vorgestellt, um sie und das Kleid zu retten. Manchmal musste man bei altem Stoff eine Naht auftrennen, einen Teil abschneiden, etwas verlängern und abändern, damit Neues und vor allem Schönes wieder entstehen konnte. Diese drei Männer taten genau das. Sie schnitten sich durch Sarins Leben, hinterließen aber keine blutigen Risse, sondern kappten sie nur von ihrer traurigen, wenngleich einfachen Vergangenheit ab. Sie falteten die Lage ihres Lebensstoffes neu übereinander. Sie woben und nähten und stickten mit golden schimmerndem oder silbern aufblitzendem Garn. Sie hinterließen ihre Zeichen wie ein Schneider seinen Namen als unsichtbare Aura um sein Werk. Castus wob blaue Fasern unter den Kleidsstoff, dass sie ihn immer und überall finden würde, wenn sie genau hin schaute. Dhansair legte dem Ganzen violett schillernde Pailletten an, eingefasst in die gefiederten Sterne ihrer Schleppe. Und Iryan legte ein Netz aus Nachtelfenseide über alles. Schön, sittlich und symbolisch, dass das Kleid unter dem Schutz jenes Netzes stand. Dennoch war es dadurch nicht gefangen. Durch die Maschen könnte es atmen und sich in einem Anflug wilder Leidenschaft befreien, das Netz zerreißen und sich der Welt präsentieren - wild und frei.
In dieser geträumten Metapher ihres Glücks spürte sie die Freiheit in sich zerbersten. Überall zuckte es: Vorn, hinten und zwischen ihren Lippen, wo die köstliche Härte prall geworden war, dass sie pulsierende Adern an der Oberfläche bildete, als hätte man sie mit einem dicken Wollfaden umwickelt. Es folgte die Explosion. Cremige Hitze durchflutete Sarin mit nur leichter Verzögerung. Sie griff von drei Stellen an, schoss in ihren Körper hinein und schien jedes freie Quäntchen zwischen ihr und den Männern auszufüllen. Klebrige Seide, die sie für immer miteinander verbinden sollte. Traumhafte Männerseide, ein bisschen salzig, aber so unglaublich heiß, dass es Sarins Beine zum Kribbeln brachte, ihre Knospen noch einmal fast schmerzhaft aufrichtete und Dinge mit ihrem eigenen Schoß anstellte, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Das Gefühl, welches sich dort auch für sie selbst anbahnte, nur um mit dem trialen Aufschrei der Männer freigelassen zu werden, erreichte sogar ihren Verstand. Es legte sich als prickelnde Gänsehaut über ihr Denken, weckte alle Synapsen, löste Erinnerungen und Momente ihres Seins, nur um sie in einer Leere zurückzulassen, die sich nicht einsam anfühlte. Nein, es war die perfekte Leere. Ein leerer Verstand, ein leerer Geist, frei von Schmerz und Sorgen. Sie war für diesen einen Moment frei von allem und konnte doch zugleich alles in sich einschließen, um es zu einem Teil ihrer selbst zu machen. So mussten die Götter sich fühlen, bevor sie eine neue Welt erschufen. Eine so riesige Weite, die nicht erschreckte, sondern mit ihrer stillen Leere inspirierte. So viele Möglichkeiten, so viele Freiheiten. Alles und nichts. Das reine Glück und die Qual der Wahl.
Selig sanken Dhansair und Castus gegen ihren bebenden Leib. Sie selbst zitterten, schwitzten und keuchten ihr die Hitze zu. Hinter der Nachtelfe atmete Iryan im gleichen Rhythmus mit. Er presste seine feuchte Stirn gegen ihren Hals, küsste ihr Schulterblatt und hielt sie nun enger umschlungen als zuvor. Niemals wieder schien er Sarin loslassen zu wollen und doch rutschte dieser wunderbare Teil seines Körpers langsam aus ihr heraus, der ihr solche Freuden beschert hatte. Sie vernahm ein pfropfenartiges Geräusch, dann spürte sie Iryans Liebeshitze an ihren hinteren Schenkeln herab gleiten. Zähflüssig tropfte es sich einen Weg zu Boden. Ähnliches geschah auf der anderen Seite, direkt vor ihr. Wenngleich Castus sich ihr nur etwas widerwillig entzog, aber seine erregte Lust legte sich nun und der Quell ihrer Körpersäfte verließ Sarin fast schon sprudelnd. Der Blauschopf schmatzte genüsslich, rieb sich mit der fast erschlafften Lanze an ihr und kuschelte sich dann gegen Sarins Körper. Dhansair war der letzte der Drei, welcher noch stand - im wahrsten Sinne. Auch wenn er Sarin eine Kostprobe seiner Manneskraft spendiert und ihren Mund mit seiner Liebe erfüllt hatte, schien er noch immer konditioniert genug zu sein, um eine zweite Runde einzulegen. Trotzdem schaute er fast schon verlegen zu seiner Nachtelfenprinzessin herunter, die Wangen gerötet, der Blick lüstern verklärt.
Auch Sarins Blick verklärte sich. Etwas nahm ihr die Sicht, die Sinne. Aus weiter Ferne schien sie noch das sanfte Rufen einer Eule wahrzunehmen, dann blitzte ein Bild vor ihr auf. Es dauerte nur den Bruchteil von Sekunden, doch sie erkannte deutlich große Schatten. Etwas kam, etwas Großes. Es färbte den Schnee dunkelrot, tauchte die Welte in Schreie und Tränen. Es riss das Leben aus Dhansairs Augen, während ein finsteres Lachen jede einzelne Sprosse der Wirbelsäule an ihrem Rücken herunter nahm und tiefe Trostlosigkeit hinterließ. Ein Gefühl, so stark im Kontrast zu ihrem Höhepunkt, dass es selbst die Hitze aller Leiber hinterließ. Im nächsten Moment verschwand es und Sarin sah wieder die violetten Sternenaugen ihres einstigen Verlobten. Er lächelte, kam nun auch neben ihr zum Liegen, während Castus und Iryan sie zwischen sich hielten. SIe alle küssten ihren Körper, streichelten die Nachtelfe und genossen das langsame Abebben der Lustflut ihres gemeinsamen Höhepunktes.
Dass derweil in nicht allzu weiter Ferne der Schnee unter Stiefeln platt gedrückt wurde, während die weißen Flocken auf dunkle Rüstungen rieselten, blieb noch unentdeckt.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Samstag 9. Oktober 2021, 09:34

Wie sich Lucil doch geirrt hatte! Ihre Cousine hatte immer von den „schlüpfrigen und schmutzigen“ kleinen Geheimnissen bei Hof gesprochen, wenn sie vom Akt der Vereinigung geflüstert hatte und ihre böse scharfe Zunge hatte Sarin Angst gemacht. Doch was sie nun erleben durfte, das war...

Poesie... !!!

In irgendeinem Teil ihres Bewusstseins wob sich der Entwurf zu einem neuen Kleid, dass Sarin hoffentlich irgendwann einmal ganz für sich und nicht für andere schneidern wollte. Und ihre drei Liebhaber halfen ihr unwissentlich bei ihrem Entwurf: Sie woben und nähten und stickten mit silbern aufblitzendem Garn. Sie hinterließen ihre Zeichen auf ihrer Seele, wie ein Schneider seinen Namen als unsichtbare Aura um sein Werk. Castus wob blaue Fasern unter den Kleiderstoff, dass sie ihn immer und überall finden würde, wenn sie genau hin schaute. Dhansair legte dem Ganzen violett schillernde Pailletten an, eingefasst in die gefiederten Sterne ihrer Schleppe. Und Iryan legte ein Netz aus Nachtelfenseide über alles. Schön, sittlich und symbolisch, dass das Kleid unter dem Schutz jenes Netzes stand. Dennoch war es dadurch nicht gefangen. Durch die Maschen könnte es atmen und sich in einem Anflug wilder Leidenschaft befreien, das Netz zerreißen und sich der Welt präsentieren - wild und frei. Es war...

Poesie... !!!

Sarin verlor ihren Verstand und das im schönsten aller Sinne. Er wurde ihr ausgetrieben! Sie war voll von Extase, Verlangen, Sinnlichkeit und Wollust, da war kein Platz für Gedanken, Zweifel, Grübeln oder Bewusstsein. Da war nur noch Liebe. Sie liebte das Gefühl, wie ihr Körper brannte, sang, das Ziehen und Zupfen an ihren Nerven, wie ihre Haut auf das Streicheln mit wohligen Schauern reagierte, wie jede Bewegung sie höher in den Himmel hob und sie gleichzeitig immer fester umarmte, zusammen presste und wie ein Stück Kohle zu einem nagelneuen Diamanten formte. Sie liebte das Schaukeln, einem Tanz nicht unähnlich und den Rhythmus, in dem ihr Körper fast verglühte. Sie liebte jede dieser tanzenden Seelen, die sie umgaben, in sie eindrangen und sich mit ihrer verbanden. Mal donnernd wie ihr Herzschlag der jede Kontrolle übernahm, mal sinnlich langsame Qual aussendend, in denen sie nur verglühen konnte und dann wieder brennende ungezügelte Neugierde, die sie selbst vorpreschen ließ und ihren Mut anfachte, alles in sich aufzunehmen, was ihr gegeben wurde.
Sarin verlor ihren Verstand und das war das beste, was ihr je passieren konnte! Denn hätte sie darüber nachgedacht, was hier gerade mit ihr geschah, sie hätte vielleicht sogar Angst empfunden. Doch Sarin hatte unbefleckt von solchen Gefühlen, Erfahrungen oder Ängsten ihr vor langer Zeit Herz in den „Schrank“ gesperrt. Sie nahm alles wie es kam, neugierig und unbehaftet, frei und unverdorben – schamlos. Wohl hatte ihr die Welt ihre Vorstellung von Liebe eingepflanzt, aber sie hatte sie nie erfahren. Wohl hatte sie sich immer einen stolzen Held in schimmernder Rüstung gewünscht, der nach langem Werben ihr Herz eroberte und dann mit ihr hinter den Vorhängen der Phantasie verschwand um eben jenes Inferno zu entfachen, von dem sie nun reichlich kosten durfte. Doch Sarin war nie umworben worden, da sich niemand den Unmut einer Göttin auf sich ziehen wollte, die ihre Novizin zur Unantastbarkeit verflucht hatte. Wie ein Sinnbild der Reinheit hatte der Stoff ihres Hochzeitskleides sich dem Blut verwert und so war Sarins Seele im Laufe der Jahre vertaubt, gealtert und grau geworden. Sie selbst hatte an den Fluch geglaubt, ihn als gegeben angenommen und sich der Liebe verschlossen. Und nun?
Nun kamen gleich drei Helden mit ihren schimmernden Lanzen, Pfählen und Prügeln und zerschmetternden das schützende Mobiliar in dem sie sich versteckt gehalten hatte. Trümmerteile und Splitter flogen umher wie wundervoller Funkenregen, legten sich auf ihre Haut und entzündeten ein Feuerwerk der Leidenschaften. Sarin wünschte geliebt zu werden und liebte selbst! Sie liebte das unbändige Verlangen, dass Ian ihr schenkte. Sie liebte die Neugierde mit der Castus sie erforschte und sie liebte Dhans Zögern, dass sie aus sich heraus lockte. Letzteres machte sie fast wahnsinnig. Er schonte sie auf gewisse Weise und sie wollte seine Liebe genauso wie die der anderen, also packte sie zu, saugte sie ihn fest in sich hinein. Ihr kamen die Tränen vor lauter Lust und sie konnte kaum atmen, aber sie wollte seine Liebe. GANZ! Ihr Körper umschloss die heißen Sprösse der Seelen die sie umgaben, in sie hinein wuchsen, saugten sie in sich hinein und massierten sie in schneller werdenden Wellen.
Dann folgte die Explosion und sie schrie tonlos auf.
Cremige Hitze durchflutete Sarin mit nur leichter Verzögerung, goss sie wie eine Form aus und formte für drei aussetzende Herzschläge ein Abbild des Moments für die Ewigkeit. In ihrem Körper wurde es still, denn nichts anderes hatte mehr Platz darin, außer dieses Gefühl. Die Hitze schoss in ihren Körper hinein und schien jedes freie Quäntchen zwischen ihr und den Männern auszufüllen. Klebrige Seide, die sie für immer miteinander verbinden sollte. Traumhafte Männerseide, ein bisschen salzig, aber so unglaublich heiß, dass es Sarins Beine zum Kribbeln brachte, ihre Knospen in Diamanten verwandelte.
Diamantregen...
Das Gefühl, weckte alle Synapsen, löschte Erinnerungen und Momente ihres Seins, nur um sie in einer perfekten Leere zurückzulassen. Ein leerer Verstand, ein leerer Geist. Für diesen einen Moment war sie frei von allem und konnte doch zugleich alles in sich einschließen, um es zu einem Teil ihrer selbst zu machen. Alles und nichts. Das reine Glück! Wie durch Nebel drangen die Eindrücke in Sarins leeren „jungfräulichen“ Geist und hinterließen ihre Spuren in ihrem Herzen, wie Fußabdrücke an einem Sandstrand der Unendlichkeit. Es war ein Zustand wie „Schweben“ in dem sie zwischen ihren Leibern hing und die Zeit doch weiter lief, ohne dass einer von ihnen es bemerkte. Vielleicht wurden sogar an einem fernen Gefilde ein paar neue funkelnde Sandkörner an einen Strand angespült. Ihr „kleiner Tod“ rollte mit der Brandung durch die Wellen und legte sich dann langsam ab, kam zu Ruhe und versank in der Zeit.
Dhansair und Castus sanken gegen ihren bebenden Leib. Sie selbst zitterten, schwitzten und keuchten ihr die Hitze zu. Alles fühlte sich unglaublich intensiv an. Hinter der Nachtelfe atmete Iryan im gleichen Rhythmus mit. Er presste seine feuchte Stirn gegen ihren Hals, küsste ihr Schulterblatt und hielt sie nun enger umschlungen als zuvor. Niemals wieder schien er Sarin loslassen zu wollen und doch rutschte dieser wunderbare Teil seines Körpers langsam aus ihr heraus, der ihr solche Freuden beschert hatte. Sarin stöhnte und es klang vielleicht sogar etwas unwillig. Ähnliches geschah auf der anderen Seite, direkt vor ihr. Wenngleich Castus sich ihr genauso widerwillig entzog, wie sie es empfand. Der Blauschopf schmatzte genüsslich, rieb sich mit der fast erschlafften Lanze an ihr und kuschelte sich dann seitlich ihr etwas Raum gebend gegen Sarins Körper. Dhansair war der letzte der Drei, welcher noch stand - im wahrsten Sinne. Auch wenn er Sarin eine Kostprobe seiner Manneskraft spendiert und ihren Mund mit seiner Liebe erfüllt hatte, schien er noch immer konditioniert genug zu sein, um eine zweite Runde einzulegen. Trotzdem schaute er fast schon verlegen zu seiner Nachtelfenprinzessin herunter, die Wangen gerötet, der Blick lüstern verklärt. Ihr instinktgesteuerter Körper konnte gerade nicht sprechen und verraten was sie sich wünschte, aber er verriet ihre Motive, in dem ihre Hände wie selbstverständlich nach seinem Schwert griffen und ihn zu ihrem weit öffnenden Schoß lotsen wollten. Ohne nachzudenken lockte sie Dhan zwischen ihre Beine unter denen noch Ians großes heraus gerutschtes Schwert zu sehen war. Jetzt da er weicher war, konnten sie vielleicht gemeinsam...?...ein Schwert in jede Hand, beide zusammen führend...
Auch Sarins Blick war noch verklärt. Sie hing noch leer zwischen den Welten und ihre innere „Göttin“ rekelte sich unter der Anbetung, die sie erfahren hatte. Nein, sie fühlte sich nicht als Göttin, aber sie fühlte sich gesegnet und ...geliebt. Vielleicht war es dieser Zustand der herrlichen geistigen Leere, der bewirkte, dass Sarin in diesem Moment, als sich Dhan zu ihr beugte etwas wahrnehmen konnte, was sie sonst mit vollem Verstand nicht erreicht hätte.
Etwas nahm ihr die Sicht, die Sinne. Aus weiter Ferne schien sie noch das sanfte Rufen einer Eule wahrzunehmen, dann blitzte ein Bild vor ihr auf. Es dauerte nur den Bruchteil von Sekunden, doch sie erkannte deutlich große Schatten. Etwas kam, etwas Großes. Es färbte den Schnee dunkelrot, tauchte die Welt in Schreie und Tränen. Es riss das Leben aus Dhansairs Augen, während ein finsteres Lachen jede einzelne Sprosse der Wirbelsäule an ihrem Rücken herunter nahm und tiefe Trostlosigkeit hinterließ. Ein Gefühl, so stark im Kontrast zu ihrem Höhepunkt, dass es selbst die Hitze aller Leiber auszulöschen verstand. Im nächsten Moment verschwand es und Sarin sah wieder die violetten Sternenaugen ihres himmlischen Verlobten.
Atme!
Er lächelte, kam nun auch bei ihr zum Liegen, während Castus und Iryan sie hielten. Sie alle küssten ihren Körper, streichelten die Nachtelfe und genossen das langsame Abebben der Lustflut ihres gemeinsamen Höhepunktes.
ATME!
Sarin wusste es einfach! Sie vertraute dem Geschenk, dass ihr Manthala, denn auch dass wusste sie durch den Ruf der Eule, ihr gemacht hatte. Es war eine Warnung! Sarin wusste, dass Gefahr drohte. Dhan würde sterben, wenn sie nicht handelten, doch das war nicht so einfach.
ATME! VERDAMMT!
Sie zog gierig die dringend benötigte Luft in ihre Lungen und musste feststellen, dass ihr dummer dummer Körper ihr den Dienst versagte. Ihre Beine kribbelten und ließen sich nur zuckend bewegen. Ihr Herz hämmerte so laut, dass sie fast nichts anders mehr hörte. Plötzlich hektisch versuchten sich ihre Hände etwas Raum zwischen den Leibern zu schaffen. Keuchend stotterte sie bei jedem Wort lauter werdend:
„...w...wir... Wir müssen... MÜSSEN HIER WEG!“
Natürlich sah sie in verständnislose Gesichter und rang noch mal tief nach Atem, bevor sie hinzufügte:
„Etwas kommt hier her! Blut! Tod...“
Sarin sah Dhan gequält an und vollendete den perfekten Liebestöter:
„Bitte vertraut mir, ich hab es gesehen. Dhan... wird sterben, wenn wir uns nicht beeilen. BITTE!“
'Und Sarin glaubte jedes Wort, was sie sagte.
„Etwas Großes kommt. Es färbt den Schnee dunkelrot... taucht die Welt in Schreie und Tränen. Es wird das Leben aus deinen Augen...“
Mehr bekam sie nicht heraus. Es schnürte ihr die Kehle zu. Sie sah Dhansair in die Augen und aus ihren sprühte die Furcht. Liebe war grausam! Eben von ihr gekostet, offenbarte sie ihre dunkelsten Schattenseiten in dem sie Sarin die Angst spüren ließ, sie gleich wieder zu verlieren. Eilig trieb das Adrenalin das Dopamin aus ihrem Kopf, damit dieser wieder seine Arbeit aufnehmen konnte. Mit den ersten panischen Gedanken, kam dann auch sofort ein kleines Gefühl von Bedauern auf. Gern hätte Sarin ihre Viersamkeit noch länger, LÄNGER, ausgiebiger, vielseitiger, kreativer ausgekostet, doch sie war nun mal wer sie war. Das Bedauern zerplatzte im Angesicht ihrer Angst wie eine Seifenblase an einem Kaktus. Ihre überanstrengten Muskeln zur Arbeit zwingend, stemmte sie sich zwischen den drei Körpern ins Freie. Einzig ihre anerzogene und absolut verinnerlichte Reinlichkeit ließ sie einen Moment lang zögern, ein bisschen Schnee ergreifen und sich schnell säubern, da sie sonst an den Zelten nicht in ihre Kleidung kommen würde, so klebrig wie ihre Beine waren. Dann streckte sie ihre Hände nach einem der Felle aus, damit sie sich bedecken konnte und murmelte noch einmal:
„Wir müssen hier weg!“
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 20. Oktober 2021, 12:37

Hätte Sarins Verstand noch klare Gedanken fassen können, dann hätte sie sich an weitere Tuscheleien zwischen Lucil und ihren Freundinnen erinnert, welche von neidischen Blicken begleitet worden waren. Da gab es doch die Geschichte der nachtelfischen Adligen Serena Manthalieb, die sich gleich von drei Verehrern hatte von einem Tanzball führen lassen. Natürlich trug Serena dabei ein Kleid aus Sarins Schneiderstube. Es hatte sich um nachtblauen Samt gehandelt, auf den Sarin die Diamanten der Manthalieb-Familie eingestickt hatte, so dass sie wie Myriaden Sterne glitzerten. Hinzukommen sollte eine mondförmige Brosche, welche nicht nur den Nachthimmel des Kleides komplettierte, sondern auch gezeigt hätte, für welchen Galan sich Serena entschieden hatte. Denn alle drei Jünglinge waren angeraten worden, ihr eine Brosche zu schenken. Die Männer aber hatten sich wie Castus, Dhansair und Iryan zusammengetan - ohne Neid, ohne Hintergedanken - und waren gemeinsam zu einem nachtelfischen Juwelie aufgebrochen. Dieser hatte ihnen jeweils ein Drittel einer Brosche angefertigt, welche zusammengelegt einen perfekten Vollmond ergab. Mit diesem Symbol an ihrem Kragen war die Adlige dann, gefolgt von ihren Liebhabern von der Tanzfläche und in ihre Kutsche gestiegen.
Natürlich hatten weder Lucil noch ihre Freundinnen ein Auge für die Romantik hinter der Mondbrosche gehabt. Stattdessen waren Worte gefallen, die Sarin erst jetzt in ihrem aktuellen Zustand wirklich nachvollziehen konnte: Sie lässt sich jetzt gleich von drei Männern den Verstand rausvögeln!
Dieser Ausdruck traf nun auch auf die Cousine zu. Sarins Verstand floss träge dahin, ausgeschaltet und nicht mehr zum Denken fähig. Dafür fühlte ihr Körper mit jeder Faser die Intension von Liebe. Sie spürte die angefachte Erotik, die wilde Leidenschaft und den Rhythmus von vier Herzen, welche in der Ekstase genauso zu explodieren schienen wie ihre Schöße. Alles zerging in Hitze und nicht ein einziger Gedanke außer Glückseligkeit konnte diesem feurigen Höhepunkt entspringen.
Einzig allein eine Göttin konnte diesen Zustand der Verstandlosigkeit durchdringen und Manthala schien schon immer von dieser kleinen Seele angezogen worden zu sein, welche sich in Sarins Leib hüllte. Wie auch immer die Nachtelfe die Aufmerksamkeit der Mondgöttin gewonnen hatte, es reichte aus, dass sie wiederholt von ihr besucht wurde. Heimgesucht musste man jetzt in dieser verebbenden Welle reinster Lust leider sagen, denn niemand wurde in den Nachwehen eines Orgasmus gern unterbrochen. Umso wichtiger nahm Sarin die Botschaft allerdings auf und umso intensiver brannte sich das Traumbild in ihren Geist. Dhansairs leere Augen, diese toten Iriden waren das Letzte, was von diesem Bild übrig blieb und die Nachtelfe zurück in die Wirklichkeit riss. Hier schien alles in Ordnung, abgesehen von der Tatsache, dass sie mit ihrem Schreck auch die Männer aufgescheucht hatte. Verwirrt schauten drei Augenpaare sie an. Eines davon gehörte dem enterbten Prinzen und es glühte noch immer mit sterngleicher Leidenschaft violetten Zaubernebels Sarin entgegen. Noch hatte sich ihr Traum nicht in eine Zukunft verwandelt, die sie fürchtete. Sarin wusste jedoch, dass es passieren sollte, wenn sie nun nichts unternahm. Und so endete ihr erstes Mal mit gleich drei Liebhabern, weil ihre Vernunft erneut die Kontrolle übernahm. In diesem Fall wäre es aber angebracht, sollte der Traum eine Vision gewesen sein, denn dann musste - laut Sarins Interpretation - Dhansair beschützt werden.
"W... wir ... Wir müssen ... MÜSSEN HIER WEG! Etwas kommt hierher! Blut! Tod ... Bitte vertraut mir, ich hab es gesehen. Dhan ... wird sterben, wenn wir uns nicht beeilen. BITTE!"
Möglicherweise fürchtete Sarin, auf Widerstand zu stoßen. In ihrem tiefsten Inneren drängte sich ihr ein Zweifel auf, dass sie nun nicht nur den schönsten Moment ihres Lebens verdarb, sondern sich auch ein Misstrauen ihrer Liebsten zuzog. Glücklicherweise bestätigte sich diese Befürchtung nicht eine Sekunde lang. Zwar brauchten alle drei einen Wimpernschlag, um ihre ausgestoßene Warnung, sowie die Bitte nach Hilfe aufzunehmen und zu verarbeiten, denn auch sie hatten sich buchstäblich das Hirn rausgevögelt, aber keiner von ihnen zog auch nur einmal die Brauen zusammen, runzelte die Stirn oder gab ein höhnisches Schnauben von sich. Keiner reagierte so, wie Sarin es bei experimentierfreudigen Momenten in ihrem Leben bisher hatte spüren müssen. Sie glaubten ihr und das bedingungslos. Es kam nicht eine Spur von Zweifel auf.
Castus nickte. "Dann sollten wir schnell sein", entgegnete Dhansair und schob sich von Sarin herunter. Die Chance war verpasst, ihn auch einmal in ihrem Schoß aufzunehmen und selbst ihre Warnung hatte seine Bereitschaft kaum abschwellen lassen. Bittersüß war dieser Anblick seines noch immer vorhandenen Begehrens, welches von Gefahr überschattet wurde. Derweil langte Iryan um ihren mit Körperwärme und -säften eingekleideten Leib. Er hob Sarin hoch und stämmte sich selbst dann in den Stand. Behutsam ließ er sie mit den Füßen auf die Felle hinab, behielt einen Arm aber um ihre Hüfte geschlungen, falls Sarins Beine sich ihr noch verweigern sollten. Auch bei ihm zeigte sich nicht die geringste Spur an Zweifel für ihre Worte. Sie alle glaubten ihr. Sie alle waren alamiert. Castus klaubte bereits seine Hose auf und schob einen Fuß durch das falsche Hosenbein, als Dhansair erneut sprach: "Am besten kehren wir zunächst zum Lager zurück. Wir müssen alles zusammenpacken und uns vorbereiten, bevor-"
"Dafür ist es zu spät." Die Stimme drang weder besonders laut, noch donnernd in ihr kleines Liebenest unter den Felsen und dennoch breschte sie voran, dass sie bei Castus und Dhansair für ein Zusammenzucken sorgte. Iryan war der einzige, der lediglich den Kopf drehte und seinen nackten, gestählten Leib ein Stück weit vor Sarin schob. Die Schatten, die sie gesehen hatte, wuchsen heran. Sie verdeckten den Mondschein, schlossen Manthalas neugierigen Blick mit ihren gerüsteten Körpern aus, als sie die Höhle umzingelten. Schwarzes Metall glitzerte nicht ansatzweise so schön wie der frisch gefallene Schnee und selbst die gleichfarbigen Klingen schluckten alles, was verarbeitetes Erz so zauberhaft machen konnte. An diesem Anblick der dunkelelfischen Ritter mit dem Wappenbild Morgerias war nichts zauberhaft. Die eingeprägte Fledermaus mit ihrem aufgerissenen Maul schaute das nackte Liebesquartett an, als wollte sie sogleich ihre spitzen Zähne in deren Fleisch versenken. Aus dieser Wand aus dunkelelfischen Kämpfern, welche die scharfen Klingen auf Castus, Dhansair, Iryan und Sarin richteten, schob sich der gewaltige Schatten ihres Anführers nach vorn. Obwohl er Kleidung und darüber sogar eine nachtschwarze Brünne trug, erinnerte Fürst Raikhyns Bild Sarin an ihren Traum, als er sich nackt und erregt über sie gebeugt hatte. Jetzt strahlte er dieselbe, düstere Macht aus wie damals im Traumspiel Manthalas. Sein Grinsen verblieb nur kurz auf seinen Lippen, ehe seine Züge einen angewiderten, abfälligen Ausdruck annahmen. Trotzdem breitete er eine Hand wie zu einer halben Umarmung aus. Jene Hand führte ebenfalls ein Schwert, wenngleich die Klinge schmaler und prunkvoller verziert war als die tödlicheren Varianten seiner Schergen.
Nur Sarin zuliebe schien Raikhyn von Blutsdorn auf Celcianisch zu sprechen. Er wollte, dass sie es hörte: "Mein Sohn, auch wenn ich es begrüße, dass du deine Braut endlich bestiegen hast ... und dass vor dem Eheritual ... kann ich unser Wiedersehen nicht mit Freude verbinden. Was hast du dir da ausgesucht? Eine Hure, die es nicht nur mit deinem Leibwächter treibt und die Beine für einen wildfremden Nicht-Dunkelelfen mit lysanthorischem Mal am Kopf breit macht, sondern...", seine Nadenflügel bebten vor Zorn, "... ihr fickt diese Schlampe sogar zu dritt in alle Löcher!"
Castus erhob sich. Obwohl er die Hose bislang nur an einem Bein trug, griff er nun vorderst zu seinem Bogen und dem Pfeilköcher. Dhansair aber machte einen halben Schritt an dem Blauschopf vorbei. Er öffnete den Mund. Das Wort "Vater" lag ihm bereits in schlichtender, wenngleich erboster Tonlage auf den Lippen, aber Iryan war schneller.
"Achtung!", rief er noch und ließ Sarin zeitgleich los, wobei sie wohl hinter ihn geschoben würde. Denn Iryan stürzte nach vorn. In jedem Moment war und blieb er der Leibwächter seines Herrn und Freundes. Sarin hatte sie alle gewarnt. Dhansair würde sterben, wenn sie nicht schnell wären. Sie hatte es gesehen. Sie hatte das Licht seiner Augen verlöschen sehen, als die Begeisterung des Lebens aus ihnen schwand. Nun erblickten Dhans Vater und seine Soldaten diesen Ausdruck, denn zusammen mit Iryans Ausruf hatte der Fürst einen Befehl abgegeben: "Feuer!"
Der Bolzen sirrte so schnell durch die Luft, dass man ihn in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Ein Schatten, schnell und unaufhaltsam, aber hörbar. Erschreckend hörbar, als er sein Ziel traf. Noch nie hatte es sich so vernichtend angehört, wenn ein Fremdkörper in Fleisch eindrang, es unter seiner Wucht zerriss und Blut nach außen spritzen ließ. Schlimmer war nur das Geräusch eines erstickten Luftholens, welches sich in ein Röcheln verwandelte und kurzerhand das Krachen eines so großen, starken Leibes auf den Grund nach sich zog.
"NEIN!" Das war nicht Dhansair, der rief. Castus stürmte an dem Erbprinzen vorbei und auf den gefallenen Berg zu, der Iryan darstellte. Er rollte ihn unter einem Laut der Anstrengung auf den Rücken, nur um das kleine Loch bei seinen Rippen zu sehen, aus dem Blut hervor quoll wie zuvor seine Lustsäfte aus seiner Manneskraft. Kraft war es, die dem Körper fehlte. Iryan war erschlafft, rührte sich nicht. Er hatte keine Rüstung getragen, nichts, das ihn hätte schützen können. Nicht vor einem Armbrustbolzen. Seine Augen waren aufgerissen und leer. Sein Ausdruck verriet das Entsetzen der Erkenntnis, sein Leben nun für das seines Freundes gegeben zu haben. Castus war es, der zitterte. Iryan rührte sich nicht.
Und auch Dhansair rührte sich nicht. Sarins Traumbild hatte sich erfüllt, allerdings anders als sie es interpretiert hatte. Schnee färbte sich rot, doch nicht vom Blut ihres Verlobten. Seine Augen verloren jegliches Leben, aber nicht, weil er getötet worden war. Einzig seine Seele starb gerade und nahm alles mit, was die mystischen Nuancen seiner Augen hatte glitzern lassen.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Freitag 22. Oktober 2021, 13:30

Sie glaubten ihr und das bedingungslos.
Wie sehr ich sie dafür liebe!!!
Es kam nicht eine Spur von Zweifel auf, als Sarin ihre drei Liebhaber warnte. Castus nickte,
"Dann sollten wir schnell sein"
, entgegnete Dhansair und schob sich von Sarin herunter. Die Chance war verpasst, ihn auch einmal in ihrem Schoß aufzunehmen und selbst ihre Warnung hatte seine Bereitschaft kaum abschwellen lassen. Sie seufzte leise, so bittersüß war dieser Anblick seines noch immer vorhandenen Begehrens, dass sie einen ebenso bittersüßen Moment bereute etwas gesagt zu haben. Fast hätten ihre Finger nach ihm gegriffen und ihn zurück gezogen. Doch derweil langte Iryan um ihren mit Körperwärme und -säften eingekleideten Leib und hob sie hoch. Behutsam ließ er sie mit den Füßen auf die Felle hinab gleiten, behielt einen Arm aber um ihre Hüfte geschlungen, da Sarins Beine sich ihr noch verweigern wollten. Auch bei ihm zeigte sich nicht die geringste Spur an Zweifel für ihre Worte. Sie alle glaubten ihr. Sie alle waren alarmiert. Castus klaubte bereits seine Hose auf und schob einen Fuß durch das falsche Hosenbein, als Dhansair erneut sprach:
"Am besten kehren wir zunächst zum Lager zurück. Wir müssen alles zusammenpacken und uns vorbereiten, bevor -"
"Dafür ist es zu spät."

Sarin erzitterte beim Klang der verhassten Stimme, die den Altar ihrer Lust mit ihrem Klang entweihte. Die Schatten, die sie in ihrer Vision gesehen hatte, wuchsen heran. Sie verdeckten den Mondschein, schlossen Manthalas neugierigen Blick mit ihren gerüsteten Körpern aus, als sie die Höhle umzingelten. Ein tonloser Gedanke formte sich, nicht wie ein Vorwurf, mehr wie eine erstarrende Tatsache, die dem Bewusstsein Klarheit brachte und Sarins Gedanken reinigte:
Manthala, meine Göttin... deine Warnung ...sie kam zu spät.
, huschte es so durch Sarins Unterbewusstsein und verblasste im Anblick des schwarzen Metalls. Aus dieser Wand aus dunkelelfischen Kämpfern, welche die scharfen Klingen auf Castus, Dhansair, Iryan und Sarin richteten. Da schob sich der gewaltige Schatten und Quell der Worte nach vorn. Fürst Raikhyns Anblick erinnerte Sarin an ihren Traum, als er sich nackt und erregt über sie gebeugt hatte. Auch jetzt strahlte er dieselbe, düstere Macht aus wie damals im Traumspiel Manthalas. Sein Eindringen in die kleine Höhle kam eben jener Vergewaltigung gleich und erdrosselte den seligen Nachhall ihres gemeinsamen Gebets. Sein Grinsen verblieb nur kurz auf seinen Lippen, ehe seine Züge einen angewiderten, abfälligen Ausdruck annahmen. Nur Sarin zuliebe schien Raikhyn von Blutsdorn auf Celcianisch zu sprechen. Er wollte, dass sie es hörte:
"Mein Sohn, auch wenn ich es begrüße, dass du deine Braut endlich bestiegen hast ... und dass vor dem Eheritual ... kann ich unser Wiedersehen nicht mit Freude verbinden. Was hast du dir da ausgesucht? Eine Hure, die es nicht nur mit deinem Leibwächter treibt und die Beine für einen wildfremden Nicht-Dunkelelfen mit lysanthorischem Mal am Kopf breit macht, sondern..."
, seine Nasenflügel bebten vor Zorn,
"... ihr fickt diese Schlampe sogar zu dritt in alle Löcher!"
Eigentlich hätten die Worte Sarin treffen müssen, doch das taten sie nicht. Ehrlich und dabei vollkommen gleichgültig und sogar mit einer Spur Mitleid sah sie ihn an, denn er verkannte die Situation so vollkommen. Er wollte sie beleidigen, wie die bösen Zungen, die damals auch aus ihrer Cousine Lucil gesprochen hatten, als Serena Manthalieb mit ihren drei Verehrern den Ball verlassen hatte. Neid... es war Neid, was da aus ihm sprach.
Das alles geschah aus Liebe – etwas das du niemals verstehen wirst...
Aber es würde vergebens sein, diesem Mann das Konzept von Liebe zu erklären, weswegen Sarin auch schwieg. Genautogut hätte sie ihm auch so etwas wie
'Enttäuscht, weil du nicht derjenige warst, der das reine Feld betreten durfte?!'
entgegen schmettern können, aber das war nicht ihre Art. Es war Neid, der stets die dunklen Stimmen nährte. Still hielt sie sich an Ians Arm fest. Castus erhob sich derweil und plötzlich wurden die Handlungen etwas unübersichtilich für Sarin und beschläunigten sich. Obwohl er die Hose bislang nur an einem Bein trug, griff er nun vorerst zu seinem Bogen und dem Pfeilköcher. Dhansair aber machte gleichzeitig einen halben Schritt an dem Blauschopf vorbei, vielleicht um sein Handeln zu verstecken. Er öffnete den Mund. Das Wort
"Vater"
lag ihm bereits in schlichtender, wenngleich erboster Tonlage auf den Lippen, aber Iryan war schneller.
"Achtung!"
, rief er noch und ließ Sarin zeitgleich los, wobei sie wohl hinter ihn geschoben würde. Denn Iryan stürzte nach vorn. In jedem Moment war und blieb er der Leibwächter seines Herrn und Freundes. Sarin hatte sie alle gewarnt. Dhansair würde sterben, wenn sie nicht schnell wären. Sie hatte es gesehen. Sie hatte das Licht seiner Augen verlöschen sehen, als die Begeisterung des Lebens aus ihnen schwand. Nun erblickten Dhans Vater und seine Soldaten diesen Ausdruck, denn zusammen mit Iryans Ausruf hatte der Fürst einen Befehl abgegeben:
"Feuer!"
Alles geschah in einem einzigen Moment. Der Bolzen sirrte so schnell durch die Luft, dass man ihn in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Erschreckend und vernichtend hörte es sich an, wenn ein Fremdkörper in Fleisch eindrang, es unter seiner Wucht zerriss und Blut nach außen spritzen ließ. Es war ein Geräusch, dass Sarin niemals wieder vergessen würde. Schlimmer nur war noch das Geräusch eines erstickten Luftholens, welches sich in ein Röcheln verwandelte und kurzerhand das Krachen eines so großen, starken Leibes auf den Grund nach sich zog. Sarins Leib wurde dabei ein wenig zur Seite gestoßen.
NEIN!
"NEIN!"
Das war nicht Dhansair, der rief. Castus stürmte an dem Erbprinzen vorbei und auf den gefallenen Berg zu, der Iryan darstellte. Er rollte ihn unter einem Laut der Anstrengung auf den Rücken, nur um das kleine Loch bei seinen Rippen zu sehen, aus dem Blut hervor quoll wie zuvor seine Lustsäfte aus seiner Manneskraft. Iryan war erschlafft, rührte sich nicht. Er hatte keine Rüstung getragen, nichts, das ihn hätte schützen können. Nicht vor einem Armbrustbolzen. Seine Augen waren aufgerissen und leer. Sein Ausdruck verriet das Entsetzen der Erkenntnis, sein Leben nun für das seines Freundes gegeben zu haben.
NEIN!
Castus war es, der zitterte. Iryan rührte sich nicht.
NEIN!
Und auch Dhansair rührte sich nicht. Sarins Traumbild hatte sich erfüllt, allerdings anders als sie es interpretiert hatte. Schnee färbte sich rot, doch nicht vom Blut ihres Verlobten. Seine Augen verloren jegliches Leben, aber nicht, weil er getötet worden war. Die Begeisterung des Lebens schwand aus ihnen.
NEIN! ...Ich habe mich geirrt...
Einzig seine Seele starb gerade und nahm alles mit, was die mystischen Nuancen seiner Augen hatte glitzern lassen.
...und lag doch richtig.
Nicht sein Leben endete hier, wohl aber der Teil, den ihn lebendig gemacht hatte und Sarin verstand. Ihr Herz donnerte in ihrem Brustkorb gegen ihre Rippen, als wollte es sich hindurch kämpfen und zu Ian springen. Gleichermaßen bekam sie aber auch kaum Luft, denn der Schock über das Geschehen in den letzten zwei oder drei Sekunden hatte ihre Gliedmaßen gelähmt. Gleichermaßen rasten ihre Gedanken:
Der Vater schießt auf seinen Sohn, Ian geht dazwischen und wird getroffen...
Ob tödlich oder nicht, konnte sie nicht sagen, sie war keine Heilerin. Sie war nur eine Schneiderin, die nun auf ein Loch in ihrem Schicksalsgewebe hinunter starrte. Ein Loch, dass in ihr Leben gerissen worden war.
IAN...
, schrie sie innerlich, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Eher langsam drehte sich ihr Kopf dem Fürsten zu und ihr Herz zerriss die Szenerie in zwei Teile.
Ein Teil wollte der Wut nachgehen, dem Leid einen Weg bahnen, dass sie empfand und den damit verbundenen Hass in all seiner Macht an den Fürsten zurück geben. Sie sah sich mit wirbelnden kleinen Fäusten auf ihn zu stürmen und noch bevor sie ihn erreichte, wurde sie von weiteren Bolzen durchsiebt. Sie sah sich wirbelnd auf ihn zustürmen und verlacht auf seine buttrig weiche Brust einschlagen und dann von seinen Kriegern gepackt und weg geschleppt. Sie sah sich den Mund aufreißend, ihm ihren Hass in Worten entgegen schreiend und hörte sein Lachen, bevor sie dann alle im Bolzenhagel fielen. Sie sah auch Castus Bogen und verstand nicht warum er ihn hatte fallen lassen, um Ian zu halten, wo er doch schon die Waffe der Rache in den Händen hatte gehalten. Im gleichen Moment verstand sie es aber auch, da er wie sie war...
Er liebt ihn genauso... NEIN! ... nicht Ian... Wie soll er das überleben? Mall kann nicht... die Magie würde...
Ihr Knie wurden weich und sie sank neben Ian auf den Boden. Das Loch im Schicksalsgewebe seiner Haut war hässlich und …
...muss gestopft werden...
, war ein abstruser Gedanke. Der Armbrustbolzen steckte und hatte mit seiner metallenen Spitze zwei oder drei tiefe Schnitte seitlich in das Fleisch gerissen. Blut quoll daraus hervor. Der purpurne Lebenssaft verließ den geliebten Körper und Sarins Unterbewusstsein ging Stichmuster durch, die die Wunde schließen könnten, ihre Finger zuckten, doch sie hatte kein Handwerkszeug dabei. Wenn sie den Bolzen heraus zogen würde er noch schneller verbluten, dass war ihr sofort klar. Genauso klar war ihr auch, dass sie in der Situation vollkommen unterlegen waren. Krieger gegen Nackedeis, der größte Krieger bereits gefallen, das war wirklich nicht sehr gerecht, aber das war ja auch des Fürsten Plan gewesen, als sie sich angeschlichen hatten. Woher sonst wüsste er so genau, was sie hier im Schutz der Dunkelheit in de kleinen Höhle getan hatten. Er hatte zugesehen. Ein grenzenloses Gefühl der Ohnmacht drohte Sarin zu überwältigen und zu ersticken. Es mischte sich mit der Sorge und dem Leid das Ians Blut verursachte.
Ich kann nichts tun... Was kann ich tun?
Sie drückte ihre Hände um den Schaft den Bolzens, damit das Blut nicht entweichen konnte. Sie sah hilfesuchend in Castus Augen, sah zu Dhan, aber der war gestorben... seelisch.
Was???!!!
Sie sah wieder zu Cas und wusste nur, dass seine Magie Ian niemals weh getan hatte. WENN jemand etwas tun konnte um Ian vielleicht noch am Leben zu erhalten, dann vielleicht er? Er hatte Mall sicher oft genug bei ihrer Tätigkeit als Heiler zugesehen, also schob sie seine Hände an die Stelle wo ihre eben gelegen hatten. Aber was konnte Sarin tun? Das Ohnmachtsgefühl war übermächtig, also tat sie das einzige, was ihr einfiel. Sie drehte den Kopf zu Fürst Raikhyn von Blutsdorn und fragte mit lauter, wenn auch etwas schriller Stimme, da der Klos im Hals sie behinderte:
„WAS??!!“
Dann erhob sie sich langsam.
„WAS willst du?!“
Manthala war die Göttin des Handels und auch wenn Sarin und ihre Liebsten gerade in einer denkbar schlechten Verhandlungsposition waren, so konnte sie ihnen vielleicht so etwas Zeit verschaffen, oder zumindest den Fürsten so lange ablenken, bis ihr oder den Anderen etwas besseres einfiel. Nackt und mit blutigen Händen stand sie da und fragte noch einmal. Diesmal leiser und erster:
„Was wollt Ihr?“
Und besann sich damit sogar auf einen höflichen Ton, der dem Geschäftsgegner eine gewisse Achtung für seine Stellung in diesem Spiel übermittelte. Achtung, die sie nicht vor ihm hatte, das wäre übertrieben. Aber der Fürst hatte im Moment die besseren Karten, das musste sie eingestehen. Vielleicht ließ sich das aber ändern?
...
Vielleicht erwachte sein Sohn aus seiner Starre, wenn sie an ihm vorbei schritt und ihn sanft an der Hand berührte... und mit dem Blut seines Liebsten Teiwaz (hilft im Kampf) auf seine Handfläche malte. Vielleicht ging sie weiter auf den Fürsten zu, langsam, denn all ihre anderen Ideen hatte sie geschlussfolgert, würde in ihrem Tod oder schlimmerem enden. Also bewegte sie sich mit Bedacht und spielte auf Zeit. Zeit in der ihre Wut den Hass auf den Mann nähren konnte, der ihr Schicksal störte. Sarin nährte ihre eigene Dunkelheit und der Plan formte sich mehr in ihrem Unterbewusstsein, als dass sie wirklich darüber nachdachte. Es war mehr fühlen als denken, was da in ihr vor ging, denn alles was gut und richtig war, hatte der Mann vor ihr ins Gegenteil verkehrt. Alles war sie liebte, bedrohte er mit nur einem Wort von seinen Lippen. Er hatte den Befehl gegeben, der den Altar ihrer Liebe entweiht hatte. Oh ja, sie wollte sein Blut ebenso fließen sehen. Blut gegen Blut war ein guter Handel! Doch dafür musste sie ihn berühren...
Noch während sie in kleinen langsamen Schritten auf ihn zu ging, bildete sich etwas dunkles in ihrer verborgenen Seele. Ihre ihr ganz eigene, ihm verborgene Macht zu verwandeln, die Zeichen zu entarten, zu verkehren, zu spiegeln, verdrehen und verderben...
Was wenn ich die Wirkung umkehren könnte... Was wenn ich es zu ihm schaffe... meine im Blut seines Feindes getränkten Finger ihn erreichen...wenn Zeige- und Ringfinger auf seiner Haut zusammen wandern und das V vom Mittelfinger durchzogen wird und Algiz Verletzung, Magie und Gift ihm bringt... Wenn eine magische Verletzung ihn vergiftet... Wenn...
Sarins Herz polterte vor Wut und unterdrücktem Hass. Es war ein Zustand, den sie nicht kannte. Sie HASSTE! Noch nie hatte sie dieses Gefühl verspürt. Weder für ihre sie verachtende Familie, noch für sonst jemanden. Nur der Fürst hatte sich dieses Privileg verdient, von einer runenbegabten Priesterin der Manthala gehasst zu werden...
Aber wenn das zu viel ist... wenn ich keine Zeit habe... Was wenn Isa ihn stilllegen muss... Wenn Stillstand das einzige ist, was ich ihm geben will...vollkommenen Stillstand... für immer...Stille seines Mundes, der nur Hass ausspeit, Stille seiner Atmung, damit kein Wort seine Lippen verlässt, Stille - seines – Herzens!!!
Sarin verbarg nicht ihre Gefühle, sie nutzte sie um ihrem Feind zu zeigen, dass sie wütend war, als sie auf ihn zu ging. SIE, das kleine zarte Püppchen, ohne Waffen, nackt und schutzlos, lächerlich im Angesicht der Übermacht. Was er wollte, hatte sie gefragt und vielleicht verschaffte seine Antwort ihr so viel Zeit, dass sie zu ihm gelangen konnte. Vielleicht geschah auch alles ganz anders...
Das Schicksal nahm seinen Lauf.
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Erzähler » Dienstag 2. November 2021, 14:17

Glück galt als wertvolles Gut. Der Grund hierfür war seine rasche Vergänglichkeit. Nur die Wenigstens konnten von sich behaupten, dauerhaft Glück zu haben. Generell kannte man Glück jedoch ausschließlich als Moment, wenngleich es davon Anhäufungen gab, die es etwas in die Länge zogen. Schließlich aber musste auch Glück irgendwann ein Ende finden. Für die Gruppe um Sarin kam es zu früh und für einen der ihren endete nicht nur dieses Hochgefühl.
Sarin starrte von dem Schreckensbild, das Dhansairs leere Augen hergaben zu der anderen Szene, die sie doch lieber einfach ignoriert hätte, in der Hoffnung, alles entpuppte sich als wahrlich schlechter Scherz. Aber Realität scherzte nicht. Iryan lag leblos auf dem leicht verschneiten Steingrund des Unterschlupfes. Castus kniete vor ihm, halb über ihn gebeugt und mit bebenden Schultern, aber auch das konnte die kleine Blutlache nicht verbergen, die sich unter dem leblosen Hünen ausbreitete, die steinerne Grenze überschritt und den Schnee erreichte. Gefallene Unschuld der Natur färbte sich rot.
Die Nachtelfe, die alles bezeugen musste, schrie innerlich auf. Ihr Körper befand sich derweil noch in einer Schockstarre. Ebenso schien es Dhan zu ergehen, denn er brachte nicht einmal einen Laut heraus, geschweige denn konnte er sich Castus gleich zu seinem Leibwächter, seinem Freund - seinem Liebsten - stürzen. Das einzige, was sich bei dem Erbprinzen bewegte, war die Leere in seinen Augen. Sie schluckte sein Strahlen, sein Glitzern. Sie verschlang alles Lebendige darin und somit hatte sein eigener Vater, Fürst Raikhyn von Blutsdorn, mit einem Wort gleich zwei Leben auf dem Gewissen. Im Grunde waren es sogar vier, denn er hatte ihnen allen mit dem Tod Iryans einen Teil ihrer Selbst genommen.
Die Szenerie war erschreckend still. Vermutlich vergingen nicht einmal Sekunden, doch in Sarins Kopf arbeitete alles auf Hochtouren. Dort vergingen Stunden, in denen sie das Erlebte verarbeitete und mit der Erkenntnis verglich, die sie daraus zog. Iryan war nach vorn gesprungen, um seine Pflicht als Leibwächter wahrzunehmen. Sarin hatte sie alle gewarnt, weshalb der Dunkelelf sich vor Dhan hatte werfen wollen. Sarin zog daraus den Schluss, dass der Fürst noch skrupelloser war als zunächst angenommen, denn er hatte auf seinen eigenen Sohn schießen lassen.
Dass Sarins Kopf hierbei ein paar Dinge durcheinander brachte, konnte ihr niemand vorwerfen. In einem ruhigen udn deutlich weniger schockierenden Moment hätte sie ihre Gedanken wie sonst üblich zu Fäden ordnen könnten, ohne sie miteinander zu verheddern. Dann wäre ihr vielleicht aufgefallen, dass Iryan nur vor Dhansair hatte springen wollen, weil ihre Warnung sie alle wachgerüttelt hatte. Hätte er sich instinktiv ganz vor sie gestellt, wäre nämlich sein Herz durchbohrt worden. Die Bewegung seines Körpers hatte dafür gesorgt, dass der Bolzen zwischen zwei Rippenbögen gefahren war. Der Fürst hatte nicht auf seinen Sohn zielen lassen, sondern auf sie: Sarin. Er wollte das Leben seines Sohnes von dem der Hure trennen, als die er sie sah. Angesichts der furchtbaren Lage mochte diese Erkenntnis später oder gar nicht mehr zur Nachtelfe durchsickern, denn außer Gefahr befand sich keiner von ihnen, nur weil es Iryan erwischt hatte. Sein Tod rettete sie noch nicht und das machte es umso schrecklicher.
Sarin war innerlich zerrissen. Ihre Emotionen konnten sich nicht ganz für eine Richtung entscheiden. Wut, Trauer und Schock tanzten um ihres Seele, woben sie ein und doch war kein Faden stark genug, sie an sich zu binden. Was sollte sie jetzt tun? Warum war das überhaupt alles geschehen?! Ihre Knie gaben nach und sie sank neben Castus, der nicht von Iryan ablassen wollte. Um den Bolzen in dessen Brust herum hatte sich bereits ein breiter Rand aus Blut gebildet, war übergeschwappt und sickerte unablässig gen Boden. Die Nachtelfe schaute zu Castus, suchte Hilfe in seinen tiefen Universen seiner Augen, aber jene waren verklärt. Ein Schleier aus Tränen gab keinen Aufschluss darüber, welche Sterne in diesem tiefen Blau funkelten. Seine Lippen formten Worte, die keinen Laut erhielten. Die Stimme versagte ihm, doch niemand musste hören, um zu wissen, was ihn erschütterte. Er war so machtlos wie Sarin. Seine Gabe konnte in die Seelen anderer blicken, sie ergründen und vielleicht sogar beruhigen. Heilen. Aber um die Hülle zu retten, brauchte es andere. Ich kann nichts tun. Es wog mindestens genauso schwer wie der Tod ihres Freundes selbst. Hilflosigkeit. Machtlosigkeit. Vorwürfe, kein anderes Schicksal gewählt zu haben und keinen anderen Pfad im Leben gegangen zu sein, um diesen einen Schreckensmoment zu verhindern. Sie würden nun ewige Begleiter werden, ohne die Leere zu ersetzen, die Ians Verlust geschaffen hatte. Einen Verlust, den Fürst Raikhyn zu verantworten hatte. Nach wie vor kreiste Sarin eine Frage im Kopf umher: Was? Was hatte er getan und warum hatte er es getan? Was wollte dieser Mann von ihnen, dass er bereit war, dafür ein Leben zu nehmen?
Sie hielt es nicht mehr aus. Sie forderte eine Antwort und zwar jetzt, vom einzigen Monstrum hier, das ihr sie geben könnte. Sarins Körper agierte von allein. Angetrieben durch ihre verzweifelte Willenskraft stämmte er sich neben Castus wieder empor. Der Halbdämon schaute zu ihr auf, versuchte noch ihre Hand zu greifen, doch seine eigenen Glieder waren schwer und langsam. Er konnte nicht handeln, ehe Sarin den Platz an seiner Seite verlassen hatte. Auch Dhansair blieb reglos. Sarin tastete zwar danach, doch spürte nur dumpf die Berührung seiner Haut. Da war kein Griff seinerseits, kein Begleiten. Sie ging diesen Weg zum Fürsten nun allein und mit dem Vorboten ihrer Stimme, die fast schrill voran ritt, um alles niederzuwälzen. Oh, wenn sie es nur könnte!
"WAS?! WAS willst du?! Was wollt Ihr?"
Alle Aufmerksamkeit war nun auf den Fürsten gerichtet. Der Armbrustschütze lud bereits nach, doch nicht nur seine Fernwaffe zielte auf die Nachtelfe, welche die Distanz zwischen ihr und dem Fürsten immer weiter minimierte. Raikhyn sog die kalte Nachtluft durch die Nase ein. Das Geräusch schnitt durch Sarins Worte, zerriss ihre Ohren und weckte blanken Hass in ihrem Herzen. Dort malte sie sich bereits Szenarien aus, die ihr niemals zuvor in den Kopf gekommen wären. Sie war schon immer liebreizend, zurückhaltend und selbstlos gewesen. Sie nahm sich zurück, damit andere es gut hatten. Niemals, nicht einmal unter ihrem Fluch und den damit verbundenen Gehässigkeiten durch Lucil oder deren Freundinnen hatte Sarin etwas wie Hass empfunden. Das war nicht sie. Was Fürst von Blutsdorn in ihr geweckt hatte, war eine dunkle Seite, die sie selbst nicht kannte. Aber diese Dunkelheit legte sich soeben um ihr Herz, suchte sogar nach ihren magischen Fähigkeiten und wob ihr Gedanken in den Kopf, Runen zu verderben um sie zu einer bösartig pervertierten Variante zu formen, die alles vernichten könnten, was in ihr hatte diese Bestie entstehen lassen. Sie nährte das Biest, das sie zugleich doch nicht sein wollte oder gab sie sich ihm ganz freiwillig hin? Hass ... fraß ... und wuchs ...
Fürst Raikhyn konnte ihn sehen. Er blitzte ihm durch diese sonst so sanften Augen hindurch an. Er fütterte ihn mit seiner Ausdruckslosigkeit. Nicht einmal ein höhnisches Grinsen hatte er für Sarin übrig. Fast schon schlicht entgegnete er ihr noch auf halbem Weg: "Was wagst du es, Dirne, den Mund aufzumachen, wenn kein Mann ihn dir stopfen will?" Seine Stimme hätte mit Hass angefüllt sein müssen, so schneidend und kalt wie sie war. Doch dieser Mann besaß nur Verachtung für Sarin. Endlich zeigte er das Gesicht, das wohl auch sein Sohn immer hatte ertragen müssen. Die wahre Persönlichkeit des Dunkelelfen hatte er hinter einer Maske heuchlerischer Etikette verborgen. Wahrscheinlich war ihm nie etwas daran gelegen, dass Sarin seinen Sohn ehelichen sollte. Wahrscheinlich hatte er sie auch nie wirklich begehrt. Sie war in seinen Augen das, als das er sie die ganze Zeit bezeichnete. Eine Hure und Dirne, nicht mehr. Und hätte sie sich nach dem Eheritus und Dhansairs Aufbruch zur dunkelelfischen Armee in das Anwesen derer von Blutsdorn begeben, so hätte dieser Fürst sie vielleicht Nacht für Nacht zu sich ins Bett geholt, ohne auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden. Sie war nichts für ihn, nicht einmal ein Zeitvertreib. Nichts außer ein zarter Nutzkörper, in das er sein verdorbenes Fleisch tauchen konnte, weil keine andere vorhanden war. Und wer in den Augen des Fürsten so wenig Wert besaß, musste sterben.
Erneut öffnete er seinen Mund. Sarins Ohren zuckten. Sie nahm das seichte Knarren von Holz wahr, als Armbrüste gehoben wurden. Sie konnte das Rascheln von Leder und das sanfte Klirren von Metall hören, als sich die Arme der Schützen bewegten. Sie glaubte sogar, das Spannen der Armbrustsehnen wahrzunehmen, das Einatmen einiger, die sich für erneute Schüsse rüsteten. Sie hörte die Luft in der Kehle des Fürsten, als seine Stimmbänder zu virbrieren begannen. Dass eine andere Stimme die stille Anspannung durchschnitt, wirkte beinahe befremdlich.
"Hör auf. Du hast gewonnen, Vater."
Nichts geschah. Kein Todesbefehl wurde gesprochen. Kein Bolzen flog. Kein weiteres Leben wurde genommen. Stille herrschte und das mit einer Intensität, dass die weichen Schritte nackter Füße auf Gestein sich wie das unablässige Stampfen drachischer Pranken anhörte, als Dhansairs Körper an Sarin vorbei und vor sie glitt. Das nächste Ziel. Er fürchtete ihre Warnung nicht, ihre Vision. Oder er wünschte sie sich nun herbei, denn für ihn gab es nichts mehr, das ihn auf Celcia hielt. Sarin, die in Dhans Rücken stand und so diese großen, leeren Augen nicht mehr sehen konnte, wusste doch, dass alles Leben auch aus diesem Mann gewichen war. Fast alles. Er weckte einen letzten Funken für eine letzte Tat.
"Ich sehe die zweitälteste Tochter der Familie Faldorslieb in deinen Reihen." Seine Stimme klang tonlos. "Ich nehme sie hier und jetzt, um dir einen Erben zu zeugen. Oder ich kehre mit dir zurück nach Morgeria, nehme jede Frau, die du mir zuweist. Ich zeuge dir ein Dutzend Söhne und ziehe dann in den Krieg, um als ehrhafter Fürstensohn zu sterben und das Erbe weiterzugeben. Aber lass leben, was mir noch lieb und teuer ist. Vater..."
Erneut drängte sich Stille in den Vordergrund. Raikhyn behielt den Blick auf seinem Sohn. Endlich breitete sich ein Grinsen auf seinen Zügen aus, siegessicher und so widerlich, dass man es ihm am liebsten mit scharfen Krallen ausgekratzt hätte. Er nickte neben sich. Zwischen seinen Soldaten öffnete sich ein Spalt in der schwarz metallischen Mauer, damit Dhansair hindurch und aus Sarins Leben treten konnte. Die übrigen Krieger richteten nach wie vor ihre Waffen auf sie alle.
"Deiner Bitte wird stattgegeben", erwiderte der Fürst kühl. Sein Blick traf Sarin und doch schaute er durch sie hindurch. Sie war noch weniger wert. Zu wenig, als dass er sich an ihr die Hände weiter schmutzig machen würde. Er riskierte sogar Probleme mit dem Reich der Nachtelfen. Könnte hieraus ein neuer Krieg entstehen? Dem Fürsten schien es gleich zu sein. Er hatte gewonnen und das in zweierlei Hinsicht: Er war den Leibwächter los, an dem sein Sohn so hing und er würde bald auch ihn los sein, nachdem ein neuer Erbe auf dem Plan stünde. Er hatte erreicht was er wollte. So machte er sich bereit, tatsächlich abzurücken.
Jemand löste seinen Umhang von den schwarzen Schulterplatten und warf ihn Dhansair über. Man ließ ihm keine Zeit, sich anzukleiden. Die Truppe wollte mit ihrer Beute in Form des Erbprinzen fort. Zurück nach Morgeria. Der schwarze Umhang lag wie ein Totensaum über den Schultern des Prinzen. Er ließ den Kopf hängen, trottete zur Lücke in den dunkelelfischen Reihen hin.
"Geh nicht." Das war Castus. Er wandte sich von Iryans Leib ab, erhob sich und neigte den Kopf, als er neben Sarin trat. Von ihm ging eine andere Aura aus als sonst. Etwas brodelte in ihm, lauerte hindurchzubrechen. Es schien ihm die innere Ruhe zu geben, mit fester Stimme zu sprechen. "Bitte. Es muss einen anderen Weg geben." Nur Sarin hörte die gewisperten Worte, die er im Anschluss und mehr zu sich selbst sprach: "Ich will das nicht tun müssen."
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Sarin Kasani
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Re: Schneetreiben

Beitrag von Sarin Kasani » Montag 8. November 2021, 09:54

Dunkelheit legte sich um ihr Herz, suchte sogar nach magischen Fähigkeiten und wob Gedanken in Sarins Kopf, Runen zu verderben um sie zu einer bösartig pervertierten Variante zu formen, die alles vernichten könnten. Sie nährte das Biest. Hass fraß und wuchs und Fürst Raikhyn konnte ihn sehen. Er fütterte ihn mit seiner Ausdruckslosigkeit. Fast schon schlicht entgegnete er ihr noch auf halbem Weg:
"Was wagst du es, Dirne, den Mund aufzumachen, wenn kein Mann ihn dir stopfen will?"
Seine Worte berührten sie erstaunlicher weise nicht mal. Es war seltsam. Der Fürst und seine Meinung über sie war verblasst und in Sarins Wahrnehmung zu einem 'Ziel' geschrumpft, was einfach nur vernichtet werden musste. Wenn Sarin bewusst darüber nachdenken hätte können, so wäre sie vielleicht sogar erstaunt darüber, was Hass so alles bewirken konnte. Er machte sie wirklich stärker, denn er ließ Worte wie Nebel zerfasern und rückte die Welt zurecht. Er fokussierte ihre Wahrnehmung. Sarins Ohren zuckten. Sie nahm das seichte Knarren von Holz wahr, als Armbrüste gehoben wurden. Sie konnte das Rascheln von Leder und das sanfte Klirren von Metall hören. Sie hörte die Luft in der Kehle des Fürsten, als seine Stimmbänder zu vibrieren begannen. Dass sie hier womöglich gleich sterben könnte, darauf kam sie nicht mal. Eine andere Stimme durchschnitt die stille Anspannung und wirkte beinahe befremdlich:
"Hör auf. Du hast gewonnen, Vater."
Nichts geschah. Kein Todesbefehl wurde gesprochen. Kein Bolzen flog. Kein weiteres Leben wurde genommen. Stille herrschte und das mit einer Intensität, dass die weichen Schritte nackter Füße auf Gestein sich wie das unablässige Stampfen drachischer Pranken anhörte. Als Dhansairs Körper an Sarin vorbei schritt, vor sie glitt, da zerplatzte etwas in Sarin wie eine Seifenblase und ließ sie erneut erstarren. Dhan nahm ihr einfach die Wut zum Handeln, er stahl ihr einfach den Hass, der sie angetrieben hatte und ließ für einen Moment nackte Fassungslosigkeit zurück.
Was???
Sarin, die in Dhans Rücken stand und so diese großen, leeren Augen nicht mehr sehen konnte, wusste doch, dass alles Leben auch aus diesem Mann gewichen war. Wollte er sich dafür bestrafen, dass sein Freund für ihn gestorben war? Ians Fall, sein Tod hatte ihren Prinzen zerstört, denn ihr ging es ja genauso. Sie verstand ihn. Dhan ging es wie ihr. Die Gefühle von Verlust und Trauer, Hass und Wut gaben ihm für den Moment Kraft, etwas zu tun, was sonst nicht möglich gewesen wäre. Sie weckten einen letzten Funken für eine letzte Tat. Sie wusste, dass er nicht noch jemanden verlieren wollte, den er liebte. Er wollte sie und Castus retten. Er handelte aus Liebe, nicht aus Hass, wie sie es hatte tun wollen und diese unterbewusste Erkenntnis, zerstach die tiefschwarze Seifenblase in ihr wie eine scharfe Nadel. Sie drang ein und ließ sie innerhalb eines Herzschlages platzen. Ihr dunkler Prinz opferte gerade seinen letzten Funken Liebe, damit sie weiter leben konnten... und das tat er gründlich:
"Ich sehe die zweitälteste Tochter der Familie Faldorslieb in deinen Reihen."
Seine Stimme klang tonlos und erkaltet. Er hörte sich kaum noch wie der Dhansair an, den sie auf der Tanzfläche kennen gelernt hatte, mit dem sie umeinander gewirbelt war, dessen Träume von Freiheit sie eine Weile lang teilen durfte...
"Ich nehme sie hier und jetzt, um dir einen Erben zu zeugen. Oder ich kehre mit dir zurück nach Morgeria, nehme jede Frau, die du mir zuweist. Ich zeuge dir ein Dutzend Söhne und ziehe dann in den Krieg, um als ehrhafter Fürstensohn zu sterben und das Erbe weiterzugeben. Aber lass leben, was mir noch lieb und teuer ist. Vater..."
Sarin schluckte. Erneut drängte sich Stille in den Vordergrund. Raikhyn behielt den Blick auf seinem Sohn. Ein Grinsen breitete auf seinen Zügen aus, siegessicher und so widerlich, doch Sarin sah nur die nackten herab hängenden Schultern, die zuckenden Muskeln ihres Verlobten auf seinem Rücken, dort wo ihr Blick sich an ihn geheftet hatte, als könnte sie damit mit ihm gehen, ihn begleiten und ihm Kraft geben. Verschwunden war der Hass und zähes Leid, der wie lauwarmer Teer langsam durch ihre Adern rann, machte sich in ihr breit. Sarin bekam kaum Luft und atmete flach. Es war ein bisschen, als würde Dhan freiwillig sterben und sie den nächsten Mann in ihrem Leben verlieren. Zwischen seinen Soldaten öffnete sich ein Spalt in der schwarz metallischen Mauer, damit Dhansair hindurch und aus Sarins Leben treten konnte.
NEEEIIIINNNN!
Das Leid schwappte über ihr zusammen und begrub sie unter sich. Die übrigen Krieger richteten nach wie vor ihre Waffen auf sie alle. Ihre Knie zitterten.
"Deiner Bitte wird stattgegeben"
, erwiderte der Fürst kühl. Sein Blick traf Sarin. Dass er riskierte sogar Probleme mit dem Reich der Nachtelfen zu bekommen, da er gerade den selbst entworfenen Pakt brach, dass interessierte ihn nicht. Könnte hieraus ein neuer Krieg entstehen? Gewiss, aber dem Fürsten schien es gleich zu sein. Er hatte gewonnen und das in zweierlei Hinsicht: Er war den Leibwächter los, an dem sein Sohn so hing und er würde bald auch ihn los sein, nachdem ein neuer Erbe auf dem Plan stünde. Er hatte erreicht was er wollte. So machte er sich bereit, tatsächlich abzurücken und Dhan für immer aus ihrem Leben zu reißen. Wo die kleine Nachtelfe eben noch voller hass-motiviertem Tatendrang gewesen war, so ließ das Leid über Dhans Entscheidung sie am Boden kleben und ihm fassungslos hinterher starren. Jemand löste seinen Umhang von den schwarzen Schulterplatten und warf ihn Dhansair über. Es war nur eine Geste, aber es machte Sarin die Endgültigkeit des Geschehens klar. Sie hätte sich nackt und ohne viel Hoffnung auf Erfolg, nur bewaffnet mit ihrem Willen und einem Hauch Magie auf den Fürsten gestürzt, aber als Dhan ihr diese Möglichkeit aus Liebe nahm, da brach jeder Mut in ihr zusammen. Die Truppe wollte mit ihrer Beute in Form des Erbprinzen fort. Zurück nach Morgeria. Der schwarze Umhang lag wie ein Totensaum über den Schultern des Prinzen, verhüllte seine glänzende Haut, sie sie kurz zuvor noch hatte kosten dürfen. Sarins Körper hallte noch immer von den Wonnen nach, die ihr geschenkt worden waren, doch sie mischten sich und verblassten in dem Leid, dass sie mehr und mehr beherrschte. So wie der Mantel Dhan einhüllte, so war es ihr, als hätte man ihr alle Wärme vom Körper gerissen und die kalte Realität küsste mit scharfen Klingen ihre Haut. Dass es auch inzwischen die kalte Luft war, das merkte sie nicht einmal. Ihr Prinz, der seinen Liebsten verloren hatte, ließ den Kopf hängen, trottete zur Lücke in den dunkelelfischen Reihen hin.
"Geh nicht."
Das war Castus und seine Stimme war wie eine Hand, die Sarin davor rettete im Teer ihrer Trauer vollkommen zu versinken. Er wandte sich von Iryans Leib ab, erhob sich und neigte den Kopf, als er neben Sarin trat. Sie sah zu ihm auf und griff nach seiner Hand. Von ihm ging eine andere Aura aus als sonst, was sie kurz die Stirn runzeln ließ. Etwas brodelte in ihm, lauerte hindurch zu brechen. Sie spürte es einfach, so verbunden waren sie noch miteinander. Es schien ihm die innere Ruhe zu geben, mit fester Stimme zu sprechen.
"Bitte. Es muss einen anderen Weg geben."
Nur Sarin hörte die gewisperten Worte, die er im Anschluss und mehr zu sich selbst sprach:
"Ich will das nicht tun müssen."
Fragend sah sie ihn an und ein winziger Tropfen Hoffnung fiel auf das zähe dunkle Leid, blieb dort oben auf liegen wie ein funkelnder Diamant, ohne die Kraft den Teer fort zu spülen. Hin und her gerissen von ihrer Liebe zu Castus, der nagenden Trauer um Ian und dem Leid, was Dahn mit seiner Entscheidung ausgelöst hatte, wanderte ihr Blick unstet hin und her. Sie wusste einfach nicht mehr, was sie noch tun konnte. Sie hielt nur Castus Hand und die egoistische Hoffnung, dass wenigstens er ihr bleiben würde, schwappte zusammen mit anderen Gefühlen durch ihr aufgewühltes Herz. Still fragte sie sich auch, was geschehen würde, wenn Castus reine Seele genauso wie ihre Hass empfinden würde... Könnte Hass ihn verwandeln, so wie es bei ihr kurz geschehen war? Würde Hass sein Siegel brechen und ihn verderben? Und was dann? Würde er den verhassten Fürsten töten und dafür die Welt in Krieg und Verderben rennen lassen? Würde er seine Pläne und Zyranus opfern? Was wenn seine Reinheit gebraucht wurde um seinen Vater aufzuhalten? Was wenn...
Sarin kam hier gedanklich nicht weiter und es war auch nicht ihre Entscheidung, bzw. es lag nicht in ihrer Macht. Ian hatte sich entschieden für Dhan zu sterben, Dhan hatte sich entschieden für ihre Sicherheit zu gehen und Castus war dabei sich ebenfalls zu entscheiden... für was auch immer.
Was sollte sie also tun?
Wofür entschied sie sich?
„Dhan!!!...“
, rief sie ihm hinterher.
„Ich werde unsere Liebe ehren! Ich werde Ian für dich beerdigen und ...ich werde dich niemals vergessen!“
Ihre Finger krampften sich zitternd um die von Castus, als müsse sie sich festhalten, um nicht zusammen zu brechen.
„Ich liebe dich!“
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