Der Marktplatz

Dieses Dorf beweist, dass unterschiedliche Rassen auch friedlich miteinander leben und auskommen können. Menschen und Elfen haben sich zusammengetan und dieses Dorf geschaffen. Im Einklang und friedlicher Harmonie hilft man sich gegenseitig.
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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Montag 9. April 2007, 00:19

Das Aufschlagen des Ringes gab ein dumpfes Geräusch von sich. Kiray horchte ob sich hinter der Tür etwas rührte und tatsächlich hörte sie etwas. Schwere Schritte. Viel zu schwer, nicht diese feinen, grazilen ihrer Mutter. Nein es war ein schreckliches poltern eines schweren Körpers, dass sich der Tür näherte.

[ weiter in Das Haus der Sängerin Kiara]

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Gwen » Samstag 14. April 2007, 21:18

[weiter von Haus der Sängerin Kiara]

Ein fröhliches Lachen entglitt Gwens Lippen, als sie den Greis so aufgeregt winken sah. Sie tauschte ein heiteres Grinsen mit Flash aus, dann gingen beide beschwingten Schrittes zu Jordgeman.

Bei ihm angekommen, neigten beide kurz respektvoll den Kopf. "Sei mir gegrüßt, Ältester." Dann erst sah sie ihn mit vor Lachen funkelnden Augen an. "Mich dünkt, du willst uns sprechen ?" Ohne es zu merken, legte Gwen eine Hand an die Rinde des Baumes, strich selbstvergessen sanft darüber.

Während dessen nahm der Wind zu, tanzte munter durch die Krone des mächtigen Baumes und über den Marktplatz, spielte mit Gwens Haaren und Flashs Fell. Beide neigten sich unbewusst seinen Liebkosungen entgegen.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Samstag 14. April 2007, 21:55

Jordgeman lachte noch immer und war schon völlig aus der Puste als Gwen bei ihm ankam. „Ihr habt es gesehen nicht wahr? Eure Reise wird nach Osten gehen! OSTEN! Ist das nicht wunderbar? Vielleicht führ euch der Wind nach Zyranus oder gar in die Hauptstadt oder nach Dessaria! Oh ich bin ja sooo aufgeregt sag ich euch!“ Er zog hastig an seiner Pfeife und grinste dabei breit. „Ich hab noch etwas für euch mitgebracht!“ Er begann in seiner Tasche zu kramen dabei zog er ein kleines Amulett hervor, welches einen Rubin in einer kunstvoll gearbeiteten Fassung trug. Er reichte es Gwen. „Dieses Amulett habe ich auf meinen Abenteuern von einer mächtigen Lichtmagierin bekommen, es wird euch Licht spenden in der Dunkelheit und Schutz bieten bei Gefahr. Ich brauche es nicht mehr und möchte es euch gerne zum Geschenk machen!“
Dabei lächelte er sie wieder fröhlich an und sprang ihr schliesslich um den Hals er drückte sie fest an sich. „Viel Glück auf euren Reisen Gwen! Gebt auf euch acht!“ Er liess von ihr ab und kniete sich umständlich zu Flash hin und – ja er drückte auch Flash und rubbelte mit seiner Faust lächelnd auf ihrem Kopf herum. „Und dir auch eine gute Reise!“ Meinte er munter.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Gwen » Sonntag 15. April 2007, 01:05

Gwen musste breit grinsen, als sie die Aufregung Jordgemans verfolgte. "Ich mache mir selten Gedanken über die Himmelsrichtung, ich folge einfach." Sie folgte kurz einer Windböe mit den Augen. "Aber Ihr habt Recht, er weht gen Osten." Gwen runzelte jedoch eher die Stirn, als das sie die Begeisterung des Greises teilen würde.

Da hielt er ihr ein wunderschönes Amulett hin. "Oh..." Bewundernd nahm Gwen es vorsichtig, untersuchte es sacht mit Blick und Finger. Ein Gefühl der Wärme strahlte von ihm aus, ließ ihren tastenden Finger leicht kribbeln. Als Jordgeman es ihr zum Geschenk machen wollte, fuhr Gwens Kopf hoch. Erst schien es, als wolle sie protestieren, doch dann schloß sie ihren Mund wieder, strich erneut über es. Ein zartes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. "Danke. Ich werde es stehts in Ehren halten." Sie hatte es sich gerade umgelegt, als Jordgeman ihr um den Hals fiel. Mit Tränen in den Augen erwiderte sie seine Umarmung fest.

Flash hatte die beiden unsicher beobachtet, einerseits amüsierte ihr Verhalten sie, andererseits zeugte es von Trennung. Als der Greis sie herzte und rubbelte, schmiegte sie sich an ihn und gab ihm einen feuchten Stubs mit ihrer Nase.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 15. April 2007, 15:05

„Davon bin ich überzeugt, dass ihr das tun werdet liebe Gwen!“ Meinte er zu ihren Worten.
Jordgeman lachte als er von Flash angestupst wurde und tippte ihr mit seinem Finger auf die Schnauze. Er richtete sich langsam wieder auf. Auch er hatte Tränen in den Augen.

„Ich wünsche euch alles Gute auf eurer Reise Gwen. Eine Bitte habe ich aber noch… falls ihr einmal nach Andunie reist, stattet bitte der Wasserakademie einen Besuch ab und fragt dort nach einem gewissen Johannes. Das ist mein Sohn, sagt ihm, dass ich ihn vermisse und dass es mir gut geht. Würdet ihr mir diesen Gefallen tun?“


[weiter in Wald Sarius auf dem Weg nach Osten – Thread kannst du gerne eröffnen]

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Gwen » Sonntag 15. April 2007, 15:25

Unter mühsam zurückgehaltenen Tränen, aber lächelnd nickte Gwen. "Das werde ich. Und habt Dank für alles." Ihr Blick glitt noch einmal in die mächtige Krone des Baumes, folgte dem Wind in ihr. Sacht zeichnete sie mit dem Finger ein Knotenmuster auf die Rinde. Kurz leuchtete das Zeichen auf, dann verschwand es wieder.

Gwen holte noch einmal tief Luft, rückte die beiden Beutel zurecht und lächelte dann leicht schief Jordgeman an. "Lebt wohl bis der Wind uns wieder zusammen führt." Bevor sich der Abschied noch länger ziehen konnte, drehte Gewen sich um und folgte der bereits in fröhlichen Sprüngen den Wind jagenden Flash.

[weiter in Reise gen Osten]

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Samstag 25. August 2007, 00:31

Mit mehr oder minder ungutem Gefühl schritten Amras, Shadgan in seiner Wolfsgestallt und der braune Hengst Fedraca, welche von dem jungen Mann am Zügel geführt wurde, durch die Menge der Menschen, die sich hier auf dem Marktplatz befanden. Die Blicke vieler ruhten auf ihnen, denn zwar hatten die meisten Bewohner von dem Schicksal der Familie Calmcacil gehört, aber alle Informationen beruhten auf irgendwelchen Gerüchten. Keiner schien genau zu wissen was geschehen war, aber das Wichtigste war dennoch auf irgendeinem Weg hindurch gesickert.
Es war nicht angenehm, all diese Augenpaare auf sich ruhen zu haben. Amras schien zu versuchen sie zu ignorieren, aber dennoch musste er sich schwer beherrschen, um den gaffenden und glotzenden Bewohnern seine Meinung ins Gesicht zu sagen. Shadgan versuchte auf seine eigene Weise mit der ganzen Situation umzugehen. Sein Nackenhaar stellte er auf, zeigte seinem Bruder damit seine Anspannung. Sie wollten nur noch schnell ein paar Besorgungen machen, vor allem aber eine Karte kaufen, damit sie ihr Ziel – die Magierstadt Zyranus – so schnell möglich und ohne große Umwege erreichten.
Der junge Schwertkämpfer lenkte seine Schritte schnell auf eine Stadtkette zu. Dort angekommen fand er zügig was er suchte. Der Tresen, vor dem er nun stand, war beladen mit vielen Büchern. Einige sahen wahrlich alt und oft benutzt aus. Andere wiederum wirkten zwar Antik, aber waren dort doch kaum irgendwelche Gebrauchsspuren zu erkennen. Es gab auch Bände, die neu geschrieben aussahen, dazu zählten unter anderem auch die Schrift <i>Abenteuer auf dem Mondmeer</i>. Aber nicht nur Bücher waren hier vorhanden, auch gab es einen Bereich wo nur aufgerollte Pergamentrollen stapelten. Die meisten hatten ein Band, welches sie in dieser Form hielten, aber auch ein paar einzelne, so konnte Amras erkennen, waren mit einem Siegel aus Kerzenwachs verschlossen.
Dann wurde er von einem Stupsen seines Bruders aus seiner Schwärmerei für diese Werke gerissen. Er erinnerte sich warum sie hier waren und so suchte er etwas betrübt den Kontakt mit dem Verkäufer. Dieser befand sich hinter dem Tresen, offenbar hatte er es sich auf einem Stuhl gemütlich gemacht und schwelgte in einem seiner Bücher. Einzig die spitzen Ohren und einen Teil des grauen Haares konnte er erkennen. Der Rest war von dem dicken Einband des großen Wälzers, welches der Elf las, verdeckt. Amras räusperte sich und sprach den Verkäufer an. Sogleich ließ der Verkäufer von seinem Buch ab und blickte zu dem jungen Mann auf. Mit einer erstaunlich langsamen und gemütlichen Bewegung schlug der Elf das Werk zu und legte es gemächlich neben sich auf ein kleines Podest.
„Seid gegrüßt!“, sagte er mit ruhiger Stimme. Dann stand er auf und fasste sich mit seiner rechten Hand an sein bartloses Kinn. „In der Tat besitze ich das Gewünschte, wertes Mitglied der Calmcacil Familie. Eine Karte des westlichen Celcias. Bitte einen Augenblick Geduld.“
Schon machte sich der alte Elf daran den Stapel mit den Schriftrollen zu durchsuchen. Die Pergamente hatten zwar keine Beschriftung, aber der Verkäufer schien doch gleich zu wissen was er jeweils in der Hand hatte. Einige legte er bei Seite, andere wiederum klemmte er sich unter den Arm. Dann endlich gab er ein triumphierendes Geräusch von sich. Er hielt in seiner Hand eine Pergamentrolle, welche mit einem roten Band verschlossen war. Sie sah schon etwas älter aus, hatte ein paar Knicke, die aber so gut es ging versucht wurden zu korrigieren, und auch die goldgelbe Farbe zeigte von dem alter des Stückes. Der Elf schob das Band beiseite und öffnete gekonnt die Karte. Er breitete sie vor Amras und über den Büchern aus.
„Hier. Dies ist die Karte des westlichen Celcias. Sie mag zwar nicht die aktuellste Version sein, aber vielleicht reicht sie ja für Eure Zwecke.“
Tatsächlich war die Karte nicht ganz auf dem neusten Stand, denn zum Beispiel fehlte einer der beiden Brücken, welche über die große Schlucht führte und auch fehlten die Ruinen Sintos darauf. Jedoch waren die wichtigsten Punkte, wie Dessaria, das Kloster, das Grasland, die Stadt Santros, die Schlucht, der Wald Arus, der Fluss Tangros, das Schattengebirge und das westliche Drachengebirge und ja sogar das Seenland im Wald Saruis darauf vermerkt. Auf der unteren rechten Ecke war ein kleiner Zettel angebracht auf dem 12 Goldmünzen stand.
„Nun, ist es das was Ihr benötigt?“, fragte der alte Elf mit ruhiger und sanfter Stimme, den Blick zunächst noch auf der Karte geheftet, dann aber auf den jungen Schwertkämpfer gerichtet.
Zuletzt geändert von Erzähler am Sonntag 26. August 2007, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 16. September 2007, 10:55

Die kleinlaute Begrüßung von Amras, während der Händler noch am suchen nach der richtigen Schriftrolle war, hatte er durchaus vernommen, reagierte aber nicht weiter darauf. Ihm war sehrwohl bewusst, dass der junge Mensch in seiner Eile und Ungeduld diesen Akt der Höflichkeit einfach vergessen hatte und da der Elf zumindest wusste zu welcher Familie Amras gehörte, beließ er es dabei – auch wenn er bei anderen Kunden dies wohl nicht getan hätte.

Nachdem der Händler Amras nun die gefundene Schriftrolle zeigte, wanderte sein Blick auf den hinter dem Jungen wartenden großen dunklen Wolf. Dieser schien zu zittern und wirkte eher wie ein klappriger, alter Hund, al wie ein Furcht einflößendes, wildes Biest. Der ganze Körper vibrierte und die Zunge hing ihm während des Hechelns weit aus dem Maul. Ja, auch er, wie wohl so ziemlich jeder Einwohner des Dorfes, hatte von dem Schicksal der Familie gehört, aber sein Anstand gebot ihm darüber kein Wort zu verlieren und so stand er einfach nur hinter seinem Tresen da und wartete auf eine Reaktion des jungen Mannes bezüglich der Karte.

„Es freut mich zu hören, dass die Karte Euren Ansprüchen genügt. Sie ist zwar schon etwas älter, was deutlich an den vielen Knicken und Flecken auf dem Pergament zu erkennen ist, und ein paar Details, welche in den letzten Jahrzehnten erschaffen wurden, fehlen, aber doch zeigt sie die wichtigsten Punkte des westlichen Celcia.“, meinte der Elf freundlich. Er wollte seinen Kunden keine negativen Dinge bezüglich seiner Ware vorenthalten, darum erwähnte er dies. Aber Amras schien das nicht weiter zu stören, denn schon zeigte er auf die Große Schlucht und fragte nach einer Überquerungsmöglichkeit, denn einzig die zerstörte Brücke war dort eingezeichnet.

<b>Cleverer Junge.</b>

„Ich kann verstehen, dass Ihr nicht unbedingt den Fluss Ilfar durchschwimmen wollt. Ich habe Informationen, dass es noch eine weitere Brücke geben soll, die intakt ist. Sie soll etwas weiter nördlich über die Große Schlucht führen. Einen Augenblick bitte, ich zeichne sie Euch schnell ein.“

Schon hatte der Elf einen Kohlestift parat und führte seine Hand an die Stelle, wo Amras hingedeutet hatte. Dann führte es sie weiter nach Norden und hielt nach zirka zweieinhalb Zentimetern wieder inne. Dort setzte er seinen Stift an und zog zunächst zwei Striche über die Große Schlucht. Diese verband er dann mit kleineren Zwischenstrichen und fügte sogar noch auf jeder Seite zwei Wachtürme hinzu, die wie kleine Häuser aussahen. Schließlich nahm er seine Hand, mit dem Kohlestift wieder von der Karte herunter und hob seinen Blick zu dem jungen Mann.

„Nach meiner Kenntnis müsste sie sich etwa hier befinden. Um sie zu erreichen müsstet Ihr zunächst durch das Seenland zum Grasland marschieren. Von dort dürfte es dann kein Problem sein, die Schlucht zu erreichen. Wenn ich Euch noch einen Rat geben darf. Sucht sobald ihr die Graslandschaft erreicht habt zuerst nach der Schlucht und haltet Euch dann nördlich an ihr entlang. Dann dürftet Ihr die intakte Brücke nicht verfehlen dürfen.“

Dann schwieg der Händler und griff nach der Karte. Er entfernte das Preisschild, wobei er mit seinen Fingernägeln daran solange herum fummelte, bis er es ohne Schaden an der Karte zu verursachen entfernen konnte. Danach rollte er sie zusammen und fügte das rote Band wieder darum, sodass sie nicht mehr aufgehen konnte und von ihm gehalten wurde. Er streckte seinen Arm aus und überreichte Amras das Pergament mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht.

„Nun, ich denke 10 Goldmünzen dürften ein gerechter Preis für die Karte sein.“

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 14. Oktober 2007, 23:41

[Sorry Amras, es geht zunächst weiter in <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=110473637735" target="_blank">Ankunft im Dorf der Waldmenschen</a>]

OT: Verzeih mir die lange Postdauer!! Befand mich mehr oder minder in einem Schreibtief <img src="http://ferskywalker.fotopages.com/image ... es/shy.gif">
Zuletzt geändert von Erzähler am Sonntag 14. Oktober 2007, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Montag 10. November 2008, 07:06

[Yvanna kommt von: Das Haus der Familie Lanthir]


Es mochte seltsam auf die junge Haldelfe wirken, wie ihre Mutter sie auf die Suche nach ihrem Vater geschickt hatte. Jedoch galt es nun auf schnellstem Wege eben diesen zu finden, da er scheinbar wusste was hier los war und warum man die Zwillingsschwester von Yvanna entführt hatte.
Warum ihre Mutter nicht selbst nach ihm schaute war auch recht einfach zu erklären. Sie meinte sie etwas zu erledigen und dies stimmte sogar, nur würde die Druidin in Ausbildung später erfahren worum es sich dabei handelte.

So machte sie sich auf den Weg ins Dorf.
Sie stieg die Strickleiter hinab und half ihrer Wölfin mit dem Lastenaufzug ebenfalls hinab. Auf den Boden angekommen wusste sie nicht recht wo sich suchen sollte, also wandte sie sich zunächst in irgendeine Richtung.
Das Wohnviertel war fast wie ausgestorben. Kaum ein Bewohner des Dorfes befand sich hier und etwas weiter östlich drangen Reste von Qualm in die Höhe. Dort musste ein Feuer gebrannt haben. Ob nun ein Lagerfeuer oder etwas anderes konnte man aus dieser Entfernung nicht sagen.
Die Menschen und Elfen, welchen sie begegnete waren eher still und hatten ernste Gesichter. Dies war auch nichts ungewöhnliches, aber doch herrschte eine bedrückende Stille. War etwas geschehen im Dorf?

Schließlich erreichte sie den Marktplatz und auch hier war bei weitem nicht so viel los, wie es sonst der Fall war. Zwar befanden sich weiterhin die Stände der Händler dort und auch einige an Käufer gingen ihren Einkäufen nach, doch fehlten die begeisterten Rufe der Anbieter, um ihre Waren anzupreisen.
Hier und dort konnte man sehen und hören, wie sich einer der Händler mit seinem Kunden unterhielt und auch wie sich ein paar der Dorfbewohner untereinander die neusten Neuigkeiten austauschten.
Hier also sollte ihre Suche nach ihrem Vater beginnen. Sollte er wirklich etwas zu erledigen haben, dann wäre dies sicher der richte Ort um nachzuschauen.

Und tatsächlich, es dauerte gar nicht besonders lange, da begann Isilya etwas zu wittern. Sie schnüffelte mit ihre Schnauze am Boden und folgte der Spur langsam. Sie führte ihre Freundin direkt zu den Ständen, an ein paar Obsthändlern vorüber, auch an einem Stoffhändler gingen sie vorbei, bis sie schließlich an einem bestimmten Stand stehen blieb.
<i>Hier. Hier führt die Spur hin.</i>, knurrte die Wölfin ihrer Freundin zu, während sie stehen blieb und weiter den Stand beschnüffelte.

Sie befanden sich an einem Edelstein-, Schmuck- und diversen Luxusgüterstand. Hier waren schön verzierte Smaragde, Saphier, Topase, Zirkonen und Onyxe ausgestellt. Auch gab es schöne Perlenketten, welche in diversen Farben und Formen auf der Auslage lagen. Verschiedenartige Ringe, Diademe und Broschen gab es ebenfalls.
Die Händlerin, welche hinter ihrem Tresen stand, lächelte freundlich, als die junge Halbelfe in ihre Richtung kam.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Yvanna Lanthir » Donnerstag 13. November 2008, 21:57

Die bernsteinfarbenharrige Halbelfe kam vom Wohnviertel des Dorfes zum Marktplatz.
Es war ungewöhnlich leer. Ob wohl auch noch andere überfallen wurden? An Marktständen schien es ruhig zu sein. Isilya knurrte. Yvanna verstand es, da sie der Sprache der Wölfe mächtig war. Sie hatte eine Spur von ihrem Vater gewittert. Die Spur führte sie zu einem Stand mit Edelsteinen und anderen Schmuckstücken und Luxusgütern. Die junge Halbelfe bewunderte die Steine.

"Die sind wunderschön, und so sauber geschliffen."

Yvanna war so fasziniert, dass sie fast vergaß, weshalb sie eigentlich hier war. Sie hatte keine Zeit für ein nettes Gespräch mit der Verkäuferin. Die Verkäuferin wirkte sehr nett und sie lächelte freundlich die ganze Zeit über.

"Ähm nun ja, ich werde wohl leider nichts kaufen, da ich mir es auch nicht leisten kann. Aber haben Sie vielleicht einen Mann gesehen. Er müsste seine Jagdausrüstung bei sich tragen. Un er ist recht hoch gewachsen mit wuschigen Haaren und braunen Augen. Er trug auf jeden Fall einen Bogen bei sich. Können Sie mir bitte helfen?"

Yvanna schilderte sehr deutlich, wie ihr Vater aussah. Und die Händlerin schien darüber nachzugrübeln ob sie jemanden heute hier gesehen habe. Sie sagt, dass sie etwas Zeit benötige, also schaute sich Yvanna zusammen mit ihrer Wölfin zusammen weiter auf dem Markt um. Dort gab es auch einen Stand mit Kräutern und Heilmitteln. Yvanna interessierte sich sehr für das Druidenleben und natürlich auch für deren Fähigkeiten. Schließlich konnte nicht jeder so etwas. Yvanna schlenderte von Stand zu Stand und sah sich verträumt um, als sie wieder bei dem Schmuckstand ankam, wandte sie sich der Händlerin zu.

"Und, haben Sie sich erinnern können. Oder haben Sie jemanden gesehen, der auf die Beschreibung passt?"

In Yvanna's Stimme lag Verzweiflung und ein Flehen. Ihr kamen schon fast die Tränen. Doch sie wartete geduldig ab. Bis die Frau Anstalten machte, ihr etwas zu erzählen.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von fremde Frau » Montag 17. November 2008, 07:20

Die ausgestellten Waren begutachtend kam Yvanna dem Stand näher, an welchem ihre Freundin Isilya die Witterung ihres Vaters aufgenommen hatte. Die Verkäuferin stand mit einem freundlichen Lächeln hinter ihrem Tresen und lies die junge Halbelfe erst einmal ihre Ausstellungsstücke begutachten. Vielleicht hoffte sie ja, dass sie etwas verkaufen würde.

<i>“Die sind wunderschön und so sauber geschliffen.“</i>, meinte die Druidin in Ausbildung während sie über die vielen Schmuckstücke schaute.

Und schon schien sich eine Hoffnung in der Verkäuferin zu regen. Ihre menschlichen Züge zeigten deutlich ihre Freude über das Gesagte, denn bei der Frau handelte es sich nicht um eine Elfe.
„Ja da muss ich Euch recht geben. Diese Steine sind ganz besonders schön und gar nicht so teuer.“, fügte sie gleich an, aber Yvanna schien sie nicht zu hören.

Diese wandte sie fast augenblicklich von den Waren ab, denn beinnahe hätte sie vergessen, warum sie überhaupt hier war. Sie musste ihre Vater finden, damit sie ihn zu ihrer Mutter bringen konnte. Das ganze Drama, welches sich ereignet hatte, musste ja irgendwie aufzuklären sein und ihr Vater konnte sicherlich dabei helfen.
Also erklärte sie der Verkäuferin ihr Anliegen und beschrieb ihren Vater deutlich. Was er gerne anzog, welche Waffen er vermutlich dabei hatte, seine Haar und Augenfarbe und auch seine Größe. Dabei wurde die Stimme immer aufgelöster und schließlich, gerade als die Frau ansetzte etwas zu sagen, räumte die junge Halbelfe ihr etwas Zeit zum überlegen ein und meinte sie würde gleich wieder kommen.
Sie wandte sich vom Stand ab und schritt eine große und langsame Runde über den Marktplatz, wobei sie sich die übrigen Händler und deren Ware anschaute. Dann jedoch kam sie wieder zu der Frau zurück.

<i>“Und haben Sie sich erinnern können. Oder haben Sie jemanden gesehen, der auf die Beschreibung passt?“</i>, fragte Yvanna und in ihrer Stimme lang eine Verzweiflung und ein Flehen, wie man es nur selten hörte.

Die Frau hatte ihr Lächeln abgelegt und schien nun einen äußerst ernsten Gesichtsausdruck zu haben. Sie beugte sich über ihren Tresen, sodass die Schmuckstücke sich unter ihr befanden und begann mit leiser, aber nicht flüsternder Stimme zu sprechen.

„In der Tat, junge Dame. Solch einen Mann habe ich heute des Öffteren gesehen.“, begann sie, hielt kurz inne und fuhr dann aber wieder fort. „Er war heute lange auf dem Marktplatz und sprach mit einigen Leuten. Er passt gut zu Euren Beschreibungen und ich denke es wird der von Euch gesuchte Mann sein. Vor gar nicht allzu langer Zeit hat er den Platz verlassen und ist Richtung des Schreiners Maxim verschwunden. Ihr kennt den Schreiner?“

Mit dieser Frage endete die Erklärung der Verkäuferin und diese schaute nun die junge Frau vor ihr an. Sie hoffte ihr geholfen zu haben, denn Yvanna wirkte wirklich als würde sie dringend Unterstützung bei der Suche nach ihrem Vater zu benötigen.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Yvanna Lanthir » Montag 24. November 2008, 22:09

Die Frau hinter dem Stand war sehr freundlich und konnte der Halbelfe mit den bernsteinfarbenen Haaren Auskunft geben. Sie habe ihren Vater wohl gesehen. Also zumindest hatte sie den Mann gesehen, der auf Yvanna's Beschreibung passte. Sier erzählte ihr was er so den ganzen Tag hier getrieben hatte, dass er hier ein paar mal auf dem Markt war. Und dann war er verschwunden. Die Frau bedeutete die Richtung, in die er gegangen war, mit der linken Hand. Und sagte dazu noch, er sei in Richtung des Schreiners Maxim gegeangen. Schließlich fragte die Schmuckverkäuferin noch, ob Yvanna den Schreiner kenne. Die junge Halbelfe schüttelte ungläubig den Kopf.

"Nein, den Namen habe ich nocht nie gehört. Ist das denn der Schreiner hier aus dem Dorf?"

Sie wusste mit dem Namen nichts anzufangen. Aber was wollte ihr Vater denn bei einem Schreiner? Bogen stellte dieser ja wohl nicht her. Hmm...
Yvanna grübelte nach, doch fand keine Antwort. Sie hätte beinahe vergessen sich zu bedanken. Doch sie tat es schließlich noch. Die Halbelfe war gut erzogen, das konnte man sehen.

"Dankeschön, für die hilfreichen Auskünfte und einen schönen Tag noch."

Yvanna ging in die Richtung, die ihr die Verkäuferin gezeigt hatte. Der Weg führte weg vom Marktplatz. Es wurde sogleich stiller. Hier gab es wieder ein paar Wohnhäuser in den Bäumen. Über ihrem Kopf hingen die fürdas Dorf typischen Brücken und unten in der Nähe der Stämme waren kleine urige Werkstätten. Die Halbelfe hielt Ausschau nach der Werkstatt des Schreiners Maxim. Sie blieb stehen und drehte sich einmal um die eigene Achse. Dann bemerkte sie eine Werkstatt, die der eines Schreiners ähneln könnte. Das musste es sein. Yvanna ging energisch darauf zu und schaute, ob jemand anwesend war. Schließlich leutete sie und wartete auf eine Reaktion.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von fremde Frau » Freitag 28. November 2008, 07:30

Yvanna verneinte die Frage der Verkäuferin ob sie denn den Schreiner kennen würde und stellte ihrerseits dann die Frage ob es der Schreiner aus dem Dorf sei.
Die Frau hinter dem Stand lächelte sie freundlich an, denn eigentlich war Maxim doch recht bekannt. Er war der einzige hier im Dorf, der richtig wusste wie man mit Holz umzugehen hatte. Er hatte bereits viele der Einwohner mit Möbeln versorgt und vielleicht befand sich ja sogar das ein oder andere Stück seiner Handwerkskunst im Haus der Familie Lanthir.
Schließlich nickte die Verkäuferin und erhob noch einmal ihre Stimme.

„Jawohl, Maxim ist der Dorfschreiner. Aber man muss ja nicht sämtliche Leute kennen, welche hier ein Geschäft oder einen Laden haben. Es ist schon in Ordnung.“

Daraufhin wandte sich Yvanna von der Frau ab und wollte gerade schon in jene Richtung gehen, in welche die Händlerin gezeigt hatte, als ihr wieder ihre gute Erziehung einfiel und sie sich noch mit einem <i>“Dankeschön, für die hilfreichen Auskünfte und einen schönen Tag noch.“</i> höflich von der Frau verabschiedete.
Diese lächelte entzückt, über die guten Manieren der jungen Druidin, und rief ihr noch das folgende nach:
„Nichts zu danken! Immer wieder gerne!“
Dann wandte sie sich wieder ihren Geschäften und ihrer ausgestellten Ware zu.

Yvanna marschierte nun in die Richtung, wo vermutlich die Werkstatt des Schreiners lag und lies somit den Marktplatz hinter sich. Sie kam in einen Bereich des Dorfes, der dem Wohnviertel recht ähnlich war, nur befanden sich hier außer den in den Baumkronen platzierten Wohnhäusern unten auf der Erde diverse Werkstätten und so schien es nicht ganz so einfach zu werden die gewünschte Person ausfindig zu machen.
Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse und fixierte schließlich eine Produktionsstätte, welche eines Schreiner würdig war und so ging sie dort hinüber und läutete an einer kleinen Glocke, die rechts neben der verschlossenen Tür hing. Was würde wohl geschehen und wer würde wohl öffnen?

Eine ganze Weile geschah nichts und vielleicht wollte Yvanna gerade wieder gehen, als die Klinge der Tür heruntergedrückt wurde und diese sich öffnete.
Ein ziemlich großer Mann stand im Eingang, er musste mindestens 1,90 cm groß sein, sein Gesicht hatte eine kantige Form und sein Körper war von Muskeln gestählt. Es handelte sich dabei um einen menschlichen Mann und nicht um einen Elfen, und so konnte die stattliche Größe und der grimmig dreinschauende Ausdruck auf seinem Gesicht sicherlich einschüchternd wirken.

„Ja?“, fragte er mit brummigem Unterton in seiner Stimme und schaute auf die kleine und zierliche Gestallt hinab, welche ihren Vater suchte.


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