Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

In den Tiefen des Wasserwaldes lebt ein Menschenvolk. Sie selbst bezeichnen sich als Namudus. Bekleidet mit seltsamen Kleidungsstücken und bunt verzierten Masken zeigen sie sich den Fremden.
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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 20. Februar 2007, 13:32

Mokosha legte den Kopf schief und schaute Solemya aus großen fragenden Augen an. Die anderen dieser Einheimischen traten langsam näher, beobachteten ihre Gäste wie scheue Tiere, die langsam Vertrauen aufbauten – allerdings immer noch mit einer gewissen Skepsis.

Weder Solemya noch Aldarida konnten aus der Mimik dieser primitiven Menschen Gefühle ablesen. Eine Mimik war nämlich nicht auszumachen. Sie alle trugen Masken, nur ihre Augen waren zu erkennen. In diesen standen zwar Neugier und Interesse, aber ob sie Solemya und Aldarida vielleicht noch etwas antun wollten, wusste niemand.

Mokosha nahm Solemya plötzlich erneut bei der Hand und rief aufgeregt: "Nuka Koeka, Nuka Koeka!" Dann trippelte er los über die dicken Wurzeln der Bäume und eine kleine Holztreppe hinauf, die sich um einen Stamm ringelte wie eine Traubenranke. Solemya zog er bedächtig hinter sich her. Mokosha gelangte an eine Hängebrücke, wartete dort kurz und schaute die Frauen wieder an. "Kommt, kommt! Nuka Koeka! Schnell!" Dann machte der Junge Anstalten, über die Brücke zu gehen.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 11. April 2007, 10:09

Mokosha hüpfte vor der langen Hängebrücke auf und ab. Immer wieder rief er "Nuka Koeka" und wurde ganz aufgeregt. Ungeduldig wartete der Junge, dass Solemya oder Aldarida die Brücke überquerten.
Doch beide Frauen zögerten noch. Mokosha fiel auf, dass Solemya einen kurzen Blick nach unten warf. Ja, die Brücke befand sich in luftiger Höhe, wurde vom Wind immer leicht hin- und hergerissen, aber unter ihr befand sich das Wasser, welches den Wald Sarius sozusagen überschwemmte. Aber Mokosha hatte von Wesen in diesen Gewässern gesprochen, von Gefahren. Ein Sturz ins kalte Nass wäre demnach nicht unbedingt beruhigend.

"Komm, komm. Mama!", rief Mokosha plötzlich und allein das letzte Wort reichte aus, um Solemya aus ihrer Starre zu holen. Mama? Hielt der Junge sie inzwischen für seine Mutter?
Er reichte Solemya schon wieder sein Händchen und zog sie langsam mit sich auf die Hängbrücke. Da er so konzentriert war, Solemya Mut zu machen, sah er nicht, was Aldarida nun tat, die noch immer ein Stück weiter hinten auf der sicheren Wendeltreppe stand, die um den Baum führte.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 12. April 2007, 18:56

Mokosha sprang wie ein kleines wildes Äffchen voraus auf die Brücke. Er hangelte an den Seilen, die ursprünglich als Haltesicherung dienen sollten, von denen einige jedoch bedrohlich faserig geworden waren. Eines riss sogar unter den tobenden Bewegungen des Jungen und beinahe wäre er in die Tiefe gefallen. Mokosha konnte sich jedoch gerade noch retten, was die Hängebrücke allerdings äußerst ins Schwanken brachte.

Solemya verlor sichtlich an Farbe, aber sie schaffte es doch auf die andere Seite. Wo Aldarida blieb, war ihr im Augenblick ziemlich egal. Sie musste auf sich selbst aufpassen, dass sich ihr der Magen nicht umdrehte.

Mokosha war immer noch hell wach wie ein aufgescheuchtes Waldtier und hopste vergnügt um seine neueste Freundin herum. "Komm, schnell, komm komm!", rief er, packte Solemya nun am Arm und zog sie hinter sich her. Viel Auswahl blieb nicht, denn am Ende der Hängebrücke wartete nur ein recht großes Baumhaus, dessen Fenster und Tür mit Vorhängen aus Blättern und kleinen Stoffstreifen und Tierfellen behängt waren.

"Schnell, schnell, Mama! Nuka Koeka!" Der Junge quietschte vor Vergnügen, da wurde der Vorhang an der Tür zur Seite gezogen und Solemya blickte in das Gesicht eines Fuchses – der aufrecht auf zwei Beinen ging! Nein, es war kein Fuchs, es war eine Frau mit Fuchsmaske!
<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... s/nuka.jpg">
"Mokosha, da bist du ja", sagte die Frau tonlos. Der Junge versteckte sich hinter Solemya und schnatterte wie ein verschrecktes Tier. "Du hast ihn zurückgebracht", wandte sich die Frau nun direkt an Solemya und nahm ihre Maske ab. Darunter kam ein erfahrenes Gesicht mit Listigkeit und Gerissenheit in den Zügen zum Vorschein. "Ich bin Nuka Koeka, die Füchsin."

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 22. April 2007, 15:31

Mokosha schaute zu seiner Mutter hinüber. Die Füchsin erwiderte den Blick und winkte ihn dann zu sich. Zögernd kam ihr Söhnchen zu ihr. Sie tätschelte ihm den Kopf und schon hatte sie seine Maske in der Hand. Mokosha reagierte empört, schnatterte wild vor sich hin und versuchte, seine geliebte Tiermaske wiederzugekommen.

Nuka ignorierte es, hielt die Maske weit in die Höhe gestreckt und sprach kurz in einer für Solemya unverständlichen Sprache zu Mokosha. Daraufhin machte der Junge einen betretenen Eindruck. Offenbar sollte es seine Strafe sein, dass er erst einmal ohne Maske auskommen musste.

Endlich wandte sich die Füchsin wieder an Solemya: "Entschuldigt, dass ich meinem Sohn erst Manieren beibringen musste. Mein celcianisch ist nicht perfekt, aber es dürfte reichen, dass ich mich verständlich machen kann. Nur wenige von uns sprechen sie.
Ich will deine Fragen beantworten, aber komm in mein ... Haus?"
Für einen Moment blickte Nuka Koeka nachdenklich drein, aber dann schob sie einfach den Vorhang zur Seite und bat Solemya ein. Im Innern des Baumhauses war es angenehm warm, auch wenn die Luft etwas stickig wirkte. Kleine Figuren aus Holz – allesamt Tierskulpturen – saßen auf Tischen und Wandregalen, die aus Lianen und Baumstücken gefertigt waren. Sie glichen keineswegs zivilisierten Möbeln, aber man erkannte sie als solche.

Die Füchsin schob ihren Sohn vor sich her, der sich schmollend einfach auf den Boden plumpsen ließ. Nuka ignorierte auch dies. Sie ließ sich auf einem Stumpf nieder und wies Solemya an, sich ebenfalls zu setzen. "Du bist im Dorf der Namudus ... ihr nennt uns Einheimische, glaube ich. Ich bin Anführerin unseres Volkes und du willst zum Meer."

Erneut schwieg Nuka einen Moment. Sie ließ den Blick schweifen, bis er ein kleines Fenster erreichte, das halb mit einem Tierfell behangen war. "Das Meer liegt im Westen. Es versorgt den Wald mit Wasser. Was suchst du am Meer, Fremde?"
Solemya hatte sich noch gar nicht vorgestellt, aber die Füchsin schien das kaum zu stören. "Deine Gefährtin und du, ihr seid keine verirrten Wanderer. Vielleicht wollten die Götter, dass ihr meinen Mokosha trefft und dafür sorgt, dass er heim kehrt. Denn er wollte auch zum Meer."

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 22. April 2007, 18:24

Nuka hörte interessiert zu und beobachtete Solemyas Verhalten bis ins kleinste Details. Sie war eben tatsächlich ein Fuchs, gerissen und aufmerksam. Sie würde sich merken, was Solemya sagte und wie sie es sagte – und sie würde ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen.
Allein die Tatsache, dass ihr Gast offenbar geglaubt hatte, nach Osten zu gehen, war interessant. Doch für gefährlich hielt Nuka Koeka diese Frau nicht. Mokosha war zwar ein kleiner Wirbelwind, aber bei weitem nicht dumm. Er würde niemanden in sein Heimatdorf bringen, von dem Gefahr ausging.

Dass Solemya nicht über ihre Gründe sprechen wollte, die sie zum Meer zogen, war irgendwo verständlich. Warum auch einer Fremden alles anvertrauen, die es mit Sicherheit gegen sie verwenden würde, sollte sich Solemya als Bedrohung herausstellen. Trotzdem hätte die Füchsin gern mehr erfahren, aber sie wusste, dass es unklug war, nachzuhaken. Stattdessen gab sie sich als offenes Buch und enthüllte den Grund für Mokoshas Wunsch, ebenfalls das Meer zu finden (es handelte sich schließlich nicht um ein kulturelles Geheimnis).

"Mein ältester Sohn Mokosha sehnt sich nach dem Meer. Er hörte Geschichten von einem Wanderer, der vor wenigen Wochen unser Dorf entdeckte und hier Rast machte. Er erzählte von fernen Orten und den Tiefen des Meeres. Dieser Wanderer stammte aus einer Stadt, die er Santros nannte. Ein Ort, an dem man Seefahrer ausbildet, was immer das sein mag. Wir leben hier im Wald, dessen Boden aus Wasser besteht und befahren diese täglich – dazu benötigt es keiner Ausbildung, nur ein wenig Erfahrung. Doch ich schweife ab.
Wie gesagt, Mokosha hörte diese Geschichten über das Meer und auch Erzählungen von geheimnisvollen Meereswesen, von Fischen, großen Schlangen und allerlei anderen Geschöpfen der Tiefen. Wesen, die es im Sarius niemals geben wird. Seither reißt er immer häufiger von Zuhause aus, um das Meer zu finden. Er weiß, wo Westen ist und dass es im Westen liegt. Warum er es noch nicht gefunden hat und gelegentlich nach Hause zurückkehrt, ist mir schleierhaft."

Die Füchsin winkte ihren Jungen zu sich. Dieser aber blieb sitzen, wo er war. Er schmollte immer noch, weil er nun maskenlos auskommen musste. Seine Mutter beugte sich vor und zog ihn einfach zu sich. Mokosha quängelte, wehrte sich aber nicht großartig. Und als Belohnung bekam er seine Maske zurück. Daraufhin kicherte er vergnügt und kuschelte sich in die Arme der Füchsin. Diese lächelte. "Ich bin froh, dass er immer wieder heim kehrt. Aber wenn du das Meer finden willst, könnte ich meinen Sohn als Wegführer anbieten. Er weiß bestimmt, wo es liegt."

Sie unterhielt sich kurz mit ihrem Ältesten, bis dieser aufgeregt mit der Zunge schnalzte und Solemya mit großen Augen musterte. Er nickte heftig mit dem Kopf, tanzte dann durch den Raum und setzte seine Maske wieder auf. Mokosha erinnerte an ein kleines Äffchen.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von fremde Frau » Montag 23. April 2007, 12:42

Die Füchsin nickte. Sie verstand. "Natürlich, es wäre nicht grade hilfreich, wenn du plötzlich allein im Wald stehst ... und dein Meer noch nicht gefunden hast."

Nuka schaute zu ihrem Sohn hinüber. Mokosha sprang noch immer jauchzend durch den Raum. Seine Maske übergestülpt stieß er tierische Geräusche aus und hielt zwischendurch nur kurz inne, um mit den Händen Tierkrallen nachzuahmen, die gierig nach ihrer Beute kratzten.

"Mokosha!", rief Nuka Koeka ihren Jungen herbei. Dann unterhielt sie sich wieder in dieser seltsamen Sprache, von der Solemya kein Wort verstand. Während die Füchsin sprach, weiteten sich die Augen des Jungen und ein Schimmern erhellte sie wie an einem festlichen Tag, an dem Kinder Geschenke bekamen. Seine Kinnlade klappte herunter und am Ende der Unterhaltung warf sich Mokosha erneut in die Arme seiner Mutter. Anschließend rannte er aus dem Baumhaus.

Die Füchsin grinste spitzbübisch. "Ich habe meinem Sohn einen Auftrag erteilt", erklärte sie Solemya. "Ich sagte ihm, dass er zum Meer dürfe, wenn er dich dorthin mitnimmt. Was er am Meer sucht, wollte er mir immer noch nicht beichten. Ein Kindergeheimnis, scheinbar. Aber Mokosha ist bereit, dich zum Meer zu bringen. Er wird nicht umkehren, er versprach es mir ... jaja, sonst verbiete ich ihm, dorthin zu gehen. Die Sorge einer Mutter, dass ihr Kind nicht zurückkehrt. Vielleicht tat er mir deshalb immer den Gefallen und zeigte sich wieder bei mir. Aber bevor du nicht das Meer gesehen hast, darf er nicht zurückkommen. Es war mein Wunsch. Mokosha bereitet sich nun auf die Reise vor. Dies wird anders sein als bei deinem Volk. Vielleicht möchtest du an der Zeremonie teilhaben? Andernfalls musst du bis morgen warten."

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 25. April 2007, 09:44

Nuka Koeka lächelte freundlich. "Natürlich darfst du daran teilnehmen", sagte sie und stand von ihrem Sitzstumpf auf. "Folge mir. Ich bringe dich an einen Ort, an dem du ausruhen kannst, bis sie beginnt."

Die Füchsin verließ ihr Baumhaus, dicht gefolgt von Solemya. Es hieß erneut, über die wacklige Hängebrücke, und Nuka erwies sich als weniger geduldig als Mokosha. Sie huschte flink über die einzelnen Bretter, die die Seile erst zu einer Brücke zusammenfügten und schon war sie auf der anderen Seite. Solemya folgte nur langsam.

Als sie das andere Ende erreichte, stand Nuka schon am Fuß des Baumes. Von Aldarida war keine Spur zu sehen. Vielleicht war sie bereits in eine Hütte gebracht worden.

Solemya und Nuka bestiegen erneut ein Floß und wurden zu einem anderen Baum gefahren. Dort ging es wieder eine Art Wendeltreppe hinauf, die um den Stamm rankte. Aber zum Glück wartete keine weitere Hängebrücke auf die beiden Frauen.
Die Treppe führte bis in die Krone und dort war ein weiteres Baumhaus – ähnlich eingerichtet wie das von Nuka Koeka, nur dass es weniger Skulpturen, dafür aber einen eckigen Kasten gab, der mit Blättern und Gräsern ausgefüllt und mit einem Tierfell bedeckt war: ein Bett der Einheimischen.

"Du kannst dich hier in diesem Haus ausruhen. Es steht leer, seit der alte Kijinko von den Gefahren der Wasser geholt worden ist. Es wird dir also niemand das Bett streitig machen. Ich lasse dich dabholen, kurz bevor die Zeremonie beginnt. Wenn du willst, kannst du dir auch mit einem meiner Namudus etwas zu Essen zusammenjagen. Zeige dann einfach auf seinen Speer, er wird verstehen."

Die Füchsin beendete ihren Vortrag, legte den Kopf schief, zog dann ihre Maske wieder über und verschwand nach draußen.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Asmodeus » Freitag 29. Februar 2008, 12:42

[Nachgetragen von Kazel: Asmodeus kommt von "unterwegs im Sarius"]


Man merkte Asmodi an dass er eigentlich obwohl kaum noch Kraft vorhanden war, noch immer sehr angriffslustig war und nur auf irgendwelche Provokationen wartete. Doch Etelin beherrschte sich, liess sich noch nicht mal dann aus der Ruhe bringen als der Dämon sich an seiner Wunde ergötzte. Sein Werk. Asmodi grinste. <b>Schwacher alter Mann.</b> Dachte er vergnügt. Nun, so vergnügt wie er angesichts seines körperlichen Zustands noch sein konnte. Er kratzte sich über die Wunde weil sie grässlich juckte und sorgte dabei nur dafür, dass das Blut erneut durch die verkrustete Haut durchbrach und langsam seinen… ziemlich durchtrainierten Bauch - wie man gerade feststellen konnte hinunterrann. Es war nicht so dass sich Asmodeus immer äusserlich fit gehalten hatte, nein das Training seiner Muskeln entstand durch die heftigen Verkrampfungen mit welcher der Dämon den Körper bewegte. Wer ständig eine solche Körperspannung besass… baute über die Jahre dann schon einige Muskeln auf.

Ausdauernd grollte er vor sich her. Es hörte sich seltsam an. So ruhig und böse und doch irgendwie… angenehm. Anscheinend jedoch nicht für Castus. Oder zumindest nicht in diesem Moment. Dieser strampelte Energisch und wand sich in Asmodis Armen. Was nur dazu führte dass der nicht all zu duldsame Vater seinen Griff wieder verstärkte und ihn zu seinen Knie manövrierte und ihn gemahnte still zu sein.

Er schielte wieder auf den Stab des Lichs welcher noch immer auf seiner Schulter lag. Sein Blick verdüsterte sich, wandelte sich aber in ein Grinsen als Etelin beschloss ihn zurückzuziehen. Schon wieder ein Sieg für den Dämonenvater. „HEheheeheehehehe.“ Lachte er vor sich hin. Nicht ahnend wie schrecklich eigentlich die Situation gerade war. Seine Herrin… Mallahall… die Frau welche ihn retten konnte lag vielleicht im sterben. Seine Liebste, Zanraia war ihm fremd geworden und noch wussten sie nicht wie sie den Herzschmerz überstanden hatte. Die Namudus, die sich ihre eigenen Gedanken machen mochten wo es noch nicht klar war, ob sie die Möglichkeit verstreichen liessen einen gefährlichen Dämon mithilfe ihrer Wälder von der Erde zu fegen. Wie sollte er dies denn wissen, wenn er nicht mal merkte dass er selbst in Lebensgefahr schwebte und sich nicht so verausgaben sollte. Jeder Funken Seelenfeuer den er produzierte, kostete Unmengen an Kraft ohne dass er sich dies wirklich bewusst war.

Nur sein eisiger Atem ging merklich angestrengter und röchelnder. Seine Haut war eiskalt. Er musste eigentlich frieren. Doch Asmodi unterdrückte jegliches schwächliche Zittern und nahm so dem Körper die Möglichkeit sich selbst zu wärmen. Was er mit steigendem Fieber quittierte.

Der Junge weinte und ASmodi hörte die Eingeborenen tuscheln. „SCHWEIGT STILL!“ Brüllte er sie knurrend an und fletschte seine Zähne. Zornesfunken stiegen auf. Seine Nackenhaare, ja gar sein Kamm richteten sich etwas auf. Er mochte es nicht… ganz und gar nicht wenn um ihn herum getuschelt wurde. „Schweigt still oder ich reisse eurer anführenden Hure die Eingeweide aus ihrem Schritt und werfe sie euren Tieren zum Frass vor! .“ Lachte er deutlich vergnügter.

Asmodi geizte nicht damit sich unbeliebt zu machen. Was scherte es ihn schon. Der Lich würde ja ohnehin darauf achten, dass ihm nichts geschah. Er erkannte in dem bedingungslos fürsorglichen Verhalten des Lichs eine erneute Schwäche die schamlos ausgereizt werden konnte. Etelin gab ihm doch eine gewisse Narrenfreiheit und ein Dämon war immer Narr und Kriegsherr zugleich, dies war es ja gerade… was sie so gefährlich machten.

Von wegen sich benehmen. Gerade zu Leid verhielt er sich so. Was glaubte der Lich eigentlich ihn in die Schranken zu weisen?

<i> "Castus wird hungrig sein. Er muss schnell zu Zanraia, damit sie ihn stillen kann. Säubere deinen Finger im Wasser und dann lass das Kind daran saugen. Dass weint es wenigstens nicht, bis wir das Dorf erreichen."</i> Er blickte Etelin vernichtend an. Nicht nur dass er sich erneut anmasste ihm irgendwelche Anweisungen zu erteilen nein er hatte auch noch den Nerv dazu den Namen seiner gestohlenen Liebsten in den Mund zu nehmen. Seine Zanraia… die er ihm genommen hatte! „Elendiger Bastrard!“ Zischte er Etelin zu und spuckte ihn an. „Wag es nicht ihren Namen in deinen dreckigen Mund zu nehmen!“ Fauchte er erzürnt. „Für wie dämlich hälst du mich elendiger?!“ Knurrte er den Lich an. „Glaubst du wirklich ich stecke meine Hand in diesen Fressfische verseuchten Tümpel?!“ Asmodi hatte nicht unrecht mit seinem Missbehagen. Schliesslich tat sein Zeh noch immer grässlich weh. „DU WIRST LERNEN ZU HUNGERN WENN ES NICHTS ZU FRESSEN GIBT.“ Knurrte er seinen Sohn an. Dämonen waren in der Lage unter Lebensfeindlichsten Bedingungen zu überleben. Doch verfügte Castus auch über diese Zähigkeit oder war er dafür… zu sehr Mensch?

Der Dämon wurde unruhig als sie sich dem Dorf näherten. All diese Tiermaskenträger die ihn mit diesen dummen Augen anstarrten machten ihn nervös. Sein Knurren wurde lauter. „HAUT ALLE AB!“ Fauchte er ihnen entgegen. Asmodi hatte es wohl nötig hier irgendwie.. .sein Revier zu markieren.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Freitag 29. Februar 2008, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. März 2008, 07:20

Offenbar schien jede Geste, die nicht Asmodis Wunsch entsprach, für ihn einen persönlichen Kampf darzustellen. So lachte er finster grollend, als Etelin seinen Stab schließlich von der Schulter nahm und der "Sieg" somit dem Dämon gebührte.
Seinen Sohn kümmerte es herzlich wenig, der weinte weiterhin und zappelte, so gut es unter dem sich stetigen verstärkenden Griff seines Vaters eben funktionierte. Asmodi zeigte – zumindest in Etelins Augen – erneut, wie sehr er mit der Rolle des liebevollen Vaters überfordert war. Vielleicht sogar verständlich, immerhin grenzte es an einen Widerspruch in sich, die Begriffe "Dämon" und "liebevoll" ohne Negierung in einem Satz zu erwähnen.

Ein neuer "Kampf" entwickelte sich. Die Namudus unterhielten sich gedämpft. Welch unglückliches Missverständnis, dass sie dazu ihre eigene Sprache – Nimuk – verwendeten, denn so erweckte es für Asmodi den Eindruck, sie verspotteten ihn. Dies war kein dämonischer, sondern ein für alle intelligenden Lebewesen natürlicher Reflex. Man vermutete immer Schlechtes, wenn andere in der Nähe miteinander tuschelten, ohne dass man selbst etwas verstand. So reagierte Asmodi weiter auf natürliche Weise – für einen Dämon – und brüllte die Namudus zusammen, dass diese aufschreckten. Haselmaus ließ seine Stange ins Wasser fallen. Fort war sie, trieb neben Etelin vorbei, der aufgrund der anwesenden Fische nicht danach greifen wollte. Inzwischen war Asmodi zu Drohungen übergegangen, die die Namudus durchaus einschüchterten.
Unsicher – das erkannte man an ihrer Haltung – schauten sich die drei im Sarius um. <span style="color:D1ED7D;">"Blauhaar ist mir unheimlich."
"Mir auch. Er ist gefährlich. Wir sollten ihn nicht in unser Dorf zurückbringen."
"Aber die Bäume schlagen nicht aus. Sie würden uns doch verteidigen!"</span> Die Namdudus schauten zu den großen und breiten Stämmen der Sariannenbäume. Stumme Wächter.

Asmodi hatte inzwischen das Ziel seiner schlechten Laune gewechselt und stierte nun Etelin aus finsterster Schwärzer heraus an. Was bildete sich der Lich eigentich ein, <i>ihm</i> Ratschläge zu erteilen – und dann auch noch Zanraias Namen in den Dreck zu ziehen! Sie hatte er ohnehin schon genug gepeinigt, indem er sie einfach weggestohlen hatte. Wo seine Zanraia nun wohl war?
Castus verbreitete weiterhin ihre Aura, wie ein nicht schwinden wollender Duftstoff, der Asmodi anlockte, wie das Licht die Motten.

<i>"Elendiger Bastard! Was es nicht, ihren Namen in deinen dreckigen Mund zu nehmen! Für wie dämlich hältst du mich, Elendiger? Glaubst du wirklich, ich stecke meine Hand in diesen Fressfische versuchten Tümpel?!"</i>
Im Falle von Asmodi hatte er es wirklich geglaubt. Wo Etelin selbst nämlich keinen Biss dieser bezahnten und gefährlichen Fische riskieren wollte, da hatte er Asmodi kühn genug eingeschätzt. Immerhin hatte der mit dieser gewaltigen Flussbestie gekämpft und scheute doch auch sonst vor keiner Gefahr zurück. Und jetzt zeigte er Angst ... vor Fischen?
<i>"DU WIRST LERNEN ZU HUNGERN, WENN ES NICHTS ZU FRESSEN GIBT."</i> Armer Castus. Der Dämon konnte von dem kleinen Säugling nicht verlangen, was er selbst vermutlich hatte durchmachen müssen. Das Kind war kein Dämon und es lebte auch nicht im Harax. Zudem zeigte es gerade seine Missgunst, dass Papa es so laut angebrüllt hatte. Ja, das musste es vom Dämon geerbt haben: Bockigkeit. Demonstrativ brüllte und plärrte es zurück, um seine Unzufriedenheit auszudrücken. Castus <i>war</i> hungrig und Worte konnten ihn da nicht beruhigen. Er brauchte seine Mutter.

Etelin befürchtete, dies alles könnte für den Kleinen noch richtig gefährlich werden. Asmodi hatte zwar schon gezeigt, dass ihm derzeit wohl nichts wichtiger war als das Wohl seines Sohnes, aber er wusste eben nicht, wie er diesen zu behandeln hatte. Er machte Fehler, wenn er überfordert oder nervös war. Und derzeit stiegen beide Zustände rapide an. Etelin wusste, er musste etwas unternehmen. So griff er noch einmal das Gespräch über Gliedmaßen im fischverseuchten Wasser auf.
"Ich habe dich für zäher und mutiger gehalten. Scheinbar irrte ich mich. Oder gehörst du zur Sorte Dämon, die Wasser verabscheuen? Nein, vielleicht hast du auch nur Angst vor Fisch. Sonst hättest du längst dein Blut abgewaschen und mit deinem Finger den Jungen beruhigt." Etelin seufzte. "Muss ich das wohl machen, auch wenn es bedeutet, dass ich Castus dann auf den Arm werde nehmen müssen." Er drehte sich um und schritt zum Rand des Floßes, kniete sich nieder und streckte seine Hand aus, um sie – vorgetäuscht – ins Wasser zu halten.

<i>"HAUT ALLE AB!"</i>, knurrte Asmodi inzwischen den Einheimischen zu, die wie neugierige Tiere aus ihren Verstecken und Baumhäusern gekrochen kamen, um ihn zu mustern. Sein Gebrülle sorgte allerdings dafür, dass zumindest die Jüngeren rasch das Weite suchten.
Castus konnte er damit jedoch nicht vom Weinen abhalten.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 2. März 2008, 11:51

Asmodis schlechte Laune war kaum noch zu übersehen. Er brüllte herum. Drückte sein Kind dass es wohl bald schmerzen würde und knurrte seinen „Meister“ unentwegt bösartig an. Der Dämon stand unter stress und in diesem Zustand neigte er zu unüberlegtem und wahrlich animalischem Verhalten. Den Namudus schenkte er nur seine düstersten und bösartigsten Blicke welches durch sein dämonisches Grinsen und dem Blut welches noch an seinen Zähnen klebte mehr als nur deutlich unterstrich, dass mit ihm heute nicht zu spassen war. Asmodi war stolz darauf ein Verderber, ein Verruchter und ein verabscheuungswürdiger Dämon zu sein, denn als nichts anderes mochte diese unterlegene Rasse ihre Herrscher wohl ansehen können. War dies doch nur eine reine Reaktion aus ihrer Ohnmacht heraus geboren. Ja… der liebe Dämon spann sich da seine eigenen Theorien zusammen, doch da er diese kaum jemanden Mitteilte kam er selbst wohl nie auf die Schliche… dass sie mehr als nur dürftig begründet waren. Wieder verstärkte sich sein Grinsen als er sah dass sich hinter den Masken der Männer langsam der Angstschweiss sammelte. „Oh ja zerfetzen werde ich euch und eure Erzeugnisse die ihr Kinder nennt!“ Provozierte er weiter. Ohne sich selbst klar zu machen, dass er für solche Aussagen eigentlich in einer sehr ungünstigen Position war. Geschwächt und drauf und dran mitten in das Dorf der Einheimischen einzufahren. „Es wird mir ein besonderes Vergnügen sein euer Blut zu schmecken und eure spöttischen Masken zu zerbeissen. Heheehehahahahah!“ Asmodi lenkte sich so von seiner eigenen Schwäche ab. Etelin mochte dieses Verhalten wohl bereits zu genügend kennen und wusste insgeheim auch… dass dies meist harmloser Natur war… meist… ausser damals als er Adelmund… Asmodis Aggressivität zu unterschätzen konnte Leben kosten.

Wieder begannen die Namudus sich in ihrer seltsamen schnackernden Sprache zu unterhalten. „SEID STILL!“ Brüllte Asmodi sie wieder an und grollte verärgert. Er legte Castus hinter sich ab und bewegte sich auf die Namudus zu. Holte mit seiner Pranke aus und schlug nach ihnen, ohne sie wirklich zu treffen. Das Boot schwankte dabei gefährlich. Asmodi zog sich wieder zurück. Blickte Etelin nur mahnend an er möge seinen Stock dort lassen wo er gerade war und nahm den tobenden Castus entschlossen wieder zu sich auf die Knie. „SEI STILL!“ Knurrte er ihm entgegen.

<i> "Ich habe dich für zäher und mutiger gehalten. Scheinbar irrte ich mich. Oder gehörst du zur Sorte Dämon, die Wasser verabscheuen? Nein, vielleicht hast du auch nur Angst vor Fisch. Sonst hättest du längst dein Blut abgewaschen und mit deinem Finger den Jungen beruhigt."</i> Asmodi legte seinen Kopf schief. Man sah ihm an dass er sehr wohl auf die Provokation ansprang. Er fletschte die Zähne. „ICH HABE VOR GAR NICHTS ANGST! WEDER VON FISCHEN, VON DIESEN VERFLUCHTEN MASKENHEINIS DA, NOCH VON DIR, ODER DEM MAGIERRAT! VOR NIEMANDEM!“ Ausser vielleicht von seiner Herrin, wenn diese wütend war und ihn strafte… und seinem Vater. Jeder nüchtern denkende Mensch hätte die List hinter Etelins Aussage sofort bekannt, doch Asmodi war weder Mensch noch nüchtern denkend. Demonstrativ steckte er seine ganze Hand ins Wasser und wusch sie vom Blut des Krokodils und sich selbst rein. Asmodi liess es sich nicht nehmen eine schöne Wasserschaufel voll Etelin entgegen zu werfen und ihn damit zu bespritzen. Irgendwie hatte diese Geste doch etwas sehr trotziges und kindliches doch dem Dämon schien es gewisse Freuden zu bereiten.

Warum er dem Säugling aber seinen Finger in den Mund stecken sollte war ihm nicht begreiflich. Das Schreien zu ignorieren hielt er aber auch kaum noch aus. So versuchte er es einmal und hielt Castus tatsächlich seinen Finger entgegen. Ob Asmodi so vielleicht… lernen würde?

Er kümmerte sich nicht mehr um Etelin oder die Eingeborenen, die konnten ihm alle doch gestohlen bleiben, ausserdem glaubte er seinen Standpunkt mehr als nur klargemacht zu haben.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. März 2008, 00:00

Oh, wie wütend und gefährlich er war. Trotzdem fuhren die Namudus weiter, stakten das Floß in ihr Dorf hinein und auch wenn Asmodi durch sein Brüllen und Grollen einige von ihnen in ihre Baumhäuser zurück scheuchte, so blieben die Mutigen und beobachteten ihn weiterhin. Nein, sie würden sich doch nicht von einem blauhaarigen Fremden vertreiben lassen – schließlich waren sie noch immer in der Überzahl. Und es war ganz gleich, ob er nun in ihr Dorf gebracht wurde, weil er dort Freunde seiner Gruppe zurückgelassen hatte. Freunde unter den Namudus machte er sich mit seinem Gebaren nicht. Im Gegenteil. Die Mutigen unter den Einheimischen – jene, die nicht geflohen waren – zückten ihre Jagdmesser und die Speere und beobachteten den Halbdämon durch die Löcher in ihren Masken hindurch. Noch griffen sie nicht an, schauten nur. Aber jeder von ihnen schien bereit, die Heimat jederzeit zu verteidigen, wenn es sein musste.

Die Namudus schauten auf das grollende Wesen herab, das seinen Sohn in Armen hielt, der noch immer aus Leibeskräften weinte. Sein kräftiges Stimmchen hallte durch den Wald und scheuchte Vögel auf.
Wenigstens lenkten dies und Etelins List Asmodi von den starrenden Namudus ab. Ja, Etelins kleiner Trick funktionierte, der Dämon sprang darauf an. Sogleich tauchte er demonstrativ seine ganze Hand ins Wasser und wusch diese vom Blut rein. Dann streckte er sogar Castus seinen Finger hin wie Etelin es vorgeschlagen hatte.
Das Kind schaute, streckte dann die Ärmchen – sie waren so klein und zerbrechlich – und reflexartig packte es nach Asmodis Hand. Das winzige Mündchen schloss sich um den Finger und schon begann Castus zu saugen.

Zwar würde er dadurch nicht vom Hunger gestillt, denn ein Finger besaß nun einmal keine Milchdrüsen, aber vorerst war er beruhigt. Bis sein noch junger und unerfahrener Verstand begriff, dass seine Saugversuche erfolglos bleiben würden, wäre er vielleicht schon längst wieder an Zanraias Brust und konnte sich satt trinken. Jetzt wenigstens blieb er still und wirkte tatsächlich zufrieden.
Etelin fragte sich, ob Asmodi wohl seinen Ratschlag mit der eintretenden Stille als Erfolgserlebnis verknüpfen und daraus sogar lernen würde. Aber er sprach ihn nicht darauf an. Jetzt war es besser, ihn in Frieden zu lassen.

Die Namudus stakten das Floß auf einen der breiten Bäume zu, die die Häuser der Einheimischen auf ihren starken Astschultern trugen. Die drei Namudus vertäuten das Floß an den großen Wurzeln und stiegen ab. Eine Strickleiter wurde heruntergelassen. Geschickt wie ebenso schnell kletterten die Einheimischen hinauf. Haselmaus, der als letzter die Leiter bestieg, zeigte auf eine Wurzel, die über das Wasser bis hin zu einem anderen Baum führte. Dort wand sich eine Treppe um den Stamm bis hinauf zu einem anderen Baumhaus.

"Da ... Nuka Koeka ... und Friende ... Gehen da hin." Mit <i>Friende</i> waren eindeutig Etelins und Asmodis Freunde gemeint. Mallahall lag in diesem Baumhaus und Zanraia wartete sicher auch schon auf sie. Haselmaus sprach für Namudu-Verhältnisse wirklich gutes Celcianisch. Etelin nickte ihm zu und trat auf die lange und breite Wurzel.

Dann drang ein Rufen aus dem Fenster des Baumhauses, zu dem sie geschickt werden sollten. Es war Zanraias Stimme. "Asmodi? Asmodi! Hast du Castus sicher hergebracht?" Ihr strahlendes Gesicht erschien am Fenster. Sie lächelte glücklich zum Floß herab und ihr langes, rotes Haar schimmerte im langsam vorherrschenden Licht eines neuen Tages. "Kommt schnell hier hinauf. Mallahall möchte euch auch sehen."
Etelin atmete aus. <b>Sie lebt.</b> Schon wanderte er die Wurzel entlang und stieg die primitive Wendeltreppe zum Baumhaus hinauf.

In dem Raum, den er betrat, gab es mehrere Lager, erbaut aus Ästen und Blättern, Fellresten und kleinen Vogelfedern. Auf einem dieser einfachen Lager ruhte Mallahall. Sie war blass, aber hatte die Augen geöffnet. Ihr Blick zeigte jedoch zur Decke.
Ein Einheimischer saß an ihrer Seite, hielt eine Schale, in der mehrere Nahrungsmittel zu einem festen Brei zerstampft worden war, den er nun auf einem Blatt zu kleinen Kugeln formte und diese der Heilerin als Speise anbot. Außerdem stand in der Nähe ein Krug aus Holz. Vermutlich befand sich Wasser darin.

Nuka Koeka war ebenfalls anwesend. Sie saß auf einer ins Baumhaus ragenden Wurzel und beobachtete Mallahalls Zustand. Die Herrin des Dämons lebte ... aber noch immer war sie sehr schwach. Zu schwach, um den Lich anzuschauen.
"E...t...lin", hauchte sie mit kratziger Stimme, dass es nicht lauter war als das Krächzen eines sehr kleinen Vogels in einem viel zu großen und laut bewohnten Wald.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 4. März 2008, 23:45

Asmodi merkte dass sich die Stimmung um ihn herum verschlechterte. Er grinste. Er liebte diese aggressive Aura die ihn nun umgab. Er funkelte die Dorfbewohner hämisch an. Sie würden ihm nichts tun. Er wusste nicht weshalb, doch ihnen schienen die Hände gebunden zu sein. Offenbar verfügte sogar dieses primitive Volk über eine gewisse… Disziplin. <b>Erbärmliche Menschen!</b> Dachte Asmodi düster. Er war nicht so. Er war frei. Jawohl FREI! Er gehörte einer Herrenrasse an die sich weit über jene der Menschen stellte.

Immer wieder die alte Leier. Die kannte man von dem Dämonen ja bereits, aber für ihn war dies ein ständiger motivator sich nicht von diesem Gewürm von Menschen beeindrucken zu lassen auch wenn sie Speere oder Blasrohre haben mochten, oder ihre fetten Hintern auf einem der Magierratsstühlen postiert hatten. Asmodi machte sich gross. Sein Kamm stellte sich auf wie bei manchen Vögeln in der Balzzeit. Er schenkte den Einheimischen sein dämonisches Grollen. „Ich werde euch Schutt und Asche hinterlassen HAHHEHEHE!“ Drohte er übermütig. Er musterte die Tiermasken der Eingeborenen. „Idiotisch wie ihr eure Gesichter verbergt! Dies überdeckt eure Angst nicht, denn ich kann sie riechen und ihr stinkt förmlich danach hört ihr IHR STINKT DANACH! Heheheheheeh.“ So bösartig war Asmodi schon lange nicht mehr gewesen. Aber kein Wunder, die einzige Frau die irgendwelche Macht auf ihn ausübte. Macht die er ihr anvertraut hatte, war äusserst geschwächt, ja gar dem Tode nahe. Vielleicht spürte dies der Dämon instinktiv und machte ihn unruhig. Versuchte er durch den Zorn den er erregte ihr Eingreifen zu erzwingen, zu bewirken dass sie sich um ihn kümmern musste und er so… nicht alleine war?

Wie sollte man, wenn man schon Asmodis bewusste Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte nun auch noch die Unbewussten ergründen und verstehen können? Waren es nicht all diese… menschlichen Gefühle die ja im Bündnis mit dem Medicus untrennbar mit ihm verschmolzen waren nicht auch irgendwo in Asmodi vorhanden und wollten diese verstossenen Bedürfnisse vielleicht auf diesen komplizierten und beschwerlichen Weg gedeckt werden? Möglich wäre es.

„Ich werde erst die schwächsten von euch aus eurem Dorf tilgen! Eure erbärmlichen Kinder und Alten! Hehehehehehee.“ Er blickte zu Castus, der tatsächlich still geworden war und an seinem Finger saugte. Asmodi schien für einen Moment die Namudus wieder zu vergessen. Er runzelte irritiert die Stirn, musterte seinen Sohn. „WAS?!“ Ereiferte er sich. An seiner Wunde hatte sein Sohn nicht nuckeln wollen obwohl dort doch Schmerz in Form von Blut geflossen war und nun saugte er gierig an diesem rein gewaschenen Finger. Asmodi knurrte, dieses ihm so befremdliche Verhalten gefiel ihm nicht. Denn es war… menschlich.

Sie erreichten die Hütten und mussten eine Strichleiter hochklettern. Der Dämon musterte die Leiter misstrauisch und hatte eigentlich gar keine Lust – oder aber kaum noch Kraft –um zu klettern, aber dies liess er sich natürlich nicht anmerken. Ausserdem wollte er von diesem Boot runter. Asmodi… mochte Wasser nicht. Es war so bereinigend. Ihm schauderte. „Wääk“. Machte er und kletterte die Leiter hoch nachdem er nach dem Namudu böse knurrend geschnappt hatte als dieser ihm seiner Meinung nach zu nahe kam. Er legte Castus, der sich von seinem Finger trennen musste über den Unterarm und zog sich hoch. Der Dämon ging leicht gebückt und wankte Etelin hinterher. Sobald er sich Körperlich betätigen musste wurde er schlagartig still, kein Wunder musste er sich ja aufs Laufen konzentrieren was im Moment sehr schwer ging. Aber Etelin mochte wohl bereits ahnen, dass Mallahall ihm diesmal nicht helfen konnte. Doch würde er einen Einheimischen an sich heranlassen? Oder Zanraia? Oder ihn selbst, den Lich? Erstaunlicherweise bot der Dämon seinem Sohn wieder den Finger an.

Offenbar wollte er einfach seine Ruhe haben und fügte sich der momentanen Gegebenheit dass sein Sohn ein Blutvegetarier zu sein schein. Er war zu müde um sich darüber noch weiter aufzuregen.

<i> "Da ... Nuka Koeka ... und Friende ... Gehen da hin."</i> <b>Jaja bringt uns nur zu dieser Stammeshure dann können wir ihr sagen dass ihr Heilerweib in Stücke gerissen wurde.</b> Seine Stimmung hob sich wieder. Schwer atmend krabbelte er – gewohnt auf allen dreien – da Castus haltend – hinterher.

<i> „Asmodi? Asmodi! Hast du Castus sicher hergebracht?"</i> Der Dämon runzelte die Stirn. Wer rief da nach ihm? Er blickte hoch. Legte seinen Kopf schief. Seine Augen flammte auf. <b>Dieses falsche WEIB!</b> Dachte er düster und knurrte ihr nur entgegen. „ER IST MEIN SOHN!“ Fauchte er ihr entgegen. Er erkannte sie nicht. Für ihn war sie eine Fremde, nein noch schlimmer eine falsche Zanraia. Er schnupperte an Castus um sich zu beruhigen. Der Junge wirkte wie eine beruhigende Droge auf ihn.

<i> "Kommt schnell hier hinauf. Mallahall möchte euch auch sehen." </i> „Herrin.“ Grollte er und folgte Etelin zielstrebig. Asmodi zögerte warum… wusste er wohl selbst nicht – ehe er das Baumhaus betrat und seine Herrin da liegen sah. Oh ja er sah sie so deutlich wie noch nie zuvor. Dieser ganze Schmerz, diese Todesangst, Kummer, Sorge, Leiden. Alles sammelte sich in ihr als wäre sie ein Kessel für all jene Empfindungen und er derjenige der daraus schöpfen würde. Was hatte Etelin ihr nur angetan?!

Asmodi krabbelte röchelnd hinein. Reckte seinen Kopf in die Höhe. Musterte Mallahall. Sie sah gut aus – also schlecht für menschliche Verhältnisse, soviel wusste Asmodi auch schon zu deuten. Er knurrte den Namudu an der bei ihr sass. Hechtete auf ihn zu. Riss ihm die Schale aus der Hand. Schnupperte misstrauisch daran. Fauchte den Kerl an und warf ihm vernichtende Blicke zu… und die Schüssel. „Wuhaaaäk!“ Das Zeug stank ihm. Asmodi hasste schliesslich Heilkräuter und reagierte ziemlich empfindlich darauf. Er schien Mallahall davor bewahren zu wollen.. Noch immer hielt er Castus im Arm. Seine Lebensversicherung hier, dies wusste er. Er schaute zu Mallahall hin. Blickte… besorgt. Legte seinen Kopf auf ihre Beine… und winselte.

Es war seltsam dieses bösartige Viech welches sich eben gerade von seiner eher unvorteilhaften Seite präsentiert hatte, nun plötzlich winseln zu sehen. „Herrin.“ Hauchte er. Achtete sich nicht auf seine Umgebung. Er schloss seine Augen. Röchelte schwer. Sein Blut befleckte ihre Decke.

Castus legte er ebenfalls darauf. Streichelte ihn. "Wenn ihr sterbt werde ich die Welt in Schtt und Asche legen." Versprach er ihr verzweifelt. Für ein Dämon ein hoher Ausdruck von Respekt.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Dienstag 4. März 2008, 23:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 5. März 2008, 23:15

Er konnte es einfach nicht lassen. Nein, er musste sie einfach weiter bedrohen, denn es berauschte ihn. Er zehrte von ihrer Furcht und Unsicherheit wie ein ausgehungerter Sklave von dem Kanten Brot, den er von seinem ach so großzügigem Herren zugeworfen bekam. Und Asmodi liebte dieses Hochgefühl, was ihn wiederum übermütig werden ließ. Hoffentlich überschätzte er sich nicht wieder, aber der Dämon wusste: solange er Castus mit sich führte, käme ihm kein Namudu zu nahe.

<i>"Ich werde erst die schwächsten von euch aus eurem Dorf tilgen! Eure erbärmlichen Kinder und Alten! Hehehehehehehee."</i>
Etelin blickte zu Asmodi hinüber. Er sagte nichts, er kannte ihn. Inzwischen glaubte der Lich felsenfest daran, dass dies ... Asmodis Maske war. Die Namudus verwendeten ihre hölzernen Tiergesichter zur Tarnung. So war das Jagen wesentlich leichter für sie und inzwischen hatte sich eine gewisse Tradition daraus entwickelt. Mittlerweile trugen die Einheimischen ihre "zweiten Gesichter" als Zeichen der Ehre und des Stolzes.
Asmodi aber, so glaubte es Etelin, verbarg sein Unwohlsein hinter Drohungen. Ob diese nur leeres Gerede waren, bezweifelte er allerdings, kannte er den Dämon doch schon zu gut. Er blieb ein Dämon und somit unberechenbar. Einer der größten Fehler könnte sein, einen Dämon zu unterschätzen. Etelin hatte dies in den letzten Stunden gelernt, als er Asmodis Schöpfer beschworen hatte. Einen solchen Fehler würde er nicht wieder begehen.

Etelin wusste um seine Fehler und er wollte sie alle wieder begradigen. Er wollte es gutmachen. Lediglich Castus' Geburt war vielleicht ein kleiner sonnenbeschienener Fleck in all den Schatten der letzten Stunden. Doch ob sich dies dauerhaft als gut erwies, dass das Kind seiner Mutter so früh entrissen worden war, würde sich noch zeigen. Ja, seine Mutter.
Etelin folgte Asmodis Blick, als dieser kurz stehenblieb und den Kopf schief legte.
<i>"ER IST MEIN SOHN!"</i> Diese Worte galten Zanraia, welche am Fenster des Baumhauses stand und hinausschaute.

Noch immer erkannte Amsodi sie nicht wieder. Ja, sie hatte sich irgendwie geändert, war gedanklich klarer geworden. Dies war ja nicht zu übersehen! Doch was hatte ihre Klarheit ausgelöst? Etelin musste es herausfinden ... aber wollte er es auch rückgängig machen? Wollte er Zanraia dies antun oder wäre sie sogar glücklicher? Vielleicht würde mit ihrem chaotischen Verhalten Asmodi wieder zu ihr finden. Der Lich hatte den Eindruck, mitten im Chaos zu versinken. Dass der Dämon sich nicht <i>daran</i> nährte, wunderte ihn fast. Wo er doch sonst jede Gelegenheit nutzte und dann wieder seine Flüche und Drohungen verteilte.

Doch dann sah er wie all die Drohungen aus dem Gebaren und der Haltung des Dämons schwanden. Er sah, wie es diesem wirklich naheging, dass Mallahall – seine Herrin; die Frau, welche als einzige über ihn hatte befehligen können – leichenblass auf Zweige und Blätter gebettet lag und Mühe hatte zu atmen.

Knurrend sprang Asmodi vor, dass Castus in seinem Arm brabbelte und diesen mit Speichel besudelte. Doch das war dem Vater jetzt wohl mehr als egal. Er starrte Mallahall an, riss dem erschreckt dreinblickenden Namudu – seine Maske ruhte nahe des Eingangs – die Schale mit Kräuterbrei aus den Händen. Vorsichtig schnupperte Asmodi daran und stieß sein Missfallen aus. <i>"Wuhaaaäk!"</i>
Wieder fiel sein Blick auf Mallahall. Die starrte an die Decke, schaute durch sie hindurch. Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Sie hatte hohes Fieber. Jegliche Farbe war aus dem Gesicht gewichen. Unter solch einem Zustand konnte eine Lichtmaga nicht einmal sich selbst heilen. Mallahalls Kräfte nagten an den Reserven.

<i>"Herrin"</i>, winselte Asmodi und legte seinen Kopf auf ihre Beine. Wenn man ihn jetzt so ansah, wirkte er bei weitem nicht mehr wie der bedrohliche, gefährliche Dämon, der vorhatte, das ganze Dorf dem Erdboden gleich zu machen. Geradezu behutsam legte er seinen Sohn zu Mallahall. Sein Winseln verhallte nicht.
<i>"Wenn Ihr sterbt, werde ich die Welt in Schutt und Asche legen."</i> Da war es wieder. Dieses Bedrohliche, doch dieses Mal aus purer Verzweiflung gesprochen.

"Sie dich nicht hören kann, Blauhaar. Sie sein sehr krank. Wenig Kraft", erhob sich Nukas Stimme und die Anführerin rutschte von ihrer Wurzel. Sie trat bis auf einen Meter an das Lager der Magierin heran, war klug genug, eine gewisse Distanz zwischen sich und dem Dämon zu wahren. Kühl blickte sie auf diesen herab, drehte dann aber den Kopf zu Etelin. "Eule sein tot. Großes Unglück. Etelin, du gebrochen mein Vertrauen und gute Heilerin sterben musste dafür. Ich nicht kann tolerieren Dämonenherrin und ihre Gezücht in Dorf. Ich nicht kann akzeptieren, Dämonenkind bleiben. Ich möchten, ihr gehen. Wir heilen Dämonenherrin und bringen euch. Dann ihr alle verlassen unseren Wald. Sonst es euch wird leid tun."

Zanraia trat zu Etelin und umarmte ihn herzlich zur Begrüßung – oder auch aus Angst um ihre gemeinsame Freundin. "Etelin", sprach sie seinen Namen wie eine Zauberformel, als hoffte sie, das allein könne Mallahall retten. Der Lich betrachtete das Lager, auf das sich Asmodi und Castus gesellt hatten. Eine Lichtmagierin gab es bei den Namudus nicht.

Der Namudu-Heiler schaute zum Dämon, dann zu Nuka Koeka. Diese nickte. Der Heiler kroch vorsichtig vor, zu Mallahalls Stirn. Er streckte die Hand aus, um ihr frisches Wasser auf die glühende Haut zu träufeln. Auch er hatte die Worte Asmodis gehört und selbst, wenn er celcianisch lange nicht so gut sprechen konnte wie seine Anführerin, so verstand er es doch – und er hatte Angst, dass dieses blauhaarige Wesen seine Drohungen wahr machte. Also wagte er sich wieder an Mallahall heran. Sie musste gesund werden.
<span style="color:D1ED7D;">"Nuka, die Frau ist sehr schwach. Ich brauche ... Energiekristalle, die könnten ihr die nötige Energie durch Wärme wiedergeben. Es könnte ihr helfen. Erinnert Ihr Euch an das Goblingeschenk? Es läuft mit den Kristallen, aber wir haben ja keine mehr..."</span>

Nuka nickte. Aber sie selbst würde nicht losziehen. Man wollte Mallahall helfen, soviel hatte sie ausgesagt. Jedoch fürchtete man die ganze Truppe im Dorf. So sollten diese den Anstoß für Mallahalls Rettung beitragen. "Wir brauchen Kristalle von Energie. Kleine Kristalle ... gestohlen von Waldtierchen. Ottsel. Ihr suchen und holen. Wir dann retten Dämonenherrin. Kristalle werden helfen. Sie sein klein und violett bis rubinrot. Ihr finden."
"Energiekristalle ... hier?", wunderte sich Etelin, aber Nuka nickte nur und sagte: "Goblinwanderer wollte schenken, aber Ottsel haben Kristalle gestohlen. Goblin dann wurde gefressen von Flussbestie, bei Versuch Kristalle zurückzubringen."

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 6. März 2008, 10:01

Asmodi spürte ihre Beine unter der Decke und bettete seinen Kopf darauf. Winselte weiter. Keuchte. Noch nie hatte er seine Herrin so gesehen, sie ihn jedoch in ähnlicher Lage oft. Wie grässlich dies doch war! „Herrin.“ Winselte er wieder ohne auf die Bemerkung der Namuduanführerin zu hören. Diese erntete nur das verzweifelte Knurren des Dämons als er darauf hinwies, dass sie nicht hörte. Sie musste doch hören! Sie hat immer gehört!

Nur kurz musterte er Nuka. Grazil und stolz war die Frau und sie strahlte eine natürliche Strenge aus welche wohl Grund dafür war, warum ein Volk wie ihres in diesen tiefen Wälder überleben konnte. Asmodi gefiel nicht wie sie ihn anschaute. So kühl, so überlegen. Nüchtern betrachtet war sie dies vermutlich auch. Asmodi hatte gerade noch genug Kraft um zu Knurren und zu Fluchen. Er fletschte die Zähne. Richtete sich auf und kauerte sprungbereit neben Mallahalls Schlaflager. Schwarzer Qualm triefte aus seinen Augenhöhlen. Als sie sich weiter näherte. Zu nah für Asmodi. Dies zeigte er deutlich indem er begann leise zu grollen. Castus lag noch immer auf Mallahalls Bett. Der Dämon schien entschieden zu haben, dass sein Sohn bei ihr sicher sein musste. Zanraia… beachtete er nicht sie schien für ihn im Moment inexistent. Ein brutales Verhalten wenn man bedachte wie ungewohnt fürsorglich er sie doch noch vor dem Besuch auf der Insel behandelt hatte und nun wo sie gar die Mutter seines Sohnes war, schien sie Luft zu sein. Nein Dreck.

<i> "Eule sein tot. Großes Unglück.“</i> „Heheheheehehe.“ Das fand Asmodi irgendwie… lustig. Eule hatte ihm eigentlich nichts getan sondern sein Leben gerettet, doch dies war dem Dämon egal. Was kümmerte es ihn wenn Menschen sich dazu genötigt fühlten sich zu tragischen Helden zu machen und ihr eigen Volk im Stich zu lassen? Er grinste. Stierte jedoch wieder besorgt zu Mallahall. Er würde das gleiche wohl auf für sie tun. Er schüttelte sich. Was war nur mit ihm los?! Früher hätte er sich einen Dreck um irgendjemand anderes geschert. Für einen kurzen Moment wirkte Asmodi irritiert, wie er es immer war wenn er lernte und neue Verhaltensweisen an ihm entdeckten die für ihn so befremdlich waren. Er schnaubte und schüttelte den Gedanken wieder ab.

<i>“Etelin, du gebrochen mein Vertrauen und gute Heilerin sterben musste dafür.“</i> Er musterte den Meister. <b>Tut er dies nicht immer Vertrauen brechen?</b> Dachte er amüsiert. Schabte sich über seine juckende Wunde. Musterte dann seinen Sohn schaute ob er noch immer da lag wo er seiner Meinung nach hingehörte. Wie brutal musste dies für Zanraia sein zu sehen, dass er seinen Sohn einer… anderen Frau anvertraute. Nicht ihr. Nicht Mama. Obwohl sie doch so klar wie nie zuvor war. Da Asmodi auf allen Vieren lauernd kauerte fiel auf dass seine linke Flanke zitterte. Ausserdem schien er nun deutlich stärker zu frieren als zuvor war er ja noch immer pitschnass vom Krokodilkampf. „Chääächhh.“ Machte er und würgte einwenig Schleim aus seinem Hals welcher ihn offensichtlich gestört hatte. Dann verdüsterte er seinen dunklen Blick noch weiter und begann Nuka anzuknurren und den anderen Heiler der es wagte sich Mallahall zu nähern. „WEICHE!“ Keifte er den Mann an und sprang auf ihn zu. Schlug nach ihm. Die Bestie verteidigte seine Herrin. Es war seltsam. In diesem Wesen steckte schwach ein kühner Geist der in der Lage wäre Mallahall zu Helfen. Schliesslich war Asmodeus Notfallmediziner. Doch der Dämon, welcher gerade den Körper des Medicus mühsam am Leben hielt und dennoch so ausbeutete dachte nicht daran zurückzutreten. Er hatte ja auch nicht die Möglichkeit dazu. Doch er verteidigte und… behinderte so die Arbeit des Heilers. Denn er liess ihn nicht mehr an Mallahall heran sondern knurrte und grollte den Mann auf eine Weise an, dass ungutes erahnen liess.

<i>Ich nicht kann tolerieren Dämonenherrin und ihre Gezücht in Dorf.“</i> „GEZÜCHT?!“ Fauchte Asmodi auf und bewegte sich auf die Anführerin zu. Richtete sich auf. Machte sich gross und bedrohlich. Seien Hände verkrampften sich zu Fäusten welche von einem blauen Schimmer durchzogen wurde.

<i>“Ich nicht kann akzeptieren, Dämonenkind bleiben. Ich möchten, ihr gehen.“</i> „NIEMALS!“ Knurrte er. ER würde seine Herrin nicht zurücklassen und es wäre wohl auch nicht geschickt ihn von ihr zu trennen, falls er wieder durchdrehte würde es Etelin alleine schwer Fallen ihn aufzuhalten. Wieder kauerte er sich unruhig hin. Betrachtete sie angespannt. Zorn stieg in ihm hoch. Dämonischer Zorn. Eine aggressive Aura umgab ihn. Dies mochte gar nichts gutes bedeuten.

<i>“Sonst es euch wird leid tun."</i> Jetzt reichte es dem Dämon. Er fauchte auf. NICHTs hatte einem Dämonen leid zu tun.

Grollend sprang er Nuka an wild entschlossen ihr die Gesprochenen Wörter wieder in den Rachen zu treiben. Asmodi war nicht dumm doch sein verschrobenes Hirn machte sich seine eigenen Gedanken. Sie wollten seine Herrin stehlen weil sie ihre Heilerin verloren hatten, da war er sich sicher. Doch dies würde er niemals zulassen. "NIEMALS!" Fauchte er.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Donnerstag 6. März 2008, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. März 2008, 19:09

Mallahall spürte, dass sie lag. Sie war sich dessen irgendwo bewusst, selbst an diesem grauen Ort, an dem sie sich befand. Irgendwie wollten ihre Sinne ihr nicht ganz gehorchen. Sie schmeckte Kupfer ... Metall ... irgendetwas in der Art, ihr Denkvermögen konnte es nicht einsortieren. Sie fühlte sich schwach. Es war so heiß und kalt zugleich. Und ... unbehaglich. Ihr ging es nicht gut, ihr war schlecht, aber sie brachte nicht die Kraft auf, den Mund zu öffnen. Der war wie zugeklebt. Ihr Hals war trocken, so dass ihr das Atmen schwerfiel. Ja, ihren Atem hörte sie. Rasselnd und flach zugleich. Doch da war mehr ... dumpfe Geräusche. Ein Wirrwarr aus Tönen, die Mallahall nicht einzuordnen wusste. Ihre Augen wollten sich nicht öffnen, die Lider waren so schwer. <b>Schlafen ... lang schlafen ...</b>, dachte die Lichtmaga und wusste ja nicht, dass sie vielleicht nicht mehr erwachen würde, fiel sie endgültig in die Bewusstlosigkeit hinein.

Asmodi richtete sich auf, wie ein Bär, der versuchte, seinen Feind allein durch die Körpergröße einzuschüchtern. Nuka war zwar kleiner als er, aber sie blieb stehen und erwiderte seinen finsteren Blick.

Zanraia hingegen ... musterte Castus. Der Kleine lag so friedlich bei Mallahall und ihr ging es so schrecklich schlecht. Die Rothaarige sah sofort, dass der Dämon lieber alle umbringen würde als auf den Vorschlag der Namudu-Anführerin anzunehmen. Und sie sah noch mehr.
"Ich weiß, dass du sie liebst. Geh ruhig zu ihr, mich magst du ja nicht mehr", sie sprach es so bitter aus, "Aber ... das ist unser Sohn. Deiner und meiner. Ich bin seine Mutter. Nicht Mallahall, die ist doch nur deine Geliebte und Lehrerin. Deine Herrin." Dieser Gedanke – war der der chaotischen, der verwirrten Zanraia gewesen. Sie hatte felsenfest daran geglaubt, dass Asmodi die Lichtmagierin liebte. Sie hatte es ab dem falschen Kuss im Gralsand geglaubt, jetzt allerdings offensichtlich akzeptiert. Aber müsste sie nicht selbst darauf gekommen sein, dass der Gedankengang falsch war? Völliger Blödsinn war? Immerhin dachte sie jetzt ... in geregelten Bahnen.

Der Gedanke blieb. Zanraia nicht. Während Asmodi noch immer bedrohlich vor Nuka Koeka stand und diese anstarrte, wobei seine Augen finsterschwarz rauchten, schlich sie sich zu dem Namudu-Heiler und fragte ihn, wie man Mallahall helfen konnte. Dass sie dabei Ansätze der Muttersprache dieses Völkchens nutzte, bemerkte lediglich Etilin, der noch am Fenster stand.
Der Namudu-Heiler nickte, erhob sich und schlich mit Zanraia hinaus. Sie würden nach den Kristallen suchen, denn der Nekromantin und Mutter war klar: je länger sie warteten und diskutierten, desto näher rückte der Tod für Mallahall – und Zanraia wollte nicht, dass sie starb.

<i>"GEZÜCHT?!"</i> Asmodi machte sich groß. Jeder, der ihn nicht kannte und sich leicht verunsichern ließ, wäre längst vor ihm geflohen. Nuka Koeka ... besaß ihren Namen nicht umsonst. Man nannte sie die Füchsin. Sie wusste, wie weit sie gehen konnte, ging listig und klug zugleich vor.
So sprach sie aus, worum viele ihres Volkes sie gebeten hatten, nachdem Zanraia mit Mallahall bei ihnen ankam und erzählt hatte, dass Eule tot war. Die Namudus wollten das dämonische Blauhaar und dessen Freunde nicht unter sich haben. Sie fürchteten sie. Sie alle sollten gehen.

<i>"NIEMALS!"</i> Er kauerte sich zu Mallahall und betrachtete sie. Auf ihrer Stirn stand der Schweiß als feuchtkalter Film. Sie wurde immer blasser, atmete schwerer aber schneller.
Und dann machte Nuka den letzten Schritt. Sie drohte dem Dämon, etwas, das niemand tun sollte, der leben wollte. Asmodi war wütend, sehr wütend. Fauchens sprang er auf Nuka zu. Diese wich einfach nach rechts aus, hinter ihr war die Baumwurzel zu sehen – und diese schnellte plötzlich vor, umringelte Asmodis Körper wie eine Schlange und wankte hin und her. Der Dämon wurde gehörig durchgerüttelt. Ein dünner Ast vom das Häuschen tragenden Stammes schlängelte sich durch das Fenster an Etelin vorbei. Der schaute den Ast an und trat einen Schritt zurück. Es geschah etwas überaus Seltsames. Die Bäume ... schlugen aus, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Ast verpasste Asmodi eine Ohrfeige, während die dicke Wurzel ihn in ihrem Wickelgriff behielt.

Nuka trat an Mallahall heran, dann schaute sie zu Etelin. "Zanraia holen Kristalle? Ihr ihr helfen solltet. Schnell. Dämonenherrin sein sehr schwach. Ich bleiben, passen auf." Sie schaute zu Asmodi. "Auf beide."
Etelin nickte. "Es tut mir aufrichtig leid, Euch Ärger gemacht zu haben. Sobald Mallahall wieder gesund ist, werden wir gehen. Ihr habt mein Wort."
"Ich vertrauen nicht mehr, solange ich nicht sehen mit eigenen Augen", gab die Anführerin zurück. Etelin nickte erneut und verließ das Baumhaus, um Zanraia zu folgen.

Nuka Koeka hockte sich zu der Lichtmaga, legte ihr einen feuchten Fellstreifen auf die Stirn. Dann deckte sie Castus zu, der an Mallahalls Seite ruhte. Das Kind schlief ganz friedlich.

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Re: Die Ankunft im Dorf der Einheimischen

Beitrag von Asmodeus » Montag 10. März 2008, 21:16

Der schnaubende, röchelnde Dämon stürzte auf die Anführerin der Namudus los die jedoch flink wie sie war und vermutlich so gewitzt im Verstand, dass sie sein Vorhaben vorausgeahnt hatte, wich rechtzeitig aus und liess Asmodi ins Leere laufen. Oh nein, nicht ins Leere. Sondern in die Baumwurzel. Noch bevor der Dämon es schaffte protestierend aufzuknurren und sich der entgangenen Beute erneut angriffig zu werden schlug bereits die Natur dieses Waldes zu. Die Baumwurzel welche noch vor wenigen Sekunden der Anführerin als tote Materie diente, wirkte plötzlich sehr lebhaft. Asmodi riss verwirrt seine Augen auf, doch da war es auch schon zu spät. Massives Holz umschlang seinen Leib und drückte seinen Körper zusammen. Der Dämon brüllte auf und zappelte wild umher was das Baumwesen nur dazu verleitete ihn ordentlich durchzuschütteln. Asmodi gab ein seltsames Fauchen von sich. Angenehm war es ihm nicht gerade ins einer Haut. „Aaaaaaarghhh hör auf du verdammter Mistbaum!“ Knurrte er das… Holz an.

Da schlängelte sich ein weiterer Ast ins Zimmer. Baute sich vor Asmodi auf. Der Dämon starrte den zum Leben erweckten Arm des Baumes an. Hätte dieses Ding ein Gesicht gehabt um zu Grinsen hätte es dies wohl getan, stattdessen gab der Ast dem Dämon eine stumme, jedoch nicht minder schallende Ohrfeige welche die haraxische Bestie für einen kurzen Moment nur verdutzt gucken liess. Dann fauchte er den Ast an und versuchte ihn zu beissen. Süssholzraspeln wollte Asmodi damit gewiss nicht… aber was blieb ihm anderes übrig?

Auf den Gedanken einfach stillzuhalten kam er nicht, doch sein „schwächlicher menschlicher Körper“ wie er immer zu sagen pflegte liess ihn immer mehr im Stich. Denn dieser forderte seine Ruhe ein welche der Dämon in seiner stetigen Hatz so verabscheute. Ihm wurde schwindelig. Er spürte wie seine Knie drohten nachzugeben, vermutlich würde ihn die Wurzel auffangen, doch warum sollte ER einem Gestrüpp vertrauen?!

Ausserdem kränkte es seinen ungebändigten ach so herrischen Stolz dass eine führende Vertreterin eines Stammes von Primitiven… Ihn den Grossen Asmodi einfach so austricksen konnte!

„Verfluchter Buschmensch dies wirst du noch bereuen! Du und dein elendiges Volk!“ Fauchte er Nuka an.

Doch da wurde der Dämon abgelenkt… von seiner einstigen Liebe welche er nun nicht mehr erkannte. Er stierte sie an. Legte bei ihren Worten seinen Kopf schief. Ein deutliches Zeichen wenn ihn etwas irritierte, oder er etwas nicht verstand. Oh es war so schwierig mit einem Wesen zu Kommunizieren welches sich so gegen das Verstehen sträubte. <i> Ich weiß, dass du sie liebst. Geh ruhig zu ihr, mich magst du ja nicht mehr"</i> Er bleckte seine Zähne. Knurrte. „Du bist nur eine Lüge!“ Schnauzte er sie an. „Du bist nicht Zanraia! ER hat sie gestohlen!“ Brüllte er geifernd und funkelte Etelin böse an. Versuchte auf ihn loszugehen. Erfolglos, denn unerbittlich wurde er festgehalten… von HOLZ!. Dämlichen… stinkenden… HOLZ!

Eine kleine Sabberlache bildete sich am Boden. Unaufhörlich geiferte ihm der Speichel aus dem Mund. Ein Zeichen für Wut… innere Anspannung… Rastlosigkeit… und Schmerzen.

<i>
"Aber ... das ist unser Sohn. Deiner und meiner. Ich bin seine Mutter. Nicht Mallahall, die ist doch nur deine Geliebte und Lehrerin. Deine Herrin."</i> „NEIIIIN!“ Der Dämon tobte. Zappelte wild. Fauchte und grollte so abgrundtief böse. „ER IST ZANRAIAS SOHN und MEINER!“ Brüllte er der leibhaftigen und doch so fremden Zanraia entgegen. „Ich liebe Mall nicht!“ Schnauzte er und man merkte dass er log. Auch wenn es vielleicht keine Liebe war, so bedeutete sie ihm doch sehr viel… und dies ärgerte ihn, denn es machte ihn Menschlich. Schwach.

Sein Blick glitt zu Mallahalls Leblos wirkenden Körper. Er riss seine Augen auf. Sah angstvoll aus. „Herrin!“ Keuchte er. Er sah diesen Leib und er wusste dass es der Menschin nicht gut ging. Er roch den betörenden Geruch ihrer inneren Zerstörung förmlich.

Er beobachtete die Gruppe mit giftigen Blicken und sah mit an wie sich Zanraia aufmachte um nach irgendwelchen Steinen zu suchen. Genau so wie Etelin. Er liess ihn tatsächlich mit dieser Buschfrau alleine! Er begann zu grollen und wurde unruhig als sich Nuka seinem Sohn näherte. „Wage es nicht!“ Knurrte er.

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